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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Steuerung von Chirp bei der Hochgeschwindigkeitsamplitudenmodulation
von DFB-Lasern.
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Die
Modulation des Injektionsstromes bei einem Halbleiter-Injektionslasers
mit verteilter Rückkopplung
(DFB) neigt zur Erzeugung einer Veränderung sowohl in der Intensität als auch
in der Wellenlänge
der Emission. Diese Wellenlängen-Veränderung
bezeichnet man mit "Chirp". Chirp bewirkt eine Bandbreitenbeschränkung bei
amplitudenmodulierten Übertragungssystemen,
die einer Wellenlängendispersion
ausgesetzt sind.
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Die
Literaturstelle "Independent
modulation in amplitude and frequency regimes by a multielectrode
distributed – feedback
laser" von Y. Yoshikuni
et al vom 25. Februar 1986 in Optical Fiber Communication Conference
in Atlanta, Georgia beschreibt einen DFB-Laser mit einem gleichförmigen physikalischen Teilungsgitter,
wo die obere Elektrode des Lasers in drei in Linie liegende Abschnitte
unterteilt ist, von denen wenigstens einer unabhängig von den anderen angetrieben
wird. Insbesondere erwähnt
diese Veröffentlichung,
dass Differenzen im Wirkungsgrad der Modulation es möglich machen,
Amplitude und Frequenz unabhängig
dadurch zu modulieren, dass Amplitude und Phase des Modulationsstromes
eingestellt werden, die dem unterteilten Elektrodenaufbau zugeführt werden,
und es wird erläutert,
wie eine Amplitudenmodulation mit einem minimalen Chirp erreicht
werden kann, indem ein erstes Signal einem ersten Abschnitt der
unterteilten Elektrode zugeführt wird,
das etwas in der Phase der Anwendung eines zweiten Signals kleinerer
Amplitude nach dem Mittelabschnitt der unterteilten Elektrodenstruktur
vorausläuft.
Eine entsprechende Frequenzmodulation mit minimaler Amplitudenmodulation
soll mit einem ersten Strom erreicht werden, der eine größere Amplitude
hat als der zweite Strom, der in Gegentaktbeziehung verläuft.
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Eine
Veröffentlichung
von O Nilsson et al mit dem Titel "Formulas for Direct Frequency Modulation Response
of Two-Elektrode Diode Lasers: Proposals for Improvement", Electronics Letters,
3. Dez. 1987, Bd. 23, Nr. 25, S. 1371–2 beschreibt die Arbeitstheorie
eines Zwei-Elektroden-Laseraufbaus, der zur Frequenzmodulation und
nicht zur Amplitudenmodulation bestimmt ist. Gemäß dieser Theorie erzeugen thermische
Effekte eine Phasenverschiebung, jedoch wird postuliert, dass der
thermische Effekt dadurch vermieden werden kann, dass der Laser
im Gegentakt gepumpt wird. Es muß jedoch insbesondere festgestellt
werden, dass diese Gegentaktoperation eines Zwei-Elektroden-Lasers im Sinnzusammenhang
mit einer Vorrichtung steht, die geschaffen wurde, um eine Frequenzmodulation
statt einer Amplitudenmodulation durchzuführen, und die Veröffentlichung
erklärt,
dass die beiden Abschnitte erforderlich sind, um verschiedene α-Parameter zur Verfügung zu
haben, damit die gewünschte
Frequenzmodulation stattfinden kann. Somit wird deutlich, dass dieser
Vorschlag zur Benutzung der Gegentaktanordnung speziell in Bezug
auf eine Laserdiode Anwendung findet, die nicht symmetrisch ist
um die Ebene, die die beiden Abschnitte jenes Laser trennt.
