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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Umschließen
und Abdichten von langgestreckten Substraten, beispielsweise elektrischen
oder Telekommunikationskabeln und insbesondere Verbindungen zwischen
solchen Kabeln.
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WO 91/00601 (Raychem), die als der
am nächsten
kommende Stand der Technik angesehen wird, beschreibt einen Verbindungsverschluß für ein elektrisches
Kabel. Der Verschluß weist
eine wärmerückstellbare
Hülle aus
textilem Flächengebilde
auf, die um ein Abdichtmastix herum gewickelt ist, wobei die Enden
der Hülle
an einem Verschlußelement
befestigt sind. Bei einem solchen Verschluß können zwei Dichtmaterialien
verwendet werden, wobei ein Material als ein Sperrmaterial wirksam
ist, das sowohl eine höhere
Viskosität
bei Raumtemperatur als auch eine Schmelzviskosität hat, die höher als
die Viskosität
des anderen Materials ist.
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Nach einem ersten Aspekt stellt die
Erfindung einen Gegenstand zum Umschließen eines langgestreckten Substrats
bereit, wobei der Gegenstand folgendes aufweist: einen Behälter, der
zumindest im Gebrauch ein erstes Dichtmaterial und ein zweites Dichtmaterial
enthält,
so daß das
erste Dichtmaterial zwischen dem zweiten Dichtmaterial und einem
Ende des Behälters
liegt, dadurch gekennzeichnet, daß beide Dichtmaterialien polymer
sind und daß das
erste Dichtmaterial einen höheren
Erweichungspunkt und eine höhere
Schmelzviskosität
bei einer definierten Temperatur als das zweite Dichtmaterial hat.
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Nach einem zweiten Aspekt stellt
die Erfindung ein Verfahren zum Umschließen eines langgestreckten Substrats
bereit, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- a) Anordnen eines ersten und eines zweiten Dichtmaterials
an dem Substrat; und
- b) Anordnen eines Behälters
um das erste und das zweite Dichtmaterial und um das Substrat herum,
so daß das
erste Dichtmaterial zwischen dem zweiten polymeren Dichtmaterial
und einem Ende des Behälters
liegt;
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, daß in
den Schritten (a) und (b) beide Dichtmaterialien polymer sind und
daß das
erste Dichtmaterial einen höheren
Erweichungspunkt und eine höhere Schmelzviskosität bei einer
definierten Temperatur als das zweite Dichtmaterial hat.
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Bevorzugt gibt es mindestens zwei
Bereiche des ersten polymeren Dichtmaterials. Zumindest im Gebrauch
ist mindestens ein Bereich des ersten polymeren Dichtmaterials bevorzugt
an jeder gegenüberliegenden
Seite des zweiten polymeren Dichtmaterials an dem langgestreckten
Substrat angebracht.
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Im Gebrauch wird das polymere Dichtmaterial
bevorzugt erwärmt,
bevorzugt auf über
100°C, um zu
bewirken, daß es
schmilzt und fließt
und sich eng an das Substrat anpaßt.
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Bei einigen Ausführungsformen kann das polymere
Dichtmaterial härtbar
sein. Bei diesen Ausführungsmittel
ist ein Härtungsmittel
vorgesehen, um das polymere Dichtmaterial zu härten. Das Härtungsmittel kann Teil des
polymeren Dichtmaterials oder mit dem Dichtmaterial innig vermischt
sein, oder es kann von dem Dichtmaterial getrennt sein. Das Härtungsmittel
kann beispielsweise in Form von in Mikrokapseln enthaltenen Tabletten
vorhanden sein, die als eine Schicht auf dem Dichtmaterial vorgesehen sind,
oder kann in oder an einer anderen Komponente, beispielsweise einem
Flächenkörper, einem
Beutel oder einem Netz vorgesehen sein. Wenn das Härtungsmittel
nicht als Teil des Dichtmaterials vorgesehen oder nicht innig damit
vermischt ist, wird es bevorzugt beim Erwärmen mit dem Dichtmaterial
vermischt.
