-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von optischen Vorrichtungen
und insbesondere, wenn auch nicht ausschließlich, die Herstellung von
integrierten optischen Vorrichtungen oder optoelektronischen Vorrichtungen,
beispielsweise optoelektronischen Halbleiterbausteinen, wie beispielsweise
Laserdioden, optischen Modulatoren, optischen Verstärkern, optischen
Schaltern, optischen Detektoren und dergleichen. Die Erfindung betrifft
des Weiteren Optoelektronische Integrierte Schaltkreise (OEICs)
und Photonische Integrierte Schaltkreise (PICs), die solche Vorrichtungen
enthalten.
-
ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
-
Quantenmuldenvermischung
(QMV) ist ein Prozess, von dem berichtet wurde, dass er einen gangbaren
Weg zur monolithischen optoelektronischen Integration darstellt.
QMV kann in III-V-Halbleitermaterialien ausgeführt werden, beispielsweise
Aluminium-Gallium-Arsenid (AlGaAs) und Indium-Gallium-Arsenid-Phosphid
(InGaAsP), die auf binären
Substraten, beispielsweise Gallium-Arsenid (GaAs) oder Indium-Phosphid (InP),
aufgewachsen werden können.
QMV verändert
den Bandabstand einer unbehandelten Struktur durch Interdiffusion
von Elementen einer Quantenmulde (QM) und zugehöriger Grenzen, so dass eine
Legierung aus den einzelnen Bestandteilen entsteht. Die Legierung
hat einen Bandabstand, der größer ist
als der Bandabstand der unbehandelten QM. Jegliche optische Strahlung
(Licht), die in der QM erzeugt wird, wo keine QMV stattgefunden
hat, kann daher durch eine QMV oder "vermischte" Legierungsregion passieren, die für diese optische
Strahlung praktisch durchlässig
ist.
-
In
der Literatur sind verschiedene QMV-Techniken beschrieben worden.
Beispielsweise kann QMV durch Hochtemperaturdiffusion von Elementen
wie beispielsweise Zink in ein Halbleitermaterial, das eine QM enthält, ausgeführt werden.
-
QMV
kann ebenso durch Implantierung von Elementen wie beispielsweise
Silizium in ein QM-Halbleitermaterial ausgeführt werden. Bei einer solchen
Technik trägt
das Implantierungselement Punktdefekte in die Struktur des Halbleitermaterials
ein, die durch das Halbleitermaterial hindurchbewegt werden, wobei
ein Vermischen in der QM-Struktur
durch einen Hochtemperatur-Ausheilungsschritt hervorgerufen wird.
-
Über solche
QMV-Techniken wurde in "Applications
of Neutral Impurity Disordering in Fabricating Low-Loss Optical
Waveguides and Integrated Waveguide Devices", Marsh und Mitarbeiter, Optical and
Quantum Electronics, 23, 1991, s941–s957, berichtet.
-
Bei
diesen Techniken gibt es das Problem, dass, obgleich die QMV den
Bandabstand des Halbleitermaterials nach dem Aufwachsen verändert (erhöht), residuelle
Diffusions- oder Implantierungsdotanden infolge des Freie-Ladungsträger-Absorptionskoeffizienten
dieser Dotierungselemente große
Verluste eintragen können.
-
Eine
weitere in der Literatur besprochene QMV-Technik, die ein Vermischen
erzeugt, ist die störatomfreie
Lückendiffusion
(Impurity Free Vacancy Diffusion – IFVD). Bei der IFVD ist die
obere Deckschicht der III-V-Halbleiterstruktur in der Regel GaAs
oder Indium-Gallium-Arsenid (InGaAs). Auf der oberen Schicht wird ein
Siliciumdioxidfilm (SiO2) abgeschieden.
Ein anschließendes
thermisches Ausheilen des Halbleitermaterials bewirkt ein Aufbrechen
von Verbindungen in der Halbleiterlegierung und ein Auflösen von
Galliumionen oder -atomen, die für
Siliciumdioxid (SiO2) anfällig sind,
in das Siliciumdioxid, so dass Lücken
in der Deckschicht zurückbleiben.
Die Lücken
diffundieren dann durch die Halbleiterstruktur, wodurch eine Schichtvermischung, beispielsweise
in der QM-Struktur, hervorgerufen wird.
-
Über IFVD
wurde in "Quantitative
Model for the Kinetics of Compositional Intermixing in GaAs-AlGaAs Quantum-Confined
Heterostructures" von
Helmy und Mitarbeitern, IEEE Journal of Selected Topics in Quantum
Electronics, Band 4, Nr. 4, Juli/August 1998, Seiten 653–660, berichtet.
-
Eine
QMV-Technik, bei der eine dünne
Schicht aus aufgesputtertem SiO2 abgeschieden
und anschließend
eine Hochtemperaturausheilung ausgeführt wird, ist in "A universal damage
induced technique for quantum well intermixing" von Kowalski und Mitarbeitern, Applied
Physics Letters, Band 72, Nr. 5, 2. Februar 1998, Seiten 581–583, offenbart.
-
Es
ist eine Aufgabe wenigstens eines Aspekts der vorliegenden Erfindung,
wenigstens einen der oben angesprochenen Nachteile bzw. wenigstens
eines der oben angesprochenen Probleme des Standes der Technik zu
beseitigen oder wenigstens zu mindern.
-
Es
ist des Weiteren eine Aufgabe wenigstens eines Aspekts der vorliegenden
Erfindung, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung einer optischen
Vorrichtung mittels eines verbesserten QMV-Prozesses bereitzustellen.
-
KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung ist in Anspruch 1 definiert.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Vorrichtung
bereitgestellt, wobei ein Vorrichtungskörperabschnitt, aus dem die
Vorrichtung herzustellen ist, eine Quantenmuldenstruktur (QM-Struktur) enthält, wobei
das Verfahren den Schritt des Verarbeitens des Vorrichtungskörperabschnitts
in einer solchen Weise enthält,
dass ausgedehnte Defekte wenigstens in einem Abschnitt des Vorrichtungskörperabschnitts
ausgebildet werden.
-
Jeder
ausgedehnte Defekt kann als ein struktureller Defekt verstanden
werden, der mehrere benachbarte "Punkt"-Defekte umfasst.
