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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Kit für die in
vitro-Diagnose von Hepatitis B.
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Das
Virus, welches Hepatitis B oder Serum-Hepatitis verursacht, scheint
nur Menschen und Schimpansen zu infizieren. Die Infektion mit Hepatitis
B-Virus (HBV) von Menschen ist weit verbreitet.
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Die
Hepatitisinfektion wird durch drei allgemeine Mechanismen übertragen:
(1) durch parenterale Inokulation von infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten,
entweder in großen
Mengen wie bei Bluttransfusionen oder in kleinsten Mengen wie durch
zufällige
Stiche in die Haut; (2) durch engen familiären oder sexuellen Kontakt;
und (3) durch einige Mütter,
die während
der Schwangerschaft infiziert wurden, welche das Virus auf ihre neugeborenen
Kinder übertragen.
Unter natürlichen
Bedingungen ist HBV nicht in hohem Maße ansteckend. Eine Übertragung
durch Einatmen tritt selten, wenn überhaupt auf.
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Der Übertragungsweg über kontaminiertes
Blut oder Blutprodukte ist die Hauptbedrohung für die menschliche Gesundheit.
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Eine
Infektion mit HBV führt
oft zu einer subklinischen oder akuten selbstbegrenzten Leberkrankheit oder
kann zu einer chronischen Langzeitinfektion führen. Die chronische HBV-Infektion
ruft ein Spektrum von Krankheiten hervor, das von der stärksten Form
der chronischen aktiven Hepatitis (CAH) bis zu der weniger ernsten
chronischen persistenten Hepatitis (CPH) bis zu einem asymptomatischen
Zustand eines Trägers (ASC)
reicht. Eine Gruppe diagnostischer Tests wurde vor kurzem entwickelt,
um dem Kliniker bei der Unterscheidung von Hepatitis B-Virusinfektionen
von anderen Formen viraler Hepatitis (d. h. HAV, HEV, HCV) zu helfen.
Jedoch ist die Möglichkeit,
zwischen einer akuten Hepatitis B (AH-B) Infektion und einer symptomatischen
chronischen Hepatitis B (CH-B) Infektion zu unterscheiden, immer
noch mit Problemen behaftet. Dieses trifft insbesondere deswegen
zu, da CAH- und CPH-Patienten oft ein zyklisches Muster der Hepatitis
zeigen, das durch akute Verschlimmerungen (A. E.) der Leberschädigung gekennzeichnet
ist, die sich mit einer normalen Leberfunktion abwechseln.
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Nach
einer Infektion mit HBV liegen große Mengen des Virus und damit
verbundener Partikel im Serum vor. Während symptomatischer Phasen
der Infektion weisen sowohl akute als auch chronische HBV-Patienten
erhöhte
Leberenzymspiegel auf, besitzen in ihrem Serum das Hepatitis B-Oberflächenantigen
(HBsAg) und erzeugen Antikörper
gegen das Nukleokapsidantigen (HBcAg). Antikörper, die für das HBsAg oder das Hepatitis
Be-Antigen (HBeAg) spezifisch sind, werden nicht nachgewiesen. Das
Auftreten des Antikörpers
gegen HBsAg wird gewöhnlich
nicht vor ungefähr
zwei Monaten nach dem Verschwinden von zirkulierendem HBsAg beobachtet.
Von den Viruspartikeln, die im Serum vorliegen, ist bekannt, dass
diese ihre Oberflächenhülle abstoßen, was
das Nukleokapsid freilegt, welches als das Kernantigen (HBcAg) bekannt
ist. Die Antikörperproduktion
von HBcAg tritt früh
im Verlauf der akuten Phase der HBV-Infektion auf und kann für viele
Jahre fortbestehen, und chronisch infizierte Patienten können hohe
Titer an anti-HBc-Antikörpern erzeugen.
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Der
HBsAg hat sich als der wichtigste Marker der akuten oder chronischen
Hepatitis B-Infektion durchgesetzt, der im Serum von infizierten
Individuen nachweisbar ist. Das Screenen auf HBsAg im Donorblut
ist beispielsweise wesentlich, um eine Übertragung von Hepatitis B
zu vermeiden. Es ist klar, dass die Empfindlichkeit in diagnostischen
HBV-Tests von äußerster
Wichtigkeit ist.
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HBV-Oberflächenantigene
(HBsAg):
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Die
HBV-Oberflächenantigene
(HBsAg) sind die Translationsprodukte eines großen offenen Leserasters (ORF),
das in drei Domänen
unterteilt ist; jede dieser Domänen
beginnt mit einem im Raster liegenden ATG-Codon, das in der Lage
ist, als eine Translationsinitiationsstelle zu fungieren. Diese
Domänen
werden in ihrer entsprechenden 5' nach
3' Reihenfolge in
dem Gen als Pre-S1, Pre-S2 und S bezeichnet. So definieren diese
Domänen
drei Polypeptide, welche als S oder HBsAg (226 Aminosäuren), Pre-S2
+ S (281 Aminosäuren)
und Pre-S1 + Pre-S2 + S (289-400 Aminosäuren) bezeichnet werden, welche
ebenfalls als Hauptprotein (S-Protein), mittleres Protein (M-Protein)
bzw. großes
Protein (L-Protein) bezeichnet werden (Toillais et al., 1985, Nature,
317, 489-495).
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Definition eines HBsAg-Untertyps:
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Das
HBsAg in dem Teil der Virushülle
von HBV weist eine gut charakterisierte gruppenspezifische Determinante "a" und zwei Sätze von sich gegenseitig ausschließenden Untertyp-Determinanten
d/y und w/r auf. So bezeichnen die vier Hauptuntertypen von HBsAg – adw, ayw,
adr und ayr – die
Phänotypen
des Virions (Le Bouvier et al., 1975, Amer. J. Med. Sci. 270, 165).
Mit der Unterteilung der "a"-Spezifität in a1,
a2, a3 und andere intermediäre
Spezifitäten,
welche später
bei einem internationalen Workshop in Paris in 1975 als Unterdeterminanten
von w (w1-w4) umdefiniert
wurden (Courouce et al., 1976, Bibl Hematol, Basel, Karger, Bd.
42), erlangte die Frage der HBsAg-Untertypen einen beträchtlichen
Grad an Komplexität.
Diese Untertypen waren ayw1, ayw2, ayw3, ayw4, ayr und adw2, adw4
und adr. Mit der Identifikation der q-Determinante (Magnius et al., 1975,
Acta Pathol Micr Scand, 83B, 295-297) aufgrund der Unterteilung
des adr-Untertyps in eine q-positive und eine q-negative Kategorie
stieg die Anzahl der Untertypen von 8 auf 9 (Courouce-Pauty et al.,
1978, Vox Sang, 35, 304-308). Das Sequenzieren der vollständigen Genome,
welche die adw2- und ayw3-Untertypen kodierten, zeigte zahlreiche
Substitutionen über
das gesamte Genom hinweg (Valenzuela et al., 1980, ICN-UCLA, Symposia
on Animal Virus Genetics, NY, Ac. Press, Seiten 57-70). Es wurde
behauptet, dass eine Anzahl dieser Substitutionen in dem S-Gen mit
der Expression der d- und y-Spezifität in Zusammenhang steht (Okamoto
et al., 1986, J Gen Virol, 67, 2305-2314). Eine Analyse der Reaktivitätsmuster
mit monoklonalen Antikörpern
nach chemischer Modifikation von HBsAg zeigte die Bedeutung von
Lys 122 für
die Expression der d-Determinante (Peterson et al., 1984, J Immun,
132, 920-927). Spätere
Untersuchungen an zwei Blutspendern, welche Oberflächenantigene
von zusammengesetzten Untertypen adyr bzw. adwr trugen, zeigten,
dass Aminosäuresubstitutionen
an Position 122 und 160 allein die Expression der d/y- bzw. w/r-Spezifität erklärten (Okamoto
et al., 1987, J Virol, 61, 3030-3034). Sowohl die Änderung
von d nach y als auch von w nach r wurde durch eine Verschiebung
von Lys nach Arg an den entsprechenden Positionen vermittelt. Daher
liegen größere Variationen
der Untertypen von HBsAg vor.
