DE3828355A1 - Mehrschichtige verpackungsfolie mit gasbarriere - Google Patents
Mehrschichtige verpackungsfolie mit gasbarriereInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine biaxial streckorien
tierte mehrschichtige Folie aus Kunststoff, die nach dem
Coextrusionsverfahren hergestellt ist und wenigstens eine
für Gase und Aromastoffe undurchlässige Zwischenschicht
enthält.
Eine mehrschichtige Folie mit einer Sperrschicht aus ei
nem Material, das für Gase und Aromastoffe undurchlässig
ist, wird in der DE-OS 26 44 209 (=GB-PS 15 67 189) be
schrieben. Die bekannte Folie zeigt einen mehrschichtigen
Aufbau aus einer Polypropylenbasisfolie, einer auf diese
Folie angeordneten Zwischenschicht aus einem modifizier
ten Polyolefin und einer Sperrschicht zur Verringerung
der Sauerstoffdurchlässigkeit, wobei auf letzterer eine
Heißsiegelschicht aufgebracht sein kann. Die Folie wird
nach dieser Druckschrift in der Weise hergestellt, indem
man auf eine zunächst produzierte quer- oder längsaxial
orientierte Basisfolie aus Polypropylen eine aus den
Polymeren der Zwischenschicht und der Sperrschicht beste
hende, zweischichtige Schmelze aufbringt und die resul
tierende Verbundfolie durch Strecken in Querrichtung
orientiert. Die heißsiegelfähige Schicht wird erst nach
träglich, d. h. nach Herstellung dieser dreischichtigen
Verbundfolie, in einem weiteren Schritt aufgebracht und
ist somit im wesentlichen nicht orientiert. Damit ergeben
sich für die Schichten aus Basisfolie, Zwischenschicht/
Sperrschicht sowie Heißsiegelschicht verschiedene Werte
für ihre Orientierung, was ein aufwendiges Herstellungs
verfahren bedingt.
Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften der aus der
DE-A-26 44 209 bekannten Folie wird in der EP-A-00 62 815
angegeben, die äußere Siegelschicht durch spezielle Zu
sätze zu modifizieren. Eine Verbesserung der Gasbarriere
eigenschaften und Wasserfestigkeit der Folie wird mit
dieser Maßnahme aber nicht erreicht. Außerdem zeigen die
einzelnen Schichten auch in diesem Fall keine unter glei
chen Bedingungen erzielte Orientierung.
Die DE-A-33 06 189 beschreibt eine Folie mit einer Gas-
und Aromasperrschicht, die eine gleichmäßige Orientierung
aller sie bildenden Schichten aufweist. Die Sperrschicht,
die in dieser Druckschrift beschrieben ist, besteht aus
einem Polymeren auf Basis von Polyvinylalkohol. Um die
Herstellung der Folie durch Coextrusion zu ermöglichen,
müssen dem Polyvinylalkohol bestimmte Additive zugesetzt
werden. Die Sperrwirkung dieser modifizierten Sperr
schicht läßt allerdings noch zu wünschen übrig.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Folie von der eingangs genannten Gattung hinsichtlich
ihrer physikalischen Eigenschaften, insbesondere bezüg
lich der Barriereeigenschaften gegenüber Luftsauerstoff
und Aromastoffen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Folie der genannten
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen, daß sie eine Trä
gerschicht auf Basis von Polypropylen enthält, daß sie
eine innere für Gase und Aromastoffe undurchlässige
Sperrschicht aus Polymeren auf Basis teilaromatischer
Polyamide enthält und daß sie wenigstens eine weitere
äußere funktionelle Deckschicht enthält.
Das Polymere der Trägerschicht besteht aus einem Propy
lenhomo- oder -mischpolymerisat mit einem Schmelzpunkt
von 140°C oder höher, vorzugsweise von 150°C und höher.
