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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Trocknen von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Trocknen von
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat zur Verringerung der Menge an verbleibendem Isopropylalkohol.
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Stand der Technik
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Paroxetin-hydrochloride, wie Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
sind als Antidepressiva geeignete Verbindungen.
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Im allgemeinen enthält Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat,
das durch Reaktion von Paroxetin mit Chlorwasserstoff in Anwesenheit
von Isopropylalkohol erhalten wurde, Isopropylalkohol. Daher wird,
um seine Kristallform nicht zu zerstören, das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
mittels eines Vakuum-Trocknungsverfahrens getrocknet unter Anwendung
eines Vakuumofens, der auf eine Temperatur unter 80°C Temperatur-eingestellt
ist.
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Es war jedoch schwierig, Isopropylalkohol, der
in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
enthalten war, ausreichend durch das Vakuum-Trocknungsverfahren zu entfernen, Daher
liegt ein Nachteil des Verfahrens darin, dass ein langer Zeitraum von
nicht weniger als etwa 100 Stunden Trocknung notwendig ist, bis
der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 5 Gew.-% erreicht.
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Daher wurde als Verfahren zur Ausräumung des
vorstehenden Nachteils ein Verfahren vorgeschlagen, welches das
Isolieren des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats, das Isopropylalkohol enthält, Trocknen
unter Vakuum, Entfernen des aus dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
freigesetzten oder nicht daran gebundenen Isopropylalkohols und
anschließendes
Ersetzen des an das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat gebundenen Isopropylalkohols durch
ein Substitutionsmittel, wie Wasser oder super-kritisches Kohlendioxid,
umfasst (offengelegtes japanisches Patent Nr. Hei 8-245620, Spalte
9, Zeilen 1 bis 9).
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Jedoch besteht, wenn bei diesem Verfahren Wasser
(Dampf) als Substitutionsmittel verwendet wird, die Möglichkeit
einer Kristallumwandlung in Paroxetin-hydrochlorid-hemihydrat und
es tritt der Nachteil auf, dass komplizierte Verfahrensweisen verwendet
werden müssen,
um die ersetzte Feuchtigkeit durch Vakuumtrocknung zu entfernen.
Darüber
hinaus tritt bei der Verwendung von super-kritischem Kohlendioxid,
da Kohlendioxid auf einen hohen Druck von etwa 2500 psi (170 atm)
im Verlauf der Herstellung des superkritischen Kohlendioxids gebracht
werden muss (Ibid, Spalte 20, Zeilen 19 bis 38) der Nachteil auf,
dass groß bemessene
Vorrichtungen zur Herstellung des super-kritischen Kohlendioxids
erforderlich werden.
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Da für die üblichen Verfahrensweisen zur Trocknung
von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat komplizierte
Verfahren und großräumige Vorrichtungen
notwendig sind, besteht der Nachteil, dass die Produktionswirksamkeit
derartiger Verfahren gering ist.
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EP-A-0 812 827 betrifft Zwischenprodukte, die
zur Herstellung von Paroxetin und zur Herstellung von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
daraus geeignet sind. Gemäß einem
Beispiel wird Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat aus Isopropanol kristallisiert,
mit kaltem Isopropanol gewaschen und unter verringertem Druck bei
70°C getrocknet,
unter Bildung von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat,
das 10,6% Isopropanol enthält.
Dieses Beispiel führte
dann die weitere Trocknung des Produkts bei Temperaturen von 70°C, 80°C, 90°C, 100°C und 110°C während verschiedener
Zeiträume
bis zu 1 68 Stunden durch und es wurde der Schluss gezogen, dass
durch die Kombination von Trocknungs-Temperaturen im Bereich von
80°C bis
110°C und
einer Trocknungszeit von bis zu 168 Stunden die Menge an restlichem
Isopropanol auf den Bereich von 0,1 bis 5% gesteuert werden kann.
