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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Mehrschichtstrukturen. Genauer betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer Mehrschichtstruktur mit einer oder mehreren
typischen organischen Polymerschichten und einer oder mehreren davon
verschiedenen organischen Polymerschichten, die ein lösungsmittelfreies,
wasserfreies, in der Schmelze verarbeitbares olefinisch ungesättigtes
Acrylnitrilpolymer aufweisen. Es versteht sich, dass der Ausdruck
Mehrschichtstruktur Filme, Bänder,
Folien, Behälter,
Verbundmaterialien, Gegenstände,
die extrudiert, durch Spritzguss geformt, druckgeformt oder dgl.
sind, Strukturkörper
und dgl. in dieser Beschreibung einschließt.
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Kein
einzelnes Polymer kann die chemischen und physikalischen Eigenschaften
liefern, die für
verschiedene Anwendungen erforderlich sind. Es ist nützlich,
Filme, Folien, Behälter
und Verpackungen aus Mehrschichtpolymermaterialien herzustellen,
da verschiedene Polymerzusammensetzungen unterschiedliche Eigenschaften
liefern und, indem verschiedene Polymerschichten kombiniert werden,
dem Endprodukt die verschiedenen Polymereigenschaften zugute kommen.
Unglücklicherweise
können
Polymere, die eine Art von Eigenschaften liefern, nicht leicht mit
Polymeren, die eine andere einzigartige chemische und physikalische
Eigenschaft liefern, kombiniert werden oder daran haften.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen Strukturen wird in
DE-A-0 429 185 offenbart, worin eine mehrschichtige Sperrstruktur
erzeugt wird entweder durch Coextrusion mehrerer Polymere durch
mehrere verschiedene Düsen
oder durch Herstellung getrennter Schichten, die dann laminiert
werden.
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US-A-4
015 033 offenbart ein Verfahren, bei dem zwei Polymere gleichzeitig
in der Schmelze extrudiert werden, um eine laminierte Struktur zu
bilden.
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Es
wäre vorteilhaft,
mehrschichtiges Material zu produzieren unter Verwendung unterschiedlicher
Polymerschichten. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Mehrschichtmaterials bereit. Es wäre weiterhin
vorteilhaft, eine Mehrschichtstruktur herzustellen mit einem olefinisch
ungesättigten
Acrylnitrilpolymer. Ein olefinisch ungesättigtes Acrylnitrilpolymer
kann durch eine hohe Beständigkeit
gegenüber
Abrieb, Lösungsmitteln,
Gas und UV-Licht, durch Härte
und hohe Durchschlagfestigkeit, aber geringe Wasserdampfbeständigkeit
im Vergleich zu anderen Polymeren, wie Polyolefinen, gekennzeichnet
sein. Ein organisches Polymer kann durch eine hohe Wasserdampfbeständigkeitsrate,
hohe Reißfestigkeit,
gute Heißsiegel-
und verminderte Schrumpfeigenschaften und geringe Dichte gekennzeichnet
sein, hat aber schlechte Gas- und Lösungsmittelsperreigenschaften
und eine geringe UV-Beständigkeit.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren
erzeugte einzigartige Mehrschichtstruktur aus Nitrilpolymer und
organischem Polymer liefert verbesserte Gas/Wasser-Sperreigenschaften,
Beständigkeit
gegenüber
Chemikalien, Abrieb, Lösungsmitteln und
UV-Licht, verbesserte Steifigkeit, Witterungsbeständigkeit,
Verschleißeigenschaften
und Stoßfestigkeit. Diese
und weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung der Erfindung,
die folgt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung einer
Mehrschichtstruktur gerichtet, die eine verbesserte Beständigkeit
gegenüber
Abrieb, organischen Lösungsmitteln,
Wasserdampf, Gas (d.h. Sauerstoff-, Kohlendioxidsperreigenschaften)
und UV-Licht zeigt, ebenso wie verbesserte Steifigkeit, Stoßfestigkeit
und Verschleißeigenschaften.
Die Mehrschichtstruktur beinhaltet eine organische Polymerschicht
und eine lösungsmittelfreie,
wasserfreie, in der Schmelze verarbeitbare polefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymerschicht,
die etwa 50 bis etwa 95 Gew.-% polymerisierbares Acrylnitrilmonomer
und etwa 5 bis etwa 50 Gew.-% mindestens eines polymerisierbaren
olefinisch ungesättigten
Monomers enthält.