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Definition eines HBsAg-Genotyps:
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Das
Sequenzieren von Virusgenomen und der Vergleich haben vier genomische
Gruppen von HBV mit einer Divergenz von 8 % oder mehr des vollständigen Genoms
definiert, und diese wurden mit A-D bezeichnet (Okamoto et al.,
1988, J Gen Virol, 69, 2575-2583). Genome, welche den Untertyp adw
kodierten, wurden in den genomischen Gruppen A-C gefunden, während die
Genome, welche ayw kodierten, in Gruppe D und Gruppe B gefunden
wurden (Sastrosoewignjo et al., 1991, J Gastroenterol Hepatol, 6,
491-498). Genome, welche sowohl den adr- als auch den ayr-Untertyp
kodierten, traten in der genomischen Gruppe C zusammen mit adw auf.
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Ebenso
wurden zwei neu Genotypen von HBV, welche mit E und F bezeichnet
wurden, vor kurzem identifiziert (Norder et al., 1994, Virology,
198, 489-503).
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Immune Escape-Mutanten
in Bezug auf die Genotypen:
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Neben
der genetischen Variabilität
von HBV, auf der Basis der Divergenz der HBV-Stämme über lange Zeiträume hinweg,
was zu geografischen Untertypen und Genotypen führte, wurde in letzter Zeit
ein beträchtliches
Interesse auf zwei Arten von Immune Escape-Mutanten gerichtet. Die
erste von diesen, welche beschrieben werden soll, war eine Mutation
von Trp 28 zu einem Stoppcodon in der Vorkernsequenz, die spezifisch
die Expression von HBeAg verhinderte, während sie die von HBcAg unbeeinträchtigt ließ (Carman
et al., 1989, Lancet, ii, 588-591; Brunetto et al., 1991, Proc NatI
Acad Sci USA, 88, 4186-4190).
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Vaccine
Escape-Mutanten werden so beschrieben, dass diese die "a"-Determinante von HBsAg beinhalten,
wobei ein wichtiger Teil von dieser durch eine Schleife gebildet
wird, welche die Aminosäurereste 139-147
umfasst, die durch eine Disulfidbrücke zwischen zwei Cysteinresten
an diesen Positionen stabilisiert wird (Waters et al., 1991, Virua
Res, 22, 1-12; Stirk et al., 1992, Intervirology, 33, 148-158).
Eine Mutation von Gly zu Arg im Rest 145 von HBsAg wurde bei mehreren
Geimpften in Italien (Carman et al., 1990, Lancet, ii, 325-329)
und Singapur (Harrison et al., 1991, J Hepatol 13 (SuppI 4), S105-107)
gezeigt. Eine andere vermutete Vaccine Escape-Mutation von Lys zu
Glu an Position 141 wurde nur aus Westafrika berichtet (Allison
et al., 1993, Abstr. Ixth int Congr of Virology, Glasgow, Seiten
1-118; Howard et al., 1993, Abstr. Int Symp on Viral Hepatitis and
Liver Disease, Tokyo, Seiten 1-75). Interessanterweise wurde diese
Mutante bisher nur in Verbindung mit dem ayw4-Untertyp gefunden.
In neuerer Zeit wurden verschiedene neue Mutanten neben anderen
in der Literatur beschrieben von Brind et al., 1997, J. of Hepatology
26: 228-235; Kohno et al., 1996, J. of gen. virol. 77: 1825-1831; Ni et al.,
1995, Res. Virol. 146: 397-407.
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Aus
dem oben Stehenden ist klar, dass alle Sorten von Mutationen in
den HBsAg-Proteinen nachgewiesen werden müssen, um Blut von Spendern
und aus anderen Quellen zu screenen.
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Beispielsweise
zeigten bereits Okomoto et al. (1992), dass die Affinität zwischen
HBsAg-Mutanten und monoklonalen anti-HBs-Antikörpern mit bekannter Epitopspezifität durch
Substitution an der Aminosäure
145 oder 126 in der S-Region verschlechtert wurde (Okamoto et al.,
1992, Pediatric Research 32: 264-268). Die Substitution von Arginin
für Glycin
an der Aminosäure
145 in dem Hefe-Vakzin führt
ebenfalls zu einer deutlich verringerten Bindung durch monoklonale
Antikörper
(Waters et al., 1992, J. of clin. invest. 90: 2543-2547). Es wird
weiterhin beschrieben, dass die Antigenizität von HBsAg durch Substitution
von Aminosäure
141 geschwächt
wird (Karthigesu et al., 1994, J. Gen. Virol. 75: 443-448).
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Es
wurden bereits verschiedene HBsAg-positive Fälle beschrieben, die übersehen
wurden, da die derzeitigen serologischen Tests dabei versagen, einige
Formen von Varianten des Antigens nachzuweisen (Suzuki et al., 1995,
Int. Hepatology Comm. 4: 121-125; Carman et al., 1995, The Lancet
345: 1406-1407; Jongerius et al., 1997, Ned Tijdschr Geneesk 141
(22) 1128).
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Um
den obigen Problemen zu begegnen, haben viele Diagnostikunternehmen
ihre Tests verändert,
indem sie polyklonale Antikörper
als Einfang-Antikörper
verwenden, statt dass sie hochspezifisch monoklonale Antikörper verwenden.
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Die
Nachteile der Verwendung von polyklonalen Antikörpern liegen jedoch hauptsächlich in
der schlechten Reproduzierbarkeit und der unbekannten Spezifität und Empfindlichkeit
der einzelnen Antikörper in
der Gesamtmenge aller Antikörper,
die in dem polyklonalen Serum vorliegen.
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Es
wir daher immer unbekannt bleiben, ob neu dokumentierte Varianten
vor dem Screenen nachgewiesen werden.
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Ein
anderer Ansatz ist das Auffinden neuer monoklonaler Antikörper gegen
die S-Region von HBsAg, welche eine gut konservierte Region erkennen.
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Die
S-Region von HBsAg ist von äußerster
Wichtigkeit und daher die erste Region, die erforscht werden sollte.
Die Pre-S-Region von HBsAg ist ebenfalls ein möglicher Kandidat.
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Eine
Anzahl immunogener Epitope in der Pre-S-Region von HBsAg wurde beschrieben.
Beispielsweise beschreiben Meisal et al., Intervirology, 37(6),
1994, 330-339, zwei Epitope, die zwischen den Aminosäuren 131-144,
bezeichnet als Gruppe I, und zwischen 162-168, bezeichnet als Gruppe
III, angeordnet sind.
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Ein
fast gleicher Bereich, die Aminosäuren 130-145, wurde verwendet,
um den monoklonalen Antikörper
H8 zu charakterisieren, Lee et al., Biochemistry and Molecular Biology
International, 40(6), 1996, 1077-1085; Lee et al., Biochemistry
and Molecular Biology International, 34(1), 1994, 159-168; Park
et al., Molecules and Cells, 4(4), 1994, 413-417; und
EP 0 521 348 .
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Drei
Gruppen von immunogenen Domänen
wurden identifiziert von Nimms et al., Virology, 176, 1990, 604-619,
und in
EP 0 456 215 .
Die erste Gruppe erstreckte sich von Aminosäure 130 bis Aminosäure 132
von HBsAg. Die zweite Gruppe erforderte ein mannosereiches Glycan
an Asparagin 123, und die dritte Gruppe wurde durch den Carboxyl-Endbereich
von HBsAg, insbesondere die Aminosäurereste 150-174 gebildet.