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Ein Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Trocknung von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat, das
geeignet ist die Menge an verbleibendem Isopropylalkohol in dem
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat, das durch Kristallisation in Anwesenheit
von Isopropylalkohol erhalten wird, ohne Notwendigkeit einer großräumigen Vorrichtung wirksam
zu verringern.
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Beschreibung der Erfindung
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Gemäß einem Merkmal der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Trocknung von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
bereitgestellt, welches umfasst:
- (A) Trocknen
von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat, das Isopropylalkohol enthält, bei
einer Temperatur von nicht mehr als 60°C und unter Normaldruck oder
darunter in einer Atmosphäre,
in der die relative Feuchtigkeit bei 20°C nicht mehr als 10% beträgt, bis
der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 15 Gew.-% beträgt; und
- (B) weiteres Trocknen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats bei
einer Temperatur von 80°C
bis 110°C
in einer auf nicht mehr als 20 mm Hg reduzierten Atmosphäre, solange
bis der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 5 Gew.-% erreicht.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung wird auch ein Verfahren zur Herstellung von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
bereitgestellt, welches umfasst:
- (A) Reaktion
von Paroxetin oder N-tert.-Butoxycarbonylparoxetin mit Chlorwasserstoff
in Anwesenheit von Isopropylalkohol, dessen Wassergehalt nicht mehr
als 0,1 Gew.-% beträgt
und Kristallisieren des resultierenden Produktes unter Bildung von
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat und Trocknen des resultierenden
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats bei einer Temperatur von nicht mehr
als 60°C
und unter Normaldruck oder darunter, in einer Atmosphäre, deren
relative Feuchtigkeit nicht mehr als 10% bei 20°C beträgt, solange bis der Gehalt
an Isopropylalkohol nicht mehr als 1 5 Gew.-% erreicht; und
- (B) weiteres Trocknen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats bei
einer Temperatur von 80°C
bis 110°C
in einer auf nicht mehr als 20 mm Hg reduzierten Atmosphäre, bis
der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 5 Gew.-% erreicht.
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Das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
kann beispielsweise hergestellt werden nach einem Verfahren, welches
das Auflösen
einer Paroxetin-Verbindung
(Paroxetin oder N-tert.-Butoxycarbonylparoxetin) in Isopropylalkohol
und anschließende
Reaktion der Paroxetin-Verbindung mit Chlorwasserstoff umfasst,
wobei die Paroxetin-Verbindung mit Chlorwasserstoff in Anwesenheit
von Isopropylalkohol reagiert; sowie Kristallisieren des resultierenden
Produkts. Dieses Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat enthält gewöhnlich etwa
30 bis 70 Gew.-% Isopropylalkohol.
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Das N-tert.-Butoxycarbonylparoxetin
ist (3S,4R)-trans-1-tert-Butoxycarbonyl-4-(4-fluorphenyl)-3-[3,4-methylendioxyphenyl)oxymethyl]-piperidin.
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Vorzugsweise beträgt die Menge an Chlorwasserstoff,
die bei der Reaktion mit der Paroxetin-Verbindung verwendet wird,
gewöhnlich
etwa 1 bis 5 Mol pro 1 Mol der Paroxetin-Verbindung.
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Die Menge der Paroxetin-Verbindung
ist nicht speziell begrenzt. Vorzugsweise beträgt die Menge des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
5 bis 60 Gewichtsteile, basierend auf 100 Gewichtsteilen Isopropylalkohol.
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Die Temperatur der Reaktion der Paroxetin-Verbindung
mit Chlorwasserstoff kann gewöhnlich im
Bereich von Raumtemperatur bis zum Siedepunkt des Isopropylalkohols
liegen.
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Außerdem kann Isopropylalkohol
allein oder in Kombination mit beispielsweise anderen organischen
Lösungsmitteln,
organischen Säuren
und dergleichen in einer Menge, die das Ziel der Erfindung nicht
behindert, verwendet werden. Außerdem
ist es bevorzugt, dass kein Wasser in dem Isopropylalkohol enthalten
ist, um die Trocknungszeit abzukürzen.
