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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung mit Hilfe eines Pflasters, das
geeignet ist, in zwei verschiedenen Anwendungsformen auf die Haut
angewendet zu werden, um selektiv entweder eine Reinigungswirkung
auf die Haut oder eine spezifische Behandlungswirkung zu erzielen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Pflaster zur Durchführung des
Verfahrens.
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Das erfindungsgemäße Behandlungsverfahren betrifft
insbesondere die Anwendung des Pflasters nach einem ersten Anwendungsmodus,
der dazu bestimmt ist, eine Reinigung der Haut durchzuführen, wobei mit
dem gleichen Pflaster eine Behandlung der Haut möglich sein soll, die bei der
Anwendung des Pflasters nach einem zweiten Anwendungsmodus erzielt
wird. Eine Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, einen
einzigen und einheitlichen Pflastertyp für die beiden Modi Reinigung
und Behandlung zu verwenden, um zu vermeiden, dass die Anwenderin
zwei verschiedene Pflastertypen einsetzen muss, und um jegliches
Risiko einer Verwechslung von zwei Pflastertypen auszuschließen.
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Das Pflaster, das Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist, kann abgesehen von seiner reinigenden Wirkung
auf die Haut bei der Anwendung nach dem ersten Anwendungsmodus dazu
verwendet werden, nach einem zweiten Anwendungsmodus andere Wirkungen
zu entwickeln und insbesondere eine zweite Behandlung, die bei der
Freisetzung einer oder mehrerer kosmetisch aktiver Verbindungen
auf der Epidermis erfolgt. Nach einem ersten möglichen Anwendungsmodus sind
derartige Pflaster insbesondere zum Entfernen von auf der Hautoberfläche vorhandenen
Unreinheiten wirksam, um die Haut für die zweite Behandlung vorzubereiten. Bei
den Unreinheiten kann es sich um Rückstände in Zusammenhang mit der
Umweltverschmutzung, abgestorbene Haut zellen, Talgpfropfen, Mitesser,
Rückstände von
Schweiß und
dergleichen handeln. Auf die so gereinigte Hautoberfläche kann
dann ein weiteres Pflaster des gleichen Typs oder sogar das gleiche
Pflaster nach dem zweiten Anwendungsmodus angewendet werden, der
dazu bestimmt ist, eine erweichende, hydratisierende, reizlindernde,
wundheilende, regenerierende, straffende oder spannende, gegenüber Sonne
schützende,
beruhigende, selbstbräunende
oder aufhellende Wirkung auf die Haut auszuüben oder auch die Poren der
Haut zu schließen
oder zu öffnen.
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Es ist bekannt, Pflaster zu verwenden,
mit denen durch Transdermie Wirkstoffverbindungen für eine systemische
Behandlung verabreicht werden können.
Derartige Pflaster weisen im allgemeinen eine Struktur auf, die
in der angegebenen Reihenfolge mehrere aufeinander folgende Schichten
aufweist: Eine erste Schicht, die als Trägerschicht bezeichnet wird
und bei der es sich gewöhnlich
um eine okklusive Schicht handelt, eine zweite Schicht, die als
polymere Matrix bezeichnet wird, auf der Trägerschicht befestigt ist und
die Wirkstoffverbindung (oder die Wirkstoffverbindungen) enthält, wobei
diese Schicht direkt mit der Haut in Kontakt kommen kann und gegebenenfalls
einen Haftstoff enthält,
damit das Pflaster leichter auf der Haut befestigt werden kann,
sowie schließlich
eine abnehmbare Schutzfolie, die die Polymerschicht hermetisch abdeckt,
um sie während
der Aufbewahrung des Pflasters vor seiner Verwendung vor jeglicher
Kontamination von außen zu
schützen.
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Es gibt im übrigen Okklusivpflaster zur
Pflege, mit denen es möglich
ist, Wirkstoffverbindungen in die Epidermis eindringen zu lassen.
Dieser Typ von Pflaster haftet gewöhnlich sehr schlecht, da er
wässerige
oder hydrophile Formulierungen aufweist. Die für die Behandlung der Haut vorgesehenen
Pflaster werden im allgemeinen während
einer Einwirkzeit auf die Haut aufgebracht, die im Bereich von 15
Minuten bis 8 Stunden liegen kann.
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Es sind ferner Okklusivpflaster zur
Pflege bekannt, die während
einer ganzen Nacht angewendet werden, um einen Wirkstoff in die
Epidermis zu bringen, wobei diese Pflaster sehr gut auf der Haut
haften. Wenn diese Pflaster abgenommen werden, reizen oder schädigen sie
die Haut, die durch die vorhergehende Behandlung bereits sensibilisiert
ist, wodurch das Risiko besteht, dass Risse, schmerzhafte Rötungen oder
Entzündungen
entstehen. Dieser Effekt tritt in Abhängigkeit von der Dauer der
Anwendung insbesondere auf Grund der stärkeren Haftung des Pflasters
auf der Haut auf.
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Andererseits gibt es Produkte vom
Typ einer Trockenmaske, die von der Anwenderin angefeuchtet werden,
bevor sie auf die Haut aufgebracht werden. Dieser Maskentyp trocknet
auf der Haut. Die Masken sind für
eine Tiefenreinigung der Haut und insbesondere der Poren vorgesehen.