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Neurath
et al., Molecular immunology, 24, 1987, 975-980, beschreiben einen
möglichen
Einfluss der Aminosäure
132 von HBsAg auf die Bindung von monoklonalem F376. Es wurde vorgeschlagen,
dass möglicherweise
ebenso die Aminosäuren
128-131 beteiligt sein könnten.
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Dash
et al., Hepatology, 13 (1), 1991, 124-142, verwendeten ein synthetisches
Peptid, das dem Aminosäurebereich
120-145 von HBsAg entsprach, um polyklonale Antikörper zu
erzeugen.
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Man
sollte bedenken, dass es Varianten von HBsAg gibt, von denen bekannt
ist, dass sie kein von Pre-S kodiertes Protein in ihrem Virusmaterial
aufweisen (Santantonio et al., 1992, Virology, 188, 948-952).
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In
derselben Referenz wird die Heterogenität von HBV-Pre-S-Sequenzen,
welche für
die Hüllproteine kodieren,
durch DNA-Amplifikation und direkte Sequenzierung der Virusgenome
beschrieben. Bei einigen Patienten wurden Deletionen in der Pre-S-Region
gefunden, die sich hauptsächlich
an dem aminoterminalen Ende der Pre-S-Region häuften. Die Daten zeigten ein
hohes Vorherrschen von HBV-Genomen, die nur Deletionsmutanten von
Pre-S-Proteinen exprimieren können,
und die meisten von diesen können überhaupt
kein Pre-S2-Protein exprimieren. Nach den Ergebnissen sollten die
meisten Deletionen die HBs-Synthese nicht verhindern.
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Die
beschriebene Heterogenität
von Pre-S-Mutanten lässt
voraussagen, dass falsche negative Ergebnisse erhalten werden können, wenn
Enzymimmuntests mit monoklonalen Antikörpern gegen Pre-S-Proteine allein
für deren
Nachweis in Seren chronischer Träger
verwendet werden.
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Es
ist das oben beschriebene Problem, auf welches die vorliegende Erfindung
gerichtet ist.
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Offenbart
wird ein Molekül,
welches in der Lage ist, spezifisch an eine Hepatitis B-Antigendeterminante zu
binden, und welches entweder ein monoklonaler Antikörper ist
oder mit diesem kreuzweise in Konkurrenz tritt, der gegen wenigstens
einen Teil der Aminosäuresequenz
RDSHPQAMQWNSTTFHQALLDPRVRGLYFPAGGSSSGT gerichtet ist.
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Ebenso
offenbart werden Fragmente, die wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz
RDSHPQAMQWNSTTFHQAL oder SHPQAMQWNSTTFHQALLDPR oder ALLDPRVRGLYFPAGGSSSGT
und die Fragmente MQWN, STTFHQA oder VRGLYFPA umfassen.
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Ein
bevorzugtes Molekül,
welches in der Lage ist, spezifisch an eine Hepatitis B-Antigendeterminante zu
binden, und welches entweder ein monoklonaler Antikörper ist
oder kreuzweise mit diesem in Konkurrenz tritt, wird von der Zelllinie
HB.OT104A, HB.OT107C oder HB.OT230B sezerniert. Diese Zelllinien
wurden bei der European Collection of Animal Cell Cultures (ECACC),
Centre for Applied Microbiology and Research, Salisbury, Wiltshire
SP4 OJG, Vereinigtes Königreich,
unter den Zugangsnummern ECACC-97062610, ECACC-(97062609 und 98042805)
bzw. ECACC-97062608 hinterlegt.
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Diese
Hepatitis B-Antigendeterminante ist in der Pre-S-Region von HBV
lokalisiert.
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Ein
spezifisches Bindungsmolekül
wie z. B. ein Antikörper
tritt mit einem anderen kreuzweise in Konkurrenz, wenn dieser genau
an denselben oder einen über
die Konformation verknüpften
Ort wie der andere bindet. Über
die Konformation verknüpfte
Orte können
benachbarte Orte auf der Polypeptidkette oder dem Antigen sein,
oder sie können
mittels der Sekundärstruktur
der Polypeptidkette verknüpft
sein, was eine benachbarte Faltung von ansonsten nicht benachbarten
Bereichen bewirken kann. Experimente zur Kreuzkonkurrenz sind relativ
leicht durchzuführen
(Waters et al., 1991), und so ist es eine einfache Sache, festzustellen,
ob ein gegebener Antikörper
oder ein anderes spezifisches Bindungsmolekül mit dem monoklonalen Antikörper, auf den
oben speziell Bezug genommen wurde, kreuzweise in Konkurrenz tritt.
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Spezifische
Bindungsmoleküle,
die wenigstens teilweise mit den spezifizierten monoklonalen Antikörpern kreuzweise
in Konkurrenz treten (d. h. deren Kreuzkonkurrenz signifikant größer ist
als %) sind in der Erfindung nützlich.
Spezifische Bindungsmoleküle,
welche vollständig
kreuzkonkurrieren (d. h. deren Kreuzkonkurrenz nicht signifikant
weniger als 100 % ist), sind wenigstens in manchen Fällen bevorzugt.
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Spezifische
Bindungsmoleküle,
die in der Erfindung nützlich
sind, sind oft selbst Antikörper.
Während polyklonale
Antikörper
nicht ausgeschlossen sind, sind monoklonale Antikörper im
Allgemeinen aufgrund ihrer sehr viel präziseren Spezifität bevorzugt.
Die monoklonale Antikörpertechnik
hat sich seit der ursprünglichen Arbeit
von Köhler
und Milstein (1975, Nature, 256, 495) gut etabliert, und es gibt
heute viele verfügbare
Vorschriften zur routinemäßigen Erzeu gung
von monoklonalen Antikörpern.
Geeignete Techniken sind beispielsweise jene von Gefter et al.,
(1977, Somatic Cell Genetics, 3, 231), Köhler et al., (1976, Euro. J.
Immuvirol., 292-295) und Goding ("Monoclonal antibodies: Principle and
Practice" (2. Ausgabe,
1986) Academic Press. New York).
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Typischerweise
ist die verwendete Vorschrift wie folgt:
- – Ein Versuchstier
(wie z. B. eine Maus) wird immunologisch mit dem Antigen, gegen
welches Antikörper erzeugt
werden sollen, herausgefordert;
- – die
Milzzellen des Tiers werden dann mit Zellen einer Myelomzelllinie
verschmolzen, und die resultierenden Hybridomfusionszellen werden
auf einem selektiven Medium plattiert;
- – ein
Screenen auf spezifische Antikörper
wird durch irgendeine geeignete Technik, z. B. durch die Verwendung
von anti-Immunglobulin-Antikörpern
aus einer anderen Spezies, unternommen.
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Während die
Verwendung humaner monoklonaler Antikörper im Prinzip für gewisse
Anwendungen, insbesondere die Therapie von Menschen und die in vivo-Diagnose,
bevorzugt sein kann, machen technische Schwierigkeiten die herkömmliche
Hybridomtechnik für
die Erzeugung vieler humaner monoklonaler Antikörper ungeeignet. Daher werden
in der Praxis oft nicht humane monoklonale Antikörper wie beispielsweise solche
aus Mäusen
verwendet.
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Chimäre Antikörper, insbesondere
chimäre
monoklonale Antikörper,
sind ebenfalls vom Umfang der Erfindung umfasst. Solche chimären Antikörper umfassen
ausreichende Aminosäuresequenzen
von HB.OT104A, HB.OT107C, HB.OT230B, damit sie deren charakteristische
Spezifität
aufweisen. Mindestens sind die Komplementarität-determinierenden Regionen
des spezifischen Antikörpers
in einem hinreichenden Ausmaß vorhanden,
um die Spezifität
beizubehalten. Es können
vollständige
VH- und VL-Domänen vorliegen oder
sogar ganze antikörperbindende
Fragmente wie z. B. die enzymatisch abgeleiteten Fab- oder F(ab')2-Fragmente.
