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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
sphärischer
Katalysatorteilchen, die einen Zeolith als aktives Element enthalten,
auf einen Zeolith als aktives Element enthaltende Katalysatorteilchen
und auf die Anwendung dieser Teilchen in Epoxidationsreaktionen.
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Beispielsweise
aus der europäischen
Patentanmeldung EP-A2-0 200 260 ist es bekannt, Mikrokügelchen
mit einem mittleren Durchmesser in der Nähe von 20 μm und bestehend aus oligomerem
Siliciumdioxid und aus Titansilicalitkristallen als Katalysatorteilchen
für die
Epoxidation von Olefinen zu verwenden. Es ist weiterhin bekannt,
daß derartige
Katalysatoren zum Desaktivieren neigen und daß sie daher regelmäßig regeneriert
werden müssen.
Wenn diese Katalysatorteilchen mit verhältnismäßig kleinem mittlerem Durchmesser
als solche in Epoxidationsreaktoren eingesetzt werden, ist es schwierig,
sie aus dem Reaktionsmedium zu isolieren, um sie zur Regenerationsbehandlung
zu transferieren. Zur Vermeidung dieses Problems können größere Katalysatorteilchen
verwendet werden. Diese Teilchen zeigen aber eine geringere Aktivität und unzureichende mechanische
Eigenschaften. Darüber
hinaus sind die bekannten, verhältnismäßig kleinen
Teilchen zur Verwendung in einem Fließbettreaktor nicht geeignet,
weil sie bei einer normalen Geschwindigkeit des Fluids zum Mitgerissenwerden
tendieren.
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Die
WO-A-94/20203 offenbart ein Verfahren zur Herstellung sphärischer
Teilchen aus anorganischen Oxiden durch eine Sol/Gel-Umwandlung.
Das Sol wird von unten in die Reaktionszone eingesprüht, die
Tröpfchen
bewegen sich durch die Reaktionszone auf einer gekrümmten Flugbahn
und die vorverfestigten Tröpfchen
werden dann aufgefangen.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
von sphärischen
Katalysatorteilchen zur Verfügung
zu stellen, das eine Formgebung von Teilchen ermöglicht, die zum leichten Isolieren
aus dem Reaktionsmedium geeignet sind und die eine hohe katalytische
Aktivität
und gute mechanische Eigenschaften aufweisen.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung sphärischer Katalysatorteilchen, die
einen Zeolith als aktives Element enthalten, wobei der Zeolith Siliciumoxide
und Titanoxide umfaßt, wonach
ein Zeolithkristalle und wenigstens eine gelbildende Verbindung
enthaltendes Sol von unten direkt in eine ein Reaktionsgas enthaltende
Reaktionszone derart eingesprüht
wird, daß das
Sol unmittelbar vor oder beim Eintritt in die Reaktionszone in einzelne
Soltröpfchen
aufbricht, die Soltröpfchen
auf einer gekrümmten
Flugbahn durch die Reaktionszone strömen und dabei vor-verfestigt
werden und die Soltröpfchen
auf einer Auffangvorrichtung aufgefangen werden, und worin die Zeolithkristalle
und die gelbildende Verbindung in einer solchen Menge verwendet
werden, daß die
Katalysatorteilchen 20 bis 50 Gew.-% Zeolithkristalle enthalten.