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Außerdem existieren wasserfreie
Pflaster auf der Basis wasserlöslicher
Polymere, die mit Wasser angefeuchtet werden können und die nach dem Trocknen
abgezogen werden, um die Haut abzuschilfern und zu reinigen.
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Es sind ferner selbsthaftende Pflaster
bekannt, die eine hydrophobe Matrix aus Polyurethan, Polyacrylat,
Polyvinyl oder Silicon aufweisen und die wasserabsorbierende Partikel
enthalten. Die Wasserabsorber sollen wasserlösliche Wirkstoffe, die in suspendierter
Form in der Matrix enthalten sind, solubilisieren. Pflaster dieses
Typs weisen ein eher begrenztes Haftvermögen auf.
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Für
die Durchführung
einer Behandlung zur Pflege des Gesichts sind außerdem nicht klebrige, trockene
Produkte vom Typ eines Behandlungstüchleins bekannt, die angefeuchtet
werden und die nicht trocknen.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es
daher, ausgehend von ein und demselben Pflastertyp eine einfache Behandlung
nach zwei möglichen
Anwendungsformen durchzuführen,
die abwechseln oder aufeinander folgen können. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung besteht darin, in Abhängigkeit davon, ob das Pflaster
nach einer ersten Anwendungsform trocken oder nach einer zweiten
Anwendungsform in feuchtem Zustand angewendet wird, zwei verschiedene
Behandlungsergebnisse zu ermöglichen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung,
ein Pflaster anzubieten, das verschiedene kosmetisch wirksame Verbindungen
enthält,
die nicht nur die Wirkung aufweisen, die Haut von den unterschiedlichsten
Unreinheiten zu befreien, sondern außerdem auch eine zweite Wirkung
und insbesondere eine hydratisierende, reizlindernde, erweichende,
wundheilende, regenerierende, beruhigende, selbstbräunende,
aufhellende, straffende, gegenüber
Sonnenstrahlung schützende
oder fettreduzierende Wirkung besitzen.
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Es ist insbesondere Aufgabe der Erfindung,
die Haut in einem vorbereitenden Arbeitsschritt zu reinigen, der
dazu geeignet ist, die Durchführung
einer Behandlung der Haut zu erleichtern und so die Wirksamkeit der
Behandlung zu erhöhen.
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Angesichts dieser Zielsetzung besteht
eine weitere Aufgabe der Erfindung darin, eine vereinfachte Behandlung
vorzuschlagen, bei der nur ein einziger Pflastertyp zur Anwendung
kommt, der in zwei verschiedenen Anwendungsformen eingesetzt werden
kann.
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Die vorliegende Erfindung hat ein
Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haut mit einem Pflaster zum
Gegenstand, das aus einer auf einem Träger abgeschiedenen polymeren
Matrix besteht, wobei die Matrix auf der trockenen Haut selbsthaftend
ist und mindestens eine kosmetisch aktive Verbindung und mindestens eine
wasserabsorbierende Verbindung enthält, wobei das Verfahren darin
besteht, das Pflaster selektiv anzuwenden:
- a)
im Reinigungsmodus auf die trockene Haut, wobei die Haut beim Ablösen des
Pflasters nach der Anwendung auf Grund der Haftung des Pflasters
un ter der mechanischen Einwirkung von Unreinheiten, die sie aufweist,
befreit werden kann, oder
- b) im Behandlungsmodus im feuchten Zustand, wobei die wasserabsorbierende
Verbindung (oder die wasserabsorbierenden Verbindungen) einerseits
durch teilweises Austrocknen der Haut die Haftung der Matrix auf
der Haut aufrecht erhalten können,
wobei die Haftung im Vergleich zu der Haftung der Matrix auf der trockenen
Haut vermindert ist, und andererseits durch die Absorption von Wasser
die in der Matrix enthaltenen kosmetisch aktiven Verbindungen teilweise
oder vollständig
solubilisieren können,
damit sie während der
gesamten Dauer der Anwendung mit der Haut in Kontakt sind.
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Mit dem Ausdruck „im feuchten Zustand" wird eine Form der
Behandlung bezeichnet, bei der entweder die Haut oder die Oberfläche des
Pflasters, die auf der Haut haften soll, vorher insbesondere mit
Wasser angefeuchtet wird. Das Anfeuchten der Haut stellt jedoch
die bevorzugte Anwendungsform dar.
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Auf der trockenen Haut haftet das
Pflaster auf Grund des Vorliegens der selbsthaftenden Matrix, die im
wesentlichen über
die gesamte Oberfläche
des Pflasters mit der Haut in Kontakt steht, ausgezeichnet auf der
Haut. Wenn das Pflaster abgenommen wird, werden die Unreinheiten,
die sich auf der Oberfläche
der Haut befinden und deren Freisetzung durch die Anwesenheit bestimmter
Wirkstoffe befördert
werden kann, unter der mechanischen Einwirkung des Haftstoffs abgezogen.
Beim Abreißen
des Pflasters können
gegebenenfalls Wirkstoffe auf der Haut freigesetzt werden. Im feuchten
Zustand nehmen die wasserabsorbierenden Stoffe, die von der freien
Oberfläche
des Pflasters durch eine sehr feine Schicht der haftenden Matrix
getrennt sind, Wasser auf, wobei sie insbesondere ein Gel oder ein
Gitter aus wasserdurchtränkten
Fasern bilden, worin die Wirkstoffe in Lösung gehen und mit der Haut
in Kontakt gebracht werden können.