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Das polymere Dichtmaterial kann von
dem Behälter
separat sein, beispielsweise in Form einer Schicht sein. Das Dichtmaterial
oder mindestens ein Teil davon kann jedoch auf einer inneren Oberfläche des
Behälters,
beispielsweise als eine Schicht, vorgesehen sein. In diesem Fall
können
die Schritte (a) und (b) der Verfahren nach der Erfindung ein und
derselbe Schritt sein, nämlich
das Anordnen eines Behälters,
der polymeres Dichtmaterial (beispielsweise eine Schicht aus polymerem
Dichtmaterial) auf einer inneren Oberfläche davon hat, an dem Substrat.
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Der Behälter ist bevorzugt dimensionsmäßig rückstellbar,
beispielsweise dimensionsmäßig schrumpfbar.
Es wird insbesondere bevorzugt, daß der Behälter dimensionsmäßig wärmerückstellbar
ist. Der Behälter
kann beispielsweise in Form eines Rohrs oder einer Hülle sein.
Er kann in Form eines Flächenkörpers oder
dergleichen sein, der um das langgestreckte Substrat herum gewickelt
sein kann, er kann beispielsweise eine sogenannte Umwickelhülle sein.
Die Umwickelhülle
hat bevorzugt Verschlußschienen
entlang gegenüberliegenden
Längsrändern und
eine separate Kanalkomponente, durch die die gewickelte Hülle im Gebrauch
in einer geschlossenen Konfiguration gehalten wird.
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Wenn der Behälter um das langgestreckte Substrat
herum angeordnet (beispielsweise gewickelt) worden ist, wird er
dann bevorzugt (beispielsweise mit einer Brennerflamme oder Heißluft) erwärmt, um
zu bewirken, daß er
sich um das Substrat herum rückstellt.
Dieses Erwärmen
bewirkt bevorzugt, daß das
oder jedes polymere Dichtmaterial schmilzt und fließt und sich
eng an das Substrat anpaßt.
Wenn der Behälter
rückgestellt
worden ist, füllt das
polymere Dichtmaterial bevorzugt im wesentlichen das Volumen zwischen
dem Behälter
und dem Substrat, wobei im wesentlichen keine Zwischenräume verbleiben.
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Nach dem ersten und dem zweiten Aspekt der
Erfindung gibt es ein erstes polymeres Dichtmaterial, das einen
relativ hohen Erweichungspunkt und/oder eine relativ hohe Schmelzviskosität bei einer
definierten Temperatur hat, und es gibt ein zweites polymeres Dichtmaterial,
das einen relativ niedrigen Erweichungs punkt und/oder eine relativ
niedrige Schmelzviskosität
bei der definierten Temperatur hat. (Diese physikalischen Eigenschaften
jedes Materials sind "hoch" oder "niedrig" relativ zu den entsprechenden
Werten des anderen Materials.) Der Erweichungspunkt des ersten polymeren
Dichtmaterials ist bevorzugt mindestens 80°C, stärker bevorzugt mindestens 85°C, beispielsweise
mindestens 88°C.
Der Erweichungspunkt des zweiten polymeren Dichtmaterials ist bevorzugt
niedriger als 80°C,
stärker
bevorzugt niedriger als 78°C,
beispielsweise niedriger als 76°C.
Die relative Schmelzviskosität
jedes Dichtmaterials ist bevorzugt so, wie bei 100°C gemessen,
und bei dieser Temperatur ist die Schmelzviskosität des ersten
polymeren Dichtmaterials bevorzugt mindestens 100 Pas (Pascal Sekunden),
stärker
bevorzugt mindestens 150 Pas. Bei der gleichen Temperatur ist die
Viskosität
des zweiten polymeren Dichtmaterials bevorzugt niedriger als 60
Pas, stärker
bevorzugt niedriger als 50 Pas.
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Die Erweichungspunkte der Dichtmaterialien sind
bevorzugt so, wie nach der ASTM-Standardtestmethode E28-97 ("Softening Point of
Resins by Ring-and-Ball Apparatus") gemessen. Die Schmelzviskositäten der
Dichtmaterialien sind bevorzugt so, wie nach der ASTM-Standardtestmethode D-3236-88
unter Verwendung eines Brookfield-Viskosimeters Modell HBT und einer
Spindel SC-27 gemessen.