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Eines
der wesentlichen Merkmale der Erfindung liegt darin, daß der Teilchengrößenbereich
der Soltröpfchen
durch die Art der angewandten Sprühvorrichtung moduliert und
gesteuert werden kann, und daß dieser
Teilchengrößenbereich
ohne Deformation während
des Verfahrens zufolge der speziellen Verfahrensbedingungen aufrechterhalten
werden kann. Dementsprechend kann der Größenbereich der Katalysatorteilchen
leicht gesteuert werden. Dies ermöglicht die Herstellung von
Katalysatorteilchen mit der gewünschten
Korngröße, wodurch
eine einfache Isolierung der Teilchen aus dem (Epoxidations)Reaktionsmedium
ermöglicht
wird, um eine hohe katalytische Aktivität und gute mechanische Eigenschaften
zu erzielen.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß Ort und Zeitpunkt der Ausbildung
der Soltröpfchen
in vorteilhafter Weise an den Gelierbeginn(Vor- verfestigung) der
Soltröpfchen
angepaßt
wird. Dies bedeutet, daß zu
dem Zeitpunkt, zu dem die Soltröpfchen
produziert werden, sie noch flüssige
Soltröpfchen
mit einer praktisch idealen sphärischen
Form und mit weitgehend identischen Kugeldurchmessern sind. Die
Soltröpfchen
werden dann in ihrer praktisch idealen einheitlichen sphärischen
Form fixiert, das heißt
vorverfestigt, während
sie durch die Reaktionszone hindurchtreten, so daß sie vor
deformativen Effekten weitgehend geschützt sind. Schließlich werden
die in ihrer sphärischen
Form vorverfestigten Soltröpfchen
durch weitere bekannte Maßnahmen des
allgemein bekannten Sol-Gel-Verfahrens beständig fixiert. Zu diesem Zweck
wird die Einsprühvorrichtung
in einem bestimmten Abstand (wie nachstehend beschrieben) unterhalb
des in die Reaktionszone mündenden
Einlasses angeordnet. Der Abstand entspricht etwa der Distanz, ausgehend
von der Sprühvorrichtung,
worin das Sol zu Soltröpfchen
aufbricht. Zusätzlich
wird das Sol von unten aus der Sprühvorrichtung ausgesprüht, das
heißt
entgegen der Schwerkraft. Dies bedeutet, daß das Sol unter einem gegebenen
Winkel α gesprüht wird,
der aus einer horizontalen Achse rechtwinkelig zur Schwerkraft und der
Tangente des gesprühten
Sols am Austrittspunkt aus dem Sprühsystem gebildet wird.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
ist zur Herstellung von Katalysatorteilchen geeignet, die einen
Zeolith als aktives Element enthalten, indem gelierbare, Zeolithkristalle
und eine oder mehrere gelbildende Verbindungen enthaltende Sole
geliert werden.
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Unter "Zeolith" sollen synthetische
kristalline Materialien verstanden werden, die eine Zeolithkristallstruktur
aufweisen. Die Zeolithkristalle können eine Kristallstruktur
vom ZSM-5-Typ aufweisen. Die Zeolithkristalle können auch eine Struktur vom ZSM-11-
oder MCM-41-Typ aufweisen. Sie enthalten Oxide von Silicium und
von Titan. Üblicherweise
enthalten die Zeolithkristalle höchstens
2 Gew.-% Titan. Zeolithkristalle vom Titansilicalit-Typ werden bevorzugt
verwendet. Sie werden insbesondere durch die Formel xTiO2(1-x)SiO2 dargestellt,
worin x von 0,0001 bis 0,5 und vorzugsweise von 0,001 bis 0,05 beträgt. Die
Zeolithkristalle weisen vorteilhaft eine Infrarotabsorptionsbande
bei ungefähr
950–960
cm–1 auf.
Die besten Ergebnisse werden mit Zeolithkristallen vom TS-1-Typ
erhalten, der eine mikroporöse kristalline
Zeolithstruktur vom ZSM-5-Typ
zeigt, worin mehrere Siliciumatome durch Titanatome ersetzt sind.
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Die
Eigenschaften dieser TS-1-Kristalle sind bekannt (B. Notari; Structure-Activity and Selectivity Relationship
in Heterogeneous Catalysis; R. K. Grasselli und A. W. Sleight, Herausgeber;
Elsevier; 1991; S. 243–256).
