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Fachgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein diagnostisches Reagenz für Komplikationen
im Zusammenhang mit Diabetes oder Nierenversagen, das eine bestimmte
Pyridiniumverbindung als einen Hauptbestandteil enthält.
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Stand der Technik: Hintergrund
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Bei
der Maillardreaktion zwischen Zuckern und Proteinaminen kommt es
bekanntlich zwischen Zuckern und Proteinaminen zunächst zu
nicht-enzymatischen Reaktionen (Glykolisierung) unter Bildung von Schiff'schen Basen; die
Schiff'schen Basen
führen
zu Amadori-Umlagerungsreaktionen, wobei Frühphasenprodukte der Maillardreaktion,
i.e. Ketoamine, innerhalb einer relativ kurzen Dauer gebildet werden,
und anschließend
nach verschiedenen Schritten Spätphasenprodukte
der Maillardreaktion gebildet werden.
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Von
den Frühphasenprodukten
der Maillardreaktion werden glykolisiertes Hämoglobin (HbAlc) und glykolisiertes
Albumin (Fructosamin) klinisch als eine Anzeige zur Kontrolle des
Blutzuckers verwendet.
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Inzwischen
ist bekannt, dass die Spätphasenprodukte
der Maillardreaktion aus Proteinen mit langsamer metabolischer Umsetzung
unter In-vivo-Bedingungen gebildet werden, wie Kollagen, Myelin,
Linse und ähnlichem,
und bei einem Zustand mit längerfristig
hohem Blutzucker (Diabetes) erhöht
sind. Bei der Erklärung,
warum der anhaltend hohe Blutzuckerzustand, der die charakteristischste
Veränderung
bei Diabetes darstellt, zu spezifischen chronischen Komplikationen
von Diabetes führt,
richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Spätphasenprodukte der Maillardreaktion,
die eine Ursache für
das genannte Phänomen
darstellen könnten, und
es ist der Vorschlag vorgebracht worden, dass eine Hemmung der Bildung
von Spätphasenprodukten
der Maillardreaktion das Ausbrechen und die Entwicklung der Komplikationen
verhindern könnte.
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Darüber steht
zu erwarten, dass die Messung der Konzentration von Spätphasenprodukten
der Maillardreaktion in Blut, Harn oder Gewebe einen Weg zur Diagnosestellung
der genannten Komplikationen ermöglichen
könnte.
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Es
liegen Bericht über
Pyrralin, Pentosidin und Crossline usw. als die Bestandteile von
Spätphasenprodukten
der Maillardreaktion vor. Von den genannten wurde Pyrralin aus den
Reaktionsprodukt von Neopentylamin und Glukose abgetrennt und die
Struktur ermittelt. Pyrralin ist Berichten zufolge im Blut von Diabetespatienten
erhöht.
Pyrralin besitzt jedoch keine Fluoreszenz und wird nicht als ein
wichtiges Spätphasenprodukt
der Maillardreaktion angesehen.
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Pentosidin
wurde aus einem Reaktionsprodukt von Lysin, Arginin und Ribose abgetrennt
und die Struktur ermittelt (siehe
US 5,374,712 A ). Seine Konzentration im Kollagen
der Haut von Patienten mit Diabetes oder Nierenversagen ist erhöht und insbesondere
im Blut von Patienten mit Nierenversagen signifikant erhöht. Pentosidin
leistet aber nur einen Beitrag von 1% oder weniger zur gesamten
Vernetzung zwischen Proteinen in Spätphasenprodukten der Maillardreaktion
und eine Bedeutung als ein wichtiges Spätphasenprodukt der Maillardreaktion
wird für
fraglich gehalten.
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Crossline
wurde aus dem Reaktionsprodukt von Acetyllysin und Glukose aufgetrennt
und die Struktur ermittelt. Die Verbindung mit Diabetes ist bisher
jedoch ungeklärt.
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Folglich
deuten die mit den bisher entwickelten Testmethoden für Spätphasenprodukte
der Maillardreaktion erhaltenen Befunde stark darauf hin, dass ein
enger Zusammenhang besteht zwischen dem Anstieg von Produkten der
Maillardreaktion aus späteren
Phasen unter In-vivo-Bedingungen und verschiedenen Gewebestörungen.
Die chemische Struktur eines wichtigen Spätphasenprodukts der Maillardreaktion
unter In-vivo-Bedingungen
ist jedoch nicht bekannt.