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Verschiedene
unterschiedliche Technologien existieren zum Herstellen von chimären Antikörpern. Beispielsweise
wurden chimäre
Antikörper,
bestehend aus einem humanen C-Bereich, verschmolzen mit einem V-Bereich
aus Nagetieren, beschrieben (Morrison et al., 1984, PNAS, 81, 6851-6855;
Boulianne et al., 1984, Nature, 312, 643-646; Neuberger et al.,
1985, Nature, 314, 268-270).
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Vollständig humanisierte
Antikörper,
insbesondere monoklonale Antikörper,
werden ebenfalls offenbart. Es gibt derzeit drei unterschiedliche
Methoden zur Humanisierung nicht humaner Antikörper (insbesondere aus Mäusen). Reichmann
et al. (1988, Nature, 332, 323-327) verwendeten eine gezielte Mutagenese
von ssDNA. In einem anderen Ansatz konstruierten sowohl Jones et
al. (1986, Nature, 321, 522-525) als auch Queen et al. (1989, PNAS,
86, 10029-10033) den vollständigen
V-Bereich, indem überlappende
Oligonukleotide, welche die Komplementarität-determinierenden Regionen
(CDRs) von Nagetieren beinhalteten, in einem humanen Gerüst verwendet
werden. Noch später
haben Lewis und Crowe (1991, Gene, 101, 297-302) die Methodik der
Polymerasekettenreaktion (PCR) angepasst, um Nager-CDRs auf humane
Immunglobulingerüste zu
pfropfen.
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Die
Aminosäuresequenzen
der schweren und leichten Kette der variablen Domänen der
monoklonalen Antikörper
können
aus klonierter komplementärer
DNA bestimmt werden, und die hypervariablen Regionen (oder Komplementarität-determinierenden
Regionen CDRs) können
gemäß Kabat
et al. (in "Sequences
of Proteins of Immunological Interest", US Department of Health and Human
Services, US Government Printing Office, 1987) identifiziert werden.
Unter Verwendung irgendeiner der obigen Methoden können diese
CDRs auf ein Humangerüst
gepfropft werden.
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Die
Antikörper
mit einer einzigen Domäne
(dAbs) von Ward et al. (1989, Nature, 341, 544-546) stellen eine
weitere Klasse von spezifischen Bindungsmolekülen dar (ob diese richtig als "Antikörper" zu betrachten sind
oder nicht), welche im Umfang der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können.
Bei diesem Ansatz wird die PCR oder eine andere geeignete Technologie
verwendet, um ein VH- oder VL-Gen
zu klonieren und in einem heterologen Wirt, wie z. B. E. coli, zu
exprimieren.
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Die
variablen Domänen
mit schwerer und leichter Kette können aus Hybridomen amplifiziert
werden, indem die Polymerasekettenreaktion (PCR) verwendet wird,
und in Expressionsvektoren kloniert werden. Die isolierten variablen
Domänen
können
im Hinblick auf die Bindung an Antigen gescreent werden und deren
Affinität
bestimmt werden. Andere Antikörper
aus einer einzigen Domäne
könne direkt
durch Amplifizieren der umgeordneten Gene der variablen Domäne aus der
Milz-DNA einer immunisierten Maus erhalten werden. Die amplilfizierte
DNA kann in einen Vektor kloniert werden und dann im Hinblick auf
die Antigenbindungsaktivität gescreent
werden. Eine Verfeinerung unter Verwendung des Bakteriophagen als
einem Expressionsvektor ermöglicht,
dass der Phage, welcher die variablen Gene trägt, direkt mit Antigen selektiert
wird, da diese auf der Zelloberfläche exprimiert werden (McCafferty
et al., 1990, Nature, 348, 552-554).
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Die
dAbs-Technologie zeigt, wie die rekombinante DNA-Methodik die Erzeugung
von Molekülen
mit spezifischen Bindungsfähigkeiten
vollständig
verändert.
Auch aus diesem Grund sollte die Erfindung nicht als auf Antikörper beschränkt, wie
sie im klassischen Sinne verstanden werden (ob polyklonal oder monoklonal), betrachtet
werden.
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Ebenfalls
offenbart wird eine Zelllinie oder Zellkultur, die in der Lage ist,
spezifische Bindungsmoleküle, wie
sie oben beschrieben wurden, zu exprimieren und vorzugsweise zu
sezernieren.
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Unter
diesen Aspekt der Erfindung fallen die Hybridomzelllinien, auf welche
oben speziell Bezug genommen wurde. Diese Zelllinien wurden bei
der European Collection of Animal Cell Cultures (ECACC), Centre for
Applied Microbiology and Research, Salisbury, Wiltshire SP4 OJG,
Vereinigtes Königreich
unter den Zugangsnummern und Daten, die in der folgenden Tabelle
gezeigt sind, hinterlegt:
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Diese
Hinterlegungen wurden gemäß dem Budapester
Vertrag vorgenommen.
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Ein
verallgemeinertes Verfahren zur Erzeugung anderer monoklonaler Antikörper wurde
oben beschrieben. Um sicher zu stellen, dass diese in der Erfindung
verwendet werden können,
kann ein einfaches Kreuzkonkurrenzexperiment mit Antikörpern umgesetzt
werden, die von der hinterlegten Zelllinie sezerniert wurden.
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Die
oben definierten Antikörper
und andere Bindungsmoleküle
können
in diagnostischen Anwendungen in Kombination mit Antikörpern verwendet
werden, die spezifisch gegen andere Regionen des HBV, wie die S-Region,
gerichtet sind.
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Wenn
sie in Kombination verwendet werden, ist nur ein Test notwendig.
In diesem Fall erkennen die Antikörper, die gegen die S-Region
gerichtet sind, ebenso die HBV-Varianten, welchen die Pre-S-Region
fehlt.
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Die
Antikörper
und andere Bindungsmoleküle überwinden,
wenn sie gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, das Übersehen
von HBV-infizierten Individuen bei der Diagnose der HBV-Infektion. Mit
diesen Antikörpern
konnte das HBsAg-Testkonzept, das auf der S-Region von HBV basiert,
verbessert werden. Der Nachweis von Mutanten von HBsAg wird bestätigt.
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Die
Antikörper
und anderen Bindungsmoleküle,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, sind nützliche
Hilfsmittel zum Nachweis der HBV-Expression in Zellen und Zellextrakten,
sowohl in vivo als auch in vitro, zu Reinigungszwecken und für eine Vielzahl
von biochemischen und immunologischen Analysetechniken, um die Funktion
dieser Proteine zu untersuchen.
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Ebenfalls
offenbart wird ein Peptid, welches wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz RDSHPQAMQWNSTTFHQALLDPRVRGLYFPAGGSSSGT
umfasst.
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In
einer speziellen Ausführungsform
umfasst das Peptid wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz
RDSHPQAMQWNSTTFHQAL. Ein bevorzugtes spezielles Fragment ist MQWN.
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In
einer anderen speziellen Ausführungsform
ist das Fragment ein Peptid, welches wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz
SHPQAMQWNSTTFHQALLDPR umfasst. Ein bevorzugtes spezielles Fragment ist
STTFHQA.
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Ein
anderes Fragment ist ein Peptid, das wenigstens einen Teil der Aminosäuresequenz
ALLDPRVRGLYFPAGGSSSGT umfasst. Ein bevorzugtes spezielles Fragment
ist VRGLYFPA.
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Die
Definition optimaler Peptide (synthetisch oder rekombinant), welche
immundominante Domänen von
HBsAg darstellen, die in der Lage sind, die bestehenden Peptide
oder Proteine in diagnostischen Tests zu ersetzen, ist von entscheidender
Bedeutung, um alle möglichen
HBsAg-positiven
Proben nachzuweisen.