Dadurch, dass ein Teil des Wassers absorbiert wird, besteht außerdem eine
gewisse Anzahl von Verankerungspunkten zwischen der haf tenden Matrix
und der Haut, so dass eine hinreichende Haftung des Pflasters auf
der Haut gewährleistet
ist, wobei die Haftung im Vergleich zu der Haftung auf der trockenen
Haut deutlich herabgesetzt ist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft ein Pflaster, das für
die Durchführung
des oben definierten Behandlungsverfahrens verwendet werden kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht das Verfahren in einer Anwendung im Reinigungsmodus
und einer daran anschließenden
Anwendung im Behandlungsmodus. Es ist möglich, die beiden Anwendungen
unmittelbar nacheinander durchzuführen. Vorteilhaft wird die
Haut aber beispielsweise während
einer Zeitspanne von 30 Minuten bis 12 Stunden ruhen gelassen.
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Gemäß einer weiteren Möglichkeit
erfolgt zunächst
die Anwendung des Pflasters auf die Haut im Behandlungsmodus und
im Anschluss eine Anwendung im Reinigungsmodus. Durch eine erweichende
Behandlung werden die Poren geöffnet
und so anschließend
die Durchführung
einer Tiefenreinigung erleichtert.
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Die Anwendung des Pflasters im Reinigungsmodus
erfolgt gewöhnlich
im Wechsel mit der Anwendung im Behandlungsmodus. Es kann jedoch
insbesondere bei fettiger Haut von Vorteil sein, mehrere Anwendungen
im Reinigungsmodus im Wechsel mit mehreren Anwendungen im Behandlungsmodus
durchzuführen.
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Das Pflaster, das Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist, wird im Reinigungsmodus vorzugsweise während einer
Zeitspanne im Bereich von etwa 5 Sekunden bis etwa 5 Minuten angewendet.
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Im Behandlungsmodus kann die Anwendung
während
einer Dauer im Bereich von etwa 5 Minuten bis etwa 30 Minuten oder
erforderlichenfalls sogar von 60 Minuten erfolgen.
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Die kosmetisch aktiven Verbindungen,
die erfindungsgemäß in die
Matrix des Pflasters eingearbeitet sein können, sind vorteilhaft unter
Emollientien, Hydratisierungsmitteln, reizlindernden Wirkstoffen,
Keratolytika, abschilfernden Wirkstoffen, wundheilenden Wirkstoffen,
regenerierenden Wirkstoffen, Wirkstoffen gegen Falten, straffenden
Wirkstoffen, Wirkstoffen zum Sonnenschutz, beruhigenden Wirkstoffen,
Selbstbräunern, depigmentierenden
Wirkstoffen, aufhellenden Wirkstoffen oder deren Gemischen ausgewählt. Es
können
auch Antioxidantien, Radikalfänger
für freie
Radikale, Lipidregulatoren, Wirkstoffe gegen Akne, Wirkstoffe gegen
Alterung, entzündungshemmende
Wirkstoffe, erfrischende Wirkstoffe, vaskuläre Schutzmittel, antibakterielle Wirkstoffe,
Antimykotika oder nährende
Wirkstoffe in die polymere Matrix eingearbeitet werden.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist (sind) die kosmetisch aktive(n) Verbindungen)
homogen in Partikelform in der polymeren Matrix dispergiert. Dies
ist insbesondere bei der Anwendung des Pflasters im Behandlungsmodus
auf die feuchte Haut von Interesse, da der Wirkstoff im wesentlichen
erst dann in der Matrix solubilisiert wird, wenn er eindringen muss.
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Bei den kosmetisch aktiven Verbindungen,
die insbesondere im Reinigungsmodus auf der trockenen Haut zur Anwendung
kommen, kann es sich vorteilhaft um Verbindungen mit einer Wirkung
handeln, die es erlaubt, Unreinheiten von der Haut abzulösen (beispielsweise
Keratolytika, die tote Hautzellen ablösen), wobei die Beseitigung
der Unreinheiten mit dem Pflaster dann durch die mechanische Einwirkung
des Haftstoffs erfolgt. Es kann sich auch um eine oder mehrere in
der Matrix enthaltene Verbindungen handeln, die befähigt sind,
Fett- oder Wasserabsonderungen der Haut, wie Talg oder Schweiß, direkt
zu absorbieren. Zu diesem Zweck können Stoffe, wie Kaolinpulver,
Terra di Siena, Zeolithe oder Polyamidpartikel (insbesondere diejenigen,
die unter den Bezeichnungen „ORGASOL®" von der Firma ATOCHEM
im Handel sind) verwendet werden, wobei die letztgenannten beim
Kontakt mit der Haut außerdem
reizlindernd wirken. Es können
auch Pulver von expandierten thermoplastischen Mikrokugeln, die
unter der Handelsbezeichnung „EXPANCEL®" von der Firma KEMANORD
PLAST im Handel sind, oder Pulver von modifizierter Stärke, die
von der Firma NATIONAL STARCH unter der Handelsbezeichnung „Dry Flo®" im Handel sind,
genannt werden. Es kann auch ein Gemisch dieser Stoffe verwendet
werden.