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Die
vorliegende Erfindung liefert somit ein Verfahren zur Herstellung
einer Nitrilmehrschichtstruktur, die
- a) eine
Schicht, die eine organische Polymerzusammensetzung aufweist und
- b) eine Schicht, die ein lösungsmittelfreies,
wasserfreies, in der Schmelze verarbeitbares olefinisch ungesättigtes
Acrylnitril mit 50 bis 95 Gew.-% polymerisierbarem Acrylnitrilmonomer
und 5 bis 50 Gew.-% mindestens eines polymerisierbaren olefinisch
ungesättigten
Monomers aufweist, beinhaltet,
wobei das organische Polymer
und das olefinisch ungesättigte
Acrylnitrilpolymer in Beziehung zueinander thermisch stabil sind,
wobei das Verfahren die Stufen umfasst, dass - (1)
ein organisches Polymerharz bereitgestellt wird,
- (2) ein lösungsmittelfreies,
wasserfreies, in der Schmelze verarbeitbares olefinisch ungesättigtes
Acrylnitrilpolymerharz bereitgestellt wird,
- (3) das organische Polymerharz und das olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymerharz
vermischt werden und
- (4) die Polymerkomponente durch Extrusion oder Formung bzw.
Formpressen in der Schmelze verarbeitet wird, um eine Nitrilmehrschichtstruktur
zu bilden.
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Bevorzugt
sind Verfahren, wie oben definiert, bei denen
- a)
die Mehrschichtstruktur eine Mehrschichtstruktur ist, bei der das
olefinisch ungesättigte
Acrylnitrilpolymer sandwichartig zwischen zwei Schichten des organischen Polymers
eingebettet ist und bei dem das organische Polymer für jede Schicht
die gleiche oder im Wesentlichen die gleiche Polymerzusammensetzung
hat,
- b) die Mehrschichtstruktur eine Mehrschichtstruktur ist, bei
der das organische Polymer sandwichartig zwischen zwei Schichten
des olefinisch ungesättigen
Acrylnitrilpolymers eingebettet ist, wobei das olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymer
für jede
Schicht die gleiche oder im Wesentlichen die gleiche Polymerzusammensetzung
hat,
- c) die Mehrschichtstruktur eine Mehrschichtstruktur ist, bei
der das olefinisch ungesättigte
Monomer ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Methylmethacrylat, Acrylamid, Methacrylamid,
N-Methylacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid,
N-Phenylmaleimid; Vinylacetat, Ethylvinylether und Butylvinylether,
Vinylpyrrolidon, Ethylvinylketon, Butylvinylketon, Methylstyrol,
Styrol, Indol, Vinylchlorid, Vinylbromide, Vinylidenchlorid, Natriumvinylsulfonat,
Natriumstyrolsulfonat, Natriummethylsulfonat, Itaconsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure, Vinylpyridin,
2-Aminoethyl-N-acrylamid, 3-Aminopropyl-N-acrylamid,
2-Aminoethylacrylat, 2-Aminoethylmethacrylat, Propylen, Ethylen,
Isobutylen und Kombinationen davon,
- d) die Mehrschichtstruktur eine Mehrschichtstruktur ist, bei
der das organische Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Polyolefinen, Polyestern, Polyimiden, Polycarbonaten, Polyamiden,
Polyamidimiden, Polyesterimiden, Polystyrolen, Polyurethanen, Polyvinylchlorid,
Polyvinylalkohol, Polyketonen, Polyphenylenoxid, Polysulfon, acrylnitrilhaltigen
Polymeren, flüssigkristallinen
Polymeren, Cellulose, Holz, Seide, Baumwolle und Kombinationen davon,
- e) die Mehrschichtstruktur wie in Abschnitt d) oben definiert
ist, wobei das organische Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Polypropylen, Polyethylen, Poly-(4-methylpenten-1), Polyethylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Polyethylennaphthalat, Nylon, Polybisphenol-A-carbonat;
Polyetherimid, Copolyester von Hydroxybenzoesäure mit 2,6-Naphthoesäure, lösungsmittelfreien,
wasserfreien, in der Schmelze verarbeitbaren acrylnitrilhaltigen
Polymeren und Kombinationen davon,
- f) die Mehrschichtstruktur in einer Form ist ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem Film, einem Rohr, einem Band, einem
Behälter,
einer Flasche, einer Folie und Kombinationen davon,
- g) die Schmelzverarbeitung bewirkt wird mit einer Methode, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Extrusion, Formung, Mehrkomponentenspritzguss,
Coextrusion und Kombinationen davon,
- h) die entstehende Mehrschichtstruktur drei Schichten hat, wobei
das organische Polymer zwischen zwei Schichten olefinisch ungesättigtem
Acrylnitrilpolymer liegt, um eine stabile Mehrschichtstruktur zu
bilden,
- i) die entstehende Mehrschichtstruktur in drei Formen vorliegt,
mit einem olefinisch ungesättigten
Acrylnitrilpolymer zwischen zwei Schichten aus organischem Polymer,
um eine stabile Mehrschichtstruktur zu bilden.