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Angesichts
des genannten Stands der Technik hat die vorliegende Erfindung die
Aufgabe, die Struktur eines Spätphasenprodukts
der Maillardreaktion unter In-vivo-Bedingungen anzugeben, das einen engen
Zusammenhang mit verschiedenen Gewebestörungen aufweist, und außerdem ein
diagnostisches Reagenz für Komplikationen
im Zusammenhang mit Diabetes oder Nierenversagen vorzulegen, das
die genannte Verbindung als einen Hauptbestandteil enthält.
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Erfindungsgemäße Offenlegung
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Zur
Lösung
der genannten Aufgabe legt die vorliegende Erfindung ein diagnostisches
Reagenz für Komplikationen
im Zusammenhang mit Diabetes oder Nierenversagen vor, das eine durch
die folgende Formel dargestellte Pyridiniumverbindung als einen
Hauptbestandteil enthält:
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Die
Erfinder haben eine intensive Untersuchung durchgeführt, um
ein neuartiges wichtiges Spätphasenprodukt
der Maillardreaktion unter In-vivo-Bedingungen zu finden, das die
Veränderung
des medizinischen Zustands widerspiegelt. Als Ergebnis haben die
Erfinder eine neuartige fluoreszierende Verbindung entdeckt. Eine
weitere Untersuchung der Erfinder bestätigte, dass es sich bei der
Verbindung um eine Pyridiniumverbindung mit der vorstehend dargestellten
Struktur handelt. Darüber
hinaus wurde entdeckt, dass die Pyridiniumverbindung einen Nutzen
als ein diagnostisches Reagenz für
Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes oder Nierenversagen
besitzt. Dies führte
zur Vervollständigung
der vorliegenden Erfindung.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das das bei der Analyse der erfindungsgemäßen Pyridiniumverbindung
mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
erhaltene Ergebnis darstellt.
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2 ist
ein Diagramm, dass das Ergebnis der Messung des FAB-Massenspektrums
für die
erfindungsgemäße Pyridiniumverbindung
darstellt.
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3 ist
ein Diagramm, das das Ergebnis der Messung des 1H-NMR-Spektrums
für die
erfindungsgemäße Pyridiniumverbindung
darstellt.
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4 ist
ein Diagramm, das das Ergebnis der Messung des 13C-NMR-Spektrums
für die
erfindungsgemäße Pyridiniumverbindung
darstellt.
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Bester
Modus zur Durchführung
der Erfindung Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend näher beschrieben.
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Die
genannte Pyridiniumverbindung, die einen Hauptbestandteil des vorliegenden
diagnostischen Reagenzes für
Komplikationen darstellt, ist eine Art von Spätphasenprodukt der Maillardreaktion
und wird durch eine nicht-enzymatische Reaktion zwischen Proteinen
(z.B. Albumin, Lysozym, Kasein, Ribonuklease oder Globulin) und
Karbonylverbindungen (z.B. Glukose, Diacetyl, Glyoxal oder Fruktose)
produziert.
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Der
Nachweis der vorstehend genannten Pyridiniumverbindung erfolgte
durch Reaktion von Kaninchenerythrozyten mit Glukose bei 37°C für eine Dauer
von 2 Wochen, Dialyse der Reaktionsmischung für 48 Stunden, Hydrolyse des
Dialysats und anschließender
Durchführung
einer Hochleistungsflüssigkeitschromatografie
unter Verwendung einer ODS-5-Säule
bei einer Anregungswellenlänge
von 340 nm und einer Fluoreszenzwellenlänge von 402 nm. Die produzierte
Menge der Pyridiniumverbindung stieg proportional zur Glukosekonzentration,
zur Reaktionsdauer und zur Bräunung
der Reaktionsmischung an und der Anstieg wurde durch Aminoguanidin,
einen Hemmstoff der Maillardreaktion, verhindert. In einem aus Rinderserumalbumin und
Glukose bestehenden Reaktionssystem wurde die Pyridiniumverbindung
in ähnlicher
Weise produziert.
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Der
in der Hochleistungsflüssigkeitschromatografie
erhaltene Peak stimmte mit dem im Blut von Diabetespatienten nachgewiesenen
Peak überein.
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Die
Struktur der genannten Pyridiniumverbindung wurde wie folgt ermittelt.
