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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
N-Alkylimidazols aus einem Imidazol, das ohne Beschränkung in
industriellem Maßstab
durchgeführt
werden kann.
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Hintergrund
der Erfindung
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N-Alkylimidazole,
wie z.B. 2-Alkyl-4-halogen-1-(4-halogenbenzyl)-5-formylimidazole,
können
als Ausgangsmaterialien bei der Herstellung von Arzneimitteln, wie
z.B. harntreibenden Mitteln oder blutdrucksenkenden Mitteln, verwendet
werden. Die Veröffentlichung
J. Org. Chem., 59, 6391–6394
(1994) beschreibt ein Verfahren, bei dem 2-n-Butyl-4-chlor-5-formylimidazol
in Gegenwart von pulverförmigem
Kaliumcarbonat mit 4-Brombenzylbromid bei –10°C in N,N-Dimethylacetamid umgesetzt
wird, um das Imidazol zu benzylieren.
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Pulverförmiges Kaliumcarbonat
hat jedoch den Nachteil, dass es bei dessen Handhabung leicht davonfliegt
und extrem hygroskopisch ist, obwohl die Ausbeute an gewünschter
Verbindung in dem zuvor beschriebenen Verfahren bis zu 93% betragen
kann. Deshalb kann das zuvor beschriebene Verfahren nur beschränkt in industriellem
Maßstab
durchgeführt
werden.
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Die
Veröffentlichung
JP-A-56-140972 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Alkylimidazolen, bei
dem Imidazole mit einem Alkylhalogenid in Aceton in Gegenwart von
Kaliumhydroxidteilchen oder Natriumhydroxidteilchen umgesetzt werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht dann, ein in industriellem
Maßstab
durchführbares Verfahren
für die
Herstellung von N-Alkylimidazolen bereit zu stellen, bei dem Chemikalien
verwendet werden, die problemlos gehandhabt werden können und die
eine reibungslose Umsetzung ermöglichen,
so dass die gewünschte
Verbindung mit hoher Ausbeute erhalten wird. Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung fanden heraus, dass die Form, die Eigenschaften usw. von
Alkaliteilchen die Ausbeute an N-Alkylimidazol wesentlich beeinflussen
und untersuchten die Alkaliteilchen im Hinblick auf den Teilchendurchmesser
und die spezifische Oberfläche
der Teilchen genauer. Dabei fanden sie heraus, dass, wenn die Umsetzung
unter Verwendung herkömmlicher
Alkaliteilchen, wie z.B. unter Verwendung von teilchenförmigem Kaliumcarbonat,
durchgeführt wird,
die Reaktion zum Stillstand kommt, wenn die Ausbeute einen Wert
von etwa 40 bis 50% erreicht hat, und dass die spezifische Oberfläche des
pulverförmigen
Kaliumcarbonats, das zuvor beschrieben wurde, höchstens etwa 0,5 m2/g
beträgt.
Die Erfinder fanden auf diese Weise heraus, dass die Ausbeute an
gewünschter Verbindung
verbessert werden kann, wenn die Eigenschaften der Alkaliteilchen
modifiziert bzw. variiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
N-Alkylimidazols bereit, umfassend das Umsetzen eines 2-Alkyl-4-halogen-5-formylimidazols
mit einem Benzylhalogenid in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart von
Alkaliteilchen mit einer spezifischen Oberfläche von 0,6 m2/g
oder mehr, wobei die Alkaliteilchen Kaliumcarbonatteilchen, Natriumcarbonatteilchen
oder Kaliumnitratteilchen sind.
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Es
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
dass die Alkaliteilchen nicht mehr als 50 Gew.% Teilchen mit jeweils
einem Durchmesser von 74 μm
oder weniger enthalten.
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Genaue Beschreibung der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden genau beschrieben.
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Das
Imidazol, das erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial
verwendet wird, ist ein 2-Alkyl-4-halogen-5-formylimidazol.
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Beispiele
für bevorzugte
Alkylgruppen umfassen Alkylgruppen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
wobei eine n-Butylgruppe besonders bevorzugt ist. Beispiele für bevorzugte
Halogene umfassen Chlor und Brom, wobei Chlor besonders bevorzugt
ist.
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Beispiele
für die
organischen Lösungsmittel
umfassen nichthalogenierte Lösungsmittel,
wie z.B. N,N-Dimethylacetamid, N,N-Dimethylformamid, Hexamethylphosphoramid,
Acetonitril, Ethylacetat, Aceton oder Methylethylketon, und halogenierte
Lösungsmittel,
wie z.B. Ethandichlorid oder Chloroform. Nichthalogenierte Lösungsmittel
werden bevorzugt verwendet. N,N-Dimethylacetamid wird besonders
bevorzugt verwendet.
