-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen das Sammeln von Körperflüssigkeitsproben und
insbesondere Körperflüssigkeitssammelvorrichtungen.
-
Hintergrund
-
Evakuierte
Probensammelröhrchen
sind in den Vereinigten Staaten seit beinahe fünfzig Jahren allgemein im Gebrauch.
Zu Anfang war, wie in dem US-Patent
2 460 641 an Klienert offenbart, das Probensammelröhrchen einfach
ein evakuiertes Glasteströhrchen
mit einem elastischen Stopfen zur Verwendung bei der Blutentnahme.
Da medizinisches Personal die Nützlichkeit
dieser evakuierten Blutsammelröhrchen
(mit der Handelsbezeichnung "Vacutainer", erhältlich von
Becton Dickinson and Company, Franklin Lakes, NJ) erkannten, werden
diese Röhrchen
heute mit zahlreichen verschiedenen, bereits in ihnen erhaltenen
Additiven geliefert, um die Blutprobe für einen bestimmten Test vorzubereiten. Die
Röhrchen
sind ferner auf gewählte
Drücke
unter dem Atmosphärendruck
evakuiert, um ein vorbestimmtes Volumen an entnommenem Blut vorzugeben.
Die verbreitetsten Röhrchen
sind evakuiert, um ein Blutentnahmevolumen zwischen ungefähr viereinhalb
und ungefähr
10 Milliliter zu bieten.
-
Das
medizinische Personal erkannte die Notwendigkeit von Röhrchen mit
kleinerem Fassungsvermögen
als die Standardröhrchen,
und es sind nunmehr mehrere alternative kleinere Röhrchen erhältlich.
Das US-Patent 4 397 318 offenbart ein kleineres Röhrchen,
das als "Mikro-Sammelröhrchen" bezeichnet wird
und ein oberes Blutsammelende aufweist. Das US-Patent 5 384 096
offenbart ferner eine Mikro-Sammelröhrchenanordnung, die einen
am geschlos senen Ende des Röhrchens
angebrachten Adapterbereich zum Erleichtern der Handhabung des kleinen
Mikro-Sammelröhrchens
aufweist.
-
Nach
dem Sammeln der Proben in Blutsammelröhrchen werden viele Röhrchen in
irgend einer Art von automatischer Laborvorrichtung verwendet, die
von Zentrifugen bis zu automatischen Probennahmevorrichtungen und
Auto-Analysevorrichtungen reichen.
Die meisten dieser automatischen Vorrichtungen sind zum Aufnehmen
der Standard von Röhrchen
13 mm × 100
mm oder 16 mm × 100
mm ausgebildet. Daher sind die kleineren Mikro-Sammelröhrchen zur
Verwendung mit zahlreichen der verfügbaren automatischen Vorrichtungen
nicht gut geeignet.
-
In
einem Versuch, die Handhabungsprobleme zu lösen, offenbart das US-Patent 5 384 096
einen Adapterbereich, welcher der Vereinfachung der Handhabung des
Mikro-Sammelröhrchens
dient. Mit dem Auftreten von Blutsammelröhrchen, die durch Spritzgießen von
Polymermaterialien gebildet sind, wurden zudem Röhrchen mit Standardgröße und Reservoirs
von begrenzter Kapazität
verfügbar.
Diese Röhrchen
mit geringer Kapazität
und Standardgröße sind
mit einer großen
Ausnehmung im geschlossenen Ende ausgebildet. Diese Röhrchen sind
durch Spritzgießen
schwieriger auszubilden als eine herkömmliche "Teströhrchen"-Form und einige von diesen sind nicht
besonders gut durch automatische Probennahmegeräte zu leiten. Die Effizienz
des Bildens und Zusammenfügens
verschiedener Teile oder des Formens diffizilerer Formen ist geringer
als die Effizienz des Bildens von ehre standardmäßig geformten Blutsammelröhrchen.
Ferner ist die Montageeffizienz bei einer Vorrichtung mit mehr als
einem Teil stets nicht nur durch die erforderliche Montage des Teils
verringert, sondern auch durch das Aufrechterhalten eines Lagerbestands
an einzelnen Teilen sowie die Notwendigkeit separater Werkzeug- und Formmaschinen
für jedes
Teil.
-
Ein
Behälter
des im Oberbegriff von Anspruch 1 angegebenen Typs ist in US-A-3 807 955 offenbart.