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Die Wirkstoffverbindungen mit reinigender
Wirkung, die in die Matrix eingearbeitet sein können, schließen insbesondere
Keratolytika mit ein, wie α-
und β-Hydroxycarbonsäuren oder β-Ketocarbonsäuren, ihre
Salze, Amide oder Ester und insbesondere α-Hydroxysäuren, wie Glykolsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Citronensäure, Mandelsäure und
allgemein Fruchtsäuren,
sowie β-Hydroxysäuren, wie
Salicylsäure
und ihre Derivate und insbesondere ihre alkylierten Derivate, wie
5-(n-Octanoyl)-salicylsäure
und ihre Ester. Es können
auch antibakterielle Wirkstoffe, wie Clindamycinphosphat, Erythromycin
oder Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline verwendet werden.
Diese Wirkstoffe sind angezeigt, wenn die Haut eine Tendenz zu Akne aufweist,
und sie können
insbesondere in Kombination mit Emollientien, reizlindernden Wirkstoffen,
insbesondere Honig oder Wachsen, und/oder wundheilenden Wirkstoffen,
insbesondere verschiedenen anorganischen Salzen, wie Zinkoxid, eingesetzt
werden. Es können
auch Adstringentien, wie Tannine oder Aluminium- oder Zirkoniumhydrochlorid,
in Kombination verwendet werden.
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Es können insbesondere ein oder
mehrere Wirkstoffe eingesetzt werden, die insbesondere unter Ascorbinsäure und
ihren biologisch kompatiblen Salzen und Estern, Enzymen, Komponenten
mit straffender Wirkung, wie Proteinpulver, Sojapulver oder Weizenpulver,
Polyhydroxycarbonsäuren,
Saccharosen und ihren Derivaten, Harnstoff, Aminosäuren, Oligopeptiden,
wasserlöslichen
Pflanzenextrakten und Hefeextrakten, Proteinhydrolysaten, wie Collagen
und Elastin, Hyaluronsäure,
Mucopolysacchariden, den Vitaminen B2, B6, H und PP, Panthenol, Folsäure, Acetylsalicylsäure, Allantoin,
Kojisäure,
Hydrochinon und dergleichen ausgewählt sind.
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Die Matrix kann ferner mindestens
eine fettlösliche
Verbindung enthalten, die unter den folgenden Verbindungen ausgewählt ist:
D-α-Tocopherol,
DL-α-Tocopherol,
D-α-Tocopherylacetat,
DL-α-Tocopherylacetat, Ascorbylpalmitat,
Vitamin F und Glyceriden von Vitamin F, D-Vitaminen, Vitamin D2, Vitamin D3, Retinol,
Retinolestern, Retinolpalmitat, Retinolpropionat, β-Carotin,
D-Panthenol, Farnesol, Farnesylacetat, Jojobaöl und Öl von schwarzen Johannisbeeren,
die reich an essentiellen Fettsäuren
sind, Asiatsäure,
Madecassischer Säure,
Asiaticosid, dem Totalextrakt von Centella asiatica, β-Glycyrrhetinsäure, α-Bisabolol,
Ceramiden, wie 2-Oleoylamino-1,3-octadecan, Phytantriol, Sphingomyelin
von Milch, Phospholipiden marinen Ursprungs, die reich an mehrfach
ungesättigten
essentiellen Fettsäuren
sind, Ethoxychin, Rosmarinextrakt, Melisseextrakt, Quercetin, dem
Extrakt von getrockneten Mikroalgen und steroidalen entzündungshemmenden
Wirkstoffen.
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Das Emolliens ist beispielsweise
unter flüchtigen
oder nicht flüchtigen
Siliconen, Polydiorganosiloxan-Polyoxyalkylen-Copolymeren, natürlichen
oder synthetischen Ölen,
wie Mineralölen,
pflanzlichen und tierischen Ölen,
Fetten und Wachsen, Fettalkoholen, Fettsäuren und ihren Estern, Estern
und Ethern von (Poly)alkylenglykolen, Kohlenwasserstoffen, wie Isohexadecan,
Petrolatum und Squalan, Lanolinalkohol und seinen Derivaten, tierischen
oder pflanzlichen Triglyceriden und Stearylalkohol ausgewählt.
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Das Hydratisierungsmittel ist vorteilhaft
unter Glycerin, Sorbit und seinen Derivaten, Propylenglykol, Dipropylenglykol,
Butylenglykol, D-Panthenol oder DL-Panthenol und ihren Derivaten ausgewählt.
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Als reizlinderndes Mittel wird vorzugsweise
Allantoin gewählt.
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Der abschilfernde Wirkstoff kann
unter alkylierten Derivaten von Salicylsäure, wie 5-(n-Octanoyl)-salicylsäure, α- und β-Hydroxycarbonsäuren oder β-Ketocarbonsäuren und
ihren Salzen, Amiden oder Estern ausgewählt sein.
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Die Wirkstoffe gegen Falten sind
vorzugsweise unter α-Hydroxycarbonsäuren, β-Hydroxycarbonsäuren oder β-Ketocarbonsäuren und
ihren Salzen, Amiden oder Estern, Salicylsäure, Ascorbinsäure, Azelainsäure, Retinol
und den Derivaten dieser Verbindungen ausgewählt.
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Wenn Wirkstoffe zum Sonnenschutz
vorliegen, so sind diese unter den UV-A-Filtern und/oder UV-B-Filtern ausgewählt, die
herkömmlich
in Zusammensetzungen zum Sonnenschutz eingesetzt werden.
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Von den beruhigenden Wirkstoffen
wird beispielsweise α-Bisabolol
gewählt.