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Spezifische
Beispiele für
die Benzylhalogenide umfassen Benzylhalogenide, o-Halogenbenzylhalogenide,
m-Halogenbenzylhalogenide, p-Halogenbenzylhalogenide, o-Alkylbenzylhalogenide,
m-Alkylbenzylhalogenide, p-Alkylbenzylhalogenide, o-Alkoxycarbonylbenzylhalogenide,
p-Alkoxycarbonylbenzylhalogenide, m-Alkoxycarbonylbenzylhalogenide,
o-Arylbenzylhalogenide, m-Arylbenzylhalogenide, p-Arylbenzylhalogenide,
o-Cyanobenzylhalogenide, m-Cyanobenzylhalogenide, p-Cyanobenzylhalogenide,
o-Halogenmethylbenzoesäuren, m-Halogenmethylbenzoesäuren und
p-Halogenmethylbenzoesäuren.
Diese Halogenide sind bevorzugt Bromide, Chloride oder Iodide.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung des Imidazols mit dem
Benzylhalogenid in einem organischen Lösungsmittel in Gegenwart spezifischer
Alkaliteilchen mit einer spezifischen Oberfläche von 0,6 m2/g
oder mehr durchgeführt
wird. Die Alkaliteilchen sind Kaliumcarbonatteilchen, Natriumcarbonatteilchen
oder Kaliumnitratteilchen. Kaliumcarbonatteilchen oder Natriumcarbonatteilchen
werden bevorzugt verwendet.
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Die
spezifische Oberfläche
der Alkaliteilchen liegt bevorzugt im Bereich von 0,9 bis 1,9 m2/g. Die spezifische Oberfläche wird
mit dem BET-Verfahren bestimmt.
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Der
Teilchendurchmesser der Alkaliteilchen ist nicht auf bestimmte Teilchendurchmesser
beschränkt. Es
ist jedoch bevorzugt, dass Alkaliteilchen verwendet werden, deren
Anteil an feinen Teilchen gering ist, da solche Teilchen besonders
leicht gehandhabt werden können.
Der Anteil an Teilchen mit jeweils einer Größe von 74 μm oder weniger (Teilchen, die
durch ein Standardsieb mit 200 mesh passen) beträgt bevorzugt 50 Gew.% oder
weniger und besonders bevorzugt 30 Gew.% oder weniger. Alkaliteilchen,
deren Anteil an Teilchen mit einer Größe von 74 μm oder weniger 50 Gew.% übersteigt,
sind nicht geeignet, da sie bei der Handhabung leicht davonfliegen
und extrem hygroskopisch sind.
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Alkaliteilchen
mit einer spezifischen Oberfläche
in dem zuvor beschriebenen Bereich können z.B. unter Anwendung eines
Verfahrens erhalten werden, bei dem gewöhnliche Alkaliteilchen geschmolzen
werden und die Schmelze unter gleichzeitigem Aufschäumen getrocknet
wird, wobei poröse
Teilchen erhalten werden.
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Obwohl
das Imidazol und das Benzylhalogenid gewöhnlich in äquimolaren Mengen verwendet
werden, läuft
die Reaktion auch ab, wenn der zuletzt genannte Reaktionsteilnehmer
im Überschuss
verwendet wird. Folglich kann der zuletzt genannte Bestandteil (Benzylhalogenid)
bei der Herstellung in industriellem Maßstab in einer Menge im Bereich
von 0,8 bis 5 Mol und bevorzugt in einer Menge im Bereich von 0,9
bis 1,5 Mol verwendet werden, bezogen auf 1 Mol des zuerst genannten
Bestandteils (Imidazol).
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Die
verwendete Menge an Alkaliteilchen liegt gewöhnlich im Bereich von 1 bis
10 Mol und bevorzugt im Bereich von 1,01 bis 2 Mol, bezogen auf
1 Mol Imidazol.
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Die
verwendete Menge an organischem Lösungsmittel wird so gewählt, dass
das Reaktionssystem ausreichend gerührt werden kann. Die verwendete
Menge an organischem Lösungsmittel
liegt gewöhnlich
im Bereich von 1 bis 200 Gewichtsteilen und bevorzugt im Bereich
von 5 bis 50 Gewichtsteilen, bezogen auf 1 Gewichtsteil der Summe
aus Imidazol, Alkaliteilchen und Benzylhalogenid. Die Verfahren,
die angewandt werden können,
um diese Bestandteile in einen Reaktor einzubringen, sind nicht
auf bestimmte Verfahren beschränkt.
Gewöhnlich
werden das Imidazol und das Benzylhalogenid in einer inerten Gasatmosphäre oder
in einer Luftatmosphäre
in dem organischen Lösungsmittel
gelöst,
und dann werden die Alkaliteilchen innerhalb eines Zeitraums von
5 Minuten bis 5 Stunden zu der Lösung
gegeben. Die Reaktionsteilnehmer werden dann weitere 1 bis 8 Stunden
lang bei –20
bis 50°C
miteinander umgesetzt.
