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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Bestimmung von pilzlicher
Biomasse in einer Vielfalt von Proben einschließlich Umweltproben, Lebensmittelprodukten,
Pflanzenmaterialien, Baumaterialien, menschlichen und tierischen
Körperproben
und industriellen Pilzkulturen.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
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Pilzspezies
werden bei der Fermentierung von Lebensmitteln und zur Herstellung
von gewünschten Genprodukten
wie Enzymen und Antibiotika verwendet. Pilze können auch das Verderben von
Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten und das Verrotten
von Baumaterialien verursachen und für Säuger einschließlich Menschen
pathogen sein.
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Derzeit
verwendete Verfahren zum Nachweis von pilzlicher Biomasse umfassen
die Extraktion von pilzspezifischen Zellkomponenten wie Ergosterol
(Grant and West, 1986) und Phospholipid-Fettsäuren (PLFA) (Frostegård et al.,
1993), selektive Färbung
von Zellorganellen (Kropp, 1990,
US
5,445,946 ), Nachweis von Pilzstoffwechselprodukten, die
in Zellextrakten vorhanden sind, durch Fluoreszenz (
SU 1,744,114 ;
JP 7,095,898 ), und dem immunologischen
Nachweis von strukturellen Komponenten der pilzlichen Zellwand (
US 5,004,699 ).
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Ein
Verfahren zum Nachweis einer spezialisierten Mycoflora im Boden
wurde von Rodriguez-Kabana et
al., 1983, beschrieben. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip des
Messens von Chitinaseaktivität
durch Zugabe von Chitin zum Boden und des Korrelierens der Aktivität mit der
pilzlichen Population im Boden.
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All
diese Verfahren bringen jedoch mehrere Nachteile mit sich, insbesondere
auf Grund der komplizierten Probenvorbereitungen, einschließlich des
Aufbrechens von Zellen und Hyphen und der Isolierung von Zellkomponenten.
Außerdem
beinhalten die Verfahren im Allgemeinen ausgedehnte Testzeiten und
sind außerdem
zeit- und arbeitsaufwendig und erfordern spezialisierte technische
Fertigkeiten.
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Daher
besteht Bedarf an einem verbesserten, einfachen und schnellen Verfahren
zum selektiven Nachweis pilzlicher Biomasse, das ohne die vorstehenden
Nachteile durchgeführt
werden kann.
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Es
ist nun gefunden worden, dass eine reproduzierbare Korrelation zwischen β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivitäten (EC
3.2.1.52) und der Menge an pilzlicher Biomasse und/oder der Menge
an pilzlichen Zellkomponenten besteht. Diese Entdeckung führte zur
Entwicklung eines neuen Verfahrens zum Nachweis von pilzlicher Biomasse,
das den vorstehenden Bedarf an einem verbesserten Verfahren nachkommt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Demnach
bezieht sich die vorliegende Erfindung in einer Ausführungsform
auf ein Verfahren zum selektiven Nachweis einer pilzlichen Biomasse
in einer Probe, umfassend die Schritte: (i) Nachweis der Menge, Anwesenheit
oder Aktivität
von β-N-Acetylhexosaminidase
(EC 3.2.1.52) in der Probe, und (ii) Korrelieren der Menge, Anwesenheit
oder Aktivität
von β-N-Acetylhexosaminidase
mit mindestens einem pilzlichen Biomasse-Parameter, welcher in der
Probe vorhanden ist, wobei der Nachweis unter Bedingungen durchgeführt wird, unter
denen β-N-Acetylhexosaminidase
von nicht-pilzlichem Ursprung, falls vorhanden, nicht nachgewiesen werden
kann.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung bezieht sich die Erfindung auf ein
Produkt zum Nachweis von pilzlicher Biomasse in einer Probe, umfassend
(i) einen Wirkstoff, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Substratmolekül, umfassend
eine nachweisbare Einheit, welche von dem Substratmolekül in Anwesenheit
von β-N-Acetylhexosaminidase
freisetzbar ist, einer immunologisch aktiven Verbindung und einer
Nucleotidsequenz, und (ii) ein Mittel zum Nachweis eines Signals,
welches aus der Reaktion zwischen dem Wirkstoff und der β-N-Acetylhexosaminidase
resultiert.
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GENAUE OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt, wie vorstehend erwähnt, ein Verfahren zum selektiven
Nachweis einer pilzlichen Biomasse in einer Probe bereit, umfassend
das Nachweisen der Menge, Anwesenheit oder Aktivität von β-N-Acetylhexosaminidase
(EC 3.2.1.52), welche ein Enzym ist, das in im Wesentlichen allen
Pilzspezies vorhanden ist und deren Menge, Anwesenheit oder Aktivität mit der
Menge an pilzlicher Biomasse, die in der Probe vorhanden ist, korreliert
ist. (Die vorstehende EC-Nummer bezieht sich auf die Enzymdatenbank,
Ausgabe 21.0/Oktober 1996).
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Wie
er hier verwendet wird, besagt der Ausdruck "selektiver Nachweis", dass, wenn eine Probe gemäß der Erfindung
getestet wird, die Testbedingungen so ausgewählt werden, dass jeglicher
Nachweis von nicht-pilzlichen β-N-Acetylhexosaminidasen
oder enzymatischen Aktivitäten,
die ansonsten ein selektives Testen auf pilzliche Enzyme stören könnten, ausgeschlossen
ist.
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Im
vorliegenden Kontext bezieht sich der Ausdruck "pilzliche Biomasse" auf alle Zellkomponenten von Pilzspezies,
wie sie in Henderson's
Dictionary of Biological Terms, 10. Auflage, Longman Scientific & Technical, 1990,
definiert sind. Somit beinhaltet die pilzliche Biomasse, wie sie
hier verwendet wird, einzelne Zellen, Myzelien, Thalli, Hyphen und
Sporen der im vorstehenden Referenzbuch erwähnten Pilzspezies. Pilzspezies, wie
sie hier definiert sind, beinhalten Spezies, die zu den Unterabteilungen
Zygomycotina, Ascomycotina, Basidiomycotina und Deuteromycotina
gehören.
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In
einer Ausführungsform
basiert das Verfahren der Erfindung auf dem Nachweis der Aktivität von mindestens
einer pilzlichen β-N-Acetylhexosaminidase
in einer zu testenden Probe durch Inkontaktbringen der Probe mit
einem Substratmolekül,
das eine nachweisbare Einheit umfasst, die von dem Substratmolekül in Gegenwart
von pilzlicher β-N-Acetylhexosaminidase
freisetzbar ist, gefolgt vom Nachweis der freigesetzten Einheit.
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Somit
kann ein Test zum Nachweis von pilzlicher β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität auf der
spezifischen Spaltung eines Substratmoleküls in eine oder mehrere leicht
nachweisbare Einheiten basieren. Fluorogene Einheiten können mit
hoher Empfindlichkeit nachgewiesen werden, und die Verwendung von
Substratmolekülen,
die durch Fluoreszenz nachweisbare Einheiten umfassen, bei herkömmlichen
Tests auf enzymatische Aktivitäten
ist gut charakterisiert und kann gemäß der Erfindung eingesetzt
werden. Als Beispiel hat die hohe Empfindlichkeit des Nachweises
von fluorogenen Einheiten die Entwicklung von Tests zum Nachweis zum
Beispiel von Chitinase, die durch bakterielle Spezies erzeugt wird
(McCreath and Gooday, 1992), und β-Glucanase-Aktivitäten in Pilzspezies,
einschließlich
Hefe (Claeyssens et al., 1989), erleichtert.
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Es
ist ein bedeutender Aspekt der vorliegenden Erfindung, dass eine
große
Vielfalt von Pilzspezies, wenn sie auf ihre Fähigkeit getestet werden, Substrate,
die mit fluorogenen Einheiten markiert sind, enzymatisch zu spalten, β-N-Acetylhexosaminidase
erzeugt, die durch Fluoreszenz nachweisbare Einheiten freisetzt, deren
Menge mit der Menge von Ergosterin und pilzbezogenen Phospholipid-Fettsäuren (PLFA)
korreliert ist, deren Vorliegen derzeit bei der Bestimmung einer
pilzlichen Biomasse verwendet wird.
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Überraschenderweise
ist die Menge der freigesetzten, durch Fluoreszenz nachweisbaren
Einheiten unmittelbar mit der Biomasse der getesteten Pilzspezies
korreliert, die die vorstehende β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität erzeugt.
Diese Korrelation zeigt eine konstitutive Expression von β-N-Acetylhexosaminidase an.
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Das
Verfahren umfasst einen weiteren Schritt der Korrelierung der Aktivität, Anwesenheit
oder Menge von β-N-Acetylhexosaminidase
mit einem pilzlichen Biomasse-Parameter der pilzlichen Biomasse
wie zum Beispiel der Menge an pilzlicher Biomasse, die in der Probe
vorhanden ist, wie sie durch direkte Messung des Gewichts der pilzlichen
Biomasse bestimmt wird. Der pilzliche Biomasse-Parameter kann auch
ein Stoffwechselprodukt, eine zusätzliche enzymatische Aktivität oder ein
Indikator für
den physiologischen Zustand der pilzlichen Biomasse sein. In diesem
Zusammenhang umfassen geeignete pilzliche Stoffwechselprodukte Fettsäuren, Polysaccharide
und Teile davon, Polyketide, Steroide, Shikimisäuren, Alkaloide, ein Pigment,
das von einer Pilzspezies natürlich
erzeugt wird, wie zum Beispiel Astaxanthin, Carotenoide, Riboflavine,
Terpenoide und Derivate davon, Antibiotika wie z. B. Penicilline.