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Die Verwendung von zwei polymeren
Dichtmaterialien mit unterschiedlichen Erweichungspunkten und/oder
unterschiedlichen Schmelzviskositäten hat den Vorteil, daß zwei miteinander
im Widerspruch stehenden Anforderungen genügt werden kann, nämlich daß das Dichtmaterial
beim Erwärmungsvorgang
fließen
und sich eng an das Substrat anpassen sollte, daß es jedoch nicht aus dem Behälter entweichen
sollte, bevor es fest geworden ist. Das erste polymere Dichtmaterial
ist bevorzugt als ein Damm wirksam, um das fluidere geschmolzene
zweite polymere Dichtmaterial daran zu hindern, aus dem Behälter heraus
zu fließen.
Bevorzugt hat jedes Längsende des
Behälters
(beispielsweise der Hülle)
eine Menge des ersten Dichtmaterials, um das Entweichen des zentraler
liegenden zweiten Dichtmaterials zu blockieren.
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Das polymere Dichtmaterial kann in
Form von Blöcken,
Flächenkörpern oder
dergleichen vorgesehen sein. Alternativ kann es in Form von Tabletten
oder in irgendeiner anderen teilchenförmigen oder losen Form sein.
Das Dichtmaterial kann in einem Abgabesystem, beispielsweise einem
oder mehreren Beuteln, Taschen, Netzen oder dergleichen, enthalten
sein oder zurückgehalten
werden. Es wird besonders bevorzugt, daß das Dichtmaterial in Form
von Tabletten geliefert wird, die in einem oder mehreren Netzbeuteln
oder Taschen enthalten sind. Wenn mehr als ein Beutel oder mehr
als eine Tasche verwendet wird, können sie separat oder miteinander verbunden
sein. Wenn das Dichtmaterial geschmolzen ist, fließt es bevorzugt
durch das Netz und in innige Berührung
mit dem Substrat. Das Netz besteht bevorzugt aus einem polymeren
Material, das bevorzugt vernetzt ist, so daß es nicht schmilzt, wenn das Dichtmaterial
erwärmt
wird.
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Das polymere Dichtmaterial weist
bevorzugt Polyamid auf. Bevorzugte Polyamide basieren auf dimerisierten
Fettsäuren
und/oder aliphatischen Aminen. Wenn ein Härtungsmittel verwendet wird,
ist dieses bevorzugt ein Epoxidmaterial. Es können jedoch andere Härtungsmittel
verwendet werden, beispielsweise Peroxide oder Acrylat-endständige Vorpolymere
(wie beispielsweise Polyurethane oder Polyester usw.). Das Dichtmaterial
kann beispielsweise Säure-endständig oder
Amin-endständig
sein. Wenn das Dichtmaterial Amin-endständig ist, reagiert es normalerweise
rasch mit einem Epoxid-Härtungsmittel, und
deshalb wird das Härtungsmittel
bevorzugt von dem Dichtmaterial getrennt gehalten, bis das Dichtmaterial
gehärtet
werden muß.
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Andere polymere Dichtmaterialien
können verwendet
werden, beispielsweise: Polyethylenwachse; funktionalisierte Polyethylenwachse;
Polyethylencopolymere (beispielsweise Ethylenvinylacetate und/oder
Ethylenbutylacetate); Polyurethane.
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Wie bereits erwähnt, kann das polymere Dichtmaterial
als eine Schicht, stärker
bevorzugt auf einer inneren Oberfläche des Behälters, geliefert werden. Die
Dichtmaterialschicht kann kontinuierlich sein, ist jedoch bevorzugt
diskontinuierlich. Die Schicht weist bevorzugt eine Vielzahl von
Diskontinuitäten
auf, bei spielsweise Zwischenräume,
Löcher, Vertiefungen,
Ausnehmungen, Vorsprünge
oder dergleichen. Beispielsweise kann die Schicht eine Serie von
Streifen oder Blöcken
aufweisen, die beispielsweise durch Zwischenräume getrennt sind. Außerdem oder
alternativ kann sie eine Serie von alternierenden Vorsprüngen und
Ausnehmungen, beispielsweise Rippen und Täler aufweisen. Die Schicht
kann ein Array von Löchern,
Zwischenräumen
oder Ausnehmungen und/oder Vorsprüngen oder dergleichen aufweisen.
