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BEREICH DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
anorganische Papierfüllstoffsysteme.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung oberflächenmodifizierte
Füllstoffe,
die sich bei Papierherstellungsverfahren eignen, wo die Leimung
wichtig ist. Noch mehr insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung von polymeren Zusammensetzungen als Modifikatoren
von anorganischen Füllstoffen
und für
deren anschließende
Verwendung zur Verbesserung der Leimung in neutralen, alkalischen
und sauren Papierherstellungsverfahren.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Durch Erhöhung des Füllstoffgehalts von Papier kann
der Papiermacher zahlreiche Vorteile erfahren, zu denen Einsparungen
bei Rohmaterialkosten, verbesserte optische Eigenschaften und bessere
Druckqualität
gehören.
Es bestehen jedoch Grenzen für
die Füllstoffmenge,
die als Ersatz für
Papierherstellungsfaser dienen kann. Wenn die Füllstoffgrade an etwa 20 Prozent
herankommen und diese überschreiten,
kann Papier Verluste an Festigkeit, Steifheit und Leimung erleiden.
Unmodifizierte Füllstoffe,
beispielsweise Ton, Titandioxid und Kalziumkarbonat, weisen bekanntlich
eine nachteiligen Auswirkung auf Festigkeit und Leimung auf. Des
weiteren kommt es durch Erhöhung
der Konzentration des Füllstoffs
in dem Paper-Faserstoff zu erhöhtem Bedarf
an Leimungsmittel, um die gewünschte
Hydrophobie, die Wasserabweisung, in dem fertigen Papier aufrechtzuerhalten.
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Leimungsmittel werden im allgemeinen
bei dem Papierherstellungsverfahren den Zellulosefasern zugesetzt,
um dem Papier Hydrophobie zu verleihen. Festigkeit gegen Hindurchdringen
von Flüssigkeit
ist notwendig, damit das Papier nicht zerfällt, wenn das Papier vor der
Trocknung durch die Stärkelösung in
einer Leimpresse geführt
wird. Festigkeit gegen Hindurchdringen von Flüssigkeit ist auch notwendig,
so daß die Druck qualität des Papiers
aufrechterhalten werden kann, wenn Druckfarbe auf der Oberfläche des
Papiers verwendet wird. Insbesondere hängt schlechte Leimungswirkung
mit der Verwendung der Leimungsmittel Alkylketendimer (AKD) und
Alkenylsuccinylanhydrid (ASA) und von Kalziumkarbonat-Pigmenten
zusammen, besonders in stark gefüllten
alkalischen Papieren oder neutralen Papieren. Es wird angenommen,
daß die
Leimungsmittel verlorengehen oder vom Faserstoff unwirksam gemacht
werden können,
da ein unverhältnismäßig hoher
Anteil eines Leimungsmittels auf dem eine große Oberfläche aufweisenden Füllstoff
in dem Faserstoff aufgesaugt wird. Deshalb vermindert sich die Wirksamkeit
des Leimungsmittels, und die Kosten für das Papierherstellungsverfahren
steigen infolge einer Erhöhung
des Bedarfs an Leimungsmittel. Des weiteren nehmen die Festigkeitseigenschaften
ab, wenn die Füllstoffgrade
zunehmen, was sich negativ auf den Papierherstellungsvorgang sowie
auf die Verwendung des Papiers als Endprodukt auswirkt. Folglich
treten bei Umständen,
wo die Erhöhung
des Füllstoffgehalts
vorteilhaft wäre,
weiter damit zusammenhängende
Leimungsprobleme auf und beeinträchtigen
die Papierqualität,
die Maschinenleistung, die Lauffähigkeit
der Maschine und die Endgebrauchsfunktionalität.
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Der Mechanismus, mit dem AKD, ASA,
Harz- oder modifizierte Harzmittel den Zellulosefasern Hydrophobie
verleihen, ist etwas umstritten. Jedoch wird im allgemeinen akzeptiert,
daß dann,
wenn synthetische Leimungsmittel wie AKD oder ASA in neutralen oder
alkalinen und Harz- oder modifizierten Harzmitteln bei Papierherstellungsverfahren
verwendet werden, eine Notwendigkeit zur Verminderung der nachteiligen
Auswirkungen der Verwendung solcher Mittel auf das Papierherstellungsverfahren
sowie auf die physikalischen Eigenschaften des fertigen Bogens verbleibt.