Beispiele für das Polymere der Trägerschicht sind isotak
tisches Polypropylen mit einem heptanlöslichen Anteil von
15 Gew.-% und weniger, Copolymere von Ethylen mit Propy
len mit einem Ethylengehalt bis zu 15 Gew.-% sowie Co
polymere von Propylen mit Buten, Penten, Hexen, Hepten,
Octen und/oder anderen Olefinen. Es können auch Mischun
gen der genannten Copolymeren verwendet werden. Der
Schmelzflußindex (MFI) des Polypropylenpolymeren liegt
zweckmäßigerweise in einem Bereich von 0,5 g/10 min bis
8 g/10 min bei 230°C und 2,16 kp/cm2 (DIN 53735). Das
Polypropylenpolymere kann Zusatzmittel wie Stabilisato
ren, Pigmente sowie niedrigmolekulare verträgliche Harze
oder Polymere enthalten.
Von den Pigmenten werden solche bevorzugt, die der Folie
einen perlmuttartigen Glanz verleihen. Beispiele für der
artige Pigmente sind Titandioxid, Calciumcarbonat oder
Siliciumdioxid. Die Teilchengröße liegt im Bereich von
0,2 bis 20 µm, die zugesetzte Menge in der Größenordnung
von 1 bis 25 Gew.-%. Beispiele für niedrigmolekulare ver
trägliche Harze sind Petroleumharze, Terpenharze, Erdöl
harze, die bei der Crackung von Naphtha oder Gasöl an
fallen. Die Harze können hydriert und/oder durch Ein
führung spezieller Monomerer vor der Polymerisation modi
fiziert sein.
Die Einarbeitung der Harze zur Herstellung der Material
mischungen für die Trägerschicht erfolgt mittels der be
kannten Methoden. Die Höhe des Zusatzes richtet sich nach
dem Einfluß auf die optischen Eigenschaften und die
Streckbarkeit. Mehr als 20 Gew.-%, bezogen auf das Propy
lenpolymere, sind aus verfahrenstechnischen Gründen bei
spielsweise bei niedrigmolekularen Harzen wie den Terpen
harzen nicht erforderlich.
Das Polymere der Sperrschicht ist insbesondere ein Poly
kondensat der Komponenten m-Xyloldiamin und Adipinsäure
mit der nachfolgend angegebenen Strukturformel
Dieses Polymere ist als solches bereits bekannt und be
schrieben in einem Datenblatt der Firma Solvay unter der
Bezeichnung "NYREF" N-MXD6.
Als dritte funktionelle Deckschicht ist erfindungsgemäß
im einfachsten Fall eine Schutzschicht vorgesehen. Die
Schutzschicht kann aus einem beliebigen geeigneten Poly
meren bestehen, zweckmäßigerweise besteht die Schutz
schicht aus dem gleichen Polymeren wie die Trägerschicht.
Vorzugsweise wird jedoch für die funktionelle Deckschicht
ein siegelfähiges Polymeres eingesetzt, das vorteilhaft
aus einem Homo- oder Copolymeren eines Olefins besteht
oder aus einem Ionomeren oder Mischungen von diesen.
Vorzugsweise besteht die siegelfähige Außenschicht aus
einem Ethylen-Homopolymerisat niedriger oder hoher Dichte
oder einem Ethylen-Copolymerisat. Besonders bevorzugt
sind Ethylen-Propylen-Copolymerisate und Ethylen-Propy
len-Butylen-Terpolymere, wobei der Ethylengehalt dieser
Polymeren vorzugsweise im Bereich von 0,1 bis 15 Gew.-%
und der Butylengehalt im Bereich von 1 bis 20 Gew.-%
liegt. Das Siegelschichtpolymere der Deckschicht kann zur
Verbesserung der Siegelfähigkeit, der Kratzfestigkeit und
Laufsicherheit in schnellaufenden Verpackungsmaschinen
Zusätze wie niedermolekulare Harze, Schlupf-, Gleit- und
Antiblockmittel enthalten. Zur Optimierung der sehr un
terschiedlichen Anforderungen an die Siegeleigenschaften
werden bevorzugt Kombinationen von Copolymeren und/oder
Terpolymeren mit Polymeren, niedermolekularen Harzen und
Polydiorganosiloxanen verwendet. Die Dichte des Siegel
schichtpolymeren liegt vorzugsweise in einem Bereich von
0,89 bis 0,96 g/cm3, der Schmelzindex in einem Bereich
von 0,1 bis 16 g/10 min und 2,16 kp/cm2 (DIN 53735) und
der Erweichungspunkt im Bereich von 60 bis 180°C
(ASTM E 28), besonders bevorzugt von 80 bis 140°C.