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Die Erfinder haben gefunden, daß es zwei Hauptvorteile
gibt, wenn die Dichtmaterialschicht diskontinuierlich ist. Erstens
kann sie das Anordnen des Behälters
um das Substrat herum unterstützen,
insbesondere wenn der Behälter
in Form einer Umwickelhülle
ist (beispielsweise können
es die Diskontinuitäten
in der Schicht möglich
machen, daß der
Behälter
seine Biegsamkeit beibehält,
wenn dies erwünscht
ist). Zweitens kann sie die Fähigkeit
des Dichtmaterials, zu schmelzen, zu fließen und sich um das Substrat
herum anzupassen, erhöhen.
Dies kann zumindest teilweise auf einer Zunahme der Oberfläche des
Dichtmaterials beruhen, die sich durch die Diskontinuitäten ergeben
kann, und/oder es kann auf der Gestalt oder Anordnung des Dichtmaterials
beruhen, die seine Schmelzgeschwindigkeit und seine Fähigkeit,
angemessen zu fließen,
vereinfacht.
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Das Dichtmaterial kann auf viele
verschiedene Weisen geformt sein. Es kann beispielsweise extrudiert
oder formgepreßt
sein. Eine weitere mögliche Methode
ist das Auftragen des Dichtmaterials auf den Behälter beispielsweise durch Gießen, Spritzen oder
Sprühen
des Dichtmaterials auf den Behälter. Wenn
das Dichtmaterial geformt wird, bevor es auf den Behälter aufgebracht
wird, wird es bevorzugt anschließend mit dem Behälter verbunden,
beispielsweise durch Wärme
verbunden.
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Wenn das Dichtmaterial in Form einer Schicht
ist, beträgt
seine Dicke (vor dem Schmelzen und Anpassen um das Substrat herum)
bevorzugt nicht mehr als 4,0 cm, stärker bevorzugt nicht mehr als
3,0 cm, insbesondere nicht mehr als 2,0 cm. Die Dicke der Schicht
beträgt
bevorzugt mindestens 0,5 cm, stärker
be vorzugt mindestens 0,7 cm, insbesondere mindestens 1,0 cm. Die
genaue Dicke der Schicht und im Fall von mehr als einer Schicht
der Anzahl von Schichten wird vom Fachmann nach den speziellen Erfordernissen,
insbesondere der Größe und Gestalt
des Substrats und des zu füllenden
Volumens bestimmt.
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Die Erfindung wird bevorzugt zum
Umschließen
und Abdichten eines Kabels, beispielsweise eines elektrischen Kabels
oder eines Telekommunikationskabels, angewandt. Insbesondere wird
sie zum Umschließen
und Abdichten einer Verbindung oder eines Spleißes zwischen zwei oder mehr
solchen Kabeln angewandt. Die Erfindung ist zum Umschließen einer
elektrischen Niederspannungs-Starkstromkabelverbindung,
insbesondere einer sogenannten Abzweigverbindung, besonders geeignet.
Die Verbindung kann beispielsweise eine Vielzahl von Verbindungen
oder einen einzigen Verbinderblock aufweisen. Bevorzugt ist die
Verbindung im wesentlichen vollständig von dem polymeren Dichtmaterial,
bevorzugt im wesentlichen ohne Hohlräume oder Zwischenräume, umkapselt.
Wenn ein dimensionsmäßig rückstellbarer
Behälter
(beispielsweise eine wärmeschrumpfbare
Hülle)
verwendet wird, treibt die Rückstellung
des Behälters
das polymere Dichtmaterial normalerweise in alle Zwischenräume und
bewirkt, daß es
sich eng an das Substrat anpaßt,
so daß dieses
von dem Dichtmaterial vollständig
umkapselt ist. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Verwendung einer wärmeschrumpfbaren
Hülle ist,
daß nach
dem Erwärmen
(und Schrumpfen) und während
des Abkühlens der
Hülle normalerweise
die Rekristallisation des Hüllenmaterials
stattfindet, die im allgemeinen eine Extraschrumpfung der Hülle bewirkt.