Daher ist es bevorzugt, wenn der Isopropylalkohol im wesentlichen
kein Wasser enthält,
d. h. wenn es sich um einen handelt mit einem Wassergehalt von nicht mehr
als 0,1 %.
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Die Reaktionszeit unterliegt keiner
speziellen Begrenzung. Die Reaktionszeit kann gewöhnlich bis zur
Beendigung der Reaktion betragen.
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In der Reaktionslösung des gebildeten Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
sind in manchen Fällen Verunreinigungen
enthalten. In diesem Falle kann die Reaktionslösung mit Aktivkohle behandelt
werden, um die Verunreinigungen zu entfernen.
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Durch allmähliches Abkühlen der Reaktionslösung kann
eine relativ große
Menge an Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat mit guter Filtrierbarkeit
als Kristalle erhalten werden.
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In den Kristallen des resultierenden
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats ist Isopropylalkohol enthalten.
Die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats, die Isopropylalkohol
enthalten, sind thermisch extrem instabil. Werden beispielsweise
die Kristalle von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat, die Isopropylalkohol
enthalten, bei einer Temperatur von nicht unter 80°C getrocknet,
wird ein Teil der Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
in dem darin enthaltenen Isopropylalkohol gelöst und dadurch werden die Kristalle
deformiert, so dass die gewünschte
Kristallform nicht erhalten werden kann (siehe nachstehenden Vergleichsversuch
2).
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Erfindungsgemäß wird zuerst dieses Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat,
das Isopropylalkohol enthält,
bei einer Temperatur von nicht über
60°C und unter
Normaldruck oder darunter in einer Atmosphäre getrocknet, die im wesentlichen
keine Feuchtigkeit enthält,
bis der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 15 Gew.-% erreicht.
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Eines der großen Merkmale der vorliegenden
Erfindung liegt darin, dass die vorstehende Verfahrensweise angewendet
wird. Bei Verwendung dieses Verfahrens wird beim Trocknen von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat nicht in Paroxetin-hydrochlorid-hemihydrat
umgewandelt, wie im Stand der Technik. Außerdem ergibt sich ein Vorteil
daraus, dass komplizierte Verfahrensweisen nicht benötigt werden,
bei denen es notwendig ist ersetztes Wasser durch Vakuumtrocknen
nach dem Ersatz mit Wasser (Dampf) zu entfernen. Außerdem sind
keine großräumigen Einrichtungen
zur Erzeugung von super-kritischem Kohlendioxid, wie Druckapparaturen
und Druckgefäße, wenn
ein Ersatz durch super-kritisches Kohlendioxid vorgenommen wird,
erforderlich, und darüber
hinaus wird die Kristallform nicht deformiert, selbst wenn das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
anschließend
auf eine Temperatur von nicht unter 80°C nach den vorstehenden Verfahrensweisen
erwärmt
wird.
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Die erste erfindungsgemäße Trocknungsstufe
wird in einer Atmosphäre
durchgeführt,
deren relative Feuchtigkeit (bei 20°C) nicht mehr als 10 beträgt, vorzugsweise
nicht mehr als 5%. Diese Atmosphäre umfasst
beispielsweise getrocknete Luft und inerte Gase wie Stickstoffgas
und Argongas. Unter diesen sind Inertgase, wie Stickstoffgas und
Argongas bevorzugt, da sie leicht eine Atmosphäre bilden können, deren relative Feuchtigkeit
(bei 20°C)
nicht mehr als 10% beträgt.