Ihre Synthese ist ebenfalls bekannt (A. Van der Poel und J. Van
Hooff Applied Catalysis A, 1992, Band 92, Seiten 93–111). Die
eingesetzten Zeolithkristalle zeigen im Allgemeinen einen mittleren Durchmesser
von höchstens
10 μm. Der
mittlere Durchmesser beträgt
generell wenigstens 0,1 μm, kann
aber sogar noch kleiner sein. Mittlere Durchmesser im Bereich von
1 bis 5 μm
werden bevorzugt. Derartige Kristalle weisen den Vorteil auf, daß die mechanische
Festigkeit der Katalysatorteilchen verbessert wird.
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Die
Zeolithkristalle und die gelbildende Verbindung werden im Allgemeinen
in einer solchen Menge verwendet, daß die Katalysatorteilchen 20
bis 50 Gew.-% Zeolith enthalten.
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Die
gelbildenden Verbindungen können
auf anorganischen Oxiden aufgebaut sein, wie Magnesiumoxid, Aluminiumoxid,
Silicium-dioxid, Alumosilikate, Zinkoxid, Titandioxid, Chromoxid,
Manganoxid, Ceroxid, Zinnoxid, Eisenoxid, Nickeloxid, Bleioxid, Molybdänoxid, Vanadiumoxid,
Thoriumoxid, Zirkoniumoxid und/oder Hafniumoxid. Bevorzugte gelbildende
Verbindungen sind auf Siliciumdioxid aufgebaut. Die Sole können, zusätzlich zu
den gelbildenden Verbindungen, weitere Additive enthalten, die die
anwendungsbezogenen und/oder katalytischen Eigenschaften der Katalysatorteilchen
verbessern können.
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Gemäß dem Verfahren
der Erfindung wird ein Zeolithkristalle und wenigstens eine gelbildende Verbindung
enthaltendes gelierbares Sol von unten nach oben in die Reaktionszone
unter einem Winkel eingesprüht,
der von den Abmessungen der verwendeten Einrichtung abhängt. Der
Winkel ist vorzugsweise derart, daß der Strom aus Soltröpfchen die Wände der
Einrichtung nicht berührt.
In der Praxis wird der Winkel häufig
von 80 bis 88° gewählt. Abhängig vom
Teilchengrößenbereich
können
Spritzen mit Kanülen
mit unterschiedlichen Durchmessern und bekannte Sprühdüsen, Zentrifugalscheiben, Sprühräder, Ultraschalldüsen oder
-glocken, Sprühpistolen,
Turboverstäuber,
Magnetventile, mechanisch betriebene Düsen oder Sprühsysteme,
wie sie beim elektrostatischen Sprühen oder in Strahldruckern
(beispielsweise piezo-angeregte Düsen) verwendet werden, als
Sprühvorrichtungen
eingesetzt werden. Der Teilchengrößenbereich wird in diesem Falle
mittels der verwendeten Sprühvorrichtung
variiert. Für
eine gewünschte
Teilchengröße im Bereich von
0,01 mm bis 0,3 mm werden daher zweckdienlich Turboverstäuber, Mikromagnetventile
oder Sprühdüsen, beispielsweise
bekannte Spiraldüsen
(z. B. von der Firma SPRAYBEST hergestellte Spiraldüsen) oder
bevorzugt Ultraschalldüsen
verwendet. Für
eine gewünschte
Teilchengröße im Bereich
von 0,3 bis 5 mm, insbesondere 0,3 bis 3,5 mm, werden zweckdienlich
Sprühräder oder
vorzugsweise Kanülen
mit einem entsprechenden Durchmesser verwendet. Wenn es einen sehr
kurzen Abstand zwischen der Sprühvorrichtung
und der Einlaßöffnung der
das Reaktionsgas enthaltenden Reaktionszone gibt, kann es zweckdienlich
sein, beispielsweise bei Verwendung von Sprühdüsen oder Kanälen mit
kleinem Durchmesser, die Sprühvorrichtung
mit einem Reinigungsgas (beispielsweise Druckluft oder Wasserdampf)
anzublasen, um solcherart ein Verstopfen der Sprühvorrichtung durch ein vorzeitig
gelierendes Sol zu vermeiden.
