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VERWEISE AUF VERWANDTE
PATENTANTRÄGE
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Dieser Patentantrag ist verwandt
mit den Europäischen
Patentanträgen
EP 1266251 mit dem Titel „Ion exchange
waveguides and methods of fabrication" und
EP
1224491 mit dem Titel „Titanium-indiffusion waveguides
and methods of fabrication",
die beide zum gleichen Datum wie der gegenständliche Antrag eingereicht
wurden. Der Antrag ist des weiteren verwandt mit dem US-Patentantrag
Nr. 2002/0155633 AI vom 21. September 1998 mit dem Titel „Articles
Useful as Optical Waveguides and Methods for Manufacturing saure".
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FESTSTELLUNG BEZÜGLICH DER
RECHTE AN DER ERFINDUNG
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Die Regierung der Vereinigten Staaten
hat auf der Grundlage der von der United States Air Force zugesprochenen
Subvention Nr. F-19628-95-C-0002 bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Titan-Eindiffundierungs-Wellenleitern
(Ti-Eindiffundierungs-Wellenleitern) in optischen Modulatoren unter
Anwendung eines Eindiffundierungsverfahrens unter Druck und die
resultierenden Wellenleiter und Modulatoren. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Lithiumniobat-
oder Lithiumtantalat-Modulatoren unter Verwendung eines Eindiffundierungsverfahrens
bei unter Druck in einer Sauerstoffatmosphäre zur weiteren Diffundierung
von Titanatomen im Wellenleiter bei gleichzeitiger Beschränkung der
Bildung unerwünschter
Lithiumniobat- oder Lithiumtantalatphasen.
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2. Hintergrund
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Optoelektronische Komponenten können auf unterschiedlichen
Arten von Substraten hergestellt werden, einschließlich Polymeren,
Glas, Halbleitern (z. B. Galliumarsenid (GaAs) und Indiumphosphid (InP)
und anorganischer Materialien (z. B. Lithiumniobat (LiNbO3) und Lithiumtantalat (LiTaO3)).
Typischerweise ist ein elektrooptisches Material ein solches, in
dem der Brechungsindex sich beim Anlegen eines elektrischen Feldes ändert. Eine
der wichtigsten Komponenten in optoelektronischen Systemen ist der
Modulator. Drei konkurrierende Technologien in diesem Sektor sind:
direkte Modulation eines Halbleiterlasers, Halbleiter-Elektroabsorptionsmodulatoren
und der Lithiumniobat-Modulator. Derzeit sind Lithiumniobatmodulatoren
für viele
Systeme die Modulationsgeräte
der Wahl, was an deren hoher Leistung und ihrer relativ ausgereiften
Technologie liegt und weil andere Modulationsformen Beschränkungen
mit sich bringen, die bei Lithiumniobat-Modulatoren nicht auftreten.
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Lithiumniobat hat sich als geeignetes
Medium für
Komponenten wie Amplitudenmodulatoren, Phasenmodulatoren, optische
Schalter, Polarisationstransformatoren, abstimmbare Filter und Wellenlängen-selektive
optische Add/Drop-Filter erwiesen. Lithiumniobat wurde auch als
Host für
Festkörperlaser
verwendet, die mit Ionen seltener Erden. arbeiten, z. B. Erbium.
Die meisten aktuellen Telekommunikations- und Kabelfernsehsystemanwendungen
für LiNbO3-Modulatoren haben diskrete Komponenten für das optische
Transmitterteilsystem. In dieser Konfiguration sind Dauerstrichlaser,
normalerweise dioden-gepumpte YAG- oder Erbiumfaser-Oszillatoren, mit
externen Lithiumniobat-Modulatoren und verschiedenen Wellenlängen- und
Energiestabilisationskomponenten gekoppelt.
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Lithiumniobat ist aus unterschiedlichen Gründen ein
beliebter nichtlinearer optischer Kristall, einschließlich seiner
großen
elektrooptischen Koeffizienten, der Leichtigkeit, mit der optische
Wellenleiter hoher Qualität
hergestellt werden, und wegen seiner Kompatibilität mit herkömmlichen
IC-Verarbeitungstechniken. Optische Wellenleiter hoher Qualität sind jene,
die sich durch geringe Verluste und relativ hohe Leistungsbearbeitungsfähigkeiten
auszeichnen. Zudem ist LiNbO3 ein hartes
Material und lässt
sich deshalb leicht für
optische Faserkopplung polieren, was seine Verwendung in optischen
Netzwerksystemen verhältnismäßig unkompliziert
macht. Es handelt sich zudem um einen relativ kostengünstigen
Kristall, teilweise aufgrund seiner langen Anwendungsgeschichte
in Filtern für
akustische Oberflächenwellen (SAW-Filtern)
für Funkfrequenzen.
Im Vergleich damit ist Lithiumtantalat LiTaO3 im
wesentlichen austauschbar mit Lithiumniobat, soweit Modulatormerkmale
betroffen sind, doch der Einsatz von LiTaO3 ist oftmals
kostenprohibitiv, zumal dieses nicht so weitgehend kommerzielle
Verwendung findet wie LiNbO3. Zusätzlich können auch
andere. optische kristalline Strukturen mit der Formel RMO3, wobei R ein Alkalimetall, M ein Metall
der Gruppe IVB oder ein Metall der Gruppe VB und O Sauerstoff ist,
in der Herstellung von Wellenleitern und Modulatoren verwendet werden.
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Ein Typ von Modulatoren, welche die
Verwendung von LiNbO3 einschließen, ist
beispielsweise ein Mach-Zehnder-Modulator. In einem Mach-Zehnder-Modulator
wird ein ankommender optischer Strahl an einer Y-Verzweigung in zwei gleiche, parallele
Wellenleiter geteilt, die sich dann nach einer gewissen Strecke
an einer anderen Y-Verzweigung wieder vereinigen. Zum Anlegen eines
elektrischen Felds im Bereich der optischen Wellenleiter werden Elektroden
verwendet. Das elektrische Feld verursacht einen relativen Phasenwechsel
zwischen den beiden Armen. Ist die Phasenverschiebung in beiden Armen
gleich, vereinigen sich die zwei optischen Signale an der zweiten
Y-Verzweigung konstruktiv, und es kommt zu, keinem Verlust optischer
Energie. Wenn eine Phasendifferenz zwischen den beiden Armen herrscht,
kommt es zu einer destruktiven Interferenz und zum Verlust von optischer
Energie. Die resultierende destruktive und konstruktive Interferenz verursacht
eine Variation der abgehenden optischen Intensität zwischen einem Minimal- und
einem Maximalwert.