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In
einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
ist eine nachweisbare Einheit, die von einem Substrat für die β-N-Acetylhexosaminidase
freigesetzt wird, mit der Menge an pilzlicher Biomasse korreliert,
die in der Probe vorhanden ist, wie sie direkt durch Messen des
Gewichts der pilzlichen Biomasse bestimmt wird. Vorzugsweise ist
das Gewicht das Trockengewicht der pilzlichen Biomasse. Nach Erstellen
einer derartigen Korrelation in Form zum Beispiel einer Standardkurve
kann das Verfahren verwendet werden, um weitere geeignete Standardkurven
zu erstellen, die z. B. unter geeigneten experimentellen und/oder
industriell relevanten Bedingungen die Beziehung zwischen der Menge
der freigesetzten Einheit und der Menge der pilzlichen Biomasse
veranschaulichen. Standardkurven können für eine Reihe von experimentellen
und/oder industriell relevanten Bedingungen erzeugt werden, um einen
Satz von physiologischen Parametern zur Verfügung zu stellen, die mit dem
physiologischen Zustand einer Pilzspezies unter einer Vielfalt von Bedingungen
assoziiert sind. Derartige Parameter umfassen Wachstumsrate, Wachstumsphase,
Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt, Zusammensetzung des Wachstumsmediums,
einschließlich
Anwesenheit/Abwesenheit von vorzugsweise metabolisierbaren Nährstoffen,
osmotische Stärke
und die Anwesenheit oder Abwesenheit von wesentlichen Zellbestandteilen
oder Vorläufern
dafür.
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Der
Indikator für
den physiologischen Zustand der pilzlichen Biomasse ist auch so
zu verstehen, dass er die Anwesenheit oder Abwesenheit von bestimmten
Stoffwechselprodukten oder Polypeptiden einschließt, die
i) in bestimmten Wachstumsphasen, ii) als Reaktion auf sich ändernde
Umweltbedingungen oder iii) als Reaktion auf die Anwesenheit oder
Abwesenheit von zellulären
oder chemischen Komponenten erzeugt werden.
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Die
Korrelation zwischen der freigesetzten nachweisbaren Einheit und
einem Indikator für
den physiologischen Zustand der pilzlichen Biomasse kann auch angewandt
werden, um ein verläßliches
Verfahren zum Bewerten der "physiologischen
Eignung und Anpassbarkeit" einer
pilzlichen Biomasse zu erstellen. Dies ist insbesondere wichtig
beim Nachweis einer pilzlichen Biomasse, die gentechnisch hergestellt,
selektiert oder anderweitig für
einen besonderen Zweck verbessert wurde, normalerweise für eine erhöhte Produktion
eines Stoffwechselprodukts, eines Antibiotikums oder eines gewünschten
Genproduktes. Somit kann die Herstellung von homologen und/oder
heterologen Polypeptiden in großen
Mengen zur Fehlfaltung des hergestellten Polypeptids und/oder zur Überladung
der zellulären
Transport- oder Sekretionseinrichtung führen. Diese unerwünschten
Phänomene
neigen dazu, eine Stressreaktion zu induzieren, die, wenn sie in
einem "semi-permanenten
Zustand" vorhanden
ist, dazu neigt, die Produktionsausbeute zu verringern.
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Gemäß dem vorliegenden
Verfahren kann eine nachweisbare Einheit, die durch die β-N-Acetylhexosaminidase
freigesetzt wird, durch jedes spektroskopische Verfahren nachgewiesen werden.
Somit umfassen geeignete spektroskopische Verfahren Verfahren zum
Bestimmen einer selektiven Absorption von elektromagnetischer Strahlung
durch Substratmoleküle
und Einheiten, die daraus freigesetzt werden, wie Fluorometrie, wobei
die von der freigesetzten Einheit ausgestrahlte Fluoreszenz bestimmt
wird. Ein selektiver Nachweis einer freigesetzten und durch Fluoreszenz
nachweisbaren Einheit kann auch unter Verwendung eines Filters erreicht
werden, das Licht von allen, außer
den gewünschten,
vorbestimmten Wellenlängen
absorbiert, welche durch das Filter gehen, bevor sie nachgewiesen
werden.
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Wenn
es gewünscht
ist, mehr als eine Substrateinheit nachzuweisen, sollten die verschiedenen
Einheiten Fluoreszenz ausstrahlen, die bei verschiedenen Wellenlängen und/oder
durch Verwendung von geeigneten Filtern, wie vorstehend beschrieben,
nachgewiesen wird.
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Alternative
Verfahren zum Nachweis von selektiver Absorption von elektromagnetischer
Strahlung umfassen Ultraviolett-Spektroskopie, Infrarot-Spektroskopie,
magnetische Kernresonanz(NMR)- Spektroskopie, einschließlich gepulste
Fourier-Transformations-NMR, Massen-Spektrometrie, Röntgenbeugung,
Mikrowellenabsorption, Elektronenspinresonanz, optische Rotationsdispersion
und Circulardichroismus.
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Ultraviolett-Spektroskopie
wird verwendet, um konjugierte Systeme nachzuweisen, da die Promotion von
Elektronen derartiger Systeme vom Grundzustand in den Anregungszustand
eine Absorption in diesem Bereich des Spektrums bewirkt. Infrarot-Spektroskopie
wird verwendet, um die Schwingungen von Molekülen und insbesondere die charakteristischen
Schwingungen der Doppel- und Dreifachbindungen nachzuweisen und
zu identifizieren, die in vielen funktionellen Gruppen vorhanden
sind.
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Bei
der magnetischen Kernresonanzspektroskopie wird eine längere Wellenlänge des
elektromagnetischen Spektrums verwendet, um Änderungen der Ausrichtung von
Kernmagneten in starken Magnetfeldern nachzuweisen. Die genaue Frequenz
der Absorption ist ein sehr empfindliches Maß der magnetischen und damit
der chemischen Umgebung derartiger Kerne. Außerdem beeinflussen die Anzahl
und die Anordnung von benachbarten Magnetkernen das Erscheinen dieser
Absorption auf eine gut definierte Weise. Daraus ergeben sich beträchtliche
Informationen über
die Anordnung von funktionellen Gruppen und Kohlenwasserstoffrückständen z.
B. in einer Einheit, die ein Teil des Substratmoleküls ist oder
von diesem freigesetzt wurde.
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Die
Massenspektrometrie misst das Masse-Ladung-Verhältnis von Substrateinheiten,
die durch Elektronenbeschuss geladen wurden. Strukturelle Informationen
ergeben sich aus der mäßig vorhersagbaren
Zersplitterung von Substratmolekülen,
einschließlich
einer Korrelation von geladenen Einheiten mit ähnlichen Strukturen. Die Röntgenbeugung
kann verwendet werden, um Zentren hoher Elektronendichte zu identifizieren,
wie zum Beispiel Atome. Mikrowellenabsorption wird verwendet, um
Molekülrotationen
von Substrateinheiten zu messen.
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Die
Elektronenspinresonanz weist ungepaarte Elektronen nach und kann
verwendet werden, um die Verteilung von Elektronendichten in Substrateinheiten
wie z. B. freigesetzten Radikalen zu messen. Optische Rotationsdispersion
und Circulardichroismus verwenden sichtbares und ultraviolettes
Licht zum Bestimmen der Korrelation von Änderungen der Rotationsenergie
von Substrateinheiten mit Änderungen
von polarisiertem Licht; derartige Messungen können oft mit der absoluten
Konfiguration von Molekülen
in Beziehung gesetzt werden.
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Somit
versteht sich, dass Einheiten durch Anwendung von Ergebnissen "selektiv" nachweisbar sind, die
durch eines oder mehrere der vorstehend erwähnten Verfahren erhältlich sind,
wie z. B. UV-Maxima, IR-Frequenzen, chemische NMR-Verschiebungen
und Kopplungskonstanten und übliche
Massenfragmente, die sich in Massenspektren finden.
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Das
Verfahren der Erfindung eignet sich zum Nachweis von pilzlicher
Biomasse, einschließlich
Spezies, die zu Zygomycotina, Ascomycotina, Basidiomycotina und
Deuteromycotina oder einem Gemisch von diesen gehören. In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung den Nachweis von pilzlicher Biomasse, die
lebendige Propagationseinheiten in Form von Myzelien, Konidien,
Sporen und einzelnen Zellen wie Hefe umfasst. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfasst die pilzliche Biomasse in der getesteten Probe
lebensfähige
pilzliche Biomasse und/oder nicht lebensfähige pilzliche Biomasse.