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Gemäß einer
ersten Variante liegt das Sol in der Form eines instabilen Sols
vor, das durch Kombinieren von zwei Komponenten erhalten wurde,
beispielsweise durch Zusammenmischen einer alkalischen Komponente
mit einer sauren Komponente. Eine dieser beiden Komponenten kann
die Zeolithkristalle enthalten. Beispielsweise kann ein Sol, das Zeolithkristalle
und Siliciumdioxid enthält,
das im Verfahren der Erfindung eingesetzt werden kann, durch Zusammenmischen
einer wässerigen
Lösung
eines Alkalimetallsilikats, beispielsweise einer Natriumsilikatlösung, als
der alkalischen Komponente mit der wässerigen Lösung einer anorganischen Säure, beispielsweise
einer wässerigen
Schwefelsäure- oder Chlorwasserstoffsäurelösung, oder
einer organischen Säure,
beispielsweise einer wässerigen
Ameisensäure-
oder Essigsäurelösung, in
bekannter Weise erhalten werden. Die Zeolithkristalle werden vorzugsweise
in die saure Komponente eingebracht. Sowohl die alkalische als auch
die saure Komponente können
in diesem Falle zugesetzte weitere Bestandteile aufweisen, beispielsweise
Aluminium- oder Magnesiumverbindungen. Ein Zeolithkristalle und
Siliciumdioxid enthaltendes instabiles Sol kann auch durch Umsetzen
von Kieselsäurealkylester
mit einer alkalischen Komponente, beispielsweise mit NaOH, NH3 oder mit einer sauren Komponente, beispielsweise
mit Chlorwasserstoffsäure,
oder durch Umsetzen von Siliciumtetrachlorid mit einer Säurekomponente,
beispielsweise mit wässeriger
Ameisensäure,
erhalten werden. In diesem Falle werden die Zeolithkristalle vorzugsweise
nicht in die alkalische Komponente eingebracht.
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Gemäß einer
zweiten Variante liegt das Sol in der Form eines metastabilen Sols
vor, das erst geliert, wenn es mit dem Reaktionsgas in Kontakt tritt. Metastabile
Silikasole, beispielsweise BAYER S200®, können verwendet
werden.
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Es
können
auch Sole eingesetzt werden, die weitere Komponenten in homogener
oder heterogener Form enthalten. Als heterogene Komponenten können sie
beispielsweise Feinteile jeder bekannten Type, Menge und Teilchengröße enthalten.
Zur Verbesserung der anwendungsbezogenen Eigenschaften können beispielsweise
Füllstoffe
als Feinteile zugesetzt werden. Mineralische Füllstoffe werden in vorteilhafter
Weise zugesetzt, um die mechanische Festigkeit und die Wasserbeständigkeit
der Katalysatorteilchen zu verbessern. Organische Füllstoffe sowie
anorganische Füllstoffe
können
die Porosität der
Katalysatorteilchen modifizieren. Die mineralischen Füllstoffe
können
unter Kieselsäuren,
Alumosilikaten, Aluminiumoxiden, Titandioxid, Kaolin, Montmorillonit,
Bentonit gewählt
werden. Die organischen Füllstoffe
können
unter Stärke,
Holzmehl oder Aktivkohle gewählt
werden. Diese Füllstoffe
können
der sauren und/oder alkalischen Komponente in kristalliner oder
amorpher Form zugesetzt werden, oder alternativ in hochdisperser
Form. Feinteile, die die katalytischen Eigenschaften der Teilchen
verändern, können ebenfalls
in konventioneller Weise verwendet werden. Beispiele für homogene
Komponenten, die zugesetzt werden können, sind Magnesium-, Zirkonium-,
Kupfer-, Blei- oder Titanacetylacetonate.
