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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Prostatakrebs
ist gegenwärtig
die häufigste
Krebsart bei amerikanischen Männer
und die zweithäufigste
Todesursache bei durch Krebs verursachtem Tod in dieser Population.
In fortgeschrittenen Stadien bildet Prostatakrebs Metastasen, vorzugsweise
in den Knochen, wo es zur Bildung osteoblastischer Läsionen kommt.
Nach einer anfänglichen
Behandlung mit Androgen-Ablationstherapie werden die meisten Prostata-Krebsleiden
unempfänglich
für Hormone
und letal. Gegenwärtige
diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen sind aufgrund eines
Mangels an Spezifität
und der fehlenden Fähigkeit
zur Voraussage, welche Patienten ein Risiko zur Entwicklung einer
metastasierenden Krankheit tragen, beschränkt.
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Die
meisten Prostata-Krebsleiden treten anfänglich in der peripheren Zone
der Prostatadrüse
auf, von der Urethra entfernt. Tumoren in diesem Bereich können keine
Symptome erzeugen und daher werden die meisten Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium
keine klinischen Symptome der Krankheit aufweisen, bis die Krankheit
signifikant fortgeschritten ist. Das Fortschreiten des Tumors in
die Übergangszone
der Prostata kann zu einer Obstruktion der Urethra führen, wodurch
es zu den ersten Krankheitssymptomen kommt. Diese klinischen Symptome
lassen sich jedoch nicht von der gewöhnlich nicht-malignen Krankheit
der benignen prostatischen Hyperplasie (BPH) unterscheiden.
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Eines
der grundlegenden Probleme bei der Diagnose und der Behandlung von
Prostata-Krebsleiden liegt
im Mangel an Markern, die lokalisierte Tumoren im Frühstadium
genau nachweisen können.
Obwohl einige Marker identifiziert wurden und einige, wie PSA, in
der klinischen Anwendung weitverbreitet sind, muss der ideale Marker
für Prostatakrebs
erst noch identifiziert werden. Ein ähnliches Problem ist das Fehlen
eines wirksamen prognostischen Markers zur Bestimmung, welche Krebsarten
indolent sind und welche aggressiv sind bzw. aggressiv werden. PSA
z. B., kann zwischen indolenten und aggressiven Krebsarten nicht
genau unterscheiden. Zusätzlich
besteht auch ein großer
Bedarf an Markern, die als ideale, prostataspezifische Targets für therapeutische
Verfahren dienen können,
wie Antikörper-gerichtete
Therapie, Immuntherapie und Gentherapie. Gegenwärtig gibt es keine wirksame
Behandlung für
die 20–40%
an Patienten, bei denen nach einem chirurgischen Eingriff oder nach
Bestrahlung die Krankheit wieder auftritt oder für jene Patienten, die zum Zeitpunkt
der Diagnose metastasierende Krankheit aufweisen. Obwohl eine Hormon- Ablationstherapie bei
solchen Patienten zu einer Linderung führen kann, schreiten die meisten
jedoch unvermeidbar mit der Entwicklung einer unheilbaren, Androgen-unabhängigen Erkrankung
fort (Lalani et al., 1997, Cancer Metastasis Rev. 16: 29–66).
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Der
frühe Nachweis
und die Diagnose von Prostatakrebs beruht gegenwärtig auf digitalen rektalen
Untersuchungen (DRE), Messungen des prostataspezifischen Antigens
(PSA), transrektaler Ultrasonographie (TRUS) und transrektaler Nadelbiopsie
(TRNB). Gegenwärtig
stellt die Messung von PSA im Serum in Kombination mit DRE das führende Werkzeug
dar, Prostatakrebs nachzuweisen und zu diagnostizieren. Beide Ansätze haben
jedoch große
Beschränkungen,
die intensive Forschungsarbeiten angeregt haben, um bessere diagnostische
Marker der Krankheit zu finden.
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PSA
ist heutzutage der am meisten benützte Tumormarker für das Screening,
die Diagnose und die Überwachung
von Prostatakrebs. Insbesondere sind einige Immunassays zum Nachweis
von PSA im Serum in der klinischen Anwendung weitverbreitet. Kürzlich wurde
eine reverse Transkriptase Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) für PSA mRNA
in Serum entwickelt. PSA ist jedoch kein krankheitsspezifischer
Marker, da erhöhte
PSA-Spiegel in einem großen
Prozentsatz von Patienten nachweisbar ist, die BPH und Prostatitis
aufweisen (25–86%)
(Gao et al., 1997, Prostate 31: 264–281), als auch in anderen
nichtmalignen Erkrankungen und bei einigen gesunden Männern. Dieser
Faktor beschränkt
die diagnostische Spezifität
dieses Markers signifikant. Eine Erhöhung der Serumkonzentration
von PSA zwischen 4–10
ng/ml wird z. B. bei BPH beobachtet, und sogar höhere Werte werden bei Prostatitis,
insbesondere bei akuter Prostatitis beobachtet. BPH ist eine extrem
häufige
Erkrankung bei Männern.
Die Tatsache, dass Erhöhungen
der PSA-Konzentration auch ohne Anzeichen einer Erkrankung aus DRE-Analyse
und umgekehrt beobachtet werden, macht die Situation noch verwirrender.
Weiterhin ist es nun anerkannt, dass PSA nicht für die Prostata spezifisch ist
(Gao et al., supra, zur Übersicht).
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Verschiedene
Verfahren, die entwickelt wurden, um die Spezifität des auf
PSA basierenden Nachweises zu verbessern, wurden beschrieben, wie
die Messung der PSA-Dichte und das Verhältnis von freiem zu komplexiertem
PSA. Keine dieser methodischen Herangehensweisen war jedoch in der
Lage, benigne von maligner Prostata-Erkrankung reproduzierbar zu
unterscheiden. Zusätzlich
haben PSA-Diagnostika Empfindlichkeiten zwischen 57–79% (Cupp & Osterling, 1993,
Mayo Clin Proc 68: 297–306)
und übersehen
somit die Identifizierung von Prostatakrebs in einer signifikanten
Population von Männern
mit der Erkrankung.
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Prostata-spezifisches
Membranantigen (PSMA) ist ein kürzlich
beschriebener Zelloberflächenmarker von
Prostatakrebs, der das Objekt verschiedener Untersuchungen war,
in denen seine Anwendung als diagnostischer und therapeutischer
Marker untersucht wurde. Die Expression von PSMA ist hauptsächlich auf
Prostatagewebe beschränkt,
aber nachweisbare Spiegel von PSMA mRNA wurden in Gehirn, Speicheldrüse, Dünndarm und
Nierenzellkarzinom nachgewiesen (Israeli et al., 1993, Cancer Res.
53: 227–230).
Das PSMA Protein wird in den meisten primären und metastasierenden Prostata-Krebsleiden
hoch exprimiert, wird aber auch in den meisten normalen intraepithelialen
Neoplasie-Proben exprimiert (Gao et al., supra). Vorläufige Ergebnisse
mit einem Indium-111 markierten, anti-PSMA monoklonalen Antikörper zur
Abbildung von wiederkehrenden Prostata-Krebsleiden sind vielversprechend
(Sodee et al., 1996, Clin. Nuc. Med. 21: 759–766). Ob PSMA sich als nützliches
therapeutisches Agens herausstellen wird, muss noch geklärt werden.
PSMA ist jedoch ein hormon-abhängiges
Antigen, dass die Anwesenheit eines funktionalen Androgenrezeptors
erfordert. Da nicht alle Prostata-Krebszellen den Androgenrezeptor
exprimieren, kann die Verwendbarkeit von PSMA als therapeutisches
Target inhärent
beschränkt
sein.
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Die
klinische Einteilung von Prostatakrebs ist ein weiteres grundlegendes
Problem, dem Urologen heutzutage gegenüberstehen. Gegenwärtig beruht
die klinische Einteilung auf der rektalen Untersuchung zur Bestimmung,
ob der Tumor innerhalb der Grenzen der Prostatakapsel (lokal begrenzt)
bleibt oder über
diese hinausreicht (lokal fortgeschritten), in Kombination mit Bestimmung
des Serum-PSA und transrektalen ultraschall-gesteuerten Biopsien.
Aufgrund der vorhandenen Subjektivität über- oder unterschätzt die
klinische Einteilung mit DRE-Analyse häufig die lokale Ausbreitung
des Tumors, beurteilt häufig
die Lage falsch, und korreliert nur wenig mit dem Volumen und dem
Ausmaß des
Tumors (Lee, C. T. und Osterling, J. E. Cancer of the Prostat: Diagnosis
and Staging. In: Urologic Oncology, W. B. Saunders Company, Philadelphia,
S. 357–377 (1997).
Serum-Konzentrationen von PSA werden auch zum Zwecke der Einteilung
verwendet, aber PSA alleine war nicht in der Lage, Prostatakrebs
zuverlässig
einzuteilen. Keine Technik hat sich als zuverlässig erwiesen, das Fortschreiten
der Krankheit vorauszusagen. Somit besteht ein Bedarf nach einem
zuverlässigeren und
informativeren Einteilungs- und Prognoseverfahren beim Management
von Prostatakrebs.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt ein neues, für
die Prostata spezifisches Zelloberflächen-Antigen bereit, dass als Prostata
Stammzell-Antigen (PSCA) bezeichnet wird, das in allen Stadien des
Prostatakrebs überexprimiert wird,
einschließlich
hochgradiger prostatischer intraepithelialer Neoplasie (PIN), Androgen-abhängiger und Androgen-unabhängiger Tumoren
der Prostata. Das PSCA-Gen zeigt 30% Homologie zu dem Stammzell-Antigen-2
(SCA-2), einem Mitglied der Thy-1/Ly-6 Familie von Glykosylphosphatidyl-Inositol
(GPI)-verankerten Zelloberflächen-Antigenen,
und kodiert für
ein Protein mit 123 Aminosäuren
mit einer aminoterminalen Signalsequenz, einer carboxyterminalen
GPI-verankernden Sequenz und zahlreichen N-Glykosylierungsstellen.
Die Expression von PSCA mRNA ist in normalen männlichen Geweben prostata-spezifisch
und ist sowohl in Androgen-abhängigen
als auch in Androgen-unabhängigen
Prostatakrebs-Xenotransplantaten hochreguliert. Eine in situ Analyse
von mRNA lokalisiert die Expression von PSCA im basalen Zellepithel,
dem vermutlichen Stammzellkompartiment der Prostata. Flußzytometrische
Analysen zeigen, dass PSCA hauptsächlich auf der Zelloberfläche exprimiert
wird und durch eine GPI-Verknüpfung
verankert ist. Eine Analyse mit in situ Fluoreszenz-Hybridisierung
lokalisiert das PSCA-Gen auf das Chromosom 8q24.2, eine Region,
die in mehr als 80% der Prostata-Krebsleiden einen Zuwachs an Allelen
verzeichnet.
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PSCA
kann angesichts seiner Lokalisation auf der Zelloberfläche, der
Prostata-spezifischen Expression und der stark hochregulierten Expression
in Prostata-Krebszellen ein optimales therapeutisches Target sein.
In dieser Hinsicht stellt die Erfindung Antikörper bereit, die an PSCA binden
können
und therapeutisch dazu verwendet werden können, Prostata-Krebszellen
zu zerstören.
Zusätzlich
können
PSCA-Proteine und für PSCA
kodierende Nukleinsäuremoleküle in verschiedenen
immuntherapeutischen Verfahren dazu verwendet werden, eine Immun-vermittelte
Zerstörung
von Prostatatumoren zu fördern.
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PSCA
kann auch einen idealen Marker für
Prostatakrebs darstellen, der dazu verwendet werden kann, zwischen
malignen Prostatakrebs, normalen Prostatadrüsen und nicht-malignen Neoplasien
zu unterscheiden. So wird PSCA zum Beispiel in sehr hohen Konzentration
in Prostata-Krebsleiden im Vergleich zu benigner prostatischer Hyperplasie
(BPH) exprimiert. Im Gegensatz dazu wird der oft verwendete Marker
für Prostatakrebs,
PSA, in hohen Konzentrationen sowohl in der normalen Prostata als
auch bei BPH exprimiert, aber in niedrigeren Konzentrationen bei
Prostatakrebs, wodurch die Expression von PSA für die Unterscheidung von malignem
Prostatakrebs von BPH oder normalen Drüsen nutzlos ist. Da die Expression
von PSCA im wesentlichen umgekehrt zur PSA-Expression ist, kann
die Analyse der PSCA-Expression dazu verwendet werden, Prostatakrebs
von nicht-malignen Zuständen
zu unterscheiden.
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Die
Gene, die sowohl für
menschliches als auch für
murines PSCA kodieren, wurden isoliert und ihre kodierenden Sequenzen
aufgeklärt
und hier bereitgestellt. Es werden ebenfalls Aminosäureseqüenzen sowohl von
menschlichem als auch von murinem PSCA bereitgestellt. Die Erfindung
stellt weiter verschiedene diagnostische Tests zum Nachweis, zur Überwachung
und zur Prognose von Prostatakrebs bereit, einschließlich auf
Nukleinsäure
basierende Tests und immunologische Tests. Für PSCA spezifische monoklonale
und polyklonale Antikörper
und immuntherapeutische und andere therapeutische Verfahren zur
Behandlung von Prostatakrebs werden auch bereitgestellt. Diese und
andere Aspekte der Erfindung werden nachstehend beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1. Nukleotid (A)- und translatierte Aminosäuresequenzen
(B) einer cDNA, die für
menschliches PSCA kodiert (ATCC Hinterlegungsnummer 209612).
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2.
Nukleotidsequenz einer cDNA, die für murines PSCA Homolog kodiert.
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3.
Alignment der Aminosäuresequenzen
von menschlichem PSCA, murinem PSCA und menschlichem Stammzellantigen-2
(hSCA-2). Schattierte Bereiche heben konservierte Aminosäuren hervor.
Konservierte Cysteine werden in Fettbuchstaben dargestellt. Vier
vorhergesagte N-Glykosylierungsstellen in PSCA sind durch Sternchen
angezeigt. Die unterstrichenen Aminosäuren am Anfang und am Ende
des Proteins stellen N-terminale hydrophobe Signalsequenzen bzw.
C-terminale GPI-Ankersequenzen dar.
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4.
Hydrophobizitätsplot
von menschlichem PSCA.
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5.
Chou-Fassman Analyse von menschlichem PSCA.
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6.
RT-PCR Analyse der PSCA-Expression in verschiedenen Prostatakrebs-Zelllinien
und Xenotransplantaten.
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7.
Restringierte Expression von PSCA mRNA in normalen und kanzerösen Geweben.
A: RT-PCR Analyse von PSCA-Expression in normalen menschlichen Geweben,
die die hohe Expression in Prostata, Plazenta und Tonsillen zeigt.
1 ng revers-transkribierter Erst-Strang cDNA (Clontech, Palo Alto,
CA) aus den gezeigten Geweben wurde mit PSCA-genspezifischen Primern amplifiziert.
Die gezeigten Daten stammen von 30 Amplifikationszyklen. B: RT-PCR
Analyse von PSCA Expression, die eine hohe Konzentration in Prostatakrebs-Xenotransplantaten
und normalem Gewebe zeigt. 5 ng reverstranskribierter cDNA aus den
genannten Geweben wurde mit für
PSCA spezifischen Genprimern amplifiziert. Die Amplifikation von
für β-Actin spezifischen
Primern zeigt die Normalisierung der Erst-Strang cDNA der verschiedenen
Proben. Die gezeigten Ergebnisse stammen aus 25 Amplifikationszyklen.
AD, Androgen-abhängig;
AI, Androgen-unabhängig;
IT, intratibiales Xenotransplantat; CL, Zelllinie.
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8.
Schematische Darstellung der Strukturen von menschlichem PSCA, murinem
PSCA und menschlichem Thy-1/Ly-6 Gen.
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9.
Northern Blot Analyse der PSCA Expression. A: Gesamt RNA aus normaler
Prostata und aus LAPC-4 Androgen-abhängigen (AD) und unabhängigen (AI)
Prostatakrebs-Xenotransplantaten
wurden mit für PSCA
oder für
PSA spezifischen Sonden analysiert. Äquivalente Beladung mit RNA
und die Unversehrtheit der RNA wurden getrennt durch Ethidiumfärbung der
18S und der 28S RNA gezeigt. B: Northern Blot Analyse von PSCA aus
multiplen menschlichen Geweben. Der Filter stammte von Clontech
(Palo Alto, CA) und enthält in
jeder Spur 2 ng polyA RNA.
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10.
Northern Blot Vergleich der Expression von PSCA, PSMA und PSA in
Prostatakrebs-Xenotransplantaten und Tumor-Zelllinien. PSCA und
PSMA zeigen hohe Konzentrationen von Prostatakrebs-spezifischer
Genexpression. 10 μg
Gesamt-RNA aus den genannten Geweben wurden auf einem Agarose/Formaldehydgel
nach Größe fraktioniert,
auf Nitrocellulose transferiert und nacheinander mit 32P-markierten
Sonden, die PSCA-, PSMA- und
PSA-cDNA Fragmente darstellen, hybridisiert. Es werden 4 Stunden
und 72 Stunden Autoradiographie-Expositionen der Membran gezeigt
und das Ethidiumbromid-Gel zeigt die äquivalente Beladung mit Proben.
BPH, benigne prostatische Hyperplasie; AD, Androgen-abhängig; AI,
Androgen-unabhängig;
IT, intratibiales Xenotransplantat; CL, Zelllinie.
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11.
In situ Hybridisierung mit Antisense-Ribosonde für menschliches PSCA auf normalen
und malignen Prostata-Proben. A: PSCA wird von einer Untergruppe
von basalen Zellen innerhalb des basalen Zellepithels exprimiert
(schwarze Pfeile), aber nicht durch die terminal differenzierten
sekretorischen Zellen, die die Prostatagänge auskleiden (400 × Vergrößerung).