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Das
Verfahren kann verwendet werden, um pilzliche Biomasse in geringen
Mengen nachzuweisen, wie einer Menge, die höchstens 1 μg, vorzugsweise höchstens
0,1 μg,
mehr bevorzugt höchstens
0,01 μg
und am meisten bevorzugt höchstens
0,001 μg
beträgt
und nachweisbar ist.
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In
einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung den weiteren Schritt der Vorinkubation der Probe in einem
geeigneten Medium, das das Wachstum von pilzlicher Biomasse unterstützt, bevor
die Anwesenheit von dieser tatsächlich
getestet wird. Das Ziel der Vorinkubation besteht darin, es jeglicher
pilzlicher Biomasse zu ermöglichen,
sich zu vermehren und somit zu einer erhöhten Empfindlichkeit des Testverfahrens,
das hier nachstehend beschrieben ist, beizutragen. Die Vorinkubation
kann die Zugabe einer Verbindung, die die nicht-pilzliche biologische
Aktivität
hemmt, zu einem geeigneten Wachstumsmedium einschließen. Verbindungen,
die zum Hemmen von nicht-pilzlichen biologischen Aktivitäten nützlich sind,
schließen
Antibiotika wie z. B. Chloramphenicol und/oder Streptomycin, Bakteriocine
und Chemikalien mit selektiven, das Wachstum hemmenden Wirkungen
auf Bakterien wie z. B. Sulfite oder Metallionen ein. Die Länge der
Vorinkubationszeit hängt
von der Menge pilzlicher Biomasse und der Menge nicht-pilzlicher
Biomasse, die in der Probe vorhanden ist, ab.
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Gemäß dem vorliegenden
Verfahren kann eine Probe mehrmals unter Bedingungen vorinkubiert
werden, die selektiv das Wachstum von pilzlicher Biomasse oder nicht-pilzlicher
Biomasse unterdrücken.
Derartige Vorinkubationen können
einer Reihe von Testverfahren vorausgehen, wobei i) die gesamte
Biomasse quantitativ bestimmt wird (d.h. keine Wachstumsunterdrückung),
ii) pilzliche Biomasse quantitativ bestimmt wird (d.h. Unterdrückung des
Wachstums von nicht-pilzlicher
Biomasse), und iii) nicht-pilzliche Biomasse quantitativ bestimmt
wird (d.h. Unterdrückung
des Wachstums von pilzlicher Biomasse).
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Das
vorliegende Verfahren kann die Zugabe einer Induktorsubstanz einschließen, die
in der Lage ist, die β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität zu induzieren
oder zu steigern. Der Induktor kann i) während der Vorinkubationszeit,
wie vorstehend erwähnt,
ii) unmittelbar vor dem Testverfahren, oder iii) in geeigneten Zeitabständen während des
Testverfahrens zugegeben werden. Wenn es bevorzugt wird, die Anwesenheit
von nicht-pilzlicher Biomasse zu bestimmen, kann eine Induktorsubstanz,
die in der Lage ist, die nicht-pilzliche β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität zu induzieren
oder zu steigern, zugegeben werden.
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Nützliche
Induktoren umfassen Monomere und/oder Oligomere wie z. B. Dimere
und Trimere von Substanzen, die Polysaccharide bilden, wie z.B.
Cellulose, Hemicellulose, Amylose, Amylopectin, Chitin, Mannan, Xanthan,
Xylan, Arabinan und Galactan. Besonders nützliche Induktoren sind Glucosamine
wie z.B. N-Acetylglucosamin und Amino-substituierte Derivate davon.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren gemäß der Erfindung
nach dem Testverfahren einen weiteren Schritt der Inkubation der
Probe in einem geeigneten selektiven Medium, das das Wachstum nur
von i) pilzlicher Biomasse oder ii) nicht-pilzlicher Biomasse erlaubt.
Das Wachstum von nicht-pilzlicher Biomasse wie z. B. Bakterien kann
somit zur Bestimmung von bakteriellen Spezies führen, die in der Probe enthalten
sind, indem Techniken des Stands der Technik verwendet werden. Ähnlich kann
die pilzliche Biomasse, die in der Probe enthalten ist, ferner durch
Wachstum auf selektiven Medien differenziert oder identifiziert
werden, die z. B. durch eine geeignete Kohlenstoffquelle ergänzt sind,
die das Wachstum und/oder die Entwicklung von Phänotypeigenschaften von einer
oder mehreren Pilzspezies, die z. B. zu Zygomycotina, Ascomycotina,
Basidiomycotina oder Deuteromycotina gehören, unterstützt.
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Beim
Nachweis von β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität gemäß der Erfindung
sind nützliche
Substratmoleküle,
die durch Fluoreszenz und/oder chromogen nachweisbare Einheiten
umfassen, besonders bevorzugt, wie Substratmoleküle, einschließlich einer
fluorogenen und/oder chromogenen Einheit wie einer 4-Methylumbelliferoneinheit
oder Derivaten davon, z. B. 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid (4-MU-GlcNAc).
Es ist gefunden worden, dass im Wesentlichen alle Pilzspezies in
der Lage sind, dieses Substrat konstitutiv zu spalten, während keine
einer Reihe von getesteten Bakterien diese Fähigkeit aufwies.
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Alternative
Substratmoleküle
umfassen 5-Brom-6-chlor-3-indolyl-2-acetamid-2-desoxy-β-D-gluco-pyranosid,
5-Brom-4-chlor-3-indolyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid, Indolyl-2-acetamid-2-desoxy-β-D-gluco-pyranosid,
4-Nitrophenyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid, β-Trifluormethylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid,
N-Methylum-indolyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid, 5-Iod-3-indolyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid,
4-Methylumbelliferyl-β-D-N,N',N''-triacetylchitotriose,
4-Methylumbelliferyl-β-D-N,N'-diacetylchitobiosid,
4-Methylumbelliferyl-7-(6-sulfo-2-acetamid-2-desoxy)-β-D-glucosaminid,
4-Methylumbelliferyl-7-(6-sulfo-2-acetamid-2-desoxy-β-D-glucopyronosid), 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid,
4-Methylumbelliferyl-N-acetylgalactosaminid,
Resorufin-N-acetyl-β-D-glucosaminid,
4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-α-D-glucosaminid
und DDAO (9H-(1,3-Dichlor-9,9- dimethylacridin-2-on-7-yl)N-acetyl-β-D-glucosaminid)
und alle N-actyl-β-D-glucosaminidoligomerderivate
von DDAO.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist die freigesetzte fluorometrisch und/oder chromogen
nachweisbare Einheit in einer Menge von höchstens 100 Picomol, vorzugsweise
höchstens
50 Picomol, mehr bevorzugt höchstens
20 Picomol, noch mehr bevorzugt höchstens 10 Picomol nachweisbar,
und am meisten bevorzugt ist die freigesetzte Einheit in einer Menge
von höchstens
1 Picomol nachweisbar.
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Obwohl
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung einen fluorometrischen und/oder chromogenen Nachweis
der freigesetzten Einheit betreffen, schließt das Verfahren eine Ausführungsform
ein, wobei die freigesetzte Einheit sichtbar nachweisbar ist, z.
B. durch Lumineszenz ohne weitere Quantifizierung oder Datenverarbeitung.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren bereit, das den weiteren Schritt
der Verwendung von mindestens einem zusätzlichen Substratmolekül umfasst,
das eine freisetzbare Einheit umfasst, die nachweisbar ist. Diese
Einheit kann entweder durch eine pilzliche enzymatische Aktivität, eine
allgemeine mikrobielle enzymatische Aktivität oder eine nicht-pilzliche
enzymatische Aktivität
freigesetzt werden.
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Die
nachweisbare Einheit, die in dem zusätzlichen Substratmolekül enthalten
ist, kann somit dazu dienen, zwischen i) einer oder mehreren Pilzspezies,
die in der Probe enthalten sind, ii) mikrobieller Biomasse, die
in der Probe enthalten ist, und iii) nicht-pilzlicher Biomasse,
die in der Probe enthalten ist, zu differenzieren oder deren Identifizierung
weiter zu erleichtern.
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Die
Verwendung des Verfahrens nach dieser besonderen Ausführungsform
würde somit
einen selektiven Nachweis von mikrobieller Biomasse, pilzlicher
Biomasse bzw. nicht-pilzlicher Biomasse in der betreffenden Probe
ermöglichen.
Dies ist besonders relevant, wenn die zu testende Probe von einer
Umgebung erhalten wird, die auch das Wachstum von z. B. nicht-pilzlicher Biomasse
erlaubt.
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Gemäß der Erfindung
beträgt
die Zeitdauer des Inkontaktbringens der Probe mit dem Substratmolekül höchstens
24 Stunden, vorzugsweise höchstens
6 Stunden wie höchstens
3 Stunden, mehr bevorzugt höchstens
30 Minuten, noch mehr bevorzugt höchstens 10 Minuten wie höchstens
1 Minute, und am meisten bevorzugt beträgt die Zeit des Inkontaktbringens
der Probe mit dem Substratmolekül
höchstens
30 Sekunden. Die Proben können
in Mikrotiterplatten getestet werden.