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Im Verlauf der Trocknung des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
in der . Atmosphäre,
in der die relative Feuchtigkeit bei 20°C nicht mehr als 10 beträgt, kann
der Druck der Atmosphäre
Normaldruck oder geringer sein, Als Trocknungsverfahren kann ein
Verfahren zur Trocknung in einem offenen System angewendet werden,
wie die Durchfluß-Trocknung
und ein Verfahren zur Trocknung in einem geschlossenen System, wie
das Trocknen unter verringertem Druck. Wenn die Trocknung in einem
geschlossenen System durchgeführt
wird, ist es bevorzugt, wenn der Druck im Inneren des Systems auf verringerten
Druck von nicht mehr als 200 mm Hg, vorzugsweise von nicht mehr als
100 mm Hg, insbesondere bevorzugt von nicht mehr als 50 mm Hg eingestellt
wird, um die Trocknungseffizienz zu verbessern.
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Die Temperatur im Verlauf der Trocknung des
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
beträgt
nicht mehr als 60°C,
vorzugsweise nicht mehr als 50°C, um
die Kristallform des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats beizubehalten.
Es ist erwünscht,
wenn die Temperatur nicht weniger als 15°C, vorzugsweise nicht weniger
als 20°C
beträgt,
um die Trocknungswirksamkeit zu verbessern.
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Das Trocknen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
wird durchgeführt,
bis der Gehalt an Isopropylalkohol in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
nicht mehr als 15 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 13 Gew.-%,
erreicht. Die Untergrenze des Gehalts an Isopropylalkohol nach dem
Trocknen unterliegt keiner speziellen Begrenzung. Jedoch ist es, da
das Trocknen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
rasch in den anschließenden
Erwärmungs-
und Trocknungsverfahren durchgeführt
werden kann, bevorzugt, die anschließenden Erwärmungs- und Trocknungsverfahren
in einer Stufe durchzuführen, bei
der der Gehalt an Isopropylalkohol etwa 8 bis 15 Gew.-% erreicht,
um die zur Trocknung erforderliche Zeit abzukürzen.
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Wie vorstehend erwähnt, wird,
wenn das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat bei einer Temperatur von
nicht mehr als 60°C
und unter Normaldruck in einer Atmosphäre, die im wesentlichen kein
Wasser enthält,
durchgeführt
wird, bis der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 15 Gew.-%
erreicht, überraschenderweise
keine Deformation der Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats gebildet, selbst wenn
das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
weiter bei einer hohen Temperatur von 80 bis 1 10°C getrocknet wird.
Wenn die Trocknung abgebrochen wird, bevor der Gehalt an Isopropylalkohol
in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat nicht mehr als 15 Gew.-%
erreicht, so werden die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
deformiert, wenn anschließend
bei einer hohen Temperatur von nicht unter 80°C getrocknet wird.
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Der Gehalt an Isopropylalkohol in
dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat kann im Verlauf der Trocknungsverfahren
beispielsweise bestimmt werden durch Gaschromatographie, kernmagnetische Resonanzspektroskopie
(NMR) und dergleichen.
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Nachdem die Trocknung durchgeführt ist,
bis der Gehalt an Isopropylalkohol in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
nicht mehr als 15 Gew.-% erreicht, wird das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
weiter bei einer Temperatur von 80 bis 110°C getrocknet, bis der Gehalt
an Isopropylalkohol 5 Gew.-% erreicht, in einer Atmosphäre, die
auf nicht mehr als 20 mm Hg reduziert ist,
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Wie vorstehend beschrieben, besteht
eines der Merkmale der Erfindung auch darin, dass ein Trocknungsverfahren
als eine Sekundärstufe
im Anschluss an das vorstehende Trocknungsverfahren als erste Stufe
durchgeführt
wird,
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Wie vorstehend beschrieben, wird
das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat in seiner Kristallform bei einer
Temperatur von nicht unter 80°C
deformiert,
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Im Gegensatz hierzu können erfindungsgemäß Kristalle
des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats ohne
Deformation seiner Kristallform erzielt werden, selbst wenn die
Trocknung bei einer Temperatur von über 80°C durchgeführt wird, was bei Kenntnis üblicher
Techniken nicht erwartet werden konnte.