Zuerst wurden die durch die Reaktion von Rinderserumalbumin mit
Glukose gebildeten Spätphasenprodukte
der Maillardreaktion einer Hydrolyse unterzogen; anschließend wurden
die Hydrolyseprodukte durch Hochleistungsflüssigkeitschromatografie unter
Verwendung einer Fluoreszenzwellenlänge aufgetrennt und das FAB-Massenspektrum
unter Verwendung einer Mischung aus Glyzerin und Nitrobenzylalkohol
als eine Matrix gemessen; auf diese Weise wurde ein Molekulargewicht
von 212 für
die Pyridiniumverbindung ermittelt.
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Bezugnehmend
auf die Fluoreszenzwellenlänge
wurde das Maximum bei einer Anregungswellenlänge von 350 nm bei einer Fluoreszenzwellenlänge von
405 nm beobachtet.
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Anschließend wurde
durch Messung des hochaufgelösten
Massenspektrums die chemische Formel der Zusammensetzung der Pyridiniumverbindung
als C
9H
10O
3N
1S
1 ermittelt.
Weiterhin wurde durch die zweidimensionale NMR-Analyse festgestellt,
dass es sich bei der Pyridiniumverbindung um 8-Hydroxy-5-methyl dihydrothiazol[3,2-a]pyridinium-3-carboxylat
handelt, das durch die folgende Formel dargestellt wird:
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Die
Pyridiniumverbindung wurde übrigens
bereits zu einem früheren
Zeitpunkt als ein fluoreszierendes Hydrolysat aus Rinderleber isoliert.
Außerdem
wird davon ausgegangen, dass die Pyridiniumverbindung in lebenden
Körpern
in Form eines Komplexes zwischen seiner Vorläuferform und einem Protein
vorkommt.
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Die
Erfinder haben mit 10 mg/ml Proteinen (Albumin, Globulin, Kasein,
Lysozym, Ribonuklease und Protamin) und 0,1 M Glukose eine Reaktion
durchgeführt
und anschließend
die Reaktionsmischung einer Hochleistungsflüssigkeitschromatografie unterzogen.
Als Ergebnis wurde festgestellt, dass eine große Menge der Pyridiniumverbindung
aus Albumin, Ribonuklease (die Arginin und Cystein in großen Mengen
enthalten), eine relativ große
Menge der Pyridiniumverbindung aus Lysozym und gar keine Mengen
der Pyridiniumverbindung aus Protamin (enthält Arginin in großen Mengen,
aber kein Cystein) gebildet wurde.
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Bei
Zugabe von Cystein zu einer Kombination von Protamin und Glukose
wurde die Pyridiniumverbindung jedoch produziert. Somit wurde festgestellt,
dass Glukose, ein Polyarginin und Cystein zur Produktion der Pyridiniumverbindung
notwendig sind.
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Bei
vorbeschriebenen Spätphasenprodukten
der Maillardreaktion handelt es sich wie bereits erwähnt u.a.
um Pyrralin, Pentosidin, Crossline, usw. Da ein Zusammenhang zu
Lysin bei der Produktion all dieser Produkte besteht, ist davon
auszugehen, dass die Pyridiniumverbindung ein bisher unbekanntes
Produkt darstellt.
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Zur
Untersuchung der Wirkung von reduzierendem Zucker auf die Pyridiniumverbindung
wurde eine Reaktion mit 10 mg/ml Albumin und 0,1 M carbonylhaltige
Verbindungen (Glukose, Diacetyl, Glyoxal und Fruktose) für eine Dauer
von 2 Wochen durchgeführt
und anschließend
die Reaktionsmischung mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatografie analysiert.
Dem Ergebnis zufolge wird die Pyridiniumverbindung auch bei der Reaktion
zwischen Albumin und Diacetyl produziert wird und die produzierte
Menge der Pyridiniumverbindung war etwas größer als bei der Reaktion zwischen
Albumin und Glukose.
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Diacetyl
ist ein Produkt der sauren Zuckerhydrolyse und reagiert spezifisch
mit der Guanidingruppe des Argininrests von Protein unter schwach
alkalischen Bedingungen und erlangt eine Stabilität gegenüber Hydrolyse.
Daher wird überlegt,
dass die in Lösung
befindliche Glukose zuerst einer oxidativen Zersetzung unterliegt
und zu Diacetyl wird, dass dieses Diacetyl anschließend den
Argininrest angreift, wodurch die Pyridiniumverbindung gebildet
wird.