B: PSCA wird durch eine hochgradige prostatische intraepitheliale
Neoplasie (PIN) (Pfeil) und durch invasive Prostatakrebs-Drüsen (Pfeile)
stark exprimiert, ist aber in normalem Epithel (Pfeil) bei einer
40 × Vergrößerung nicht
nachweisbar. C: starke Expression von PSCA in einem Fall von hochgradigem
Karzinom (Vergrößerung 200 ×).
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12.
Biochemische Analyse von PSCA. A: PSCA wurde aus 293T Zellen, die
transient mit einem PSCA Konstrukt transfiziert wurden, immunpräzipitiert
und dann entweder mit N-Glykosidase
F oder O-Glykosidase, wie in Material & Methoden beschrieben, verdaut. B:
PSCA wurde aus transfizierten 293T-Zellen immunpräzipitiert,
als auch aus dem konditioniertem Medium dieser Zellen: Zell-assoziiertes
PSCA wandert höher
als sekretiertes PSCA auf einem 15% Polyacrylamidgel. C: FACS Analyse
von zum Schein transfizierten 293T-Zellen, mit PSCA transfizierten
293T-Zellen und Zellen eines LAPC-4 Prostatakrebs-Xenotransplantats mit
einem affinitätsgereinigtem,
polyklonalen anti-PSCA-Antikörper.
Zellen wurden nicht permeabilisiert, um nur die Oberflächenexpression
nachzuweisen. Die Y-Achse
stellt die relative Zellzahl und die X-Achse stellt die Intensität der Fluoreszenz-Färbung auf einer logarithmischen
Skala dar.
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13.
In situ Hybridisierung von mit Biotin markierten PSCA-Sonden menschlicher
Metaphase Zellen aus mit Phytohämagglutinin
stimulierten peripheren Blut-Lymphozyten. Die Homologen des Chromosoms 8
sind mit Pfeilen markiert; spezifische Markierung wurde bei 8q24.2
nachgewiesen. Der Einsatz zeigt partielle Karyotypen von zwei Chromosom
8-Homologen und
veranschaulicht die spezifische Markierung bei 8q24.2 (Pfeilköpfe). Die
Bilder wurden mit einem Zeiss Axiophot Mikroskop erhalten, das an
eine gekühlte
CCD-Kamera angeschlossen
war. Getrennte Bilder von DAPI-gefärbten Chromosomen und das Hybridisierungssignal wurden
mit Bildverarbeitungssoftware (NU200 und Image 1.57) überlagert.
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14.
Flußzytometrieanalyse
der Zelloberflächenexpression
von PSCA auf einem Prostatakrebs-Xenotransplantat (LAPC-9), einer
Prostatakrebs-Zelllinie (LAPC-4) und normalen Prostata-Epithelzellen (PREC)
mit anti-PSCA monoklonalen Antikörpern
1G8 und 3E6, Maus Anti-PSCA polyklonalem Serum oder sekundärem Kontroll-Antikörper. Siehe
Beispiel 5 für
Details.
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15.
Epitop-Kartierung von anti-PSCA monoklonalen Antikörpern 1G8
und 3E6. Siehe Beispiel 5 für
Details.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Prostata Stammzell-Antigen
(im nachfolgenden als „PSCA" bezeichnet). PSCA
ist ein neues, über
Glycosylphosphatidylinositol (GPI) verankertes Zelloberflächenantigen, welches
fast ausschließlich
auf Prostatazellen exprimiert wird und welches sowohl von Androgen-abhängigen als
auch von Androgen-unabhängigen Prostatakrebs
Zellen überexprimiert
wird. Die Expression von PSCA in Prostatakrebs kann mit fortschreitendem
Grad korrelieren.
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PSCA
mRNA wird auch durch eine Teilmenge von basalen Zellen in der normalen
Prostata exprimiert. Man nimmt an, dass das basale Zellepithel die
Vorläuferzellen
für die
terminal differenzierten sekretorischen Zellen enthält (Bonkhoff
et al., 1994, Prostate 24: 114–118).
Neuere Untersuchungen mit Cytokeratin-Markern legen nahe, dass das
basale Zellepithel wenigstens zwei unterschiedliche zelluläre Subpopulationen
enthält, wobei
die eine die Cytokeratine 5 und 14 und die andere die Cytokeratine
5, 8 und 18 exprimiert (Bonkhoff und Remberger, 1996, Prostate 28:
98–106).
Die Erkenntnis, dass PSCA nur in einer Teilmenge von basalen Zellen exprimiert
wird, legt nahe, dass PSCA ein Marker für eine dieser zwei basalen
Zelllinien sein könnte.
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Die
biologische Funktion von PSCA ist unbekannt. Die Ly-6 Genfamilie
ist an diversen zellulären
Funktionen beteiligt, einschließlich
Signaltransduktion und Zell-Zell Adhäsion. Es wurde gezeigt, dass
Signalübertragung
durch SCA-2 in unreifen Thymozyten Apoptose verhindert (Noda et
al., 1996, J. Exp. Med. 183: 2355–2360). Thy-1 ist an der Aktivierung
von T-Zellen beteiligt und überträgt Signale
durch src-artige Tyrosinkinasen (Thomas et al., 1992, J. Biol. Chem.
267: 12317–12322).
Ly-6 Gene wurden sowohl bei der Tumorentstehung als auch bei der
homotypischen Zelladhäsion
impliziert (Bamezai und Rock, 1995, Proc. Natl. Acad. Sci USA 92:
4294–4298;
Katz et al., 1994, Int. J. Cancer 59: 684–691; Brakenhoff et al., 1995,
J. Cell. Biol. 129: 1677–1689).
Basierend auf der restringierten Expression in basalen Zellen und
seiner Homologie mit Sca-2 nehmen wir an, das PSCA eine Rolle bei
Stammzell/Vorläuferzellfunktionen
spielen könnte,
wie Selbsterneuerung (anti-Apoptose) und/oder Proliferation.
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PSCA
ist bei Mäusen
und Menschen hoch konserviert. Die Identifizierung eines konservierten
Gens, dass hauptsächlich
auf die Prostata beschränkt
ist, unterstützt
die Hypothese, dass PSCA eine wichtige Rolle bei der normalen Entwicklung
der Prostata spielen könnte.
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In
ihren verschieden Aspekten, die nachstehend ausführlich beschrieben werden,
stellt die vorliegende Erfindung PSCA-Proteine, Antikörper, Nukleinsäuremoleküle, rekombinante
DNA-Moleküle,
transformierte Wirtszellen, Erzeugungsverfahren, Assays, immuntherapeutische
Verfahren, transgene Tiere, immunologische und auf Nukleinsäure basierende
Assays und Zusammensetzungen bereit.
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PSCA-PROTEINE
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Ein
Aspekt der Erfindung stellt verschiedene PSCA-Proteine und Peptidfragmente
davon bereit. Wie hier gebräuchlich
bezieht sich PSCA auf ein Protein, dass die Aminosäuresequenz
von menschlichem PSCA wie in 1B und 3 bereitgestellt,
die Aminosäuresequenz
des murinen PSCA-Homolog wie in 3 oder die
Aminosäuresequenz
anderer Säuger-PSCA
Homologen besitzt, als auch von allelischen Varianten und konservative
Substitutionsmutanten dieser Proteine, die PSCA Aktivität aufweisen.
Die erfindungsgemäßen PSCA-Proteine
umfassen die hier beschriebenen spezifisch identifizierten und charakterisierten
Varianten, als auch allelische Varianten, konservative Substitutionsvarianten
und Homologe, die ohne unzumutbaren experimentellen Aufwand gemäß den nachstehend
ausgeführten
Verfahren isoliert/erzeugt und charakterisiert werden können. Aus
Gründen
der Einfachheit werden allen PSCA-Protein allgemein als PSCA-Proteine, erfindungsgemäße Proteine
oder PSCA bezeichnet.
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Der
Begriff „PSCA" umfasst alle natürlich auftretenden
allelischen Varianten, Isoformen und Vorläufer des menschlichen PSCA
wie in den 1B und 3 und murinem
PSCA wie in 3 bereitgestellt. Im allgemeinen
weisen natürlich
auftretende allelische Varianten des menschlichen PSCA signifikante
Homologie (z. B. 70–90%)
zur in 1B und 3 dargestellten
PSCA Aminosäuresequenz
auf. Allelische Varianten können,
obwohl sie eine leicht unterschiedliche Aminosäuresequenz aufweisen, auf der
Oberfläche
von Prostatazellen als ein GPI-gekoppeltes Protein exprimiert oder
sekretiert werden. Typischerweise enthalten allelische Varianten
des PSCA-Proteins konservative Aminosäuresubstitutionen in der hier
beschriebenen PSCA-Sequenz oder enthalten eine Substitution einer
Aminosäure
aus einer entsprechenden Position in einem PSCA Homolog, wie z.
B. aus dem hier beschriebenen murinem PSCA Homolog.
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Eine
Klasse von PSCA allelischen Varianten sind Proteine, die einen hohen
Grad von Homologie mit wenigstens einem kleinen Bereich der in den 1B und 3 gezeigten
PSCA Aminosäuresequenzen
aufweisen, werden aber auch einen radikalen Unterschied zur Sequenz
aufweisen, wie eine nicht-konservative Substitution, Verkürzung, Insertion
oder Leserahmenverschiebung. Solche Allele werden als mutierte PSCA Allele
bezeichnet und stellen Proteine dar, die typischerweise nicht die
gleichen biologischen Funktionen ausführen.
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Konservative
Aminosäure-Substitutionen
können
häufig
in einem Protein durchgeführt
werden ohne entweder die Konformation oder die Funktion des Proteins
zu verändern.
Solche Veränderungen
beinhalten den Austausch von Isoleucin (I), Valin (V) und Leucin
(L) gegen eine andere dieser Hydrophoben Aminosäuren; Asparaginsäure (D)
für Glutaminsäure (E)
und umgekehrt; Glutamin (Q) für
Asparagin (N) und umgekehrt); und Serin (S) für Threonin (T) und umgekehrt.
Andere Substitutionen können
ebenfalls als konservativ bezeichnet werden, in Abhängigkeit
von der Umgebung der speziellen Aminosäure und ihrer Rolle in der
dreidimensionalen Struktur des Proteins. So können z. B. Glycine (G) und
Alanin (A) häufig
gegeneinander austauschbar sein, genauso wie Alanin (A) und Valin
(V). Methionin (M), die relativ hydrophob ist, kann häufig mit Leucin
und Isoleucin und manchmal mit Valin ausgetauscht werden. Lysin
(K) und Arginin (R) sind häufig
an Stellen gegeneinander austauschbar, in denen die signifikante
Eigenschaft der Aminosäure
ihre Ladung ist und die unterschiedlichen pK's dieser beiden Aminosäurereste
nicht signifikant sind. In bestimmten Umgebungen können auch
noch andere Veränderungen
als „konservativ" betrachtet werden.
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Die
Aminosäuresequenz
des menschlichen PSCA-Protein ist in den 1B und 3 dargestellt. Menschliches
PSCA umfasst eine einzelne Untereinheit von 123 Aminosäuren und
enthält
eine aminoterminale Signalsequenz, eine carboxyterminale GPI-Ankersequenz
und zahlreiche N-Glykosylierungsstellen. PSCA zeigt 30% Homologie
zum Stammzellantigen-2 (SCA-2), einem Mitglied der Thy-1/Ly-6 Genfamilie,
einer Gruppe von Zelloberflächenproteinen
die die frühesten
Phasen der hämatopoietischen
Entwicklung markieren. Die Aminosäuresequenz eines murinen PSCA
Homologen ist in 3 gezeigt. Murines PSCA ist
ein Protein bestehend aus einer einzelnen Untereinheit von 123 Aminosäuren mit
etwa 70% Homologie zu menschlichem PSCA und ähnlicher struktureller Organisation.
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PSCA-Proteine
können
in vielen Formen verkörpert
sein, vorzugsweise in isolierter Form. Wie hier verwendet gilt ein
Protein dann als isoliert wenn physikalische, mechanische oder chemische
Verfahren dazu verwendet werden, das PSCA-Protein von zellulären Bestandteilen
zu trennen die normalerweise mit dem Protein assoziiert sind. Ein
geübter
Fachmann kann leicht Standard-Aufreinigungsverfahren verwenden,
um ein isoliertes PSCA-Protein zu erhalten. Ein aufgereinigtes PSCA-Proteinmolekül wird im
wesentlichen frei von anderen Molekülen oder Proteinen sein, die
die Bindung von PSCA an einen Antikörper oder einen Liganden stören. Die
Art und das Ausmaß der
Isolierung und Aufreinigung hängen
von der beabsichtigten Verwendung ab. Ausführungsformen eines PSCA-Proteins
beinhalten ein aufgereinigtes PSCA-Protein und ein funktionelles, lösliches
PSCA-Protein. Ein Beispiel eines funktionellen löslichen PSCA-Proteins hat die
in 1B gezeigte Aminosäuresequenz oder eines Fragments
davon. In einer Form behält
solch ein funktionelles, lösliches
PSCA-Protein oder
Fragmente davon die Fähigkeit
bei, Antikörper
oder einen anderen Liganden zu binden.
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Die
Erfindung stellt auch Peptide zur Verfügung, die biologisch aktive
Fragmente der menschlichen und murinen PSCA Aminosäuresequenzen
aus 1B und 3 darstellen. Die erfindungsgemäßen Peptide weisen
Eigenschaften von PSCA auf, wie die Fähigkeit zur Erzeugung von Antikörpern, die
spezifisch an ein Epitop binden, das mit PSCA assoziiert ist. Solche
Peptidfragmente der PSCA-Proteine können mit Standardverfahren
zur Peptidsynthese und mit den hier offenbarten menschlichen und
murinen Aminosäuresequenzen hergestellt
werden. Alternativ dazu können
rekombinante Verfahren dazu verwendet werden, Nukleinsäuremoleküle zu erzeugen,
die für
ein Fragment des PSCA-Proteins kodieren. In dieser Hinsicht können die
hier beschriebenen Nukleinsäuremoleküle, die
für PSCA
kodieren, Mittel zur Erzeugung von definierten PSCA-Fragmenten darstellen.
Wie nachstehend diskutiert sind Peptidfragmente von PSCA besonders
nützlich
für: Erzeugung
domänenspezifischer
Antikörper;
Identifizierung von Agenzien, die an PSCA oder eine PSCA Domäne binden;
Identifizierung von zellulären
Faktoren die an PSCA oder eine PSCA Domäne binden; und Isolieren von
Homologen oder anderen allelischen Formen menschlicher PSCA. PSCA
Peptide, die insbesondere wichtige Strukturen enthalten, können mit
bekannten Verfahren vorhergesagt und/oder identifiziert werden,
wie z. B. das Verfahren von Chou-Fasman,
Garnier-Robson, Kyte-Doolittle, Eisenberg, Karplus-Schultz oder
Jameson Wolf-Analyse,
oder auf Basis der Immunogenität.
Als Beispiele werden Hydrophobizitäts und Chou-Fasman Plots menschlichem
PSCA in den 4 bzw. 5 gezeigt.
Fragmente, die solche Reste enthalten, sind zum Erzeugen von Teilmengen-spezifischen
anti-PSCA-Antikörpern
oder zur Identifizierung von zellulären Faktoren, die an PSCA binden,
besonders nützlich.
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Die
erfindungsgemäßen PSCA-Proteine
können
für eine
Vielzahl von Zwecken nützlich
sein, einschließlich
in nicht-beschränkender
Weise die Verwendung als diagnostische und/oder prognostische Marker für Prostatakrebs
und als Targets für
verschiedene therapeutische Modalitäten, wie nachstehend beschrieben. PSCA-Proteine
können
dazu verwendet werden, Liganden und andere Agenzien zu identifizieren
und zu isolieren, die an PSCA binden. In der normalen Prostata wird
PSCA exklusiv von einer Teilmenge von basalen Zellen exprimiert,
was nahe legt, dass PSCA als Marker für eine spezifische Zelllinie
innerhalb des basalen Epithels verwendet werden kann. Zusätzlich legen
die Ergebnisse des Anmelders nahe, dass diese Gruppe von basalen
Zellen das Ziel der neoplastischen Transformation darstellt. Daher
können
therapeutische Strategien, die dazu gedacht sind, die molekularen
Faktoren, die für
die Transformation verantwortlich sind, zu eliminieren oder zu modulieren, über PSCA
Zelloberflächenproteine
direkt auf diese Population gerichtet werden.
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PSCA-ANTIKÖRPER
-
Die
Erfindung stellt weiterhin Antikörper
bereit, die an PSCA binden. Die bevorzugtesten Antikörper werden
selektiv an PSCA und nicht (oder schwach) an nicht-PSCA-Proteine
binden. Anti-PSCA-Antikörper,
die besonders bevorzugt sind umfassen monoklonale als auch polyklonale
Antikörper
als auch Fragmente, die die antigenbindende Domäne und/oder eine oder mehrere
komplementaritätsbestimmende
Bereiche dieser Antikörper
umfassen.
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In
einer Ausführungsform
binden die PSCA-Antikörper
spezifisch an die extrazelluläre
Domäne
des PSCA-Protein. In anderen Ausführungsformen binden die PSCA-Antikörper spezifisch
an andere Domänen des
PSCA-Proteins oder des Vorläufers.
Dem Fachmann ist es bekannt, dass die Bereiche oder Epitope eines PSCA-Proteins,
an die ein Antikörper
bindet, sich mit der beabsichtigten Anwendung ändern kann. So sollten z. B.
Antikörper,
die zur Verwendung in einem Immunassay zum Nachweis von membrangebundenem
PSCA auf lebenden Prostatakrebs Zellen auf ein Epitop gerichtet
sein, das auf membrangebundenem PSCA zugänglich ist. Beispiele für solche
Antikörper
sind in den nachfolgenden Beispielen beschrieben. Antikörper die
andere Epitope erkennen können
nützlich
zur Erkennung von PSCA innerhalb von beschädigten oder absterbenden Zellen
sein, zum Nachweis von sekretierten PSCA-Proteinen oder Fragmenten
davon. Die Erfindung umfasst auch Antikörperfragmente, die spezifisch
ein PSCA-Protein erkennen. Wie hier verwendet ist ein Antikörperfragment
durch wenigstens einen Teil der variablen Region des Immunglobulinmoleküls definiert,
das an sein Target bindet, d. h., die Antigen-bindende Region. Ein
Teil der konstanten Region des Immunglobulins kann ebenfalls umfasst
sein.