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Diese
Peptide können
in hohem Maße
reproduzierbar synthetisiert werden und werden leicht gereinigt,
womit sie gut geeignet sind für
eine weitere Verbesserung und Standardisierung der HBV-Serologie.
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Synthetische
Peptide haben den Vorteil, dass sie chemisch gut definiert sind,
womit sie eine leichte und reproduzierbare Herstellung in hohen
Ausbeuten ermöglichen,
wobei sie gut für
die Anwendung in diagnostischen Tests geeignet sind, welche mit
höherer
Reproduzierbarkeit hergestellt und verwendet werden können.
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Im
Gegensatz zu natürlichen
HBsAg-Proteinen weisen die Peptide, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, den großen
Vorteil auf, dass diese aus einer sicheren nicht infektiösen Quelle
stammen.
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Der
Ausdruck "Peptid", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine Molekülkette von Aminosäuren mit
einer biologischen Aktivität
und bezieht sich nicht auf eine bestimmte Länge des Produkts. Somit sind unter
anderem Proteine, Fusionsproteine oder -peptide, Oligopeptide und
Polypeptide umfasst.
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Wenn
nötig können Peptide
zur Verwendung in der Erfindung in vivo oder in vitro, beispielsweise
durch Glykosylierung, Amidierung, Carboxylierung oder Phosphorylierung,
modifiziert werden. Funktionale Varianten sind beispielsweise Säureadditionssalze,
Amide, Ester und insbesondere C-terminale Ester und N-Acylderivate
der Peptide.
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Der
Ausdruck "wenigstens
ein Teil von", wie
er hierin verwendet wird, meint eine Untersequenz der identifizierten
Aminosäuresequenz.
Dieser Teil oder das Fragment ist ein Bereich mit einer oder mehreren
antigenen Determinanten der HBsAg-Proteine. Fragmente können unter
anderem durch enzymatische Spaltung von Vorläufermolekülen hergestellt werden, wobei
Restriktionsendonukleasen für
die DNA und Proteanen für die
(Poly)Peptide verwendet werden. Andere Methoden umfassen die chemische
Synthese der Fragmente oder die Expression von Peptidfragmenten über DNA-Fragmente.
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Die
Herstellung der Peptide oder Fragmente von diesen zur Verwendung
in der Erfindung wird mittels einer der bekannten organisch-chemischen
Methoden zur Peptidsynthese oder mit Hilfe von rekombinanten DNA-Techniken
bewirkt, welche ebenfalls im Stand der Technik bekannt sind. Peptide
können
ebenfalls in einem einzigen Molekül kombiniert werden.
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Wie
bereits oben angegeben, können
die Peptide, die in der Erfindung verwendet werden, in gleicher Weise
mit Hilfe von rekombinanten DNA-Techniken hergestellt werden. Diese
Möglichkeit
ist insbesondere dann wichtig, wenn das Peptid in eine sich wiederholende
Sequenz ("in tandem") eingebaut wird
oder wenn das Peptid als ein Bestandteil eines (viel größeren) Proteins
oder Polypeptids oder als ein Fusionsprotein mit beispielsweise
(einem Teil von) β-Galactosidase hergestellt
wird. Dieser Typ von Peptiden kann daher in gleicher Weise in der
Erfindung verwendet werden.
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Die
oben hergestellten und beschriebenen Peptide oder Fragmente von
diesen können
ebenso verwendet werden, um Antikörper, sowohl polyklonal als
auch monoklonal, und andere Bindungsmoleküle herzustellen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Diagnose von Hepatitis B bereit
gestellt, wobei das Verfahren das Inkontaktbringen der Probe, die
im Verdacht steht, Hepatitis B-Partikel oder -Antigene zu enthalten,
mit wenigstens einem spezifischen Bindungsmolekül, das gegen die S-Region von
HBV gerichtet ist, und wenigstens einem spezifischen Bindungsmolekül gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie sie beansprucht ist, umfasst. Verfahren zur Diagnose
gemäß der Erfindung
können
in vitro durchgeführt
werden.
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Ein
besonders geeignetes Verfahren zum Nachweis von HBsAg in einer Probe
basiert auf einer kompetitiven Reaktion zwischen einem Peptid gemäß der Erfindung,
das mit einer markierenden Substanz versehen ist, und Hepatitis
B-Partikeln oder -Antigenen (die in der Probe vorliegen), wodurch
das Peptid und das Antigen im Wettbewerb stehen mit dem spezifischen
Bindungsmolekül
gemäß der vorliegenden
Erfindung, das an einem festen Träger befestigt ist.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Nachweis
von Antikörpern
gegen Hepatitis B, wobei das Verfahren das Inkontaktbringen der
Probe, die im Verdacht steht, Antikörper gegen Hepatitis B-Partikel
oder -Antigene zu enthalten, mit wenigstens einem Peptid, wie es
oben offenbart ist, umfasst.
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Bei
in vitro-Tests wird eine gewisse Form von Trägern verwendet, um die Bindungsmoleküle oder
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung zu immobifisieren. Träger,
welche verwendet werden können,
sind beispielsweise die Innenwand einer Mikrotestvertiefung oder
einer Küvette,
ein Röhrchen
oder eine Kapillare, eine Membran, ein Filter, ein Teststreifen
oder die Oberfläche
eines Teilchens, wie beispielsweise eines Latexteilchens, eines
Aldehydteilchens (wie z. B. eines keramischen magnetisierbaren Teilchens
mit aktiven Aldehydoberflächengruppen),
ein Erythrozyt, ein Farbstoffsol, ein Metallsol oder eine Metallverbindung
als Solpartikel, ein Trägerprotein
wie z. B. BSA oder KLH.
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Ebenso
wird eine gewisse Form der Markierung verwendet, um eine Antigen-Antikörper-Wechselwirkung
nachzuweisen. Markierungssubstanzen können radioaktiv oder nicht
radioaktiv sein, wie z. B. ein radioaktives Isotop, eine fluoreszierende
Verbindung, eine chemilumineszierende Verbindung, ein Enzym, ein
Farbstoffsol, ein Metallsol oder eine Metallverbindung als Solpartikel.
Abhängig
von dem Format des Tests können entweder
die spezifischen Bindungsmoleküle
innerhalb des Umfangs der Erfindung markiert werden, oder es werden
andere spezifische Bindungsmoleküle,
welche an diese binden, markiert. Immuntests (einschließlich Radioimmuntests)
und immunometrische Tests (einschließlich immunometrischen Radiotests
und Enzymimmunsorbens-Tests) können
verwendet werden, wie auch Immunoblottechniken.
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In
vitro-Tests können
viele Formate haben. Einige hängen
von der Verwendung von markierten spezifischen Bindungsmolekülen wie
z. B. Antikörpern
ab (deren Verwendung innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen ist), wogegen einige die Wechselwirkung von Antikörper (oder
einem anderen spezifischen Bindungsmolekül) und Antigen nachweisen,
indem die resultierende Ausfällung
beobachtet wird. Diese sind im Stand der Technik gut bekannt.
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In
vitro-Tests werden oft durchgeführt,
indem Kits verwendet werden. Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Testkit zum
Nachweis eines Hepatitis B-Partikels oder -Antigens bereitgestellt,
wobei das Kit ein spezifisches Bindungsmolekül, wie es oben beschrieben
wurde, und Mittel zum Nachweisen, ob das spezifische Bindungsmolekül an einen
Hepatitis B-Partikel oder -Antigen gebunden hat, umfasst, wie es
beansprucht wird.