-
Der
Schritt des Verarbeitens des Vorrichtungskörperabschnitts umfasst das
Ausführen
einer Plasmaätzung
auf dem Vorrichtungskörperabschnitt.
Vorzugsweise und vorteilhafterweise kann der Schritt des Ausführens einer
Plasmaätzung
auf dem Vorrichtungskörperabschnitt
in einer Sputtervorrichtung ausgeführt werden. In dem Schritt
des Sputterns von dem Vorrichtungskörperabschnitt kann ein Magnetfeld
um den Vorrichtungskörperabschnitt
herum erzeugt werden. In dem Schritt des Sputterns von dem Vorrichtungskörperabschnitt
kann eine Magnetron-Sputtervorrichtung verwendet werden.
-
In
dem Schritt des Ausführens
einer Sputterätzung
auf dem Vorrichtungskörperabschnitt
kann eine (umgekehrte) elektrische Vorspannung an eine Elektrode,
auf der der Vorrichtungskörperabschnitt
angeordnet ist, angelegt werden, um eine "Vorätzung" oder Reinigung des
Vorrichtungskörperabschnitts
zu erreichen. Vorzugsweise erfolgt die Sputterätzung über einen Zeitraum zwischen
0,5 und 10 Minuten bei einer Leistung zwischen 300 und 750 Watt
bei einem Sputterdruck zwischen 1 und 5 μm Quecksilbersäule (0,1
und 0,7 Pa).
-
Das
Verfahren kann den bevorzugten Schritt des Abscheidens einer dielektrischen
Schicht auf wenigstens einem weiteren Abschnitt des Vorrichtungskörperabschnitts
enthalten. Die dielektrische Schicht kann deshalb als eine Maske
beim Definieren des wenigstens einen Abschnitts dienen. Das Verfahren
kann des Weiteren den anschließenden
Schritt des Abscheidens einer weiteren dielektrischen Schicht auf
der dielektrischen Schicht und/oder auf dem wenigstens einen Abschnitt
des Vorrichtungskörperabschnitts
beinhalten.
-
Vorteilhafterweise
können
die dielektrische Schicht und/oder die weitere dielektrische Schicht
mittels einer Sputtervorrichtung abgeschieden werden. Alternativ
können
die dielektrische Schicht und/oder die weitere dielektrische Schicht
auch mit einer anderen Technik als mit einer Sputtervorrichtung
abgeschieden werden, beispielsweise mittels plasmaverstärkter chemischer
Dampfabscheidung (PVCDA). Durch beide dieser Abscheidungstechniken
wird wenigstens eine gering-beschädigte dielektrische Schicht
erzeugt, die einen benachbarten Abschnitt des Vorrichtungskörperabschnitts
nicht wesentlich beeinflusst.
-
Die
eine oder die mehreren dielektrischen Schichten können vorteilhafterweise
im Wesentlichen Siliciumdioxid (SiO2) umfassen
oder können
ein anderes dielektrisches Material wie beispielsweise Aluminiumoxid
(Al2O3) umfassen.
-
Die
Sputtervorrichtung enthält
vorzugsweise eine Kammer, die im Wesentlichen mit einem Edelgas wie
beispielsweise Argon, vorzugsweise mit einem Druck von etwa 2 Mikron
Quecksilbersäule
(0,3 Pa), oder einer Mischung aus Argon und Sauerstoff, beispielsweise
in den Anteilen 90 %/10 %, befüllt
sein kann.
-
Der
oder die Schritte des Abscheidens der einen oder der mehreren dielektrischen
Schichten kann einen Teil eines Quantenmuldenvermischungsprozesses
(QMV-Prozesses) umfassen, der für
die Herstellung der Vorrichtung verwendet wird. Der QMV-Prozess
kann das Durchführen
einer störatomfreien
Leerstellen-Fehlordnung (Impurity-Free Vacancy Disordering-IFVD)
umfassen.
-
Vorzugsweise
beinhaltet das Herstellungsverfahren des Weiteren den anschließenden Schritt
des Ausheilens des Vorrichtungskörperabschnitts,
der die dielektrische Schicht enthält, bei einer erhöhten Temperatur.
-
Es
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass durch die Ausführung des Plasmaätzens auf
dem Vorrichtungskörperabschnitt
als einen Schritt in einer QMV-Technik wie beispielsweise IFVD – vorzugsweise unter
Verwendung einer Sputtervorrichtung – augenscheinlich schadensinduzierte
ausgedehnte Defekte in den wenigstens einen Abschnitt auf dem Vorrichtungskörperabschnitt
eingetragen werden. Der wenigstens eine Abschnitt kann beispielsweise
wenigstens einen Teil einer oberen oder "Deck"-Schicht
umfassen. Es wird angenommen, dass die Schädigung die Folge des Aufbrechens
von Verbindungen in der Deckschicht vor dem Ausheilen – beispielsweise
dem Anlegen von Wärmeenergie
durch schnelles thermisches Ausheilen – ist, wodurch der Übergang
von Gallium aus dem wenigstens einen Abschnitt beispielsweise in
die weitere dielektrische Schicht behindert wird.
-
Das
Herstellungsverfahren umfasst vorzugsweise des Weiteren die folgenden
vorangehenden Schritte:
Bereitstellen eines Substrats;
Aufwachsen
auf dem Substrat:
einer ersten optischen Überzugsschicht;
einer
Kernführungsschicht,
die eine Quantenmuldenstruktur (QM-Struktur) enthält;
einer
zweiten optischen Überzugsschicht.
-
Die
erste optische Überzugsschicht,
die Kernführungsschicht
und die zweite optische Überzugsschicht können durch
Molekularstrahlepitaxie (MSE) oder metall-organische chemische Dampfabscheidung
(MOCDA) aufgewachsen werden.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann das Verfahren die folgenden Schritte umfassen:
Abscheiden
der dielektrischen Schicht auf einer Oberfläche des Vorrichtungskörperabschnitts;
und
Ausbilden einer Photoresist-Struktur auf einer Oberfläche der
dielektrischen Schicht und Abheben wenigstens eines Teils des Photoresists,
so dass die dielektrische Schicht auf dem wenigstens einen weiteren
Abschnitt des Vorrichtungskörperabschnitts
hergestellt wird.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsform
kann das Verfahren des Weiteren den Schritt des Abscheidens der
weiteren dielektrischen Schicht auf einem Abschnitt der Oberfläche des
Vorrichtungskörpers
und auf einer Oberfläche
der dielektrischen Schicht vor dem Ausheilen beinhalten.