-
Die
Prostataspezifität
von PSCA, seine Überexpression
sowohl in Androgen-abhängigen
als auch in Androgen-unabhängigen
Prostatakrebs Zellen und die Lokalisation auf der Zelloberfläche von
PSCA stellen Eigenschaften eines exzellenten Markers für das Screening,
die Diagnose, Prognose und nachfolgende Assays und bildgebende Verfahren
dar. Zusätzlich
zeigen diese Charakteristika dass PCSA ein exzellentes Ziel für therapeutische
Verfahren wie gerichtete Antikörpertherapie,
Immuntherapie und Gentherapie sein kann.
-
Erfindungsgemäße Antikörper können besonders
nützlich
sein in diagnostischen Tests, bildgebenden Verfahren und therapeutischen
Verfahren bei der Behandlung von Prostatakrebs. Die Erfindung stellt
verschiedene immunologische Assays bereit, die für den Nachweis von PSCA-Proteinen
und für
die Diagnose von Prostatakrebs nützlich
sind. Solche Assays umfassen im allgemeinen einen oder mehrere PSCA-Antikörper, die ein
PSCA-Protein erkennen
und binden können,
und umfassen verschiedene Formate immunologischer Assays, die gut
bekannt sind, einschließlich
in nicht-beschränkender
Weise verschiedene Arten von Radioimmunassays, Enzym-gekoppelte
Immunabsorbens-Assays (ELISA), enzymgekoppelte Immunfluoreszenzassays (ELIFA)
und ähnliche.
Zusätzlich
werden ebenfalls immunologische bildgebende Verfahren durch die
Erfindung bereitgestellt, die Prostatakrebs nachweisen können, einschließlich in
nicht beschränkender
Weise radioszintigraphische bildgebende Verfahren unter Verwendung
von markierten PSCA-Antikörpern.
Solche Assays können
klinisch nützlich
sein zum Nachweis, zur Überwachung
und zur Prognose von Prostatakrebs.
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In
einer Ausführungsform
werden PSCA-Antikörper
oder Fragmente davon zum Nachweis des Vorliegens von Prostatakrebs,
PIN oder basalen epithelialen Zellen, die ein PSCA-Protein exprimieren,
verwendet. Die Anwesenheit solcher PSCA+-Zellen in verschiedenen
biologischen Proben, einschließlich
Serum, Prostata und anderen Gewebeproben, anderen Geweben wie Knochen,
Urin, etc, kann mit PSCA-Antikörpern
nachgewiesen werden. Zusätzlich
können
PSCA-Antikörper
in verschiedenen bildgebenden Verfahren wie Immunszintigraphie mit
Indium 111 (oder anderen Isotop-konjugierten) Antikörpern verwendet
werden. So kann z. B. ein bildgebendes Protokoll, das ähnlich zu
dem kürzlich
beschriebenen Protokoll ist, in dem ein In-111 konjugierter anti-PSMA-Antikörper dazu
verwendet werden kann; wiederkehrende und metastasierende Prostata-Krebsleiden
nachzuweisen (Sodee et al., 1997, Clin. Nuc. Med. 21: 759–766). Im
Verhältnis
zu anderen Markern von Prostatakrebs, wie PSMA z. B. kann PSCA besonders
nützlich
sein zur Ausrichtung auf für
Androgenrezeptor negativen Prostatakrebs-Zellen. PSCA-Antikörper können auch
dazu verwendet werden, die Funktion von PSCA therapeutisch zu hemmen.
-
PSCA-Antikörper können ebenfalls
in Verfahren verwendet werden zur Aufreinigung von PSCA-Proteinen
und Peptiden und zur Isolierung von PSCA Homologen und verwandten
Molekülen.
So umfasst in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Aufreinigung eines PSCA-Proteins das Inkubieren
eines PSCA-Antikörpers,
der an eine feste Matrix gekoppelt wurde, mit einem Lysat oder einer
anderen Lösung,
die PSCA enthält unter
Bedingungen, bei denen der PSCA-Antikörper an PSCA binden kann; das
Waschen der festen Matrix zur Entfernung von Verunreinigungen und
die Elution des PSCA vom gekoppelten Antikörper.
-
Zusätzlich können PSCA-Antikörper dazu
verwendet werden, für
PSCA positive Zellen mit Zellsortierungstechniken und Aufreinigungstechniken
zu isolieren. Die Anwesenheit von PSCA auf Prostatatumorzellen kann
dazu verwendet werden, menschliche Prostatakrebszellen von anderen
Zellen zu unterscheiden und diese zu isolieren. Insbesondere können PSCA-Antikörper dazu
verwendet werden, Prostatakrebs-Zellen aus Xenotransplantat-Tumorgewebe
zu isolieren, aus Zellen in Kultur, etc., mit Antikörper-basierender
Zellsortierung oder Affinitäts-Aufreinigungstechniken.
Andere Verwendungen der erfindungsgemäßen PSCA-Antikörper umfassen die Erzeugung
von anti-idiotypischen Antikörpern
die das PSCA-Protein
nachahmen.
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Die
Fähigkeit,
große
Mengen von relativ reinen menschlichen Prostatakrebs Zellen zu erzeugen
die in Gewebekultur oder als Xenotransplantat-Tumoren in Tiermodellen
(z. B. SCID oder immundefiziente Mäuse) kultiviert werden können stellt
viele Vorteile bereit, einschließlich z. B. der Möglichkeit,
die Auswirkungen verschiedener Transgene oder Kandidaten-Therapeutika
auf das Wachstum oder andere Phänotypische
Charakteristika einer relativ homogenen Population von Prostatakrebs
Zellen zu beurteilen. Zusätzlich
ermöglicht
diese Eigenschaft der Erfindung ebenfalls die Isolierung hoch angereicherter
Präparationen
von menschlichen für Prostatakrebs
spezifischen Nukleinsäuren
in Mengen, die ausreichend sind für verschiedene molekulare Manipulationen.
So können
z. B. große
Mengen solcher Nukleinsäurepräparationen
zur Identifikation seltener Gene beitragen, die eine biologische
Relevanz für
das Fortschreiten von Prostatakrebs haben.
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Eine
weitere wertvolle Anwendung dieses Aspektes der Erfindung ist die
Fähigkeit,
relativ reine Präparationen
von lebenden Tumorzellen aus einzelnen Patienten mit lokal fortgeschrittener
oder metastasierender Krankheit zu analysieren und damit zu experimentieren.
Auf diese Weise können
z. B. die Prostatakrebs Zellen eines einzelnen Patienten aus einem
begrenzten Biopsieprobe vermehrt und dann auf die Anwesenheit von
diagnostischen und prognostischen Genen, Proteinen, chromosomalen
Aberrationen, Genexpressionsprofilen oder anderen relevanten genotypischen
und phänotypischen
Charakteristika getestet werden, ohne die potentielle verwirrende
Variable kontaminierender Zellen. Zusätzlich können solche Zellen hinsichtlich
neoplastischer Aggressivität
und metastatischem Potential in Tiermodellen ausgewertet werden.
In ähnlicher Weise
können
aus solchen Zellpräparationen
Patienten-spezifische Prostatakrebs-Vakzine und zelluläre Immuntherapeutika
erzeugt werden.
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Verschiedene
Verfahren zur Herstellung von Antikörpern sind bekannt. So können Antikörper z.
B. durch Immunisierung eines geeigneten Säugerwirts mit einem PSCA-Protein,
Peptid oder Fragment in isolierter oder immunkonjugierter Form hergestellt
werden (Harlow, Antibodies, Cold Spring Harbor Press, NY (1989)).
Zusätzlich
können
auch PSCA Fusionsproteine verwendet werden, wie ein PSCA-GST Fusionsprotein.
Zellen, die PSCA exprimieren oder überexprimieren können ebenfalls
für solche
Immunisierungen verwendet werden. In ähnlicher Weise kann auch eine
Zelle, die so verändert
ist, dass sie PSCA exprimiert, verwendet werden. Diese Strategie
kann zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern führen, die erhöhte Kapazität zur Erkennung
von endogenem PSCA haben.
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Die
hier vorgestellte Aminosäuresequenz
von PSCA kann dazu verwendet werden, spezifische Regionen des PSCA-Proteins
zur Erzeugung von Antikörper
auszuwählen.
So können
z. B. Analysen der Hydrophobizität
und Hydrophilizität
der PSCA Aminosäuresequenz
dazu verwendet werden, hydrophile Bereiche in der PSCA Struktur
zu identifizieren. Bereiche des PSCA-Proteins, die eine immunogene
Struktur zeigen, als auch andere Bereiche und Domänen, können leicht
mit anderen bekannten Verfahren identifiziert werden, wie Chou-Fasman,
Garnier-Robson, Kyte-Doolittle, Eisenberg, Karplus-Schultz oder
Jameson-Wolf Analyse. Fragmente, die diese Reste enthalten, eignen
sich besonders zur Erzeugung spezifischer Klassen von anti-PSCA-Antikörpern. Besonders
nützliche
Fragmente umfassen in nicht beschränkender Weise die Sequenzen
TARIRAVGLLTVISK und VDDSQDYYVGKK. Wie im nachstehenden Beispiel
2 beschrieben, wurde ein polyklonaler Kaninchen-Antikörper gegen
das erste Fragment erzeugt, als ein synthetisches Peptid präpariert, und
mit einem PSCA Glutathion-S-Transferase Fusionsprotein affinitätsgereinigt.
Die Erkennung von PSCA durch diesen Antikörper wurde durch Immunblot
und Immunpräzipitationsanalysen
von Extrakten aus 293T-Zellenetabliert, die mit PSCA und einem GST-PSCA
Fusionsprotein transfiziert waren. Dieser Antikörper identifizierte auch die
Zelloberflächenexpression
von PSCA in PSCA transfizierten 293T und LAPC-4 Zellen mit Fluoreszenz
aktivierter Zellsortierung (FACS):
-
Verfahren
zur Präparation
eines Proteins zur Verwendung als Immunogen und zur Präparation
von immunogenen Konjugaten eines Proteins mit einem Träger wie
BSA, KLH oder anderen Trägerproteinen
sind bekannt. In einigen Umständen
kann die direkte Konjugation mit z. B. Carbodiimid Reagenzien verwendet
werden; in anderem Fällen
können
Kopplungsreagenzien, die von Pierce Chemical Co, Rockford IL erhältlich sind, wirksam
sein. Die Verabreichung eines PSCA Immunogens wird im allgemeinen
durch Injektion über
einen geeigneten Zeitraum und mit einem geeigneten Adjuvans erfolgen,
wie dem Fachmann allgemein bekannt ist. Während des Immunisierungsschema
können
Antikörpertiter
bestimmt werden, um die angemessene Bildung der Antikörper zu
verfolgen.
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Während die
auf diesem Wege erzeugten polyklonalen Antikörper für manche Anwendungen zufriedenstellend
sein können,
werden für
einige pharmazeutische Zusammensetzungen monoklonale Antikörper bevorzugt.
Immortalisierte Zelllinien, die einen gewünschten monoklonalen Antikörper sekretieren
können
anhand des Standardverfahrens von Milstein und Köhler oder Modifikationen davon
erzeugt werden, die die Immortalisierung von Lymphozyten oder Milzzellen
bewirken, wie man allgemein weiß.
Die immortalisierten Zelllinien, die die gewünschten Antikörper sekretieren,
werden durch Immunassays gescreent, in denen das Antigen das PSCA-Protein
oder PSCA Fragment ist. Sobald die geeignete immortalisierte Zellkultur,
die den erwünschten
Antikörper
sekretiert, identifiziert ist, können
die Zellen entweder in vitro oder durch Produktion in Aszitesflüssigkeit
kultiviert werden.
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Die
gewünschten
Monoklonalen Antikörper
werden dann aus dem Kulturüberstand
oder aus dem Aszitesüberstand
gewonnen. Fragment oder monoklonalen oder polyklonalen Antisera,
die den immunologisch wichtigen Teil entgalten, können als
Antagonisten verwendet werden, ebenso wie die intakten Antikörper. Die Verwendung
immunologisch reaktiver Fragmente, wie der Fab, Fab' oder F(ab')2 Fragmente
wird häufig
bevorzugt, besonders in einem therapeutischen Zusammenhang, da diese
Fragmente im allgemeinen weniger immunogen sind als das ganze Immunoglobulin.
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Die
Erzeugung von zwei monoklonalen Antikörper (MAbs), die an Zelloberflächen-PSCA
binden können,
wird in Beispiel 5 beschrieben. Epitopkartierung dieser MAbs zeigt,
dass sie unterschiedliche Epitope auf dem PSCA-Protein effektiv
erkennen, wobei ein Antikörper
ein Epitop innerhalb des carboxyterminalen Bereichs und der andere
Antikörper
ein Epitop im aminoterminalen Bereich erkennt. Solche PSCA-Antikörper eignen
sich besonders gut zur Verwendung in Sandwich-Format ELISAs, aufgrund
ihrer sich unterscheidenden Epitop-Bindecharakteristika.
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Die
Antikörper
oder Fragmente können
auch durch aktuelle Technologie durch rekombinante Verfahren erzeugt
werden. Bereiche, die spezifische an gewünschte Bereiche von PSCA Protein
binden können
auch im Zusammenhang von chimären
oder CDR-„grafted" Antikörper mit
Multispezies-Ursprung erzeugt werden.
-
Der
erfindungsgemäße Antikörper oder
das Fragment davon kann mit einem nachweisbaren Marker markiert
oder an ein zweites Molekül
gekoppelt sein, wie ein cytotoxisches Agens, und kann zur Ausrichtung des
zweiten Moleküls
auf eine PSCA-positive Zelle verwendet werden (Vitetta et al., 1993,
Immunotoxin Therapy, in DeVita, Jr. V. T. et al., Hsrg. Cancer:
Principles and Practice of Oncology, 4. Ausgabe, J. B. Lippincott Co.,
Philadelphia, 2624–2636).
Beispiele cytotoxischer Agenzien beinhalten in nicht beschränkender
Weise Rizin, Doxorubizin, Daunorubizin, Taxol, Ethidiumbromid, Mitomyzin,
Etoposid, Tenoposid, Vincristin, Vinblastin, Cholchizin, Dihydroxy
Anthrazin Dion, Actinomycin D, Diphterie Toxin, Pseudomonas Exotoxin
(PE) A, PE40, Rizin, Abrin und Glucocorticoid und andere Chemotherapeutika,
als auch Radioisotope. Geeignete nachweisbare Marker umfassen in
nicht-beschränkender
Weise ein Radioisotop, eine fluoreszierende Verbindung, eine biolumineszierende
Verbindung, eine chemilumineszierende Verbindung, einen Metall Chelator
oder ein Enzym.
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PSCA-Antikörper können dazu
verwendet werden, Krebs systemisch zu behandeln. PSCA-Antikörper, die
an toxische Agenzien, wie Ricin gekoppelt sind, als auch unkonjugierte
Antikörper
können
nützliche
therapeutische Agenzien sein, die natürlicherweise auf PSCA-tragende Prostatakrebs-Zellen
gerichtet sind. Techniken zur Konjugation von therapeutischen Agenzien
an Antikörper
sind bekannt (vgl. z. B. Arnon et al., „Monoclonal Antibodies for
Immunotargeting of Drugs in Cancer Therapy", in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Reisfeld et al., (Hrgs.) Seiten 243–56 (Alan R. Liss, Inc. 1985);
Hellstrom et al., „Antibodies
for Drug Delivery" in
Controlled Drug Delivery (2. Ausgabe), Robinson et al. (HRSG.) Seiten
623–53
(Marcel Dekker Inc 1987); Thorpe, „Antibody Carriers of Cytotoxic
Agents in Cancer Therapy: A Review" in Monoclonal Antibodies '84: Biological and
Clinical Applications, Pinchera et al. (Hrsg.) Seiten 475–506 (1985)
und Thorpe et al., "The Preparation
and cytotoxic Properties of Antibody-Toxin-Conjugates", Immunol. Rev. 62:
119–58
(1982)). Die Verwendung von PSCA-Antikörpern als therapeutische Agenzien
wird nachstehend im Abschnitte "Prostatakrebs
Immuntherapie" weiter
beschrieben.
-
FÜR PSCA KODIERENDE
NUKLEINSÄUREMOLEKÜLE
-
Ein
anderer Aspekt der Erfindung stellt verschiedene Nukleinsäure-Moleküle bereit,
die für PSCA-Proteine
und Fragmente davon kodieren, vorzugsweise in isolierter Form, einschließlich DNA,
RNA, DNA/RNA Hybriden und verwandten Molekülen, Nukleinsäure-Molekülen, die
komplementär
zur für
PSCA kodierenden Sequenz oder zu einem Teil davon sind, und jene,
die an das PSCA-Gen oder an für
PSCA kodierende Nukleinsäuren
hybridisieren. Insbesonders bevorzugte Nukleinsäure-Moleküle haben eine Nukleotidsequenz,
die zu den hier beschriebenen menschlichen oder murinen DNA-Sequenzen
im wesentlichen identisch oder komplementär sind. Besonders bevorzugt
sind genomische DNA, cDNAs, Ribozyme und Antisense-Moleküle, ebenso
wie Nukleinsäuren,
die auf einem anderen Gerüst
basieren oder alternative Basen beinhalten, die entweder aus natürlichen
Quellen abgeleitet sein können
oder synthetisiert sind. So können
z. B. Antisense-Moleküle
RNAs oder andere Moleküle
sein, einschließlich
Peptidnukleinsäuren
(PNAs) oder nicht-Nukleinsäure-Molekülen wie
Phosphorothioat-Derivate, die in einer Basenpaar-abhängigen Weise
spezifisch an DNA oder RNA binden. Ein Fachmann kann diese Klassen
von Nukleinsäuremolekülen unter
Verwendung der hier beschriebenen PSCA Sequenzen leicht erhalten.
