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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
ein Verfahren gerichtet, um Geruch zu kontrollieren, welcher mit
Ablagerungen einhergeht, insbesondere Verschmutzungen durch organisches
Material auf Teppich oder anderem Fasermaterial, sowie auf ein Mittel
zur Geruchskontrolle zur Verwendung in diesem Verfahren. Das Mittel zur
Geruchskontrolle kann dem Teppich oder anderem Fasermaterial in
verschiedenen Stadien seiner Fertigung oder seines Gebrauchs zugefügt werden,
und die Wirkung des Mittels zur Geruchskontrolle ist von großer Dauer.
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Hintergrund
der Erfindung
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Teppich wird weit verbreitet in Wohn-
und Geschäftsgebäuden benutzt,
da er ein relativ preiswertes und einfach zu verlegendes Material
als Bodenbelag darstellt. Teppich bietet eine Anzahl von wünschenswerten
Eigenschaften, welche Haltbarkeit, Ästhetik, Bequemlichkeit, Sicherheit,
Wärme und
Geräuscharmut
beinhalten. Mit modernen Methoden zur Herstellung und Färbung kann
Auslegware fast jeder Farbe, Textur und Muster bereitgestellt werden.
Teppich kann aus verschiedenen Arten von Materialien hergestellt
werden, worunter Naturfasern wie Wolle oder Baumwolle fallen, oder
Kunstfasern wie Polypropylen, Polyamid u. s. w.. Die Hauptmenge
an Teppichen, besonders für
den Wohn- und gewerblichen
Bereich, werden aus synthetischem Polymer mit Polypropylen oder
Polyamid gefertigt, am verbreitetesten Nylon 6 oder Nylon 66. Unabhängig vom Material,
welches in der Herstellung verwendet wird, werden die Fasern in
Form von durchgehendem Fasergarn benutzt, dazu in verschiedenen
Formen als geschnittene oder gestapelte Faser. Ein konventioneller
Herstellungsprozess beinhaltet die Insertion von Zwirn in ein primäres Grundgewebe
aus Jute oder Polypropylenfasern, Färbung der Fasern und anschließende Beschichtung
mit einem Haftmaterial zur Rückseitenbeschichtung
von Teppichen, wie z. B. Latex, welches an einem sekundären Grundgewebe
haftet.
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Viele Teppichfasern, wie z. B. Polypropylen
und Wolle und insbesondere Nylon, können empfänglich für Verfärbungen sein, besonders durch
die vielen Lebensmittelfarbstoffe, welche in Getränken und
anderen Lebensmitteln enthalten sind, wie auch durch andere in vielen
Stoffen enthaltene Chemikalien. Teppichfasern aus Nylon werden häufig mit
Fleckenhemmern behandelt, wie z. B. sulfoniertem Phenolformaldehydkondensat-Polymer, einem
sulfonierten Naphtolformaldehydkondensat-Polymer, einem hydrolysierten
Vinylaromatischem-Maleinsäureanhydrid-Polymer
oder Kobinationen derselben. Die Fleckhemmer wirken, indem sie die Fähigkeit
der organischen Farbstoffe, insbesondere saurer Farbstoff-Lebensmittelfärbemittel,
mit dem Nylon zu reagieren und an es zu binden, hemmen oder verhindern.
Die Teppiche werden auch gebräuchlicherweise mit
einem Mittel zur Verhinderung von Verschmutzung, bestehend aus organischen
Fluorverbindungen, behandelt, um die Verschmutzungs-hemmenden oder
Verfärbungs-hemmenden
Eigenschaften der Oberfläche des
Teppichs zu verbessern. Die organischen Fluorverbindungen verringern
die Tendenz von Schmutz, an der Faser zu haften, was die Reinigung
des Teppichs von verschütteter
Flüssigkeit
oder Schmutz erleichtert. Die Fluorverbindungen verringern ebenso
die Benetzbarkeit der Fasern, was die leichte Reinigung von verschütteten Flüssigkeiten
durch ein einfaches Abtupfen der Flüssigkeit ermöglicht.
Beispiele solcher Fluorverbindungen und anderer fleckenresistenter
Chemikalien sind z. B. in den Anmeldungen US-A-4,680,212 und US-A-4,925,707
gegeben. Die Verwendung von Fleckhemmern und Fluorverbindungen mag
jedoch nicht zur vollkommenen Resistenz des Teppichs gegenüber Flecken
führen,
da manche Materialien immer noch in die Fasern eindringen oder mit
ihnen reagieren könnten,
besonders wenn sie für
längere
Zeit in Kontakt mit dem Teppich verbleiben. Dies mag besonders für solche
Fälle zutreffen,
in denen der Teppich Bedingungen direkter Bestrahlung durch Sonne
oder andere Quellen von ultravioletter Strahlung, oder erhöhtem Verkehrsaufkommen
ausgesetzt ist, da solche Bedingungen die Wirksamkeit der Fluorverbindungen
und Beschichtungen zur Fleckhemmung herabsetzen können.
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Zusätzlich kann, besonders in Wohnbereichen,
die Möglichkeit
von Ablagerungen organischer Herkunft, wie z. B. Kot oder Urin von
Kleinkindern und Haustieren, nicht nur zu Verschmutzung des Teppichs,
sondern auch zu bleibender Geruchsbelästigung führen, und mag in extremen Fällen dazu
nötigen,
den Teppich auszuwechseln. In der Vergangenheit sind verschiedene
Chemikalien vorgeschlagen worden, um bei der Beseitigung von Gerüchen innerhalb
des Reinigungsprozesses unterstützend
zu wirken. Solche Chemikalien wirken in der Regel als Geruchshemmer,
obwohl US-A-4,496,672 den Gebrauch von Biguanidinpolymer-Verbindungen
als Geruchshemmer beschreibt. Jedoch ist es selbst in den Fällen, in
denen die Ablagerung entfernt wird und ein geruchshemmendes Mittel
eingesetzt wird, möglich,
dass der aus solcher Verschmutzung resultierende Geruch im Teppich
verbleibt und merkbar wird, wenn die Wirkung des den Geruch maskierenden
Mittels nachlässt.
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Ablagerungen von verschiedenen Materialien
auf Teppich mögen
ebenso Grund für
andere Bedenken sein. Viele der zur Beschichtung verwendeten Materialien
können
bakterielles Wachstum unterstützen,
besonders im Fall von Faeces, die viele Bakterien enthalten. Einige
der Bakterien, welche als Ergebnis einer Ablagerung proliferieren
mögen,
können
das Potential haben, Menschen krank zu machen, wie z. B. Schimmel
und Mehltau. Man weiß auch,
dass Teppich und anderes Fasermaterial eine Reihe natürlich vorkommender
Bakterien und anderer Mikroorganismen enthält. Einige dieser Bakterien
können
selbst Gerüche
abgeben, die auf der unvollständigen
Verdauung von organischem Material beruhen. Es hat Versuche gegeben,
die Präsenz und
Anzahl von Bakterien, welche in Teppich vorhanden sind, zu reduzieren,
indem man verschiedene antimikrobielle Mittel verwendet, wie dies
in US-A-4,110,504 beschrieben ist. Diese Mittel werden dem Teppich
in der selben Weise appliziert, wie dies für Fleckenhemmer der Fall ist.