-
Dieses
Dokument beschreibt einen Stapel von Bechern, die im wesentlichen
identisch sind. Jede Becherbasis ist derart ausgebildet, daß sie als Kappe
für einen
anderen Becher dienen kann. Somit kann der Fluidbereich in dem Becher
mit einer Kappe versehen werden, wenn der Fluidbereich über einen gewissen
Zeitraum gelagert wird. Der unterste Becher in dem Stapel kann in
ein Probenröhrchen
eingesetzt werden.
-
EP 0 657 215 A1 beschreibt
einen Stapel aus mehreren im wesentlichen identischen becherartigen Behältern, die
im Inneren vorab mit einem Reagens versehen sind. Die Becher sind
lediglich gestapelt. Jeder Behälter
ist leicht von dem Behälterstapel
zu entfernen.
-
Wäre ein Blutsammelröhrchen mit
reduzierter Kapazität
verfügbar,
das lediglich ein Teil erfordert, die gewünschte Probennahmekapazität bietet und
darüber
hinaus mit automatischen Probennahme- und Analysevorrichtungen kompatibel
ist, so stellte dies einen Fortschritt auf dem Gebiet der Blutprobennahme
und -analyse dar. Ein derartiges Blutsammelröhrchen wird im folgenden offenbart.
-
Überblick
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Behälter zu
schaffen, der zum Sammeln von Körperflüssigkeitsproben
geeignet ist, wobei der Behälter
eine verringerte Kapazität
hat, jedoch mit automatischen Probennahme- und – analysevorrichtungen kompatibel
ist.
-
Der
erfindungsgemäße Behälter ist
durch den Anspruch 1 definiert.
-
Ein
erfindungsgemäßer Behälter, der
für das Sammeln
von Körperflüssigkeitsproben
geeignet ist, weist ein erstes langgestrecktes Röhrchen auf, das eine Achse
bildet. Das erste Röhrchen
hat ein offenes Ende mit einem Innendurchmesser und einen geschlossenen
Endbereich mit einem Außendurchmesser
auf. Das erste Röhrchen
weist eine Aufnahme zum Aufnehmen einer Flüssig keitsprobe auf, welche
vom offenen Ende her zugänglich
ist. Der Behälter
weist ein zweites langgestrecktes Röhrchen auf, das im wesentlichen
mit dem ersten Röhrchen
identisch ist. Der Außendurchmesser
des geschlossenen Endbereichs ist kleiner als der Innendurchmesser des
offenen Endes. Der geschlossene Endbereich des ersten Röhrchens
ist passend im offenen Ende des zweiten Röhrchens angeordnet, so daß das erste Röhrchen und
das zweite Röhrchen
im wesentlichen axial ausgerichtet sind und dadurch einen einzigen Artikel
bilden.
-
Der
erfindungsgemäße Behälter ermöglicht es
mit dem Sammeln von Blut mit Röhrchen
befaßtem
medizinischem Personal, eine Vorrichtung zu nutzen, die mit automatischen
Probenhandhabungs- und automatischen Analysegeräten kompatibel ist und eine
Probe nimmt, die nur einem Bruchteil der Probengröße entspricht,
die für
die 13 mm × 100
mm und 16 mm × 100
mm Standardröhrchen
erforderlich ist. Die Verwendung zweier im wesentlichen identischer
Teile in dem erfindungsgemäßen Behälter ermöglicht es,
den Röhrchenbildungsschritt
nahezu gleich effizient wie das Herstellen eines Voll-Röhrchens
zu machen und da die Teile gleich sind, ist kein zweites Spritzgießwerkzeug,
keine zweite Spritzgießpresse
oder ein separater Lagerbestand an Teilen vor der Montage erforderlich.
Der einzige zusätzliche
Schritt bei der Montage des erfindungsgemäßen Behälters ist das Anbringen des
geschlossenen Endes des ersten Röhrchens
im offenen Ende des zweiten Röhrchens.
Sobald der erfindungsgemäße Behälter aus
den beiden im wesentlichen identischen ersten und zweiten Teilen
zusammengesetzt ist, können
ferner, da die Größe im zusammengesetzten
Zustand mit derjenigen eines Standardröhrchens vergleichbar ist, Standardverpackungs-
und Verpackungsvorrichtungen in nachfolgenden Abläufen verwendet
werden.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist eine perspektivische
Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Behälters;
-
2 ist eine perspektivische
Darstellung des erfindungsgemäßen Behälters von 1;
-
3 ist eine Schnittdarstellung
der Erfindung nach 1 entlang
der Linie 3–3;
-
4 ist eine Schnittdarstellung
der Erfindung von 1 entlang
der Linie 4–4
in 2;
-
5 ist eine vergrößerte schematische
Detail-Schnittdarstellung der Verbindung zwischen dem ersten Röhrchen und
dem zweiten Röhrchen
nach 4; und
-
6 ist eine vergrößerte schematische
Detail-Schnittdarstellung eines alternativen Ausführungsbeispiels
der Verbindung zwischen dem ersten Röhrchen und dem zweiten Röhrchen analog
zur 5.