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Erforderlich ist ein anorganischer
Basis-Füllstoff,
der in einem neutralen, alkalischen oder sauer machenden Verfahren
verwendet werden kann, wo entweder ein Leimungsmittel AKD oder ASA
verwendet wird, während
die nachteiligen Auswirkungen auf das Papierherstellungsverfahren
und auf die physikalischen Eigenschaften des fertigen Bogens minimiert
werden.
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Deshalb liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Füllstoff
zu schaffen, der sich bei der Verbesserung der Leimung von neutralen,
alkalischen und sauren Papieren eignet. Der vorliegenden Erfindung
liegt die weitere Aufgabe zugrunde, ein neutrales und ein alkalisches
Papier mit verbesserten Leimungseigenschaften zu schaffen. Der vorliegenden
Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, einen Füllstoff
zu schaffen, der bei Modifizierung mit einem Acryl-Copolymer die
Leimung verbessert. Der vorliegenden Erfindung liegt die weitere
Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Leimung in Systemen zu schaffen,
wo Leimungsmittel aus Harz oder modifiziertem Harz verwendet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt noch die weitere Aufgabe zugrunde,
einen fertigen Papierbogen mit verbesserter Bedruckbarkeit zu schaffen.
Diese und weitere Aufgaben werden in der folgenden Ausführlichen
Beschreibung der vorliegenden Erfindung weiter offenbart.
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STAND DER
TECHNIK
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In dem USA-Patent Nr. 5,147,507 wird
ein chemisch modifizierter, ausgefällter Kalziumkarbonat-Füllstoff
offenbart, der mit einem kationischen Polymer oberflächenbehandelt
wurde als Mittel zur Verminderung der Menge an Leimungsmittel, das
bei dem Papierherstellungsverfahren verwendet wird, wobei auch andere physikalische
Eigenschaften des Papiers verbessert werden.
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In dem USA-Patent Nr. 5,411,639 wird
ein Papierherstellungsverfahren mit verbesserter Leimung offenbart,
die sich durch die Verwendung von Kalziumkarbonat-Pigment ergibt, das
mit einem anionischen Stärke-Seife-Komplex
oberflächenbehandelt
wird. Das Patent macht auch geltend, daß der Papiermacher auf Grund
des oberflächenbehandelten
Pigments den Füllstoffgehalt
des Papiers erhöhen
kann, ohne die Trockenfestigkeitseigenschaften negativ zu beeinflussen.
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In dem USA-Patent Nr. 5,514,212 wird
ein anorganisches Kalziumkarbonat-Pigment offenbart, das unter Mitwirkung
eines zweiwertigen und eines dreiwertigen Ions auf die Oberfläche ausgefällt wurde,
ein Stärke-Seife-Komplex,
wo die Stärkekomponente
eine oxidierte Stärke
oder eine unmodifizierte Stärke
ist und die Stärkekompo nente
Fettsäuren
wie Olein-, Stearin- und Palmitinsäure enthält. Das Patent macht ferner
geltend, daß in
dem Papierherstellungsverfahren die Leimungswirkung durch die Verwendung
des mit einem anionischen Stärke-Seife-Komplex
oberflächenbehandelten
Kalziumkarbonat-Pigments verbessert wird.
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In dem USA-Patent Nr. 5,380,361 wird
ein hydrophober Füllstoff
mit fein verteilten Teilchen von anorganischen Materialien, einer
wasserlöslichen
Fettsäure
und einem Metallion offenbart. Das Patent macht ferner geltend,
daß sich
der hydrophobe Füllstoff
bei alkalischen Papierherstellungsverfahren eignet, wo die Leimung
des fertigen Papierprodukts wichtig ist.
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In dem USA-Patent Nr. 5,527,430 wird
ein alkalisches Papier offenbart, das einen hydrophoben Füllstoff
mit einem anorganischen Material, einem die anorganischen Teilchen überziehenden
Fettsäuresalz
und einem alkalinen Leimungsmittel aus einem Alkenylsuccinylanhydrid
oder einem Alkylketendimer enthält.