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In anderen elektrooptischen Anwendungen können auch
Richtungskoppler für
optische Wellenleiter als elektrooptische Modulatoren verwendet werden.
In dieser Art von Modulator werden zwei Wellenleiter sehr nahe beieinander
auf dem Lithiumniobatsubstrat platziert. Die Welle von einem Leiter kann
in den anderen Leiter "lecken". Durch Anwendung
eines elektrischen Felds an das Lithiumniobat kann die Menge des "Leckens" kontrolliert werden, wodurch
die Energieübertragung
von einem Leiter zum anderen moduliert wird. Zur Zeit bevorzugen
unterschiedliche kommerzielle Anwendungserfordernisse entweder Richtungskoppler
oder Mach-Zehnder-Modulatoren.
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Die Vorteile schneller, digitaler
oder analoger Kommunikation mit hoher Bandbreite haben ein Bedürfnis nach
der externen Modulatorkonfiguration geschaffen. Beim gebräuchlichsten
Ansatz kommt ein störungsarmer,
diodengepumpter Hochleistungslaser zur Anwendung, dessen Signal über Lichtleitfaser an
den LiNbO3-Modulator gesendet wird. Der
Modulator appliziert an den optischen Träger entweder analoge oder digitale
Informationen.
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Bei der Verwendung von Lithiumniobat
in der Herstellung optischer Wellenleiter und optischer Modulatoren
ist es erwünscht,
eine Niob-reiche, Lithium-arme und/oder Sauerstoff-arme Zusammensetzung
zu vermeiden. Wenn Lithiumniobat-Grundstoff solche Niob-reichen
Zusammensetzungen besitzt und dann bei hohen Temperaturen (T > 300 Grad Celsius)
verarbeitet wird, kann es zu einem Wachstum der LiNb3O8-Phase im Kristall kommen. Diese Phase ist
unerwünscht,
weil sie nicht lichtdurchlässig ist
und zu hohen Verlusten in optischen Wellenleitern und optischen
Modulatoren führt.
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Solche Niob-reichen Zusammensetzungen können während der
Herstellung optischer Wellenleiter und optischer Modulatoren auf
zwei unterschiedliche Arten vorkommen. Zunächst resultieren typische Ionenaustauschprozeduren
im Ersatz von Lithiumatomen im Kristallgitter durch ein diffundierendes
Ion, was zu einer Lithiumniobatzusammensetzung führt, die relativ reich an Niob
ist. Zweitens kann die Standard-Hochtemperaturverarbeitung (Temperatur
von über
300 Grad Celsius) von Lithiumniobat das Ausdiffundieren von LiO2 verursachen und Niob-reiche und Lithium-
und Sauerstoff-arme Zusammensetzungen mit sich bringen.
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Ti-eindiffundierte Wellenleiter gehören zu den
gebräuchlicheren
unter den derzeit existierenden optischen Wellenleitern. Das Ti-Eindiffundierungsverfahren
treibt Titanatome in das Kristallstrukturgitter und veranlasst Titanatome
dazu, sich im Gitter interstitiell zu zerstreuen oder Niob-Atome
zu ersetzen. Dieser Prozess ergibt die Änderung eines oder mehrerer
Brechungsindizes (z. B. die außerordentlichen
und ordentlichen Brechungsindizes) des Kristallsubstrats in dem
Bereich, wo die Titan-, Eindiffundierung stattfindet, um einen optischen
Wellenleiter zu schaffen.
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Die Ti-Eindiffundierung implementiert
eine Hochtemperaturverarbeitung (Temperaturen im Bereich von 900
bis 1100 Grad Celsius). Um die unerwünschte LiNb3O8-Phase an der Bildung im Kristall während des
Ti-Eindiffudierungsprozesses
zu hindern, wird dieser in der Regel in einer nassen Atmosphäre eines
inerten Trägergases
ausgeführt,
wie beispielsweise Stickstoff (N2) oder
Argon (Ar2), oder in einer nassen Sauerstoffatmosphäre (O2). Thermaldiffundierung in einer trockenen
Atmosphäre
unter Verwendung eines dehydrierten Substrats wird auch vorgeschlagen
in Nagata, H. et al, "Reduced
Thermal Decomposition of OH-free LiNbO3 Substrate
Even in a Dry Gas Atmosphere",
Journal of Materials Research, Aug. 1996, Mater. Res. Soc., USA,
Vol. 11, Nr. 8, pp 2085–2091.
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Das nasse Eindiffundierungsverfahren schließt das Durchperlen
des inerten Trägergases oder
Sauerstoffgases durch Wasser (H2O) ein.
In der Vergangenheit wurde die nasse Atmosphäre als vorteilhaft betrachtet,
weil das H2O in H+ und
OH– Atome zerfällt, welche
die LiNb3O8-Phase
chemisch angreifen und wieder zurückführen zu LiNbO3.
Eine typische Ti-Eindiffundierungsoperation
in nasser Atmosphäre
wird bei einer Temperatur von etwa 1050 Grad Celsius während 3
bis 4 Stunden in einem nassen, fließenden Umfeld ausgeführt. Der
gegenwärtige
Erfinder hat entdeckt, dass ein Nachteil dieser Art von Hochtemperaturverarbeitung
darin liegt, dass das H2O unerwünschte Protonen
(H+) abgibt, die vom Lithiumniobat angezogen
werden und eine nachteilige Proton-ausgetauschte Oberflächenschicht
mit sich bringen. Diese Protonen verbleiben nach der Herstellung
in den Modulatoren und fließen
zwischen den Wellenleitern, den Elektroden, dem Lithiumniobatkristall
und der Pufferschichtschnittstelle relativ frei. Es wird nunmehr
verstanden, dass diese frei fließenden Protonen die Gleichfeldvormagnetisierstabilität eines
Modulators nachteilig beeinflussen können und dies auch tun, da
sie als Ladungsträger
agieren und von den angelegten elektrischen Feldern angetrieben
werden, wodurch die Reaktion des Endprodukts beim Anlegen einer
Vormagnetisierung über
die Zeit driftet.