Der Temperaturbereich, in dem dies normalerweise stattfindet, beträgt ungefähr 85 bis
100°C, wobei
bei diesen Temperaturen mindestens ein Teil des polymeren Dichtmaterials
und normalerweise im wesentlichen das gesamte polymere Dichtmaterial
im allgemeinen immer noch geschmolzen ist (da die Rekristallisations- oder
Härtungstemperatur
häufig
niedriger als die Erweichungstemperatur ist). Dies bedeutet, daß, während sich
die Hülle
abkühlt
und das polymere Dichtmaterial zu härten beginnt (aber bevor der
größte Teil davon
gehärtet
ist), die Hülle
weiterhin das Dichtmaterial in alle Zwischenräume oder Hohlräume in dem Substrat
und um dieses herum treibt. Dies gewährleistet im allgemeinen eine
hohlraumfreie Umkapselung des Substrats.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung,
die Verschlüsse
von elektrischen Starkstromkabelverbindungen sind, erfüllt der
Verschluß bevorzugt
die Cenelec-Spezifikation
HD623 für
Lastwechselbeanspruchungen für "Verbindungen, Abschlußenden und Freiluftendverschlüsse für Verteilerkabel
mit einer Nennspannung von 0,6/1 kV". Diese Spezifikation definiert ein
Standardverfahren zum Testen der Zuverlässigkeit der Abdichtung und
Isolierung von Niederspannungs-Verbindungsverschlüssen und
-endverschlüssen.
Der Test weist einer Serie von "Lastzyklen" auf, bei denen elektrischer
Strom durch die elektrischen Kabel der Verbindung geleitet wird,
um die Temperatur der Leiter auf zwischen 5 und 10°C über der
maximalen Nenntemperatur der Kabel zu erhöhen. (Die maximale Nenntemperatur
von PVC-isolierten Kabeln ist 70°C,
und die von polyethylenisolierten Kabeln ist 90°C). Jeder Zyklus weist einen Zeitraum
von zwei Stunden auf, während
dessen diese erhöhte
Temperatur aufrechterhalten wird, wonach der elektrische Strom abgeschaltet
wird und man die Leiter innerhalb eines Zeitraums von nicht weniger
als drei Stunden auf einen Bereich innerhalb von 10°C der Raumtemperatur
abkühlen
läßt. Der gesamte
Test weist 63 derartige Lastzyklen auf, bei denen sich der Verbindungsverschluß an der
Luft befindet, gefolgt von 63 Lastzyklen, bei denen der Verbindungsverschluß in Wasser
getaucht ist (mit einer Wassersäule
von 1 m). Damit die elektrischen Leiter den Test bestehen, müssen sie
nach den Lastwechselbeanspruchungen einer vorgeschriebenen Test-Wechselspannung
standhalten, und der Isolationswiderstand muß (nach einem vorgeschriebenen Test)
mindestens 50 MΩ sein.
Diese Cenelec-Spezifikation
ist ein strenger Test, und die Erfinder haben gefunden, daß durch
Herstellung eines Verbindungsverschlusses gemäß der Endung die Anforderungen der
Spezifikation normaler Weise erfüllt
werden. Dabei ist gefunden worden, daß durch Verwendung des ersten
und des zweiten polymeren Dichtmaterials (nach der vorliegenden
Definition) der strenge Lastwechselbeanspruchungstest für polyethylenisolierte Kabel
normalerweise bestanden werden kann.
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Die Erfindung wird nachstehend beispielhaft unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben; diese zeigen in:
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1 eine
schematische Darstellung einer elektrischen Kabelabzweigverbindung,
die polymeres Dichtmaterial zeigt, das an der Verbindung gemäß der Erfindung
vor dem Schmelzen angeordnet ist;
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2 eine
schematische Darstellung eines anderen Typs von elektrischer Kabelverbindung,
die polymeres Dichtmaterial zeigt, das an der Verbindung gemäß der Erfindung
vor dem Schmelzen angeordnet ist;
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3 eine
Ansicht einer Schicht aus polymerem Dichtmaterial gemäß der Erfindung;
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4 eine
Ansicht von zwei Schichten aus polymerem Dichtmaterial von dem in 3 gezeigten Typ im Inneren
einer wärmerückstellbaren
Hülle, die
mittels eines Heizbrenners erwärmt
wird;
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5 eine
Ansicht einer wärmerückstellbaren
Umwickelhülle,
die gemäß der Erfindung
an ihrer inneren Oberfläche
eine Schicht aus polymerem Dichtmaterial hat;
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6 eine
Ansicht, die eine diskontinuierliche Schicht aus polymerem Dichtmaterial
gemäß der Erfindung
zeigt, die auf eine innere Oberfläche einer wärmerückstellbaren Umwickelhülle aufgebracht wird;
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7 eine
Ansicht eine Abgabepistole zum Aufbringen von polymerem Dichtmaterial
auf eine innere Oberfläche
eines Behälters
gemäß der Erfindung;
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8 eine
Darstellung eines Keils zum Trennen der Leiter eines elektrischen
Kabels; und
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9 eine
schematische Darstellung eines Verbindungsbereichs zwischen zwei
elektrischen Mehrleiterkabeln, wobei Keile gemäß 8 zwischen die Leiter eingesetzt sind.
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Die 1 und 2 sind schematische Darstellungen
von elektrischen Niederspannungskabelverbindungen zwischen elektrischen
Kabeln 1. In 1 sind
elektrische Verbindungen durch einen einheitlichen Verbinderblock 3 hergestellt,
während
in 2 einzelne Verbindungen
durch Verbinder 5 hergestellt sind. Jede Konstruktion bietet
ein anderes, aber signifikantes Problem in Bezug auf die Frage,
wie sie umschlossen und abgedichtet werden kann. In jedem Fall ermöglicht die
Erfindung jedoch die vollständige Umkapselung
und Abdichtung im wesentlichen ohne die Anwesenheit von Hohlräumen oder
Zwischenräumen,
durch die Feuchtigkeit oder andere Verunreinigungen eindringen könnten. Der
vollständige
Ausschluß von
Wasser und anderen Verunreinigungen von den freiliegenden Leitern
des Verbindungsbereichs ist für
ein sicheres Betriebsverhalten der Kabel und der Verbindung entscheidend.
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In den 1 und 2 sind ferner ein erstes
polymeres Dichtmaterial 7 und ein zweites polymeres Dichtmaterial 9 gezeigt.
Das erste polymere Dichtmaterial 7 hat einen höheren Erweichungspunkt
und eine höhere
Schmelzviskosität
bei 100°C
als das zweite polymere Dichtmaterial 9. Beide Dichtmaterialien
weisen Polyamid auf. Die Dichtmaterialien sind in getrennten Beuteln
vorgesehen, die aus einem Netz aus vernetztem Polymermaterial bestehen.
In jeder Verbindung gibt es zwei separate Bereiche des ersten Dichtmaterials 7,
die an gegenüberliegenden Längsenden
des Verbindungsbereichs um die Kabel herum gewickelt sind. Ein größerer Einzelbeutel
des zweiten Dichtmaterials 9 ist um die Verbindung herum
gewickelt. Anschließend
(und nicht gezeigt) würde
man eine wärmerückstellbare
Hülle um
die Dichtmaterialien und die Verbindung herum anordnen und erwärmen, was
bewirken würde,
daß sich
die Hülle rückstellt
und die Dichtmaterialien schmelzen und aus den Netzbeuteln heraus
fließen.
Da das erste Dichtmaterial 7 einen höheren Erweichungspunkt und
eine höhere
Schmelzviskosität
als das zweite Dichtmaterial 9 hat, schmilzt es nicht so
rasch wie das zweite Dichtmaterial und wird auch nicht so fluid, wenn
es tatsächlich
schmilzt. Es wirkt deshalb als ein Damm, um das geschmolzene zweite
Dichtmaterial daran zu hindern, während der Rückstellung aus den Enden der
Hülle zu
entweichen, und das erste Dichtmaterial selbst entweicht nicht.