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Das
Verfahren der Erfindung kann das Entnehmen von Proben und/oder den
Nachweis der freigesetzten Einheit zu geeigneten Zeitpunkten über einen
geeigneten Zeitabstand einschließen. Es wird auch ein Verfahren
gemäß der Erfindung
bereitgestellt, wobei die freigesetzte Einheit kontinuierlich zum
Beispiel durch online-Analyse nachgewiesen wird. Das Substratmolekül kann anfangs
einmal zugegeben werden und verbleiben, während Proben über die
gewünschte
Zeitdauer entnommen werden. In einer anderen Ausführungsform wird
das Substratmolekül
in einer geeigneten Menge zu jedem Zeitpunkt unmittelbar vor dem
Nachweis der freigesetzten Einheit zugegeben. Wenn ein quantitativer
Nachweis der freigesetzten Einheit gewünscht ist, muss das Substratmolekül in einer
Konzentration vorliegen, die eine "Sättigung" darstellt. Dies
kann auch unter Verwendung von Konzentrationen unterhalb der Sättigung
erfolgen, wenn nur 10-20% der Substratmoleküle gespalten sind, vorzugsweise
bei einer konstanten "Umsatz" Rate, um die nachweisbare
Einheit mit einer konstanten Rate über einen geeigneten Zeitabstand
freizusetzen.
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Der
weite Anwendungsbereich, der auf dem vorliegenden Verfahren basiert,
wird durch die Tatsache veranschaulicht, dass die Probe entweder
in einem flüssigen
oder in einem festen Medium mit einem Substratmolekül in Kontakt
gebracht werden kann. Somit können
sowohl pilzliche als auch bakterielle Spezies nach β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität durchmustert
werden, indem ein geeignetes festes Medium verwendet wird, wie z.
B. Bodenextraktagar (BEA)-Medium, ergänzt mit 4-MU-GlcNAc. Das Durchmusterungs-Medium kann
auch mit Substanzen ergänzt
werden, die mögliche,
induzierende Wirkungen haben, wie es in den folgenden Beispielen
beschrieben wird.
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Das
Inkontaktbringen einer Probe mit dem Substratmolekül kann auch
zu einem "in-situ-Nachweis" einer pilzlichen
Biomasse führen.
Wie er hier verwendet wird, bezeichnet ein "in-situ-Nachweis" die Bestimmung der
pilzlichen Biomasse an ihrem Wachstumsort wie z. B. einem natürlichen
Lebensraum. Es wird auch ein Verfahren zur Bestimmung von pilzlicher
Biomasse bereitgestellt, die unter den äußeren Oberflächen der
Probe vorhanden ist.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist die Probe eine Umweltprobe aus Boden, Wasser oder
Luft. Die Probe kann auch von einem Bauelement erhalten oder hergeleitet
sein oder eine Probe von Holz sein. In einer besonderen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Nachweisen von Tuberaceae- und/oder Cantharellus-Biomasse
in einer vom Boden entnommenen Probe bereitgestellt. Verfahren des Stands
der Technik, die derzeit zum Bestimmen von Tuberaceae-Biomasse erhältlich sind,
erfordern, außer dass
sie zeit- und arbeitsaufwendig sind, die Verwendung von Versuchstieren
wie z. B. Schweinen.
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Gemäß der Erfindung
können
fermentierte Produkte für
den Verbrauch durch Menschen oder Tiere, Ackerfrüchte oder ein Teil davon, eine
Pflanze oder ein Teil davon, ein Gemüse und eine Frucht auf die
Anwesenheit von pilzlicher Biomasse getestet werden. Das Testen
von Körnern,
Samen oder Nüssen
auf die Anwesenheit von pilzlicher Biomasse ist eine besonders nützliche
Anwendung.
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Bei
anderen Anwendungen wird eine Probe von Ackerfrüchten, einer Pflanze, eines
Gemüses
oder einer Frucht getestet und die Ergebnisse können im Zusammenhang mit der Überwachung
und Kontrolle der Verteilung und Wirksamkeit von Fungiziden bewertet
werden. Geerntete Produkte werden insbesondere während der Lagerung getestet,
um das Maß der
pilzlichen Kontaminierung zu bewerten. Die geernteten Produkte können getestet
werden, indem eine Probe davon unmittelbar mit dem Substrat, wie
vorstehend beschrieben, in Kontakt gebracht wird oder indem zunächst ein
geeigneter Extrakt von dem geernteten, zu testenden Produkt hergestellt
wird.
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Das
Verfahren ist zum Testen eines Lebensmittelproduktes, z. B. eines
mit Wärme
behandelten Produktes, einer Lebensmittelkomponente, eines Futterproduktes
und einer Futterkomponente geeignet. Das Testen von Gewürzen, Tee,
Kakao oder Kaffee ist auch eine nützliche Anwendung.
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Die
Verwendung der bereitgestellten Verfahren zum quantitativen Nachweis
von pilzlicher Biomasse ergibt verlässliche Ergebnisse auf empfindliche
Weise. Die erhaltenen Ergebnisse können verwendet werden, um das
Einhalten allgemeiner Gesundheits- und/oder Sicherheitsrichtlinien
zu bewerten. In manchen Fällen können derartige
Ergebnisse auf Grundlage eines nicht quantitativen Nachweises von
pilzlicher Biomasse erzeugt werden.
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Als
ein Beispiel für
die Verwendung des Verfahrens zum Bewerten des Einhaltens von allgemeinen Gesundheits-
und/oder Sicherheitsrichtlinien können die ökologischen und/oder toxikologischen
Wirkungen z. B. von Chemikalien, einschließlich organischer Verbindungen
mit vermutlich unerwünschten
Wirkungen auf eine Umgebung, eingeschätzt werden. Derartige Chemikalien
werden selektiven Proben z. B. von Boden, der eine pilzliche Biomasse
enthält,
zugegeben, und die Wirkung der Chemikalie auf das Wachstum der pilzlichen Spezies
wird bestimmt. In einer besonderen Ausführungsform von Interesse wird
die Diffusion von Fungiziden in eine Bodenprobe, die mit pilzlicher
Biomasse ergänzt
wurde, hinsichtlich der Überwachung
des Überlebens der
pilzlichen Biomasse bewertet. Dieses Überleben kann mit herkömmlichen
Pilzindikatoren korreliert werden, wie z. B. Ergosterol und PLFA.
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In
einer besonderen Anwendung des Verfahrens umfasst die Probe eine
pilzliche Biomasse, die bei der Herstellung eines gewünschten
Produktes in Form eines Peptids wie eines Polypeptids, eines Enzyms,
eines Epitops, eines Hormons, eines antiviralen Proteins, eines
Antitumor-Proteins
und eines Wachstumsfaktors verwendet wird. Die pilzliche Biomasse
kann auch bei der Herstellung eines gewünschten Stoffwechselprodukts
oder einer Zellkomponente verwendet werden. Die vorstehende pilzliche
Biomasse kann mindestens eine rekombinante Pilzspezies oder eine
Spezies umfassen, die ein Gen und/oder Expressionssignale umfasst,
die mit den Pilzspezies nicht natürlich assoziiert sind. Der
Begriff "rekombinant" bezieht sich auf
jede Form von Gentechnik, die verwendet wird, um die rekombinanten
Spezies herzustellen. Die pilzliche Biomasse kann auch eine sein,
bei der die Produktion eines Polypeptids, eines Stoffwechselprodukts
und/oder einer Zellkomponente reduziert oder eliminiert wurde, wobei
die Reduktion und/oder Eliminierung durch herkömmliche Durchmusterungs-Techniken
oder durch Techniken mit rekombinanter Genetik und/oder Gentechnik
erreicht werden.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung der Erfindung wird ein Mittel zum Nachweis der freigesetzten
Einheit z. B. durch ein Fluorometer bereitgestellt. Demnach betrifft
die Erfindung auch eine Einrichtung zum fluorometrischen und/oder
chromogenen Nachweis von freigesetzten und nachweisbaren Einheiten,
die in dem vorstehend beschriebenen Verfahren erzeugt werden. Die
Einrichtung ist geeigneterweise eine tragbare Einrichtung, die für "Plattform-" oder Feldversuche
verwendet werden kann.
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Bei
noch einer weiteren möglichen
Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren zum Bestimmen einer
mikrobiellen Biomasse durch Nachweis von β-N-Acetylhexosaminidase- Aktivität, die in
der Biomasse vorhanden ist, bereitgestellt. Insbesondere wird ein
mutmaßliches
Verfahren bereitgestellt, das die folgenden Schritte umfasst: (i)
Inkontaktbringen einer Probe mit einem Substratmolekül, welches
eine nachweisbare Einheit umfasst, die von dem Substratmolekül in Anwesenheit
einer selektiv nachweisbaren, mikrobiellen, enzymatischen Aktivität freisetzbar
ist, und (ii) Nachweis der freigesetzten Einheit.