Das Patent macht ferner geltend, daß sich bei alkalischen Papieren,
die den gemäß dem Verfahren
dieser Erfindung hergestellten hydrophoben Füllstoff enthalten, die Leimung
des alkalischen Papiers verbessert.
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JP 6-248597-A betrifft die gesonderte
Einbringung von Füllstoffen
und Akrylnitril-Copolymeren,
die Leim enthalten können,
in einen Papier-Faserstoff.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Schaffung einer Zusammensetzung aus anorganischen Teilchen und
einem Akrylnitril-Copolymer, wahlweise mit einem Leimungsmittel,
zur Verwendung bei der Papierherstellung. Die Zusammensetzung kann
ferner Zellulosefasern enthalten. Der vorliegenden Erfindung liegt
die eine Aufgabe zugrunde, einen Papierfüll- oder -beschichtungsstoff
mit verbesserten Leimungseigenschaften zu schaffen. Ein Vorteil
besteht darin, eine unerwartete verbesserte Leimungseigenschaft
bei diesem Füll-
oder Beschichtungsstoff zu erzielen und dabei die gleiche Menge
an Copolymer wie bei nicht effektiv gebildeten Zusammensetzungen
zu verwenden.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist die Herstellung einer Zusammensetzung mit einem oder
mehreren anorganischen Teilchen und einem Akrylnitril- oder substituiertem
Akrylnitril-Copolymer, bei der das eine oder die mehreren anorganischen
Teilchen und das Akrylnitril-Copolymer effektiv zusammenwirken,
um unerwarteterweise die hydrophobe Eigenschaft des einen oder der
mehreren anorganischen Teilchen sehr stark zu verbessern.
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Die bei der vorliegenden Erfindung
verwendeten anorganischen Teilchen können alle anorganischen Teilchen
sein, die effektiv mit einem im folgenden beschriebenen Akrylnitril-Copolymer
zusammenwirken können,
um die hydrophobe Eigenschaft des/der anorganischen Teilchen sehr
stark zu verbessern. Demgemäß ist die
vorliegende Erfindung zwar im folgenden beispielhaft mit speziell
beschriebenen anorganischen Teilchen mit einer festgelegten Zusammensetzung,
ebensolchen Strukturen und Größen beschrieben,
jedoch umfaßt
die vorliegende Erfindung jedes anorganische Teilchen mit hydrophober
Eigenschaft, bei dem die hydrophobe Eigenschaft in der im folgenden
beschriebenen Weise verbessert ist. Das Vorhandensein einer Verbesserung
für ein
spezielles Teilchen kann von der speziellen Anwendung als Bestandteil
eines Gegenstands abhängen.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist
das anorganische Teilchen eines, das als Füllstoff in einem Papierprodukt
verwendet werden kann. Nicht einschränkende Beispiele für solche
Papierprodukte sind Weißpapier, Holzschliffpapier,
Pappe und Papier, das mit Bagasse, Stoff und ähnlichem gefertigt ist. (Ein)
bevorzugtes) anorganisches) Teilchen enthält/enthalten Kalziumkarbonat,
beispielsweise gemahlene Kalziumkarbonatmineralien oder ausgefälltes Kalciumkarbonat;
Tone wie beispielsweise Kaolinit und Bentonit; und Titandioxide.
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Solche anorganische Teilchen können typischerweise
einen äquivalenten
sphärischen
Durchmesser von etwa 0,1 μm
bis etwa 10 μm
aufweisen. Dessen ungeachtet kann die vorliegende Erfindung sowohl
mit einer kleineren als auch mit einer größeren Größe als dieser praktisch umgesetzt
werden, wobei der kritische Punkt der Größe mit dem Einfluß der Größe auf das
Zusammenwirken mit dem gewählten
Akrylnitril-Copolymer
zur Erzielung des gewünschten
Grades der Hydrophobie zusammenhängt.
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Das Akrylnitril-Copolymer gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Copolymer, das ein oder mehrere Monomer von den
gleichen oder von verschiedenen Akrylnitril-Monomeren und ein oder mehrere Comonomere
umfaßt.