Die Verwendung von antimikrobiellen Wirkstoffen erreicht zwar die
Verminderung der mit dem Teppich assoziierten Bakterien, gibt jedoch
Anlass zu anderer Sorge, z. B. hinsichtlich der Möglichkeit,
dass einige der Bakterien resistent gegenüber dem mikrobiellen Wirkstoff
werden könnten.
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Viele Stämme aus dem Reich der Bakterien
und Pilze sind dafür
bekannt, dass sie zur Geruchskontrolle benutzt werden können, da
sie die Fähigkeit
haben, Enzyme zu produzieren, welche organisches Material abbauen
können.
Solche Bakterien sind besonders dann nützlich, wenn das organische
Material für
den Fall, dass sein Verbleiben zugelassen wird, Gestank hervorruft.
Mehrere solcher Stämme
aus dem Reich der Bakterien und Pilze wie Bacillus, Lactobacillus,
Enterobacter, Streptococcus, Rhizopus, Nitrosomonas, Nitrobacter,
Pseudomonas, Alcaligens und Klebsellia, neben anderen, sind durch
den Gebrauch in solchen Anwendungen bekannt, wobei Bacillus sp.
am häufigsten
in verschiedenen Anwendungen verwendet wird.
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Zum Beispiel beschreibt EP-A-732,396
die Verwendung von Bacillus sp. zur Geruchskontrolle bei Futtermitteln,
welche in der Landwirtschaft benutzt werden, und JP-A-7 031,668 beschreibt
deren Gebrauch zur Geruchskontrolle in Toiletten, Schuhkisten und
Heimtierstreu. Andere Verwendungen des Bacillus zur Geruchskontrolle
in Windeln für
Kleinkinder und Tapeten sind jeweils in JP-A-2 121,665 und JP-A-3
059,199 beschrieben. Zubereitungen von Bacillus in vegetativer Form,
die dazu geeignet sind, versprüht
oder in anderer Weise auf einer Ablagerung, speziell auf Urin und
Kot von Heimtieren, auf Teppich zur Geruchskontrolle verteilt zu
werden, werden zur Zeit von dem Unternehmen The Brampton Company
aus Dallas, Texas, unter der Handelsmarke OUTRIGHT vertrieben. Die
bakteriellen Zubereitungen werden verwendet, um eine Ablagerung
im Geruch zu vermindern, in dem sie direkt auf die Ablagerung aufgebracht
werden. Wenn die Ablagerung hinsichtlich ihres Geruches vermindert
ist, werden die Bakerien auf der Stelle vermindert oder zusammen
mit dem geruchsverminderten organischen Material weggeschafft. Für den Fall,
dass eine neue Ablagerung auf dem Teppich entsteht, muss die Behandlung
wiederholt werden. In allen diesen Fällen werden Bacillus oder andere Bakterienstämme in einem
aktiven oder vegetativen Zustand als voll entwickelte Bakterienzellen,
die zu sofortigem Wachstum in der Lage sind, verwendet. Bisher war
die allgemeine Meinung des Faches, dass Bakterien in aktivem Zustand
sein müssen,
um wirksam zu sein, und dass im Ruhezustand befindliche oder sporulierte Bakterienformen
unwirksam sind.
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Es bleibt also ein Bedürfnis nach
einem Mittel, um Teppich und anderes Fasermaterial zu behandeln, um
den Auswirkungen von Ablagerungen entgegen zu wirken, und im speziellen,
um Geruch zu kontrollieren, der mit diesen Ablagerungen assoziiert
ist, insbesondere bei abgelagertem organischen Material, wobei der Effekt
der Geruchskontrolle präventiv
und von langer Dauer ist.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt
in einem Aspekt ein Verfahren zur Kontrolle von Geruch dar, welcher mit
Ablagerungen von organischem, Geruch verursachenden Material auf
Teppichen und anderen Fasermaterialien einhergeht. Die Methode umfasst
die Aufbringung einer Zubereitung von Bakterien im Ruhezustand, welche,
wenn sie aktiviert werden, wirksam in der Geruchskontrolle sind,
auf einen Teppich und anderes Fasermaterial. Der Zubereitung von
Bakterien im Ruhezustand wird es erlaubt, mit dem Teppich oder anderem Fasermaterial
in innige Verbindung zu treten, so dass im Falle einer Exposition
des Teppichs oder anderen Fasermaterials gegenüber organischem Material, welches
Gerüche
hervorrufen kann, die Bakterien aktiviert werden und das organische
Material verdauen.
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Als weiterer Aspekt der Erfindung
wird eine wässrige
Zubereitung zur Behandlung von Teppichen oder Stoff bereit gestellt,
welche diesem die Fähigkeit
zur Kontrolle von Geruch verleiht. Die Zubereitung umfasst eine
Chemikalie als Fleckenhemmer und eine wirksame Menge im Ruhezustand
befindlicher Bakterien, welche Geruch kontrollieren können.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
werden in den Zeichnungen gezeigt:
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1 zeigt
elektronenmikroskopische Bilder, die mit der Technik des Oberfächenabtastens
(Scanning) aufgenommen wurden, von Teppichfasern, welche entweder
kein Inokulum (1A) enthalten,
und Teppichfasern, welche mit einer bevorzugten bakteriellen Sporenmischung,
die gemäß Beispiel
1 zubereitet worden war, inokuliert wurden (1B);
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2 stellt
eine Graphik dar, die die Germinations- und Wachstumskurven der
bakteriellen Sporenmischung auf verschiedenen organischen Verschmutzungen
zeigt;
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3 stellt
eine Graphik dar, die die Germinations- und Wachstumskurven der
bakteriellen Sporenmischung auf Nylonteppich zeigt, welcher Wachstumsmedium
zur Koloniezahlbestimmung enthält;
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4 3 stellt eine Graphik dar,
die die Germinations- und Wachstumskurven der bakteriellen Sporenmischung
auf Teppich zeigt, welcher Urin vom Fuchs und Faeces vom Hund enthält.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die vorliegende Erfindung ist in
einem Aspekt auf ein Verfahren zur Kontrolle von Geruch gerichtet, welcher
mit Ablagerungen, insbesondere Verschmutzungen, von organischem
Material, welches Geruch auf Teppich und anderem Fasermaterial verursachen
kann, einhergeht. Die vorliegende Erfindung ist ebenfalls auf Zubereitungen
gerichtet, welche nützlich
zur Herstellung von Teppichen und anderem Fasermaterial sind, um sie
in die Lage zu vesetzen, Geruch zu kontrollieren, sowie auf den
so hergestellten Teppich. Zusätzlich
zur Kontrolle von Geruch mögen
die Zubereitungen ebenfalls dazu beitragen, die fleckenbildenden
Effekte von organischem Material zu verringern.