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Außerdem führt die Hochtemperaturverarbeitung
(> 300 Grad Celsius)
zur Sauerstoffausdiffundierung von Lithiumniobatstrukturen. Diese
Ausdiffundierung von Sauerstoff bildet tendenziell eine Oberflächenschicht auf
einem Lithiumniobatsubstrat oder einen Lithiumniobatwellenleiter
mit Sauerstoff-armer Zusammensetzung. Dieser Sauerstoff-arme Bereich
agiert als optischer Oberflächenwellenleiter
und verursacht unerwünschtes
Austreten von Licht aus dem Lithiumniobatsubstrat.
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Es wäre deshalb höchst vorteilhaft,
ein Herstellungsverfahren für
Tieindiffundierte Wellenleiter zu schaffen, das ein neues Ti-Eindiffundierungsverfahren
unter Druck anwendet, welches sowohl die Bildung unerwünschter
LiNb3O8-Phase im
Kristall wie die Ausdiffundierung von O2 hemmt,
ohne dass das Verfahren eine signifikante Anzahl frei fließender Protonen
einbringt, welche die Gleichfeldvormagnetisierstabilität des Modulators
beeinträchtigt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Ein Verfahren zur Herstellung von
Titan-eindiffundierten Wellenleitern in optischen Modulatoren und
anderer optischer Wellenleitervorrichtungen umfasst das Ablegen
von Titanstreifen in einem Wellenleitermuster auf der Oberfläche eines
kristallinen Substrats, wie beispielsweise Lithiumniobat oder Lithiumtantalat,
und das Eindiffundieren der Titanatome in das kristalline Substrat
durch Unter-Druck-Setzen über
den atmosphärischen
Umgebungsdruck einer das kristalline Substrat einschließenden Sauerstoffgasatmosphäre, Aufheizen
in der Sauerstoffgasatmosphäre
auf eine Temperatur im Bereich von etwa 900 Grad Celsius bis etwa
1100 Grad Celsius, Aufrechterhaltung von Temperatur und Druck für eine Eindiffundierungsperiode
von mehr als 1 Stunde und Abkühlen
auf Raumtemperatur in einer angemessenen abgestuften Abkühlungsgeschwindigkeit.
In einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Pulver der selben
chemischen Zusammensetzung wie das kristalline. Substrat in die
Eindiffundierungskammer eingeführt,
um das kristalline Substrat im Ausgasen von Alkalimetalloxid während der
Eindiffundierungsperiode zu beschränken. In einem weiteren Aspekt der
Erfindung ist ein Eindiffundierungsbehälter vorgesehen, der das Entspannen
kristalliner Substrate in Anwesenheit eines Pulvers ermöglicht,
ohne das Substrat mit während
dem Eindiffundierungsverfahren mit dem Pulver zu kontaminieren.
Wellenleiter, die in Entsprechung zu dem Verfahren hergestellt wurden,
weisen eine ausgezeichnete Driftleistung auf.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A–1G sind Querschnittansichten
unterschiedlicher Stufen in der Herstellung eines Ti-eindiffundierten
Wellenleiters in einem optischen Lithiumniobat-Modulator, welche
Ti-Eindiffundierung in unter Druck gesetzter Sauerstoffatmosphäre gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einschließt.
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2A–2C sind Querschnittansichten
einer alternativen Titanablagetechnik, die in der Herstellung eines
Ti-eindiffundierten Wellenleiters in einem optischen Lithiumniobat-Modulator
verwendet werden kann, welche eine Ti-Eindiffundierung in unter Druck
gesetzter Sauerstoffatmosphäre
gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einschließt.
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3A ist
eine Querschnittansicht eines Behälters, der zum Entspannen von
Lithiumniobatstrukturen in einer Umgebung mit Lithiumniobatpulver
verwendet wird, gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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3B ist
eine Querschnittansicht eines Unter-Druck-setzbaren Gefäßes, das
zum Entspannen von Lithiumniobat gemäß einem-Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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4 ist
ein Prozessflussdiagramm eines Prozesses zur Herstellung von Strukturen
gemäß einem
derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Personen mit durchschnittlichen Fachkenntnissen
erkennen, dass die folgende Beschreibung der vorliegenden Erfindung
nur illustrativen und keinen beschränkenden Charakter hat. Aus
einer Untersuchung des offenbarten Ausführungsbeispiels ergeben sich
für Fachpersonen
problemlos auch andere Ausführungsbeispiele.
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In Entsprechung zu einem gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines Tieindiffundierten
optischen Wellenleiters in optischen Lithiumniobat-Modulatoren (LiNbO3) unter Verwendung von Eindiffundierung
unter Druck zum Diffundieren von Titan im Wellenleiter bereitgestellt. Die
Herstellung Ti- eindiffundierter optischer Wellenleiter umfasst
die Änderung
eines oder mehrerer Brechungsindizes (z. B. die außerordentlichen
und ordentlichen Brechungsindizes) des Kristallsubstrats im Bereich,
wo die Titan-Eindiffundierung
stattfindet, um einen optischen Wellenleiter zu schaffen. Die folgende
beispielhafte Beschreibung des modularen Herstellungsprozesses beabsichtigt
die Beschränkung
der Einführung
unerwünschter
freier Protonen und Lithiumniobat-Phasen in den Herstellungsprozess. 1A–1G sind
Querschnittansichten eines Lithiumniobatmodulators, der nach Abschluss
ausgewählter
Schritte in einem Herstellungsprozess für Ti-eindiffundierte Wellenleiter
unter Druck gezeigt wird.
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Die vorliegende Erfindung kann auch
als Verfahren zur Herstellung eines Ti-eindiffundierten Wellenleiters
in einem optischen Lithiumtantalat-Moduluator (LiTaO3)
definiert werden. Lithiumtantalat ist bezüglich elektrooptischer Eigenschaften
eng verwandt mit LiNbO, wird zur Zeit aber für kommerzielle elektrooptische
Modulatoranwendungen nicht verbreitet verwendet, weil eine solche
Verwendung von den Kosten her prohibitiv wäre. Das selbe oder ein ähnliches
Eindiffundierungsverfahren wie unten für LiNbO3 beschrieben
würde in
den Ti-eindiffundierten Wellenleitern verwendet, die aus einem LiTaO3-Substrat hergestellt sind. Außerdem kann
das Kristallsubstrat, das zur Bildung des optischen Modulators verwendet
wird, aus einer kristallinen Struktur mit der Formel RMO3 gebildet sein, wobei R ein Alkalimetall, M
ein Metall der Gruppe IVB oder ein Metall der Gruppe VB und O Sauerstoff
ist.