Die Schichtdicke einer siegelfähigen Deckschicht liegt
vorzugsweise in einem Bereich von 0,1 bis 10 µm, beson
ders bevorzugt im Bereich von 1 bis 3 µm.
Die gesamte biaxial streckorientierte Folie besitzt er
findungsgemäß eine Gesamtdicke von 10 bis 100 µm, vor
zugsweise von 15 bis 35 µm, wobei der überwiegende An
teil an der Gesamtdicke auf die Trägerschicht entfällt.
Um die Haftung der bislang beschriebenen Schichten der
erfindungsgemäßen Mehrschichtfolie untereinander noch zu
verbessern, können in einer besonderen Ausführungsform
zusätzliche Haftvermittlerschichten zwischen den einzel
nen Schichten vorgesehen sein. Die Haftvermittlerschich
ten bestehen vorteilhaft aus einem durch Pfropfung modi
fizierten Olefinhomo- oder -copolymerisat, einem partiell
verseiften Ethylen-Vinylalkohol-Copolymeren mit einem
niedrigen Verseifungsgrad oder Mischungen derselben mit
anderen Polyolefinen. Besonders bevorzugt sind durch
Pfropfung mit Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden modifi
zierte Polypropylenhomo- oder -copolymerisate.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Folie erfolgt nach
dem Coextrusionsverfahren, bei dem die Polymeren der ein
zelnen Schichten in getrennten Extrudern aufgeschmolzen
und dann in flüssigem Zustand in einer Mehrschicht-T-Düse
oder nach dem Adapterverfahren vereinigt werden. Die
schmelzflüssige Schichtstruktur wird dann auf einer Kühl
walze abgeschreckt und nachfolgend zur Verfestigung bi
axial streckorientiert und einer Wärmenachbehandlung un
terworfen. Die Streckorientierung der Folie kann sowohl
biaxial simultan als auch biaxial stufenweise erfolgen.
Bei der bevorzugten biaxialen stufenweisen Streckung wird
zunächst mittels beheizter Walzen längs- und nachfolgend
mittels eines Streckrahmens quergestreckt und anschlie
ßend thermofixiert. Die Strecktemperaturen liegen in dem
für Polypropylenfolien üblichen Bereich. Die Längsstreck
temperatur liegt zweckmäßigerweise in einem Bereich von
80 bis 150°C, vorzugsweise bei 110 bis 130°C, die Quer
strecktemperatur (Lufttemperatur des Querstreckrahmens)
vorteilhaft in einem Bereich von 100 bis 170°C, bevor
zugt bei 110 bis 130°C. Das Längsstreckverhältnis liegt
erfindungsgemäß im Bereich von 4 bis 5 und das Quer
streckverhältnis im Bereich von 8 bis 10.
Überraschend zeigte sich, daß die erfindungsgemäße Folie
nach diesem Verfahren ohne Schwierigkeiten herstellbar
war und daß die Folie aufgrund ihrer besonders günstigen
Sperreigenschaften gegenüber Gasen und Aromastoffen ge
eignet ist als Verpackungsmaterial von gegen Aromaverlust
oder Verderb bei Sauerstoffzutritt besonders empfindli
chen Nahrungs- und Genußmitteln.
Die erfindungsgemäße Folie wird nachfolgend anhand einer
Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Die Zeichnung stellt einen senkrechten Schnitt durch eine
Folie mit fünf Schichten in seitlicher Ansicht dar. Im
einzelnen sind durch Bezugsziffern die Trägerschicht 1
aus Polypropylen, die Barriereschicht 2 aus dem Polykon
densat aus m-Xyloldiamin und Adipinsäure sowie eine funk
tionelle Deckschicht 3, die in dem Beispiel als Schutz
schicht aus Polypropylen ausgebildet sein soll, darge
stellt. Zwischen der Trägerschicht 1 und der Barriere
schicht 2 einerseits und zwischen der Barriereschicht 2
und der funktionellen Deckschicht 3 andererseits sind
Haftvermittlerschichten 4/4′ angeordnet, die beispielhaft
aus einem durch Pfropfung mit Maleinsäureanhydrid modifi
zierten Polyethylencopolymerisat bestehen, das unter der
Handelsbezeichnung "Bynel 3000" im Handel erhältlich ist.