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Der
Gehalt der Pyridiniumverbindung war signifikant niedrig im Serum
von experimentellen Diabetesratten, denen Streptozotocin verabreicht
wurde, aber signifikant hoch in der Niere, Sehne, Haut und Nerv
der Ratte. Die im Harn ausgeschiedene Menge der Pyridiniumverbindung
war bei der Diabetesratte im Vergleich zur normalen Ratte 4,3-fach
größer pro
ml Harn, 2,9-fach größer pro
Proteinmenge und 21-fach größer pro Tag.
Bei der hereditär
fetten Diabetesratte (OLET-F) war die im Harn ausgeschiedene Menge
der Pyridiniumverbindung im Vergleich zur normalen Ratte (LETO)
3-fach größer pro
Proteinmenge und 22-fach
größer pro Tag.
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Diese
Tatsachen deuten darauf hin, dass die Pyridiniumverbindung den Fortschritt
des diabetischen Zustands widerspiegelt, insbesondere die Reduktion
der Nierenfunktion.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf Beispiele
näher beschrieben,
wird aber durch diese Beispiele in keiner Weise eingeschränkt.
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Beispiel 1
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10
mg/ml Kaninchenerythrozyten und 266 mM Glukose wurden in einer 10
mM Phosphatpufferlösung (pH
7,4) gelöst.
Die Lösung
wurde einer Reaktion für
eine Dauer von 2 Wochen bei 30°C
unterzogen. Protein wurde mittels Trichloressigsäure gewonnen und eine Hydrolyse
bei 110°C
für eine
Dauer von 24 Stunden durchgeführt.
Die Reaktionsmischung wurde der Hochleistungsflüssigkeitschromatografie bei
einer Anregungswellenlänge
von 340 nm bei einer Fluoreszenzwellenlänge von 402 nm unter Verwendung
einer ODS-5-Säule und
Durchlauf von 7 mM Phosphorsäure
mit einer Geschwindigkeit von 1 ml/min unterzogen. Das Ergebnis
der Analyse ist 1 zu entnehmen. Die erfindungsgemäße Pyridiniumverbindung
wurde nach 13 Minuten (Elutionsdauer) detektiert und ein neuer Peak
nach ungefähr
7 Minuten festgestellt. Der neue Peak wurde übrigens in großer Menge
bei hohen Temperaturen von ungefähr
60°C oder
unter alkalischen Bedingungen von pH 9,0 oder ähnlichem gebildet.
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Beispiel 2
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Die
in einem Reaktionssystem aus Rinserserumalbumin und Glukose gebildete
Pyridiniumverbindung wurde durch Hochleistungsflüssigkeitschromatografie abgetrennt
und das FAB-Massenspektrum unter Verwendung einer Glyzerin-Nitrobenzylalkohol-Mischung
als eine Matrix gemessen. Die Ergebnisse sind 2 zu
entnehmen. Darüber
hinaus wurde ein hochauflösendes
Massenspektrum der Pyridiniumverbindung gemessen und ihr Molekulargewicht
zu 212,0404 bestimmt und die entsprechende chemische Formel der
Zusammensetzung als C9H10O3NS ermittelt (theoretischer Wert = 212,0427).
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Die
Pyridiniumverbindung wurde in schwerem Wasser aufgelöst und
1H-NMR- (600 MHz),
13C-NMR- (150
MHz) und HBMC- (
1H-Detected Heteronuclear Multiple Bond
Connectivity) Messungen vorgenommen. Die Analysedaten sind Tabelle
1 zu entnehmen. Außerdem
ist das
1H-NMR-Spektrum in
3 und
das
13C-NMR-Spektrum in
4 dargestellt. Tabelle
1 Chemische
Verschiebungen in
1H-NMR und
13C-NMR
sowie Kopplungskonstante im
1H-NMR (in D
2O, 600 MHz)
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Der
Einschätzung
zufolge ist die Methylgruppe an den aromatischen Ring gebunden,
da im HMBC eine Korrelation zwischen dem Proton 6 und dem Proton
3 angezeigt wird. Die Protonen 2 und das Proton 3 ließen ein
typisches ABX-Muster erkennen. Nämlich,
dass eines der beiden Protonen 2 laut Dublet bei 3,9 ppm eine geminale
Kopplung von 11,9 Hz einging, und der verbleibende Proton 2 laut
Doublet bei 4,1 ppm eine geminale Kopplung von 11,9 Hz einging und
außerdem
eine Kopplung mit dem benachbarten Proton 3 bei 8,8 Hz einging.