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Viele Bakterienfamilien sind dafür bekannt,
dass sie Enzyme herstellen, die organisches Material abbauen können. Solche
Bakterien sind insbesondere dann nützlich, wenn das organische
Material im Falle seines Verbleibens Gestank hervorruft. Mehrere
solcher Bakterienfamilien wie unter anderem Bacillus, Lactobacillus,
Enterobacter, Streptococcus, Rhizopus, Nitrosomonas, Nitrobacter,
Pseudomonas, Alcaligens und Klebsellia sind durch den Gebrauch in
solchen Anwendungen bekannt, wobei Bacillus sp. am häufigsten
in verschiedenen Anwendungen verwendet wird. Stämme aller oben genannten Familien
können
zur Anwendung der hier vorliegenden Erfindung sinnvoll verwendet
werden. Vorzugsweise ist die bakterielle Zubereitung zum Gebrauch
der vorliegenden Erfindung eine aus einem oder mehreren Stämmen von
Bacillus oder Lactobacillus. Noch weiter bevorzugt sind zum Gebrauch
in der vorliegenden Erfindung Stämme,
die aus Bacillus licheniformis, Bacillus pasteurii, Bacillus laevolacticus
und Bacillus amyloligquefaciens ausgewählt wurden. Jede dieser Spezies
hat Eigenschaften, welche sie höchst
effektiv gegen bestimmte Arten von organischem Material macht. Alle
genannten Spezies sind zu verstärktem
aeroben und anaeroben Wachstum in der Lage. Bacillus Pasteurii ist
für besonders
gute Produktion von Lipase bekannt, während Bacillus laevolacticus
einen sehr schnellen Keimzyklus hat. Bacillus amyloliquefaciens
zeichnet sich durch eine hohe Produktion von Proteasen aus.
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Die Auswahl von Bakterienstämmen, welche
in der Ausübung
der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
mag von vielen Faktoren abhängen.
Ein solcher Faktor ist die Art des organischen Materials, welches hauptsächlich für die in
Frage kommende Anwendung erwartet wird. In einer gewerblichen Anwendung
zum Beispiel wären
die hauptsächlich
in erwarteten Ablagerungen Schmutz, der von draußen hereingetragen wird, Getränke wie
Kaffee, Tee sowie andere Lebensmittel und ähnliches, besonders im Falle
der Anwendung in einem Restaurant, sowie möglicherweise Tinte oder Tonerfarbe
für Drucker
und andere Büroausstattung.
Viele dieser Materialien haben einen hohen Anteil an Fettsäuren, so
dass die bakterielle Zubereitung durch solche Stämme verbessert werden könnte, die
eine hohe Aktivität
gegen diese Stoffe haben. Ein Beispiel für ein solches Bakterium ist
Bacillus pasteurii, welches für
erhöhte
Produktion von Lipase bekannt ist. In einer Umgebung, die dem Wohnbereich
zuzurechnen ist, mag die Art der Ablagerungen von Verschmutzungen
abweichen, die von draußen
hereingetragen wurden. Getränke,
Lebensmittel sowie Urin und Faeces von Haustieren und Kindern sind
hier z. B. hauptsächlich
anzutreffen. In Abhängigkeit
von der Art des abgelagerten Materials kann die Zubereitung so gewählt werden,
dass sie eine hohe Aktivität
gegen solche Materialien aufweist. Dieser Faktor würde besonders
von der Art der von draußen
hereingetragenen Verschmutzungen sowie der Ablagerungen durch Essensreste
abhängen.
Verschiedene Regionen sind dafür
bekannt, dass sie verschiedene Bodentypen haben, und unterschiedliche
Regionen können
ebenfalls aufgrund von kulturellen und in der Umwelt begründeten Faktoren
in den gebräuchlicherweise
konsumierten Lebensmitteln von einander abweichen. Darüber hinaus
wird die Temperatur des Teppichs, welchen es zu behandeln gilt,
die Aktivität
der Bakterien beeinflussen. Je nach ausgewähltem Stamm werden die Bakterien
dazu neigen, höhere
Aktivität
bei erhöhter Temperatur
zu zeigen. Bei niedrigerer Umgebungstemperatur mögen aktivere Stämme wünschenswert
sein.
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Die bakterielle Zubereitung wird
typischerweise einen oder mehrere Stämme enthalten, die aus den oben
beschriebenen Familien und Spezies ausgewählt wurden. Wird eine Mischung
aus mehr als einem Stamm gewählt,
kann jeder der einzelnen Stämme
zwischen 3% und 97% der in der Zubereitung befindlichen Bakterien
ausmachen. In Abhängigkeit
von den Bakterien können
diese Prozentangaben auf die gesamte Zellzahl, die Anzahl koloniebildender
Einheiten oder die Gesamtmasse der bakteriellen Zubereitung bezogen
sein. Für
Bacillus sp. sind die Prozentangaben auf die gesamte Zellzahl bezogen.
Vorzugsweise ist jeder Stamm in ausreichender Zahl vorhanden, um
zwischen 10% und 70% der gesamten vorhandenen Bakterien auszumachen.
Werden Mischungen von mehr als zwei Stämmen verwendet, ist vorzugsweise
jeder Stamm in einer Menge von zwischen 20% und 40% der gesamten
Bakterien in der Zubereitung vorhanden. Besonders bevorzugte Zubereitungen
für die
allgemeine Verwendung in fast jeder Anwendung sind wie folgt:
Spezies | %
an Gesamt-Bakterien |
Bacillus
licheniformis | 20–60 |
Bacillus
pasteurii | 10–30 |
Bacillus
laevolacticus | 10–30 |
Bacillus
amyloligquefaciens | 10–30 |
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine wirksame Menge einer bakteriellen
Zubereitung, welche einen oder mehrere Bakterienstämme aus
der Gruppe bestehend aus Bacillus licheniformis, Bacillus pasteurii,
Bacillus laevolacticus und Bacillus amyloligquefaciens sowie Kombinationen
derselben, in einem Zustand zur Verfügung gestellt, in welchem die
Zubereitung auf Teppich oder anderes Fasermaterial aufgebracht werden
kann. Die wirksame Menge ist eine ausreichende Anzahl von Bakterien,
um eine relativ einförmige
Bedeckung der Faser herzustellen, so dass im Falle, dass ein Teil
des Teppichs einer Ablagerung eines Geruch verursachenden organischen
Materials ausgesetzt wird, die Bakterien in schnelles Wachstum übergehen
und das Geruch verursachende Material verzehren. Die Faktoren, welche
die Anzahl an zu verwendenden Bakterien bestimmen, hängen zum
größten Teil
von der Art des Teppichmaterials ab. Solche Faktoren beinhalten
die Art der Faser im Hinblick auf das Material, z. B. Nylon oder
Polypropylen oder ähnliches,
die Eigenschaften des Garns in Hinblick auf die Fadenstärke und
die Anzahl der Fasern, sowie Eigenschaften der Faser im Hinblick
auf die Anzahl der Fäden
und deren Verdrehung.