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Wenn ein selbstbräunender Wirkstoff verwendet
wird, ist dieser unter Dihydroxyaceton und den Derivaten von Hydroxynaphthochinon
ausgewählt.
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Der aufhellende oder depigmentierende
Wirkstoff ist vorteilhaft unter Citronensäure, Hydrochinon, Kojisäure und
Ascorbinsäure
ausgewählt.
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Die polymere Matrix besteht gewöhnlich aus
einer Matrix auf der Basis eines siliconhaltigen Haftstoffs oder
vorzugsweise auf der Basis eines Polyacryl- oder Polyvinyl-Haftstoffs.
Die Haftung des erfindungsgemäßen Pflasters
auf der trockenen Haut (wenn im Reinigungsmodus gearbeitet wird)
liegt typischerweise im Bereich von etwa 300 g/cm2 bis
etwa 800 g/cm2 (senkrecht zur Ebene der
haftenden Oberfläche
ausgeübte
Kraft, die erforderlich ist, um das Pflaster von der Haut abzulösen), und
seine Haftung auf der feuchten Haut liegt vorzugs weise im Bereich
von etwa 20 g/cm2 bis etwa 300 g/cm2. Die Oberfläche der Matrix, die dafür vorgesehen
ist, mit der Haut in Kontakt zu kommen, kann glatt sein oder sie
kann Unebenheiten aufweisen oder reliefiert sein. Die Dicke der
Matrix kann variabel sein, insbesondere in Abhängigkeit von der verwendeten
Menge der aktiven und wasserabsorbierenden Verbindung(en). Typischerweise
liegt die Dicke im Bereich von 5 μm bis
500 μm.
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Gemäß einem interessanten Merkmal
der Erfindung ragen nach dem Verdampfen der Lösemittel zumindest einige Wirkstoffpartikel
oder Partikel wasserabsorbierender Stoffe oder von derartigen Partikeln
gebildete Agglomerate, bezogen auf die mittlere Oberfläche der
haftenden Matrix, vor. In der Praxis ragen die Partikel gewöhnlich nicht
direkt heraus, sondern sie sind in Wirklichkeit von einer sehr dünnen Schicht
der haftenden Matrix umhüllt.
Die Partikel ragen beispielsweise mit einer Höhe hervor, die im Bereich von
einigen Mikrometer bis zu einigen Hundert Mikrometer, vorzugsweise
von 10 Mikrometer bis 100 Mikrometer und noch bevorzugter von 10 μm bis 70 μm liegen
kann. Die mittlere Dicke der Matrix (nach dem Verdampfen der Lösemittel)
ist vorzugsweise kleiner als die größte Abmessung der Füllstoffe,
Wirkstoffpartikel oder Partikel von wasserabsorbierenden Verbindungen,
die in der Matrix vorliegen. Gegebenenfalls, wenn die Füllstoffe
oder Partikel Agglomerate bilden, ist die mittlere Dicke der Matrix
kleiner als die größte Abmessung
dieser Agglomerate. Mit dieser Anordnung kann im Behandlungsmodus
im feuchten Zustand die Bildung einer von den wasserdurchtränkten Wasserabsorbern
gebildeten Grenzschicht, insbesondere in Form eines Gels, zwischen
der haftenden Matrix und der Haut erhalten werden, worin die Wirkstoffe
in Lösung
gehen und auf diese Weise mit der Haut in Kontakt gebracht werden
können.
Die Dicke der über
der haftenden Matrix gebildeten Grenzschicht kann vorteilhaft im
Bereich von 50 μm
bis 100 μm
liegen. Es steht daher nur ein kleiner Teil der haftenden Matrix
mit der Haut in Kontakt, so dass die Haftung auf der Haut herabgesetzt
ist, jedoch gegebenenfalls in Kombination mit der dem Gel eigenen
Haftung ausreicht, damit das Pflaster auf der Haut hält.
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Der (die) wasserabsorbierende(n)
Stoff(e), der (die) in die polymere Matrix eingearbeitet ist (sind),
besteht (bestehen) vorteilhaft aus in der Matrix dispergierten Partikeln.
Die Partikel des wasserabsorbierenden Stoffs fangen nämlich bei
Kontakt mit dem in der Haut vorliegenden Wasser und insbesondere
nach dem Anfeuchten Wasser und begünstigen so die Solubilisierung
einer wasserlöslichen
festen Wirkstoffverbindung. In gewisser Weise wird der wasserlösliche Wirkstoff
durch diese „in
situ"-Solubilisierung
fast unmittelbar biologisch verfügbar
und jede mögliche
Wechselwirkung mit anderen in der polymeren Matrix vorliegenden
Verbindungen wird minimiert. Das in der Haut (oder vor der Anwendung
auf dem Pflaster) vorliegende Wasser übernimmt die Funktion des Lösungsvermittlers
für den
wasserlöslichen
Wirkstoff.
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Von den wasserabsorbierenden Stoffen,
die in der polymeren Matrix in dispergiertem Zustand vorliegen,
können
vorzugsweise angegeben werden: Superabsorbierende vernetzte Polyacrylate,
die in Wasser stark quellen, wie die Produkte, die von der Firma
NORSOLOR unter der Bezeichnung „AQUAKEEP®" im Handel sind,
Polyvinylalkohol, Carboxyvinylpolymere, wie die Produkte, die von
der Firma GOODRICH unter den Bezeichnungen „CARBOPOL®" im Handel sind,
halbsynthetische Derivate von Cellulose, wie Carboxymethylcellulose,
Stärken,
Biogummen, wie Xanthangummi, Guargummi, Gummi arabicum und Traganth,
Biosaccharide, Skleroglucane, Casein, Phycokolloide, wie Alginate,
Carrageenate und Agar Agar, Gelatine und Baumwollfasern.