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Die
Testmethodik kann beispielsweise die von irgendeinem der Tests sein,
auf die oben Bezug genommen wurde. Kompetitive und insbesondere
Sandwich-Immuntest-Kits sind bevorzugt. Das spezifische Bindungsmolekül und das
Nachweismittel können
in getrennten Kompartimenten des Kits bereitgestellt werden. Das
spezifische Bindungsmolekül
kann gebunden an einen festen Träger
bereitgestellt werden. Das Nachweismittel kann ein nachweisbar markiertes
zweites spezifisches Bindungsmolekül umfassen (welches selbst ein
Antikörper
(monoklonal, aber vorzugsweise polyklonal) sein kann, welches an
den gebundenen Hepatitis B-Partikel oder das -Antigen bindet.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Testkit zum Nachweis eines Hepatitis
B-Partikels oder -Antigens, wobei das Kit wenigstens ein Bindungsmolekül, das gegen
die S-Region des HBV gerichtet ist, und wenigstens ein spezifisches
Bindungsmolekül gemäß der vorliegenden
Erfindung und Mittel zum Nachweisen, ob das spezifische Bindungsmolekül an einen
Hepatitis B-Partikel oder an ein -Antigen gebunden hat, umfasst.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Testkit zum Nachweis von Antikörpern gegen
Hepatitis B, wobei das Kit wenigstens ein Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung und Mittel zum Nachweisen, ob das Peptid an Antikörper gegen
Hepatitis B gebunden hat, umfasst.
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Beim
Durchführen
einer Sandwich-Reaktion zum Nachweis von Antikörpern gegen Hepatitis B kann das
Testkit beispielsweise ein Peptid gemäß der Erfindung, das auf einem
festen Träger,
beispielsweise der Innenwand einer Mikrotestvertiefung beschichtet
ist, und entweder ein markiertes Peptid oder einen markierten anti-Antikörper umfassen.
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Zur
Durchführung
einer Kompetitionsreaktion kann das Testkit ein Peptid, das auf
einem festen Träger beschichtet
ist, und ein markiertes spezifisches Bindungsmolekül umfassen.
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Ebenfalls
offenbart wird die Verwendung eines spezifischen Bindungsmoleküls zur in
vitro-Diagnose von Hepatitis B. Die Antikörper und andere Bindungsmoleküle können bei
der Entwicklung und Qualitätskontrolle
von serologischen Tests und für
den direkten Nachweis von HBV nützlich
sein.
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Ebenso
wird die Verwendung der spezifischen Bindungsmoleküle, wie
sie offenbart sind, in immunologischen und biochemischen Verfahren,
die darauf abzielen, das Protein in voller Länge in einer Testflüssigkeit
oder einer Gewebeprobe nachzuweisen, offenbart.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele veranschaulicht:
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Beispiel 1: Herstellung
und Selektion von (monoklonalen) Antikörpern
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Die
anti-PreS-Mäuseantikörper HB.OT107C,
HB.OT104A und HB.OT230B wurden hergestellt, indem Balb/c-Mäusen natives
HBsAg in Freund's
vollständigem
Adjuvans injiziert wurde. Das HBsAg wurde aus Seren von HBV-infizierten
Spendern erhalten. Nach zwei Monaten wurde den Mäusen eine Verstärkungsinjektion mit
dem Antigen, gemischt mit Freund's
unvollständigem
Adjuvans verabreicht, was nach zwei Wochen wiederholt wurde. Drei
Tage später
wurde die Milz entfernt, und Milzlymphozyten wurden gemäß dem CRL
manual G6-1 mit Mäusemyelom zellen
P3x63Ag8653 (ATCC CRL 1580) gemäß Standardverfahren
verschmolzen, wobei Polyethylenglykol 1000 verwendet wurde. Die
Hybridomzellen wurden im Hinblick auf die Produktion von anti-PreS-Antikörpern gescreent,
wobei spezifische Peptide und/oder denaturiertes HBsAg verwendet
wurden. Mehrere Zyklen der Klonierung durch Grenzverdünnung waren
notwendig, um eine stabile Zelllinie mit 100 % Klonalität zu erhalten.
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Beispiel 2: Bestimmung
des Minimalepitops der Antikörper
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Materialien und Verfahren:
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Das
Minimalepitop von HB.OT107C und HB.OT104A wurde bestimmt, indem
das standardmäßige Pepscan-Verfahren
verwendet wurde (Geysen et al., 1987, J. Immunol. Meth. 102, 259-274). Peptide, die
auf der Sequenz "MQWNSTTFHQAL" basierten, wurden
am N- oder C-Ende verkürzt
und mit HB.OT104A und HB.OT107C getestet. Ähnliche Experimente wurden
mit verkürzten
Peptiden, die auf der Sequenz "LDPRVRGLYFPA" basierten, und Mab
HB.OT230B durchgeführt.
Zur Bestimmung des Minimalepitops von NB.OT107C wurde die Reihe
mit Peptiden, die auf der Sequenz "STTFHQAL" basierten, die am C-terminalen Ende
verkürzt wurde,
ausgedehnt.
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Ergebnisse:
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Die
Ergebnisse, die in Tabelle 3 gezeigt sind, zeigen, dass das erste
Methionin (M) am N-Terminus der Pre-S2-Sequenz für die Reaktivität von Mab
HB.OT104A wesentlich ist. Das Minimalepitop umfasst möglicherweise
wenigstens die Aminosäuren "MQW". Im Fall von HB.OT107C
sinkt die Reaktivität,
wenn das Serin (S) oder das Threonin (T) am C-Terminus entfernt
werden. Das Epitop von HB.OT107C könnte die Aminosäuren S (124)
und T (126) einschließen.
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Tabelle
3. Reaktivität
der Mab's HB.OT107C
und HB.OT104A mit Peptiden auf der Basis der Sequenz "120-MQWNSTTFHQAL-131".
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Das
Epitop von HB.OT107C wurde weiter untersucht, indem Peptide verwendet
wurden, die auf der Sequenz "STTFHQAL" basierten. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 gezeigt. Die minimale reaktive Sequenz umfasst
die Aminosäuren "STTF". Dieses ist in Übereinstimmung
mit den Ergebnissen, die in Tabelle 3 gezeigt sind. Die Reaktivität der Sequenz "STTFHQA" ist vergleichbar
mit der Reaktivität
des ursprünglichen
12-er Peptids "MQWNSTTFHQAL", wenn aber die Sequenz "STTFHQA" an der C-terminalen
Seite verkürzt
wird, sinkt die Reaktivität.
Eine sehr niedrige aber messbare Reaktivität wird immer noch mit der Sequenz "STT" erhalten.
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Tabelle
4. Kartierung des Minimalepitops von Mab HB.OT107C unter Verwendung
von Peptiden auf der Basis der Sequenz "124-STTFHQAL-131".
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Im
Fall von HB.OT230B wurde die höchste
Reaktivität
erhalten mit dem vollständigen
12-er Peptid einschließlich
der Sequenz "132-LDPRVRGLYFPA-143". Die Entfernung
des Alanins (A) am C-Terminus des Peptids führt zu einer starken Abnahme
der Reaktivität
mit dem Antikörper.
Peptide, bei welchen das Leucin (L) und/oder die Asparaginsäure (D)
am N-Terminus entfernt werden, zeigen immer noch eine hohe Reaktivität. Die Eliminierung
des ersten Prolins (P) am N-Terminus
vermindert jedoch in starkem Maße
die Reaktivität
des Peptids, wenn aber sowohl P als auch das erste Arginin (R) entfernt
werden, steigt die Reaktivität
wieder. Entsprechend den Ergebnissen umfasst das Minimalepitop von
HB.OT230 möglicherweise
die Sequenz "VRGLYFPA".
-
Tabelle
5. Kartierung des Minimalepitops von HB.OT230B unter Verwendung
von Peptiden, die auf der Sequenz "DPRVRGLYFPA" basieren.