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Da
Mischen der alkalischen Komponente mit der sauren Komponente zur
Ausbildung eines gelierbaren instabilen Sols kann in bekannter Weise
in einer beliebigen, für
diesen Zweck geeigneten Mischvorrichtung vorgenommen werden, beispielsweise einer
Sprühdüse. Das
solcherart erhaltene Sol wird dann direkt in eine Sprühvorrichtung
gepumpt, mit der es von unten in das Reaktionsgas eingesprüht werden
kann.
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Das
Verfahren der Erfindung kann unter Anwendung der Vorrichtung vorgenommen
werden, wie sie in der internationalen Patentanmeldung WO 94/20203
beschrieben ist, insbesondere unter Anwendung der Vorrichtungen
nach den Zeichnungsfiguren 1 oder 2.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
werden die Soltröpfchen
im Moment ihrer Bildung praktisch sofort der gelierenden Einwirkung
des Reaktionsgases unterworfen. Das Aufbrechen des Sols zu einzelnen
Soltröpfchen
hängt von
der Viskosität
des Sols, der Sprühvorrichtung
und vom Druck ab, mit dem das Sol die Sprühvorrichtung verläßt, zusätzlich zu
dem Winkel. Es ist von Vorteil, daß der Punkt des Aufbrechens
des Sols zu einzelnen Soltröpfchen
unmittelbar vor der oder in der Einlaßöffnung der Reaktionszone angeordnet
ist.
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Nach
dem Eintritt in die Reaktionszone passieren die gebildeten Soltröpfchen das
in der Reaktionszone angeordnete Reaktionsgas auf einer gekrümmten Flugbahn
(parabolähnliche
Form), und sie werden dabei in ihrer Kugelform fixiert, das heißt sie werden
vorverfestigt. Das Reaktionsgas kann daher zu dem Vorverfestigen
der Soltröpfchen
während
einer besonders langen Zeit beitragen, so daß bereits dies das Risiko einer
Deformation der Soltröpfchen minimiert,
wenn sie auf die Auffangvorrichtung auftreffen. Durch ein zusätzliches
Erhitzen der Reaktionszone, beispielsweise auf ungefähr 200°C, kann die
Vorverfestigung gewünschtenfalls
zusätzlich
unterstützt
werden. Um das Deformationsrisiko noch weiter zu verringern, kann
gewünschtenfalls
eine höhenverstellbare
Auffangvorrichtung in die Nähe
zum Umkehrpunkt der Parabolflugbahn der Soltröpfchen gebracht werden, an
dem die Soltröpfchen
ihre geringste kinetische Energie besitzen.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
kann als Auffangvorrichtung eine flache gestreckte Folie, wie eine
PVDF-Folie oder Polyethylen- oder PVC-Folie, oder eine glatte Auffangplatte
oder ein mit Flüssigkeit gefüllter Auffangbehälter verwendet
werden. Bei Anwendung einer glatten Auffangplatte kann diese selbst
gekühlt
werden, oder es kann eine gleichmäßig mit festem Kohlendioxid
bedeckte Platte angewendet werden. Besonders bevorzugte Prozeßvarianten
sehen die Anwendung eines mit einer Flüssigkeit, beispielsweise mit
Wasser oder vorzugsweise mit einer Reaktionsflüssigkeit gefüllten Auffangbehälters als
Auf fangvorrichtung vor. Unter "Reaktionsflüssigkeiten" sollen alle konventionellen
sauren oder alkalischen Flüssigkeiten
verstanden werden, die zum Altern von Teilchen verwendet werden.
Für diesen Zweck übliche Reaktionsflüssigkeiten
sind eine wässerige
Ammoniaklösung,
beispielsweise eine 5 bis 10%ige wässerige Ammoniaklösung, oder
saure Reaktionsflüssigkeiten,
wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure oder
Salpetersäure
in Konzentrationen von 1 bis 5 Gew.-%. Saure Flüssigkeiten werden bevorzugt.
Bei Anwendung einer Reaktionsflüssigkeit
sollten zweckmäßig dazu äquivalente
Reaktionsgase in der Reaktionszone eingesetzt werden. Wenn beispielsweise
eine wässerige
Ammoniaklösung
als Reaktionsflüssigkeit
vorgesehen wird, sollten als Reaktionsgas Ammoniakgas oder Dämpfe organischer Amine
eingesetzt werden. Bei Verwendung von sauren Reaktionsflüssigkeiten
wie Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
oder Salpetersäure
sollten die dazu äquivalenten
sauren Reaktionsgase angewendet werden, das heißt Chlorwasserstoff, Schwefeldioxid
oder Stickoxide.
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Wenn
selbstgelierende Sole eingesetzt werden, können auch inerte Gase, wie
Luft oder Sauerstoff, als Reaktionsgase eingesetzt werden. In diesem
Falle kann das Vorverfestigen der Solteilchen durch Erhitzen der
Reaktionszone unterstützt
werden. In der Reaktionszone können
auch Temperaturen unterhalb der Raumtemperatur angewendet werden.
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Aus
der Auffangvorrichtung können
die vorverfestigten Solteilchen gewaschen, getrocknet und gewünschtenfalls
kalziniert werden. Das Trocknen wird üblicherweise bei Temperaturen
im Bereich von 100 bis 200°C
während
einer Dauer von 1 bis 24 Stunden vorgenommen. In einer Variante
können
die vorverfestigten Solteilchen bei Anwendung einer flachen gestreckten
Folie oder einer glatten Auffangplatte als Auffangvorrichtung direkt
in eine Trockeneinheit verbracht werden, beispielsweise in einen
bekannten Sprühtrockner.
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Die
nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen sphärischen Teilchen können auch
einer Behandlung mit einem niederen Alkylalkohol, insbesondere einem
C1-C4-Alkohol, oder
einer Behandlung mit Aceton unterworden werden, bevor sie dem Trocknen
zugeführt
werden, nachdem sie in der Auffangvorrichtung gesammelt worden sind.
Infolge dieser Behandlung kann erstens in vorteilhafter Weise ein Zusammenkleben
der resultierenden Teilchen (insbesondere solcher mit einem mittleren
Durchmesser von unter 1 mm) während
des Trocknens vermieden werden und zweitens kann das Porenvolumen
der resultierenden Teilchen ausgedehnt werden.
- (a)
Einer der Vorteile des Verfahrens der Erfindung liegt darin, daß es die
Formgebung von Teilchen, die soweit als möglich gleichmäßig sphärisch geformt
sind, mit einem engen Kornspektrum und einer engen Porendurchmesserverteilung
ermöglicht.
Das Auftreten von verhältnismäßig großen Mengen
an Unterkorn oder Überkorn kann
somit weitgehend vermieden werden. Darüber hinaus zeigen die hergestellten
Teilchen eine hohe Abriebfestigkeit. Mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung
können
sphärische
Katalysatorteilchen mit einem Gehalt an Zeolith als aktives Element erhalten
werden, wobei der Zeolith Oxide von Silicium und Titan umfaßt, mit
- (b) einem Durchmesser im Bereich von 0,01 bis 5 mm, vorzugsweise
0,02 bis 3,5 mm. Durchmesser im Bereich von 100 bis 200 μm sind für Katalysatorteilchen,
die in Slurryverfahren eingesetzt werden, besonders geeignet. Durchmesser
im Bereich von 500 μm
bis 1 mm sind für
Katalysatorteilchen zweckmäßig, die
in Fließbettreaktoren eingesetzt
werden. Durchmesser im Bereich von 750 μm bis 1 mm sind für Festbettreaktoren
geeignet;
- (c) einer spezifischen Oberfläche im Bereich von 1 bis 900
m2/g, vorzugsweise 100 bis 800 m2/g (bestimmt an Hand der Aufzeichnung und
Auswertung von Stickstoffsorptionskurven),
- (c) einer Schüttdichte
im Bereich von 0,1 bis 1,0 g/ml,
- (d) einem Porenvolumen im Bereich von 0,25 bis 2,5 ml/g (bestimmt
gemäß der Quecksilberporosimetrie
oder Aufzeichnung und Auswertung von Stickstoffsorptionskurven),
- (e) einer Verteilung der Porendurchmesser mit einem Maximum
(monomodale Porenverteilung) im Bereich von 15 bis 2000 Å, vorzugsweise
15 bis 400 Å (bestimmt
gemäß Quecksilberporosimetrie oder
Aufzeichnung und Auswertung von Stickstoffsorptionskurven),
- (f) einem Gehalt an Zeolithkristallen von 20 bis 50 Gew.-%.