Das Proton 3 ging eine Kopplung mit einem der Protonen 2 laut Dublet
von 8,8 Hz bei 5,8 ppm ein.
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Auf
Grundlage dieser Beobachtungsergebnisse und der 1H-1Hcosy-HOHAHA-
und 13C-NMR-Spektroskopiedaten wurde die
Struktur der in der vorliegenden Erfindung verwendeten Pyridiniumverbindung
als 8-Hydroxy-5-methyldihydrothiazol[3,2-a]pyridinium-3-carboxylat ermittelt,
wie nachfolgend dargestellt ist.
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Im übrigen ist
die Korrelation durch HMBC durch Pfeilmarkierungen in der folgenden
Strukturformel angegeben.
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Beispiel 3
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55
mg/kg Streptozotocin wurden SD-Ratten über die Schwanzvene verabreicht,
um bei den Ratten Diabetes zu induzieren. Die Mengen der Pyridiniumverbindung
in den Organen und im Harn der einzelnen Ratten wurden gemessen
und mit den Werten von normalen Ratten verglichen. Die Ergebnisse
sind Tabelle 2 zu entnehmen. Tabelle
2 Konzentration
der Pyridiniumverbindung in Serum, Harn und Organen
- Durchschnittlicher Fehler *** P < 0,001
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Im
Serum der Diabetesratten war die Konzentration der Pyridiniumverbindung
im Vergleich zu den normalen Ratten niedrig, dagegen in Sehne, Haut
und Harn aber signifikant hoch. Insbesondere die Harnkonzentration
war bemerkenswerterweise 4,3-fach höher pro 1 ml Harn, 2,9-fach
höher pro
Proteinmenge und 21-fach höher
pro Tag.
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Beispiel 4
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Hereditär fette
Diabetesratten (OLET-F) wurden für
eine Dauer von 72 Wochen aufgezogen und anschließend Messungen der Menge der
Pyridiniumverbindung im Harn durchgeführt und Beobachtungen der pathologischen
Veränderung
des Nierengewebes vorgenommen. Die Ergebnisse dieser Messungen und
Beobachtungen wurden mit den Resultaten bei normalen Ratten (LETO)
verglichen. Die Ergebnisse sind Tabelle 3 zu entnehmen. Tabelle
3 Menge
der Pyridiniumverbindung im Harn
- Durchschnittlicher Fehler ** P < 0,01
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Die
Mengen der Pyridiniumverbindung im Harn von OLET-F- im Vergleich
zu LETO-Ratten pro 24 Stunden waren 23-fach (Alter 36 Wochen), 22-fach
(Alter 48 Wochen) und 16,4-fach (Alter 60 Wochen) höher, und
5,7-fach (Alter 36 Wochen), 2,8-fach (Alter 48 Wochen) und 16,4-fach
(Alter 60 Wochen) höher
pro mg Protein; und zeigten einen signifikanten Anstieg mit dem
Fortschritt des Diabetes sowohl pro 24 Stunden als auch pro mg Protein.
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Bei
der Untersuchung der pathologischen Veränderung des Nierengewebes zeigte
sich in den Nieren von OLET-F-Ratten eine Glomerulusbildung und
-sklerose, eine Atrophie des Nierentubulus, die zelluläre Infiltration
in den interzellulären
Raum, die Verdickung der Nierenbeckenschleimhaut, usw. Die Menge
der in den Harn ausgeschiedenen Pyridiniumverbindung zeigte einen
Anstieg mit dem Fortschritt der Nierenerkrankung.
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Beispiel 5
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Die
Menge der Pyridiniumverbindung im Harn von hereditär fetten
Diabetesratten (OLET-F) und normalen Ratten (LETO) wurde im Alter
von 36 Wochen, im Alter von 48 Wochen und im Alter von 60 Wochen gemessen.
Die Ergebnisse sind Tabelle 4 zu entnehmen. Als Einheit wurde übrigens
mv/sec/mg urinärem
Kreatinin verwendet. Tabelle
4 Konzentration
der Pyridiniumverbindung im Harn
- Mittelwert ± Standardfehler, ** P < 0,01
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Bei
OLET-F zeigten die Mengen der Pyridiniumverbindung im Harn einen
signifikanten Anstieg mit steigendem Alter. Dabei beliefen sich
die Mengen in OLET-F im Vergleich zu LETO bemerkenswerterweise auf das
21,0-fache (Alter 36 Wochen), 24,7-fache (Alter 48 Wochen) und das
122-fache (Alter 60 Wochen).