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Keine
der oben erwähnten
Veröffentlichungen
befaßt
sich jedoch direkt mit einem dynamischen Chirp und unter diesem
Ausdruck werden die Übergangseffekte
auf die Emissionsfrequenz verstanden, die am aufsteigenden und abfallenden
Ast der schnellen Impulse auftreten. So wie die Datenrate vergrößert wird,
so nimmt dieses dynamische Chirp eine größere Bedeutung als potentielles
Problem ein. Es wird angenommen, das das dynamische Chirp hauptsächlich auf
dem Effekt von Änderungen
der Gesamt-Photonenpopulation
in dem Laser beruht, die den ansteigenden und abfallenden Flanken
des Injektionsmodulationsstroms zugeordnet sind, und so berührt die
Eliminierung eines Frequenzmodulations-Ansprechens auf den Injektionsmodulationsstrom
wie in den obigen Druckschriften vorgeschrieben, nicht das spezielle
Problem des dynamischen Chirp.
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Eine
Veröffentlichung,
die sich mit dem Problem des dynamischen Chirp befaßt, ist
die von I. H. White et al herausgegebene Schrift unter dem Titel "Line Narrowed Picosecond
Optical Pulse Generation Using Three Contact InGaAsP/InP multi-quantum
Well distributed Feedback Laser under Gain Switching", Electronics Letters,
Bd. 28, Nr. 13, Seiten 1257–8.
Wie dieser Titel besagt hat der Laser eine aus drei Abschnitten
bestehende obere Elektrode von der zwei Endabschnitte elektrisch
gemeinsam sind. Das dynamische Chirp wird dadurch vermindert, dass
die gemeinsamen Endabschnitte auf Verstärkung geschaltet werden, während eine
konstante Vorspannung den Mittelabschnitt derart zugeführt wird,
dass ein wirksamer optischer Injektionsverriegelungsmechanismus
geschaffen wird. Der zentrale Bereich bewirkt eine Blockierung der
Wellenlänge der
durch Verstärkung
geschalteten Impulse, die durch die elektrische Modulation erzeugt
werden, die an die Endbereiche angelegt werden. Hierdurch wird das
Chirp vermindert, aber da dieses immer noch eine Modulation der
Photonenpopulation bewirkt, ist dieser Versuch nicht voll wirksam.
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Die
US-A-5 502 741 ist auf die Steuerung des Chirp gerichtet und beschreibt
ein Verfahren zur Amplitudenmodulation der optischen Emission eines DFB-Lasers
in der Weise, dass das dynamische Chirp vermindert wird. Zu diesem
Zweck ist ein DFB-Laser vorgesehen, bei dem die obere Elektrode symmetrisch
in zwei oder drei in Linie liegende getrennte Elemente unterteilt
ist, über
die ein Vorspannungsstrom mit einer symmetrischen Verteilung angelegt
wird, und durch die ein Modulationsstrom mit Gegentaktverteilung
(push-pull) angewandt wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Schaffung
eines Verfahrens zur Amplitudenmodulation der optischen Emission
eines DFB-Lasers in der Weise, dass das dynamische Chirp optimiert
wird. Im typischen Fall befindet sich der DFB-Laser am Senderende
eines optischen Übertragungssystems
und das optimierte Chirp wird jenes Chirp, das eine verminderte "Augenschließstrafe" am Empfängerende
bewirkt. Allgemein wird die optimierte Chirp-Bedingung nicht die
gleiche sein wie die Bedingung, die ein minimiertes dynamisches Chirp
am Ausgang des DFB-Lasers bewirkt.
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Gemäß der im
Patentanspruch 1 definierten Erfindung, betrifft diese ein Verfahren
zur Amplitudenmodulation eines Injektionslasers mit verteilter Rückkopplung
(DFB), dessen optischer Hohlraum eine Ebene von erheblicher Symmetrie
lotrecht zur Lichtemissionsachse des Lasers hat, wobei in dem Verfahren
ein Vorstrom, der im wesentlichen symmetrisch mit Bezug auf die
genannte Ebene von erheblicher Symmetrie ist, auf den optischen
DFB-Hohlraum geschaltet wird, auf den ein Modulationsstrom überlagert
wird, der aus einer Daten- und einer Umkehrdaten-Komponente besteht,
wobei die Datenkomponente eine Verteilung hat, die in Bezug auf
die Ebene mit erheblicher Symmetrie asymmetrisch gewichtet ist,
und die Umkehrdaten-Komponente eine Verteilung hat, die ein Abbild
der Datenkomponente ist, wobei die Daten- und die Umkehrdaten-Komponente mit Spiegelsymmetrie
in Bezug auf die Ebene von erheblicher Symmetrie angewandt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Datenkomponente in phasenverschobener
Beziehung in Bezug auf die Anwendung der Umkehrdaten-Komponente angewandt wird,
so dass die Komponenten in einem phasenverschobenen Gegentaktmodus
arbeiten, um das dynamische Chirp zu optimieren.
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Die
Datenkomponenten und die inversen Datenkomponenten des Modulationsstromes
haben nicht notwendigerweise die gleiche Amplitude.
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Wie
in Anspruch 3 definiert betrifft die Erfindung außerdem einen
Injektionslaser mit verteilter Rückkopplung
(DFB) mit einer Elektrodenstruktur, mit der Strom in den optischen
Hohlraum des DFB-Lasers injiziert werden kann, um den Laser zum Lasern
zu veranlassen, wobei die genannte Struktur eine geteilte Struktur
ist, die die Strominjektion mit einer variablen Verteilung über die
Lichtemissionsachse des optischen Laserhohlraums zuläßt, wobei
der optische Hohlraum eine Ebene von erheblicher Symmetrie lotrecht
zu der Lichtemissionsachse hat, wobei der DFB-Laser mit Ansteuermitteln
ausgestattet ist, um einen Vorstrom auf die geteilte Elektrodenstruktur
zu schalten, der symmetrisch in Bezug auf die Ebene von erheblicher
Symmetrie ist, auf den genannten Vorstrom einen Modulationsstrom
zu überlagern,
der aus einer Daten- und einer Umkehrdaten-Komponente besteht, wobei
die Datenkomponente eine Verteilung hat, die in Bezug auf die Ebene von
erheblicher Symmetrie asymmetrisch gewichtet ist, und die Umkehrdaten-Komponente
eine Verteilung hat, die ein Abbild der Datenkomponente ist, wobei
die Daten- und die Umkehrdaten-Komponente mit Spiegelsymmetrie in
Bezug auf die Ebene von erheblicher Symmetrie angewandt werden,
wobei das Ansteuermittel dadurch gekennzeichnet ist, dass es die
Datenkomponente in phasenverschobener Beziehung in Bezug auf die
Anwendung der Umkehrdaten- Komponente
anwendet, so dass die Komponenten in einem phasenverschobenen Gegentaktmodus arbeiten,
um das dynamische Chirp zu optimieren.
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Wie
in Anspruch 5 definiert, bezieht sich die Erfindung weiter auf ein
optisches Übertragungssystem
mit einem Laser, wie in dem vorherigen Absatz angegeben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Im
folgenden werden Laser zur Benutzung in optischen Übertragungssystemen
und ihre Betriebsmoden gemäß der Erfindung
in bevorzugter Ausführungsform
beschrieben. In der Beschreibung wird auf die beiliegenden Zeichnungen
Bezug genommen; in diesen Zeichnungen zeigen:
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1 zeigt
schematisch ein optisches Übertragungssystem,
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2 und 3 zeigen
schematische Längsschnitte
von DFB-Lasern mit aus zwei Abschnitten bzw. drei Abschnitten bestehenden
oberen Elektroden,
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4 zeigt
eine Gruppe von Kurven, die das Chirp für unterschiedliche Pegel der
Amplitudenasymmetrie in der Laseransteuerung veranschaulichen,
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5 ist
eine Gruppe von Kurven, die das Chirp für unterschiedliche Pegel der
zeitlichen Asymmetrie bei der Laseransteuerung veranschaulichen,
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6 ist
eine weitere graphische Darstellung, die das Chirp für einen
speziellen Wert der zeitlichen Asymmetrie bei einer Gleichstrom-Vorspannungsasymmetrie
veranschaulicht,
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7 ist
eine graphische Darstellung, die die Veränderung des Extinktionsverhältnisses
bei einer zeitlichen Asymmetrie der Laseransteuerung veranschaulicht,
und
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8A und 8B sind
simulierte Oszillogramme für
positive bzw. negative zeitliche Asymmetrie und
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9 zeigt
eine graphische Darstellung des "Augenschließ"-Verzuges in Abhängigkeit
von der Übertragungsdistanz
für unterschiedliche
Werte zeitlicher Asymmetrie.
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Einzelbeschreibung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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Die
Basiselemente eines optischen Übertragungssystems
sind in 1 dargestellt. Sie bestehen
aus einem Sender 10, der optisch mit einem optischen Empfänger 11 über einen Übertragungspfad 12 gekoppelt
ist. Im typischen Fall kann dieser Übertragungspfad eine Verkettung
optischer Verstärker 13 aufweisen.
In diesem Fall weist der Sender 10 wenigstens einen direkt
modulierten DFB-Halbleiter-Laser auf (der in 1 nicht
getrennt dargestellt ist) und im Fall eines Senders für ein Wellenlängen-Multiplex-Übertragungssystem enthält der Sender
mehr als einen derartigen Laser.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der grundsätzlichen
Halbleiterstruktur eines DFB-Lasers, auf
den das Verfahren der Amplitudenmodulation gemäß der Erfindung Anwendung findet,
ist eine herkömmliche
DFB-Laserstruktur, mit dem einzigen Hauptunterschied, dass vorzugsweise
das verteilte Rückkopplungsgitter
ohne irgendeine Phasenverschiebung ist. Eine derartige Basishalbleiterstruktur kann
beispielsweise wie in 2 dargestellt ein n-Typ InP-Substrat 20 sein,
auf dem eine Serie von epitaxial abgelagerten Schichten gewachsen
ist, beginnend mit einer n-Typ InP-Pufferschicht 21. Auf
der Pufferschicht ist eine undotierten quarternäre untere Wellenleiterschicht 22,
eine Multi-Quantum-Well-(MQW)-Struktur 23, eine undotierte
quarternäre
obere Wellenleiterschicht 24, eine p-Typ InP-Mantelschicht 25 und
eine p-Typ ternäre
Kontaktschicht 26 angeordnet.
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Die
MQW-Struktur 23 kann im typischen Fall etwa sechs quanten-gestreckte
oder ungestreckte Quellschichten aus ternärem oder quarternärem Material
aufweisen, die schichtweise zwischen Sperrschichten angeordnet sind,
die die gleiche Zusammensetzung haben können, wie die oberen und unteren
Wellenleiterschichten 24 und 22. Das epitaxiale Wachstum
wird zeitweilig nach dem Wachstum der oberen Wellenleiterschicht
angehalten, um auf der freien Oberfläche jener Schicht beispielsweise
durch Elektronenstrahl-Lithographie ein DFB-Gitter 27 zu erzeugen,
bevor das epitaxiale Wachstum der Schichten 25, 26 wieder
einsetzt. Bei einer abgewandelten Struktur (nicht dargestellt) liegt
das DFB-Gitter unter der MQW-Struktur statt darüber und sie wird unmittelbar
nach dem Wachstum der Pufferschicht 21 erzeugt.
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Die
oben beschriebene Schichtenstruktur liefert Wellenleiter-Eigenschaften
in der Richtung senkrecht zur Ebene der Schichten. Durch bekannte
Mittel wird außerdem
eine seitliche Wellenleitung bewirkt, beispielsweise über eine
Steg-Wellenleiter-Struktur oder mittels einer diffundierten heterogenen
Struktur und auf diese Weise wird eine optische Achse für den Laser
definiert, und diese Achse erstreckt sich in der Ebene der Schicht
in einer Richtung rechtwinklig zur Richtung in der die Gitterlinien
der DFB-Struktur 27 verlaufen. Gewöhnlich hat der DFB-Laser eine
einzige obere Elektrode, die elektrisch die Kontaktschicht 26 kontaktiert,
aber in diesem Fall ist die obere Elektrode in zwei in einer Linie
liegende Abschnitte 28a, 28b unterteilt, wie dies
aus 2 ersichtlich ist oder sie ist in drei linienmäßig ausgerichtete
Abschnitte 38a, 38b und 38c unterteilt,
wie dies in 3 dargestellt ist.
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Die
Anordnung der Abschnitte der oberen Elektrode ist derart, dass eine
Ebene mit erheblicher Symmetrie (durch die strichlierte Linie 29, 39 angegeben)
für die
Halbleiter-Laserstruktur
und seine Elektrodenstruktur aufrechterhalten bleibt. Der Laser
ist dadurch mit einer Struktur versehen, die die Photonen seitlich
und senkrecht zur Ebene der epitaxialen Schichten begrenzt und nunmehr
durch die geteilte obere Elektrodenstruktur mit der Möglichkeit
versehen ist, zur Modulation der Verteilung der Photonen längs der
optischen Achse des Lasers durch Modulation der Verteilung des Injektionsstromes,
der dem Laser über
seinen oberen Elektrodenaufbau zugeführt wird. Gemäß den Lehren
der US-A-5 502 741 wird der Laser mit einem Vorspannstrom gespeist, der
im wesentlichen symmetrisch bezüglich
der Symmetrieebene 29, 39 verteilt ist, und darüber wird
ein Modulationsstrom gelegt, der im wesentlichen antisymmetrisch
(das heißt
im Gegentakt) in Bezug auf jene Ebene verteilt ist. Die Modulation
hat die Wirkung einer Verschiebung des Massenmittelpunktes der Gesamt-Photonenpopulation
axial zurück
und vor längs
der optischen Achse, wobei jene Population (Photonenenergie) im
wesentlichen konstant gehalten wird. Im Fall der oberen Elektrodenkonfiguration nach 2 mit
zwei Elementen wird diese Symmetriebeziehung dadurch geschaffen,
dass die jeweiligen Elemente 28a und 28b mit Strömen versorgt werden,
die die Form (ib ± im)
und (ib ∓ im)
besitzen, wobei ib der Vorspannstrom und
im der Modulationsstrom ist. (Zum Zweck
der Veranschaulichung soll sich unter der Bedingung ib =
im die gesamte Stromansteuerung ändern, zwischen
der Ansteuerung allein über
den Abschnitt 28d und der Ansteuerung allein über den
Abschnitt 28b). Im Fall der dreiteiligen oberen Elektrodenausbildung
gemäß 3 wird
die erforderliche Symmetriebeziehung dadurch erhalten, dass an die
jeweiligen Elemente 38a, 38b und 38c Ströme in der
Form (ib1 ± im),
ib2 und (ib1 ∓ im) angelegt werden.
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Gemäß den Lehren
der vorliegenden Erfindung wird der Vorspannstrom in der gleichen
Weise angelegt, aber der Modulationsstrom wird mit einer Phasendifferenz
zwischen dem Anlegen von ±im an den Anschluß 28a oder 38a und
dem Anlegen von ∓im an den Anschluß 28b oder 38b angelegt.
Im Fall einer Laserstruktur mit einem noch komplexeren oberen Elektrodenaufbau,
bei dem der Strom ±im nicht insgesamt einer einzigen Elektrode
angelegt wird, sondern zwischen zwei oder mehreren Elektroden verteilt
wird, muß diese
Verteilung asymmetrisch in Bezug auf die Symmetrieebene 29, 39 gewichtet sein.
Der Strom ∓im (dies ist der inverse Strom von ±im) wird über
eine ähnlich
gewichtete Verteilung angelegt, die das Spiegelbild der Verteilung
des Stromes ±im in der Symmetrieebene ist.
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Zusätzlich zur
Asymmetrie der Ansteuerungsbedingungen, die durch das Vorhandensein
der Phasendifferenz zwischen dem Anlegen von ±im und ∓im erzeugt werden, kann auch eine Asymmetrie
in den relativen Amplituden der beiden Ansteuerungsströme vorhanden
sein, so dass ±kim und ∓im erhalten werden, wobei k eine von der Einheit
unterschiedene Konstante ist. Um klar zwischen diesen beiden Asymmetrieformen
zu unterscheiden, wird die Asymmetrie, die durch Differenzen der
relativen Amplituden des Modulationsstromes eingeführt werden,
als Modulationsgrad-Asymmetrie bezeichnet, während die Asymmetrie, die durch
Differenzen ihrer Phasen erzeugt wird als zeitweise Asymmetrie bezeichnet wird.
Um diese Effekte zu diskutieren ist es zweckmäßig, konventionell zu definieren,
was unter positiv und negativ bezüglich dieser beiden Asymmetrietypen
zu verstehen ist. Demgemäß wird die
positive Modulationsgrad-Asymmetrie als jene Bedingung definiert,
in der der Modulationsgrad auf den Seiten der Symmetrieebene entfernt
von der Ausgangsfacette des Lasers jene auf der nahegelegenen Seite überschreitet.
Demgemäß fällt unter
Bedingungen einer positiven Modulationsgrad-Asymmetrie die im Laser gespeicherte
Energie ab, wenn ein Impuls den Laser anschaltet. Die positive zeitweilige
Asymmetrie ist als eine Bedingung definiert, bei der die Modulation,
die jener Seite der Symmetrieebene angelegt wird, die von der Ausgangsfacette
des Lasers entfernt ist, vorher angelegt wird, bevor ein Anlegen
an die nahegelegene Seite erfolgt.
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4 zeigt
wie in Bezug auf ein spezielles Beispiel eines Lasers, der gemäß 3 aufgebaut ist,
die Veränderung
des Grades der Modulationsgrad-Asymmetrie in Abwesenheit irgendeiner
zeitweiligen Asymmetrie das Chirp an seinem Ausgang beeinflußt wird,
wenn eine Modulation mit der Bitfolge '0, 1, 0' erfolgt. Die Kurven nach 4 wurden
erlangt durch Anlegen eines konstanten Stromes an den Anschluß 38b des
Laser und durch Umschalten des Stromes, der an den Anschluß 38c angelegt
wurde, zwischen 0 mA und 40 mA, wobei der Anschluß 38c willkürlich als
jener Anschluß der
Anschlüsse 38a und 38c bezeichnet
wird, der der Ausgangs-Facette näherliegt.
Die unterschiedlichen Kurven wurden erzeugt, indem unterschiedliche
Stromwerte an den Anschluß 38a,
der von der Ausgangsfacette entfernt liegt, angelegt wurden. In
Bezug auf die mit "gleichphasig" bezeichnete Kurve
betrug die Stromstärke
des an den Anschluß 38a angelegten
Stromes 40 mA und der Strom war in Phase mit dem an den Anschluß 38c angelegten
Strom. Bei den anderen Kurven gemäß 4 ist der
an den Anschluß 38a angelegte
Strom in Gegenphase mit dem Strom, der an den Anschluß 38c angelegt
ist. Die Bezeichnung dieser Kurven, außer der "gleichphasigen" Kurve, steht in Bezug auf die Asymmetrie.
So wurde im Fall der mit 0 mA bezeichneten Kurve der an den Anschluß 38a angelegte
Strom zwischen 40 mA und 0 mA umgeschaltet. Im Fall der mit –40 mA bezeichneten
Kurve wurde der an den Anschluß 38a angelegte Strom
zwischen 0 mA und 0 mA umgeschaltet, das heißt die Stromansteuerung erfolgte
eintaktmäßig. Aus
Symmetriegründen
würde man
erwarten, dass die 0 mA-Kurve die flachste Kurve ist. Tatsächlich ist jedoch
die –10
mA-Kurve, wie sich herausstellt, die flachere Kurve, die nur einige
Abweichungen von der perfekten physikalischen Symmetrie bei dem
speziellen beim Versuch benutzten Laser aufweist.
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Nunmehr
soll die Aufmerksamkeit auf die Wirkung zeitweiliger Ansteuerungs-Asymmetrie
gerichtet werden. 5 zeigt die simulierten Ergebnisse
in Bezug auf unterschiedliche Werte der zeitweiligen Asymmetrie
beim Anlegen einer Gegentaktstromansteuerung an einem Laser, der
gemäß 3 ausgebildet
ist. Die Simulierung erfolgte in Bezug auf eine Modulation bei 1,5
Gb/s mit einer '0,
1, 0' Bitfolge,
mit einer Gleichstromvorspannung am Kontakt 38b von 50
mA, einer Gleichstrom-Vorspannung von 22,5 mA an jedem Endkontakt 38a und 38c und
einem Modulationsgrad von 40 mA an den Endkontakten. Die Simulierung
basierte auf der tme Domänenmodellierung,
wie sie beschrieben wird von C. F. Tsang et al, "Comparison between 'power matrix model (PMM)' and 'time domain model
(TDM)' in modeling
large signal responses of DFB-Lasers", IEE Proc. J., Bd. 141, Nr. 2, S. 89–96, April
1994 und von L. M. Zhang et al "Dynamic
analysis of radiation and side mode suppression in second order
DFB lasers using time-domain large signal travelling wave model", IEEE J. Quantum
Electron., Bd. 30, Nr. 6, S. 1389–1395, Juni 1994. Aus 5 ist
ersichtlich, dass durch Änderung
der zeitlichen Asymmetrie vom positiven nach dem negativen oder
umgekehrt, die Wellenlängen-Abweichungen
beim Anschalten und Abschalten eines Impulses veranlaßt werden
können, das
Vorzeichen umzukehren, wobei die Gesamtsymmetrie der Ansteuerung
erhalten bleibt, so dass die Emissions-Wellenlänge im Datenelement 1 jener
des Datenelements 0 angepaßt
ist.
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Dieser
Effekt wird verständlich,
wenn man die Änderung
der gespeicherten Energie und die mittlere Trägerdichte betrachtet. Ein Impuls
wird angeschaltet durch Abschaltung des weiter vom Ausgang entfernten
Kontaktes und eingeschaltet an dem Kontakt der dem Ausgang näher liegt.
Bei einer positiven zeitlichen Asymmetrie führt die Abschaltung des weiter
entfernt liegenden Kontaktes zur Anschaltung des näheren Kontaktes
und wenn ein Impuls anschaltet, ergibt sich ein vorübergehender
Abfall der mittleren Trägerdichte
und eine Speicherung von Energie, bevor der naheliegende Kontakt
angeschaltet wird. Ein derartiger Übergangsabfall wird von einer
positiven Übergangs-Emissions-Wellenlängen-Verschiebung begleitet.
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Beim
Abschalten führt
das Anschalten des weiter entfernt liegenden Kontaktes zu einer
Abschaltung des näherliegenden
Kontaktes und so erfolgt an dieser Verbindung ein vorübergehendes
Ansteigen der mittleren Trägerdichte
und gespeicherten Energie, so dass ein Übergang von einer vorübergehenden
negativen Emissions-Wellenlängen-Verschiebung begleitet
ist. Die Wirkungen sind bei Änderung
einer negativen zeitweiligen Asymmetrie vertauscht, weil in diesem
Fall ein Ansteigen der mittleren Trägerdichte und gespeicherten
Energie begleitet ist von einem Anschalten und einem Abfall mit
Abschalten.