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Die
vorliegende Erfindung kann bei einer Vielzahl von Formungsmethoden
verwendet werden, einschließlich
Extrusion, Cospritzgruss, Mehrschichtextrusionsformung, Mehrschichtblasformverfahren,
Spritzguss, Formpressen und dgl.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Erfindungsgemäß weist
die Mehrschichtstruktur eine organische Polymerschicht und eine
wasserfreie, lösungsmittelfreie,
in der Schmelze verarbeitbare olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymer-(im
Folgenden "olefinisch
ungesättigte
Acrylnitrilpolymer-")-schicht
auf. Die Mehrschichtstruktur hat mindestens zwei Schichten.
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Die
Schicht aus organischem Polymer schließt synthetische und natürliche Polymere
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein. Das synthetische Polymer schließt Polyolefine, wie Polypropylen,
Polyethylen und Poly-(4-methylpenten-1); Polyester, wie Polyethylenterephthalat
(PET), Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyethylennaphthalat (PEN);
Polyamide (PA), einschließlich
aliphatischer und aromatischer Polyamide, wie Nylon; Polycarbonate,
wie Polybisphenol-A-carbonat (PC); Polyimide (PI), wie aliphatisches
und aromatisches Polyetherimid; Poly(amidimide); Poly(esterimide);
Polystyrole (PS); Polyurethane; Polyvinylchlorid (PVC); Polyketone;
Polyphenylenoxid (PPO); Polyvinylalkohol (PVA); Polysulfon; flüssigkristalline
Polymere, wie Copolyester von Hydroxybenzoesäure mit 2,6-Naphthoesäure (Vectra); Kevlar® (erhältlich von
DuPont); acrylnitrilhaltige Polymere, einschließlich einem wasserfreien, lösungsmittelfreien,
in der Schmelze verarbeitbaren olefinisch ungesättigten Acrylnitrilpolymer,
oder ein acrylnitrilhaltiges Polymer, das in einem Lösungsmittel
löslich
ist, und dgl. ein, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Die
für das
organische Polymer angewendeten Monomere können ein Monomer oder eine
Kombination von Monomeren sein, abhängig von den Eigenschaften,
die für
die endgültige
Verwendung der Mehrschichtstruktur vermittelt werden sollen. In
einer Mehrschichtstruktur von drei Schichten oder mehr wird das organische
Polymer entweder als äußere Schicht
oder innere Schicht der Struktur angewendet, aber nicht als beides.
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Die
andere Polymerschicht ist ein olefinisch ungesättigtes Acrylnitrilpolymer
mit einem Acrylnitrilmonomer, das mit mindestens einem olefinisch
ungesättigten
Monomer polymerisiert wurde. Das olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymer
weist etwa 50 bis etwa 95 Gew.-%, bevorzugt etwa 75 bis etwa 93
Gew.-% und am meisten bevorzugt etwa 85 bis etwa 92 Gew.-% polymerisiertes
Acrylnitrilmonomer und etwa 5 bis etwa 50 Gew.-%, bevorzugt etwa
7 bis etwa 25 Gew.-% und am meisten bevorzugt etwa 8 bis etwa 15
Gew.-% mindestens eines olefinisch ungesättigten polymerisierten Monomers
auf. Das olefinisch ungesättigte
Acrylnitrilpolymer wird als äußere Schicht
oder als innere Schicht oder beides angewendet.
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Das
angewendete olefinisch ungesättigte
Monomer ist eines von mehreren eines olefinisch ungesättigten
Monomers mit einer C=C-Doppelbindung, die mit einem Acrylnitril
polymerisierbar ist. Das olefinisch ungesättigte Monomer kann ein einzelnes
polymerisierbares Monomer sein, was zu einem Copolymer führt, oder eine
Kombination von polymerisierbaren Monomeren, was zu einem Multipolymer
führt.