Da das zweite Dichtmaterial früher
schmilzt und weniger viskos ist, ist es imstande, in die Kabelver bindung
und darum herum zu fließen,
wodurch gewährleistet
wird, daß diese vollständig umkapselt
wird, und zwar ohne die Anwesenheit irgendwelcher Hohlräume, durch
die Wasser oder andere Verunreinigungen eintreten und zum Ausfall
der Verbindung führen
könnten.
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3 ist
eine Ansicht einer Schicht 11 aus polymerem Dichtmaterial,
die durch Extrusion gebildet worden ist (tatsächlich ist aus Gründen der
Klarheit nur ein Teil der Schicht gezeigt). Die Schicht 11 weist
eine Vielzahl von sich in Längsrichtung
erstreckenden relativ dicken Bereichen 13 auf, von denen jeder
von seinen Nachbarn durch einen sich in Längsrichtung erstreckenden relativ
dünnen
Bereich 15 getrennt ist. Jeder dicke Bereich 13 hat
eine Dicke von ungefähr
1,0 cm, und jeder dünne
Bereich 15 hat eine Dicke von ungefähr 0,2 cm. Außerdem hat
jeder dünne
Bereich 15 eine Serie von Löchern 17, die ihn durchsetzen.
Diese Konstruktion hat mehrere Vorteile: Erstens verleihen die dünnen Bereiche
der Schicht ausreichende Biegsamkeit, um zu ermöglichen, daß sie um ein Substrat (wie
etwa eine Kabelverbindung) herum gewickelt wird; zweitens hat sie aufgrund
der Anwesenheit der dicken Dichtmaterialbereiche eine erhebliche
Dichtmaterialmenge, so daß gewährleistet
ist, daß das
Substrat ordnungsgemäß umkapselt
werden kann; und drittens gewährleisten
ihre Gestalt und ihre große
Oberfläche,
daß das
Dichtmaterial rasch schmilzt und imstande ist, wirkungsvoll zu fließen. Dieses
letztere Merkmal ist in 4 schematisch
dargestellt, die einen Gegenstand gemäß der Erfindung zeigt, der
eine wärmerückstellbare
Hülle 19 und
zwei konzentrisch angeordnete Schichten 11 aus Dichtmaterial
aufweist, die durch einen Heizbrenner 21 erwärmt werden.
Die Pfeile zeigen die effiziente Weise, in der die zu schmelzenden
Anfangsbereiche des Dichtmaterials in Richtung zu der Mitte des
Gegenstands durch die Löcher 17 hindurch
fließen
können.
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5 ist
eine Skizze einer wärmerückstellbaren
Umwickelhülle 23,
die eine diskontinuierliche Schicht 25 aus polymerem Dichtmaterial
auf ihrer inneren Oberfläche 27 hat.
Die Hülle
selbst weist herkömmliche
Merkmale wie etwa Verschlußschienen 29,
einen Verschlußkanal 31 und
einen Abzweigclip 33 zum Einklemmen der Hülle zwischen
den Kabeln auf. Die Schicht 25 aus polymerem Dichtmaterial
ist jedoch nicht herkömmlich.
Bei dieser Ausführungsform
weist die Schicht eine Serie von sich in Längsrichtung erstreckenden Streifen 35 aus
Dichtmaterial auf, von denen jeder von seinem Nachbarn durch einen
Zwischenraum 37 getrennt ist. Ferner hat jeder Streifen 35 aus
Dichtmaterial eine Serie von Löchern 39,
die durch seine Dicke hindurchgehen. Die Dicke jedes Streifens 35 beträgt ungefähr 13 mm,
seine Breite ungefähr
40 mm, der Durchmesser jedes Lochs 39 beträgt ungefähr 15 mm,
und jeder Zwischenraum 37 ist ungefähr 3 mm breit.