-
Bei
der bevorzugten Ausführungsform
kann die dielektrische Schicht eine Vermischungskappe umfassen,
während
der wenigstens eine Abschnitt des Vorrichtungskörperabschnitts und/oder die
weitere dielektrische Schicht eine Vermischungsunterdrückungskappe
umfassen. Die Dicke der einen oder der mehreren dielektrischen Schichten
kann zwischen 10 und 1000 nm betragen. Besonders bevorzugt beträgt die Dicke
der dielektrischen Schichten 200 oder 300 nm.
-
Ein
anschließender
Ausheilungsschritt kann bei einer Temperatur zwischen 700°C und 1000°C über eine
Dauer zwischen 0,5 und 5 Minuten stattfinden, besonders bevorzugt
zwischen 800 und 1000°C,
und bei einer Ausführungsform
bei im Wesentlichen 900°C über eine
Dauer von etwa 1 Minute.
-
Gemäß einem
ersten Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet,
wird ein Verfahren zur Herstellung einer optischen Vorrichtung bereitgestellt,
wobei ein Vorrichtungskörperabschnitt,
aus dem die Vorrichtung herzustellen ist, eine Quantenmuldenstruktur
(QM-Struktur) enthält,
wobei das Verfahren den Schritt des Ausführens einer Plasmaätzung auf
dem Vorrichtungskörperabschnitt
enthält.
Der Schritt des Ausführens
einer Plasmaätzung
auf dem Vorrichtungskörperabschnitt
erfolgt vorzugsweise mittels einer Sputtervorrichtung.
-
Gemäß einem
zweiten Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet,
wird eine optische Vorrichtung bereitgestellt, die mittels eines
Verfahrens entweder gemäß der vorliegenden
Erfindung oder gemäß dem ersten
Beispiel hergestellt ist. Die optische Vorrichtung kann eine integrierte
optische Vorrichtung oder eine optoelektronische Vorrichtung sein.
-
Der
Vorrichtungskörperabschnitt
kann in einem III-V-Halbleitermaterialsystem hergestellt sein. Bei
einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform kann das III-V-Halbleitermaterialsystem
ein System auf Gallium-Arsenid-Basis (GaAs) sein und kann mit einer
oder mehreren Wellenlängen
von im Wesentlichen zwischen 600 nm und 1300 nm arbeiten. Alternativ
kann das III-V-Halbleitermaterialsystem ein System auf Indium-Phosphid-Basis
sein und kann mit einer oder mehreren Wellenlängen von im Wesentlichen zwischen
1200 nm und 1700 nm arbeiten. Der Vorrichtungskörperabschnitt kann wenigstens
teilweise aus Aluminium-Gallium-Arsenid
(AlGaAs) und/oder Indium-Gallium-Arsenid (InGaAs), Indium-Gallium-Arsenid-Phosphid
(InGaAsP), Indium-Gallium- Aluminium-Arsenid
(InGaAlAs) und/oder Indium-Gallium-Aluminium-Phosphid (InGaAlP)
bestehen.
-
Der
Vorrichtungskörperabschnitt
kann ein Substrat umfassen, auf dem eine erste optische Überzugsschicht,
eine Kernführungsschicht
und eine zweite optische Überzugsschicht
angeordnet sind. Vorzugsweise ist die Quantenmuldenstruktur (QM-Struktur)
innerhalb der Kernführungsschicht
angeordnet. Die unbehandelte Kernführungsschicht kann einen kleineren
Bandabstand und einen höheren
Brechungsindex aufweisen als die erste und die zweite optische Überzugsschicht.
-
Gemäß einem
dritten Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet,
wird ein optischer integrierter Schaltkreis, ein optoelektronischer
integrierter Schaltkreis (OEIC) oder ein photonischer integrierter Schaltkreis
(PIC) bereitgestellt, der wenigstens eine optische Vorrichtung gemäß dem zweiten
Beispiel enthält.
-
Gemäß einem
vierten Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet,
wird ein Vorrichtungskörperabschnitt
(eine "Probe") bereitgestellt,
wenn die Verwendung in einem Verfahren entweder gemäß der vorliegenden
Erfindung oder gemäß dem ersten
Beispiel erfolgt.
-
Gemäß einem
fünften
Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet, wird
eine Materialscheibe bereitgestellt, die wenigstens einen Vorrichtungskörperabschnitt
enthält,
wenn die Verwendung in einem Verfahren entweder gemäß der vorliegenden
Erfindung oder gemäß dem ersten
Beispiel erfolgt.
-
Gemäß einem
sechsten Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet,
wird eine Plasmaätzvorrichtung
bereitgestellt, wenn die Verwendung in einem Verfahren gemäß dem ersten
Beispiel erfolgt. Bei der Sputtervorrichtung handelt es sich vorzugsweise
um einen Sputterer, bei dem es sich um eine Magnetron-Sputtervorrichtung
handeln kann.
-
Gemäß einem
siebenten Beispiel, das keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildet,
wird die Verwendung einer Sputtervorrichtung in einem Verfahren
gemäß entweder
der vorliegenden Erfindung oder gemäß dem ersten Beispiel vorgesehen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Es
werden nun Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung lediglich beispielhaft und anhand der begleitenden
Zeichnungen beschrieben.
-
1 ist
eine Seitenansicht eines unbehandelten Vorrichtungskörperabschnitts
zur Verwendung in einem Verfahren zur Herstellung einer optischen
Vorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
2 ist
eine Seitenansicht einer optischen Vorrichtung gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die aus dem Vorrichtungskörperabschnitt
von 1 hergestellt wurde.
-
3 ist
eine schematische Ansicht von Bandabstandsenergien eines Teils des
Vorrichtungskörperabschnitts
von 1, wobei der Teil eine Kernschicht mit einer darin
ausgebildeten Quantenmulde (QM) umfasst.