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Bezug nehmend auf 1A ist eine Modulatorausführung 10 (ein
teilweise hergestellter Modulator) nach der Bildung einer Titanschichtschicht 14 (Ti) über LiNbO3 Kristallsubstrat 12 dargestellt.
Die Ti-Schicht 14 kann über
dem LiNbO3 Kristallsubstrat 12 mittels
eines Elektronenstrahlverdampfungsverfahrens oder einer anderen
geeigneten Ablagerungstechnik gebildet werden. Die Anwendung der
Elektronenstrahlverdampfung zur Ablagerung von Titan über der
Oberfläche
eines Kristalls, wie des LiNbO3 Kristallsubstrats 12,
ist in der Fachwelt gut bekannt. Die Dicke der Ti-Schicht 14 kann
von etwa 400 Angstrom bis zu etwa 1000 Angstrom reichen und liegt vorzugsweise
in einem Bereich von etwa 550 Angstrom bis etwa 650 Angstrom für einen
Z-Schnitt-Einmoden-LiNbO3-Kristall mit einer
operativen optischen Wellenlänge
von 1,3 Mikron.
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In 1B ist
eine Modulatorausführung 10 dargestellt,
nachdem die Fotoresistschicht 16 in Streifenanordnung auf
der Oberfläche
der Ti-Schicht 14 abgelegt wurde. Mit Hilfe einer Standard-Photolithografietechnik
wird die Fotoresistschicht 16 über die Ti-Schicht 14 gelegt.
Wie in 1B dargestellt, ergibt
das Photolithografieverfahren, das unter Verwendung einer Wellenleiterschablone
ausgeführt wird,
die Bildung von Fotoresiststreifen nur in jenen Bereichen, wo Wellenleiter
hergestellt werden sollen. Die Anwendung solcher Photolithografietechniken
ist in der Fachwelt gut bekannt.
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Bezug nehmend auf 1C wird vorzugsweise eine herkömmliche.
Plasmaätz-
oder reaktive Ionenätztechnik
(RIE) angewendet, um die Ti-Schicht 14 weg zu ätzen und
das LiNbO3-Kristallsubstrat 12 in
jenen Bereichen freizulegen, die nicht von der Fotoresistschicht 16 abgedeckt
sind. Ein Plasamaätz- oder
RIE-Verfahren wird so ausgewählt,
dass es das gewählte
Fotoresistmaterial selektiv weg ätzt.
Es ist festzuhalten, dass im Ätzverfahren
vorzugsweise kein Nassätzen
enthalten sein sollte. Nassätzen
involviert im allgemeinen die Anwendung von Säuren, wodurch die Wahrscheinlichkeit
besteht (es sei denn, Säuren
auf Deuteriumbasis werden verwendet), dass freie Protonen in die
Wellenleiterstruktur eingeführt werden,
die sich nachteilig auf das LiNbO3 auswirken würden. Wie
oben erwähnt,
tendieren freie Protonen im Wellenleiter dazu, die Wahrscheinlichkeit
zu erhöhen,
dass Ausgangsspannung über
die Zeit driftet.
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Nach Beendigung des Ätzverfahrens
wird das Fotoresistmaterial. abgestreift, indem die Modulatorausführung 10 einem
Sauerstoffplasma ausgesetzt oder indem eine Acetonwaschprozedur
ausgeführt
wird. Wie oben, sollte auch in diesem Fall der Einsatz von Säuren für Abstreifzwecke
vorzugsweise vermieden werden, da diese dazu neigen, freie Protonen
in die Modulatorstruktur einzuführen
und diese freien Protonen die Wahrscheinlichkeit eines Drifts in den
Modulatoren erhöhen.
Die resultierende Struktur ist in 1D dargestellt,
wobei die Ti-Schicht 14 nur in den Bereichen oberhalb des
LiNbO3-Kristallsubstrats 12 verbleibt,
wo Wellenleiter konstruiert werden sollen. 1D ist repräsentativ für die Modulatorausführung 10 bevor
das Konstrukt dem Ti-Eindiffundierungsverfahren unter Druck der
vorliegenden Erfindung ausgesetzt wird.
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In 2A–2C ist eine andere "Abhub"-Methode zur Bildung
von Titanwellenleiterstreifen auf Lithiumniobat- (und ähnliche)
Kristallstrukturen gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dargestellt. 2A stellt die Modulatorausführung 30 mit
einer Fotoresistschicht 34 über dem LiNbO3-Kristallsubstrat 32 dar.
Zur Platzierung der Fotoresistschicht 34 über dem
LiNbO3-Kristallsubstrat 32 wird
eine Standard-Photolithografietechnik angewendet. Wie in 2A dargestellt, ergibt das
Photolithografieverfahren, bei dem eine umgekehrte Wellenleiterschablone
zum Einsatz kommt, die Bildung von Fotoresiststreifen 34 nur
in jenen Bereichen, in denen keine Wellenleiter hergestellt werden.
Die Anwendung solcher Photolithografietechniken ist in der Fachwelt
gut bekannt.
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In 2B ist
das Modulatorausführung 30 dargestellt,
nachdem die Ti-Schicht 36 auf einer Fotoresistschicht 34 und
einem LiNbO3-Kristallsubstrat 32 (oder einem ähnlichen)
abgelegt worden ist. Mit Hilfe einer Standard-Elektronablagerungstechnik kann
Titan auf die Modulatorausführung 30 abgelagert
werden. Die Dicke der Ti-Schicht 36 kann von etwa 400 Angstrom
bis etwa 1000 Angstrom reichen und liegt vorzugsweise in einem Bereich
von etwa 550 Angstrom bis etwa 650 Angstrom für Z-Schnitt-Einmoden-LiNbO3 mit
einer optischen Wellenlänge
von 1,3 Mikron.