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Es werden insbesondere bevorzugt
superabsorbierende vernetzte Polyacrylate verwendet, die, wenn sie
in dispergiertem Zustand in einer hydrophoben polymeren Matrix vorliegen,
die Speicherung einer großen Wassermenge
ermöglichen
und nach der Hydratation zu einer besseren Verfügbarkeit der Partikel von weiteren
Wirkstoffverbindungen beitragen, die gegebenenfalls in der Matrix
vorliegen.
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Der wie oben definierte wasserabsorbierende
Stoff liegt vorzugsweise in einem Mengenanteil im Bereich von etwa
0,2 bis etwa 20 Gew.-% und insbesondere von 0,5 bis 10%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der polymeren Matrix, vor.
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Es können auch etherische Öle in die
polymere Matrix gegeben werden. Es können beispielsweise Lavendelöl, Minzöl, Pfefferöl, Muskatöl, Gewürznelkenöl, Zedernöl, Weizenkeimöl, Calophyllumöl, Safloröl, Korianderöl und Kernöle von Fürchten (Trauben,
Johannisbeeren, Orangen, Kiwi) angegeben werden. Minzöl enthält einen
hohen Anteil von Menthol, das, wenn es in mikrokristalliner Form
in der Matrix eingeschlossen ist, auf der Haut ein Frischegefühl erzeugt.
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Der Träger kann gemäß der vorliegenden
Erfindung aus beliebigen geeigneten Stoffen bestehen, die für die in
der angrenzenden polymeren Matrix enthaltenen Wirkstoffverbindungen
undurchlässig
sind. Der Träger
weist nicht nur die Funktion auf, die Polymerschicht zu tragen,
sondern er dient auch als Schutzüberzug für die Polymerschicht.
Er kann die gleichen Abmessungen aufweisen wie die Polymerschicht
oder eine größere Abmessung,
so dass er über
den Rand der polymeren Matrix hinausragt.
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Bei dem Träger kann es sich um einen okklusiven
Träger
handeln. Der Träger
besteht beispielsweise aus einem thermoplastischen Stoff, der unter
Polyethylenen mit hoher und niedriger Dichte, Polypropylenen, Polyvinylchloriden,
Copolymeren von Ethylen und Vinylacetat, Polyestern, Polyurethanen
und Polyethylenterephthalat ausgewählt ist, oder aus einem Komplex
dieser Stoffe. Die Stoffe können
auch in beschichteter Form mit mindestens einer metallischen Folie,
wie einer Aluminiumfolie, vorliegen.
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Der Träger kann eine beliebige Dicke
aufweisen, die dazu geeignet ist, seine Trägerfunktion und Schutzfunktion
sicher zu stellen. Die Dicke des Trägers liegt vorzugsweise im
Bereich von etwa 20 μm
bis etwa 1,5 mm. Der Träger
ist vorteilhaft flexibel genug, um sich dem Profil der Haut perfekt
anpassen zu können
und beim Anwender kein unangenehmes Gefühl hervorzurufen.
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Bei einer anderen Variante kann der
Träger
auch nicht okklusiv sein. In diesem letztgenannten Fall wird vorteilhaft
ein Träger
verwendet, der aus einem Papier oder einer Lage eines porösen oder
perforierten thermoplastischen Stoffs, eines gewebten Stoffs, eines
Vliesstoffs oder eines perforierten Vliesstoffs besteht. Wenn eine
solche Lage verwendet wird, ist diese vorteilhaft in die polymere
Matrix eingelassen.
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Der Träger des Pflasters weist außerdem vorteilhaft
mindestens einen kleinen Fortsatz in Form eines Streifens auf, wodurch
das Pflaster leichter abgenommen werden kann.
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Die Pflaster gemäß der vorliegenden Erfindung
können
ferner durch die Anwesenheit einer abnehmbaren oder abziehbaren
Schutzfolie, die an die polymere Matrix angrenzt, und/oder durch
Konfektionierung in einer geeigneten Verpackung, die insbesondere
für Wasser
und Wasserdampf undurchlässig
ist, geschützt sein.
Die Oberfläche
der Folie kann glatt oder geprägt
sein. Im Fall einer Folie mit geprägter Oberfläche wird die Haftung der Folie
auf der Matrix verringert, wodurch die Folie leichter abgelöst werden
kann.
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Wenn die polymere Matrix von einer
abnehmbaren Schutzschicht geschützt
ist, wird diese bei der Verwendung abgenommen. Sie kann aus beliebigen
Stoffen bestehen, die für
die Wirkstoffverbindung sowie für alle
weiteren in der polymeren Matrix vorliegenden Komponenten undurchlässig sind.
Von den verwendbaren Stoffen können
vorzugsweise eine Folie aus siliconhaltigem Papier oder eine Folie
aus einem thermoplastischen Material genannt werden, das beispielsweise
mit Silicon oder einem Lack behandelt wurde, um es haftabweisend
zu machen. Die abnehmbare Schutzfolie besteht vorzugsweise aus Polyethylen.