Für PSCA
kodierende Nukleinsäuremoleküle werden
hier als für
PSCA kodierende Nukleinsäuremoleküle, PSCA-Gene
oder als PSCA-Sequenzen bezeichnet.
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Die
Nukleotidsequenz einer cDNA, die eine Allelform des menschlichen
PSCA kodiert, ist in 1A gezeigt. Die Nukleotidsequenz
einer cDNA, die für
ein murines PSCA Homolog („murines
PSCA") kodiert,
ist in 2 gezeigt. Wie in Beispiel 4 beschrieben, wurden
auch genomische Klone von menschlichem und murinem PSCA isoliert.
Sowohl die menschlichen als auch die murinen genomischen Klone enthalten
drei Exons, die die translatierten und 3' untranslatierten Bereiche des PSCA-Gens
kodieren. Man nimmt an, dass ein viertes Exon existier, dass für eine 5'-untranslatierte
Region kodiert, basierend auf der Homologie von PSCA zu anderen
Mitglieder der Ly-6 und Thy-1 Genfamilien (8).
-
Das
menschliche PSCA-Gen ist auf Chromosom 8q24.2 kartiert. Das menschliche
Stammzellantigen 2 (RIG-E) als auch ein weiteres kürzlich identifiziertes
menschliches Ly-6 Homolog (E48) sind ebenfalls in dieser Region
lokalisiert., was nahe legt, dass an diesem Lokus eine große Familie
von verwandten Genen existiert (Brakenhoff et al., 1995, supra;
Mao et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci USA 93: 5910–5914).
Interessanterweise wurde berichtet, dass Chromosom 8Q eine Region
des Allelgewinns und der Amplifikation in einer Vielzahl von fortgeschrittenen
und wiederkehrenden Prostata-Krebsleiden ist (Cher et al., 1994,
Genes Chrom. Cancer 11: 153–162).
C-myc ko-lokalisiert nahe bei PSCA am Chromosom 8q24 und zusätzliche
Kopien von c-myc (entweder durch Allelgewinn oder Amplifikation)
wurden in 68% der primären
Prostatatumoren und 96% der Metastasen gefunden (Jenkins et al.,
1997, Cancer Res. 57: 524–531).
-
Ausführungsformen
der für
PSCA kodierenden Nukleinsäuren
der Erfindung umfassen Primer, die die Amplifikation spezifischer
erfindungsgemäßer Nukleinsäuremoleküle ermöglichen
oder von irgendwelchen spezifischen Teilen davon, und Sonden, die
selektiv oder spezifisch an erfindungsgemäße Nukleinsäuren oder an irgendwelche Teile
davon hybridisieren. Die Nukleinsäuresonden können mit einem nachweisbaren
Marker markiert sein. Beispiele für nachweisbare Marker umfassen
in nicht-beschränkender
Weise ein Radioisotop, eine fluoreszierende Verbindung, eine biolumineszierende
Verbindung, eine chemilumineszierende Verbindung, einen Metall Chelator
oder ein Enzym. Solche markierten Sonden können dazu verwendet werden,
die Anwesenheit eines PSCA-Proteins nachzuweisen als Mittel zu Diagnose
einer Zelle, die ein PSCA-Protein exprimiert. Technologien zur Erzeugung
von DNA und RNA Sonden sind bekannt.
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Ein
Nukleinsäuremolekül wird dann
als „isoliert" bezeichnet, wenn
das Nukleinsäuremolekül im wesentlichen
von allen kontaminierenden Nukleinsäuremolekülen abgetrennt ist, die für andere
Polypeptide als PSCA kodieren. Um ein isoliertes, für PSCA kodierendes
Nukleinsäuremolekül zu erhalten,
kann ein Fachmann leicht Nukleinsäure-Isolierungsverfahren verwenden.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Fragmente der für PSCA kodierenden erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle bereit.
Ein Fragment eines für
PSCA kodierenden Nukleinsäuremoleküls bezieht
sich auf einen kleinen Teil der vollständigen für PSCA kodierenden Sequenz-
Die Größe des Fragments
wird durch die beabsichtigte Verwendung bestimmt. Wenn das Fragment
z. B. so ausgewählt
wird, dass es einen aktiven Teil des PSCA-Proteins kodiert, wie eine aktive Domäne, eine
Effektorbindestelle oder GPI Bindedomäne, dann muss das Fragment
groß genug
sein, um die funktionellen Bereiche des PSCA-Proteins zu kodieren.
Wenn das Fragment als Nukleinsäuresonde
oder als Primer für
die PCR verwendet werden soll, dann wird die Fragmentlänge so gewählt, um
während
er Hybridisierung/während
des Priming möglichst
wenige falsch-positive zu erhalten. Fragmente von menschlichem PSCA,
die als selektive Hybridisierungssonden oder PCR Primer besonders
nützlich
sind können
durch bekannte Verfahren leicht aus der gesamten PSCA-Sequenz identifiziert
werden. Ein Primer-Set, das für
die RT-PCR Analyse nützlich
ist, umfasst 5'-TGCTTGCCCTGTTGATGGCAG-
und 3'-CCAGAGCAGCAGGCCGAGTGCA-.
-
Eine
andere Klasse von Fragmenten der für PSCA kodierenden Nukleinsäuren sind
die Expressionskontrollsequenzen, die man stromaufwärts und
stromabwärts
der Region findet, die in genomischen Klonen des PSCA-Gen für PSCA kodieren.
Spezifisch können
prostata-spezifische
Expressionskontrollelement als in 5'-Richtung von der für PSCA kodierenden Region identifiziert
werden, in genomischen Klonen des PSCA-Gens. Solche Expressionskontrollsequenzen
sind nützlich
zur Erzeugung von Expressionsvektoren zur Expression von Genen in
einer Prostata-Spezifischen Weise. Ein Fachmann kann leicht die
hier beschriebene PSCA cDNA Sequenz dazu verwenden, genomische PSCA-Sequenzen
und die im PSCA-Gen gefundenen Expressionskontrollsequenzen zu isolieren
und zu identifizieren.
-
VERFAHREN
ZUR ISOLIERUNG ANDERER FÜR
PSCA KODIERENDER NUKLEINSÄUREMOLEKÜLE
-
Die
hier beschriebenen, für
PSCA kodierenden Nukleinsäuremoleküle ermöglichen
die Isolierung von PSCA Homologen, Alternativ gespleissten Isoformen,
allelischen Varianten, und mutanter Formen des PSCA-Proteins als
auch ihrer kodierenden und Gensequenzen. Die bevorzugteste Quelle
für PSCA
Homologe sind Säugerorganismen.
-
So
kann z. B. ein Teil der hier beschriebenen, für PSCA kodierenden Sequenz
synthetisiert und als Sonde verwendet werden, DNA zu gewinnen, die
für ein
Mitglied der PSCA-Proteinfamilie
kodiert aus anderen Organismen als Menschen, oder allelische Varianten
der hier beschriebenen PSCA-Proteine, und genomische Sequenz, die
das PSCA-Gen enthält.
Oligomere, die etwa 18–20
Nukleotide enthalten (und einen Bereich von etwa 6–7 Aminosäuren kodieren)
Werden hergestellt und dazu verwendet, genomische DNA oder cDNA
Banken zu screenen, um Hybridisierung unter stringenten Bedingungen
zu erreichen oder Bedingungen ausreichender Stringenz um ein unangemessenes
Maß an
falsch positiven zu eliminieren. In einer bestimmten Ausführungsform
wurde cDNA, die für
menschliches PSCA kodiert dazu verwendet, eine Gesamtlängen cDNA
zu isolieren, die ein murines PSCA Homolog wie hier in Beispiel
3 beschrieben kodiert. Der murine Klon kodiert für ein Protein mit 70% Aminosäureidentität zu menschlichem
PSCA.
-
Zusätzlich kann
die Aminosäuresequenz
des menschlichen PSCA-Proteins zur Erzeugung von Antikörpersonden
zum Screening von Expressionsbibliotheken, die aus Zellen präpariert
wurden, verwendet werden. Typischerweise kann polyklonales Antiserum
aus Säugern,
wie z. B. Kaninchen, die mit dem aufgereinigten Protein (wie nachstehend
beschrieben) immunisiert wurden oder monoklonale Antikörper dazu
verwendet werden, eine Expressionsbibliothek zu screenen, die aus
einem Zielorganismus präpariert
wurde, um die geeignete kodierende Sequenz für ein PSCA Homolog zu erhalten.
Die klonierte cDNA-Sequenz
kann als ein Fusionsprotein exprimiert werden, entweder direkt exprimiert
unter Verwendung ihrer eigenen Kontrollsequenzen oder exprimiert
durch Konstruktion einer Expressionskassette mit Expressionskontrollsequenzen,
die für
den jeweiligen Wirt geeignet sind, der zur Expression des Enzyms
verwendet wird.
-
Genomische
Klone, die PSCA-Gene enthalten, können mit bekannten molekularbiologischen
Verfahren erhalten werden. IN einer Ausführungsform wurde ein menschlicher
genomischer Klon von etwa 14 kb, der die Exone 1–4 des PSCA-Gens enthält durch
Screening einer Lambda Phagen Bibliothek mit einer menschlichen
PSCA cDNA Sonder erhalten, wie in Beispiel 4 ausführlicher
beschrieben wird. In einer anderen Ausführungsform wurde ein genomischer
Klon von etwa 10 kb, der das murine PSCA-Gen enthält durch
Screening einer murinen BAC (künstliches
Bakterienchromosom) Bibliothek mit einer murinen PSCA cDNA erhalten (ebenfalls
in Beispiel 4 beschrieben).
-
Zusätzlich können Paare
von Oligonukleotidprimern für
die Anwendung in der Polymerasekettenreaktion (PCR) zur selektiven
Amplifikation/Klonierung eines für
PSCA kodierenden Nukleinsäuremoleküls oder
eines Fragments davon hergestellt werden. Ein PCR Denaturierungs/Anlagerungs/Verlängerungs-Zyklus
zur Verwendung solcher PCR-Primer ist bekannt und kann leicht zur
Verwendung bei der Isolierung anderer, für PSCA kodierender Nukleinsäuremoleküle angepasst
werden. Bereiche des menschlichen PSCA-Gens, die besonders gut zur
Verwendung als Sonde oder als Primer geeignet sind, können leicht
identifiziert werden.
-
Nicht-menschliche
Homologe von PSCA, natürlich
auftretende allelische Varianten von PSCA und genomische PSCA-Sequenzen
werden mit den hier beschriebenen PSCA-Sequenzen ein hohes Maß an Homologie
aufweisen. Im allgemeinen werden solche Nukleinsäuren an die menschliche PSCA-Sequenz
unter stringenten Bedingungen hybridisieren. Solche Sequenzen besitzen
typischerweise wenigstens 70% Homologie, bevorzugt wenigstens 80%
Homologie und insbesondere bevorzugt wenigstens 90% Homologie zur
menschlichen PSCA-Sequenz. „Stringente
Bedingungen" sind
Bedingungen, die (1) eine niedrige Ionenstärke und eine hohe Temperatur
zum Waschen verwenden, z. B. 0,015 M NaCl(0.0015 M Natriumtitrat/0,1%
SDS bei 50 Ec, oder (2) verwenden während der Hybridisierung ein
denaturierendes Agens wie Formamid, z. B. 50% (vol/vol) Formamid
mit 0.1% Rinderserumalbumin/0,1% Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50
mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750 mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat
bei 42 EC. Ein anderes Beispiel ist die Verwendung von 50% Formamid,
5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0.075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), –0,1%
Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt's Lösung, sonifizierte
Lachssperma-DNA (50 Tg/ml), 0.1% SDS und 10% Dextransulfat bei 42
EC; mit Waschschritten bei 42 EC in 0,2 SSC und 0,1% SDS. Der Fachmann kann
die geeigneten Stringenzbedingungen zum Erhalt eines klaren und
nachweisbaren Hybridisierungssignals leicht bestimmen und variieren.
-
REKOMBINANTE DNA-MOLEKÜLE DIE NUKLEINSÄUREN ENTHALTEN,
DIE FÜR
PSCA KODIEREN
-
Es
werden auch rekombinante DNA Moleküle (rDNAs) bereitgestellt,
die die hier beschriebenen, für PSCA
kodierenden Sequenzen oder Fragmente davon enthalten. Ein rDNA Molekül ist ein
DNA Molekül,
dass in vitro einer molekularen Manipulation unterzogen wurde. Verfahren
zur Erzeugung von rDNA sind im Stand der Technik bekannt, z. B.
aus Sambrook et al., Molecular Cloning (1989). In der bevorzugten
erfindungsgemäßen rDNA
Molekülen
ist eine für
PSCA kodierende DNA-Sequenz, die für ein PSCA-Protein oder ein
PSCA-Fragment kodiert funktionell an einer oder mehrere Expressionskontrollsequenzen
und/oder Vektorsequenzen gekoppelt. Das rDNA Molekül kann entweder
für das
gesamte PSCA-Protein oder für
ein Fragment des PSCA-Proteins kodieren.
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Die
Wahl des Vektors und/oder der Expressionskontrollsequenzen, an die
die für
PSCA kodierende Sequenz funktionell gekoppelt ist, hängt, wie
der Fachmann weiß,
direkt von den erwünschten
Fähigkeiten
ab, z. B. Proteinexpression und die zu transformierende Wirtszelle.
Ein von der gegenwärtigen
Erfindung in Betracht gezogener Vektor kann zumindest die Replikation
oder Insertion in das Wirtsgenom steuern und vorzugsweise auch die
Expression der im rDNA Molekül
enthaltenen, für
PSCA kodierenden Sequenz.
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Expressionskontrollelemente,
die zur Regulation der Expression einer funktionell gekoppelten
proteinkodierenden Sequenz verwendet werden, sind bekannt und umfassen
in nicht-beschränkender
Weise induzierbare Promotoren, Konstitutive Promotoren, Sekretionssignale, Enhancer,
Transkriptionsterminatoren und andere regulatorische Elemente. Vorzugsweise
wird ein induzierbarer Promoter verwendet, der leicht kontrolliert
werden kann, der z. B. auf einen Nährstoff im Wirtszellmedium
reagiert.
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In
einer Ausführungsform
enthält
der Vektor, der eine für
PSCA kodierende Nukleinsäure
enthält
ein prokaryotisches Replikon, d. h. eine DNA Sequenz mit der Fähigkeit
zur Steuerung der autonomen Replikation und Aufrechterhaltung des
rekombinanten DNA Moleküls
intrachromosomal in einer prokaryotischen Wirtszelle, wie in einer
bakteriellen Wirtszelle, die damit transformiert ist. Solche Replikons
sind im Stand der Technik gut bekannt. Zusätzlich können Vektoren, die ein prokaryotisches
Replikon enthalten auch ein gen umfassen, dessen Expression einen
nachweisbaren Marker wie eine Arzneistoffresistenz verleiht. Typische
Arzneistoffresistenzgene sind solche Gene, die Resistenz gegen Ampicillin
oder Tetrazyklin verleihen.
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Vektoren,
die ein prokaryotisches Replikon beinhalten können weiter einen prokaryotischen
oder viralen Promoter enthalten, der die Expression (Transkription
und Translation) der für
PSCA kodierenden Sequenz in einer bakteriellen Wirtszelle, wie E.
coli, steuern kann. Ein Promoter ist ein Expressionskontrollelement,
das durch DNA gebildet wird und das die Bindung von RNA Polymerase
und Transkription ermöglicht.
Promotersequenzen, die mit bakteriellen Wirten kompatibel sind,
werden typischerweise in Plasmidvektoren bereitgestellt, die nützliche
Restriktionsschnittstellen für
die Insertion eines erfindungsgemäßen DNA Segmentes enthalten.
Für den
Fachmann gut bekannte verschiedene virale Vektoren können ebenfalls
verwendet werden, wie z. B. eine Anzahl gut bekannter retroviraler
Vektoren.
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Expressionsvektoren,
die mit eukaryotischen Zellen, insbesondere mit Vertebratenzellen
kompatibel sind, können
auch dazu verwendet werden, rDNA Moleküle zu variieren, die eine für PSCA kodierende
Sequenz enthalten. Eukaryotische zelluläre Expressionsvektoren sind
im stand der Technik bekannt und können von verschiedenen Herstellern
bezogen werden. Typischerweise werden solche Vektoren bereitgestellt,
indem sie nützliche
Restriktionsschnittstellen für
die Insertion des gewünschten
DNA Segmentes enthalten. Typische solche Vektoren sind PSVL und
pKSV-10 (Pharmacia), pBPV-1/pML2d (International Biotechnologies,
Inc.) pTDT1 (ATCC, #31255), der hier beschriebene Vektor pCDM8 und ähnliche
eukaryotische Expressionsvektoren.
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Eukaryotische
zelluläre
Expressionsvektoren, die dazu verwendet werden, die erfindungsgemäßen rDNA
Moleküle
zu erzeugen, können
weiterhin einen selektierbaren Marker beinhalten, der in einer eukaryotischen
Zelle wirksam ist vorzugsweise einen Arzneistoffresistenz-Selektionsmarker.
Ein bevorzugter Arzneistoffresistenzmarker ist das Gen dessen Expression
zu Neomycinresistenz führt,
d. h. das Neomycin Phosphotransferase (neo) Gen, Southern et al.,
J. Mol. Anal. Genet. (1982) 1: 327–341. Alternativ kann der selektierbare
Marker auf einem separaten Plasmid vorhanden sein, und die beiden
Vektoren werden durch Kotransfektion der Wirtszelle eingebracht,
und durch Kultivierung in Anwesenheit der für den selektierbaren Marker geeigneten
Arzneistoffes selektiert.