-
4 ist
eine schematische Ansicht (ähnlich 3)
von Bandabstandsenergien eines entsprechenden Teils der optischen
Vorrichtung von 2 bei Quantenmuldenvermischung
(QMV).
-
5(a) bis (g) zeigen eine Reihe schematischer Seitenansichten
eines Vorrichtungskörperabschnitts während verschiedener
Schritte eines Verfahren zur Herstellung der optischen Vorrichtung
von 2.
-
6 ist
eine vereinfachte schematische Darstellung einer Magnetron-Sputtervorrichtung,
die sich zur Verwendung in dem Verfahren zur Herstellung gemäß den Figuren
(a) bis (g) eignet.
-
7 ist
eine detailliertere schematische Darstellung der Magnetron-Sputtervorrichtung
von 6.
-
8(a) und (b) sind detailliertere schematische
Seitenansichten des Vorrichtungskörperabschnitts der 5(a) bis (g) vor und nach dem in 5(g) gezeigten Ausheilungsschritt.
-
9(a) bis (c) sind schematische Darstellungen verschiedener
möglicher
Konfigurationen der Magnetron-Sputtervorrichtung von 6.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Wenden
wir uns zunächst 1 zu,
wo ein Vorrichtungskörperabschnitt,
allgemein mit 5 bezeichnet und im unbehandelten Zustand,
zur Verwendung in einem Verfahren zur Herstellung einer optischen
Vorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt ist. Die optische Vorrichtung
ist eine integrierte optische Vorrichtung oder eine optoelektronische
Vorrichtung.
-
Der
Vorrichtungskörperabschnitt 5 ist
zweckmäßigerweise
in einem III-V-Halbleitermaterialsystem hergestellt, ganz besonders
bevorzugt als Gallium-Arsenid (GaAs), und arbeitet mit einer oder
mehreren Wellenlängen
von im Wesentlichen zwischen 600 und 1300 nm, oder alternativ, wenn
auch weniger bevorzugt, Indium-Phosphid (InP), und arbeitet mit
einer oder mehreren Wellenlängen
von im Wesentlichen zwi schen 1200 und 1700 nm. Der Vorrichtungskörperabschnitt 5 kann
wenigstens teilweise aus Aluminium-Gallium-Arsenid (AlGaAs) und/oder
Indium-Gallium-Arsenid (InGaAs), Indium-Gallium-Arsenid-Phosphid (InGaAsP),
Indium-Aluminium-Gallium-Arsenid
(InGaAlAs) und/oder Indium-Gallium-Aluminium-Phosphid (InGaAlP)
hergestellt sein. Bei dieser beschriebenen ersten Ausführungsform
besteht der Vorrichtungskörperabschnitt
aus AlGaAs.
-
Der
Vorrichtungskörperabschnitt 5 kann
einen Teil einer Halbleiterscheibe bilden, zusammen mit mehreren
anderen, möglicherweise
gleichen optischen Vorrichtungen, die nach der Verarbeitung von
der Scheibe abgespalten werden kann. Der Vorrichtungskörperabschnitt 5 umfasst
ein Substrat 10, auf dem eine erste optische Überzugsschicht 15,
eine Kernführungsschicht 20 und
eine zweite optische Überzugsschicht 25 angeordnet
sind. Eine Quantenmuldenstruktur (QM-Struktur) 30, die
wenigstens eine Quantenmulde enthält, ist in der unbehandelten
Kernführungsschicht 20 angeordnet.
Auf der zweiten optischen Überzugsschicht 25 ist
eine Deckschicht 35 angeordnet.
-
Es
ist zu erkennen, dass die unbehandelte Kernführungsschicht 20 einen
kleineren Bandabstand und einen höheren Brechungsindex hat als
die erste und die zweite optische Überzugsschicht 15 bzw. 25.
-
Insbesondere
ist der im vorliegenden Text beschriebene Prozess zur Verwendung
in Verbindung mit einem InGaAs-InAlGaAs-InP-Material,
das mit 1450 bis 1550 nm abstrahlt, optimiert, dessen Struktur in
der folgenden Tabelle angegeben ist:
-
Die
obigen Parameter beziehen sich auf mittels metall-organischer Dampfphasenepitaxie
(Metal-Organic Vapour Phase Epitaxy – MOVPE) aufgewachsenes Material
mit einer bevorzugten Dicke und einem bevorzugten Dickenbereich.
Bei InGaAs-InGaAsP-InP-Material wird die Kernführungsschicht 20 InAlGaAs
durch InGaAsP mit ähnlichen
Eigenschaften, beispielsweise Bandabstand, ersetzt. Bei mittels
Molekularstrahlepitaxie (MSE) aufgewachsenem Material wird der Dotand
vom p-Typ zu Be, während
andere Parameter gleich bleiben.
-
Wenden
wir uns nun 2 zu, wo eine optische Vorrichtung
gezeigt ist, die allgemein mit 40 bezeichnet ist und die
aus dem Vorrichtungskörperabschnitt 5 von 1 mittels
eines Verfahrens hergestellt ist, auf das im Folgenden näher eingegangen
wird. Wie aus 2 zu entnehmen ist, umfasst
die Vorrichtung 40 eine aktive Region 45 und eine
passive Region 50. Bei dieser Ausführungsform umfasst die aktive
Region 45 einen Quantenmuldenverstärker (QM-Verstärker). Es
versteht sich jedoch, dass die aktive Region 45 bei anderen Ausführungsformen
einen Laser, einen Modulator, einen Schalter, einen Detektor oder
eine gleichartige (elektrisch gesteuerte) optische Vorrichtung umfassen
kann. Des Weiteren umfasst die passive Region 50 einen verlustarmen
Wellenleiter, aus dem die Quantenmuldenstruktur 30 wenigstens
teilweise mittels einer Quantenmuldenvermischungstechnik (QMV-Technik)
entfernt wurde, wie im Weiteren noch näher beschrieben wird.
-
Die
Vorrichtung 40 hat eine ausgezeichnete Ausrichtung zwischen
den Wellenleitregionen der aktiven Region 45 und der passiven
Region 50 in der Kernschicht 20 und hat einen
Reflexionskoeffizienten zwischen der aktiven Region 45 und
der passiven Region 50, der im Wesentlichen vernachlässig werden
kann (in der Größenordnung
von 10–6).