-
Detaillierte
Beschreibung
-
Zwar
wird der Erfindung durch verschiedene Formen von Ausführungsbeispielen
genüge
getan, jedoch ist in den Zeichnungen und in der detaillierten Beschreibung
ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
dargestellt und beschrieben, wobei darauf hingewiesen sei, daß die vorliegende Offenbarung
als für
die Prinzipien der Erfindung exemplarisch und die Erfindung nicht
auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
einschränkend
zu verstehen ist. Der Rahmen der Erfindung ist durch die nachfolgenden
Ansprüche
und deren Äquivalente gegeben.
-
1–6 zeigen
einen erfindungsgemäßen Behälter 10,
der zum Sammeln und Handhaben von Körperflüssigkeitsproben geeignet ist
und ein erstes langgestrecktes Röhrchen 12 aufweist,
das eine Achse A bildet. Das erste Röhrchen 12 hat ein
offenes Ende 14 mit einem Innendurchmesser "x" und einem geschlossenen Endbereich 16 mit
einem Außendurchmesser "y". Das erste Röhr chen 12 weit eine Aufnahme 20 zum
Aufnehmen einer Flüssigkeitsprobe
auf, welche vom offenen Ende 14 her zugänglich ist. Der Behälter weist
ein zweites langgestrecktes Röhrchen 22 auf,
das im wesentlichen mit dem ersten Röhrchen 12 identisch
ist. Der Außendurchmesser "y" des geschlossenen Endbereichs 16 ist
kleiner als der Innendurchmesser "x" des
offenen Endes 14. der geschlossene Endbereich 16 des
ersten Röhrchens
ist passen in dem offenen Ende 14 des zweiten Röhrchens 22 angeordnet,
so daß das
erste Röhrchen 12 und
das zweite Röhrchen 22 im
wesentlichen axial ausgerichtet sind, wodurch sie einen einzigen
Artikel bilden.
-
Vorzugsweise
ist der Behälter 10 derart
ausgebildet, daß der
geschlossene Endbereich 16 des ersten Röhrchens fest im offenen Ende 14 des
zweiten Röhrchens 22 angebracht
ist. Vorzugsweise bildet der Außendurchmesser "y" des geschlossenen Endbereichs des ersten
Röhrchens
eine Presspassung, wenn der geschlossene Endbereich 16 des ersten
Röhrchens
im offenen Ende 14 des zweiten Röhrchens 22 angeordnet
ist, wodurch das erste Röhrchen 12 fest
mit dem zweiten Röhrchen 22 verbunden
ist. Der geschlossene Endbereich 16 kann fest im offenen
Ende 14 des zweiten Röhrchens 22 durch
eine Verbondung 24 in Form eines Klebers, einer thermischen
Schweißung,
einer Lösemittelschweißung, einer
Ultraschallschweißung
oder jeder anderen Art der Herstellung einer im wesentlichen permanenten
Verbindung zwischen zwei aus im wesentlichen dem selben Material
bestehenden Teilen, angebracht sein. Alternativ kann, wie in 6 dargestellt, der geschlossene
Endbereich 16 des Röhrchens 12 in
dem offenen Ende 14 des zweiten Röhrchens durch wenigstens einen
Vorsprung 32 auf der Außenfläche gehalten sein, der zum
Angreifen an einer Innenfläche 36 des
offenen Endes 16 des Röhrchens 22 vorgesehen
ist. Vorzugsweise weist die Außenfläche zwei
Vorsprünge 32 auf
der Außenfläche auf.