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Es wird angenommen, dass der Grund
für die
vorstehenden ausgezeichneten Wirkungen sich wie folgt erklären lässt,
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Im allgemeinen liegt Isopropylalkohol
an der Oberfläche
der Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats in einer Menge
von etwa 20 bis etwa 60 Gew.-%, basierend auf dem Gewicht des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats,
vor und Isopropylalkohol wird in das Innere der Kristalle in einer
Menge von etwa 10 bis etwa 15 Gew.-%, basierend auf dem Gewicht
des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats,
eingearbeitet. Wenn in einem derartigen Zustand die Temperatur der
Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats auf nicht weniger
als 80°C
eingestellt wird, kann ihre Kristallform als deformiert angesehen
werden, da sich die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
teilweise oder gesamt in Isopropylalkohol, der an der Oberfläche der
Kristalle vorliegt, auflösen.
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Andererseits wird erfindungsgemäß Isopropylalkohol,
der an der Oberfläche
vorliegt, entfernt, da das Trocknungsverfahren der ersten Stufe
angewendet wird, Wie vorstehend beschrieben, wird, da Isopropylalkohol,
der an der Oberfläche
vorliegt, zunächst
entfernt wird, selbst beim Erhitzen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
auf eine Temperatur von nicht weniger als 80°C, bei der anzunehmen ist, dass
seine Kristallstruktur deformiert wird, davon ausgegangen, dass
das Trocknen der Kristalle wirksam durchgeführt werden kann ohne eine Deformation
der Kristalle durch Auflösen
in Isopropylalkohol zu bewirken,
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Das Ziel der Erfindung kann nicht
durch einfaches Erwärmen
der Kristalle auf eine Temperatur von nicht weniger als 80°C zur Entfernung
des Isopropylalkohols, der in den Kristallen enthalten ist, durchgeführt werden,
Andererseits wird angenommen, dass die Trocknung wirksam durchgeführt werden
kann, da das Trocknungsverfahren in der zweiten Stufe in einer Atmosphäre, die
auf nicht mehr als 20 mm Hg verringert ist, durchgeführt wird
und der Isopropylalkohol anschließend wirksam aus dem Inneren
der Kristalle an ihr Äußeres abgeführt wird.
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Nach dem Beenden des Trocknungsverfahrens
der ersten Stufe und vor der Trocknung in der zweiten Stufe wird
die Temperatur der Atmosphäre auf
80°C bis
110°C eingestellt
und anschließend kann
die Atmosphäre
auf nicht mehr als 20 mm Hg verringert werden. Alternativ wird die
Atmosphäre
auf nicht mehr als 20 mm Hg verringert und anschließend kann
die Temperatur der Atmosphäre
auf 80 bis 110°C
eingestellt werden, Wird zusätzlich
die Temperatur auf 80°C
bis 110°C
nach Beendigung der Trocknungsverfahrensweise der ersten Stufe angehoben, so
kann die Temperatur in mehreren Stufen oder kontinuierlich angehoben
werden.
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Die Temperatur im Verlauf der Trocknung des
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
beträgt
nicht weniger als 80°C,
vorzugsweise nicht weniger als 90°C
zur Verbesserung der Trocknungswirksamkeit und die Temperatur liegt
nicht über
110°C, vorzugsweise
nicht über
100°C wegen
des Schmelzpunkts des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats bei 115 bis 120°C.
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Vorzugsweise ist der Druck in der
Atmosphäre
im Verlauf der Trocknung des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats so
gering wie möglich,
um die Trocknungszeit abzukürzen
und die Kristallform zu erhalten. Dementsprechend beträgt der Druck
der Atmosphäre
nicht mehr als 20 mm Hg, vorzugsweise nicht mehr als 1 0 mm Hg.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, das Trocknungsverfahren
in der ersten Stufe und das Trocknungsverfahren in der zweiten Stufe
kontinuierlich in dem gleichen System durchzuführen, um das Trocknen wirksam
durchzuführen.