Des Weiteren ist eine Modenanpassung zwischen der aktiven Region 45 und
der passiven Region 50 ein intrinsisches Merkmal der Vorrichtung 40.
-
In
der Regel ist das Substrat 10 mit einem Dotanden vom n-Typ mit einer ersten
Konzentration dotiert, während
die erste Überzugsschicht 15 mit
einem Dotanden vom n-Typ mit einer zweiten Konzentration dotiert ist.
Des Weiteren ist die Kernschicht 20 in der Regel im Wesentlichen
intrinsisch, während
die zweite Überzugsschicht 25 in
der Regel mit einem Dotanden vom p-Typ mit einer dritten Konzentration
dotiert ist. Des Weiteren ist die Deckschicht (oder Kontaktschicht) 35 mit
einem Dotanden vom p-Typ mit einer vierten Konzentration dotiert.
Dem Fachmann leuchtet ein, dass die Deckschicht 35 und
die zweite Überzugsschicht 25 in
eine (nicht gezeigte) Erhöhung
hineingeätzt
werden kann, wobei die Erhöhung
als ein optischer Wellenleiter fungiert, um optische Moden innerhalb
der Kernschicht 20 sowohl innerhalb der optisch aktiven
Region 45 als auch der optisch passiven Region 50 zu
halten. Des Weiteren können
(nicht gezeigte) Kontaktmetallisierungen auf wenigstens einem Abschnitt
einer Oberseite der Erhöhung
innerhalb der optisch aktiven Region 45 und ebenso auf
einer gegenüberliegenden
Fläche
des Substrats 10 ausgebildet sein, wie es dem Fachmann
bekannt ist.
-
Es
versteht sich des Weiteren, dass die Vorrichtung 40 einen
Teil eines optischen integrierten Schaltkreises, eines optoelektronischen
integrierten Schaltkreises (OEIC) oder eines Photonischen integrierten Schaltkreises
(PIC) umfassen kann, der eine oder mehrere solcher optischen Vorrichtungen 40 umfassen kann.
-
Wenden
wir uns nun 3 zu, wo eine schematische Darstellung
der Bandabstandsenergien einer Quantenmulde 31 der Quantenmuldenstruktur 30 innerhalb
der Kernschicht 20 des unbehandelten Vorrichtungskörperabschnitts 5 gezeigt
ist. Wie aus 3 zu ersehen ist, enthält die AlGaAs-Kernschicht 20 wenigstens
eine Quantenmulde 31, wobei die Quantenmuldenstruktur 30 einen
geringeren Aluminiumgehalt aufweist als die umgebende Kernschicht 20,
so dass die Bandabstandsenergie der Quantenmuldenstruktur 30 geringer ist
als die der umgebenden AlGaAs-Kernschicht 20. Die Quantenmuldenstruktur 30 ist
in der Regel etwa 3 bis 29 nm, insbesondere etwa 10 nm, dick.
-
Wenden
wir uns nun 4 zu, wo ein Abschnitt 32 der
Kernschicht 20 gezeigt ist, der 3 entspricht, der
aber so quantenmuldenvermischt (QMV) wurde, dass die Bandabstandsenergie
(meV) des Teils 32, welcher der Quantenmulde 31 der
Quantenmuldenstruktur 30 entspricht, praktisch erhöht wird.
Durch die Quantenmuldenvermischung (QMV) wäscht daher die Quantenmuldenstruktur 30 im
Wesentlichen aus der Kernschicht 20 heraus. Der in 4 gezeigte
Abschnitt bezieht sich auf die passive Region 50 der Vor richtung 40. Es
versteht sich, dass optische Strahlung, die aus der optisch aktiven
Region 45 der Vorrichtung 40 übertragen wird oder innerhalb
der optisch aktiven Region 45 der Vorrichtung 40 erzeugt
wird, durch den verlustarmen Wellenleiter übertragen wird, der durch die
quantenmuldenvermischte (QMV) Region 32 der Kernschicht 20 der
passiven Region 50 bereitgestellt wird.
-
Wenden
wir uns nun den 5(a) bis (g) zu, wo eine erste
Ausführungsform
eines Verfahrens zur Herstellung einer optischen Vorrichtung 40 aus
einem Vorrichtungskörperabschnitt 5,
der eine Quantenmuldenstruktur 30 (QM-Struktur) gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält,
veranschaulicht ist, wobei das Verfahren die Schritte (siehe 5(d) bis (e)) des Verarbeitens des Vorrichtungskörperabschnitts 5 in
der Weise beinhaltet, dass ausgedehnte Defekte in wenigstens einem
Abschnitt 53 des Vorrichtungskörperabschnitts 5 erzeugt
werden.
-
Das
Herstellungsverfahren beginnt (siehe 5(a))
mit dem Schritt des Bereitstellens eines Substrats 10,
wobei auf das Substrat 10 eine erste optische Überzugsschicht 15,
eine Kernführungsschicht 20,
die wenigstens eine Quantenmulde (QM) 30 enthält, eine
zweite optische Überzugsschicht 25 und
eine Deckschicht 35 aufgewachsen werden.
-
Die
erste optische Überzugsschicht 15,
die Kernführungsschicht 20,
die zweite optische Überzugsschicht 25 und
die Deckschicht 35 können
durch bekannte Halbleiterepitaxialwachstumstechniken wie beispielsweise
Molekularstrahlepitaxie (MSE) oder metall-organische chemische Dampfabscheidung
(MOCDA) aufgewachsen werden.
-
Nachdem
die Vorrichtung des Körpers 5 aufgewachsen
wurde, normalerweise als Teil einer (nicht gezeigten) Scheibe, die
mehrere solcher Vorrichtungskörperabschnitte 5 enthält, wird
eine dielektrische Schicht 51 auf einer Fläche 52 der Deckschicht 35 abgeschieden
(siehe 5(b)). Dann wird eine Photoresist-Struktur (PR) 55 auf
einer Fläche 54 der
dielektrischen Schicht 51 ausgebildet. Der Photoresist 55 wird
dann abgehoben, so dass wenigstens ein Abschnitt 56 der
dielektrischen Schicht 51 frei liegt (siehe 5(c)).