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Erfindungsgemäß kann der
Vektor ein Plasmid, Kosmid oder Phagenvektor sein, der für das wie
vorstehend diskutierte cDNA Molekül kodiert. Zusätzlich stellt
die Erfindung ein Wirts-Vektorsystem
zur Verfügung,
das den Plasmid-, Kosmid- oder Phagenvektor umfasst, der in eine
geeignete Wirtszelle transfiziert ist. Beispiele geeigneter eukaryotischer
Wirtszellen umfassen eine Hefezelle, eine Pflanzenzelle, oder eine
tierische Zelle, wie eine Säugerzelle.
Beispiel geeigneter Zellen umfassen die LnCaP, LAPC-4 und andere
Prostatakrebs Zelllinien. Das Wirts-Vektorsystem ist nützlich für die Produktion
eines PSCA-Proteins. Alternativ kann die Wirtszelle prokaryotisch
sein, wie eine Bakterienzelle.
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TRANSFORMIERTE
WIRTSZELLEN
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Die
Erfindung stellt weiterhin Wirtszellen bereit, die mit einem Nukleinsäuremolekül transformiert
sind, dass ein PSCA-Protein oder ein Fragment davon kodiert. Die
Wirtszelle kann entweder eu- oder prokaryotisch sein. Eukaryotische
Zellen, die zur Expression eines PSCA-Proteins geeignet sind, sind
nicht beschränkt,
so lange die Zelle kompatibel ist mit Zellkulturverfahren und kompatibel
ist mit der Vermehrung des Expressionsvektors und der Expression
des PSCA-Gens. Bevorzugte Eukaryotische Wirtszellen umfassen in
nicht beschränkender
Weise Hefe, Insekten und Säugerzellen,
vorzugsweise Vertebratenzellen, die von einer Maus, Ratte, Affe
oder menschlichen Fibroblastenlinie abstammen. Prostatakrebs-Zelllinien, wie die
Zelllinien LnCaP und LAPC-4 können
ebenfalls verwendet werden. Jeder prokaryotische Wirt kann dazu
verwendet werden, ein für
PSCA kodierendes rDNA Molekül
zu exprimieren. Der bevorzugte prokaryotische Wirt ist E. coli.
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Die
Transformation von geeigneten Zellwirten mit einem erfindungsgemäßen rDNA
Molekül
wird durch bekannte Verfahren durchgeführt, die typischerweise von
dem verwendeten Vektor und Wirtssystem abhängen. Im Hinblick auf die Transformation
von prokaryotischen Wirtszellen, werden typischerweise Elektroporation
und Salzbehandlungsverfahren verwendet, siehe z. B. Cohen et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci USA (1972) 69_2110; und Maniatis et al., Molecular
Cloning.: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1982). Hinsichtlich der Transformation von Vertebratenzellen
mit Vektoren, die rDNAs enthalten, werden Elektroporation, kationischer
Lipid- oder Salzbehandlungsverfahren typischerweise verwendet, siehe
z. B. Graham et al., Virol. (1973) 52: 456; Wigler et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA (1979) 76: 1373–76.
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Erfolgreich
transformierte Zellen, d. h. Zellen, die ein erfindungsgemäßes rDNA
Molekül
enthalten, können
anhand bekannter Verfahren identifiziert werden. So können z.
B. Zellen, die aus der Einbringung einer erfindungsgemäßen rDNA
resultieren, kloniert werden, um Einzelkolonien zu erzeugen. Zellen
dieser Kolonien können
geerntet werden, lysiert und ihr DNA Gehalt hinsichtlich der Anwesenheit
von rDNA untersucht werden durch ein Verfahren wie z. B. von Southern
beschrieben, J. Mol. Biol. (1975) 98: 503; oder Berent et al., Biotech (1985)
3: 208 oder die von der Zelle erzeugten Proteine können mit
einer immunologischen Methode getestet werden.
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REKOMBINANTE
VERFAHREN ZUR ERZEUGUNG VON PSCA-PROTEINEN
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Die
Erfindung stellt weiterhin Verfahren bereit zur Erzeugung eines
PSCA-Proteins unter Verwendung eines der hier beschriebenen für PSCA kodierenden
Nukleinsäuremoleküls. Im allgemeinen
beinhaltet die Erzeugung eines rekombinanten PSCA-Proteins typischerweise
die folgenden Schritte.
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Zuerst
wird ein Nukleinsäuremolekül erhalten,
dass ein PSCA-Protein oder ein Fragment davon kodiert, wie das in 1A dargestellte
Nukleinsäuremolekül. Die für PSCA kodierende
Nukleinsäure
wird dann vorzugsweise in eine funktionelle Anordnung mit geeigneten
Kontrollsequenzen gebracht, wie vorstehend beschrieben, zur Erzeugung
einer Expressionseinheit, die die für PSCA kodierende Sequenz enthält. Die
Expressionseinheit wird dazu verwendet, einen geeigneten Wirt zu
transformieren und der transformierte Wirt wird unter Bedingungen
kultiviert, die die Produktion eines PSCA-Proteins ermöglichen.
Optional wird das PSCA-Protein aus dem Medium oder aus den Zellen
isoliert, die Gewinnung und Aufreinigung kann in einigen Fällen, in
denen Verunreinigungen toleriert werden können, nicht notwendig sein.
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Jeder
der vorhergehenden Schritte kann auf eine Vielzahl von Arten durchgeführt werden.
So können z.
B. die gewünschten
kodierenden Sequenzen aus genomischen Fragmenten erhalten und direkt
in einem geeigneten Wirt verwendet werden. Die Konstruktion von
Expressionsvektoren, die in einer Vielzahl von Wirten funktionsfähig ist,
wird mit einer geeigneten Kombination von Replikons und Kontrollsequenzen
erreicht. Die Kontrollsequenzen, Expressionsvektoren und Transformationsverfahren
hängen
von dem Zelltyp ab, der zur Expression des Gens verwendet wird und
wurden vorstehend genauer diskutiert. Geeignete Restriktionsstellen
können,
wenn sie nicht schon normal erhältlich
sind, an den Enden der kodierenden Sequenz hinzugefügt werden,
damit ein ausschneidbares Gen zur Insertion in die Vektoren bereitgestellt
wird. Ein Fachmann kann jedes bekannte Wirts/Expressionssystem zur
Verwendung mit den für
PSCA kodierenden Sequenzen zur Erzeugung eines PSCA-Proteins leicht
anpassen.
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ASSAYS ZUR
IDENTIFIZIERUNG VON PSCA LIGANDEN UND ANDEREN BINDEAGENZIEN
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf Assays und Verfahren
die dazu verwendet werden können,
PSCA Liganden und andere Agenzien und zelluläre Bestandteile zu identifizieren,
die an PSCA binden. Spezifisch können
PSCA Liganden und andere Agenzien und zelluläre Bestandteile, die an PSCA
binden durch die Fähigkeit
des PSCA Liganden oder anderer Agenzien oder zellulärer Bestandteile
identifiziert werden, an PSCA zu binden und/oder die Fähigkeit,
PSCA Aktivität
zu hemmen/zu stimulieren. Assays für PSCA Aktivität (z. B.
Bindung) unter Verwendung eines PSCA-Proteins eignen sich für die Verwendung
in Screening-Verfahren mit hohem Durchsatz.
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In
einer Ausführungsform
umfasst der Assay das Mischen von PSCA mit einem Test-Agens oder
einem zellulären
Extrakt. Nach dem Vermischen unter Bedingungen, die die Assoziation von
PSCA mit dem Agens oder dem Bestandteil des Extraktes gestatten,
wird das Gemisch analysiert um zu bestimmen, ob das Agens/der Bestandteil
an PSCA gebunden ist. Bindende Agenzien/Bestandteile werden identifiziert
durch die Fähigkeit,
an PSCA zu binden. Alternativ oder nachfolgend kann die PSCA Aktivität direkt
als Mittel zur Identifizierung von Agonisten und Antagonisten der
PSCA Aktivität
identifiziert werden.
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Alternativ
können
Targets, die an ein PSCA-Protein binden, mit einem Hefe Two-Hybrid
System oder einem Bindungs-Capture Assay identifiziert werden. Im
Hefe Two-Hybrid System wird eine Expressionseinheit, die für ein Fusionsprotein
kodiert, dass aus einer Untereinheit eines Transkriptionsfaktors
mit zwei Untereinheiten und dem PSCA-Protein besteht, in eine Hefezelle
eingebracht und in dieser exprimiert. Die Zelle wird weiter modifiziert
um (1) eine Expressionseinheit zu enthalten, die für einen
nachweisbaren Marker kodiert, dessen Expression den Transkriptionsfaktor
aus zwei Untereinheiten zur Expression benötigt und (2) eine Expressionseinheit,
die für
ein Fusionsprotein kodiert, bestehend aus der zweiten Untereinheit
des Transkriptionsfaktor und einem klonierten Segment DNA. Wenn
das klonierte Segment der DNA für
ein Protein kodiert, dass an das PSCA-Protein bindet, dann führt die
Expression zur Wechselwirkung von PSCA und dem kodierten Protein.
Somit werden die beiden Untereinheiten des Transkriptionsfaktors
in Bindenähe
gebracht, wodurch der Transkriptionsfaktor rekonstituiert wird.
Dies führt
zur Expression des nachweisbaren Markers. Das Hefe Two-Hybrid System
eignet sich besonders zum Screening einer Bibliothek von cDNA kodierende
Segmenten auf zelluläre
Bindepartner für
PSCA.
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PSCA-Proteine,
die in den vorstehenden Assays verwendet werden können umfassen
in nicht beschränkender
Weise ein isoliertes PSCA-Protein, ein Fragment eines PSCA-Proteins,
eine Zelle, die so verändert
wurde, dass sie ein PSCA-Protein exprimiert, oder eine Zellfraktion
die so verändert
wurde, dass sie ein PSCA-Protein exprimiert. Weiterhin kann das
PSCA-Protein dass
gesamte PSCA-Protein oder ein definiertes Fragment des PSCA-Protein
sein. Ein Fachmann weiß,
dass solange das PSCA-Protein durch eine Veränderung des Molekulargewichts
oder der Aktivität
für Agens
Bindung getestet werden kann, der gegenwärtige Assay verwendet werden
kann.
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Das
Verfahren, dass dazu verwendet wird, ob ein Agens/zellulärer Bestandteil
an ein PSCA-Protein bindet,
wird im wesentlichen auf der Art des verwendeten PSCA-Proteins basieren.
So kann z. B. ein Gel-Retardierungs-Assay dazu verwendet werden,
um zu bestimmen, ob ein Agens and PSCA oder ein Fragment davon bindet.
Alternativ können
Immunnachweis- und Biochip-Technolgie für die Verwendung mit dem PSCA-Protein
angepasst werden. Ein geübter
Fachmann kann zahlreiche aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren
zur Bestimmung verwenden, ob ein bestimmtes Agens an ein PSCA-Protein
bindet.
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Agenzien
und zelluläre
Bestandteile können
weiter hinsichtlich der Fähigkeit
getestet werden, die Aktivität
eines PSCA-Proteins mit einem zellfreien Assay-System oder einem
zellulären
Assay-System zu modulieren. Da die Aktivitäten des PSCA-Proteins immer
definierter werden, können
funktionelle Assays, die auf der identifizierten Aktivität beruhen,
verwendet werden.
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Wie
hier verwendet wirkt ein Agens dann als Antagonist der PSCA Aktivität, wenn
das Agens die Aktivität
des PSCA vermindert. Der bevorzugte Antagonist antagonisiert PSCA
selektiv und beeinträchtigt
andere Proteine nicht. Weiterhin wird der bevorzugte Antagonist
die PSCA Aktivität
um mehr als 50%, bevorzugt um mehr als 90% reduzieren und insbesondere
bevorzugt die PSCA Aktivität
vollständig
aufheben.
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Wie
hier verwendet wirkt ein Agens dann als Agonist, wenn das Agens
die PSCA Aktivität
erhöht.
Der bevorzugte Agonist wird selektiv agonistisch auf PSCA wirken
und beeinträchtigt
andere Proteine nicht. Der bevorzugte Agonist erhöht die PSCA
Aktivität
um mehr als 50%, bevorzugt um mehr als 90% und verdoppelt insbesondere
bevorzugt die PSCA Aktivität.
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Agenzien,
die in dem vorstehend genannten Verfahren getestet werden, sind
zufällig
ausgewählt
oder speziell ausgewählt
oder entworfen. Ein Agens ist dann zufällig ausgewählt, wenn das Agens ohne in
Betrachtnahme der spezifischen Sequenzen des PSCA-Proteins ausgewählt wurde.
Ein Beispiel für
zufällig
ausgewählte
Agenzien ist die Verwendung einer chemischen Bibliothek oder einer
kombinatorischen Peptidbibliothek, oder einer Wachstumsbrühe eines
Organismus oder ein Pflanzenextrakt.
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Agenzien
sind speziell ausgewählt
oder entworfen wenn das Agens auf einer nicht zufälligen Basis ausgewählt wurde,
die die Sequenz der Zielstelle und/oder seine Konformation in Zusammenhang
mit der Wirkung des Agens in Betracht zieht. Agenzien können gewählt ausgewählt oder
entworfen werden durch Verwendung von Peptidsequenzen, aus denen
das PSCA-Protein besteht. So kann z. B. ein speziell ausgewähltes Peptidagens
ein Peptid sein, dessen Aminosäuresequenz
zu einem Fragment des PSCA-Proteins identisch ist.
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Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
getesteten Agenzien können,
als beispiele, Peptide, kleine Moleküle und Vitaminderivate, als
auch Kohlenhydrate sein. Ein Fachmann kann leicht erkennen, dass
es hinsichtlich der Struktur der in dem erfindungsgemäßen Screening-Verfahren verwendeten
Agenzien keine Beschränkung
gibt. Eine Klasse von erfindungsgemäßen Agenzien sind Peptidagenzien,
deren Aminosäuresequenzen
basierend auf der Aminosäuresequenz
des PSCA-Proteins ausgewählt
ist. Kleine Peptidagenzien können
als kompetitive Inhibitoren des PSCA-Protein Zusammenbaus wirken.
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Peptidagenzien
können
mit standardmäßigen feste
Phase (oder flüssige
Phase) Peptidsyntheseverfahren hergestellt werden, wie es im Stand
der Technik bekannt ist. Zusätzlich
kann die DNA, die für
diese Peptide kodiert, mit käuflich
erhältlichen
Geräten
zur Oligonukleotidsynthese synthetisiert werden und rekombinant mit
gewöhnlichen
rekombinanten Produktionssystemen erzeugt werden. Die Produktion
durch feste Phase Peptidsynthese wird bevorzugt, wenn nicht von
einem Gen kodierte Aminosäuren
umfasst werden sollen.
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Eine
andere Klasse von erfindungsgemäßen Agenzien
sind Antikörper,
die mit kritischen Positionen des PSCA-Proteins immunreaktiv sind.
Wie vorstehend beschrieben werden Antikörper durch Immunisierung geeigneter
Säuger-Testpersonen
mit Peptiden erhalten, die als antigene Bereiche jene Teile des
PSCA-Proteins enthalten, die vom Antikörper erkannt werden sollen.
Kritische Bereiche können
die in den 4 und 5 identifizierten
Bereiche umfassen. Solche Agenzien können in kompetitiven Bindestudien
dazu verwendet werden, inhibitorische Agenzien der zweiten Generation
zu identifizieren.
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Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren
untersuchten zellulären
Extrakte können
als Beispiel wässrige
Extrakte von Zellen oder Geweben, organische Extrakte von Zellen
oder Geweben oder teilweise aufgereinigte zelluläre Fraktionen sein. Ein geübter Fachmann
kann leicht erkennen, dass es keine Beschränkung hinsichtlich der Quelle
des zellulären
Extraktes gibt, der im erfindungsgemäßen Screening-Verfahren verwendet
wird.
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Agenzien,
die an ein PSCA-Protein, wie einen PSCA-Antikörper binden, können dazu
verwendet werden, die Aktivität
von PSCA zu modulieren, um Antikrebs-Agenzien auf geeignete Säugerzellen
auszurichten, oder um Agenzien zu identifizieren, die die Wechselwirkung
mit PSCA blockieren. Zellen, die PSCA exprimieren können durch
ein Agens, das an PSCA bindet, angesteuert oder identifiziert werden.
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Die
Art der Anwendung der PSCA bindenden Agenzien hängt von der Art des PSCA-bindenden Agens ab.
Ein an PSCA bindendes Agens kann z. B. verwendet werden um: konjugierte
Toxine, wie ein Diphterie-Toxin, Cholera-Toxin, Ricin oder Pseudomonas
Exotoxin an eine PSCA-exprimierende Zelle zu transportieren; um
PSCA Aktivität
zu modulieren, um PSCA-exprimierende Zellen direkt abzutöten, oder
in Screens, um kompetitive Bindeagenzien zu identifizieren. So kann
z. B. ein PSCA inhibitorisches Agens dazu verwendet werden, das
Wachstum von PSCA exprimierenden Zellen direkt zu hemmen, während ein
PSCA bindendes Agens als diagnostisches Agens verwendet werden kann.
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PROSTATAKREBS-IMMUNTHERAPIE
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Die
Erfindung stellt verschiedene immuntherapeutische Verfahren zur
Behandlung von Prostatakrebs, einschließlich Antikörpertherapie, in vivo Vakzinen
und ex vivo Immuntherapie-Ansätzen
bereit. In einem Ansatz stellt die Erfindung PSCA-Antikörper bereit,
die systemisch zur Therapie von Prostatakrebs verwendet werden können. So
kann z. B. ein unkonjugierter PSCA-Antikörper in einen Patienten so
eingebracht werden, dass der Antikörper an PSCA auf Prostatakrebs
Zellen bindet und die Zerstörung
von Zellen und des Tumors vermittelt, durch Mechanismen, die komplement-vermittelte
Cytolyse, Antikörper-abhängige zelluläre Cytotoxizität, Veränderung
der physiologischen Funktion von PSCA und/oder die Hemmung der Liganden
Bindung oder von Signaltransduktionswegen umfassen. PSCA-Antikörper, die
an toxische Agenzien wie Rizin gekoppelt sind, können ebenfalls therapeutisch
verwendet werden, um das toxische Agens direkt zu PSCA-tragenden
Prostatatumor-Zellen zu transportieren und um somit den Tumor zu
zerstören.