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In 2C ist
das Modulatorausführung 30 dargestellt,
nachdem die, Fotoresistschicht 34 vom LiNbO3-Kristallsubstrat 32 "abgehoben" worden ist. Das
Abhubverfahren kann ausgeführt
werden, indem das Modulatorausführung 30 einer
Aceton- oder Propenylwaschoperation unterzogen worden ist. Das "Abhub"-Verfahren entfernt
die Fotoresistschicht 34 und jenen Anteil der Ti-Schicht 36,
der sich direkt über
der Fotoresistschicht 34 befindet. Nach dem "Abhub"-Verfahren verbleibt
die Ti-Schicht 36 nur in jenen Bereichen, in denen Wellenleiter
gebildet werden. 2C ist
repräsentativ
für die
Modulatorausführung 30,
bevor das Konstrukt dem Ti-Eindiffundierungsverfahren
unter Druck der vorliegenden Erfindung unterzogen wird.
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Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung kann die Modulatorausführung in Vorbereitung auf das
Ti-Eindiffundierungsverfahren
in einem Behälter
platziert werden, der es ermöglicht,
das Lithiumniobatpulver in großer
Nähe zum
Lithiumniobatsubstrat unterzubringen. Innerhalb des Behälters sind
das Modulatorausführung
und das Lithiumniobatpulver durch eine poröse Schnittstelle getrennt,
die das Durchströmen
von Gas zwischen dem Lithiumniobatsubstrat und dem Lithiumniobatpulver
ermöglicht,
jedoch die Kontamination der Modulatorausführung durch das Lithiumniobatpulver nicht
erlaubt. Der Behälter
wird mit Aufsteck-Kappen verschlossen, die dem Sauerstoffgas das
Eindringen in den Behälter
erlauben, wenn ein Druckdifferential existiert, jedoch das Auswärtsströmen des
Lithiumoxids (Li2O) in Abwesenheit eines
Druckdifferentials beschränkt.
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Der Zweck des Lithiumniobatpulvers
ist die Einführung
von Lithiumoxid(Li2O)-Ausgasung im Lithiumpulver
während
dem Eindiffundierungsvorgang, während
das selbe Ausgasen im LiNbO3-Kriitallsubstrat
verlangsamt wird. Wie oben besprochen, gast Lithiumniobat Li2O aus, wenn es Temperaturen über 300
Grad Celsius ausgesetzt wird. Das Ausgasen führt zu einem Lithiumniobatsubstrat,
das arm an Lithium ist. Lithium-arme Strukturen. neigen zur Bildung
einer LiNb3O8-Phase
im Kristall. Die LiNb3O8-Phase
ist nicht lichtdurchlässig
und führt
zu hohen Verlusten in den Wellenleitern. Das Lithiumniobatpulver
hat eine wesentlich größere Oberfläche als
Ansammlung von Körnern
als eine monolithische Struktur und ist im allgemeinen reaktionsfreudiger
als das LiNbO3-Kristallsubstrat; aus diesem
Grund findet im Lithiumniobatpulver leichter eine Ausgasung statt. Nachdem
das Eindiffundierungsumfeld einmal mit Li2O
gesättigt
ist, das aus dem Pulver ausgegast wurde, ist eine Ausgasung von
Li2O durch das LiNbO3-Kristallsubstrat
weniger wahrscheinlich.
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In 3A ist
eine Querschnittansicht eines solchen Eindiffundierungsbehälters 100 dargestellt, der
eine Modulatorausführung
und Lithiumniobatpulver enthält.
Diese Darstellung hat Beispielcharakter, und andere Behälter, die
diese Absicht und diesen Zweck erfüllen, sind ebenfalls machbar
und innerhalb des Geltungsbereichs des hier offenbarten Konzepts. Der
Eindiffundierungsbehälter 100 ist
eine röhrenartige
Struktur, die aus. einem Hochtemperaturkeramikmaterial hergestellt
werden kann, wie beispielsweise Aluminiumoxid (Al2O3). Die Modulatorausführung 102 ist im Mittelbereich
der Röhre
untergebracht, und zwei poröse
Stöpsel 104 sind
in der Röhre
in kurzem Abstand von den Röhrenenden
positioniert. Die porösen
Stöpsel 104 können jedes
Hochtemperaturmaterial umfassen, wie beispielsweise Al2O3 oder ein ähnliches Material. Die Porosität der porösen Stöpsel 104 kann
beispielsweise dadurch definiert sein, dass das Material eine Mehrzah1
von Löchern
aufweist, die einen Durchmesser in der Größenordnung von etwa 20 Mikron
haben. Die Stöpsel 104 erlauben
die relativ freie Strömung
von O2- und
Li2O-Gasen zwischen der Kammer 106,
die den LiNbO3-Kristall beherbergt, und
der (den) Kammer(n) 108, die das Lithiumniobatpulver beherbergen.
Nachdem die Stöpsel 104 innerhalb
des Behälters 100 platziert
sind, wird Lithiumniobatpulver 110 an einem Ende oder beiden Enden
des verstöpselten
Eindiffundierungsbehälters 100 eingebracht.
Die Menge des verwendeten Lithiumniobatpulvers ist von der Innenfläche des
abschließbaren
Behälters
abhängig.
Die Menge des Lithiumniobatpulvers kann beispielsweise 2,5 Gramm für eine Röhre mit
einem Volumen von etwa 1,0 Kubikzoll bis etwa 2,0 Kubikzoll betragen.
Nachdem das Lithiumniobatpulver 110 einmal richtig in der
Röhre positioniert
ist, wird die Röhre
an beiden Enden mit losen Aufsteck-Kappen 112 verschlossen,
die typischerweise aus dem selben Hochtemperaturmaterial gebildet
sind wie der Behälter 100.
Die Aufsteck-Kappen 112 ermöglichen
das Eindringen von Sauerstoffgas in den Behälter 100, wenn ein
Druckdifferential existiert, beschränken jedoch das Auswärtsströmen von
Li2O während
des Diffundierungsverfahrens, wenn die Umgebung drucknormalisiert
ist (d. h. es besteht kein signifikantes Druckgefälle).