Die Auswahl des olefinisch ungesättigten
Monomers oder einer Kombination von Monomeren hängt ab von den Eigenschaften,
die der entstehenden Mehrschichtstruktur vermittelt werden sollen
und ihrer endgültigen
Verwendung.
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Das
olefinisch ungesättigte
Monomer schließt
im Allgemeinen Acrylate, wie Methylacrylate und Ethylacrylate; Methacrylate,
wie Methylmethacrylat; Acrylamide und Methacrylamide und jedes der
N-substituierten Alkyl- und Arylderivate davon, wie Acrylamid, Methacrylamid,
N-Methylacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid; Maleinsäure und
ihre Derivate, wie N-Phenylmaleimid; Vinylester, wie Vinylacetat;
Vinylether, wie Ethylvinylether und Butylvinylether; Vinylamide,
wie Vinylpyrrolidon; Vinylketone, wie Ethylvinylketon und Butylvinylketon;
Styrole, wie Methylstyrol, Styrol und Indol; halogenhaltige Monomere,
wie Vinylchlorid, Vinylbromid und Vinylidenchlorid; ionische Monomere,
wie Natriumvinylsulfonat, Natriumstyrolsulfonat und Natriummethylsulfonat; säurehaltige
Monomere, wie Itaconsäure,
Styrolsulfonsäure
und Vinylsulfonsäure;
basehaltige Monomere, wie Vinylpyridin, 2-Aminoethyl-N-acrylamid,
3-Aminopropyl-N-acrylamid, 2-Aminoethylacrylat, 2-Aminoethylmethacrylat
und Olefine, wie Propylen, Ethylen, Isobutylen ein, ohne darauf
beschränkt
zu sein.
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Die
Mehrschichtstruktur hat minimal zwei Schichten oder eine unbegrenzte
Anzahl von Schichten, abhängig
von der vorgesehenen endgültigen
Anwendung. Z.B. wird für
eine Dreischichtstruktur eine innere Schicht entweder aus organischem
Polymer oder dem olefinisch ungesättigten Acrylnitrilpolymer
angewendet, wobei die innere Schicht sandwichartig zwischen den äußeren Schichten
angeordnet ist, die das organische Polymer oder olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymer
ist, abhängig
von der gewünschten
endgültigen
Verwendung des Produkts.
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Das
als innere Schicht angewendete Polymer hat eine andere Zusammensetzung
oder ein anderes Molekulargewicht oder andere rheologische Eigenschaften
im Vergleich zu dem für
die äußere Schicht
angewendeten Polymer. Das organische Polymer und das olefinisch
ungesättigte
Acrylnitrilpolymer sind thermisch stabil in Beziehung zueinander.
Das organische Polymer oder das olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymer bilden
entweder die innere Schicht oder die äußere Schicht der Mehrschichtstruktur
abhängig
von der endgültigen
Anwendung und den chemischen und physikalischen Eigenschaften der
Polymere, wie Schmelzfluss und Wärmeeigenschaften,
Molekulargewicht, Zusammensetzung und dgl. Erfindungsgemäß bildet
das als innere Schicht der Mehrschichtstruktur angewendete Polymer
in einem Bereich von etwa 1 bis etwa 99 Gew.-%, bevorzugt etwa 5
bis etwa 95 Gew.-% und bevorzugter etwa 10 bis etwa 90 Gew.-% der
Mehrschichtstruktur. Das als äußere Schicht
in der Mehrschichtstruktur angewendete Polymer liegt im Bereich
von etwa 99 bis etwa 1 Gew.-%, bevorzugt etwa 95 bis etwa 5 Gew.-%
und bevorzugter etwa 90 bis etwa 10 Gew.-% der Mehrschichtstruktur.
Die minimale Menge an Polymer für
eine Schicht ist so, dass das Polymer der benachbarten Schicht an
der Oberfläche
nicht übermäßig freigelegt
ist.