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Eine
weitere Anwendung von Interesse des vorliegenden Verfahrens ist
der Nachweis von Pilzinfektionen in Menschen und Tieren. Es ist
somit gefunden worden, dass das Verfahren den Nachweis von pilzlich hergeleiteter β-N-Acetylhexosaminidase,
die in menschlichen Plasmaproben vorhanden ist, erlaubt. Es wurde jedoch
auch entdeckt, dass menschliche Plasmaproben eine inhärente Hexosaminidase-Aktivität aufweisen, die
z. B. durch Fällung
mit Ammoniumsulfat aus dem Plasma entfernt werden könnte. Eine
derartige Vorbehandlung beeinflusste nicht den Nachweis der pilzlich
hergeleiteten β-N-Acetylhexosaminidase,
die auch in dem Plasma vorhanden war. Es wird in Betracht gezogen,
dass das vorliegende Verfahren im Allgemeinen zum Nachweis von Pilzen
oder pilzlich hergeleiteter β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität in Körperproben
von Menschen und Tieren verwendet werden kann.
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Die
Erfindung betrifft, wie es vorstehend erwähnt ist, ein Produkt, umfassend
(i) einen Wirkstoff, der mit β-N-Acetylhexosaminidase
reagiert, wobei die Menge oder Aktivität dieses Enzyms mit der Menge
von pilzlicher Biomasse, die in einer Probe vorhanden ist, korreliert
ist, wobei die Reaktion zwischen dem Enzym und dem Wirkstoff zu
einem nachweisbaren Signal führt,
und (ii) ein Mittel zum Nachweisen des Signals als ein kombiniertes
System zum Nachweis einer pilzlichen Biomasse, die in der Probe
vorhanden ist. Somit kann der Wirkstoff eines derartigen Produktes
ausgewählt
sein aus einem Substratmolekül,
umfassend eine nachweisbare Einheit, die von dem Substratmolekül in Gegenwart
der pilzlichen β-N-Acetylhexosaminidase
freisetzbar ist, eine immunologisch aktive Verbindung, einschließlich eines
polyclonalen oder monoclonalen Antikörpers, der in der Lage ist,
an das pilzliche Enzym zu binden, und eine Nucleotidsequenz, welche
in der Lage ist, mit einer DNA- oder RNA-Sequenz, die die pilzliche β-N-Acetylhexosaminidase
codiert, zu hybridisieren.
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Ein
geeignetes Mittel zum Nachweisen des Signals umfasst ein Spektrometer
von irgendeiner der vorstehenden Arten.
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Die
Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen und der Zeichnung
weiter veranschaulicht, wobei:
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1 und 2 die
sehr bedeutsame, positive Korrelation zwischen der β-N-Acetylhexosamidase-Aktivität und Schätzungen
der Menge des aktuell verwendeten pilzlichen Indikators PLFA in
ausgewählten Bodenproben
veranschaulichen. Die β-N-Acetylhexosamidase-Aktivität wird gemessen
als die Freisetzung von 4-Methylumbelliferon (4-MU) von 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid,
gemessen in Nanomol 4-MU, die pro Stunde und pro g Boden (Trockengewicht)
freigesetzt werden;
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3 veranschaulicht
das Fehlen einer bedeutsamen Korrelation zwischen β-N-Acetylhexosamidase-Aktivität, wie durch
den Umsatz von 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid (4-MU-GlcNAc) bestimmt
und als die Freisetzung von nMol 4-Methylumbelliferon (4-MU) Stunde–1 g–1 Trockengewicht
(TG) Boden angegeben, und dem Indikator von bakterieller Biomasse,
i15:0 PLFA (Frostegård
and Bååth, 1996);
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4 zeigt
die starke Korrelation zwischen der Anwesenheit und Aktivität von pilzlicher β-N-Acetylhexosamidase-Aktivität, wie durch
den Umsatz von 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid bestimmt und als die Freisetzung
von 4-Methylumbelliferon (4-MU) Stunde–1 mg–1 Trockengewicht
(TG) angegeben;
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5 veranschaulicht
die Korrelation zwischen Aureobasidium pullulans-Biomasse, wie in
mg Trockengewicht gemessen, und der Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon
ausgestrahlt wird (FE pro Minute). Es wurden Proben zu den angezeigten
Zeitpunkten genommen und gemäß dem in "Materialien und Verfahren" beschriebenen Test
getestet;
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6 veranschaulicht
die Korrelation zwischen Penicillium commune-Biomasse (mg Trockengewicht) und
der Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon ausgestrahlt wird
(FE pro Minute). Es wurden Proben zu den angezeigten Zeitpunkten
genommen und gemäß dem in "Materialien und Verfahren" beschriebenen Test getestet;
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7 zeigt
die Korrelation zwischen Aureobasidium pullulans-Biomasse (mg Trockengewicht)
und der Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon ausgestrahlt wird
(FE). Alle Proben wurden 6 Minuten mit 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
(4-MU-GlcNAc) in Kontakt gebracht. A. pullulans wurde in einer Chemostat-Kultur
mit einer Verdünnungsrate
von 0,08 Stunden–1 gezogen. Es wurden
Proben genommen und die Biomasse wurde verdünnt, um minimale nachweisbare
Mengen an pilzlicher Biomasse zu testen,
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8 veranschaulicht
die Beziehung zwischen Aureobasidium pullulans-Biomasse und der
Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon ausgestrahlt wird (FE
pro mg Trockengewicht pro Minute). Kulturen von A. pullulans wurden
in einem Chemostat mit den in der Figur angezeigten Verdünnungsraten
gezogen. Es wurden Proben genommen und mit 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
(4-MU-GlcNAc) in Kontakt gebracht, wie in "Materialien und Verfahren" beschrieben;
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9 zeigt
den quantitativen Nachweis von lebendigen, nicht wachsenden pilzlichen
Propagationseinheiten in Form von Konidien (Sporen) von Penicillium
commune. Das Ergebnis zeigt eine Korrelation von Verdünnungen
von Biomasse, die P. commune-Konidien umfasst (Millionen pro ml),
mit der Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon ausgestrahlt wird
(FE pro Minute). Es wurden Proben gemäß dem in "Materialien und Verfahren" beschriebenen Test
getestet;
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10 veranschaulicht
den Zeitverlauf von Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon in
pasteurisiertem Gemüsesaft
ausgestrahlt wird, der 4-Methylumbelliferyl-Glcnac enthält, beimpft
mit Blastokonidien von Aureobasidium pullulans mit einer Konzentration
von 3,000 oder 30,000 pro ml;
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11 zeigt
den Zeitverlauf von Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon in
pasteurisiertem Apfelsaft ausgestrahlt wird, der 4-Methylumbelliferyl-Glcnac
enthält,
beimpft mit Blastokonidien von Aureobasidium pullulans mit einer
Konzentration von 3,000 oder 30,000 pro ml; und
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12 zeigt
den Zeitverlauf von Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon in
pasteurisiertem Orangensaft ausgestrahlt wird, der 4-Methylumbelliferyl-Glcnac
enthält,
beimpft mit Blastokonidien von Aureobasidium pullulans mit einer
Konzentration von 3,000 oder 30,000 pro ml.
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BEISPIELE
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Materialien
und Verfahren
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Verwendete
Organismen. Die Pilze und Bakterien wurden von der Kultursammlung
des Institute of Biotechnology, Technische Universität Dänemark (IBT);
der Universität
Massachusetts, Amherst, Mass. (QM); des Department of General Microbiology,
Universität
Kopenhagen, Dänemark
(AGM); und des Department of Mycology und Pycology, Universität Kopenhagen,
Dänemark
(AAS) erhalten.
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Verwendete
Medien. Das Gemüsesaftmedium
(V8) enthielt: 250 ml Granini-Gemüsesaft, (NH4)2SO4, 0,5 g; KH2PO4, 0,5 g; Agar
(Bactoagar, Difco Laboratories), 15,0 g. Das Volumen wurde mit destilliertem
Wasser auf 1 l eingestellt. Der anfängliche pH-Wert wurde mit NaOH
auf 6,5 eingestellt.
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Das
CYA-Agarmedium enthielt (g l–1 destilliertes Wasser):
Saccharose, 30,0; Hefeextrakt (Difco, Bacto-Hefeextrakt), 5,0; NaNO3.0; K2HPO4, 1,0; KCl, 0,5; MgSO4·7H20 und die folgenden Komponenten (mg/l destilliertes
Wasser): SO4·7H2O,
10,0; ZnCl2, 1,0; CaCl2·2H2O, 18,6; MnCl2·2H2O, 1,1; CuCl2·2H2O, 0,27; NaMoO4·2H2O, 0,22; CoCl2·6H2O, 0,28; H3BO3, 0,4; KI, 0,06. Agar (Bactoagar, Difco
Laboratories) wurde bis zu einer Endkonzentration von 15 g l–1 zugegeben.
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Das
Mineralmedium, das Glucose als einzige Kohlenstoffquelle enthielt
(15 g l–1),
war, wie in Reeslev et al. (1993) beschrieben, außer dass
Agar bis zu einer Konzentration von 15 g l–1 zugegeben
wurde.
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Das
BEA-Medium enthielt (g l–1 destilliertes Wasser):
Bodenextrakt, 400 ml; Glucose, 1; Pepton, 1; Hefeextrakt, 1; K2PO4, 1; Agar, 15.
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Das
Chitin-Agarmedium enthielt (g l–1 destilliertes
Wasser): hydrolysierten Chitinniederschlag, 10; K2HPO4, 1; MgSO4·7H2O, 0,5; NaCl, 0,5; CaCl2,
0,1; Fe(NH4)2(SO4)2·6H2O, 0,05; NH4Cl,
0,1; Agar, 15.