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Prostatakrebs-Immuntherapie
mit PSCA-Antikörper
kann den Lehren aus verschiedenen Ansätzen folgen, die im Hinblick
auf andere Krebsarten erfolgreich verwendet wurden, einschließlich in
nicht beschränkender
Weise Darmkrebs (Arlen et al. 1988 Crit. Rev. Immunol. 18: 133–138), multiples
Myelom (Ozaki et al., 1977, Blood 90: 3179–3186; Tsunenari et al., 1997,
Blood 90: 2437–2444),
Magenkrebs (Kasprzyk et al., 1992, Cancer Res. 52: 2771–2776),
B-Zell-Lymphom (Funakoshi et al., 1996, J. Immunther Emphasis Tumor
Immunol. 19: 93–101),
Leukämie
(Zhong et al., 1996, Leuk. Res. 20: 531–589), Kolorektalkrebs (Moun
et al., 1994, Cancer Res. 54: 6160–6166); Velders et al., 1995,
Cancer Res. 55: 4398–4403)
und Brustkrebs (Shepard et al., 1991, J. Clin. Immunol. 11: 117–127).
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Die
Erfindung stellt weiterhin Vakzine bereit, die so formuliert sind,
dass sie ein PSCA-Protein
oder Fragment davon enthalten. Die Verwendung eines Tumorantigens
in einem Vakzin zur Erzeugung humoraler und zell-vermittelter Immunität zur Verwendung
bei der Anti-Krebs Therapie ist bekannt und wurde mit menschlichen
PSMA und Nager-PAP Immunogen bei Prostatakrebs verwendet (Hodge
et al., 1995, Int. J. Cancer 63: 231–237; Fong et al., 1997, J.
Immunol. 159: 3113–3117).
Solche Verfahren können
leicht ausgeführt
werden mit einem PSCA-Protein, einem Fragment davon, oder mit einem
für PSCA
kodierenden Nukleinsäuremolekül und rekombinanten
Vektoren, die das PSCA Immunogen exprimieren und geeignet präsentieren
können.
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Es
können
z. B. virale Systeme zum Gentransport dazu verwendet werden, ein
für PSCA
kodierendes Nukleinsäuremolekül zu transportieren.
Verschiedene Systeme zum Gentransport, die in der Ausübung dieses Aspektes
der Erfindung verwendet werden können
umfassen in nicht-beschränkender
Weise Vaccinia, Fowlpox, Kanarypox, Adenovirus, Influenza, Poliovirus,
Adeno-assoziiertes Virus, Lentivirus und Sindbis Virus (Restifo,
1996, Curr. Opin. Immunol. 8: 658–663). Nicht-virale Transportsysteme
können
ebenfalls verwendet werden unter Verwendung nackter DNA, die für ein PSCA-Protein
oder ein Fragment davon kodiert, die in den Patienten (z. B. intramuskulär) eingebracht
wird, um eine Anti-Tumor Antwort zu erzeugen. In einer Ausführungsform
kann die Gesamtlängen
menschlicher PSCA cDNA verwendet werden. In einer anderen Ausführungsform
können
PSCA Nukleinsäuremoleküle, die
für spezifische
cytotoxische T-Lymphozyten (CTL) Epitope kodieren, verwendet werden.
CTL Epitope können
anhand spezifischer Algorithmen (z. B. Epimer, Brown Universität) zur Identifizierung
von Peptiden innerhalb eines PSCA-Proteins verwendet werden, die
optimal an spezifische HLA Allele binden können.
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Verschiedene
ex vivo Strategien können
ebenfalls verwendet werden. Ein Ansatz beinhaltet die Verwendung
von dendritischen Zellen zur Präsentation
von PSCA Antigen an das Immunsystem des Patienten. Dendritische
Zellen exprimieren MHC Klasse I und II, B7 Ko-Stimulator und IL-12 und sind somit
hochspezialisierte antigenpräsentierende
Zellen. Bei Prostatakrebs werden autologe dendritische Zellen, die
mit Peptiden des prostata-spezifischen Membranantigen (PSMA) beladen
sind, in einer Phase I klinischen Untersuchung dazu verwendet, das
Immunsystem eines Prostatakrebs Patienten zu stimulieren (Tjoa et
al., 1996, Prostate 28: 65–69;
Murphy et al., 1996, Prostate 29: 371–380). Dendritische Zellen
können
dazu verwendet werden, PSCA-Peptide an T-Zellen im Kontext von MHC
Klasse I und Klasse II Molekülen
zu präsentieren.
In einer Ausführungsform
werden autologe dendritische Zellen mit PSCA-Peptiden beladen, die
an MHC-Moleküle
binden können.
In einer anderen Ausführungsform
werden dendritische Zellen mit dem Vollständigen PSCA-Protein beladen.
In einer weiteren Ausführungsform
ist die Überexpression
des PSCA-Gens in dendritischen Zellen umfasst unter Verwendung verschiedener
implementierender bekannter Vektoren, wie Adenovirus (Arthur et al.,
1997, Cancer Gene Ther. 4: 17–25),
Retrovirus (Henderson et al. 1996, Cancer Res. 56: 3763–3770),
Lentivirus, Adeno-assoziiertes Virus, DNA Transfektion (Ribas et
al., 1997, Cancer Res. 57: 2865–2869)
und tumor-abgeleitete RNA-Transfektion (Ashley et al., 1997, J.
Exp. Med. 186: 1177–1182).
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Anti-idiotypische
Anti-PSCA-Antikörper
können
auch in der Anti-Krebstherapie als Vakzin zur Induktion einer Immunantwort
gegen Zellen verwendet werden, die ein PSCA-Protein exprimieren.
Spezifisch ist die Erzeugung von anti-idiotypischen Antikörper gut
bekannt und kann leicht adaptiert werden, um anti-idiotypische anti-PSCA-Antikörper zu
erzeugen, die ein Epitop auf einem PSCA-Protein nachahmen (siehe
z. B. Wagner et al., 1997, Hybridoma 16: 33–40: Foon et al., 1995, J.
Clin. Invest 96: 334–342,
Herlyn et al., 1996 Cancer Immunol Immunother 43: 65–76). Solch
ein anti-idiotypischer Antikörper
kann in einer wie gegenwärtig
durchgeführten
Therapie mit anderen anti-idiotypischen Antikörper, die gegen ein Tumorantigen
gerichtet sind, verwendet werden.
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Genetische
Immunisierungsverfahren können
verwendet werden, um prophylaktische oder therapeutische humorale
und zelluläre
Immunantworten gegen Krebszellen, die PSCA exprimieren, zu erzeugen.
Unter Verwendung der hier beschriebenen für PSCA kodierenden DNA Moleküle, können Konstrukte,
die DNA umfassen, die für
ein PSCA-Protein/Immunogen
kodieren und geeigneten regulatorischen Sequenzen direkt in einem
Muskel oder Haut eines Individuums injiziert werden, so dass die
Muskelzellen oder die Haut das Konstrukt aufnehmen und das kodierte
PSCA-Protein/Immunogen exprimieren. Das PSCA-Protein/Immunogen kann
als Zelloberflächenprotein
exprimiert oder sekretiert werden. Die Expression des PSCA-Proteins/Immunogens
führt zur
Erzeugung von prophylaktischer oder therapeutischer humoraler und
zellulärer
Immunität
gegen Prostatakrebs. Verschiedene prophylaktische und therapeutische
genetische Immunisierungstechniken, die im Stand der Technik bekannt
sind, können
verwendet werden (für
einen Überblick,
siehe die Information und die Referenzen, die auf www.geneb.com
veröffentlich
sind).
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VERFAHREN ZUR IDENTIFIZIERUNG
VON PSCA-PROTEINEN UND PSCA-GENEN UND RNA
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Die
Erfindung stellt Verfahren zur Identifizierung von Zellen, Geweben
oder Organismen bereit, die ein PSCA-Protein oder PSCA-Gen exprimieren.
Solche Verfahren können
dazu verwendet werden um die Anwesenheit von Zellen oder eines Organismus
in vivo oder in vitro festzustellen, die ein PSCA-Protein exprimieren. Die
erfindungsgemäßen Verfahren
sind insbesondere nützlich
zur Bestimmung der Anwesenheit von Zellen, die pathologische Zustände der
Prostata vermitteln. Spezifisch kann die Anwesenheit eines PSCA-Proteins identifiziert
werden durch die Bestimmung, ob ein PSCA-Protein, eine Nukleinsäure, die
für ein
PSCA-Protein kodiert, exprimiert wird. Die Expression eines PSCA-Proteins
kann als Mittel verwendet werden, um die Anwesenheit von Zellen,
Geweben oder eines Organismus festzustellen, der ein PSCA-Protein
oder Gen exprimiert.
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Eine
Vielzahl von immunologischen und molekularen genetischen Techniken
kann dazu verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein PSCA-Protein
exprimiert/produziert wird in einer bestimmten Zelle oder Probe.
Im allgemeinen wird ein Extrakt, der Nukleinsäuremoleküle enthält oder ein Extrakt, der Proteine
enthält, zubereitet.
Der Extrakt wird dann untersucht, um zu bestimmen, ob ein PSCA-Protein,
oder ein für
PSCA kodierendes Nukleinsäuremolekül in der
Zelle produziert wird.
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Verschiedene
auf Polynukleotiden basierende Nachweisverfahren sind im Stand der
Technik bekannt und können
zum Nachweis der für
PSCA kodierenden Nukleinsäuremoleküle und zum
Nachweis von PSCA exprimierenden Zellen in einer biologischen Probe
verwendet werden. So können
z. B. RT-PCR Verfahren dazu verwendet werden, eine PSCA mRNA oder
ein Fragment davon selektiv zu amplifizieren, und solche Verfahren
können
dazu verwendet werden, Zellen zu identifizieren, die PSCA exprimieren,
wie im nachstehenden Beispiel 1 beschrieben. In einer besonderen
Ausführungsform
wird RT-PCR dazu verwendet, mikrometastasierende Prostatakrebs Zellen
oder zirkulierende Prostatakrebs Zellen nachzuweisen. Verschiedene
andere Nachweisverfahren mittels Amplifikation wie z. B. verzweigte
DNA Verfahren und verschiene bekannte Hybridisierungsassays mit
DNA- oder RNA-Sonden können
ebenfalls zum Nachweis von für
PSCA kodierenden Polynukleotiden oder von PSCA-exprimierenden Zellen
verwendet werden.
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Verschiedene
Verfahren zum Nachweis von Proteinen sind im Stand der Technik bekannt
und können zum
Nachweis von PSCA-Proteinen und PSCA exprimierenden Zellen verwendet
werden. Zur Durchführung eines
diagnostischen Tests, der auf Proteinen basiert wird eine geeignete
Proteinprobe erhalten und gemäß herkömmlicher
Techniken präpariert.
Proteinproben können
z. B. durch Kochen einer Probe mit SDS hergestellt werden. Das extrahierte
Protein kann dann analysiert werden, um die Anwesenheit eines PSCA-Proteins mit
bekannten Verfahren zu bestimmen. Die Anwesenheit von Varianten
eines Proteins mit spezifischer Größe oder Ladung kann durch die
Mobilität
in einem elektrischen Feld nachgewiesen werden. Alternativ können Antikörper für Nachweiszwecke
verwendet werden. Ein geübter
Fachmann kann Proteinanalyseverfahren leicht abwandeln, um zu bestimmen,
ob eine Probe ein PSCA-Protein enthält.
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Alternativ
kann die PSCA Expression auch in Verfahren verwendet werden, um
Agenzien zu identifizieren, die die Expressionshöhe des PSCA-Gens vermindern.
So können
z. B. Zellen oder Gewebe, die ein PSCA-Protein exprimieren, mit
einem Testagens kontaktiert werden, um die Auswirkungen eines Agens
auf die PSCA Expression zu bestimmen. Agenzien, die die PSCA Expression
aktivieren, können
als ein Agonist der PSCA Aktivität
verwendet werden, während
Agenzien, die die PSCA Expression vermindern, als ein Antagonist
der PSCA Aktivität
verwendet werden können.
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PSCA PROMOTER
UND ANDERE EXPRESSIONS-REGULATORISCHE ELEMENTE
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Die
Erfindung stellt weiterhin die Expressionskontrollsequenzen bereit,
die in 5'-Richtung
des neu identifizierten PSCA-Gens gefunden wurden, in einer Form,
die zur Erzeugung von Expressionsvektoren und transgenen Tieren
verwendet werden kann. Spezifisch können die PSCA Expressionskontrollelemente,
wie der PSCA Promoter, die leicht als in 5'-Richtung vom ATG Startkodon im PSCA-Gen
liegend identifiziert werden können,
dazu verwendet werden, die Expression einer funktional gekoppelten,
für ein
Protein kodierenden DNA Sequenz zu steuern. Da die Expression von
PSCA auf Prostatazellen beschränkt
ist, sind die Expressionskontrollelemente insbesondere nützlich zur
Ausrichtung der Expression eines eingebrachten Transgens in einer
gewebespezifischen Weise. Ein geübter
Fachmann kann den PSCA-Genpromoter und andere regulatorische Elemente
in Expressionsvektoren mit bekannten Verfahren leicht verwenden.
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ERZEUGUNG
TRANSGENER TIERE
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt transgene nicht-menschliche
Säuger
bereit, die PSCA Nukleinsäuren
umfassen. So können
z. B. in einer Anwendung PSCA-defiziente nicht-menschliche Tiere mit Standard-Knock-out
Verfahren zur Inaktivierung eines PSCA Homologs oder, wenn solche
Tiere nicht lebensfähig sind,
können
induzierbare PSCA Homologe Antisense Moleküle dazu verwendet werden, die
PSCA Homologe Aktivität/Expression
zu regulieren. Alternativ kann ein Tier verändert werden, um eine menschliche
für PSCA kodierende
Nukleinsäure
oder eine Antisense-PSCA Expressionseinheit zu enthalten, die die
Expression eines PSCA-Proteins oder eines Antisense-Moleküls in einer
Gewebespezifischen Weise steuert. In solchen Fällen wird ein nicht-menschlicher
Säuger,
z. B. eine Maus oder eine Ratte erzeugt, in dem die Expression des PSCA
Homologen Gens durch Inaktivierung oder Aktivierung verändert und/oder
durch ein menschliches PSCA-Gen ersetzt wurde. Dies kann mit einer
Reihe von bekannten Verfahren wie gerichtete Rekombination durchgeführt werden.
Einmal erzeugt kann das für
PSCA Homolog defiziente Tier, das Tier, das PSCA (Mensch oder Homolog)
in einer gewebespezifischen Weise exprimiert, oder ein Tier, das
ein Antisensemolekül
exprimiert dazu verwendet werden (1) biologische und pathologische
Prozesse zu identifizieren, die vom PSCA-Protein vermittelt werden,
(2) Proteine und andere Gene zu identifizieren, die mit den PSCA-Proteinen interagieren,
(3) Agenzien zu identifizieren, die exogen zugeführt werden können, um
eine PSCA-Protein-Defizienz zu behandeln und (4) als ein geeigneter
Screen dienen zur Identifizierung von Mutationen innerhalb des PSCA-Gens,
die die Aktivität
steigern oder verringern.
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Es
ist z. B. möglich,
transgene Mäuse
zu erzeugen, die ein menschliches Minigen, das PSCA kodiert, in
einer gewebespezifischen Weise zu exprimieren und den Effekt der Überexpression
des Proteins in Geweben und Zellen zu testen, die normalerweise
das PSCA-Protein
nicht enthalten. Diese Strategie wurde für andere Gene erfolgreich verwendet,
nämlich
bcl-2 (Veis et al., Cell. 1993 75: 229). Solch ein Ansatz kann leicht auf
das PSCA-Protein/Gen
angewandt werden und kann dazu verwendet werden, den möglichen
Nutzen oder den schädigenden
Effekt von PSCA-Proteinen in einem spezifischen Gewebe zu bewerten.
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ZUSAMMENSETZUNGEN
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Die
Erfindung stellt eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die
ein erfindungsgemäßes PSCA
Nukleinsäuremolekül oder einen
Expressionsvektor umfasst, der für
ein PSCA-Protein kodiert oder für ein
Fragment davon kodiert und optional, einen geeigneten Träger. Die
Erfindung stellt zusätzlich
eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die einen Antikörper oder
ein Fragment davon umfasst, der ein PSCA-Protein erkennt und daran
bindet. In einer Ausführungsform
ist der Antikörper
oder das Fragment davon an einer therapeutischen Arzneistoff oder
ein cytotoxisches Agens konjugiert oder gekoppelt.
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Geeignete
Träger
für pharmazeutische
Verbindungen umfassen jedes Material, welches in Kombination mit
der Nukleinsäure
oder einem anderen erfindungsgemäßen Molekül die Aktivität des Moleküls beibehält und nicht
mit dem Immunsystem der Testperson reagiert. Beispiele umfassen
in nicht-beschränkender
Weise einen der Standard-Pharmazeutischen Träger wie eine Phosphat-gepufferte
Salinelösung,
Wasser, Emulsionen wie eine Öl/Wasser
Emulsion und verschiedene Arten von Benetzern. Andere Träger umfassen
auch sterile Lösungen,
Tabletten, umfassen beschichtete Tabletten und Kapseln. Typischerweise
enthalten solche Träger
Exzipienten wie Stärke,
Milch, Zucker, verschiedene Arten von Ton, Gelatine, Stearinsäure oder
Salze davon, Magnesium oder Calciumstearat, Talk, Pflanzenfette
oder - öle, Gummis,
Glykole oder andere bekannte Exzipienten. Solche Träger können auch
Geschmack und Farb-Additive oder andere Bestandteile beinhalten. Zusammensetzungen,
die solche Träger
enthalten, werden anhand herkömmlicher
Verfahren formuliert. Solche Zusammensetzungen können auch mit verschiedenen
Lipidzusammensetzungen, wie z. B. Liposomen als auch in verschiedenen
polymeren Zusammensetzungen, wie als Polymer Mikrosphären formuliert
werden.