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6 zeigt
eine weitere Kurve, bei der die zeitweise Asymmetrie +60 ps betrug,
aber diesmal beim Vorhandensein einer Vorspannachssymmetrie von
+10 mA.
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7 zeigt
wie sich das Extinktions-Verhältnis
mit der zeitlichen Asymmetrie ändert,
unter Benutzung der gleichen Ansteuerungsbedingungen wie unter Bezugnahme
auf 5 beschrieben. Dies zeigt, dass die Versetzung
keinen wesentlichen Einfluß auf
das Extinktions-Verhältnis
hat.
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8 zeigt die Oszillogramme und 9 zeigt
die Wirkung des "Augenschluß"-Verzuges, wenn eine
positive und negative zeitliche Asymmetrie in der Weise angelegt
wird, wie dies unter Bezugnahme auf 5 beschrieben
wurde, wobei eine zeitliche +60 ps Asymmetrie benutzt wurde. Es
ist ersichtlich, dass eine positive zeitweilige Asymmetrie zu einer
sehr starken Pulskompression führt
und beträchtlich
den Übertragungsabstand über 1200
km für
1 dB "Augenverschluß" verbessert, während eine negative
zeitweise Asymmetrie ein schnelleres "Augenschließen" bewirkt. Dies kann erklärt werden durch
Betrachtung der zeitlich aufgelösten
Chirp-Formen. Die roten und blauen Wellenlängen-Verschiebungen an der
Vorderkante und der Hinterkante des Impulses bewirken eine Bewegung
der Kanten zusammen, wenn der Impulse fortschreitet, und ergibt eine
starke Kompression ähnlich
jener, die für
einen äußeren Modulator
mit einem negativen Chirp auftritt. Das entgegengesetzte tritt auf,
wenn eine negative zeitliche Asymmetrie angelegt wird und die Ränder schnell
gespreizt werden. Die Benutzung einer zeitweiligen Asymmetrie ermöglicht es
daher, die Übertragungleistung
vergleichbar zu machen mit einem äußeren Modulator mit negativem
Chirp.
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Die
präzise
Form der Optimierung des Chirp hängt
von der Laserstruktur und von der Dispersion in der Faserverbindung
ab. Ein wichtiger Punkt besteht darin, dass es nicht notwendigerweise
der niedrigste Pegel von Chirp ist, der die beste Leistung ergibt,
vielmehr ist es die Form des zeitlich aufgelösten Chirp, die von Wichtigkeit
ist. Eine Gegentakt-Modulation liefert das Potential, um diese Form
zu erzeugen und es kann ein Vergleich mit einem äußeren Modulator durchgeführt werden.
Ein äußerer Modulator
kann zulasssen, dass ein Impuls "vor-gechirpt" wird, das heißt die spektrale
Form wird so gestaltet, dass eine gegebene Dispersion in einer Faser
kompensiert wird. Mit einer geeigneten Vorspannung kann ein äußerer Modulator
ein negatives Chirp liefern, was sehr weite Übertragungsstrecken ermöglicht.
In gleicher Weise kann mit einer Gegentakt-Modulation das Chirp so zugeschnitten
werden, dass ein "vor-gechirpter" Impuls geliefert
wird, um die Dispersion zu kompensieren und mit einer geeigneten
zeitlichen Asymmetrie kann eine negative Chirp-Form erlangt werden,
die ähnlich
jener ist, die von einem optimierten äußeren Modulator erlangt wird,
aber mit den Vorteilen, die auf den geringeren Kosten und der Einfachheit
beruhen, die durch eine direkt modulierte Quelle geliefert werden.