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Ein „Akrylnitril-Monomer" ist vorzugsweise
der unsubstituierte Anteil mit der Formel [-CH2-C(CN)H-], kann
jedoch Substitutionen) an einem solchen Anteil aufweisen, solange
das die Verbesserung der Hydrophobie nicht verhindert. Das Comonomer
ist eines, das die Verbesserung der Hydrophobie nicht verhindert
und faktisch sogar eine größere Verbesserung
erzielt. Zwar kann das Comonomer ein Akrylnitril-Monomer oder ein anderes
Monomer sein, jedoch wird das bevorzugte Comonomer ausgewählt aus
einer Gruppe bestehend aus Butylacrylat-Monomer [-CH2-CH(-CO2C4H9)-],
Butylmethacrylat-Monomer [-CH2-CH(CH3)(-CO2C4H9)-], 2-Ethylhexylacrylat-Monomer
[-CH2-CH(-CO2 CH2CH(-C2H5)C4H9)-], 2-Hydroxyethylacrylat-Monomer [-CH2-CH(-CO2C2H4OH)-],
Methylmethacrylat-Monomer [-CH2-C(-CH3)-CH(-CO2CH3)-], Styrol-Monomer [-CH(-C6H6)-CH2-], Vinylacrylat-Monomer
[-CH2-CH(-CO2CH=CH)-]
oder [-CH2-CH(-CO2CH(-)CH(-))-].
Wie bei dem weiter oben beschriebenen Akrylnitril-Monomer kann das
Comonomer Substituenten aufweisen, solange das die Verbesserung
der Hydrophobie nicht verhindert.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das Akrylnitril-Copolymer aus Akryl-nitril-Monomeren, Butylacrylat-Monomeren
und Styrol-Monomeren; mehr vorzugsweise besteht es aus Akrylnitril-Monomeren und
Butylacrylat-Monomeren.
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Das ausgewählte, bei der vorliegenden
Erfindung zu verwendende Akrylnitril-Copolymer ist eines, das in einem wäßrigen Medium
dispergierbar ist und ein Molekulargewicht aufweisen kann, das im
Größenbereich von
Tausenden bis Zehntausenden und Hunderttausenden bis Millionen liegt.
In ähnlicher
Weise können
die Verhältnisse
der Monomere zueinander im Bereich von eins bis zehn bis zu Hunderten
liegen, wobei es sich versteht, daß der Grad der hydrophoben
Eigenschaft eine Funktion der unterschiedlichen Verhältnisse
sein kann.
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Das (die) organische(n) Teilchen
und das Akrylnitril-Copolymer gemäß der vorliegenden Erfindung
wirken effektiv zusammen, um unerwarteterweise die hydrophobe Eigenschaft
des (der) Teilchens) gemäß der vorliegenden
Erfindung sehr stark zu verbessern. Die „hydrophobe Eigenschaft" des (der) anorganischen
Teilchens) besteht darin, daß die
Eigenschaft der Teilchen, die sich durch die Fließfestigkeit
einer Flüssigkeit,
beispielsweise gegen das Hindurchdringen von Wasser durch einen
Gegenstand manifestiert, der zumindest teilweise mit dem (den) Teilchen
hergestellt ist, und die bei Vorhandensein auch ein Maß für den Zerfall
des (der) anorganischen Teilchens) durch Reaktion mit der Flüssigkeit
sein kann.
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Demgemäß gilt die hydrophobe Eigenschaft
des (der) organischen Teilchens) als sehr stark verbessert, wenn
das organische Teilchen enthaltendes Papier eine meßbar verbesserte
Festigkeit gegen Hindurchdringen von Wasser im Vergleich zu dem
Gegenstand aufweist, der in ähnlicher
Weise mit dem (den) anorganischen Teilchen ohne Mitwirkung des Akrylnitril-Co-polymers
oder zumindest ohne dessen aktives Zusammenwirken mit dem (den)
anorganischen Teilchen gefertigt wurde. Demgemäß ist ein nicht einschränkendes Beispiel
für eine
nachgewiesene verbesserte hydrophobe Eigenschaft eine bedeutungsvolle
Erhöhung
(beispielsweise außerhalb
eines experimentellen Fehlers oder eines anderen Artefakten) in
einem Cobb-Test oder Hercules-Leimungstest
an einem mit der vorliegenden Erfindung hergestellten Papier gegenüber einem
Papier, das ohne das Akrylnitril-Copolymer oder, wenn das Akrylnitril-Copolymer
vorhanden ist, ohne erfolgtes effektives Zusammenwirken des Akrylnitril-Copolymers
mit dem (den) organischen Teilchen hergestellt ist. Die sehr stark
verbesserte hydrophobe Eigenschaft ist vorzugsweise mindestens etwa
25 Prozent besser, mehr vorzugsweise mindestens etwa 50 Prozent
besser als die gemessenen Eigenschaften von Gegenständen ohne
den Vorteil der vorliegenden Erfindung.