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Der
hydrolysierte Chitinniederschlag wurde hergestellt durch Zugabe
von: 10 g Chitin (Fluka Bio-Chemika) zu 200 ml destilliertem Wasser
und Halten über
Nacht bei 4°C.
400 ml 75%iges H2SO4 wurden
zugegeben und die resultierende Lösung wurde bei 4°C für 24 Stunden
stehen gelassen. Das Chitin wurde durch Mischen der Lösung mit
9 l 4°C
kalten destillierten Wassers ausgefällt. Nach 48 Stunden wurde
der Überstand dekantiert
und der Niederschlag filtriert, um große Stücke von nicht aufgelöstem Chitin
zu entfernen. Der Niederschlag wurde zentrifugiert, mit 0,2% K2HPO4 gewaschen,
und der Überstand
wurde in 5-6 wiederholten Zyklen entfernt. Der resultierende hydrolysierte
Chitinniederschlag wurde dann zur Herstellung des Chitinagars verwendet.
Nach dem Autoklavieren wurden den Agarmedien 2 ml (200 μM) von durch
ein Filter sterilisiertem (0,2 μm)
4-Methylumbelliferyl-β-D-glucosaminid
zugegeben. Die Medien wurden in Mikrotiterplatten mit 24 Vertiefungen
gegeben und jeweils gut mit einer reinen pilzlichen oder bakteriellen
Kultur beimpft.
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Nachweis
von β-N-Acetylglucosaminidase-Aktivität in ausgewählten pilzlichen
und bakteriellen Spezies. Eine gemischte Auswahl an Pilzen und Bakterien
wurde auf Bodenextraktagar (BEA) und Chitinagar, die 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
enthielten, durchmustert. Die Mikroorganismen wurden in Mikrotiterplatten
gezüchtet,
die bei Raumtemperatur (21-23°C)
inkubiert wurden, und sie wurden über acht Tage täglich visuell
unter UV-Licht (366 nm) untersucht. Aktivität gegen 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
wurde durch Fluoreszenz angezeigt. Alle Durchmusterungen erfolgten
dreimal.
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Durchmusterung
von ausgewählten
Pilzen auf mehrere Enzymaktivitäten.
Eine Anzahl von Pilzen, die verschiedene taxonomische Gruppierungen
darstellen, wurde auf Enzymaktivität durchmustert. Die Pilze wurden
in Platten mit 24 Vertiefungen (Nunclon Multidish, Life Technologies
A/S) (Volumen der Vertiefungen 3,4 ml), die 1,5 ml mit Agar versetztes
Wachstumsmedium enthielten, gezogen. Nach einer Wachstumsperiode von
10 Tagen bei 25°C
wurden 1,5 ml Citrat-Phosphat-Puffer (pH-Wert 5) in die Vertiefungen
gegeben und dann wurde jeder Vertiefung eines von 11 Enzymsubstraten
zugegeben und 5 Stunden bei 25°C
inkubiert, wonach die Fluoreszenz in jeder Vertiefung gemessen wurde.
Für jeden
Pilz wurden zwei Vertiefungen mit jedem Enzymsubstrat inkubiert.
Alle Substrate wurden mit einer Endkonzentration von 10 μM verwendet.
Das Substrat allein und der Organismus plus das mit Agar versetzte
Medium wurden als Kontrollen eingeschlossen.
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Mikrokosmos-Experimente.
100 mg Grob(„bulk")boden wurden in
10 ml fassende Kunststoffrohre abgewogen. Alle Tests wurden bei
25°C in
2 ml 0,05 M Tris-Maleat-Puffer mit vier Wiederholungen durchgeführt. 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
wurde zu einer Endkonzentration von 20 μM zugegeben. Kontrollen für den Extrakt,
die Substratfluoreszenz und das Löschen wurden parallel verarbeitet.
Der Test wurde durch Zugabe von 2 ml eiskaltem 96%igem Ethanol beendet.
Nach Zentrifugieren wurden 2,7 ml Überstand in UV-Kunststoffküvetten überführt, die
300 μl 2,5
M Tris-Puffer mit einem pH-Wert von 10 enthielten. Die Fluoreszenz,
die von dem Umsatz von 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid (freigesetztes
4-Methylumbelliferon, 4-MU) hergeleitet wurde, wurde mit einem Lumineszenzspektrometer
(Perkin-Elmer LS50, Buckinghamshire, UK) bei 446 nm Emission und
377 nm Anregung bestimmt.
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Bestimmung
des Biomasse-Trockengewichts und der N-Acetylglucosaminidase-Aktivität. Die Pilze wurden
auf CYA-Agar-Medium gezogen, das mit Cellophanmembranen bedeckt
war, und das Wachstum wurde als radiale Koloniewachstumsrate, Biomasse-Trockengewicht
und als die Rate des Abbaus von 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
bestimmt. Bei allen Pilzen war die radiale Koloniewachstumsrate
während
des Zeitverlaufs der Experimente gleich. Die Probennahme wurde initiiert,
als die Kolonien einen Durchmesser von 2-35 mm, je nach Spezies,
aufwiesen. Die Pilze wurden bei 25°C gezogen. Die Cellophanmembran,
die die Pilzkolonie enthielt, wurde sanft von der Agarplatte abgehoben
und in 3 ml Citrat-Phosphat-Puffer gegeben
(pH-Wert 5). Das Substrat für β-N-Acetylglucosaminidase
(4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid)
wurde zu einer Endkonzentration von 20 μM zugegeben. Es wurde sichergestellt,
dass die Abbaurate während
der Inkubationszeit konstant war. Als die Kolonien wuchsen, wurde
die Inkubationszeit allmählich
verringert (von 30 min auf 2,5 min.), um zu belegen, dass weniger
als 10% des anfänglichen
Substrats hydrolysiert waren. Die Enzymreaktion wurde durch Zugabe
von 3 ml 70% (Vol./Vol.) Ethanol gestoppt.
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Vor Überwachung
der Fluoreszenz wurden die Proben 5 Minuten bei 4000 U/min zentrifugiert.
1,7 ml Überstand
wurden in eine Küvette
gegeben, die 300 μl
Tris-Puffer (2,5 M) enthielt. Die Funktion des Tris-Puffers (pH-Wert
10) bestand darin, den pH-Wert der Probe auf einen pH-Wert über 9 zu
erhöhen,
da die Fluoreszenz von 4-Methylumbelliferon vom pH-Wert abhängt, und
zwar mit einer maximalen Emission oberhalb eines pH-Wertes von 8
(Fink & Koehler,
1972). Die Fluoreszenz (Anregung 377 nm Emission 446 nm) wurde unter
Verwendung eines Perkin-Elmer-Lumineszenzspektrometers LS 50 B überwacht,
das mit einem IBM-kompatiblen PC verbunden war, wobei Software verwendet
wurde, die vom Hersteller bereitgestellt wurde. Die Fluoreszenz
bei jeder Biomassenkonzentration erfolgte durch dreifache Bestimmungen.
Um das Biomasse-Trockengewicht der Kolonie zu erhalten, wurde das
Pellet aus der Zentrifugation resuspendiert und durch ein vorgewogenes
Membranfilter filtriert (1,2 μm
Porengröße) und
bei 80°C
bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet.
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Chemostat-Experiment.
Chemostat-Kultivierungen unter Verwendung des Mineralmediums wurden mit
verschiedenen Verdünnungsraten
durchgeführt.
Der Chemostat wurde mit einer Verdünnungsrate von 0,08 h–1 durchgeführt, und
der pH-Wert und die Temperatur wurden konstant auf 5 bzw. 27°C gehalten
(Reeslev et al., 1993). Von dem Chemostat genommene Proben wurden
durch ein Nylonnetz (Porengröße 41 μm) filtriert, wobei
das Myzel aufgefangen wurde. Das Myzel wurde dann sofort in frischem
Medium resuspendiert, das 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
enthielt.
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BEISPIEL 1
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Nachweis von β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität und anderen
Enzymaktivitäten
in ausgewählten
pilzlichen und bakteriellen Spezies
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Eine
gemischte Auswahl von Pilzen wurde auf einem Mineralmedium und einem
Gemüsesaftmedium auf
ihre Fähigkeit
durchmustert, 11 mit 4-Methylumbelliferon markierte Substrate abzubauen
(Tabellen 1.1 und 1.2) Die Durchmusterung zeigte, dass die Fähigkeit,
4-Methylumbelliferyl-GLcNAc
(Substrat 3 und 4 in Tabellen 1.1 und 1.2) in allen getesteten Pilzen
gezeigt werden konnte. Das gleiche verbreitete Abbaupotenzial hinsichtlich
anderer Modellsubstrate konnte nicht gezeigt werden. Die Pilze,
die dem Testverfahren unterworfen wurden, wurden alle von der Kultursammlung
des Department of General Microbiology an der Universität Kopenhagen,
Dänemark,
erhalten.
