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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Fachgebiet der Bauindustrie und insbesondere den Sektor, in
dem vorgefertigte Platten aus synthetischen Materialien Anwendung
finden, die durch Koextrusion erhalten werden können und im Allgemeinen für Fassadenverkleidungen
und/oder Dachkonstruktionen eingesetzt werden.
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Für
einige Anwendungsfälle,
wie beispielsweise Gewächshäuser, Wintergärten und
dergleichen, müssen
die Platten gute Transparenz- und thermische Isolationseigenschaften
aufweisen, so dass die Räume,
die sie eingrenzen, den wohl bekannten "Treibhauseffekt" nützen.
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Im Gegensatz dazu hat sich bei den
vorstehend erwähnten
Anwendungsbeispielen allerdings gezeigt, dass die Sonnenstrahlen,
die auf die Außenoberfläche der
Platten auftreffen, in das Innere des Raums eintreten, nachdem sie
in ungewöhnlicher und
nicht gleichmäßiger Weise
gebrochen wurden, was im Wesentlichen auf dimensionsmäßigen Abweichungen
der Teile (insbesondere der Rippen), die die Platten bilden, auf
eine unzureichende Homogenität des
Materials, das verschiedene Zonen an diesen bildet, und/oder im
Allgemeinen auf dem Pfad beruht, den die Strahlen zu durchlaufen
haben.
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Folglich hat sich herausgestellt,
dass aufgrund eines Art Linseneffektes, konzentrierte Lichtstrahlen
auf einige Zonen innerhalb der Räume
auftreffen und die Pflanzen oder in diesem Raum untergebrachten
Gegenstände
beschädigen.
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Normalerweise werden Abschirmungssysteme
als Abdeckung, Flächengebilde
aus opakem Material oder aus gewebten Materialien usw. eingesetzt, um
diese Probleme zu lösen.
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Die US-A-4,443,987 offenbart eine
einstückige
Solarfensterplatte, die eine im Wesentlichen klare und ebene innere
und äußere Oberfläche und
eine Mehrzahl von mit den inneren und äußeren Oberflächen verbundenen
und zwischen diesen verlaufenden Rippen aufweist. Einige der Rippen
sind bezüglich
Sonnenstrahlung transparent und einige der Rippen sind opak.
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Die US-A-5,580,620 beschreibt Kunstharzplatten
mit einer Mehrzahl von Hohlraumlagen mit ersten und zweiten äußeren Platten
und wenigstens zwei voneinander beabstandeten inneren Platten, die innerhalb
eines Innenraums angeordnet sind. Die Platten sind durch eine Mehrzahl
von Wänden
miteinander verbunden, die sich in einer Richtung senkrecht zu den
Ebenen der Platten erstrecken, wodurch sie eine Mehrzahl von kontinuierlichen
zellulären Hohlräumen bilden.
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Die Erfindung zielt darauf ab, einen
Typ einer alveolaren Platten bereitzustellen, der durch Koextrusion
erhalten werden kann und der bezüglich
dieses Nachteils Abhilfe schaffen kann.
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Soweit bekannt ist tatsächlich derzeit
keine alveolare Platte dazu in der Lage, diese Aufgabe zu lösen.
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Andererseits ist bekannt, dass einige
transparente nicht alveolare Prototypen dadurch erhalten wurden,
dass eine Mehrzahl von Lagen, die zueinander parallel und zu den
Tafeln senkrecht verlaufen, eingesetzt wurden, wobei diese Lagen
verschiedene optische Eigenschaften aufweisen, so dass das Sonnenlicht,
welches durch diese hindurch tritt, in einem vorbestimmten Winkel
zum Inneren des Raums, den sie begrenzen, reflektiert wird, wobei
dies in einer eindeutigen und vorteilhaften Weise erreicht wird, wenn
die Tafeln eine Dachoberfläche
bilden.
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Die Anmelderin der vorliegenden Erfindung hat
ferner herausgefunden, dass dann, wenn in den alveolaren Platten
die Versteifungsrippen, die die transparenten äußeren Tafeln voneinander in
Abstand halten und miteinander verbinden, aus einem vorbestimmten
Material hergestellt sind, das sich von dem unterscheidet, aus welchem
die letztgenannten hergestellt sind, und somit verschiedene optischen Lichtdiffusions- und Reflexionseigenschaften
aufweist, diese Platten, die erwartungsgemäß extrem geringes Eigengewicht
aufweisen, die Sonnenstrahlen in geeigneter Weise innerhalb des
Raums streuen und/oder reflektieren, der von ihnen umgeben oder
allgemeiner ausgedrückt
eingegrenzt ist.