Claims (9)
1. Biaxial streckorientierte mehrschichtige Folie aus
Kunststoff, die nach dem Coextrusionsverfahren herge
stellt ist und wenigstens eine für Gase und Aromastoffe
undurchlässige Zwischenschicht enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine Trägerschicht auf Basis von Poly
propylen enthält, daß sie eine innere für Gase und Aroma
stoffe undurchlässige Sperrschicht aus Polymeren auf
Basis teilaromatischer Polyamide enthält und daß sie we
nigstens eine weitere äußere funktionelle Deckschicht
enthält.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trägerschicht aus einem Propylenhomopolymeren besteht.
3. Folie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polymere der Sperrschicht ein
Polykondensat der Komponenten m-Xyloldiamin und Adipin
säure ist.
4. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie als dritte funktionelle Deck
schicht eine Schutzschicht aus dem gleichen Polymeren
enthält, wie es auch für die Trägerschicht eingesetzt
wird.
5. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die funktionelle Deckschicht eine sie
gelfähige Schicht ist.
6. Folie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schichtdicke der siegelfähigen Deckschicht in einem
Bereich von 0,1 bis 10 µm, bevorzugt im Bereich von 1
bis 3 µm liegt.
7. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Gesamtdicke von 10 bis
100 µm, vorzugsweise von 15 bis 35 µm, besitzt.
8. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie zusätzliche Haftvermittlerschichten
zwischen den einzelnen Schichten enthält.
9. Verwendung einer Folie nach einem der Ansprüche 1
bis 8 als Verpackungsmaterial von gegen Aromaverlust oder
Verderb bei Sauerstoffzutritt besonders empfindlichen
Nahrungs- und Genußmitteln.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3828355A DE3828355A1 (de) | 1988-08-20 | 1988-08-20 | Mehrschichtige verpackungsfolie mit gasbarriere |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3828355A DE3828355A1 (de) | 1988-08-20 | 1988-08-20 | Mehrschichtige verpackungsfolie mit gasbarriere |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3828355A1 true DE3828355A1 (de) | 1990-02-22 |
Family
ID=6361281
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3828355A Withdrawn DE3828355A1 (de) | 1988-08-20 | 1988-08-20 | Mehrschichtige verpackungsfolie mit gasbarriere |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3828355A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9103824U1 (de) * | 1991-03-28 | 1992-07-30 | Auch, Dietmar, 73773 Aichwald | Mehrschichtige thermoplastische Folie |
EP0701898A1 (de) * | 1994-09-13 | 1996-03-20 | Mitsubishi Chemical Corporation | Biaxial gereckte Verbundfolie |
DE19624042C2 (de) * | 1996-06-17 | 2002-10-24 | Mars Inc | Verfahren zur Herstellung einer Verpackung sowie danach herstellbare Verpackung |
DE19634759C2 (de) * | 1996-06-17 | 2003-11-06 | Mars Inc | Verfahren zur Herstellung einer Verpackung sowie danach herstellbare Verpackung |
DE10235583A1 (de) * | 2002-08-03 | 2004-02-19 | Alcan Deutschland Holdings Gmbh & Co. Kg | Siegelfolie mit Barriereschicht |
-
1988
- 1988-08-20 DE DE3828355A patent/DE3828355A1/de not_active Withdrawn
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EP0912400B2 (de) † | 1996-06-17 | 2005-08-03 | Mars, Inc. | Verfahren zur herstellung von öffnungsmitteln für eine verpackung |
DE10235583A1 (de) * | 2002-08-03 | 2004-02-19 | Alcan Deutschland Holdings Gmbh & Co. Kg | Siegelfolie mit Barriereschicht |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |