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Die
vorliegende Erfindung betrifft Audiosysteme für Fahrzeuge und insbesondere
Audiosysteme mit unterschiedlichen Modellen und entsprechenden Blenden.
Ein solches Audiosystem ist aus
EP 0 375 128 A bekannt und entspricht dem
Oberbegriff der Ansprüche
1 und 8.
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Derzeitige
Audiosysteme werden in der Regel entsprechend den bei einem speziellen
Modell verfügbaren
besonderen Merkmalen getrennt entworfen und hergestellt. Viele der
verschiedenen Funktionen lassen sich nunmehr statt durch Hardware
durch Software mit einem Mikroprozessor steuern. Einige Beispiele
für solche
Funktionen sind die Sendersuchfunktionen, Digitalsignalverarbeitungsfunktionen
(DSP – Digital
Signal Processing) usw. Die Steuerung durch einen Mikroprozessor
ist möglich
und wird bevorzugt, weil ein Wechsel von einem Satz Funktionen zu
einem anderen nur eine Frage des Herunterladens anderer Software
oder einer anderen Software-Auswahl ist. Existierende Radioblenden
weisen eine beachtliche Komplexität auf, damit sie die verschiedenen
Funktionen unterbringen können
und unterschiedlichen Marktanforderungen gerecht werden. Von einem
gegebenen Radio-Grundmodell kann es mehrere Abwandlungen geben,
bei denen mit den Tasten eindeutige Merkmale verbunden sind, damit
sich unterschiedliche Merkmale wie Uhrenversionen, Digitalsignalverarbeitungsfunktionen
(DSP-Funktionen), Rauschminderung usw. umsetzen lassen. Diese Merkmale
erfordern eigene Kunststoffblendenbaugruppen mit den damit verbundenen Unterschieden
bei den Tasten und führen
daher aufgrund der zusätzlichen
Baugruppen und Herstellungsvorgänge
zu hohen Kosten bei Audiosystemen.
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Um
die Kosten zu reduzieren, ist es daher äußerst wünschenswert und gehört zur derzeitigen Praxis,
gemeinsame Hardware zu benutzen, einschließlich der Platinen- und der
Mikroprozessor-Software für
alle Radiomodelle in einer gegebenen Produktfamilie, wobei nur bei
der Software Variationen vorgenommen werden. Einige erreichen dieses
Ziel, indem das System so konfiguriert wird, dass die Platine mit
Widerständen
oder Platinenschaltern überbrückt ist,
die mit dem Mikroprozessor verbunden sind. Diese überbrückenden
Widerstände
sind so konfiguriert, dass sie die Konfiguration (für das bestimmte
Modell) identifizieren, die der Mikroprozessor in seinem internen
Code durchlaufen lässt,
um die Modellmerkmale und die Blendenbaugruppe aneinander anzupassen.
Wo dies eingesetzt wird, verknüpfen
derzeitige Praktiken diese mit Widerständen konfigurierte Platinenbaugruppe
durch Baugruppenteilenummern, Computer-Nachverfolgungsverfahren und
Materialrechnungen mit der vorgesehenen Kunststoff-Blendenbaugruppe.
Dies erfordert einen beträchtlichen
Aufwand beim Nachverfolgen und Warten der Teile und macht Fehler
möglich.
Außerdem
handelt es sich bei den identifizierenden Widerständen um
zusätzliche
Teile mit den damit verbundenen Material- und Herstellungskosten.
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Es
ist daher wünschenswert,
ein Audiosystem zu haben, das verschiedene Modelle mit der gleichen
Hardware berücksichtigt,
während
es bei einem gegebenen Audiosystemmodell auf der Grundlage des entsprechenden
gewählten
Blendenmodells eine Änderung
verschiedener Software-Grundmerkmale zulässt. Dies wird vorzugsweise
mit minimalen Kosten und geringstmöglichem Aufwand erzielt.
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Die
vorliegende Erfindung betrachtet in ihren Ausführungsformen ein Verfahren
zum automatischen Programmieren einer Audiobaugruppe für verfügbare Merkmale,
die einer bestimmten Blende aus verschiedenen Blendenmodellen entsprechen.
Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Bereitstellen mindestens
eines Programmierauswahlanzeigemittels, Auswählen einer bestimmten Blende
für die
Audiobaugruppe, Anmontieren der bestimmten Blende an die Audiobaugruppe,
Erfassen, ob ein Kontakt mit dem Programmierauswahlanzeigemittel
vorliegt, Auslösen
einer ersten Programmiersequenz, die einer Auswahl der verfügbaren Merkmale
entspricht, wenn ein Kontakt mit dem Auswahlanzeigemittel vorliegt,
und Auslösen
einer zweiten Programmiersequenz, die einer zweiten Auswahl der
verfügbaren Merkmale
entspricht, wenn kein Kontakt mit dem Programmierauswahlanzeigemittel
vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung weist einen Vorteil auf, da sie es möglicht macht,
dass der Mikroprozessor in einer Audiokomponente automatisch die
Software-Routinen identifiziert, die für die Bereitstellung von mit
den Tasten an einer bestimmten Blende übereinstimmenden Merkmalen
auf der Grundlage der an die Audiokomponente montierten bestimmten
Blende benötigt
wird.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
die Herstellungs- und
Montagekosten reduziert werden, indem einige Teile eliminiert werden
und die Notwendigkeit menschlichen Eingriffs bei der Berücksichtigung
verschiedener Modellmerkmale reduziert wird.
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Die
Erfindung wird nun im Sinne eines Beispiels unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, in denen:
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1 eine
schematische, teilweise auseinandergezogene Perspektivansicht einer
Audiobaugruppe gemäß einer
ersten und einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist,
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2A eine
schematische Seitenansicht einer Radioblende, Matte und Platine
ist, die der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung entspricht, und 2B eine 2A ähnliche
Ansicht ist, die der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
entspricht,
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3 eine
teilweise auseinandergezogene, schematische Perspektivansicht von
Blende, Schaltmatte und Fingerpads gemäß einer dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist und
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4 ein
Flussdiagramm ist, das den Entscheidungsprozess abbildet, der abläuft, wenn
eine Blende gemäß einer
vierten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung an eine Audiobaugruppe montiert wird.
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Die 1 und 2A stellen
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, bei der eine Audiokomponentenbaugruppe 10 in
ein Gehäuse
eingebaut wird, das wiederum in ein (nicht gezeigtes) Fahrzeug eingebaut
wird. Bei der Audiobaugruppe kann es sich nur um ein Radio handeln,
oder sie kann ein Kassettengerät,
einen CD-Player
usw. aufweisen.
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In
der Audiobaugruppe 10 befindet sich ein programmierbarer
Mikroprozessor 16, der Code enthält, der für das Betreiben der Hardware
der Baugruppe 10 verwendet wird. Dieser Code enthält verschiedene
Teilroutinen, die verschiedene Funktionen betreffen, die die Hardware
ausführt.
Während
bestimmte Teilroutinen in jede Audiobaugruppe geladen werden können oder
nicht, ist die Hardware unabhängig
davon, ob sie die bestimmte Funktion ausführt oder nicht, für jede Audiobaugruppe
innerhalb einer bestimmten Audiobaugruppenfamilie gleich. Auf diese
Weise wird der Aufwand bei der Herstellung und Montage der Komponenten
reduziert, wodurch die Fertigungskosten des Audiosystems reduziert
werden.
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Ein
Blendenkörper 14 kann
an die Audiokomponentenbaugruppe 10 montiert werden und weist
konventionelle Tasten 18 auf. (Der Blendenkörper 14' ist in 1 auch
dargestellt, steht aber für eine
alternative Ausführungsform,
die unten erläutert wird.)
Eine allgemein übliche,
elastomere Schaltmatte 20 befindet sich zwischen der Blende 14 und
dem Gehäuse 12.
Die Schaltmatte 20 weist (nicht gezeigte) konventionelle
leitfähige
Kügelchen
hinter jeder Taste 18 auf, die für einen Kontakt zwischen den
Tasten 18 und (nicht gezeigten) konventionellen Fingerpads
sorgen, wenn die Tasten gedrückt
werden. Die Schaltmatte 20 enthält außerdem drei leitfähige Kügelchen 22, 24 und 26.
Die leitfähigen
Kügelchen 22, 24, 26 sind
so angeordnet, dass jedes mit einem jeweiligen Fingerpad 28, 30 und 32 ausgerichtet
ist. Diese Fingerpads 28, 30, 32 sind
wiederum auf eine Leiterplatte 34 montiert, die mit dem
Mikroprozessor 16 verbunden ist.
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Die
Blende 14 weist eine Programmierkontaktfahne 36 auf,
die sich von ihrer Rückseite
nach außen
erstreckt. Diese Programmierkontaktfahne 36 ist mit dem
mittleren leitfähigen
Kügelchen 24 ausgerichtet,
so dass das leitfähige
Kügelchen 24 beim
Installieren der Blende 14 am Gehäuse 12 in Kontakt mit
dem Fingerpad 30 gebracht wird und den Kontakt für eine unbestimmte
Zeit aufrechterhält.
Dieser Kontakt nur des mittleren Fingerpads 30, mit Lücken an den
beiden anderen, zeigt dem Mikroprozessor 16 an, dass eine
bestimmte Programmiersequenz ausgelöst werden muss, die mit diesem
bestimmten Modell der Blende 14 verbunden ist.
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Um
die unterschiedlichen Funktionen zu berücksichtigen und auszuwählen, die
man in ein bestimmtes Modell der Audiobaugruppe aufnehmen will,
weist der bestimmte Blendenkörper
Programmierkontaktfahnen in unterschiedlicher Anzahl und an verschiedenen
Stellen oder gar keine Kontaktfahne (d.h. nur eine oder mehrere
Lücken)
auf, wodurch ein anderes bestimmtes Modell angegeben wird. Man kann
daher nur eine Kontaktfahne/Pad-Kombination haben und zwischen einer
ersten Blende mit einer Programmierkontaktfahne und einer zweiten Blende
ohne Programmierkontaktfahne wechseln, wodurch ein Wechsel zwischen
den beiden Funktionssätzen
für zwei
verschiedene Modelle eines Audiosystems möglich ist. Die Kontaktfahne/Fingerpad-Kombinationen müssen natürlich in
ausreichender Menge vorliegen, damit sich eine eindeutige Kombination
aus Kontaktfahnen und Lücken
für jedes
Modell der Radioblende ergibt.
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Auf
diese Weise stellen 1 und 2B eine
zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, bei der sich zusätzlich zu der anderen Kontaktfahne 36 eine
zweite Programmierkontaktfahne 38 von der Blende 14' erstreckt.
Bei dieser Ausführungsform
sind ähnliche
Elemente ähnlich
bezeichnet worden, bei veränderten Elementen
wurde jedoch ein Strich hinzugefügt.
Die Audiokomponentenbaugruppe 10, das Gehäuse 12,
die Schaltmatte 20, die Fingerpads 28, 30, 32 und
die Leiterplatte 34 sind die gleichen wie in der ersten
Ausführungsform.
Daher muss man beim Einbauen des Audiosystems in ein Fahrzeug nur
feststellen, welches Blendenmodell installiert werden muss, und
wenn dieses installiert worden ist, werden die für dieses Modell zutreffenden Merkmale
programmiert. In diesem Fall programmiert der Mikroprozessor 16 einen
anderen Funktionssatz als bei der ersten Ausführungsform, da sowohl die erste 36 als
auch die zweite 38 Programmierkontaktfahne in Kontakt mit
ihrem jeweiligen Fingerpad 30, 32 kommen. Die
programmierten Funktionen entsprechen natürlich den gewünschten
Funktionen der Blendentasten für
diese zweite Ausführungsform.
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3 stellt
eine dritte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, bei der die in der zweiten Ausführungsform
dargestellten Elemente gleich sind, nur dass sich eine dritte Programmierkontaktfahne 40 von
der Blende 14" erstreckt,
um eine andere mögliche
Programmierkombination zu veranschaulichen. Mit bis zu drei möglichen
Programmierkontaktfahnen an unterschiedlichen Blendenmodellen kann man
natürlich
bis zu acht verschiedene Programmierkontaktfahnen-Kombinationen
(oder keine Programmierkontaktfahnen) haben, damit verschiedene Funktionen
berücksichtigt
werden, die man bei einem bestimmten Modell des Audiosystems bereitstellen will.
Man kann gleichermaßen
einen Systemaufbau mit einer unterschiedlichen Anzahl Fingerpads
und möglicher
Kontaktfahnen berücksichtigen,
wenn das Ausgangs-Audiosystem
konstruiert wird. Man kann das System beispielsweise mit nur zwei
Fingerpads und bis zu zwei möglichen
Programmierkontaktfahnen konstruieren. Bei diesem Beispiel gibt
es vier mögliche
Kombinationen aus verschiedenen Blendenmodellen und Programmierkombinationen.
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4 stellt
ein Flussdiagramm dar, das den Ablauf der Ausgangs-Programmiersequenz
zeigt, die verwendet wird, wenn eine der vier möglichen Blenden an einer bestimmten
Audiobaugruppe installiert wird. Zur Vereinfachung wird sie für eine Audioeinheit dargestellt,
bei der nur die Option von bis zu zwei Programmierkontaktfahnen
und zwei damit verbundenen Fingerpads besteht. Dies ermöglicht wieder vier
Kombinationen von Blendenmodellen.
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Der
Prozess beginnt mit der in Block 50 gezeigten Auswahl des
geeigneten, zu einem bestimmten Fahrzeug gehörigen Blendenmodells. Dabei kann
es sich um eine manuelle oder eine automatische Auswahl handeln.
Das bestimmte Blendenmodell wird natürlich mit der geeigneten Anzahl
Programmierkontaktfahnen an den geeigneten Stellen hergestellt,
die den Funktionen der Tasten auf seiner Vorderseite entsprechen.
Diese Blende wird dann an das Audiosystem montiert, was in Block 52 gezeigt ist.
An diesem Punkt verursachen die eventuell vorhandenen Programmierkontaktfahnen
einen Kontakt der entsprechenden leitfähigen Kügelchen mit den dazugehörigen Schaltmatten,
die dies wiederum dem Mikroprozessor melden, wenn dem Audiosystem Strom
zugeführt
wird. Der Mikroprozessor bestimmt dann, wie in Block 54 gezeigt,
ob ein Kontakt mit dem ersten Fingerpad oder, wie in den Blocks 56 und 58 gezeigt,
mit dem zweiten Fingerpad besteht. Weist die Blende zwei Kontaktfahnen
auf, die einen Kontakt mit beiden Fingerpads verursachen, dann wird
in Block 60 die Programmiersequenz Nummer Eins ausgelöst. Besteht
ein Kontakt mit dem ersten Fingerpad, aber kein Kontakt mit dem
zweiten Fingerpad, dann wird in Block 62 die Programmiersequenz Nummer
Zwei ausgelöst.
Wenn gemeldet wird, dass kein Kontakt mit dem ersten Fingerpad,
aber Kontakt mit dem zweiten besteht, dann wird in Block 64 die Programmiersequenz
Nummer Drei ausgelöst.
Wird kein Kontakt mit einem der beiden Fingerpads gemeldet (ein
Zustand, bei dem die bestimmte Blende keine abstehenden Kontaktfahnen
aufweist), dann wird in Block 66 die Programmiersequenz
Nummer Vier ausgelöst.
Diese unterschiedlichen Programmiersequenzen aktivieren bestimmte
Programmier-Teilroutinen, und es gibt sie nur bei einem bestimmten
Blendenmodell. Sie betreffen wieder bestimmte Funktionen wie Uhrenversionen,
Digitalsignalverarbeitung, Rauschminderung usw.
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Die
gewählte
Programmiersequenz wird dann in Block 68 im Speicher gespeichert.
Um sicherzustellen, dass eine Schädigung durch mögliches
zukünftiges
Oxidieren keinen Einfluss auf die beabsichtigte automatische Identifizierung
hat, wird der Status vorzugsweise beim ursprünglichen Test im Werk abgelesen
und in Permanentspeicherschaltungen einprogrammiert. Man kann aber,
wenn dies gewünscht wird,
die Programmiersequenz jedesmal auslösen, wenn dem Audiosystem Strom
zugeführt
wird. Dadurch wird dann der Initialisierungsprozess beendet (Block 70),
und das Audiosystem ist richtig programmiert, so dass es die Funktionen
für die
gewählte,
in diesem Fahrzeug installierte Blende bereitstellt.
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Innerhalb
des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung sind auch weitere Alternativen
möglich.
Beispielsweise können
sich die Programmierkontaktfahnen durch den ursprünglichen
Installierer bewegen lassen, und so wird die Programmierung ursprünglich eingestellt
und zu diesem Zeitpunkt im Speicher gespeichert. Die festen Kontaktfahnen
sind allerdings kostengünstiger
und mit ihnen ist es einfacher, die richtige Installation sicherzustellen.
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Als
weitere alternative Ausführungsform kann
die Schaltmatte als Kontakt an den Programmierkontaktfahnen eliminiert
werden, wobei sich an den Kontaktfahnen leitfähige Spitzen befinden, die die
Fingerpads direkt berühren
und die entsprechende installierte Blende angeben.
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Eine
weitere Möglichkeit
besteht darin, dass der Tuner und der Verstärker von der Blende und dem
Kassettengerät
entfernt anmontiert werden (z.B. im Kofferraum eines Fahrzeugs).
Bei einer solchen Anordnung wird das Signal von den zu den Programmierkontaktfahnen
gehörigen
Fingerpads zurück zum
Mikroprozessor an den entfernten Komponenten übertragen, damit die Programmierfunktion
ausgeführt
wird.