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In
einem anderen Experiment wurde eine gemischte Auswahl an Pilzen
und Bakterien auf ihre Fähigkeit
durchmustert, 4-Methylumbelliferyl-GLcNAc abzubauen, wenn sie auf
Bodenextraktagar (BEA) oder einem mit Chitin ergänzten Medium (Chitin-Medium)
geimpft waren (Tabellen 1.3 und 1.4). Dieses Experiment zeigte,
dass mit Ausnahme von 3 Spezies alle Pilze in der Lage waren, β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität auf BEA
zu produzieren. Des Weiteren konnten zwei von drei pilzlichen Spezies,
die zuvor keine β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität auf BEA
zeigten, auf dem gleichen Medium induziert werden, das mit Chitin
ergänzt war.
Im Gegensatz dazu waren nur 7 bakterielle Spezies in der Lage, β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität zu produzieren,
und zwar nur auf mit Chitin ergänztem
Medium. Tabelle
1.3 Pilzspezies, die β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität auf BEA
und Chitinagar produzieren
Tabelle
1.4 Bakterienspezies, die β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität auf BEA
und Chitinagar produzieren
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BEISPIEL 2
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Bestimmung von pilzlicher
Biomasse in einer komplexen Umgebung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft in einer Ausführungsform ein Verfahren zum
Bestimmen einer pilzlichen Biomasse, die in einer Probe vorhanden
ist, durch Nachweis einer pilzlichen enzymatischen Aktivität, die in
der Biomasse vorhanden ist. Der Nachweis der pilzlichen enzymatischen
Aktivität
beinhaltet das Inkontaktbringen der Probe mit einem Substratmolekül, das eine
von dem Substrat freigesetzte nachweisbare Einheit umfasst, in Gegenwart
der pilzlichen enzymatischen Aktivität. Die Demonstration der sehr
bedeutsamen, positiven Korrelation zwischen der nachgewiesenen,
durch die pilzliche enzymatische Aktivität vermittelten Spaltung von
4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
(4-MU-GlcNAc) zur Freisetzung von 4-Methylumbelliferon, gemessen
in Nanomol von gespaltenem 4-MU-GlcNAc
pro Stunde pro cm3, und Schätzungen
der Menge der aktuell verwendeten Pilzindikatoren des Stands der
Technik, Ergosterol und PLFA, in ausgewählten Bodenproben sind in den 1 bzw. 2 gezeigt.
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Die
Tatsache, dass diese sehr bedeutsame Korrelation in einer derartigen
komplexen Umgebung erhalten wurde, zeigt die Allround-Anwendung
des Verfahrens, das in der vorliegenden Erfindung bereitgestellt ist.
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Des
Weiteren zeigt 3 das gleichzeitige Fehlen einer
bedeutsamen Korrelation zwischen dem Gehalt des bakteriellen Biomasse-Indexmoleküls i15:0
PLFA und der β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität in den Bodenproben,
was bestätigt,
dass β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität ein spezifischer
Indikator für
pilzliche Biomasse in komplexen Proben ist, die auch β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität produzierende
nicht-pilzliche Spezies enthalten.
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Ein
Mikrokosmosexperiment wurde durchgeführt, um die β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität als einen
spezifischen Indikator für
die Anwesenheit von Pilzen in einer komplexen Probe zu bewerten.
Buchenstreumikrokosmen wurden mit mikrobiellen Populationen beimpft,
die von einem Buchenwaldboden isoliert worden waren, bestehend aus
(i) Bakterien von dem Buchenwaldboden, die durch Zentrifugieren/Homogenisieren
isoliert worden waren und frei von pilzlichen Propagationseinheiten
waren, (ii) einer Suspension aus Bakterien und Pilzen, die für eine natürliche mikrobielle
Population in einem Buchenwaldboden repräsentativ sind, und (iii) einer
Monokultur von cellulolytischen Pilzen (Humicola sp.), die von Buchenblättern isoliert
worden waren. Experimente mit Mikrokosmen zeigten, dass β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivitäten in Mikrokosmen,
die ein Gemisch aus Bakterien und Pilzen enthielten, zehnmal höher und
in Mikrokosmen, die nur Pilze enthielten, 60-mal höher waren
im Vergleich zu Mikrokosmen, die mit einer gemischten bakteriellen
Population, die frei von Pilzen war, beimpft worden waren (4).
Das Experiment zeigte eine starke Korrelation zwischen der Anwesenheit
und Aktivität
von Pilzen. Des Weiteren zeigte das Experiment, dass eine gemischte bakterielle
Population mit einer hohen funktionellen Diversität, wie durch
die Community Level Physiological Profiles (BIOLOG) gezeigt, nur
geringfügig
zur β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität beitrug.
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BEISPIEL 3
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Korrelation von β-N-Acetylhexosaminidase
mit pilzlicher Biomasse
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Die
Korrelation zwischen der nachgewiesenen Substrateinheit und der
Menge an pilzlicher Biomasse wurde für Kulturen von Aureobasidium
pullulans (5) und Penicillium commune (6)
gezeigt, welche in ein Standardmedium geimpft und unter Standardbedingungen
gezogen wurden. Die Biomasse jeder Kultur wurde in mg Trockengewicht
gemessen und mit der gemessenen, quantitativ nachgewiesenen durch
4-Methylumbelliferon herbeigeführten
Fluoreszenz korreliert (FE pro Minute). Proben zur Bestimmung von
Biomasse und zum Nachweis von 4-Methylumbelliferon wurden zu den
angezeigten Zeitpunkten genommen und, wie in Materialien und Verfahren
beschrieben, getestet. Die Ergebnisse zeigen eine unmittelbare,
positive Korrelation von pilzlicher Biomasse mit nachgewiesener
Fluoreszenz.
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BEISPIEL 4
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Bestimmung
der minimalen nachweisbaren Menge an pilzlicher Biomasse
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Nachdem
eine Korrelation zwischen pilzlicher Biomasse und der freigesetzten
Substrateinheit erstellt wurde, wurde eine Bestimmung der minimalen
nachweisbaren Menge an pilzlicher Biomasse vorgenommen.
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Aureobasidium
pullulans-Biomasse wurde in einer Chemostat-Kultur mit einer Verdünnungsrate
von 0,08 Stunden–1 gezüchtet. Eine
Probe von 20 ml wurde von dem Chemostat entnommen und durch ein
Nylonnetz (41 μm
Porengröße) filtriert,
um das Myzel zurückzubehalten
und einzelne Zellen zu entfernen. Das zurückbehaltene Myzel wurde mit
drei Volumina Inkubationsmedium gewaschen. Eine entsprechende Probe
zum Bestimmen der Menge an pilzlicher Biomasse wurde durch ein Membranfilter
(1,2 μm
Porengröße) filtriert
und bei 80°C
getrocknet.
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Das
zu testende Myzel wurde in 200 ml Medium resuspendiert und Proben
und Verdünnungen
davon wurden dem Testmedium zugegeben, das auf einen pH-Wert von
5 kalibriert war. Bei T0 wurden 0,2 ml 4-MU-GlcNAc
bis zu einer Endkonzentration von 40 μM in einem Gesamtvolumen von
2 ml zugegeben. Das Inkontaktbringen der Probe mit 4-MU-GlcNAc erfolgte
6 Minuten bei 25°C.
Bei T = 6 min, etwa 12 Minuten nach Entnahme der Probe von dem Chemostat,
wurde die Reaktion durch Zugabe von 2 ml eiskaltem 96%igen (Vol./Vol.)
Ethanol gestoppt.
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Die
Korrelation der quantitativ nachgewiesenen Fluoreszenz mit der getesteten
pilzlichen Biomasse, gemessen als Trockengewicht, ist in 7 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass pilzliche Biomasse in einer Menge von
weniger als 2 mg Trockengewicht pro Liter mit einer Inkubationszeit
von 6 Minuten nachgewiesen wird. Die tatsächliche Menge an pilzlicher
Biomasse, die in der Probe vorhanden ist, betrug weniger als 4 μg. Durch
Verlängern
der Zeit des Inkontaktbringens der Probe mit dem Substratmolekül ist es
möglich,
eine Menge an pilzlicher Biomasse von weniger als 0,1 μg nachzuweisen.
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Korrelation zwischen β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität pro pilzlicher
Biomasse
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Wie
in 8 veranschaulicht, kann eine Korrelation zwischen
Aureobasidium pullulans-Biomasse
(mg Trockengewicht) und der quantitativ nachgewiesenen Fluoreszenz,
die durch 4-Methylumbelliferon
ausgestrahlt wird (FE pro mg Trockengewicht pro Minute), für einen
Satz verschiedener Chemostat-Verdünnungsraten erstellt werden,
während
alle anderen Parameter konstant gehalten werden.
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Die
Kulturen waren kohlenstoffbegrenzt (um einen möglichst hohen Anteil an Myzelzellen
gegenüber Hefe
zu erhalten) (Reeslev et al. 1993). Des Weiteren wurden Vorkehrungen
getroffen, um jegliche Abnahme der Biomasse im konstanten Zustand
zu vermeiden, was oft bei höheren
Verdünnungsraten
vorkommt und eine Verschiebung des begrenzenden Nährstoffs
und dadurch des Zellstoffwechsels anzeigen kann.