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Bei einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
der Papier-Faserstoff ferner ein Leimungsmittel. Ein „Leimungsmittel" kann als Material
defi niert werden, das die Aufnahme von Wasser in eine Zusammensetzung
verzögert,
die das Leimungsmittel enthält,
beispielsweise eine Papierzusammensetzung oder ein Material, das
anderes Material vor einem nachteiligen Angriff von Flüssigkeit
schützt,
wobei ein nicht einschränkendes
Beispiel das von Wasser ist, das einen Füllstoff in einer Papierzusammensetzung
zersetzt. Ein Verfahren zum Erkennen eines Materials, das als Leimungsmittel
in einer Papierzusammensetzung wirkt, ist dasjenige mit in der Industrie
akzeptierten Tests, beispielsweise das Cobb-Verfahren, die Verwendung eines
Hercules-Leimungstesters oder dergleichen, wie oben angegeben. Bevorzugte
Leimungsmittel sind Alkylketendimere, Alkenylsuccinylanhydrid und
synthetische Leimungsmittel aus modifiziertem Harz.
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In der Praxis der vorliegenden Erfindung
werden das (die) ausgewählte(n)
anorganischen Teilchen und das (die) Akrylnitril-Copolymer(e) effektiv
zum Zusammenwirken gebracht, um die hydrophobe Eigenschaft des (der)
Teilchen effektiv zu verbessern.
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Eine solche Verbesserung kann mit
bekannten Tests gemessen werden, beispielsweise mit dem oben beschriebenen
Cobb-Verfahren, dem Hercules-Leimungstester
und dergleichen. Vorzugsweise ist die sehr starke Verbesserung eine
Erhöhung
im Leimungscharakter von mindestens etwa 25 Prozent, mehr vorzugsweise
von mindestens etwa 50 Prozent.
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Ein solches effektives Zusammenwirken
kann mit herkömmlichen
Mischverfahren, die in der Technik bekannt sind, zustande gebracht
werden. Das Zusammenwirken erfolgt vorzugsweise in flüssigen oder
wäßrigen Lösungen.
Demgemäß wird eine
Ausführungsform
der Erfindung durch Bildung einer Lösung des (der) anorganischen
Teilchens) und durch Bildung einer Lösung des Akrylnitril-Copolymers
zustandegebracht. Die Lösung
des (der) anorganischen Teilchens) und die Lösung des Akrylnitril-Copolymers kann aus
zwei gesonderten Lösungen
bestehen, die zur Erzielung einer einzigen Lösung des (der) organischen
Teilchens) wie auch des Akrylnitril-Copolymers vermischt werden,
oder sie kann die gleiche Lösung
sein, in die das (die) anorganischen Teilchen und das Akrylnitril-Copolymer
in einer von einer Vielzahl von Abfolgen und Mitteln eingebracht
werden. Beispielsweise könnte
das durch sequentielle oder gleichzeitige oder sich überlappende
Zugabeströme
erfolgen. Vorteilhaft können
Vermengungs-, Misch- und Umrührmittel
verwendet werden, um das für die
vorliegende Erfindung erforderliche effektive Zusammenwirken zustande
zu bringen. Das effektive Zusammenwirken kann von einem oder von
beiden von chemischen und physikalischen Mechanismen begleitet werden.