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Diese Faktoren beeinflussen die Art
des Teppichs hinsichtlich des Gewichts in Gram oder Unzen sowie der
Höhe des
Flors. All diese Faktoren beeinflussen die Größe der der Umwelt ausgesetzten
Oberfläche
der Fasern, welche mit der bakteriellen Zubereitung bedeckt werden
sollte. Für
die meisten Anwendungen auf Teppich sind zwischen 106 und
108 Zellen pro Gramm Teppichfaser, welche
ein Gewicht von zwischen 20 oz (567 g) und 40 oz (1134 g) haben,
wirksam, wobei 107 Zellen pro Gram Teppichfaser
die am meisten bevorzugte Lösung
darstellen.
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Die Zubereitung kann als einfache
wässrige
Zubereitung einer Suspension der Bacillus Spezies in einem geeigneten
wässrigen
Trägermittel,
wie z. B. destilliertem Wasser, Leitungswasser, einer Salzlösung oder anderen
wässrigen
Lösungen
zur Verfügung
gestellt werden. Die wässrige
Lösung
enthält
den im Ruhezustand befindlichen, zur Geruchskontrolle befähigten Bakterienstamm
oder Stämme
und eine wirksame Menge an Fleckhemmer. Der Fleckhemmer wird vorzugsweise
aus der Gruppe ausgewählt,
die aus sulfoniertem Phenolformaldehydkondensat Polymer, einem sulfonierten
Naphtolformaldehydkondensat Polymer, einem hydrolysierten Vinyl-aromatischem
Maleinsäureanhydrid
Polymer oder Kobinationen derselben besteht. Die wässrige Lösung kann
ebenfalls ein oder mehr Fluorverbindungen enthalten, welche typischerweise
in der Behandlung von Teppichen verwendet werden, entweder allein
oder in Kombination mit dem Fleckenhemmer. Beispiele von solchen
Fluorverbindungen beinhalten Erzeugnisse, die unter den Handelsmarken
STAINMASTER, STAINMASTER with TEFLON und ZONYL von dem Unternehmen
DuPont und als SCOTCHGUARD von dem Unternehmen 3 M vertrieben werden.
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Die Auswahl geeigneter Fluorverbindungen
und Fleckenhemmer ist weit innerhalb des Wissensbereiches der in
der Branche Bewanderten angesiedelt. Vorzugsweise sind die ausgewählten Fluorverbindungen und
Fleckenhemmer in Wasser löslich,
insbesondere dann, wenn die Zubereitung auf verlegtem Teppich angewendet
werden soll. Wenn sie während
des Herstellungsprozesses des Teppichmaterials verwendet werden sollen,
können
die Fluorverbindungen und Fleckenhemmer unlöslich in Wasser sein und als
dispergierte Zubereitung zur Verfügung gestellt werden, wobei
die erhöhten
Temperaturen, die während
des Herstellungsprozesses auftreten, dazu benutzt werden, die Fluorverbindungen
und Fleckenhemmer an die Teppichfaser zu binden und innerhalb des
Prozesses auch die Bakterien zu befestigen oder zu binden. Die Verwendung
von Fluorverbindungen und/oder Fleckenhemmern in der Zubereitung
erhöht
die Fähigkeit
der Sporen, mit den Fasern verbunden zu werden. Dies führt zu einem
verbesserten Schutz der Bakterien davor, bei folgender Reinigung
durch Staubsauger entfernt zu werden, sowie vor den möglichen
schädlichen
Einflüssen
von Umweltfaktoren. Es wird vermutet, dass die Fluorverbindungen
und/oder Fleckenhemmer eine schützende
Verkapselung der Bakterien bilden und so zum Schutz der Bakterien
vor der Exposition gegenüber
möglicherweise
schädlichen
Bedingungen wie Verkehr oder den Einwirkungen von Reinigung beitragen.
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Die Menge an Fluorverbindungen und/oder
Fleckenhemmern, die in den Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden sind die Mengen, die typischerweise in der Teppich-
und Stoffindustrie verwendet werden und sollten den im Fachgebiet
Bewanderten wohl bekannt sein. Normalerweise werden die Reagentien,
in Abhängigkeit
von der Art des Fleckenhemmers oder der Fluorverbindung sowie in
Abhängigkeit
von der Art des zu behandelnden Materials sowie seiner Lage, in
einer Menge angewendet, dass ein Behandlungsverhältnis von zwischen ungefähr 0,1 Gewichtsprozent
(Gew.-%) und ungefähr
20 Gew.-% resultiert, bezogen auf das Gewicht des Nylons oder anderen
Fasermaterials, das behandelt wird, und die Menge an Fluorverbindungen
und/oder Fleckenhemmern. Normalerweise wird das Behandlungsverhältnis zwischen ungefähr 0,15
Gew.-% bis zu ungefähr
10 Gew.-% liegen, bevorzugterweise zwischen ungefähr 0,2 Gew.-% bis
ungefähr
4 Gewichtsprozent Gew.-%, noch weiter bevorzugt zwischen ungefähr 11,25
Gew.-% bis ungefähr 2
Gew.-%. Am meisten bevorzugt werden die Fleckenhemmer oder Fluorverbindungen
so angewendet, dass sich ein Behandlungsverhältnis von zwischen ungefähr 0,25
Gew.-% und 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Nylons oder anderen
Fasermaterials, ergibt.
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Der Begriff "Zellen im Ruhezustand" soll Zellen umfassen,
welche sich in einem solchen Zustand befinden, dass sie aktiviert
werden müssen,
bevor sie in Wachstum übergehen
können.
Ein Beispiel einer Zelle im Ruhezustand ist eine sporulierte Form
der Bakterien, wobei die Sporen Aktivierung erfahren müssen und keimen
müssen,
bevor die Bakterien anfangen können
zu proliferieren.