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Zusätzlich können auch andere Eindiffundierungsbehälter konfiguriert
werden. Beispielsweise ist ein Eindiffundierungsbehälter mit
einer Kammer bzw. einem Bereich zur Aufnahme der Modulatorausführung 102,
einem zweiten Bereich mit Lithiumniobatpulver 110 und einer
porösen
Wand oder Stöpsel 104 zur
Trennung der beiden Bereiche ebenfalls machbar und im Geltungsbereich
des hier offenbarten Konzepts.
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Nachdem der Behälter von 3A ordentlich zusammengestellt ist, kann
er in einem verschließbaren
und unter Druck setzbaren Gefäß untergebracht
werden. Eine Querschnittansicht eines solchen Gefäßes ist
in 3B dargestellt, worin
der Behälter 100 der 3A eingeschlossen ist. Das
unter Druck setzbare Gefäß 120 ist
typischerweise aus einem Metallmaterial gebildet, wie etwa nichtrostender
Stahl, oder aus einer Quarz- oder Keramikröhre mit daran montierten Druckarmaturen.
In dieser Darstellung hat das Gefäß 120 eine röhrenartige
Struktur und ist an den gegenüberliegenden
Enden des Gefäßes 120 mit
den Armaturen 122 und 124 versehen. Die Armatur 122 ist
eine fixierte Armatur, und die Armatur 124 ermöglicht dem
Gefäß 120 das
Vakuumpumpen und unter Druck Setzen mit Sauerstoffgas.
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Die Ti-Eindiffundierung kann aüch mit Lithiumniobatpulver
ohne Verwendung des Behälters
vorgenommen werden, wie er in 3A dargestellt
ist. Es ist ebenfalls möglich
und innerhalb des hier offenbarten erfinderischen Konzepts, das
Lithiumniobatpulver direkt in das unter Druck gesetzte Gefäß 120 einzubringen.
Allerdings nimmt die Menge des benötigten Lithiumniobatpulvers
wesentlich zu, wenn das Pulver unmittelbar innerhalb des unter Druck
gesetzten Gefäßes platziert
wird, wodurch dieses alternative Ausführungsbeispiel in den meisten
Fällen
kostspieliger wird.
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Das Ti-Eindiffundierungsverfahren
unter Druck beginnt mit der Platzierung der Modulatorausführung 100 in
einem herkömmlichen,
handelsüblichen
Hochtemperaturofen. Es kann jeder geeignete Ofen verwendet werden,
zumal die Eindiffundierungskammer und die Anwendung eines solchen Ofens
in der Fachwelt gut bekannt sind. Es ist möglich, einen Eindiffundierungsofen
zu verwenden, der Druckaufbaufähigkeiten
besitzt, in welchem Fall die Verwendung des getrennten unter Druck
setzbaren Gefäßes der 3B unnötig wäre. Die Modulatorausführung 100 oder
das unter Druck setzbare Gefäß mit der
Modulatorausführung 100 wird
in einem Hochtemperaturofen untergebracht. Das unter Druck setzbare
Gefäß bzw. der
Ofen besitzt Sauerstoffgas (O2), das während dem
Eindiffundierungsprozess kontinuierlich durch das Gefäß oder den Ofen
fließt.
Der Ofen oder das unter Druck setzbare Gefäß wird dann verschlossen, und
der Druck im Ofen oder im Gefäß wird auf
das adäquate
Eindiffundierungsniveau angehoben, bevor ein stufenweiser Temperaturerhöhungsprozess
stattfindet. Alternativ dazu und ebenfalls innerhalb des Geltungsbereichs des
hier offenbarten Erfindungskonzepts kann der Eindiffundierungsprozess
so ausgelöst
werden, dass der Ofen oder das unter Druck setzbare Gefäß zuerst verschlossen
und dann eine herkömmlichen
Vakuumpumpe angewendet wird, um Kontaminate aus der Eindiffundierungsumgebung
zu eliminieren. Die Evakuierung kann auf annähernd 100 Mikron oder weniger
erfolgen, um Kontaminanten aus der Entspannungsumgebung zu beseitigen.
Das Evakuierungsverfahren ist optional, und in einigen Fällen ist das
Bedürfnis
zur Beseitigung von Kontaminanten aus der Entspannungsumgebung möglicherweise nicht
von Bedeutung. Wenn die Aufsteckkappen 112 keinen guten
Dichtverschluss für
den Behälter 100 abgeben,
oder wenn die Stöpsel 104 sich
der Innenseite des Behälters 100 nicht
gut anpassen, kann das Schaffen eines Druckdifferentials zwischen
diesen das unerwünschte
Ergebnis von Turbulenzen mit sich bringen, welche Pulver 110 auf
dem Chip 102 ablegen. Um dies zu verhindern, kann der Vakuumschritt
vermieden werden, und unter Druck gesetztes Gas vom Tor 124 durch
den Ofen (3B) zum Tor 122 (3B) geblasen werden, um
die meisten eingeführten
Kontaminanten zu eliminieren, ohne eine Bewegung des Pulvers 110 auszulösen. Nachdem der
Ofen oder das unter Druck setzbare Gefäß verschlossen und optional
vakuumiert wurden, wird er mit strömendem Sauerstoffgas (O2) unter Druck gesetzt. Dieser Sauerstoff
muss nicht besonders rein sein, und Industrie- oder Schneidsauerstoff,
wie er für Acetylen-Schneidbrenner
verwendet wird, ist ausreichend. Die unter Druck gesetzte Sauerstoffatmosphäre dient
der Verhinderung von Sauerstoffausgasung. Es ist festzuhalten, dass
die Atmosphäre
eine reine Sauerstoffatmosphäre
ist, kein H2O vorhanden ist und deshalb
keine freien Protonen oder andere Radikale abgegeben werden, welche
die Kristallstruktur nachteilig beeinflussen würden.