Beispiele dafür
könnten
das Binden des (der) anorganischen Teilchens) und des (der) Akrylnitril-Copolymere
aneinander, das Beschichten oder Aufschichten der (des) Akrylnitril-Copolymere
auf das (die) anorganischen Teilchen, das Kapseln des (der) anorganischen
Teilchens) durch das (die) Akrylnitril-Copolymer(e) und die Ausbildung einer
Matrix durch das (die) Akrylnitril-Copolymere) sein, in der das
(die) anorganische Teilchen dispergiert ist (sind).
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Bei noch einer weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung ein Verfahren beinhaltend das Mischen
von einem oder mehreren anorganischen Teilchen, einem oder mehreren
Akrylnitril-Copolymeren und eines Papier-Faserstoffs zur Ausbildung
eines modifizierten Papier-Faserstoffs und das Ausbilden eines Papierbogens
aus dem modifizierten Papier-Faserstoff, wobei das Mischen so effektiv
ist, daß sich
unerwarteterweise die Hydrophobie des Papierbogens verbessert. Ein
solches Mischen kann in beliebiger Kombination erfolgen, wie es
der Fachmann praktiziert. Zu geeigneten Überlegungen gehört, daß auf solche
Faktoren geachtet wird, daß beispielsweise
ein anorganisches Teilchen, das effektiv mit einem Akrylnitril-Copolymer
in trockenem Zustand gemischt ist, schwer in einer Aufschlämmung dispergierbar
ist, und dergleichen. Als Beispiel für ein geeignetes System wird
ein anorganisches Teilchen, beispielsweise ausgefälltes Kalziumkarbonat,
in Form einer Aufschlämmung
unter Umrühren
mit einer wäßrigen Lösung eines
Copolymers aus Butylacrylat und Akrylnitril-Copolymer gemischt und dann zur Verwendung
bei der Papierherstellung in einen Papier-Faserstoff eingebracht.
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Im folgenden werden weitere nicht
einschränkende
Beispiele für
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gegeben.
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BEISPIEL 1
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Herstellung von ausgefälltem Kalziumkarbonat
(PCC) in effektiver Mischung mit einem Akrylnitril-Copolymer
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Es wird eine wäßrige Aufschlämmung von
PCC bei einer Temperatur von 10 Grad Celsius bis 95 Grad Celsius
kontinuierlich umgerührt.
Der wäßrigen Aufschlämmung von
PCC wird unter Umrühren,
das zur Aufrechterhaltung eines mäßigen Strudels ausreicht, ein
Akrylnitril-Copolymer zugesetzt, das aus Butylacrylat und Akrylnitril
besteht und auch Styrol enthalten kann. Die Feststoffe in dieser
Dispersion von Acryl-Copolymer können im
Bereich von 1,0 Prozent bis mehr als 50 Prozent liegen. Nach einem
Mischen von 10 Minuten ist das entstandene Produkt ein Akrylnitril-Copolymer-PCC-System gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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BEISPIEL 2
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Vergleich
von effektiv und von nicht effektiv gemischtem PCC und Akrylnitril
Copolymer
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Zum Testen der Wirkung der Akrylnitril-Copolymer-PCC-Systeme
auf die Leimungseigenschaften gegenüber dem PCC werden dem PCC
und dem Copolymer-PCC beigemischte Füllstoffe verwendet.