-
Da
die meisten herkömmlichen
Blutsammelröhrchen
einen Durchmesser von ungefähr
13 mm oder 16 mm und eine Länge
von ungefähr
100 mm haben, beträgt
die Gesamtlänge "I" des erfindungsgemäßen Behälters 10 vorzugsweise
ungefähr
100 mm, wenn das erste Röhrchen 12 und
das zweite Röhrchen 22 zusammengesetzt
sind, wobei der geschlossene Endbereich 16 des ersten Röhrchens
im offenen Ende 14 des zweiten Röhrchens 22 angeordnet
ist und der Außendurchmesser "z" ungefähr 13 mm oder 16 mm beträgt. Dies
ermöglicht
das Handhaben des erfindungsgemäßen Röhrchens
durch die meisten automatischen Röhrchenhandhabungs-, Probennahme-
und Analysegeräte,
die für
herkömmliche
Röhrchen
vorgesehen sind. Zwar ist der Behälter 10 vorzugsweise
ungefähr
100 mm lang, jedoch können
andere Längen
der jeweiligen Röhrchen 12 und 22 für bestimmte
Anwendungen bevorzugt werden und gelten als in den Rahmen der Offenbarung fallend.
-
Vorzugsweise
ist die Aufnahme 20 im Behälter 10 auf einen
gewählten
Druck unterhalb des Atmosphärendrucks
evakuiert, um das Nehmen eines vorgewählten Blutprobenvolumens zu
erleichtern, und ist mit einem Verschluß 30, vorzugsweise
einem elastischen Verschluß für Anwendungen
mit evakuierten Röhrchen,
versehen, wobei der Verschluß so bemessen
ist, daß er
in das offene Ende 14 passt und den gewählten Druckunterschied zwischen
dem Atmosphärendruck
und der Aufnahme zu bewahren. Bei besonderen Anwendungen können nicht
elastische Verschlüsse
bevorzugt werden und gelten als in den Rahmen der Offenbarung fallend.
Darüber
hinaus können
vor dem Evakuieren der Aufnahmen Aliquote von wäßrigen oder nicht wäßrigen Additiven
in die Aufnahme eingebracht werden. Vorzugsweise ist die Menge dieser
Additive proportional zum Volumen der Aufnahme 20 und dem
Druckunterschied, der zum Vorwählen
der Menge der genommenen Blutprobe gewählt ist. Erfindungsgemäße Röhrchen sind ebenfalls
für die
Probenhandhabung bei allgemeinen Laboranwendungen geeignet. Für diese
Anwendungen können
die Röhrchen
im nicht montierten Zustand geliefert werden, und beim Vorbereiten
von Proben zur Analyse mit Verschlüssen versehen und zusammengesetzt
werden.
-
Geeignete
Materialien zum Herstellen des Behälters 10 umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Polyethylenterephthalat, Polycarbonat, Polystyrol, Polypropylen
und dergleichen. Vorzugsweise werden das erste Röhrchen 12 und das
zweite Röhrchen 22 durch
einen Spritzgießvorgang
aus Polyethylenterephthalat hergestellt.
-
Da
das erste Röhrchen 12 und
das zweite Röhrchen 22 im
wesentlichen identisch sind, können sie
in dem selben gerät
hergestellt werden. Es ist nur ein Formverfahren, ein Formwerkzeug
und ein Lagerbestand an geformten Teilen vor der Montage erforderlich,
wodurch die gleiche Herstellungseffizienz wie bei herkömmlichen
geformten Blutsammelröhrchen
gewahrt bleibt. Der Schritt des Montierens des Röhrchens 12 in das
Rohrchen 22 ist relativ einfach und erfordert keine besonders
komplizierten Geräte. Zur
Montage werden die Röhrchen
axial ausgerichtet und zur Presspassung der Röhrchen ineinander gepresst.
Wenn ein Verbondungsmittel verwendet wird, wird alternativ das Verbondungsmittel
aufgebracht und anschließend
das geschlossene Ende des erste Röhrchens in das offene Ende
des zweiten Röhrchens
platziert.
-
Sobald
das erste und das zweite Röhrchen zum
Behälter 10 montiert
sind, werden herkömmliche Röhrchenhandhabungsvorrichtungen
für das
Hinzugeben von Additiven, das Evakuieren, das Anbringen des Verschlusses,
das Etikettieren, das Verpacken oder jeden anderen Vorgang für die Standardröhrchen von
100 mm verwendet. Somit sind geringe zusätzliche Kosten für kapitalträchtige Geräte erforderlich,
um die erfindungsgemäßen Röhrchen herzustellen.
Die Herstellungs- und Handhabungseffizienz für das erfindungsgemäße Röhrchen ist
im wesentlichen gleich denjenigen herkömmlicher Röhrchen. Die Effizienz für das mit
der Verwendung der erfindungsgemäßen Röhrchen befaßte medizinische
Personal ist durch die Kompatibilität des Röhrchens mit den meisten herkömmlichen
automatischen Probennahme- und Analysegeräten weiter verbessert.