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Die
Zusammensetzung des für
die äußere Schicht
verwendeten Polymers und die Zusammensetzung des für die innere
Schicht verwendeten Polymers werden getrennt hergestellt. Das olefi nisch
ungesättigte Acrylnitrilpolymer
wird mit bekannten Polymerisationsverfahren hergestellt. Eine beispielhafte
Methode zur Herstellung des in der Schmelze verarbeitbaren Multipolymers
mit hohem Nitrilgehalt wird in USPN 560222 mit dem Titel "A Process for Making
a Polymer of Acrylonitrile/Methacrylonitrile/Olefinically Unsaturated
Monomers" und USPN
5618901 mit dem Titel "A
Process for Making a High Nitrile Multipolymer Prepared from Acrylonitrile
and Olefinically Unsaturated Monomers" beschrieben, die beide hier durch Bezugnahme
miteingeschlossen werden. Das organische Polymer wird mit bekannten
Polymerisationsverfahren hergestellt.
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Die
Mehrschichtstruktur wird mit einem Schmelzverfahren hergestellt.
Die Dicke der Schichten hängt von
der gewünschten
endgültigen
Verwendung ab und liegt in einem Bereich von etwa 1 μm bis irgendeiner Dicke
abhängig
von der endgültigen
Anwendung. Die Schmelzverarbeitungstemperatur hängt von der Schmelztemperatur
und der Wärmeabbautemperatur
der Zusammensetzung des Polymers der äußeren Schicht und des Polymers
der inneren Schicht ab.
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Das
olefinisch ungesättigte
Acrylnitrilpolymer wird in der Schmelze verarbeitet zu einem wasserfreien lösungsmittelfreien
System; Spurenmengen von Wasser als Verunreinigung können jedoch
in einem Anteil bis zu 3%, bevorzugt 1% oder weniger vorliegen.
Ein Verfahren der Erfindung zur Herstellung der Mehrschichtstruktur
beinhaltet, dass das organische Polymer und das olefinisch ungesättigte Acrylnitrilpolymer
getrennt hergestellt werden, die Komponenten kombiniert werden und
die Polymerkomponenten mit üblichen
Mitteln extrudiert werden.
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In
einem einstufigen Spritzgussverfahren werden die verschiedenen Schmelzpolymerkomponenten
in einer Form vereinigt und die Form abkühlen gelassen.
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In
einem einstufigen Extrusionsverfahren werden die verschiedenen Schmelzpolymerkomponenten
in üblicher
Weise coextrudiert.
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Eine
zusätzliche
Behandlung kann angewendet werden, um die Eigenschaften der Mehrschichtstruktur
weiter zu modifizieren durch Zufügung
von Verstärkungsmaterialien,
wie Kohlenstofffasern, Glasfasern und dgl.; Additiven; Mattierungsmitteln;
Färbemitteln
und dgl. Es versteht sich, dass jedes Additiv, das die Fähigkeit besitzt,
in einer solchen Art und Weise zu funktionieren, solange verwendet
werden kann, solange es keine schädliche Wirkung auf die Eigenschaften
der Nitrilmehrschichtstruktur hat. Die Erfindung ist nicht auf irgendeine
spezifische Laminierungs-, Extrusions-, Spritzguss- oder Formungstechnik
begrenzt.
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Diese
Mehrschichtstrukturen werden für
Verpackungsanwendungen, nachfolgend hergestellte Gegenstände, die
aus Folienvorläufern
hergestellt werden, angewendet. Insbesondere werden die Mehrschichtstrukturen
als Filme, Verpackungsfilme, Bänder,
Folien, Rohre, Verpackungen, Tabletts, Flaschen, Behälter, Verbundmaterialien,
hergestellte Gegenstände,
Strukturkörper
und dgl. verwendet. Weiterhin wird die Mehrschichtstruktur angewendet
für Verpackungsanwendungen,
einschließlich
Autobrennstofftanks ebenso wie Behälter einschließlich solcher,
die für
heiße
Füllungen
bis zu Behältern,
die im Gefrierschrank und der Mikrowelle angewendet werden können, Baumaterialien,
Rohre und dgl.
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Spezifische
Ausführungsform
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Die
folgenden Beispiele zeigen die Vorteile der vorliegenden Erfindung.
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Die
verwendeten Polymere waren: 1) Schnitzel aus olefinisch ungesättigtem
Acrylnitrilpolymer unter Anwendung von 85% Ac rylnitrilmonomer polymerisiert
mit 15% Methylacrylatpolymer und 2) ein organisches Polymer aus
Polypropylenpellets (Schmelzindex = 18) mit einem Schmelzflussindex
von 18 oder Polyethylenpolymerpellets mit hoher Dichte und einem
Schmelzflussindex von 1.