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Durch die Darreichung als Bakterien
im Ruhezustand oder in sporulierter Form sind die Bakterien ferner
vor Umweltfaktoren geschützt,
welche sich schädigend
auf aktive Bakterienzellen auswirken könnten. Diese Umweltfaktoren
können
geringe Feuchte oder Luftfeuchtigkeit beinhalten, da der Teppich
oder das andere Fasermaterial generell in einem trockenen Zustand
gehalten werden würde.
Andere Faktoren schließen
Exposition gegenüber
Hitze, Chemikalien, ultravioletter Strahlung durch Sonnenlicht sowie
gegenüber
Luft für
solche Stämme,
die vor allem anaerob sind, ein.
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Als Antwort auf die Exposition gegenüber organischem
Material, einschließlich
organischem Material, welches Geruch verursachen kann, werden die
sporulierten oder im Ruhezustand befindlichen Bakterienstämme aktiviert
und treten in die Germinationsphase ein. Die Faktoren, welche die
Aktivierung von sporulierten oder im Ruhezustand befindlichen Bakterienstämmen fördern, schließen Feuchtigkeit
sowie verschiedene organische Verbindungen ein, die in Ablagerungen
von organischem Material vorhanden sind. Wenn sie einmal aktiviert
sind, übergehen
die Bakterien in Wachstum und Vermehrung und verbrauchen dabei das
organische Material in der Ablagerung, bis die Ablagerung verzehrt
ist. Nachdem die Ablagerung so verzehrt wurde, werden die Bakterien
in den Ruhezustand verfallen, indem sie sporulieren, um auf eine
erneute Ablagerung von organischem Material zu warten. Man glaubt,
dass Bakterien auch ein bischen kannibalistisch sind, was sich darauf
bezieht, dass während
die Bakterien nach Verminderung des organischen Materials eingehen,
die Zerfallsprodukte der eingegangenen Bakterien von anderen Bakterien
als Nahrungsquelle genutzt werden. Wenn einmal die potentielle Energiequelle
verringert ist und die Anzahl an Bakterien ebenfalls verringert
ist, glaubt man, dass die verbleibenden Bakterien sporulieren, um
in einen Ruhezustand zu verfallen.
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Die bakterielle Zubereitung kann
als Konzentrat zur Verfügung
gestellt werden, um mit den Fleckhemmer und/oder der Fluorverbindungszubereitung
vor der Anwendung verdünnt
zu werden. Wenn sie als Konzentrat zur Verfügung gestellt wird, kann das
Konzentrat andere Reagentien enthalten, um die Lebensdauer der bakteriellen
Zubereitung zu erhöhen.
Das Konzentrat enthält
vorzugsweise zwischen 10 und 20 mal so viel Sporen wie die gebrauchsfertige
Lösung.
Um die gebrauchsfertige Lösung
herzustellen, werden 5 bis 10 Volumenprozent (Vol%) des Konzentrats
mit 90 Vol% bis 95 Vol% der Zubereitung des Fleckhemmers und/oder der
Fluorverbindung gemischt. Auf diese Weise wird je 1 ml des Konzentrats
mit 10 bis 20 ml der Zubereitung des Fleckhemmers und/oder der Fluorverbindung
gemischt, um die bakterielle Zubereitung zur Anwendung auf Teppich
oder anderem Fasermaterial zu erhalten.
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Wenn Teppich behandelt werden soll,
kann die wässrige
Zubereitung aus zur Geruchskontrolle befähigten Bakterien dem Teppich
auf jeder Stufe seiner Herstellung beigefügt werden. Beispielsweise kann
die Zubereitung benutzt werden, um die Vorläuferstadien als Fäden, Garn
oder Fasern vor ihrer Benutzung in einem herkömmlichen Herstellungsprozess
zu behandeln. Der Faden oder das Garn kann durch ein Bad geführt werden,
welches die wässrige
Lösung
der Bakterienzubereitung enthält,
oder die Bakterienzubereitung kann auf den Faden gesprüht werden.
Nach der Behandlung werden die Fäden
oder Garne getrocknet und dann auf herkömmliche Weise zu Teppich weiter
verarbeitet. Alternativ kann der Teppich während des Herstellungsprozesses
in die bakterielle Zubereitung getaucht werden, damit besprüht oder
auf andere Weise behandelt werden. Die Teppichfasern können besprüht oder
auf andere Weise behandelt werden, bevor sie in das primäre Grundgewebe
insertiert werden. Weiterhin können
die Fasern auch nach ihrer Insertion in das primäre Grundgewebe behandelt werden,
entweder bevor oder nachdem das Klebemittel für die Rückseite und das sekundäre Grundgewebe
aufgebracht worden sind. Die Zubereitung kann auch dem fertigen
Teppich in einem letzten Schritt vor der Trocknung und dem Rollen
beigebracht werden. Der Teppich würde dann besprüht oder auf
andere Weise mit der wässrigen
bakteriellen Zubereitung behandelt werden, nach welcher Zeit der
Teppich auf die herkömmliche
Weise getrocknet und auf die Rolle aufgerollt werden würde.
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Eine weitere Möglichkeit bestünde darin,
die Zubereitung auf einem verlegten Teppich anzuwenden. Wenn die
Zubereitung auf einem verlegten Teppich angewendet werden soll,
ist es vorteilhaft, die Zubereitung gründlich und gleichmäßig auf
der ganzen Länge
des Flors aufzubringen, insbesondere zum unteren Ende der Florfaser
durchzukommen. Dies wird generell bewirkt, indem die wässrige Bakterienzubereitung
auf den Teppich aufgebracht wird und dann die Fasern gewalkt werden,
um den Kontakt, die Verteilung und Eindringtiefe der bateriellen
Zubereitung zu verbessern. Dies wird herkömmlicherweise erreicht, indem
man eine Bürste
für den
Flor verwendet, entweder eine von Hand betriebene, oder eine eine
automatische, beispielsweise indem man eines der kommerziell erhältlichen
gewöhnlichen
Reinigungsgeräte
benutzt. Um die Eindringtiefe der bakteriellen Zubereitung zu erhöhen, können die
Fasern des Teppichs durch Anwendung einer Detergenzlösung benetzt
werden Dies wird gewöhnlicherweise
dadurch erreicht, dass der verlegte Teppich vor der Aufbringung der
bakteriellen Zubereitung mit einer Reinigungsmaschine gereinigt
wird.