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Wenn die Trocknung in der vorstehend
beschriebenen Verfahrensweise durchgeführt wird, kann ein rasches
Trocknen erfolgen, bis der Gehalt an Isopropylalkohol in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
nicht mehr als 5 Gew.-% erreicht, ohne dass dabei die Kristallform
des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
deformiert wird. Der Grund, warum das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat getrocknet
wird, bis der Gehalt an Isopropylalkohol, der in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
enthalten ist, nicht mehr Aals 5 Gew.-% erreicht, liegt darin, dass
das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat für Pharmazeutika geeignet sein
soll; daher ist für
derartige Anwendungszwecke der Gehalt an Lösungsmittel zweckmäßig so gering
wie möglich.
Wenn der Gehalt an Isopropylalkohol in übermäßiger Weise verringert wird,
so wird eine lange Zeit für
die Trocknung erforderlich. Es ist daher erwünscht, wenn der Gehalt an Isopropylalkohol
in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat nicht weniger als 2,0 Gew.-%,
vorzugsweise nicht weniger als 2,3 Gew.-%, besonders bevorzugt 2,5
Gew.-% beträgt.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
Erfindung ohne sie zu beschränken.
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Herstellungsbeispiel 1
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In 137 ml Isopropylalkohol wurden
16,5 g [(-)-(3S,4R)-1-tert-Butyloxycarbonyl-4-(4-fluorphenyl)-3-(3,4-methylendioxyphenyl)-oxymethylpiperidin],
erhalten nach einem Verfahren, beschrieben in der EP-A-812 827 (1997) unter
Bildung einer Lösung, gelöst. Zu der
resultierenden Lösung
wurden 17,5 ml einer Isopropylalkohol-Lösung gefügt, in der Chlorwasserstoff
gelöst
war (Konzentration an Chlorwasserstoff: 20 Gew.-%), und zwar tropfenweise
bei etwa 70°C
und 0,8 g Aktivkohle wurden weiter zugesetzt und das Gemisch wurde
etwa 15 Minuten gerührt.
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Anschließend wurde die Aktivkohle aus
der Lösung
bei einer Temperatur von etwa 70°C
durch Filtrieren entfernt und anschließend wurde das resultierende
Filtrat allmählich
auf 0 bis 5°C
gekühlt,
Das Gemisch wurde zusätzlich
bei einer Temperatur von 0°C
bis 5°C
während
einer Stunde gerührt
und das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat konnte ausfallen und die
Ausfällung
wurde durch Filtrieren unter einem Strom von Stickstoffgas gewonnen.
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Die resultierenden Kristalle des
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats enthielten 53,5 Gew.-% Isopropylalkohol.
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Beispiel 1
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Das im Herstellungsbeispiel 1 erhaltene
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat mit einem Gehalt von 53,5 Gew.-%
Isopropylalkohol wurde bei Raumtemperatur (etwa 20°C) unter
verringertem Druck von 2 bis 20 mm Hg während 12 Stunden getrocknet,
um den Gehalt an Isopropylalkohol auf 9,8 Gew.-% einzustellen.
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Anschließend wurde 10 Stunden unter
verringertem Druck bei 2 bis 20 mm Hg getrocknet, wobei die Temperatur
der Kristalle auf 85°C
bis 90°C eingestellt
wurde. Der Gehalt an Isopropylalkohol in den Kristallen nach dem
Trocknen betrug 2,4 Gew.-%. Ihre Kristallform wurde durch Pulver-Röntgen-Strahlen-Beugung
und Infrarot-Absorptionsspektroskopie untersucht. Es wurde jedoch
keine Deformation festgestellt.
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Aus den vorstehenden Ergebnissen
ist ersichtlich, dass nach dem Verfahren von Beispiel 1 die Menge
an verbleibendem Isopropylalkohol in den Kristallen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats,
das Isopropylalkohol enthält,
wirksam auf weniger als. 2,5 Gew.-% während eines relativ kurzen
Zeitraums von etwa 22 Stunden ohne Verwendung einer großräumigen Vorrichtung
verringert werden kann.