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Aus einem Faserstoff aus Kraft-Papierbreien
aus 75 Prozent gebleichtem Hartholz und 25 Prozent gebleichtem Weichholz,
die bei einem pH-Wert von 7 in destilliertem Wasser zu einem Kanadischen
Standardmahlgrad (CSF) von 400 geschlagen worden war, werden mit
Hilfe eines Turbulenzimpulsformers (hergestellt von Paper Research
Materials, Inc.) und eines Formax-Bogenformers (Typ Noble and Wood,
hergestellt von der Adirondack Machine Corp.) Vergleichshandmusterbögen (74
g/m2) hergestellt. Die Schergeschwindigkeit des
Turbulenzimpulsformers wird auf 1250 U/min eingestellt, wobei ein
Papierbreifaserstoff mit einer Konsistenz von 0,12 Prozent verwendet
wird. Die Papierbreikonsistenz für
den Formax beträgt
0,025 Prozent. Dem Papierbrei wird ein synthetisches Leimungsmittel
(Alkylketendimer oder Alkenylsuccinylanhydrid) in Graden von etwa
0,1 bis etwa 0,25 Prozent zugesetzt. Kationische Kartoffelstärke wird
in Graden von etwa 0,5 bis etwa 0,75 Prozent zugesetzt. Dem Faserstoff
wird Füllstoff
zugesetzt, um einen Füllstoffgehaltbereich
von etwa 5 bis etwa 25 Prozent in den fertigen Bögen zu erzielen. Es wird ein
Retentionsmittel (ein kationisches oder anionisches Polyacrylamid
mit hohem Molekulargewicht) zu etwa 0,025 Prozent zugesetzt. Destilliertes
Wasser, das während
des gesamten Verfahrens zur Herstellung der Handmusterbögen verwendet
wird, wird gelegentlich mit 60 ppm Kalzium in Form von Kalziumchlorid
dotiert, um dem Wasser Härte
zu verleihen. Die Bögen werden
unter Verwendung eines Walzenspalts bei einem Druck von 25 psi gepreßt und bei
einer Temperatur von 125°C
auf einer umlaufenden verchromten Trommel getrocknet. Alle Bögen werden
bei etwa 50 Prozent relativer Feuchtigkeit und 23°C konditioniert.
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Die Leimung wird mit dem Hercules-Leimungstest
(HST) geprüft,
um das Hindurchdringen von Flüssigkeit
durch die Handmusterbögen
zu messen. Der Hercules-Leimungstest
(HST) ist das Testverfahren, das bei der vorliegenden Erfindung
zur Bestimmung des Leimungsgrads von Papier verwendet wird. Der
Test wird auf einem Hercules-Leimungstester des Modells KA oder
KC ausgeführt,
und das verwendete Testverfahren ist das TAPPI-Verfahren T-530 PM-89
(abgeändert
1989).
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Die Handmusterbögen werden in der oben beschriebenen
Weise auf einem Turbulenzimpulsformer hergestellt, so daß sie einen
Füllstoffgrad
von 24 Prozent PCC, 0,15 Prozent Alkylketendimer, 0,75 Prozent kationische
Kartoffelstärke
und 0,025 Prozent anionisches Polyacrylamid aufweisen. Die Ergebnisse
des HST sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Eine Durchsicht der Daten zeigt,
daß durch
Mischen des PCC-Füllstoffs
mit Akrylnitril-Copolymer unerwarteterweise die Leimung der Bögen gegenüber dem
PCC-Füllstoff
verbessert wird. Größeres Beimischen des
mit Akrylnitril copolymerisierten PCC-Füllstoffs führt unerwarteterweise zu einer
verbesserten Leimung der Bögen
gegenüber
dem Zusetzen der gleichen Menge von Akrylnitril-Copolymer zu dem
Papierbrei und der Verwendung von unbehandeltem PCC.
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BEISPIEL 3
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Auswirkung des Mischens
von PCC mit verschiedenen Mengen von Akrylnitril-Copolymer in einem Leimungssystem mit
Alkylketendimer (AKD)
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PCC wird mit verschiedenen Mengen
von Akrylpolymer gemischt, um die Auswirkung der Veränderung
der Menge des zur Modifizierung des PCC verwendeten Akrylnitril-Copolymers
auf die Leimung zu prüfen.
Die Handprüfbögen werden
unter Verwendung des Turbulenzimpulsformers gefertigt und in der
in Beispiel 2 beschriebenen Weise hergestellt. Die Ergebnisse des
HST-Tests sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Eine Durchsicht der Daten zeigt,
daß durch
effektives Mischen der Oberfläche
des PCC mit Akrylnitril-Copolymer die Leimung gegenüber dem
uneffektiven Mischen oder dem PCC-Füllstoff allein verbessert wird.
Die weitere Durchsicht der Daten zeigt, daß Behandlungsgrade von etwa
0,50 bis 2 Trockengewichtsprozent Akrylnitril-Copolymer für das PCC eine besonders verbesserte
Leimung erbringen und optimal etwa 0,5 Prozent bis etwa 1 Prozent
Akrylnitril-Copolymer die am meisten verbesserten Ergebnisse erbringen.