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Folglich hat die Anmelderin eine
extrudierte alveolare Platte gemäß dem Oberbegriff
des beiliegenden Anspruchs 1 erfunden, die durch den kennzeichnenden
Teil des Anspruchs gekennzeichnet ist.
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Es folgt nun eine detaillierte Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
einer Platte gemäß der vorliegenden
Erfindung. Diese Beschreibung bezieht sich auch auf die beiliegenden
Zeichnungen, in welchen:
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1 eine
Ansicht eines Querschnitt einer erfindungsgemäßen Platte zeigt;
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2 ein
vergrößertes Detail
der Ansicht gemäß 1 zeigt;
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3 das
selbe in 2 gezeigte Detail zeigt,
wobei die Wege der Lichtstrahlen entsprechend ihrer Neigung markiert
sind.
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Mit Bezug auf 1 ist erkennbar, dass eine extrudierte
alveolare Platte 1 gemäß der Erfindung auf
den ersten Blick sich nicht von einer Platte herkömmlichen
Typs mit denselben Dimensionen unterscheidet.
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Die Unterschiede werden allerdings
ersichtlich, wenn der vergrößerte Detailschnitt
einer Platte berücksichtigt
wird, der in 2 dargestellt
ist: In dieser Ansicht ist erkennbar, wie die beiden parallelen flachen
Tafeln 2, 3, die die Form der Platte 1 definieren,
nicht einen einstückigen
Körper
mit der Mehrzahl von parallelen Rippen 4i der Höhe H bilden,
die sie verbinden und in Abstand zwischen diesen definieren: Diese
Rippen 4i sind, obwohl sie zusammen mit den Tafeln 2, 3 koextrudiert
werden, aus einem andersartigen Material hergestellt: Das Material,
das die Tafeln 2, 3 bildet, muss tatsächlich bessere
Transparenzeigenschaften aufweisen, um die Lichtstrahlen zur Außenseite
lediglich in geringem Ausmaß zu reflektieren.
Dies macht es möglich,
dass diese zur Innenseite hin hindurchtreten. Hingegen muss das Material,
das die Rippen 4i bildet, opak sein und seine molekulare
Struktur muss derart ausgebildet sein, dass die Lichtstrahlen zum
Teil reflektiert vornehmlich jedoch gestreut werden.
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Auf diese Weise vermeidet man, wie
detaillierter mit Bezug auf 3 nachfolgend
erklärt
werden wird, den "Linseneffekt", der vorstehend
erwähnt und
durch unnormales Brechungsverhalten verursacht wird. Dies tritt
dann auf, wenn – wie
bei den herkömmlichen
Platten – ein
Lichtstrahl in der Folge durch die äußerste Tafel 2, eine
Rippe 4i und die innerste Tafel 3 hindurchtritt.
Die Platte gemäß der Erfindung
führt somit
zu einer gleichmäßigeren
Verteilung der Sonnenstrahlung zum Innenraum eines Gewächshauses
oder eines Raums desselben Typs hin. In einem von der Anmelderin
vorgeschlagenen Ausführungsbeispiel
bestehen die parallelen flachen Tafeln 2, 3 aus
Polykarbonat und die Rippen 4i aus kristallinem PET (Polyethylenterephtalat).
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Die Materialien, die die flachen
Tafeln 2, 3 und die Rippen 4i bilden,
sind unterschiedlichen Typs, obwohl sie zum Schweißverbinden
während der
Koextrusion zueinander kompatibel sind: Eine weitere Entwicklung
der vorliegenden Erfindung, die eine Anordnung größerer Festigkeit
ermöglicht,
wird von der Anmelderin bereitge stellt, indem die parallelen flachen
Tafeln 2, 3 und die Rippen 4i durch die Anwendung
einer Schicht 5 aus einem weiteren Typ aus transparentem
Material welches eine vorbestimmte Steifigkeit und mechanische Festigkeit
besitzt, an der gesamten Außenoberfläche der
Platte 1 aneinander befestigt werden, wobei diese Schicht 5 somit
in der Folge die Anordnung von der Außenseite her umhüllt.
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Durch Verwenden eines geeigneten
Materials besitzt diese Schicht 5, die transparent ist,
eine Dicke und folglich ein Gewicht, das sehr beschränkt ist
und verleiht der Platte 1 eine hohes Maß an Stabilität.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten
Ausführungsbeispiel
schlägt
die Anmelderin die Verwendung folgender Materialien vor: Amorphes
Polyethylenterephtalat (PET) für
die beiden parallelen flachen Tafeln 2, 3; kristallines
Polyethylenterephtalat (PET) für
die Rippen 4i; Polykarbonat für die Beschichtungslage 5,
die das Gesamte umgibt.
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Um das PET in den verschiedenen Formen gemäß vorstehender
Beschreibung zu erhalten, kann es ausreichen, im Rahmen der Koextrusion
verschiedene Temperaturwerte und/oder Kühlverfahren während dem
Extrudieren zu verwenden: Andere Vorgehensweisen können allerdings
ebenfalls in vorteilhafter Weise eingesetzt werden.
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Mit Bezug auf 3 ist erkennbar, wie die Lichtstrahlen
A, B mit einem Auftreffwinkel innerhalb des durch α bezeichneten
Sektors näherungsweise linear
durch die beiden flachen Tafeln 2, 3 hindurch verlaufen,
jedoch ohne durch eine der Rippen 4i hindurchzutreten und
ohne Anlass für
die vorstehend genannten Nachteile zu geben: Lichtstrahlen C treffen
allerdings in einem anderen Winkel auf die Rippen 4i, verlaufen
durch die Platte, und werden teilweise gestreut, wie in der Zeichnung
gezeigt, und zu einem geringeren Ausmaß teilweise zur Innenseite hin
reflektiert.
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In diesem Fall tritt auch deshalb
derjenige Teil der Lichtstrahlen, der nicht gestreut wird, in der Folge
nicht durch die flachen Tafeln 2, 3 und die Rippen 4i.
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Somit wird der von der Anmelderin
angestrebte Effekt erzielt, das heißt das Verhindern des Durchtretens
von unnormalen Lichtstrahlen mit den möglichen negativen Effekten,
ohne jedoch die Gesamtheit der Strahlen zu reduzieren, die in das
Innere eines Raums eindringen, die von den extrudierten alveolaren
Platten umgeben oder begrenzt wird.
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Es ist offensichtlich, dass die Größe des Sektors α nach Wunsch
modifiziert werden kann, indem die Höhe h der Rippen und ihr Abstand
p verändert wird;
schließlich
müssen
die Rippen 4i nicht notwendigerweise senkrecht zu den parallelen
flachen Tafeln 2, 3 verlaufen, sondern es können auch
Verbindungswinkel β verwendet
werden, die von 90° abweichen,
wenn beispielsweise die Position der Platte 1 derart ist,
dass lediglich Sonnenstrahlung zu einem bestimmten Teil des Tages
auf diese auftreffen: In diesem Fall kann durch geeignetes Neigen
der Rippen 4i die Wirkung eines Dosierens der Streuung
und der Reflexion der Lichtstrahlen wunschgemäß erhalten werden.
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Der diskutierte Fall wurde aufgrund
der Tatsache, dass dieser sich offensichtlich dem Fachmann ergibt,
nicht dargestellt.
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Weitere Ausführungsbeispiele, die gemäß den Lehren
des beiliegenden Anspruchs 1 erhalten werden können und die von denjenigen
abweichen, die soweit beschrieben und dargestellt wurden, fallen ebenfalls
in den Schutzbereich, der durch diese Patentanmeldung abgedeckt
wird.
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Es ist festzuhalten, dass die vorliegende
Erfindung spürbare
Ergebnisse hinsichtlich des mechanischen Gesichtspunkts bietet,
die auf der Tatsache beruhen, dass bei der alveolaren Platte gemäß der Erfindung
die Rippen 4i, die aus kristallinem PET hergestellt sind,
einen Elastizitätsmodul
und damit eine Biegefestigkeit haben, die größer als die der Rippen herkömmlicher
Platten sind, die aus Polykarbonat hergestellt sind.
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Ähnlich
ist der Widerstand gegen thermische Zerstörung und Erweichung einer erfindungsgemäßen Platte
größer als
der einer herkömmlichen
Polykarbonatplatte. Mittels der Erfindung wird somit eine Platte
erhalten, die neben der Transparenz bezüglich Strahlen mit exzellenten
optischen Eigenschaften im Hinblick der vorstehenden Beschreibung
auch gute Eigenschaften hinsichtlich einer dimensionsmäßigen Stabilität und Belastbarkeit
relativ zu ihrem Gewicht zeigt. Letztlich wurde eine Synergie zwischen
optischen und mechanischen Faktoren erreicht, wie von der Anmelderin
gewünscht.