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Beispiel 2
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Die Kristalle des im Herstellungsbeispiel
1 erhaltenen Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
mit einem Gehalt von 53,5 Gew.-% Isopropylalkohol wurden bei Raumtemperatur
(etwa 20°C)
in einem Stickstoffgasstrom (relative Feuchtigkeit (20°C) : 0,1%)
24 Stunden lang getrocknet. Der Gehalt an Isopropylalkohol in den
Kristallen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats betrug dann 1 2,6
Gew.-%.
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Die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
wurden bei 80°C
während
18 Stunden unter verringertem Druck bei 1 bis 3 mm Hg getrocknet
unter Bildung von Kristallen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
mit einem Gehalt von 2,9 Gew.-% Isopropylalkohol. Die Kristallform
des resultierenden Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats wurde durch
Pulver-Röntgen-Strahlen-Beugung und Infrarot-Absorptionsspektrometrie
untersucht. Es wurde jedoch keine Deformation festgestellt.
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Aus den vorstehenden Ergebnissen
ist ersichtlich, dass nach dem Verfahren von Beispiel 2 die Menge
an verbleibendem Isopropylalkohol in den Kristallen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats,
das Isopropylalkohol enthielt, wirksam auf weniger als 3,0 Gew.-%
während
eines relativ kurzen Zeitraums von etwa 42 Stunden verringert werden
kann, ohne Verwendung einer großräumigen Vorrichtung.
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Beispiel 3
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Das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
wurde in gleicher Weise wie im Herstellungsbeispiel 1 hergestellt
unter Bildung von 1423,5 g Kristallen von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat.
Die Kristalle enthielten 59,3 Gew.-% Isopropylalkohol.
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Die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
mit einem Gehalt an Isopropylalkohol wurden bei einer Temperatur
von 50 bis 60°C
unter verringertem Druck bei 3 bis 1 50 mm Hg getrocknet. Danach betrug
der Gehalt an Isopropylalkohol in den Kristallen des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
10,8 Gew.-%.
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Die Trocknung wurde 10 Stunden unter
verringertem Druck bei 1 bis 3 mm Hg durchgeführt, wobei die Temperatur der
Kristalle auf 85°C
bis 110°C eingestellt
wurde, unter Bildung von Kristallen von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat mit einem
Gehalt von 0,9 Gew.-% Isopropylalkohol. Die Kristallform des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
wurde durch Pulver-Röntgen-Strahlen-Beugung und Infrarot-Absorptionsspektrometrie
bestimmt. Es ergab sich jedoch keine Deformation.
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Aus den vorstehenden Ergebnissen
ist ersichtlich, dass nach dem Verfahren von Beispiel 3 die Menge
an verbleibendem Isopropylalkohol in den Isopropylalkohol enthaltenden
Kristallen von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat wirksam auf weniger
als 1 ,0 Gew.-% während
eines relativ kurzen Zeitraums von etwa 28 Stunden ohne Verwendung
einer großräumigen Vorrichtung
verringert werden kann.
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Beispiel 4
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Das Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
wurde in gleicher Weise wie im Herstellungsbeispiel 1 hergestellt
und anschließend
wurde eine Isopropylalkohol-Lösung,
die die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats enthielt,
einer Druckfiltration durch Stickstoffgas mit einem Druckfilter
unterzogen. Die resultierenden 26,0 kg der Kristalle von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat enthielten
58,8 Gew.-% Isopropylalkohol.
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Die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
mit einem Gehalt von 58,5 Gew.-% Isopropylalkohol wurden in dem
Druckfilter bei einer Temperatur von 50°C und unter verringertem Druck
von 10 bis 80 mm Hg getrocknet und der Gehalt an Isopropylalkohol
wurde auf 13,1 Gew.-% eingestellt.