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Beispiel 6
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In
den Nieren von OLET-F wurden die Glomerulusbildung und – sklerose,
die Atrophie des Nierentubulus, die zelluläre Infiltration in den interzellulären Raum,
die Verdickung der Nierenbeckenschleimhaut, usw. beobachtet. Diese
pathologischen Veränderungen
von Nierengeweben wurden klassifiziert und auf eine Korrelation
mit der Pyridiniumkonzentration im Harn (mv/sec/mg Kreatinin) untersucht.
Als Ergebnis wurde eine signifikante Korrelation zwischen diesen
beiden mit einem Korrelationskoeffizienten von γ = 0,6485 festgestellt. Die
Harnkonzentration der Pyridiniumverbindung zeigte darüber hinaus
auch zur Kreatininclearance eine signifikante Korrelation mit γ = –0,6721.
Somit ist klar geworden, dass die Harnkonzentration der Pyridiniumverbindung
die Veränderung
der Nierenfunktion widerspiegelt.
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Beispiel 7
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Anhand
der Messung der Mengen der Pyridiniumverbindung im Harn von OLET-F
oder LETO im Alter von 36 Wochen, im Alter von 48 Wochen oder im
Alter von 60 Wochen und durch Untersuchung der Korrelation dieser
Mengen mit dem Scorewert für
die histologische Veränderung
des Nierengewebes, der Kreatininclearance und der Trübheit der
Augenlinse im Alter von 72 Wochen (Schlachtzeitpunkt), untersuchten
die Erfinder, ob die im Harn enthaltene Menge der Pyridiniumverbindung
zur Diagnose (Prognose) von Krankheitszuständen verwendet werden kann.
Die Ergebnisse sind Tabelle 5 zu entnehmen.
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Die
Pyridiniumverbindung und Fructosamin wurden im Hinblick auf ihre
Anwendbarkeit zur Diagnose und Prognose verglichen. Als Ergebnis
wurde festgestellt, dass die Harnkonzentration der Pyridiniumverbindung
zum Zeitpunkt 36 Wochen vor der Schlachtung den Ausbruch von diabetischen
Komplikationen wie Reduktion der Kreatininclearance, histologische
Veränderung
des Nierengewebes, Trübheit
der Augenlinse und ähnliches
diagnostizieren und prognostizieren kann.
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Beispiel 8
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Die
Pyridiniumverbindung im Harn wurde bei Patienten mit chronischem
Nierenversagen und bei gesunden Personen gemessen und die Korrelation
der Messwerte mit der Proteinkonzentration im Harn (diente als ein
Marker für
die Veränderung
der Nierenfunktion) untersucht. Die Ergebnisse sind Tabelle 6 zu
entnehmen. Tabelle
6 Konzentration
der Pyridiniumverbindung und Proteinkonzentration im Harn von Patienten
mit Nierenversagen
- Mittelwert ± Standardfehler, ** P < 0,01
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Die
Konzentration der Pyridiniumverbindung im Harn von Patienten mit
Nierenversagen belief sich auf das 3,6-fache und die Proteinkonzentration
im Harn dieser Patienten auf das 24,4-fache im Vergleich zu den Werten
bei gesunden Personen. Der Korrelationskoeffizient zwischen den
beiden erreichte eine signifikante Höhe mit γ = 0,8709 und es wurde festgestellt,
dass die Pyridiniumverbindung im Harn einen Nutzen als ein Marker
für die
Nierenfunktion besitzt.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
von der folgenden Formel dargestellte Pyridiniumverbindung:
wird bei Diabetes in großen Mengen
produziert, auf den Geweben von Niere, Sehne, Haut, Nerv, usw. abgelagert
und parallel zur Reduktion der Nierenfunktion in großen Mengen
im Harn ausgeschieden. Daher kann die Pyridiniumverbindung als ein
Biomarker für
Diabetes dienen. Das diagnostische Reagenz der vorliegenden Erfindung
für Komplikationen
im Zusammenhang mit Diabetes oder Nierenversagen enthält die vorstehend
genannte Pyridiniumverbindung als einen Hauptbestandteil.