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Weiterhin
können
die Katalysatorteilchen in Epoxidationsreaktionen von olefinischen
Verbindungen unter Anwendung eines Peroxids verwendet werden. Gute
Ergebnisse werden bei der Epoxidation von Allylchlorid mit Wasserstoffperoxid
zu 1,2-Epoxy-3-chlorpropan erhalten. Sie können auch in der Epoxidation
von Propylen mit Wasserstoffperoxid zu 1,2-Epoxypropan eingesetzt
werden. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Epoxidation
von olefinischen Verbindungen mit Hilfe eines Peroxids in Gegenwart
der zuvor beschriebenen Katalysatorteilchen, die einen Zeolith als
aktives Element enthalten. Die Olefinver bindung ist vorzugsweise
Allylchlorid oder Propylen. Das Peroxid ist vorzugsweise Wasserstoffperoxid.
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Das
nachfolgende Beispiel soll die Erfindung erläutern, ohne sie zu beschränken.
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Beispiel 1 (gemäß der Erfindung)
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Eine
wässerige
Suspension von TS-1-Kristallen mit einem mittleren Durchmesser von
2,5 µm, enthaltend
19,2 Gew.-% Kristalle, wurde bereitet. 2.440 g dieser Suspension
wurden mit 2108 g einer 19,4 gew.-%igen Schwefelsäurelösung vermischt. Dieses
Gemisch (1) wurde in eine Vorrichtung injiziert, ähnlich jener,
die in 1 der internationalen Patentanmeldung
WO 94/20203 dargestellt ist, zusammen mit einer alkalischen Wasserglaslösung (2), die
5,0 Gew.-% Na2O und 16,8 Gew.-% SiO2 enthielt. Die Co-Injektion wurde derart
ausgeführt,
daß aus
(1) und (2) ein Sol gebildet wurde, das einen pH-Wert von 6,9 aufwiesen.
Die Vorrichtung enthielt Luft als Reaktionsgas. Die Auffangvorrichtung
war mit Wasser gefüllt.
Die aufgefangenen Teilchen wurden mit Wasser gewaschen und 6 Stunden
lang bei 550°C kalziniert.
Die solcherart erhaltenen Teilchen enthielten 36 Gew.-% TS-1 (Rest
Siliciumoxid) und wiesen eine spezifische Oberfläche von 431 m2/g,
eine Schüttdichte
von 0,52 g/ml, ein Porenvolumen von 0,75 cm3/g
(BET-N2) auf. 97,5 Gew.-% der Teilchen hatten
einen Durchmesser von 1 bis 1,4 mm, unter 0,2 Gew.-% der Teilchen
hatten einen Durchmesser von über
1,4 mm, unter 2,5 Gew.-% der Teilchen hatten einen Durchmesser von
kleiner als 1 mm und unter 0,4 Gew.-% der Teilchen hatten einen
Durchmesser von weniger als 0,85 mm. Die Teilchen zeigten einen
Porendurchmesser im Bereich von 15 bis 160 Å und einen mittleren Porendurchmesser
von 55 Å.