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Jeder Streifen 35 und infolgedessen
die gesamte Schicht 25 weist tatsächlich zwei unterschiedliche
Dichtmaterialien auf. Die Endbereiche 41 jedes Streifens
bestehen aus einem ersten polymeren Dichtmaterial (einem Polyamid),
das einen relativ hohen Erweichungspunkt und eine relativ hohe Schmelzviskosität bei 100°C hat, und
der in Längsrichtung
zentrale Bereich 43 jedes Streifens besteht aus einem zweiten
polymeren Dichtmaterial (einem Polyamid), das einen relativ niedrigen
Erweichungspunkt und eine relativ niedrige Schmelzviskosität bei 100°C hat. Jenseits
der Enden jedes Streifens sind Bereiche 45 der inneren
Oberfläche
der Hülle,
die entweder kein Dichtmaterial oder nur eine sehr dünne Dichtmaterialschicht
enthalten. An jedem in Längsrichtung äußersten
Ende der inneren Oberfläche 27 der
Hülle 23 befinden
sich Umfangsstreifen aus Polymerschaumstoff 47, die das
Entweichen des Dichtmaterials aus den Enden der Hülle während des Wärmeschrumpfens
verhindern, die jedoch während dieses
Vorgangs auch Lüften
zulassen.
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6 ist
eine Ansicht, die eine diskontinuierliche Schicht aus polymerem
Dichtmaterial 49 zeigt, die (in geschmolzener Form) auf
eine innere Oberfläche
einer wärmerückstellbaren
Umwickelhülle 23 aufgebracht
wird. Das geschmolzene Dichtmaterial wird durch eine Abgabepistole 51 aufgebracht,
die in der gezeigten x-y-Ebene (beispielsweise von einem Roboter)
bewegbar ist. 7 zeigt
ein geringfügig anderes
Verfahren zum Aufbringen des Dichtmaterials, nämlich durch Sprühen desselben
aus einer bewegbaren Abgabepistole 53.
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8 ist
eine Darstellung eines Keils 55 zum Einsetzen zwischen
Leiter 56 eines (in 9 gezeigten)
Mehrleiterkabels. Der Keil 55 hat eine solche Gestalt, daß er die
Leiter 56 trennt, d. h. einen Zwischenraum zwischen ihnen
schafft, um das Fließen von
polymerem Dichtmaterial zwischen den Leitern zu erleichtern. Bevorzugt
sind mindestens zwei Keile vorgesehen, da die meisten Kabel vier
Leiter aufweisen. Zwei Keile sind bevorzugt im allgemeinen unter einem
rechten Winkel zueinander eingesetzt, um jeden der vier Leiter voneinander
zu beabstanden, wie 9 zeigt.
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Der oder jeder Keil hat bevorzugt
einen vorspringenden Kopf, beispielsweise wie gezeigt (Bezugszeichen 57),
der an den Leitern bevorzugt überstehend
bleibt, wenn der Keil zwischen sie eingesetzt ist. Dies kann mehrere
Vorteile haben. Erstens kann es das polymere Dichtmaterial im wesentlichen
daran hindern, mit den Leitern in Berührung zu gelangen, bis das
Dichtmaterial ausreichend erwärmt
worden ist, um zu gewährleisten,
daß es
angemessen zwischen den Leitern fließt. Diese Trennung verhindert
im allgemeinen, daß die
Leiter während
des Erwärmungsvorgangs
die Wärme
aus dem Dichtmaterial abziehen. Zweitens sind die Profile der Köpfe der Keile
normalerweise von der Außenseite
einer wärmerückstellbaren
Hülle sichtbar,
wenn die Hülle
um die Verbindung herum rückgestellt
worden ist, und somit gibt es einen sichtbaren Hinweis, daß die Keile installiert
worden sind (dies ist ein Schutz vor unrichtiger Installation).
Drittens kann der Kopf von mindestens einem Keil beispielsweise
eine Temperaturanzeige aufweisen, die anzeigt, wann die Leiter ausreichend
vorerwärmt
worden sind (für
Installationsvorgänge,
bei denen die Kabelleiter vorerwärmt
werden). Die Temperaturanzeige kann beispielsweise eine bei Wärme fließfähige Substanz,
beispielsweise Wachs, aufweisen, die in dem Kopf enthalten ist,
die aber aus einer Öffnung
in dem Kopf heraus fließt, wenn
sie schmilzt.
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Der oder jeder Keil kann beispielsweise
als eine Beschichtung polymeres Dichtmaterial und/oder ein Härtungsmittel
aufweisen.