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Das Ti-Eindiffundierungsverfahren
der vorliegenden Erfindung erfordert, dass der Druck in der O2-Atmosphäre
auf einen Wert angehoben wird, der in einem Bereich von gerade über (annähernd 1
psi oder 0,0703 kg/cm2) dem atmosphärischen
Umgebungsdruck bis zu etwa 250 psi (17,6 kg/cm2) über dem
atmosphärischen
Umgebungsdruck liegt. Ein optimaler Eindiffundierungsdruckbereich
ist von etwa 1 psi (0,0703 kg/cm2) bis etwa
25 psi (1,76 kg/cm2) über dem atmosphärischen
Umgebungsdruck, wobei gegenwärtig
etwa 6 psi (0,422 kg/cm2) über dem
atmosphärischen
Umgebungsdruck bevorzugt wird. Anwendungen haben gezeigt, dass Drucke
oberhalb von 25 psi (1,76 kg/cm2) dazu tendieren,
das LiNbO3-Substrat zu einer Grünfärbung zu
veranlassen. Zwar scheint die Grünfärbung die
Struktur nicht negativ zu beeinflussen, sie sollte aber dennoch durch
die Anwendung von Drücken
unter 25 psi (1,76 kg/cm2) über dem
atmosphärischen
Umgebungsdruck verhindert werden.
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Nach Implementierung des Sauerstoffdruckaufbaus
im unter Druck gesetzten Gefäß oder Ofen wird
die Temperatur im Ofen auf das adäquate Niveau angehoben, welches
sich auf das erforderliche Ausmaß der gewünschten Ti-Eindiffundierung
auswirkt. Im allgemeinen kann die Temperatur auf einen Wert im Bereich
von etwa 900 Grad Celsius bis etwa 1100 Grad Celsius angehoben werden.
Eine bevorzugte Eindiffundierungstemperatur von etwa 1050 Grad Celsius
ermöglicht
im allgemeinen das Stattfinden der notwendigen Titaneindiffundierung.
Die Stufenerhöhungsrate
für das
Anheben der Temperatur im Ofen kann im Bereich von etwa 0,5 Grad
Celsius pro Minute bis etwa 20 Grad Celsius pro Minute sein. Die
bevorzugte Stufenerhöhungsrate
liegt bei etwa 10 Grad Celsius pro Minute.
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Die erforderliche Dauer des Eindiffundierungsvorgangs
ist vom Druck abhängig,
bei dem das Eindiffundierungsverfahren stattfindet. Die Eindiffundierungsperiode
wird von dem Zeitpunkt an gemessen, zu dem die erwünschte erhöhte Temperatur
erreicht ist. Im Allgemeinen dauert der Eindiffundierungsprozess
von etwa 2 Stunden bis etwa 8 Stunden. Die gewünschte erhöhte Temperatur und der erhöhte Druck
sollten während
der gesamten Dauer des Eindiffundierungsverfahren beibehalten werden. Vorzugsweise
dauert das Eindiffundierungsverfahren etwa 6 bis etwa 7 Stunden.
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Das Eindiffundierungsverfahren wird
durch rasches Abkühlen
der Lithiumniobatstruktur abgeschlossen. Die Temperatursenkungsrate
für die
Modulatorausführung 10 ist
vorzugsweise schneller als etwa 20 Grad Celsius pro Minute, bis
die Kristallstruktur eine Temperatur von 300 Grad Celsius erreicht. An
dem Punkt, an dem das Modulatorausführung 10 etwa 300
Grad Celsius erreicht, kann eine langsamere stufenweise Absenkung
eingesetzt werden. Das Superkühlungserfordernis
ist notwendig, um das unerwünschte
LiNb3O8 daran zu
hindern, sich zu bilden und im Substrat zu kristallisieren. LiNb3O8 kristallisiert im
Allgemeinen zwischen etwa 300 Grad Celsius und etwa 800 Grad Celsius. Über etwa
800 Grad Celsius zerfällt
LiNb3O8 im Kristallsubastrat,
und unterhalb von etwa 300 Grad Celsius bildet sich kein LiNb3O8. Es ist deshalb
wichtig, das Substrat rasch durch den Bereich von 800 Grad Celsius
bis 300 Grad Celsius abzukühlen,
um die LiNb3O8-Kristallisierung
zu verhindern oder zu minimieren.
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Erneut Bezug nehmend auf die Modulatorausführung 10 stellt 1E die Modulatorausführung 10 nach
Abschluss des Ti-Eindiffundierungsverfahrens dar. Titan ist in das
Kristallgitter eindiffundiert und hat die Diffundierungsbereiche
oder Wellenleiterbereiche 18 geschaffen. Titanatome zerstreuen
sich interstitiell über
den gesamten Wellenleiterbereich 18 und ersetzen in einigen
Fällen
Niobatome in der Kristallstruktur. Der Wellenleiterbereich ist im
Allgemeinen etwa 6 Mikron lang und hat eine Tiefe in das LiNb3O8-Kristallsubstrat 12 hinein
von etwa 6 Mikron. Die resultierende Struktur weist Diffundierungsgrate 20 auf,
die über
der Oberfläche
des LiNb3O8-Kristallsubstrats 12 existieren.
Die Diffundierungsgrate 20 haben sich als vorteilhaft in
der Herstellung von Wellenleitern erwiesen, die eher zu einer Geschwindigkeit
neigen, welche den Phasengeschwindigkeiten des optischen Signals
und des Mikrowellensignals entsprechen, um die Bandbreite des Modulationsprozesses
zu erweitern. Die Erhebung von Diffundierungsgrate der älteren Technik
hat sich typischerweise im Bereich von 200 Angstrom bewegt. Der
Diffundierungsgrat 20, der vom Ti-Eindiffundierungsverfahren unter Druck
der vorliegenden Erfindung gebildet wird, hat Erhebungen von der
oberen Oberfläche
des Kristalls bis zur Spitze des Grats von etwa 1000 bis zu etwa
1600 Angstrom gezeigt. Ein prononcierterer Diffundierungsgrat ist
dienlich zur Modulation der Mikrowelle und der optischen Welle.
In einigen Fällen haben
Modulatorausführungen
der älteren
Technik zusätzlich Ätzverfahren
zum Wegätzen
des LiNbO3-Substrats angewendet, um auf
diese Weise künstliche.
Diffundierungsgrate zu schaffen. Zusätzliche Ätzverfahren sind nicht wünschenswert,
weil sie Verarbeitungszeit hinzufügen und die Gefahr einer Beschädigung des
Kristallsubstrats mit sich bringen.
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Wie in 1F dargestellt,
wird nach Beendigung des Eindiffundierungsverfahrens eine Pufferschicht 22 über die
gesamte Modulatorausführung 10 gelegt.