Die Schutzfolie ist vorteilhaft aus zwei Teilen aufgebaut, die sich über einem Abschnitt
in der Mitte des Pflasters überlappen,
damit das Pflaster leichter aufgebracht werden kann, ohne dass die
Finger mit der Matrix, die den oder die Wirkstoffe enthält, in Kontakt
kommen. Alternativ dazu nimmt die Schutzfolie eine Fläche ein,
die größer ist
als die Fläche des
Pflasters und überragt
so die Ränder
des Pflasters, so dass sie leichter abgenommen werden kann.
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Nach einer besonders interessanten
Ausführungsform
kann die polymere Matrix gefärbt
sein, um im Reinigungsmodus die mit der haftenden Oberfläche des
Pflasters entfernten Unreinheiten mengenmäßig und/oder qualitativ durch
persönlichen
Augenschein erfassen zu können.
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Zu diesem Zweck können farbige Pigmente in die
polymere Matrix des Pflasters eingearbeitet sein. In diesem Fall
ist die polymere Matrix vorteilhaft dunkel gefärbt, damit ein ausreichender
Kontrast erzielt wird, um die von der Haut entfernten Unreinheiten
sichtbar zu machen. Wenn das Pflaster von der Haut abgelöst ist, trägt es sämtliche
Unreinheiten, die bei der Behandlung entfernt wurden, auf seiner
farbigen haftenden Oberfläche.
Wenn das Pflaster auf die trockene Haut angewendet wird, ermöglicht der
Haftstoff eine Wirkung als „Peeling" für die Haut.
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Die Menge der abgelösten Unreinheiten
zeigt an, wie häufig
eine Anwendung des Pflasters wünschenswert
ist. Wenn eine große
Menge solcher Rückstände vorliegt,
zeigt dies der Anwenderin, dass sie das Pflaster mit einer relativ
hohen Frequenz anwenden soll (beispielsweise täglich). Eine geringere Menge
von Unreinheiten zeigt an, dass es weniger häufig angewendet werden soll
(beispielsweise einmal wöchentlich). Anders
ausgedrückt
kann im Reinigungsmodus mit einem gefärbten Pflaster die Wirksamkeit
der Behandlung, die das Pflaster mit sich bringt, quantitativ erfasst
werden. Außerdem
kann die Anwenderin anhand des Typs der abgelösten Unreinheiten die Dauer
der anschließenden
Anwendung im Behandlungsmodus bestmöglich auswählen.
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Bei den farbigen Pigmenten kann es
sich insbesondere um Pigmente des Typs handeln, die in der Lebensmittelindustrie
oder in der Kosmetik, insbesondere für Lippenstift oder Nagellack,
verwendet werden. Es können
beispielsweise allein oder in Kombination synthetische Pigmente
oder anorganische Pigmente und insbesondere Zirkoniumoxid- oder
Ceroxidpigmente sowie Eisen- oder Chromoxide und Eisenblau angegeben werden.
Es können
organische Pigmente und insbesondere Ruß, Barium-, Zirkonium- (D&C Red Nr. 9),
Strontium- (D&C Red Nr. 6),
Calcium- (D&C
Red Nr. 7) und Aluminiumlacke sowie Azofarbstoffe und Anthrachinon-Farbstoffe
(D&C violet Nr.
2) eingesetzt werden.
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Die Pflaster gemäß der vorliegenden Erfindung
können
in bekannter Weise auf eine geeignete Form zugeschnitten werden,
die dem zu behandelnden Bereich der Hautoberfläche entspricht, beispielsweise
auf die Form einer Maske zur Anwendung auf das Gesicht und insbesondere
zur Anwendung auf die Nase, die Lippen, die Wangen, den Bereich
zwischen der Nase und der Oberlippe, oder zur Behandlung von Krähenfüßen am äußeren Augenwinkel,
von Tränensäcken unter
den Augen oder von Stirnfalten. Die Pflaster gemäß der vorliegenden Erfindung
können
selbstverständlich
auf beliebige weitere Formen zugeschnitten werden, die für eine Anwendung
auf ein bestimmtes Körperareal
erforderlich sind. Die Größe eines
erfindungsgemäßen Pflasters
liegt gewöhnlich
im Bereich von 0,25 cm2 bis 500 cm2 und vorzugsweise von 1 cm2 bis
30 cm2.
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Die so aufgebauten und zugeschnittenen
Pflaster können
nach dem Entfernen der abnehmbaren Schutzschicht zur Entfaltung
ihrer reinigenden Wirkung auf eine zu behandelnde Hautfläche angewendet
werden, indem sie direkt auf eine trockene Hautzone aufgebracht
werden. Bei der Applikation dringen Wirkstoffe, die das Ablösen der
Unreinheiten der Haut und die Beseitigung toter Hautzellen befördern, in
die Epidermis und die tieferen Schichten der Haut ein. Auf Grund
der starken Haftung des Pflasters im trockenen Zustand bleiben die
Unreinheiten und die toten Zellen auf der Oberfläche des Pflasters haften, wenn es
abgenommen wird. Beim Ablösen
des Pflasters kann es zu einer leichten Hautreizung kommen, die
sich im Auftreten einer schwachen Rötung äußert, wobei eine verstärkte Durchblutung
der Dermis stattfindet. Dies hat eine bessere Ausbreitung der zuvor
in die Epidermis eingewanderten Wirkstoffe zu den tieferen Schichten
der Dermis und langfristig sogar eine Stimulation der Blutgefäßentwicklung
der Haut zur Folge.