-
Wenden
wir uns 5(d) zu. Der Photoresist 55 und
der wenigstens eine Abschnitt 56 der dielektrischen Schicht 51 werden
dann mittels bekannter Techniken, beispielsweise Nass- oder Trockenätzen, entfernt. Im
Fall von Nassätzung
kann Fluorwasserstoffsäure
(HF) verwendet werden.
-
Wenden
wir uns 5(e) zu. Der Vorrichtungskörperabschnitt 5 wird
so bearbeitet, dass ausgedehnte Defekte wenigstens in einem Abschnitt 53 des
Vorrichtungskörperabschnitts 5 erzeugt
werden. Der Schritt des Bearbeitens des Vorrichtungskörperabschnitts 5 umfasst
das Durchführen
einer Plasmaätzung
auf dem Vorrichtungskörperabschnitt 5 unter
Verwendung einer Sputtervorrichtung 65, wie im Folgenden
noch näher
beschrieben wird. Dieser Schritt kann als "Vorätzung" bezeichnet werden
und beinhaltet das Umkehren der herkömmlichen elektrischen Vorspannungskonfiguration
der Sputtervorrichtung 65.
-
Wenden
wir uns 5(f) zu. Hier wird nun eine
weitere dielektrische Schicht 60 auf der dielektrischen Schicht 51 und
auf dem wenigstens einen Abschnitt 53 des Vorrichtungskörperabschnitts 5 abgeschieden.
Die dielektrische Schicht 51 und die weitere dielektrische
Schicht 60 werden mit Hilfe der Sputtervorrichtung 65 abgeschieden.
Bei einer Modifikation können
die dielektrische Schicht 51 und/oder die weitere dielektrische Schicht 60 durch
eine andere Abscheidungstechnik abgeschieden werden als mit Hilfe
einer Sputtervorrichtung, beispielsweise mittels plasmaverstärkter chemischer
Dampfabscheidung (PVCDA).
-
Wenden
wir uns kurz den 6 und 7 zu. Die
dielektrische Schicht 51 wird durch Sputtern abgeschieden,
und bei dieser Ausführungsform
wird die dielektrische Schicht 51 durch Sputtern unter
Verwendung einer Magnetron-Sputtervorrichtung
abgeschieden, die allgemein mit 65 bezeichnet ist. Die
dielektrische Schicht 51 umfasst im Wesentlichen Siliciumdioxid
(SiO2), kann aber in einer Modifikation
auch ein anderes dielektrisches Material wie beispielsweise Aluminiumoxid
(Al2O3) umfassen.
-
Wie
aus 6 zu erkennen ist, enthält die Sputtervorrichtung 65 eine
Kammer 70, die im Gebrauch im Wesentlichen mit einem Inertgas
wie beispielsweise Argon gefüllt
ist, das in der Kammer 70 vorzugsweise mit einem Druck
von etwa 2 Mikron Quecksilbersäule
(0,3 Pa) vorhanden ist. Die Sputtervorrichtung 65 umfasst
des Weiteren eine HF-Quelle 75, die mit einer Zielelektrode 80 bzw.
mit einer Substratelektrode 85 der Sputtervorrichtung 65 verbunden
ist. Auf der Zielelektrode 80 befindet sich ein Siliciumdioxidziel 81,
während sich
der Vorrichtungskörperabschnitt 5 (auf
der Scheibe 82) auf der Substratelektrode 85 der
Sputtervorrichtung 65 angeordnet ist. Im Gebrauch wird
ein (nicht gezeigtes) Argonplasma zwischen der Zielelektrode 80 und
der Substratelektrode 85 erzeugt, wobei zwischen dem Siliciumdioxidziel 81 und
dem Argonplasma und zwischen dem Argonplasma und dem Vorrichtungskörperabschnitt 5 ein
erster bzw. ein zweiter Dunkelraum vorhanden ist.
-
Der
Schritt des Bearbeitens des Vorrichtungskörperabschnitts 5 in
der Weise, dass ausgedehnte Defekte wenigstens in einem Abschnitt
des Vorrichtungskörperabschnitts 5 erzeugt
werden, umfasst einen Teil eines Quantenmuldenvermischungsprozesses
(QMV-Prozesses), der in der Herstellung der Vorrichtung 40 verwendet
wird, wobei der QMV-Prozess bei einer bevorzugten Ausführungsform
eine Technik der störatomfreien
Leerstellen-Fehlordnung (Impurity-Free Vacancy Disordering – IFVD)
umfasst. Es wurde überraschen derweise
festgestellt, dass durch Sputtern von dem Vorrichtungskörperabschnitt 5 mittels
der Sputtervorrichtung 65 augenscheinlich schadensinduzierte
ausgedehnte Defekte in den Abschnitt 53 des Vorrichtungskörperabschnitts 5 eingetragen
werden, wobei der Abschnitt 53 in diesem Fall einen Teil
der Deckschicht 35 umfasst. Es wird angenommen, dass die
Schädigung
in der Deckschicht 35 vor dem Ausheilen (was im Folgenden noch
beschrieben wird) – beispielsweise
dem Anlegen von Wärmeenergie
durch schnelles thermisches Ausheilen – den Übergang von Gallium aus dem
Abschnitt 53 der Deckschicht 35 in die weitere
dielektrische Schicht 60 behindert.
-
Die
dielektrische Schicht 51 ist vorzugsweise zwischen 10 und
1000 nm und in der Regel 200 nm oder 300 nm dick. Das Herstellungsverfahren
enthält
einen weiteren Schritt – wie
in 5(f) gezeigt – des Abscheidens
einer weiteren dielektrischen Schicht 60 auf der Fläche 52 des
Vorrichtungskörpers 5 und
auf einer Fläche
der dielektrischen Schicht 51 vor dem Ausheilen. Die weitere
dielektrische Schicht 60 kann auch durch eine andere Technik
als durch Sputtern abgeschieden werden, beispielsweise mittels plasmaverstärkter chemischer
Dampfabscheidung (PVCDA).
-
Die
dielektrische Schicht 51 umfasst daher eine Vermischungsdeckschicht,
während
die weitere dielektrische Schicht 60 eine Vermischungsunterdrückungsdeckschicht
umfasst. Die Vermischungsunterdrückungsdeckschicht
dient dem Schutz der Fläche 52 vor
Arsendesorption. Das Verfahren funktioniert auch ohne die Vermischungsunterdrückungsdeckschicht,
aber die Qualität
der Fläche 52 ist
dann vielleicht nicht so gut.