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Es
können
verschiedenste bekannte Verfahren angewandt werden, um die gewünschte Verbindung nach
der Umsetzung aus dem Reaktionsgemisch zu isolieren. Beispiele für solche
Verfahren umfassen ein Verfahren, umfassend das Zugeben von Wasser
zu dem Reaktionsgemisch und das Abtrennen der erhaltenen Kristalle,
und ein Verfahren, umfassend das Aufkonzentrieren des Reaktionsgemisches,
das Zugeben von Wasser und eines geeigneten organischen Lösungsmittels
zu dem aufkonzentrierten Reaktionsge misch, um eine Phasentrennung
herbeizuführen,
das Abtrennen der erhaltenen organischen Schicht und das Waschen der
organischen Schicht mit Wasser.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen genauer
beschrieben.
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Beispiel 1
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Herstellung von 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol
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Diese
Umsetzung wird durch das folgende Reaktionsschema beschrieben:
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In
200 ml N,N-Dimethylacetamid (DMAC) wurden 31,0 g (0,166 Mol) 2-n-Butyl-4-chlor-5-formylimidazol und
41,5 g (0,166 Mol) p-Brombenzylbromid gelöst. Nachdem diese Lösung auf –10°C abgekühlt worden war,
wurden 23,7 g (0,168 Mol) Kaliumcarbonatteilchen mit einer spezifischen
Oberfläche
von 1,5 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 30 Gew.% über einen
Zeitraum von 10 Minuten zu der Lösung
gegeben, während
die Temperatur der Lösung
bei –10
bis –5°C gehalten wurde.
Das erhaltene Gemisch wurde 2 Stunden lang bei –10°C gerührt, danach auf Raumtemperatur
erwärmt und
dann 2 Stunden lang gerührt,
um die Umsetzung zu vervollständigen
(die Reaktion wurde in einer Luftatmosphäre durchgeführt). Danach wurde das Reaktionsgemisch
abfiltriert und das Filtrat wurde auf 0°C ab gekühlt. Dazu wurden 320 ml Wasser
mit einer Temperatur von 15°C
gegeben. Die auf diese Weise erhaltenen Kristalle wurden mittels
Filtration abgetrennt, wobei 55,8 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol
mit einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 98,0%) erhalten wurden.
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Beispiel 2
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Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass
an Stelle der Kaliumcarbonatteilchen, die in Beispiel 1 verwendet
worden waren, die gleiche Menge an Kaliumcarbonatteilchen mit einer spezifischen
Oberfläche
von 1,5 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 40 Gew.%
verwendet wurde. Dabei wurden 55,8 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol mit
einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 98,0%) erhalten.
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Beispiel 3
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Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass
an Stelle der Kaliumcarbonatteilchen, die in Beispiel 1 verwendet
worden waren, die gleiche Menge an Kaliumcarbonatteilchen mit einer spezifischen
Oberfläche
von 1,5 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 60 Gew.%
verwendet wurde. Dabei wurden 54,1 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol mit
einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 95,0%) erhalten.
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Beispiel 4
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Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass
an Stelle der Kaliumcarbonatteilchen, die in Beispiel 1 verwendet
worden waren, die gleiche molare Menge an Natriumcarbonatteilchen
mit einer spezifischen Oberfläche
von 1,5 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 30 Gew.%
verwendet wurde. Dabei wurden 55,8 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol mit
einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 98,0%) erhalten.
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Beispiel 5
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Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass
an Stelle der Kaliumcarbonatteilchen, die in Beispiel 1 verwendet
worden waren, die gleiche molare Menge an Kaliumnitratteilchen mit
einer spezifischen Oberfläche
von 1,5 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 30 Gew.%
verwendet wurde. Dabei wurden 54,1 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol mit
einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 95,0%) erhalten.
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass
an Stelle der Kaliumcarbonatteilchen, die in Beispiel 1 verwendet
worden waren, die gleiche Menge an Kaliumcarbonatteilchen mit einer spezifischen
Oberfläche
von 0,56 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 60 Gew.%
verwendet wurde. Die Kaliumcarbonatteilchen waren schwer zu handhaben,
da die Teilchen bei der Zugabe der Teilchen einen feinen Staub bildeten.
Es wurden 52,6 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol
mit einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 92,5%) erhalten.
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Vergleichsbeispiel 2
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Die
Prozedur von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass
an Stelle der Kaliumcarbonatteilchen, die in Beispiel 1 verwendet
worden waren, die gleiche Menge an Kaliumcarbonatteilchen mit einer spezifischen
Oberfläche
von 0,22 m2/g mit einem Anteil an Teilchen
mit jeweils einem Durchmesser von 74 μm oder weniger von 30 Gew.%
verwendet wurde. Dabei wurden 26,7 g 2-n-Butyl-4-chlor-1-(4-brombenzyl)-5-formylimidazol mit
einer Reinheit von 99,8% (Ausbeute 47,0%) erhalten.