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Anschließend wurde weiter während etwa
1 2 Stunden unter verringertem Druck von 1 bis 3 mm Hg getrocknet,
wobei die Temperatur der Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
auf 85°C
eingestellt wurde, um die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
zu trocknen. Der Gehalt an Isopropylalkohol in den getrockneten
Kristallen betrug 2,3 Gew.-%. Die Kristallform des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
wurde durch Pulver-Röntgen-Strahlen-Beugung
und Infrarot-Absorptionsspektrometrie bestimmt. Es ergab sich jedoch
keine Deformation.
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Aus den vorstehenden Ergebnissen
ist ersichtlich, dass nach dem Verfahren von Beispiel 4 die Menge
an verbleibendem Isopropylalkohol in den Kristallen von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat,
die durch Kristallisieren in Anwesenheit von Isopropylalkohol ohne
Verwendung einer großräumigen Vorrichtung
erhalten wurden, wirksam auf weniger als 2,5 Gew.-% während eines
relativ kurzen. Zeitraums von etwa 24 Stunden verringert werden
kann.
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Vergleichsversuch 1
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Die im Beispiel 2 erhaltenen Kristalle
mit einem Gehalt von 1 2,6 Gew.-% Isopropylalkohol wurden während des
gleichen Zeitraums wie im Beispiel 2 getrocknet, d. h. 18 Stunden,
unter verringertem Druck bei 1 bis 3 mm Hg und bei 70°C. Jedoch
war der Gehalt an Isopropylalkohol 9,6 Gew.-%.
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Aus den vorstehenden Fakten ist ersichtlich, dass
beim Verfahren des Vergleichsversuchs 1 der Gehalt an Isopropylalkohol
nicht ausreichend verringert werden kann, da die Temperatur während des Trocknens
unter verringertem Druck niedriger ist als die Temperatur im Beispiel
2 (80°C).
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Vergleichsversuch 2
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Das im Beispiel 1 erhaltene Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
mit einem Gehalt von 53,5 Gew.-% Isopropylalkohol wurde 13 Stunden
bei 90°C
unter verringertem Druck von 54 bis 85 mm Hg getrocknet. Ein Teil
der Kristalle schmolz und die Kristallform wurde deformiert.
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Aus dem vorstehenden ist ersichtlich,
dass im Vergleichsversuch 2 die Kristalle des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
deformiert wurden, da die Trocknung bei einer hohen Temperatur von
nicht weniger als 80°C
durchgeführt
wurde, bevor der Gehalt an Isopropylalkohol nicht mehr als 15 Gew.-%
erreichte.
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Vergleichsversuch 3
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In 317 g Isopropylalkohol mit einem
Wassergehalt von 1% wurden 57,26 g (0,1565 Mol) Paroxetin-Chlorwasserstoffsäure-anhydrid
unter Erwärmen gelöst und die
Lösung
wurde zur Kristallisation gekühlt.
Die resultierenden Kristalle wurden durch Filtrieren gesammelt,
mit 99% Isopropylalkohol gewaschen und getrocknet unter Bildung
von 49,7 g Kristallen von Paroxetin-hydrochlorid (Ausbeute 84,7%).
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Die resultierenden Kristalle wurden
einer IR-Analyse unterzogen, um ihren Wassergehalt zu bestimmen.
Es ergab sich, dass es sich bei den Kristallen um Paroxetin-hydrochlorid-hemihydrat
handelte.
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Daher ist ersichtlich, dass nach
dem Verfahren des Vergleichsversuchs 3 die Kristallform des Paroxetin-hydrochlorid-anhydrats
nicht erhalten werden kann.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur
Trocknung von Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat kann
eine ausgezeichnete Wirkung erzielt werden, da die Menge an verbleibendem
Isopropylalkohol, der in dem Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat enthalten ist,
wirksam während
eines kurzen Zeitraums ohne großräumige Vorrichtungen
verringert werden kann.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Das durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene
Paroxetin-hydrochlorid-anhydrat
kann zweckmäßig als
Zwischenprodukte für
Anti-Depressiva
verwendet werden.