Die Pufferschicht 22 dient als Isolierung und ist im Allgemeinen
etwa 500 bis etwa 10000 Angstrom dick, vorzugsweise etwa 3000 Angstrom.
Die Pufferschicht 22 kann Siliciumoxid (SiO2),
Siliciumnitrid (Si3N4 oder
andere Phasen), eine Kombination von Siliciumoxid und Siliciumnitrid,
Indiumzinnoxid (ITO) oder anderes geeignetes Isoliermaterial umfassen.
Eine herkömmliche
Ablagerungstechnik, wie etwa Vakuumzerstäuben (Sputtern), kann zur Platzierung
der Pufferschicht 22 über
die Modulatorausführung 10 verwendet
werden. Es ist festzuhalten, dass die, Verwendung von CVD-Techniken
(chemische Aufdampfung) im Allgemeinen vermieden werden sollte,
da solche Verarbeitungen dazu neigen, unerwünschte freie Protonen zu generieren,
wie oben in bezug auf Nassätzverfahren
diskutiert.
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Bezug nehmend auf 1G wird die Modulatorausführung 10 fertiggestellt
durch das Einsetzen von Elektroden 24 über der Pufferschicht 22.
Wie gezeigt, können
die Elektroden 24 direkt über den Wellenleiterbereichen 18 eingesetzt
werden, oder sie können
an anderen Stellen über
der Pufferschicht 22 angebracht sein. Wie in der Fachwelt
allgemein bekannt, sind „Z"-ausgerichtete Modulatoren
mit Elektroden versehen, die direkt über den Wellenleitern gebildet
sind, und die „X"- oder „Y"-ausgerichteten Modulatoren
mit Elektroden, die abgesetzt von den Wellenleitern gebildet sind.
Zur Bildung der Elektroden 24 über der Pufferschicht 22 werden
Standardablagerungstechniken eingesetzt. Eine Standardablagerungstechnik
kann ein Photoresistverfahren, eine herkömmliche Plasmaablagerung, ein
Vakuumzerstäubungs-
oder Thermoverdampfungsverfahren, ein Plasmaätzverfahren und ein Abzugs-
und Aceton- oder Propenylwaschverfahren zur Eliminierung des Photoresists
umfassen. Wie oben, sollte die Einführung freier Protonen vermieden
werden. Die Elektroden können
aus Gold (Au), Chromgold, Titan und Gold oder aus anderen geeigneten
Elektrodenmaterialien sein. Die Verwendung von Chrom und Titan in Kombination
mit Gold oder als reine Dünnschicht
zwischen der Pufferschicht 22 und der Elektrode 24 dient
dem Zweck einer erhöhten
Adhäsion
zwischen dem Gold und der Pufferschicht. Die Elektroden sind typischerweise
etwa 0,1 Mikron bis etwa 4 Mikron dick.
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Nachdem die Elektroden hergestellt
worden sind, wird die Modulatorausführung 10 einem nachträglichen
Entspannungsverfahren zur Lösung
der Spannung im Kristall, den Elektroden und/oder der Pufferschicht
unterzogen. In einigen Fällen
kann dieser Entspannungsschritt auch nach der Bildung der Pufferschicht 22 ausgeführt werden.
Dieses Entspannungsverfahren kann vorzugsweise auch in einer O2-Umgebung unter Druck durchgeführt werden,
um die Wahrscheinlichkeit zu beseitigen, dass freie Protonen die
Modulatorausführung
kontaminieren. Lithiumniobat besitzt inhärent hohe Spannungskoeffizienten,
und das Abbauen von Spannung ist wesentlich; um sicherzustellen,
dass es in den Modulatoren zu keinem Ausgangsdrift kommt. Die bevorzugte
Entspannungstemperatur liegt bei etwa 300 Grad Celsius. Die bevorzugte
Entspannungsatmosphäre
ist Sauerstoff (O2) bei etwa 6 psi (0,422
kg/cm2) über dem
atmosphärischen
Umgebungsdruck, obwohl ein Bereich von Drucken über dem Umgebungsdruck von
etwa 1 psi (0,0703 kg/cm2) bis etwa 25 psi
(1,76 kg/cm2) über dem atmosphärischen
Umgebungsdruck funktioniert. Die bevorzugte Entspannungsdauer beträgt etwa
4 Stunden bis etwa 6 Stunden. Auf die selbe Art und Weise wie gepulvertes
Lithiumniobat im Ti-Eindiffundierungsverfahren
verwendet wird, kann auch der Entspannungsprozess die Verwendung
von gepulvertem Lithiumniobat einbeziehen, um die Wahrscheinlichkeit
zu reduzieren, dass die Modulatorausführung 10 Li2O ausgast.
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In 4 sind
die oben beschriebenen Herstellungsverfahren zusammengefasst. Am
Bezugszeichen 130 wird Titan auf dem Substrat abgelagert. Am
Bezugszeichen 132 wird das Substrat in ein Druckgefäß gelegt.
Am Bezugszeichen 134 wird die Atmosphäre im Druckgefäß unter
Druck gesetzt. Am Bezugszeichen 136 wird die Temperatur
des Substrats mit einer ausgewählten
Stufensteigerungsrate auf die maximale Eindiffundierungstemperatur
angehoben. Am Bezugszeichen 138 werden der Druck und die
Temperatur während
der Eindiffundierungsperiode gehalten. Am Bezugszeichen 140 wird
das Substrat mit einer ausgewählten
Stufensenkungsrate auf ungefähr
Raumtemperatur abgekühlt.
Am Bezugszeichen 142 wird das Druckgefäß druckentlastet und das Substrat
entfernt. Am Bezugszeichen 144 wird optional eine Pufferschicht
gebildet, und auf dem Substrat werden optional Elektroden gebildet.
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Alternative
Ausführungsbeispiele
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Zwar werden hier zu illustrativen
Zwecken gegenwärtig
bevorzugte Ausführungsbeispiele
und Anwendungen dieser Erfindung dargestellt und beschrieben, doch
es sind zahlreiche Variationen und Modifikationen möglich, die
innerhalb des Konzepts und des Geltungsbereichs dieser Erfindung
bleiben. Diese Variationen würden
für Fachpersonen
nach dem Studium dieses Patentantrags klar zutage treten. Somit
ist die Erfindung ausschließlich
durch die angehängten
Patentansprüche
beschränkt.