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Kulturen
von A. pullulans wurden in SYN-Medium in einem Chemostat mit den
in 8 gezeigten Verdünnungsraten gezüchtet. Es
wurden Proben von dem Chemostat entnommen und durch ein Nylonnetz
(41 μm Porengröße) filtriert,
um einzelne Zellen zu entfernen und das Myzel zurückzubehalten.
Proben wurden resuspendiert, wie vorstehend beschrieben, und mit
4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid (4-MU-GlcNAc)
in Kontakt gebracht, wie in Materialien und Verfahren beschrieben.
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BEISPIEL 6
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Bestimmung von pilzlicher
Biomasse, die Konidien umfasst
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Der
quantitative Nachweis von nicht wachsenden Propagationseinheiten
wie Konidien (Sporen) von Penicillium commune wurde auch unter Verwendung
des Testverfahrens, wie in Materialien und Verfahren beschrieben,
erhalten. Die in 9 gezeigten Ergebnisse zeigen
eine unmittelbare Korrelation zwischen Verdünnungen von Biomasse, die P.
commune-Konidien umfasst (Millionen pro ml) und der quantitativ
nachgewiesenen Fluoreszenz, die von 4-Methylumbelliferon ausgestrahlt wird
(FE pro Minute). Es wurden Proben gemäß dem in Materialien und Verfahren
beschriebenen Test getestet.
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BEISPIEL 7
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Nachweis von
pilzlicher Biomasse in Lebensmittelprodukten
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Pasteurisierter
Apfelsaft, Orangensaft und Gemüsesaft
wurden mit Blastokonidien von A. pullulans mit einer Endkonzentration
von 3.000 und 30.000 pro ml beimpft und 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
als das Substrat wurde bis zu einer Endkonzentration von 110 μM zugegeben.
Proben wurden unter sterilen Bedingungen entnommen und die Fluoreszenz
wurde bestimmt. Die 10, 11 und 12 zeigen, dass
die Nachweiszeiten, wie sie durch den Abbau des Substrats bestimmt
werden, zwischen 22 und 25 Stunden bei 30.000 Konidien pro ml und
etwa 29 bis 32 Stunden bei 3.000 Konidien pro ml lagen.
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Eine
Hemmung der Keimung von Blastokonidien von A. pullulans auf Grund
eines Crowdingeffekts tritt bei Konzentrationen von weniger als
etwa 1 × 106 pro ml nicht auf, und daher sollte die
Zeit, die für
die Keimung erforderlich ist, nicht beeinflusst werden, wenn geringere
Impfmaterialkonzentrationen verwendet werden. Auch sollte der Unterschied
der Impfdichte nicht die spezifische Wachstumsrate in den Experimenten
beeinträchtigen.
Folglich steht der Unterschied der Nachweiszeit von etwa 7 Stunden
mit dem Unterschied der anfänglichen
Konzentration von Blastokonidien in Zusammenhang. Basierend auf
diesen Annahmen kann die Nachweiszeit für Saft, der 1 Konidium pro
ml enthält,
durch Extrapolation auf etwa 53 Stunden geschätzt werden.
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BEISPIEL 8
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Nachweis von
pilzlicher Biomasse in Zusammenhang mit Baumaterialien
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Es
wurden Proben von den Deckenbrettern eines Schulgebäudes mit
Pilzproblemen (Schimmelproblemen) vor und nach der Reinigung entnommen.
Durch visuelle Untersuchung wurden drei Bereiche für das Experiment
ausgewählt:
ein Bereich mit keinem sichtbaren Pilzwachstum, ein Bereich, der
leicht kontaminiert erschien, und ein Bereich mit offensichtlichem
Pilzwachstum.
- Bereich 1: starke schwarze Verfärbung der
Deckenbretter
- Bereich 2: die Deckenbretter sind leicht schmutzig
- Bereich 3: keine sichtbare Verfärbung
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Es
wurden von jedem Bereich drei Proben entnommen. Die Proben wurden
entnommen, indem ein 5 cm2 großer Bereich
der Decke mit sterilen Lappen leicht gerieben wurde. Die Lappen
wurden eine Stunde oder weniger in einem Puffer inkubiert, der als
ein Substrat 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
enthielt, wonach der Lappen entfernt wurde, gefolgt von der Zugabe
von 2,5 M Tris, und die Fluoreszenz wurde bestimmt. Die Ergebnisse
(Tabelle 8.1) zeigten eine gute Übereinstimmung
mit den visuellen Beobachtungen und einer Agarplattenprägung. Die
Agarplattenprägungen
wurden während
eines Zeitraums von 7 Tagen bewertet.
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Tabelle
8.1 Gebildete Fluoreszenzeinheiten (- Kontrolle) von Proben, die
von Deckenbrettern vor und nach der Reinigung entnommen wurden.
Die Proben wurden 1 Stunde inkubiert
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Das
Verfahren der Agarprägung
ergab die folgenden Ergebnisse:
- vor der Reinigung
Bereich
1: > 50 Kolonien
Bereich
2: < 10 Kolonien
Bereich
3: kein Wachstum
- nach der Reinigung
Bereich 1: kein Wachstum
Bereich
2: kein Wachstum
Bereich 3: kein Wachstum
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BEISPIEL 9
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Bestimmung von pilzlicher
Biomasse in einer Probe von Holz
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Das
Verfahren zum Nachweis einer pilzlichen Biomasse wurde verwendet,
um "in situ" eine Probe von Holz
zu testen, von dem bekannt war, dass es mit Propagationseinheiten
von Serpula lacrymans kontaminiert war. Eine Probe wurde, wie in
Materialien und Verfahren beschrieben, getestet, und nach einer
Kontaktzeit von 20 Minuten wurde eine Fluoreszenz entsprechend 840
Fluoreszenzeinheiten (FE) gemessen.
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In
einem Kontrollexperiment wurde ein ähnlicher Block von Holz, von
dem auch bekannt war, dass es S. lacrymans umfasste, vor dem Testen
autoklaviert, und es war keine Fluoreszenz nachweisbar, als die
Probe dem Testen unterworfen wurde (ein Wert von 0 FE wurde erhalten).
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Das
Verfahren kann somit verwendet werden, um die Wirkung einer gegebenen
Fungizidbehandlung von Holz oder die Wirkung irgendeiner Behandlung
zu bewerten, die das Ziel der Eliminierung des Wachstums einer pilzlichen
Biomasse in Holz hat. Insbesondere kann das Verfahren zum Nachweisen
von pilzlichen Infektionen von Bäumen
und Pflanzen, z. B. Infektionen durch Ophiostoma novo ulmi, was
die Holländische
Ulmenkrankheit verursacht, verwendet werden.
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BEISPIEL 10
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Diagnoseverfahren
zum Nachweis von pilzlichen Infektionen in Menschen
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Das
Diagnoseverfahren weist pilzliche β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität in menschlichem
Plasma nach. Es wurde herausgefunden, dass 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
auch durch menschliche Hexosaminidase gespalten wird, die normalerweise
in Blut- und Plasmaproben vorhanden ist. Es wurde jedoch entdeckt,
dass diese menschliche Hexosaminidase-Aktivität durch einen Vorbehandlungsschritt
eliminiert werden kann, der das Ausfällen z. B. durch Zugabe von
Ammoniumsulfat (70% Sättigung)
zu den menschlichen Plasmaproben umfasst. Dies wurde in Plasmaproben
gezeigt, die Candida albicans- oder Aspergillus fumigatus-Kulturflüssigkeiten
enthielten, wobei in C. albicans oder A. fumigatus β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität vorhanden
war. In den Proben, die C. albicans-Kulturflüssigkeit enthielten, verblieben
mehr als 75% der pilzlichen β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität nach dem
Ausfällschritt,
um störende
menschliche Enzymaktivität
zu eliminieren.
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Das
Testgemisch umfasst normalerweise 100 μl des vorbehandelten Plasmas,
das mit Kulturflüssigkeit,
100 μl Phosphat/Citrat-Puffer,
pH-Wert 5, und 50 μl
(1,2 mM) Substrat (4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid)
ergänzt
ist. Nach der Inkubation wurden 300 μl Tris-Puffer (2,5 M) dem Gemisch
zugegeben, um den pH-Wert auf über
9 anzuheben, und die Fluoreszenz wurde gemessen. Dieses Verfahren
wurde auf Plasma von verschiedenen Kontrollpersonen ohne vorherige
bekannte pilzliche Infektionen getestet. Kulturflüssigkeiten
von der Züchtung
von C. albicans oder von A. fumigatus, enthaltend β-N-Acetylhexosaminidase- Aktivität, wurden
den Plasmaproben zugegeben. Nach einer Vorbehandlung, wie vorstehend
beschrieben, wurden 4-Methylumbelliferyl-N-acetyl-β-D-glucosaminid
und Puffer zugegeben und das Plasma wurde inkubiert. Nach der Inkubation
wurde Tris-Puffer zugegeben, und die gebildete Fluoreszenz wurde
im Vergleich zu den Kontrollproben gemessen. Die Anwesenheit von
pilzlicher β-N-Acetylhexosaminidase-Aktivität wurde nachgewiesen
und die Fluoreszenz war proportional zu der Menge an zugegebener
pilzlicher β-N-Acetylhexosaminidase.
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REFERENZEN
-
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