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Die
Erfindung stellt auch eine diagnostische Zusammensetzung bereit,
die ein PSCA Nukleinsäuremolekül, eine
Sonde, die spezifisch an ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül oder an
einen Teil davon hybridisiert oder einen PSCA-Antikörper oder
ein Fragment davon umfasst. Das Nukleinsäuremolekül, die Sonde oder der Antikörper oder
das Fragment davon können
mit einem nachweisbaren Marker markiert sein. Beispiele eines nachweisbaren
Markers beinhalten in nicht beschränkender Weise ein Radioisotop,
eine fluoreszierende Verbindung, eine chemilumineszierende Verbindung,
eine biolumineszierende Verbindung, einen Metallchelator oder ein
Enzym. Weiterhin stellt die Erfindung eine diagnostische Zusammensetzung
zur Verfügung,
die ein für
PSCA spezifisches Primerpaar umfasst, das für PSCA kodierende Sequenzen
mit Polymerasekettenreaktions-Verfahren, wie RT-PCR, amplifizieren
kann.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: IDENTIFIZIERUNG
UND MOLEKULARE CHARAKTERISIERUNG
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EINES NEUEN PROSTATA-SPEZIFISCHEN
ZELLOBERFLÄCHENANTIGENS
(PSCA)
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MATERIAL UND METHODEN
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LAPC-4
Xenotransplantate: LAPC-4 Xenotransplantate wurden wie in Klein
et al., 1997, Nature med. 3: 402–408 beschrieben erzeugt.
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RDA.
Northern Analyse und RT-PCR: Repräsentative Analyse der Unterschiede
von Androgen-abhängigen
und unabhängigen
LAPC-4 Tumoren wurde wie zuvor beschrieben durchgeführt (Braun
et al., 1995, Mol. Cell. Biol. 15: 4623–4630). Gesamt RNA wurde mit
den Ultraspec® RNA
Isolierungssystemen (biotecx, Houston, TX) gemäß den Anweisungen des Herstellers
durchgeführt.
Northern Filter wurde mit einem 660 bp RDA Fragment hybridisiert,
dass der kodierenden Sequenz und einem Teil der 3' untranslatierten
Sequenz von PSCA oder einem ~400 bp Fragment von PSA entsprach.
Der menschliche multiple Gewebeblot wurde von Clontech erhalten
und wie spezifiziert hybridisiert. Für die reverse Transkriptase
(RT) PCR-Analyse wurde Erst-Strang cDNA aus Gesamt RNA mit dem GeneAmp
RNA PCR core Kit (Perkin Elmer-Roche, New Jersey) synthetisiert.
Für eine
RT-PCR menschlicher
PSCA Transkripte wurden die Primer 5'-tgcttgccctgttgatggcag- und 3'-ccagagcagcaggccgagtgca- zur Amplifikation
eines ~320 bp Fragmentes verwendet. Wärmezyklen wurden für 25–25 Zyklen
bei 95°C
für 30
Sekunden, 60°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 1 Minute
durchgeführt, gefolgt
von einer Verlängerung
bei 72°C
für 10
Minuten. Primer für
GAPDH (Clontech) wurden als Kontrollen verwendet. Für Maus-PSCA
waren die verwendeten Primer 5'-ttctcctgctggccacctac-
und 3'-gcagctcatcccttcacaat-.
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In
situ Hybridisierungsassay für
PSCA mRNA: Für
eine in situ Hybridisierung von mRNA wurde das rekombinante Plasmid
pCR II (1 μg,
Invitrogen, San Diego, CA), dass das Gesamtlängen PSCA-Gen enthielt, linearisiert,
um mit Digoxygenin markierte Sense- und Antisense Ribosonden zu
erhalten. Die In situ Hybridisierung wurde auf einem automatisierten
Instrument (Ventana Gen IΙ,
Ventana Medical Systems) wie zuvor beschrieben durchgeführt (Magi-Galuzzi
et al., 1997, Lab. Invest. 76: 37–43). Prostata-Proben wurden
aus einer bekannten Datenbank erhalten, die auf ~130 Proben erweitert
wurde (Magi-Galluzzi
et al., supra). Objektträger wurden
eingelesen und von zwei Pathologen blind bewertet. Werte von 0–3 wurden
gemäß dem Prozentsatz von
positiven Zellen zugeordnet (0 = 0%; 1 =< 25%, 2 = 25–50%; 3 => 50%)) und der Färbungsintensität (0 = 0;
1 = 1+; 2 = 2+; 3 = 3+). Die beiden Werte wurden multipliziert um
einen Gesamtwert von 0–9
zu ergeben.
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ERGEBNISSE
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Menschliche
PSCA cDNA: Repräsentative
Unterschiedsanalyse (RDA), eine auf PCR basierende subtraktive Hybridisierungstechnik
wurde dazu verwendet, Genexpression zwischen hormonabhängigen und
hormonunabhängigen
Varianten eines menschlichen Prostatakrebs Xenotransplantats (LAPC-4)
zu vergleichen und um cDNAs zu isolieren, die in der Androgen-unabhängigen LAPC-4
Sublinie heraufreguliert sind. Multiple Gene wurden kloniert, sequenziert
und für
differentielle Expression überprüft. Ein
660 bp Fragment (klon #15) wurde identifiziert, der im Vergleich
mit normalem Prostatagewebe in Xenotransplantat Tumoren stark überexprimiert
war. Vergleich der Expression dieses Klons mit PSA Expression in
normalem Gewebe und in Xenotransplantat-Tumoren legte nahe, dass
Klon #15 relativ für
Krebs spezifisch ist (9).
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Sequenzanalyse
zeigte, dass Klon #15 keine genaue Übereinstimmung in der Datenbank
hat, aber 30% Nukleotidhomologie mit dem Stammzellantigen 2, einem
Mitglied der Thy-1/Ly-6 Superfamilie von Glykosylphosphatidylinositol
(GPI)-verankerten Zelloberflächenantigene
hatte. Klon #15 kodiert für
ein Protein mit 123 Aminosäuren,
dass zu 30% identisch zu SCA- 2
(auch als RIG-E bezeichnet) ist und eine Anzahl von hochkonservierten
Cysteinresten aufweist, die für
die Ly-6/Thy-1 Genfamilie (3) typisch
sind. Übereinstimmend mit
der Homologie zu einer Familie der GPI-verankerten Proteine enthält Klon
#15 sowohl eine aminoterminale hydrophobe Signalsequenz und eine
carboxyterminale Strecke von hydrophoben Aminosäuren, denen eine kleine Gruppe
von kleinen Aminosäuren
vorhergeht, die eine Spaltungs/Bindungsstelle für die GPI-Verknüpfung darstellen
(Udenfriend und Kodukula, 1995, Ann. Rev. Biochem. 64: 563–591). Es
enthält
auch vier vorhergesagte N-Glykosylierungsstellen.
Aufgrund der starken Homologie zum Stammzellantigen-2 wurde der Klon
#15 als Prostata Stammzellantigen (PSCA) umbenannt. 5' und 3' PCR RACE Analyse
wurde dann mit cDNA durchgeführt,
die aus dem LAPC4 Androgen-unabhängigen
Xenotransplantat gewonnen wurde und die Gesamtlängen cDNA Nukleotidsequenz
(umfassend die kodierende und untranslatierten Bereiche) wurde erhalten.
Die Nukleotidsequenz der Gesamtlängen
cDNA, die menschliche PSCA kodiert, wird in 1A gezeigt und
die translatierte Aminosäuresequenz
wird in den 1B und 3 gezeigt.
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PSCA-Expression
ist prostata-spezifisch: Die Verteilung von PSCA mRNA in normalen
menschlichen Geweben wurde durch Northern Blot Analyse untersucht.
Die Ergebnisse, gezeigt in 9B zeigen,
dass PSCA vorwiegend in Prostata exprimiert wird, mit einer geringeren
Expressionslevel in der Plazenta. Kleine Mengen an mRNA können nach
verlängerter
Exposition in der Niere und im Dünndarm
in einer Konzentration von 1/100 des Prostatagewebes nachgewiesen
werden. Eine Analyse mit reverser Transkriptase-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR) von
PSCA Expression in normalen menschlichen Geweben zeigt auch, dass
die PSCA Expression beschränkt
ist. In einer Reihe von normalen Geweben, wurde eine hohe Konzentration
von PSCA mRNA Expression in der Prostata nachgewiesen, mit einer
signifikanten Expression, die in der Plazenta und in den Tonsillen
nachgewiesen wurde (7A). RT-PCR Analyse
der PSCA mRNA Expression in einer Vielzahl von Prostatakrebs Xenotransplantaten,
Prostatakrebs Zelllinien und anderen Zelllinien und normaler Prostata
zeigt einen hohen Konzentrationslevel beschränkt auf die normale Prostata,
die LAPC-4 und LAPC-9 Prostatakrebs Xenotransplantate, und die ovariale
Krebszelllinie A431 (7B).
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Das
hauptsächliche
PSCA Transkript in der normalen Prostata ist ~1 kb (9B)
Die PSCA Expression bei der Maus wurde durch RT-PCR Analyse in Milz,
Leber, Lunge, Prostata, Niere und Hoden der Maus analysiert. Wie
menschliches PSCA wird auch murines PSCA hauptsächlich in der Prostata exprimiert-
Die Expression kann auch in der Niere in einer Konzentration nachgewiesen
werden, die ähnlich
zu Plazenta in menschlichen Geweben ist. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die PSCA Expression im wesentlichen Prostata-spezifisch ist.
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Die
Expression von PSCA, PSMA und PSA in Prostata Krebszelllinien und
Xenotransplantaten wurde durch Northern Blot Analyse verglichen.
Die in 10 gezeigten Ergebnisse zeigen
eine hohe prostatakrebs-spezifische Expression sowohl von PSCA und
PSMA, wobei die PSA Expression nicht Prostatakrebs-spezifisch ist.
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PSCA
wird von einer Teilmenge der basalen Zellen in der normalen Prostata
exprimiert: Normale Prostata enthält zwei hauptsächliche
epitheliale Zellpopulationen: sekretorische luminale Zellen und
darunter liegende basale Zellen. Zur Lokalisierung der Expression
von PSCA wurden in situ Hybridisierungen auf multiplen Schnitten
normaler Prostata mit einer Antisense Ribosonde durchgeführt, die
spezifisch für
PSCA ist. Wie in 11 gezeigt, ist PSCA exklusiv
in einer Teilmenge von normalen basalen Zellen exprimiert. In dem
Stroma, in sekretorischen Zellen oder infiltrierenden Lymphozyten
sieht man keine oder eine schwache Färbung. Die Hybridisierung mit
Sense PSCA Ribosonden zeigte keine Hintergrundfärbung. Die Hybridisierung mit
einer Antisense-Sonde für
GAPDH bestätigte,
dass die RNA in allen Zelltypen intakt war. Da basale Zellen die
möglichen
Vorläuferzellen
für die
terminal differenzierten sekretorischen Zellen darstellen, legen
diese Ergebnisse nahe, dass PSCA ein prostata-spezifischer Stamm-/Vorläuferzell-Marker
ist (Bonkhoff et al., 1994, Prostate 24: 114–118). Zusätzlich legt die Assoziation
von PSCA mit basalen Zellen, da basale Zellen androgen-unabhängig sind
die Möglichkeit
nahe, dass PSCA eine Rolle bei der androgen-unabhängigen Fortschreiten
von Prostatakrebs spielen könnte.
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PSCA
wird in Prostatakrebs-Zellen überexprimiert:
Die anfängliche
Analyse, die die Expression von PSCA in normaler Prostata und LAPC-4
Xenotransplantat Tumoren vergleicht legt nahe, dass PSCA in Prostatakrebs überexprimiert
war. Wie durch die Northern Blot Analyse aus 9 gezeigt
wurde, exprimieren LAPC-4 Prostatakrebs-Tumoren PSCA stark; es gibt
jedoch fast keine nachweisbare Expression in normaler Prostata.
Im Gegensatz dazu ist die PSA Expression in normaler Prostata deutlich
erkennbar, in Konzentrationen, die 2–3 fach so hoch sind wie in
LAPC-4 Tumoren. Somit scheint die Expression von PSCA in Prostatakrebs
umgekehrt wie die PSA Expression zu sein. Während PSA in normalen stärker als
in malignen Prostatageweben exprimiert wird, ist PSCA in Prostatakrebs
stärker
exprimiert.
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Zur
Bestätigung
der Prostataspezifität
der Expression von PSCA wurden 126 in Paraffin eingebettete Prostatakrebs
Proben durch mRNA in situ Hybridisierung auf PSCA Expression untersucht.
Proben wurden aus Primärtumoren
erhalten, die in allen Fällen
mit einer Ausnahme durch radikale Prostatektomie oder transurethrale
Resektion entfernt wurden. Alle Proben wurden sowohl mit einem Antisense
als auch mit einem Sense Konstrukt hybridisiert um die Hintergrundfärbung zu
kontrollieren. Den Objektträgern
wurden wie unter Material und Methoden beschrieben ein zusammengesetzter
Wert zugeordnet, wobei ein Wert von 6–9 starke Expression und ein
Wert von 4 mäßige Expression
anzeigte. 102/126 (81%) der Krebsleiden färbten sich stark für PSCA,
während
9/126 (7%) eine mäßige Färbung zeigten
(11B und 11C).
Hochgradige intraepitheliale Neoplasie, die mögliche Vorläuferläsion von invasivem Prostatakrebs
färbte
sich stark positiv für
PSCA in 82% (97/118) der Proben (3B)
(Yang et al., 1997, Am. J. Pathol. 150: 693–703). Normale Drüsen färbten sich durchgehend
schwächer
als maligne Drüsen
(11B). Neun Proben wurden von Patienten
erhalten, die vor dem Eingriff mit Hormonablationstherapie behandelt
wurden. 7 von 9 (78%) dieser verbleibenden vermutlich androgen-unabhängigen Krebsleiden überexprimierten
PSCA, ein Prozentsatz, der ähnlich
zu unbehandelten Krebsleiden ist. Da ein so großer Prozentsatz von Proben
PSCA mRNA exprimierte, konnte keine statistische Korrelation zwischen
Expression von PSCA und pathologischen Eigenschaften wie Tumorstadium
und - grad gemacht
werden. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die PSCA mRNA Überexpression
eine allgemeine Eigenschaft von androgen- abhängigem und -unabhängigem Prostatakrebs
ist.
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PSCA
wird in Androgenrezeptor-negativen Prostatakrebs-Zelllinien exprimiert:
Obwohl PSCA ursprünglich
mit subtraktiver Hybridisierung kloniert wurde, zeigte Northern
Blot Analyse eine starker PSCA Expression sowohl in androgen-abhängigen als
auch in androgen-unabhängigen LAPC-4
Xenotransplantat-Tumoren (9). Weiterhin
wurde PSCA Expression in allen getesteten Prostatakrebs Xenotransplantaten
und Zelllinien entdeckt, einschließlich der LAPC-4 Zelllinie
und dem Xenotransplantat, dem LAPC-9 Xenotransplantat und der LnCaP
Zelllinie (alle androgen-abhängig)
als auch in der AI LAPC-4
Xenotransplantat Sublinie, dem LAPC-3 Xenotransplantat, den PC-3
und DU-145 Zelllinien, der AI LnCaP Sublinie und der MatLyLu Zelllinie
(alle Androgen-unabhängig).
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PSCA
Expression in den androgen-unabhängigen,
androgen-rezeptor-negativen Prostatakrebs Zelllinien PC-3 und DU-145
wurde ebenfalls durch reverse Transkriptase Polymerase-Kettenreaktionsanatyse
entdeckt. Diese Daten legen nahe, dass PSCA in Abwesenheit eines
funktionellen Androgenrezeptors exprimiert werden kann.
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BEISPIEL 2: BIOCHEMISCHE
CHARAKTERISIERUNG VON PSCA
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MATERIAL UND METHODEN
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Polyklonale
Antikörper
und Immunpräzipitationen:
Polyklonales Antiserum aus Kaninchen wurde gegen das synthetische
Peptid – TARIRAVGLLTVISK – erzeugt
und mit einem PSCA-Glutathion
S-Transferase Fusionsprotein affinitätsgereinigt. 293T-Zellen wurden
mit pCDNA II (Invitrogen, San Diego, CA) Expressionsvektoren, die
PSCA, CD59, E25 enthielten oder mit Vektor alleine durch Kalziumphosphatpräzipitation
transfiziert. Immunpräzipitation
wurde wie früher
beschrieben durchgeführt
(Harlow und Lane, 1988, Antibodies: A Laboratory Manual (Cold Spring
Harbor Press)). Zellen wurden mit 500 μCi trans35S Markierung (ICN,
Irvine, CA) für
sechs Stunden markiert. Zelllysate und konditioniertes Medium wurden
mit 1 μg
aufgereinigtem Kaninchen anti-PSCA-Antikörper und 20 μl Protein
A Sepharose CL-4B (Pharmacia Biotech, Schweden) für 2 Stunden
inkubiert. Zur Deglykosylierung wurden die Immunpräzipitate über Nacht
bei 37°C
mit 1U N-Glykosidase F (Boehringer Mannheim) behandelt oder 0,1
u Neuraminidase (Sigma, St. Louis, MO) für 1 Stunde, gefolgt von über nacht
Inkubation in 2,5 mU O-Glykosidase (Boehringer Mannheim).
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Flußzytometrie:
Für flußzytometrische
Analysen der PSCA Zelloberflächenexpression
wurden Einzelzellsuspensionen mit 2 μg/ml aufgereinigtem anti-PSCA-Antikörper und
mit einer 1 : 500 Verdünnung
eines mit Fluorescein Isothiocyanat (FITC) markiertem anti-Kaninchen IgG (Jackson
Laboratories, West Grove, PA) gefärbt. Daten wurden auf einem
FACScan (Becton Dickinson) gewonnen und mit LYSIS II Software analysiert. Kontrollproben
wurden mit sekundärem
Antikörper
alleine gefärbt.
Glykosylphosphatidyl- Inositol-Kopplung wurde
durch Verdau von 2 × 106 Zellen mit 0,5 Einheiten von für Phosphatidylinositol
spezifischer Phospholipase C (PI-PLC, Boehringer Mannheim) für 90 Minuten
bei 37°C
analysiert. Zellen wurden nach und vor Verdau entweder durch FACS
Scan oder durch Immunblot analysiert.
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ERGEBNISSE
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PSCA
ist ein GPI-verankertes Glykoprotein, das auf der Zelloberfläche exprimiert
wird: Die abgeleitete PSCA Aminosäuresequenz sagt voraus, dass
PSCA stark glykosyliert und über
einen GPI Mechanismus an der Zelloberfläche verankert ist. Um diese
Vorhersagen zu testen, stellten wir einen Affinitätsgereinigten,
polyklonalen Antikörper
her, der gegen ein einzigartiges PSCA Peptid gebildet wurde (siehe
Material und Methoden). Dieses Peptid enthält keine Glykosylierungsstellen
und es wurde vorhergesagt, basierend auf der dreidimensionalen Struktur
von CD59 (ein anderes GPI- verankertes PSCA Homolog), in einer exponierten
Position des reifen Proteins zu liegen (Kiefer et al., 1994, Biochem
33: 4471–4482).
Die Erkennung von PSCA durch den affinitäts-gereinigten Antikörper wurde
durch Immunblot und Immunpräzipitationsanalysen
von Extrakten von 293T-Zellengezeigt, die mit PSCA und einem GST-PSCA
Fusionsprotein transfiziert waren. Der polyklonale Antikörper immunpräzipitiert
hauptsächlich
eine 24 kd Bande aus PSCA-transfizierten, aber nicht schein-transfizierten
Zellen (12A). Drei kleiner Banden
sind ebenfalls anwesend, wobei die kleinste etwa ~10 kd groß ist. Das
Inmunpräzipitat
wurde mit N- und O-spezifischen
Glykosidasen behandelt, um zu bestimmen, ob diese Banden glykosylierte
Formen von PSCA darstellen. N-Glykosidase F deglykosylierte PSCA, während O-Glykosidase keinen
Effekt hatte (12A). Einige GPI-verankerte
Proteine sind dafür
bekannt, sowohl membrangebundene als auch sekretierte Formen zu
haben (Fritz und Lowe, 1996, Am. J. Physiol. 270_G176–G183). 12B zeigt, dass etwas PSCA im 293T Überexpressionsystem
sekretiert wird. Die sekretierte Form von PSCA wandert bei einem
niedrigeren Molekulargewicht als die Zelloberflächen-assoziierte Form, was
wahrscheinlich das fehlen einer kovalenten GPI-Verknüpfung anzeigt.
Dieses Ergebnis kann die hohe Konzentration an Expression in der
293T Zelllinien zeigen und muss durch Prostatakrebs Zelllinien in
vivo bestätigt
werden.
-
Fluoreszenz-aktiviertes
Zellsortieren (FACS) wurde dazu verwendet, die PSCA Expression auf
der Zelloberfläche
zu lokalisieren. Nicht permeabilisierte, scheintransfizierte 293T
Zellen, 293T Zellen, die PSCA exprimieren und LAPC-4 Zellen wurden
mit affinitätsgereinigtem
oder sekundären
Antikörper
alleine gefärbt. 12C zeigt die Zelloberflächenexpression
von PSCA in PSCA-transfizierten 293T- und LAPC-4 Zellen, aber nicht
in scheintransfizierten Zellen. Zur Bestätigung, dass diese Zelloberflächenexpression
durch eine kovalente GPI-Verknüpfung vermittelt
wird, wurden die Zellen mit GPI-spezifischer Phospholipase C (PLC)
behandelt. Die Freisetzung von PSCA von der Zelloberfläche durch
PLC zeigte sich durch eine höhere
als eine Verminderung um 1 log in der Fluoreszenzintensität. Rückgewinn
von PSCA in dem post-Verdau konditionierten Medium wurde auch durch
Immunblotting bestätigt.
Die Spezifität
von Phospholipase C Verdau für
GPI-verankerte Proteine wurde durch Durchführen des gleichen Experimentes
auf 293T-Zellen bestätigt,
die mit dem GPI- verknüpften Antigen
CD59 oder dem nicht mit GPI verknüpften Transmembranprotein E25a
transfiziert waren (Dellersnijder et al., 1996, J. Biol. Chem. 271:
19475–19482).
PLC Verdau verringerte die Zelloberflächenexpresion von CD59 auf
das gleiche Maß wie
PSCA hatte aber keinen Effekt auf E25. Diese Ergebnisse unterstützen die
Annahme, dass PSCA ein glykosyliertes, GPI-verknüpftes Zelloberflächenprotein
ist.
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BEISPIEL 3: ISOLIERUNG
VON CDNA, DIE FÜR
DAS MURINE PSCA HOMOLOG KODIERT
-
Die
menschliche PSCA cDNA wurde dazu verwendet, murine EST Datenbanken
abzusuchen, um Homologe für
mögliche
transgene und knockout-Experimente zu identifizieren. Ein EST aus
fötaler
Maus und ein anderes aus neonataler Niere waren 70% identisch zur
menschlichen cDNA sowohl auf Nukleotid- als auch auf Aminosäureebene.
Die Homologie zwischen den Mausklonen und dem menschlichen PSCA
umfasste Bereiche von Divergenz zwischen menschlichem PSCA und seinen
GPI-verankerten Homologen, was zeigt, dass diese Klone wahrscheinlich
das murine Homolog von PSCA darstellen. Alignment dieser ESTs und
eine 5' Verlängerung
mit RACE-PCR stellte die vollständige
kodierende Sequenz bereit (2)
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BEISPIEL 4: ISOLIERUNG
MENSCHLICHER UND MURINER PSCA-GENE
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MATERIAL UND METHODEN
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Genomische
Klonierung: Lambda Phagen-Klone, die das menschliche PSCA-Gen enthielten
wurden durch Screening einer menschlichen genomischen Bibliothek
(Stratagene) mit einer menschlichen PSCA cDNA Sonde (Sambrook et
al., 1989, Molecular Cloning (Cold Spring Harbor)) erhalten. BAC
(bakterielle artifizielle Chromosomen) Klone, die das murine PSCA-Gen enthielten, wurden
durch Screening einer murinen BAC Bibliothek (Genome Systems, St.
Louis, MO) mit einer murinen PSCA cDNA Sonde erhalten. Ein 14 kb großes menschliches
Not I Fragment und ein 10 kb großes murines Eco RI Fragment
wurden in pBluescript (Stratagene) subkloniert, sequenziert und
restriktionskartiert.
-
Chromosomen-Kartierung
durch Fluoreszenz in situ Hybridisierung, Fluoreszenz in situ chromosomale
Analyse (FISH) wurde wie vorstehend beschrieben durchgeführt unter
Verwendung überlappender
menschlicher Lambda Phagen-Klone (Rowley et al., 1990, Proc. Natl.
Acad. Sci USA 87: 9358–9362).
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ERGEBNISSE
-
Struktur
des PSCA-Gen: Menschliche und murine genomische Klone von etwa 14
kb bzw. 10 kb Größe wurden
erhalten und restriktionskartiert. Eine schematische Repräsentation
der Genstrukturen menschlicher und muriner PSCA und Ly-6/Thy-1 wird
in 8 gezeigt. Sowohl die murinen als auch die menschlichen
genomischen Klone enthalten drei Exons, die die translatierten und
die 3' untranslatierten
Bereiche des PSCA-Gens kodieren. Ein viertes Exon, das für einen
5' untranslatierten
Bereich kodiert existiert angenommenerweise basierend auf der Homologie
von PSCA mit anderen Mitgliedern der Ly-6 und Thy-1 Genfamilien (8).
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Menschliches
PSCA-Gen liegt auf Chromosom 8q24.2: Eine Southern-Blot Analyse
der LAPC-4 genomischen DNA zeigte, dass PSCA von einem Einzelkopie-Gen
kodiert wird. Andere Ly-6 Genfamilien-Mitglieder enthalten vier
Exons, einschließlich
eines ersten Exons, das für
einen 5' untranslatierten
bereich kodiert und 3 zusätzliche
Exons, die für
den translatierten und 3' untranslatierte
Bereiche kodieren. Genomische Klone von menschlichem und murinem
PSCA, die alle außer
dem angenommenen 5' ersten
Exon enthielten wurden erhalten durch Screening von Lambda Phagenbibliotheken.
Murine und menschliche PSCA Klone hatten eine ähnliche genomische Organisation.
Der menschliche Klon wurde dazu verwendet, PSCA durch Fluoreszenz in
situ Hybridisierungs-Analyse zu lokalisieren. Kohybridisierung von überlappenden
menschlichen PSCA Lambda Phagen-Klonen resultierte in der spezifischen
Markierung ausschließlich
von Chromosom 8 (13). 97% der nachgewiesenen
Signale lokalisierten auf Chromosom 8q24, davon waren wiederum 87%
spezifisch für
Chromosom 8q24.2. Diese Ergebnisse zeigen, dass PSCA auf Chromosom
8, Bande q24.2 lokalisiert ist.
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BEISPIEL 5: ERZEUGUNG
VON MONOKLONALEN ANTIKÖRPERN
DIE UNTERSCHIEDLICHE EPITOPE VON PSCA ERKENNEN
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MATERIAL UND METHODEN
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Ein
GST-PSCA Fusionsprotein-Immunogen wurde dazu verwendet, Antikörper in
Mäusen
herzustellen nach dem Standardverfahren der Erzeugung von monoklonalen
Antikörpern.
Die für
PSCA kodierende Sequenz, die den Aminosäuren 18 bis 98 der menschlichen
PSCA Aminosäuresequenz,
die in 1B gezeigt ist, entspricht,
wurde mit dem folgenden Primerpaar amplifiziert:
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Die
amplifizierte PSCA-Sequenz wurde in pGEX-2T (Pharmacia) kloniert,
dazu verwendet, E. coli zu transformieren und das Fusionsprotein
wurde isoliert.
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Flußzytometrieanalyse
der Zelloberflächenexpression
von PSCA wurde mit LAPC-9 Maus Prostatakrebs-Xenotransplantat-Zellen,
mit der Prostatakrebs Zelllinie LAPC-4 oder normal Prostata-Epithelzellen (Clonetics)
durchgeführt,
mit MAbs 3E6 und 1G8 und dem in Beispiel 2 beschriebenen polyklonalen
Mausserum. 25000 Zellen pro Probe wurden nach der Färbung mit
einer 1 zu 10 Verdünnung
von entweder MAb 1G8, 3E6 oder polyklonalem Maus-Serum analysiert,
gefolgt von einer 1 : 100 Verdünnung
eines mit FITC markierten Ziege Anti-Maus sekundären Antikörper. Hintergrund-Fluoreszenz
(Kontrolle) wurde durch Inkubation der Proben mit dem sekundären Antikörper alleine
bestimmt.
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Die
Epitop-Kartierung der anti-PSCA monoklonalen Antikörper wurde
durchgeführt
durch Western Blot Analyse der GST-PSCA Fusionsproteine. 1 μg der GST-PSCA
Fusionsproteine (Aminosäuren
18–98)
oder ein Fusionsprotein aus dem GST-PSCA aminoterminalem Bereich
(N-terminal, Aminosäuren
2–50),
ein GST-PSCA Protein aus dem mittleren Bereich (GST- Mitte, Aminosäuren 46–109), oder
ein Protein aus dem GST-carboxyterminalen Bereich (GST-C-terminal,
Aminosäuren
85–123)
wurden auf einem 12% SDS-PAGE Gel aufgetrennt und auf Nitrozellulose übertragen.
Die Membran wurde mit einer 1 : 250 Verdünnung von konzentriertem Gewebekulturüberstand
von entweder 1G8 oder 3E6 monoklonalen Antikörper-Hybridomen hybridisiert und
dann mit einem Peroxidase-gekoppelten sekundären Antikörper und durch verstärkte Chemilumineszenz sichtbar
gemacht.
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ERGEBNISSE
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4
Hybridom-Klone wurden selektiert und die Gewebekulturüberstände durch
ELISA, FACS, Western Blot und Immunpräzipitation ausgewertet. Diese
Analysen zeigten, dass zwei der Klone MAbs erzeugen, die als 3E6
und 1G8 bezeichnet werden, die übereinstimmend
PSCA erkennen. Die Zelloberflächen-Expressionsanalyse
von PSCA-Expression auf kanzerösen
und normalen Prostata-Epithelzellen durch Flußzytometrie mit den MAbs 3E6
und 1G8 und dem in Beispiel 2 beschriebenen polyklonalen Antikörper wird
in 14 gezeigt.
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Die
PSCA MAbs 3E6 und 1G8 wurden durch Western Blot Analyse der GST-PSCA
Fusionsproteine epitopkartiert. Die Ergebnisse sind in 15 dargestellt
und zeigen, dass diese MAbs unterschiedliche Epitope auf PSCA erkennen.
MAb 3E6 erkennt ein Epitop im Carboxyterminalen Bereich des Proteins,
während MAb
1G8 ein aminoterminales Epitop erkennt (15).
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Beispiel 6
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Diese
Ergebnisse stellen die Epitopkartierung von anti-PSCA monoklonalen
Antikörpern
bereit.
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Monoklonale
Antikörper
1G8, 2H5, 3C5 und 4A10 erkennen ein Epitop im aminoterminalen Bereich des
PSCA-Proteins und der monoklonale Antikörper 3E6 erkennt ein Epitop
im carboxyterminalen Bereich des Proteins. GST-PSCA Fusionsproteine,
die entweder den aminoterminalen Bereich des PSCA-Proteins (N-terminal,
Aminosäuren
2–50),
den mittleren Bereich (Mitte, Aminosäuren 46–109) oder den carboxyterminalen Bereich
(C-terminale Aminosäuren
85–123)
erkennen wurden in einem ELISA dazu verwendet, das Epitop zu identifizieren,
das von den 5 anti-PSCA monoklonalen Antikörpern erkannt wird. 10 ng der
genannten Fusionsproteine, mit denen die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte
beschichtet wurden, wurden entweder mit einer 1 : 250 Verdünnung von
konzentrierten Gewebekulturüberständen von
Hybridomen 1G8 oder 3E6 oder mit 1 : 10 Verdünnungen der Überstände der
Hybridome 2H5, 3C5 oder 4A10 inkubiert. Die Bindung der monoklonalen Antikörper wurde
durch Inkubation mit einer 1 : 4000 Verdünnung eines Peroxidase-markierten sekundären Antikörpers und
Entwicklung mit 3,3' 5,5' Tetramethylbenzidin-Base
nachgewiesen. Optische Dichten der Vertiefungen wurden bei einer
Wellenlänge
von 450 nm bestimmt. Die Ergebnisse für die Antikörper 1G8 und 3E6 stellen den
Mitelwert ± die
Standardabweichung aus Bestimmungen im Dreifachansatz dar und Ergebnisse
für 2H5,
3C5 und 4A10 stellen den Mittelwert ± Standardabweichung für Bestimmungen
im Doppelansatz dar. Die stärkste
Bindung der monoklonalen Antikörper
an die verschiedenen Fusionsproteine ist fettgedruckt dargestellt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
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Die
monoklonalen Antikörper
1G8, 2H5, 3C5 und 4°10
erkennen ein Epitop, das im aminoterminalen Bereich des PSCA-Proteins
liegt und der monoklonalen Antikörper
3E6 erkennt ein Epitop im carboxyterminalen Bereich des Proteins.
GST-PSCA Fusionsproteine, die entweder den aminoterminalen Bereich
des PSCA-Proteins kodieren (N-terminal, Aminosäuren 2–50), den mittleren Bereich
(Mitte, Aminosäuren
46–109) oder
den carboxyterminalen Bereich (C-terminale Aminosäuren 85–123) wurden
in einem ELISA dazu verwendet, das von den 5 anti-PSCA monoklonalen
Antikörpern
erkannte Epitop zu identifizieren. 10 ng der genannten Fusionsproteine,
mit denen die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte beschichtet wurden,
wurden entweder mit einer 1 : 250 Verdünnung von konzentrierten Gewebekulturüberständen von
Hybridomen 1G8 oder 3E6 oder mit 1 : 10 Verdünnungen der Überstände der
Hybridome 2H5, 3C5 oder 4A10 inkubiert. Die Bindung der monoklonalen
Antikörper
wurde durch Inkubation mit einer 1 : 4000 Verdünnung eines Peroxidase-markierten sekundären Antikörpers und
Entwicklung mit 3,3' 5,5' Tetramethylbenzidin-Base
nachgewiesen. Optische Dichten der Vertiefungen wurden bei einer
Wellenlänge
von 450 nm bestimmt. Die Ergebnisse für die Antikörper 1G8 und 3E6 stellen den
Mittelwert ± die
Standardabweichung aus Bestimmungen im Dreifachansatz dar und Ergebnisse
für 2H5,
3C5 und 4A10 stellen den Mittelwert ± Standardabweichung für Bestimmungen
im Doppelansatz dar. Die stärkste
Bindung der monoklonalen Antikörper
an die verschiedenen Fusionsproteine ist fettgedruckt dargestellt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung ist in ihrem Umfang nicht auf die hier beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt, die
als einzelne Veranschaulichungen einzelner Aspekte der Erfindung
gedacht sind. Funktionelle Äquivalente
davon sind ebenfalls von der Erfindung umfasst. Verschiedene Modifikationen
der Modelle und Verfahren der Erfindung, zusätzlich zu den hier beschriebenen,
sind für
den Fachmann aus der vorhergehenden Beschreibung und Lehre ersichtlich,
und gehören
ebenfalls zur Erfindung.