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Während
die Fasern noch feucht sind, kann die bakterielle Zubereitung aufgebracht
und in den Teppich gewalkt werden. Wenn die so durchgeführte Behandlung
des Teppichs vollzogen ist, wird dieser getrocknet, entweder indem
ihm das Trocken an der Luft bei Umgebungstemperatur erlaubt wird,
oder durch Gebrauch heißer
Luft, die durch den Flor des Teppichs geblasen wird, um die Geschwindigkeit
des Trocknungsvorganges beim Teppich zu erhöhen. In Abhängigkeit vom Zustand des Teppichs
oder anderen Fasermaterials kann die bakterielle Zubereitung auf
vielen verschiedenen Wegen zugefügt
werden. Die Zubereitung kann durch Tauchen des Materials in die
Zubereitung appliziert werden, oder durch Aufsprühen der Zubereitung auf das
Fasermaterial. In jedem dieser Fälle
wird das Teppichmaterial zum Trocknen gelassen, entweder durch die
Anwendung von Hitze oder einfach durch Trocknen unter Umweltbedingungen.
Alternativ oder zusätzlich zu
der Behandlung der Teppichfasern mit der wässrigen Zubereitung kann das
Grundgewebe der Teppichrückseite
oder die dämpfende
Unterlegschicht des Teppichs mit der bakteriellen Zubereitung behandelt
werden. Wiederum kann das Grundgewebe der Teppichrückseite
oder die dämpfende
Unterlegschicht des Teppichs während
des Herstellungsprozesses oder vor seiner Verlegung behandelt werden.
Gleichfalls kann die dämpfende
Unterlegschicht des Teppichs während
des Vorgangs des Verlegens der dämpfenden
Unterlegschicht des Teppichs behandelt werden.
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Die folgenden Beispiele illustrieren
den Gebrauch der vorliegenden Erfindung, sollen aber nicht als den
Umfang der vorliegenden Erfindung begrenzend interpretiert werden.
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Beispiel 1
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Eine bekannte Masse an Teppich wurde
bei 50% relativer Luftfeuchtigkeit bei 75 Grad Fahrenheit konditioniert.
Nach der Konditionierung wurde der Teppich mit einer Suspension
einer Mischung sporulierter Formen von Bacillus sp. besprüht, wobei
diese die folgende Zusammensetzung hat:
Spezies | %
an Gesamt-Bakterien |
Bacillus
licheniformis | 40 |
Bacillus
pasteurii | 20 |
Bacillus
laevolacticus | 20 |
Bacillus
amyloliquefaciens | 20 |
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Die bakterielle Zubereitung wurde
als wässrige
Lösung
von 5% der Fluorverbindung 7044 in destilliertem Wasser bei einer
Konzentration von 108 Sporen pro ml dargestellt.
Nach der Aufbringung der bakteriellen Suspension wurde der Teppich
für 20
Minuten bei 290 Grad Fahrenheit in einem Ofen innerhalb einer Kammer mit
kontrollierter Feuchte getrocknet. Eine Probe der mit der bakteriellen
Suspension behandelten Teppichfasern wurde mit einer Probe unbehandelter
Teppichfasern vermittels der Abtast-Elektronenmikroskopie verglichen.
Die Ergebnisse dieses Vergleiches sind in 1 gezeigt, wobei 1a die Teppichfaser zeigt, welche natürlich vorkommende
Bakterien und andere Mikroogranismen enthält, welche an der Teppichfaser
haften, die nicht behandelt worden war. 1b zeigt eine Teppichfaser, welche mit
der Zubereitung aus Bakteriensporen behandelt worden war. Wie in
den Bildern ersichtlich ist, zeigt die behandelte Faser eine hohe
Anzahl von Bacillus-Sporen, welche an der Oberfläche der Faser haften, und sehr
wenige natürlicherweise
vorkommende Bakterien oder andere Mikroorganismen, wenn überhaupt
welche.
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Beispiel 2
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Proben von Teppichfaser und Wachstumsmedium
zur Bestimmung der Koloniezahl wurden in einer normalen respirometrischen
Studie auf Sauerstoffverbrauch untersucht. Der Sauerstoffverbrauch
wird gewöhnlich
für solche
Anwendungen herangezogen, bei denen bakterielles Wachstum nicht
ohne weiteres durch andere Methoden bestimmt werden kann. Es ist
bekannt, dass bei anaeroben Bakterien die Aufnahme von Sauerstoff
direkt proportional zur Zahl der Bakterien ist, wobei eine höhere Aufnahme
eine höhere
zugehörige Anzahl
an Bakterien bedeutet. Die respirometrischen Studien wurden mit
einem Respirometer der Marke Challenge AER100 durchgeführt, wobei
alle Proben unter Bedingungen kontrollierter Temperatur inkubiert
wurden. Die Reaktionsgefäße zur Behandlung
waren 500 ml Flaschen mit Einsätzen
zum Abfangen von Kohlendioxid, die jeweils 5 ml einer 30%igen Lösung KOH
(w/v) und den pH-Indikator Alizaringelb enthielten. Die sterilisierten Einsätze wurden
mit der Lösung
KOH und dann unter sterilen Bedingungen in die Gefäße eingesetzt.
Die Einsätze
zum Abfangen von Kohlendioxid enthielten ebenfalls sterilisierte
Rollen aus medizinischer Watte, die als Dochte verwendet wurden,
um die Oberfläche
der kaustischen Lösung
zu vergrößern. Jedes
Reaktionsgefäß wurde
mit genügend
Teppichmaterial versehen, um 5 g Teppichfaser zu ergeben. Wachstumsmedium
zur Bestimmung der Koloniezahl wurde hergestellt, indem 17 g Difco
Wachstumsmedium zur Koloniezahlbestimmung, 0,073 KHP2O4, 0,114 g KHP2O4, pro Liter destilliertem Wasser gemischt
wurden und der pH auf 7 eingestellt wurde, und dies in das Reaktionsgefäß gegeben
wurde, und die Reaktionsgefäße autoklaviert
wurden, um sie zu sterilisieren. Die Reaktionsgefäße wurden
abkühlen
gelassen, und 0,5 ml der bakteriellen Suspension, welche in Beispiel
1 verwendet worden war, die 108 Sporen pro
ml enthielt, wurden in die Reaktionsgefäße gegeben. In die als Kontrolle
dienenden Reaktionsgefäße wurde
das selbe Volumen destillierten Wassers gegeben. Die Reaktionsgefäße wurden
ohne die Einsätze
verschlossen und gerollt, um sicherzustellen, dass das Wasser und
die bakteriellen Zubereitungen gut mit den organischen Materialien
gemischt wurden, und um dem Teppich zu erlauben, die Flüssigkeit
aufzusaugen. Die kaustischen Einsätze wurden dann auf die Gefäße aufgesetzt
und die Reaktoren mit dem respirometrischen System verbunden. Die
Reaktionsgefäße wurden
in einem Wasserbad inkubiert, welches durch ein automatisches System
zur Temperaturkontrolle bei 23 Grad Celsius gehalten wurde. Die
Aufnahme von Sauerstoff durch jedwede Bakterien, die in den Reaktionsgefäßen wuchsen,
wurde kontinuierlich überwacht
und in Abständen
von zwei Stunden berichtet.