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- Albacar®
- ist ein eingetragenes
Warenzeichen von Minerals Technologies, Inc.
- Albacar® HO
PCC
- ist im Handel erhältlich von
Minerals Technologies, Inc., 405 Lexington Avenue, New York, NY.
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BEISPIEL 4
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Auswirkung
des Mischens von PCC mit Akrylnitril-Copolymer in einem Harz-Leimungssystem
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PCC wird mit Harz mit 1 Prozent Akrylnitril-Copolymer
gemischt, um die Auswirkung des Leimens unter Verwendung eines neutralen
Harzleims (Neutros Extra – EKA
Chemicals, Inc.) bei einem End-pH-Wert des Bogens von 6,5–7,0 zu
prüfen.
Unter Verwendung des Formax (Noble and Wood) werden Handprüfbögen hergestellt,
die 0,75 Prozent kationische Stärke,
0,45 Prozent Harzleim, 0,66 Prozent Alaun und 0,025 Prozent kationisches
Polyacrylamid als Haltehilfe enthalten. Den Bögen wird PCC zu annähernd 16
Prozent und 25 Prozent zugesetzt. Die Ergebnisse des HST sind in
Tabelle 3 gezeigt.
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Eine Durchsicht der Daten zeigt,
daß durch
effektives Mischen des PCC mit Akryl-Copolymer unerwarteterweise
die Leimung gegenüber
dem Füllstoff
allein verbessert wird.
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BEISPIEL 5
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Auswirkung des Mischens
von PCC mit Akrylnitril-Copolymer in einem Leimungssystem mit Alkenylsuccinylanhydrid
(ASA)
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PCC wird mit 0,75 Prozent Akryl-Copolymer
gemischt, um die Auswirkung des Leimens in einem ASA-Leimungssystem
zu prüfen.
Unter Verwendung des Turbulenzimpulsformers werden Handprüfbögen hergestellt,
die 0,75 Prozent kationische Stärke,
0,10 Prozent ASA und 0,025 Prozent anionisches Polyacrylamid als
Haltehilfe enthalten. Den Bögen
wird PCC zu annähernd
8 Prozent, 16 Prozent und 24 Prozent zugesetzt. Die Ergebnisse des
HST sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Eine Durchsicht der Daten zeigt,
daß durch
effektives Mischen des PCC mit Akrylnitril-Copolymer unerwarteterweise
die ASA Leimungsleistung bei mit dieser Art von PCC hergestellten
Papieren verbessert wird.
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BEISPIEL 6
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Auswirkung
des Mischens von PCC mit Akrylnitril-Copolymer in einem Holzschliff
enthaltenden System
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Es kommt das Mischen von PCC mit
1,0 Prozent Akryl-Copolymer zur Anwendung, um die Auswirkung des
Leimens in einem ungeleimten Holzschliff-Faserstoff zu prüfen. Unter
Verwendung des Turbulenzimpulsformers werden Handprüfbögen aus
einem Faserstoff hergestellt, der aus 70 Prozent TMP-Faser und 30
Prozent Weichholz-Kraft-Faser
besteht und 0,75 Prozent kationische Stärke, 0,25 Prozent kationisches
Polyamin als Haltehilfe und 0,075 Prozent kationisches Polyacrylamid
als Haltehilfe enthält.
Dem Faserstoff wird PCC zugesetzt, so daß 25 Prozent Füllstoff
in den Bögen
verbleibt. Alle Handprüfbögen werden
bei 1500 pli in 4 Durch-läufen
bei 175°F
(80°C) und
8 Prozent Feuchtigkeit kalandriert. Zur Bestimmung der Wasseraufnahmemenge
eines ungeleimten Papiers wird das Wasseraufnahmevermögen geprüft. Das
anzuwendende Testverfahren ist das TAPPI-Verfahren UM-596. Die Ergebnisse
des Wassertropfentests für
die Leimung sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Die Daten zeigen, daß sich durch
Behandlung des PCC mit Akrylnitril-Copolymer die Wassertropfenleimung
des Bogens im Vergleich zu unbehandeltem Füllstoff sehr stark verbessert.
Dadurch verbessert sich die Offset-Bedruckbarkeit des Bogens.