-
Beispiel 3: Ersatz von
Aminosäuren
durch Alanin (A)
-
Materialien und Verfahren:
-
In
12-er Peptiden, die mit den Mab's
HB.OT104A und/oder HB.OT107C ("MQWNSTTFHQAL" und "STTFHQALLDPR") oder HB.OT230B
("LDPRVRGLYFPA") reagierten, wurde
jede Aminosäure
durch ein Alanin (A) ersetzt. Wenn Alanin (A) natürlich in
der Grundsequenz erschien, wurde dieses durch Serin (S) ersetzt. Die
Reaktivität
von jedem Peptid wurde unter Verwendung der standardmäßigen Pepscan-Technologie
bestimmt.
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Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse der Ala-Untersuchung auf der Basis des Peptids "MQWNSTTFHQAL" sind in Tabelle 6
gezeigt. Wenn das Methionin (M) oder das Tryptophan (W) am N-Terminus
durch Alanin (A) ersetzt wurden, wurde die Reaktivität des Peptids
mit dem Mab HB.OT104A stark vermindert. Dieser Fund ist in Übereinstimmung
mit den Ergebnissen der Epitopkartierung. Das Minimalepitop von
HB.OT104A umfasst möglicherweise die
Sequenz "MQW", aber scheinbar
sind die Aminosäuren
M (120) und W (122) für
die Reaktivität
des Antikörpers
am wichtigsten.
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Die
Reaktivität
von HB.OT107C war am empfindlichsten gegenüber Substitutionen, die das
Serin (S) oder das Phenylalanin (F) betrafen, die in der Mitte des
Peptids angeordnet sind. In allen Fällen fiel jedoch die Reaktivität nie drastisch
ab. Entsprechend der Epitopkartierung sind sowohl S (124) als auch
F (127) in dem Bereich lokalisiert, der von HB.OT107C erkannt wird.
Die Ergebnisse wurden in einer Ala-Untersuchung auf der Basis des
Peptids "124-STTFHQALLDPR-135" (Ergebnisse sind
in Tabelle 7 gezeigt) bestätigt,
aber in diesem Fall wies der Austausch beider Aminosäuren eine
drastischere Wirkung auf die Reaktivität des Peptids auf. Sowohl Serin
(S-124) als auch das Phenylalanin (F-127) scheinen für die Reaktivität von HB.OT107C wichtig
zu sein.
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Tabelle
6. Ala-Untersuchung von HB.OT104A und HB.OT107C. Austausch von jeder
folgenden Aminosäure in
der Peptidsequenz "120-MQWNSTTFHQAL-131". A-130 wird durch
Serin (S) ersetzt.
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Tabelle
7. Ala-Untersuchung von HB.OT107C auf der Basis des Peptids "124-STTFHQALLDPR-135".
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Tabelle
8. Ala-Untersuchung von HB.OT230B. Jede nachfolgende Aminosäure in der
Sequenz 132-LDPRVRGLYFPA-143 wurde durch Alanin (A) ersetzt. A (143)
wurde durch Serin (S) ersetzt.
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-
In
Tabelle 8 sind die Ergebnisse der Ala-Austauschuntersuchung gezeigt,
welche die Reaktivität
des Mab HB.OT230B betrachten. Es ist klar, dass der Austausch von
Leucin (L-139) oder Tyrosin (Y-140) eine drastische Wirkung auf
die Reaktivität
des Mab HB.OT230B aufwies. Möglicherweise
sind beide Aminosäuren für die Reaktivität wesentlich.
Entsprechend den Kartierungsergebnissen umfasst das Minimalepitop
von HB.OT230B die Aminosäuren "RGLYFPA" (siehe Ergebnisse
der Kartierung des Minimalepitops), aber offensichtlich sind die
Aminosäuren
L (139) und Y (140) für
die Reaktivität
am entscheidensten.
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Beispiel 4: Reaktivität von Pre-S2-Antikörpern mit
Peptiden die natürlich
auftretende Aminosäuresubstitutionen einschließen
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Materialien und Verfahren:
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Verschiedene
Aminosäuresubstitutionen
wurden in Peptide eingeschlossen, die auf der Sequenz "MQWNSTTFHQAL", "STTFHQALLDPR" oder "LDPGVRGLYFPA" basierten. Die meisten
Substitutionen wurden vorher von Norder et al. (1994) beschrieben
und basierten auf natürlich
auftretenden (Untertyp) Variationen innerhalb der Pre-S2-Region.
Die Peptide wurden mit den Mab's
HB.OT104C und/oder HB.OT107C und/oder HB.OT230B getestet. Jede Substitution
ist in den Tabellen 9, 10 oder 11 erwähnt. Die Reaktivität jedes
Peptids wurde bestimmt, indem die standardmäßige Pepscan-Technologie, wie
sie bereits beschrieben wurde, verwendet wurde.
-
Ergebnisse:
-
Auf
der Basis des Peptids "MQWNSTTFHQAL" hatten natürlich auftretende
Aminosäuresubstitutionen keine
wesentliche Wirkung auf die Reaktivität des Mab HB.OT104A (siehe
Tabelle 9). Im Fall von HB.OT107C wurde die Reaktivität beeinträchtigt,
wenn das Threonin (T-126) am C- Terminus
des Peptids durch Histidin (H) ersetzt wurde (siehe Tabelle 9).
Ebenso führte
der Austausch des C-terminalen Leucins (L-131) durch Glutamin (Q)
oder der Austausch von Arginin (R-135) durch Glycin (G) zu einer
starken Abnahme der Reaktivität des
Peptids.
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Tabelle
9. Reaktivität
des Peptids "MQWNSTTFHQAL" mit den Mab's HB.OT107C und HB.OT104A,
welche natürlich
auftretende Aminosäuresubstitutionen
beinhalteten.
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Tabelle
10. Reaktivität
des Peptids "STTFHQALLDPR" mit dem Mab HB.OT107C,
welcher natürlich
auftretende Aminosäuresubstitutionen
beinhaltete.
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Die
Reaktivität
von HB.OT230B wurde durch den Austausch von Glycin (G-138) durch
Valin (V) und von Phenylalanin (F-141) durch Leucin (L) beeinträchtigt.
Diese Ergebnisse sind in Übereinstimmung
mit der Ala-Untersuchung, welche zeigte, dass der Austausch von
Glycin (G-138) durch Alanin (A) und von Phenylalanin (F-141) durch
Alanin (A) die Reaktivität
des Peptids verminderte.
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Tabelle
11. Reaktivität
des Peptids "LDPRVRGLYFPA" mit dem Mab HB.OT230B,
welcher natürlich
auftretende Aminosäuresubstitutionen
beinhaltete.
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Beispiel 5: Screenen von
Patientenserum mit HBsAg-Mutante
-
Materialien und Verfahren:
-
Ein
Patientenserum mit HBsAg-Mutante wurde verwendet, um die Empfindlichkeit
von Immuntests zu untersuchen, welche das Bindungsmolekül gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassten.
-
In
einem Test, "Basistest" genannt, werden
nur monoklonale Mäuseantikörper verwendet,
welche gegen die S-Region von HBsAg gerichtet sind. In dem anderen
Test (welches der Test gemäß der vorliegenden Erfindung
ist), "verbesserter
Test" genannt, wird
ein monoklonaler Mäuseantikörper, welcher
gegen die Pre-S-Region von HBsAg gerichtet ist, zu den monoklonalen
Antikörpern
zugegeben, die bereits in dem Basistest vorliegen.
-
Insbesondere
wurden Mikroelisa-Vertiefungen mit den monoklonalen Antikörpern beschichtet.
Jede Mikroelisa-Vertiefung enthielt ein Kügelchen eines HRP-markierten
anti-HBs-Konjugats, welches den Antikörper gegen HBsAg (anti-HBs),
gekoppelt an Meerrettich-Peroxidase (HRP) umfasste, was als das
Konjugat mit Tetramethylbenzidin (TMB) und Peroxid als dem Substrat
dient.
-
Die
Testprobe oder geeignete Kontrollen wurden in den Mikroelisa-Vertiefungen
inkubiert.