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Im Anschluss an das Ablösen des
Pflasters bringt die Anwenderin nach einer angemessenen Ruhezeit ein
zweites Pflaster des gleichen Typs auf das gleiche Hautareal auf,
das zur Durchführung
seiner Anwendung im Behandlungsmodus zuvor mit Wasser angefeuchtet
wurde. Die Anwendungsdauer im Behandlungsmodus ist gewöhnlich länger als
die Anwendungsdauer im Reinigungsmodus. Nach einer angemessenen
Anwendungsdauer sind die behandelnden Wirkstoffe in der über der
haftenden Matrix gebildeten Grenzschicht solubilisiert und kommen
mit der Haut in Kontakt. Die Haftung des Pflasters wird während dieser
Phase der Behandlung durch die Anwesenheit wasserabsorbierender
Verbindungen sicher gestellt, die eine doppelte Funktion ausüben. Einerseits
halten sie nämlich
eine Wassermenge fest, die erforderlich ist, um die behandelnden Wirkstoffverbindungen
in Lösung
zu bringen, und andererseits erzeugen sie an der Oberfläche der
Matrix wasserfreie Verankerungspunkte, über die die Matrix ihr Haftvermögen gegenüber der
Oberfläche
der Haut ausüben
kann. Nach einer angemessenen Einwirkzeit kann das Pflaster abgenommen
werden. Zur gewünschten Zeit
kann ein weiterer Anwendungszyklus begonnen werden. Die Behandlung
kann in Hinblick auf die Häufigkeit
und die Dauer der Anwendung so moduliert werden, dass sie den Bedürfnissen
der zu behandelnden Haut bestmöglich
entspricht.
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Es wird ein Pflaster hergestellt,
das in zwei verschiedenen Modi angewendet werden kann, einem Reinigungsmodus
und einem Behandlungsmodus. Die Wirkstoffe, die gegebenenfalls im
Reinigungsmodus wirksam werden, können nicht mit den Wirkstoffen übereinstimmen,
die im Behandlungsmodus wirk sam werden. Die Abfolge der Anwendung
nach der einen oder der anderen der beiden Anwendungsformen kann
in Abhängigkeit
von den Bedürfnissen
der Haut nach Belieben gewählt
werden.
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ANWENDUNGSBEISPIEL
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Es wird ein Pflaster hergestellt,
das aufweist:
- a) eine Polyethylenfolie, die
den Träger
des Pflasters bildet und eine Dicke von 200 μm aufweist,
- b) eine polymere Matrix, die in Form einer Schicht mit einer
mittleren Dicke von 0,2 mm ausgebildet ist und die enthält:
Ascorbinsäure | 1,5% |
Menthol | 0,5% |
Lavendelessenz | 0,1% |
Milchsäure | 5% |
Polyamidpulver
(ORGASOL®) | 5% |
Citronensäure | 1,5% |
Allantoin | 2% |
wasserabsorbierendes
Polyacrylat (AQUAKEEP®) | 5% |
selbsthaftendes
Acrylpolymer q. s. p. | 100%. |
Diese Matrix weist auf der trockenen Haut ein Haftvermögen von
etwa 500 g/cm2 auf. und - c) eine Folie aus siliconhaltigem Papier, die die abnehmbare
Schutzfolie bildet.
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Bei Betrachtung der Oberfläche der
Matrix in trockenem Zustand zeigt sich, dass zahlreiche Unebenheiten
vorliegen (die von Wirkstoffpartikeln, wasserabsorbierenden Partikeln
oder Agglomeraten solcher Partikel gebildet werden), die mehr oder
weniger regelmäßig über die
Oberfläche
des Pflasters verteilt sind und die, bezogen auf die mittlere Oberfläche der
Schicht, mit einer Höhe
von etwa 50 μm
hervorragen.
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Ein so aufgebautes Pflaster wird
zur Durchführung
einer Anwendung auf die Stirn beispielsweise auf die Form eines
Rechtecks von 3 cm × 8
cm zugeschnitten.
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Bei der Anwendung im Reinigungsmodus
wird das Pflaster nach Entfernen der abnehmbaren Schutzfolie etwa
5 Minuten lang direkt auf die Stirn gegeben. Die Anwesenheit von
Milchsäure
trägt während dieser Zeitspanne
zur Ablösung
toter Hautzellen von der Oberfläche
bei. Wenn das Pflaster nach dieser Zeitspanne abgezogen wird, bleiben
die toten Hautzellen an der haftenden Matrix hängen.
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Nach einer Ruhezeit von 30 Minuten
wird die Stirn mit Wasser befeuchtet. Dann wird ein zweites Pflaster
des gleichen Typs auf die feuchte Stirn gegeben und 30 Minuten einwirken
gelassen. Nach der Einwirkzeit und nach dem Ablösen des zweiten Pflasters wirkt
die behandelte Zone strahlender, was mit der Anwesenheit von Ascorbinsäure und
Citronensäure
in Zusammenhang steht. Außerdem
ist das behandelte Hautareal auf Grund der Wirkung von Allantoin
geschmeidiger geworden und fühlt
sich weicher an. Schließlich
ist auch eine Milderung der Stirnfältchen festzustellen.