-
Wie
in 5(g) gezeigt, wird der Vorrichtungskörperabschnitt,
der die dielektrische Schicht 51 und die weitere dielektrische
Schicht 60 enthält,
im Anschluss an das Abscheiden der weiteren dielektrischen Schicht 60 bei
einer erhöhten
Temperatur ausgeheilt. Die Ausheilungsstufe umfasst eine Stufe des
schnellen thermischen Ausheilens, wobei die Ausheilungstemperatur
zwischen 700 und 1000°C
und besonders bevorzugt zwischen 800 und 1000°C liegt, über eine Dauer zwischen 0,5
und 5 Minuten. Bei einer bevorzugten Implementierung erfolgt das
schnelle thermische Ausheilen bei etwa 900°C über eine Dauer von etwa 1 Minute.
-
Die
Ausführung
des Ausheilungsschrittes von 5(g) ist
schaubildhaft in den 8(a) und
(b) veranschaulicht. Wie aus den 8(a) und
(b) zu ersehen ist, bewirkt der Ausheilungsschritt ein Ausdiffundieren von
Gallium aus der Deckschicht 35 in die Vermischungskappe,
d. h. die dielektrische Schicht 51. Jedoch unterliegen
Abschnitte der Deckschicht 35 unter dem Abschnitt 53 und
der Unterdrückungskappe,
d. h. der weiteren dielektrischen Schicht 60, einem deutlich geringeren
Ausdiffundieren von Gallium. Die Abschnitte der Deckschicht 35,
die innerhalb eines Bereichs der Vermischungskappe, d. h. der dielektrischen
Kappe 51, liegen, unterliegen einem höheren Ausdiffundieren von Gallium,
wie in 8(b) gezeigt. Das Ausdiffundieren
von Gallium hinterlässt
Leerstellen, die aus der Deckschicht 35 durch die zweite Überzugsschicht 25 in
die Kernschicht 20 und damit zu der einen oder den mehreren
Quantenmuldenstrukturen 30 migrieren, wodurch der effektive
Bandabstand der Quantenmuldenstruktur (QM-Struktur) 30 verändert wird
und die Quantenmulden der Quantenmuldenstruktur 30 unter
der Vermischungsdeckschicht praktisch ausgewaschen werden.
-
Es
ist zu erkennen, dass die Vermischungskappe, d. h. die dielektrische
Schicht 51, innerhalb des Bereichs der passiven Region 50,
die in der Vorrichtung 40 auszubilden ist, angeordnet ist,
während
die Unterdrückungskappe,
d. h. die weitere dielektrische Schicht 60, auf dem Vorrichtungskörperabschnitt 5 in
Bereichen wie beispielsweise der optisch aktiven Region 45,
die auf der Vorrichtung 5 auszu bilden ist, angeordnet ist,
wobei diese Bereiche keiner Quantenmuldenvermischung (QMV) zu unterziehen
sind.
-
Nachdem
der Vorrichtungskörperabschnitt 5 bis
zu der Stufe von 5(g) bearbeitet und ausgeheilt wurde,
können
die dielektrische Schicht 51 und die weitere dielektrische
Schicht 60 mittels herkömmlicher
Verfahren, beispielsweise Nass- oder Trockenätzen, entfernt werden.
-
Es
ist zu erkennen, dass in dem Schritt des Bearbeitens des Vorrichtungskörperabschnitts 5 in
der Weise, dass ausgedehnte Defekte wenigstens in einem Abschnitt 53 des
Vorrichtungskörperabschnitts 5 erzeugt
werden, jede beliebige Sputtervorrichtung verwendet werden kann.
Insbesondere können
Magnetron-Sputtervorrichtungen wie beispielsweise die Magnetron-Sputtervorrichtung 65,
die in den 6 und 7 veranschaulicht
ist, verwendet werden.
-
In
Magnetron-Sputtervorrichtungen wird versucht, Elektronen nahe dem "Ziel" einzufangen, um
ihren Ionisierungseffekt zu verstärken. Dies erreicht man mit
elektrischen und magnetischen Feldern, die im Allgemeinen senkrecht
verlaufen. Es versteht sich, dass eine Anzahl von Magnetron-Sputterer-Konfigurationen bekannt
sind, wie beispielsweise das in 9(a) veranschaulichte
zylindrische Magnetron, das in 9(b) veranschaulichte
runde Magnetron oder das in 9(c) veranschaulichte
planare Magnetron. Die verschiedenen Teile der Magnetron-Sputtervorrichtung 65a,
b und c aus den 9a, b bzw. c sind
mit den gleichen Bezugszahlen wie im Fall der Magnetron-Vorrichtung 65 der 6 und 7 gekennzeichnet.
-
Es
ist zu erkennen, dass in dem Schritt von 5(b) der
Vorrichtungskörperabschnitt 5 das
Substrat 82 der Sputtervorrichtung 65 aus den 6 und 7 umfasst,
während
das Siliciumdioxidziel 81 das Ziel ist, von dem die Siliciumdioxidabscheidung
erfolgt. Das gleiche gilt für
die Stufe der Abscheidung der weiteren dielektrischen Schicht 60 von 5(f). Jedoch sind in dem Schritt von 5(e) die Vorspannungen umgekehrt, und die Scheibe 82 wird
praktisch zu dem Sputterziel, von dem das Sputtern erfolgt. Diese
sogenannte "Vorätz"-Stufe trägt augenscheinlich
die ausgedehnten Defekte in den Abschnitt 53 des Vorrichtungskörperabschnitts 5 ein.
Zwischen dem Schritt der 5(e) und
dem Schritt der 5(f) werden die Vorspannungen
wieder umgekehrt.
-
Beispiel
-
Es
folgt nun ein Beispiel, das eine typische Bandabstandsverschiebung
veranschaulicht, die mittels IFVD in einem Verfahren zur Herstellung
einer optischen Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer Aluminiumlegierung wie beispielsweise Aluminium-Gallium-Arsenid
(AlGaAs), das auf einem Gallium-Arsenid-Substrat (GaAs) aufgewachsen
wird, erhalten werden kann.