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Wie in 2 dargestellt
ist, zeigten Teppichfasern, welche nicht mit der Mischung aus Bakteriensporen
inokuliert worden waren, nur einen sehr leichten Anstieg in der
Sauerstoffaufnahme nach 24 Stunden Inkubation. Die Sauerstoffaufnahme
stieg bis zu 60 Stunden nach der Inokulation nicht über diesen
Wert an. Diese Ergebnisse weisen auf minimales bakterielles Wachstum
in der Kontrollprobe des Teppichs hin. Im Gegensatz dazu zeigte
die Teppichfaser, welche mit der Mischung aus Bakteriensporen inokuliert
worden war, einen Anstieg der Sauerstoffaufnahme, welcher 22 bis
24 Stunden nach der Inokulation begann. Dieser Anstieg der Sauerstoffaufnahme
dauerte bis zum Ende des Experimentes 60 Stunden nach der Inokulierung
an, wobei der Sauerstoffverbrauch in einer steten, linearen Weise
anstieg, ohne Zeichen für
ein für
ein Abflachen während der
60 Stunden des Experimentes zu zeigen. Diese Ergebnisse weisen darauf
hin, dass die Bakterien im Ruhezustand in der Lage sind, zu keimen
und aktiv zu werden, um als Antwort auf die Exposition gegenüber einer geeigneten
Nahrungsquelle in Wachstum zu übergehen.
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Beispiel 3
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Um zu bestätigen, dass die Mischung aus
Bakteriensporen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird,
auf verschiedenen organischen Verschmutzungen wachsen kann, wurden
Platten, die gewöhnliches, für Stoffe
im Haushalt oder für
Verschmutzungen auslösende
organische Materialien repräsentatives
Material enthielten, mit der Mischung aus Bakteriensporen inkubiert.
Das auf organischer Basis beruhende Material war Schokoladensirup,
Tomatensauce, Milch, Hundekot und Urin vom Fuchs. Das Wachstum auf
diesen Böden wurde
mit einem Standard-Wachstumsmedium zur Koloniezahlbestimmung verglichen,
welches zur Zählung von
koloniebildenden Einheiten benutzt wird. Die Platten wurden mit
Verdünnungen
der Mischung aus Bakteriensporen inokuliert, um zwischen 300 und
400 Sporen pro Platte zu ergeben, und bei 37°C und 50% Feuchte inkubiert.
Zum Zeitpunkt zwei und vier Tage nach der Inokulierung wurden die
kolonieformenden Einheiten (CFU) gezählt und die CFU pro ml des
Inokulums wurden errechnet. Wie in 2 gezeigt wird,
wuchsen die bakteriellen Zubereitungen nach zwei Tagen gut auf Tomatensauce,
Schokoladensirup und Hundekot, wobei die Wachstumsrate fast auf
dem Niveau des Standardmediums zur Zellzahlbestimmung lag. Ein minimaler
Anstieg in Wachstum konnte nach zwei Tagen auf der autoklavierten
Milch und dem Urin vom Fuchs beobachtet werden, obwohl etwas Wachstum
zu verzeichnen war. Nach vier Tagen war das Wachstum auf allen fünf Materialien
vergleichbar, wobei es auf dem Wachstumsmedium geringfügig weniger
war. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Mischung aus Bakteriensporen
gut auf herkömmlichen
organischen Verschmutzungen wachsen kann, wie sie Schokoladensirup,
Tomatensauce, Milch, Hundekot und Urin vom Fuchs darstellen.
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Beispiel 4
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Die Mischung aus Bakteriensporen
wurde mit Hilfe von respirometrischen Untersuchungen, wie sie in Beispiel
2 beschrieben wurden, untersucht, um zu bestätigen, dass sie Ausscheidungen
von Heimtieren als Wachstumsquelle in Teppichen nutzen kann. Proben
der Teppichfaser wurden auf ihre Sauerstoffaufnahme in einem standardisierten
respirometrischen Experiment unter Verwendung eines Respirometers
der Marke Challenge AER100 untersucht, wobei alle Proben unter Bedingungen
kontrollierter Temperatur inkubiert wurden.
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Die Reaktionsgefäße zur Behandlung waren 500
ml Flaschen. Die Einsätze
zum Abfangen von Kohlendioxid enthielten jeweils 5 ml einer 30%igen
Lösung
KOH (w/v) und den pH-Indikator
Alizaringelb. Die sterilisierten Einsätze wurden mit der Lösung KOH
befällt
und dann unter sterilen Bedingungen in die Gefäße eingesetzt. Die Einsätze zum
Abfangen von Kohlendioxid enthieten ebenfalls sterilisierte Rollen
aus medizinischer Watte, die als Dochte verwendet wurden, um die
Oberfläche
der kaustischen Lösung
zu vergrößern. Jedes
Reaktionsgefäß wurde
mit genügend
Teppichmaterial versehen, um 5 g Teppichfaser zu ergeben. Das organische
Material (d. h. Hundekot, Urin vom Fuchs, Wachstumsmedium u. s.
w.) wurde in das Reaktionsgefäß gegeben
und die Reaktionsgefäße wurden
autoklaviert, um sie zu sterilisieren. Die Reaktionsgefäße wurden abkühlen gelassen,
und 0,5 ml der bakteriellen Suspension, die 108 Sporen
pro ml enthielt, wurden in die Reaktionsgefäße gegeben. In die als Kontrolle
dienenden Reaktionsgefäße wurde
das selbe Volumen destillierten Wassers gegeben. Die Reaktionsgefäße wurden
ohne die Einsätze
verschlossen und gerollt, um sicherzustellen, dass das Wasser und
die bakteriellen Zubereitungen gut mit den organischen Materialien
gemischt wurden, und um dem Teppich zu erlauben, die Flüssigkeit
aufzusaugen. Die kaustischen Einsätze wurden dann auf die Gefäße aufgesetzt
und die Reaktoren mit dem respirometrischen System verbunden. Die
Reaktionsgefäße wurden
in einem Wasserbad inkubiert, welches durch ein automatisches System
zur Temperaturkontrolle bei 23 Grad Celsius gehalten wurde. Die
Aufnahme von Sauerstoff in den Reaktionsgefäßen wurde kontinuierlich überwacht
und in Abständen
von zwei Stunden berichtet.
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Wie in 4 dargestellt
ist, zeigte die Teppichprobe im Kontrollgefäß ohne Inokulum keinen signifikanten
Anstieg in der Sauerstoffaufnahme während der 96 Stunden des Experiments.