-
Das
Konjugat-Kügelchen
löst sich
in der Probe, und es wird ein Festphasen-Antikörper/HBsAg/Enzym-markierter
Antikörper-Komplex
gebildet. Nach einer Wäsche
und Inkubation mit TMB-Substrat wird eine Farbe erzeugt, welche
gelb wird, wenn die Reaktion mit Schwefel säure gestoppt wird. Wenn HBsAg
in der Probe vorliegt, entwickelt sich eine Farbe. Wenn jedoch die
Probe frei von HBsAg ist, bildet sich bei der Zugabe des Substrats
keine oder nur eine geringe Farbe. Innerhalb gewisser Grenzen ist
die Menge an HBsAg in der Probe proportional zu der Farbentwicklung.
-
Die
Probe wurde unverdünnt
getestet.
-
Beide
Tests (Basis- und verbesserter Test) wurden gemäß demselben Verfahren durchgeführt.
-
Das
Patientenserum mit HBsAg-Mutante ist:
- – Patientenserum
1: Mutante 129R/133T.
-
Diese
Probe war eine freundliche Gabe von Dr. T. Cuijpers (beschrieben
in Jongerius et al., 1997, Ned Tijdschr Geneesk 141 (22) 1128).
-
In
jede Vertiefung beider Platten wurden 100 μl Kulturüberstand oder Kontrolle pipettiert.
Die Platte wurde abgedeckt, für
15 Sekunden geschüttelt
und bei 37 ± 2°C für 1 Stunde ± 5 Minuten
in einem OT500-Inkubator inkubiert. Nach der Inkubation wurden die
Platten viermal mit Phosphatpuffer gewaschen, wobei eine OT400-Waschvorrichtung
verwendet wurde. In jede Vertiefung wurden 100 μl TMB-Substrat pipettiert und
bei 18-25°C
für 30 ± 2 Minuten
inkubiert. Dann wurde die Reaktion gestoppt, indem 100 μl 1 M Schwefelsäure zugegeben
wurden. Nachdem der Nullwert des OT510-Lesegeräts mit Luft eingestellt wurde,
wurde die Extinktion der Lösung
in jeder Vertiefung bei 450 ± 5
nm abgelesen.
-
Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse von beiden Tests sind in Tabelle 12 aufgelistet.
-
Für die Probe
129R/133T betrug der Grenzwert für
den Basistest 132, und der Grenzwert für den verbesserten Test betrug
110.
-
Diese
Probe wurde in dem Basistest negativ getestet, aber in dem verbesserten
Test positiv getestet.
-
Es
ist klar, dass gefunden wurde, dass der verbesserte Test im Vergleich
zum Basistest reaktiver war.
-
Tabelle
12. Gemessene Extinktion bei 450 nm von Patientenserum mit HBsAg-Mutante
129R/133T und negativer Kontrolle, getestet in dem Basistest und
dem verbesserten Test.
-
Beispiel 6: Screenen einer
Gruppe rekombinanter HBsAg-Mutanten
-
Materialien und Verfahren:
-
Aufgrund
des Fehlens gut dokumentierter und verfügbarer Patientenseren mit HBsAg-Mutante
(mit der Ausnahme der Probe, die in Beispiel 5 beschrieben wird),
wurde eine Gruppe rekombinanter HBsAg-Mutanten hergestellt.
-
Die
Gruppe von HBsAg-Mutanten wurde wie folgt hergestellt: Sowohl Cos
I-Zellen als auch HepG2-Zellen wurden als Einzelschicht in 75 cm2 Roux-Kolben in 10 ml Dulbecco's MEM-Medium, das 10 % fötales Kalbsserum
(FCS) enthielt, in einem 37°C-Inkubator
kultiviert. Vier Stunden vor der Elektroporation wurde das Medium
erneuert.
-
Nach
einer Trypsinierung wurden die Zellen in 5 ml Medium verdünnt und
10 Minuten bei 233 g in einer Beckmann GP-Zentrifuge zentrifugiert.
Für Cos
I-Zelllinien wurden 1,5 × 106 Zellen in 200 μl phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
verdünnt,
für HepG2-Zelllinien
wurden 5 × 106 Zellen in 500 μl Medium verdünnt. Dann wurden
20 μl sterile
DNA-Lösung
von jedem rekombinanten HBsAg-Konstrukt zu der Zellsuspension zugegeben.
Die Mischungen wurden für
5 Minuten auf Eis inkubiert und in eine 4 mm-Küvette pipettiert. Neun Kombinationen
von Cos I-Zellen
plus DNA wurden bei 300 V und 125 μF einer Elektroporese unterzogen,
vier Kombinationen von HepG2-Zellen plus DNA wurden bei 235 V und
960 μF mit
dem Biorad Gene Pulser einer Elektroporese unterzogen. Wieder wurden
die Mischungen für
5 Minuten auf Eis inkubiert. Die einer Elektroporation unterzogenen
Zellen wurden in 5 ml Medium verdünnt und in 9 cm-Schalen in einem
37°C-Inkubator
kultiviert. Nach ungefähr
einer Woche der Kultivierung wurde der Überstand geerntet und bei –20 ± 2°C gelagert.
-
Der Überstand,
der von 9 Cos I-Zelllinien und 4 HepG2-Zelllinien stammte, wurde
in einem Enzymimmunsorbens-Test (ELISA) auf der Grundlage eines
Einschritt-Sandwich-Tests getestet. Wieder wurde der Basistest mit
dem verbesserten Test gemäß der vorliegenden
Erfindung verglichen.
-
Alle
Proben wurden unverdünnt
getestet.
-
Beide
Tests (Basis- und verbesserter Test) wurden gemäß demselben Verfahren durchgeführt.
-
In
jede Vertiefung von beiden Platten wurden 100 μl des Kulturüberstands oder der Kontrolle
pipettiert. Die Platte wurde abgedeckt, für 15 Sekunden geschüttelt und
bei 37 ± 2°C für 1 Stunde ± 5 Minuten
in einem OT500-Inkubator inkubiert. Nach der Inkubation wurden die
Platten viermal mit Phosphatpuffer gewaschen, indem eine OT400-Waschvorrichtung
verwendet wurde. In jede Vertiefung wurden 100 μl TMB-Substrat pipettiert und
bei 18-25°C
für 30 ± 2 Minuten
inkubiert. Dann wurde die Reaktion gestoppt, indem 100 μl 1 M Schwefelsäure zugegeben
wurden. Nach Einstellen des Nullwerts des OT510-Lesegeräts mit Luft
wurde die Extinktion der Lösung
in jeder Vertiefung bei 450 ± 5
nm abgelesen.
-
Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse beider Tests sind in Tabelle 13 aufgelistet.
-
Die
Konstrukte, d. h. Cos I-Zelllinien und HepG2-Zelllinien, wurden
getrennt in zwei Testläufen
getestet. Lauf 1: Für
alle Cos I-Zelllinien betrug der Grenzwert für den Basistest 126, der Grenzwert
für den
verbesserten Test betrug 133. Lauf 2: Für die HepG2-Zelllinien (Wildtyp
und 129/133) betrug der Grenzwert für den Basistest 103, der Grenzwert
für den
verbesserten Test betrug 96.
-
Drei
Proben, die in dem Basistest negativ getestet wurden, wurden in
dem verbesserten Test positiv getestet, d. h. die Mutation Cos I
129/145R, Cos I 145R und HepG2 129/133 wurden in dem Basistest negativ und
in dem verbesserten Test positiv getestet.
-
In
allen Fällen
wurde gefunden, dass der verbesserte Test im Vergleich zu dem Basistest
reaktiver (empfindlicher) war.
-
Tabelle
13. Gemessene Extinktion bei 450 nm von 9 Cos I-Zelllinien, 4 HepG2-Zelllinien
und den negativen Kontrollen, die in dem Basistest und dem verbesserten
Test getestet wurden.
-
-
-
-
-