-
Die
Sputterkammer 70 ist folgendermaßen konfiguriert. Es ist ein
Plattenabstand in der Größenordnung
von 70 bis 100 mm, vorzugsweise 70 mm, zwischen der Zielelektrode
und der Substratelektrode vorhanden. Die Elektrodenkonfiguration
ist eine 4 oder 8 Inch (100 oder 200 mm), vorzugsweise 8 Inch (200
mm), messende kreisrunde Platte. Bei dem Gas, das in dem System
verwendet wird, handelt es sich in der Regel um Argon, aber es können auch
andere Gase verwendet werden. Dem Plasma kann auch eine geringe
Menge Sauerstoff (ungefähr
10 Vol.-%) zugesetzt werden, um die Stoichiometrie bei der Durchführung der
Abscheidung des dielektrischen Films zu verbessern. Das für den Prozess
verwendete Dielektrikum ist in der Regel SiO2,
aber es können
auch andere Dielektrika, wie beispielsweise Al2O3, verwendet werden. Der Druck, der in der
Kammer 70 sowohl für
den Vorätz-
als auch für
den Siliciumdioxidabscheidungsprozess verwendet wird, beträgt ungefähr 2 Mikron
Quecksilbersäule
(0,3 Pa).
-
Die
folgende Tabelle gibt die resultierenden Verschiebungen für Proben
an, auf die Siliciumdioxid in einer Dicke von 200 nm aufgesputtert
wurde. Eine Probe wurde einer 5-minütigen Vorätzung mit einer Leistung von
500 W unterzogen. Die Zahlen in der Tabelle, die die Verschiebung
angeben, gelten für
ein einminütiges Ausheilen
bei 900°C.
-
-
Tabelle
1 veranschaulicht, dass das Ausführen
einer Sputterätzung
auf dem Vorrichtungskörperabschnitt
vor der Verkapselung mit Siliciumdioxid (SiO2)
eine verbesserte Vermischungsunterdrückungskappe ergibt.
-
Um
eine Scheibe so zu verarbeiten, dass mehr als ein einziger Bandabstand
entsteht, wird ein Film aus gesputtertem oder mittels plasmaverstärkter chemischer
Dampfabscheidung (PVCDA) aufgebrachtem Siliciumdioxid auf der Scheibe
abgeschieden. Dann wird mittels Photolithographietechniken eine
Struktur auf dem gesputterten Siliciumdioxid ausgebildet, und die
Struktur kann dann entweder mittels Nass- oder Trockenätzung in
das gesputterte Siliciumdioxid übertragen
werden.
-
Die
Probe wird dann in die Sputtervorrichtung (Maschine) zum Vorätzen und
für eine
anschließende weitere
Abscheidung von gesputtertem Siliciumdioxid eingebracht.
-
Nun
erfolgt eine schnelle thermische Ausheilung bei einer geeigneten
Temperatur (700°C–1000°C, besonders
bevorzugt 800°C–1000°C) über die
erforderliche Zeitdauer (0,5 bis 5 Minuten). Dies ermöglicht es
den Punktdefekten, die an der Oberfläche des Magnetron-Siliciumdioxids
erzeugt wurden, sich durch die Struktur hindurch auszubreiten und
eine Interdiffusion der Elemente zu bewirken.
-
Es
versteht sich, dass die Ausführungsformen
der Erfindung, die bis hierher beschrieben wurden, lediglich beispielhaft
sind und in keiner Weise den Geltungsbereich der Erfindung beschränken sollen.
-
Es
versteht sich insbesondere, dass sich gesputtertes Siliciumdioxid
zum Ausführen
des IFVD-Prozesses in GaAs/AlGaAs-Material von etwa 980 nm eignet.
Des Weiteren erbringt die Verwendung einer Kombination aus Sputter-Vorätzung und
Sputtern zum Abscheiden einer weiteren Siliciumdioxidschicht eine
wirksame QMV-Unterdrückungsschicht.
-
Es
wird angenommen, dass der Einsatz der Vorätzung ein hohes Maß an Schäden und
das Auftreten ausgedehnter Defekte in der Deckschicht (der obersten
Schicht) der Epitaxialscheibe verursacht. Diese ausgedehnten Defekte
fangen effektiv Punktdefekte ein und hindern sie daran, zur QM hinabzudiffundieren,
wodurch ein Vermischen der QM praktisch unterbunden wird. Die Schädigung resultiert
aus dem Ionenbeschuss auf der Probenoberfläche.
-
Bei
der Sputteranordnung, die für
den Prozess verwendet wird, kann das Substrat zwischen der Funktion
als Anode bzw. Kathode des Systems umgeschaltet werden. Anfangs
wird die Elektrode, auf der die Probe angeordnet ist (die "Substratelektrode") negativ gemacht,
und die positiven Ionen in dem Plasma werden zu dessen Oberfläche hin
beschleunigt, wodurch ein hohes Maß an Schäden in der Deckschicht entsteht
(d. h. die ausgedehnten Defekte).
-
Es
versteht sich des Weiteren, dass durch das Verwenden praktisch des
gleichen Siliciumdioxidtyps für
den gesamten Prozess ein Problem des IFVD mit dielektrischen Kappen umgangen
wird, nämlich
eine Nichtübereinstimmung
der Ausdehnungskoeffizienten. Dadurch kann die Qualität des Materials
nach dem Ausheilen auf einem hohen Niveau gehalten werden.
-
Es
versteht sich des Weiteren, dass die optische Vorrichtung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, einen Wellenleiter wie beispielsweise
eine Erhöhung
oder eine vergrabene Heterostruktur oder auch jeden anderen geeigneten
Wellenleiter enthalten kann.
-
Es
versteht sich des Weiteren, dass die Quantenmuldenvermischungsregionen
(QMV-Regionen) eine oder mehrere optisch aktive Vorrichtungen umfassen
können.
-
Es
versteht sich des Weiteren, dass eine sequenzielle Verarbeitung,
die das Verwenden verschiedener HF-Leistungen beinhaltet, verwendet
werden kann, um eine Vorrichtung mit mehreren verschiedenen QMV-Bandabständen zu
erzeugen.