Die Teppichproben, welche mit der Mischung aus Bakteriensporen inokuliert
worden waren, zeigten einen Anstieg der Sauerstoffaufnahme 32 Stunden
nach der Inokulation. Dieser Anstieg der Sauerstoffaufnahme dauerte
bis zum Ende des Experimentes in einer linearen Weise anstieg, ohne
Zeichen für
ein für
ein Abflachen des Sauerstoffverbrauchs während der 96 Stunden des Experimentes
zu zeigen. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass die mit dem Teppich
verbundene Mischung aus Bakteriensporen aktiviert werden und bei
Exposition durch gewöhnlichen organischen
Schmutz in Wachstum übergehen
kann.
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Die Zubereitungen und Verfahren der
vorliegenden Erfindung stellen eine wirksame Kontrolle von Geruch
bei Teppichen zur Verfügung.
Die Verwendung von Zubereitungen aus Bakterien, insbesondere der sporulierten
Form von Bacillus, stellt eine Kontrolle von Geruch, welcher von
Ablagerungen organischen Materials, das Gerüche verursachen kann, auf Teppichen
und anderem Fasermaterial zur Verfügung. Kommt die Ablagerung
einmal mit den Bakterien in Kontakt, keimen die Bakterien, soweit
sie im Ruhezustand vorlagen, und fangen an zu wachsen, indem sie
auf das organische Material als Nahrungsquelle zurückgreifen.
Wie an den oben geschilderten Experimenten mit sporuliertem Bacillus
ersichtlich ist, beginnt dieses Wachstum der Bakterien innerhalb
von 24 und 48 Stunden nachdem die Bakterien mit der Ablagerung zusammentreffen.
Unter bestimmten Umständen
kann es erwünscht
sein, den Geruch durch den Gebrauch von Geruch maskierenden Reagentien
zu verdecken, bis die sporulierten Bakterien keimen, wachsen und
damit einhergehend wirksam die den Geruch verursachenden Reagentien
abbauen kann. Alternativ können
die bakteriellen Zubereitungen geeignete Enzyme wie Lipase und Protease
enthalten, um den Verdau des Geruch verursachenden Materials zu
beginnen, bis die Bakterien in ihre Wachstumsphase einsetzen und
den Verdau des Geruch verursachenden Materials übernehmen können. Als weitere Alternative
kommt in Frage, geeignete Molekularsiebe einzuführen, welche schnell den störenden Geruch
in ihren Poren binden können,
um den sporulierten Bakterien Zeit zu geben, das Geruch verursachende
Material zu verdauen.
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Überraschenderweise
wurde gefunden, dass das Mittel zur Geruchskontrolle, welches dem
Teppich wie oben beschrieben zugefügt worden war, über ausgedehnte
Zeiträume
wirksam bleibt, selbst wenn der Teppich hohem Verkehrsaufkommen
sowie Staubsaugen ausgesetzt ist. Der genaue Mechanismus dessen
ist nicht vollständig
bekannt, aber man nimmt an, dass die Bakterien im Ruhezustand so
innig mit den Teppichfasern verbunden werden, dass sie nicht ohne
weiteres entfernt werden, wenn sie Verkehr oder Staubsaugen ausgesetzt
werden. Der Gebrauch von Fleckenhemmern und/oder Fluorverbindungen
in der wässrigen
Lösung,
welche in der Applikation des Mittels auf dem Teppich verwendet
werden, erhöht
möglicherweise
die Bindung der im Ruhezustand befindlichen Bakterien an die Teppichfasern,
und erhöht
damit die effektive Lebensdauer der Behandlung. Es wird vermutet,
dass die Behandlung auch nach Naßreinigung des Teppichs erhalten bleibt.
Es wird jedoch empfohlen, den Teppich mit der Geruch kontrollierenden
bakteriellen Zubereitung auf in regelmäßigen Abständen zu behandeln, wie z. B.
nach jeder Naßreinigung.
Dies ist einfach durchzuführen,
indem die Zubereitung nach der Reinigung auf den Teppich aufgebracht
wird, während
der Teppich noch von der Reinigung feucht ist, oder nach der Reinigung.
Vorzugsweise wird die Zubereitung auf den Teppich aufgebracht wird,
während
dieser noch feucht ist, mit einer Florbürste in den Teppich gewalkt,
und der Teppich wird natürlich
Trocknen gelassen.
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Zusätzlich dazu, dass die vorliegende
Erfindung Möglichkeiten
zur Verfügung
stellt, potentiell Geruch verursachendes organisches Material, welches
mit Ablagerungen auf Teppich und anderem Fasermaterial einhergeht,
zu entfernen, bietet der Gebrauch der bakteriellen Zubereitungen
der vorliegenden Erfindung weitere Vorteile. Gestützt auf
die Beobachtungen aus den Bildern der Elektronenmikroskopie kann
erwartet werden, dass die Anwesenheit der bakteriellen Zubereitung,
die an die Teppichfaser und anderes Fasermaterial gebunden ist,
zu einer Verminderung der Anwesenheit anderer Bakterien und anderer
Mikroorganismen führt,
welche naturgemäß auf verlegtem
Teppich zu finden sind, und zwar sowohl hinsichtlich deren Zahl
als auch deren Population. Ebenfalls wurde gefunden, dass die bakterielle
Zubereitung, die an die Teppichfaser und anderes Fasermaterial gebunden
ist, die Flecken hemmenden Eingenschaften des Teppichs verbessert.
Viele der Flecken verursachenden Stoffe sind organischer Natur,
und es wurde gefunden, dass die Bakterien solche Stoffe als Nahrungsquelle
nutzen können.
Während
das Flecken verursachende Material von den Bakterien verzehrt wird,
werden die Flecken verursachenden Eigenschaften der Stoffe verringert.
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Die Verfahren und Zubereitungen der
vorliegenden Erfindung sind besonders geeignet, auf Teppich in der
in den oben stehenden Beispielen dargelegten Weise verwendet zu
werden. Diese Verfahren und Zubereitungen ebenfalls geeignet, mit
anderem Fasermaterial verwendet zu werden, welches den Wirkungen
von Ablagerungen organischem Material gegenüber empfindlich ist. Beispiele
solchen anderen Fasermaterials schließen Brücken, Polsterstoffe, Stoffe
zur Verwendung in der Automobilindustrie, Bettbezüge, Oberbekleidung
u. s. w. ein. Geeignete Bindungsmaterialien können bestimmt werden, um die
Lebensdauer und Wirksamkeit zu erhöhen, besonders hinsichtlich
der Leistung hinsichtlich Waschens und Abtragens. Andere Anwendungen
können
harte Oberflächen
wie Keramik, Kacheln, Winde, Holz u. s. w. einschließen.
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Obwohl verschiedene bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hierin in Einzelheiten beschrieben wurden,
werden die im Fachgebiet Bewanderten erkennen, dass Abwandlungen
dazu gemacht werden können,
ohne sich vom Umfang der beigefügten
Ansprüche
zu entfernen.