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Das
Acrylnitrilmethylacrylatpolymer und das Polyolefin, das entweder
Polypropylen oder Polyethylen ist, wurden miteinander in einem Gefäß mit 3,79
l (1 Gallone) Inhalt vermischt. Die Mischung wurde unter Verwendung
eines Dreizonen-1,92-cm-(0,75
inch)-Extruders, der mit einer Film(Band)-düse ausgestattet war, extrudiert.
Die Mischung des Polymerharzes wurde in einen Trichter gefüllt und
mit etwa 35 U/min extrudiert. Das Material, das aus der Düse kam,
wurde auf einer Film(Band)-maschine aufgenommen, die zwei Walzen
aufwies. Die Walzen können
gegebenenfalls erwärmt
sein. Die Walzen wurden komprimiert, um die Dicke des Films (Bands)
zu regeln und die Geschwindigkeit der Walzen wurde so eingestellt,
dass die Dicke und Breite des Films (Band) geregelt wurden. Die
entstehende Mehrschichtstruktur hatte drei Schichten in einer Sandwichkonfiguration.
Die folgende Tabelle I beschreibt die Verhältnisse der Polymere und die
angewendeten Bedingungen. PP steht für Polypropylen, PE steht für Polyethylen
und AMLON
TM steht für olefinisch ungesättigtes Acrylnitrilpolymer
unter Anwendung von 85% Acrylnitril, das mit 15% Methylacrylat copolymerisiert
wurde. Tabelle
I
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Die
Verbundbänder
wurden mit einem Lichtmikroskop untersucht unter Verwendung eines
Leitz-Lichtmikroskops mit Kreuzpolarisation (Laborlux 12 pol), das
mit einem Mettler-Heißtisch
ausgestattet war. Es wurde durch Mikroskopie bestimmt, dass das
Band eine Mehrschichtkonfiguration aufwies.
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1(a) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat, das als Vergleich verwendet
wird.
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1(b) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen 80/20.
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1(c) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen 50/50.
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1(d) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen 20/80.
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1 zeigt, dass die laminaren Morphologien
von Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen in einem breiten Bereich
verschiedener Polymerverhältnisse
erhalten werden.
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2(a) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat, das als Vergleich verwendet
wird.
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2(b) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Polypropylenbandes, das zum Vergleich verwendet wird.
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2(c) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen 30/70.
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2(d) zeigt die Morphologie eines extrudierten
Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen 20/80.
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2 zeigt, dass die extrudierten Bänder in
Sandwichkonfiguration waren mit Polypropylen als innerer Schicht
und dem Acrylnitrilmethylacrylat als äußeren Schichten. Dies wird
durch die Bilder bewiesen, die in 2(a) zeigen,
dass das Acrylnitrilmethylacrylat Kristallite hat, die zu klein
sind, um im Mikroskop unterschieden zu werden, im Vergleich zu dem
Polypropylen von 2(b), das ein distinktes
kristallines Muster zeigt. Diese kristalline Struktur wird bei den 2(c) und (d) nicht
beobachtet, was andeutet, dass das Acrylnitrilmethylacrylat an beiden äußeren Schichten
vorhanden ist, während
das Polypropylen die innere Schicht bildet.
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Die 3(a) und 3(b) zeigen
die Morphologie eines extrudierten Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen
50/50.
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Die 3(c) und 3(d) zeigen
das gleiche Band nach 40-stündiger Extraktion
mit DMF (Dimethylformamid) bei Raumtemperatur. 3 zeigt,
dass vor der Extraktion die Morphologie des extrudierten Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polypropylen
50/50 laminar ist mit Acrylnitrilmethylacrylat auf den äußeren Schichten. Nach
Extraktion mit DMF wird die Acrylnitrilmethylacrylatschicht entfernt
und das kristalline Polypropylenmuster kann leicht betrachtet werden.
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4(a) und 4(b) zeigen
die Morphologie eines extrudierten Bands aus Acrylnitrilmethylacrylat/Polyethylen
20/80 und die 4(c) und (d) zeigen
das gleiche Band nach etwa 40-stündiger Extraktion
mit DMF bei Raumtemperatur. 4 zeigt,
dass die laminare Morphologie auch charakteristisch ist für Kombinationen aus
Acrylnitrilmethylacrylat/Polyethylen. Es zeigt sich auch, dass in
diesem Fall das Polyethylen in Form der äußeren Schichten vorhanden ist,
weil nach der DMF-Extraktion die Morphologie des extrudierten Bands
unverändert
bleibt.