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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf künstliche Gelenke und insbesondere
auf eine modulare Ellenbogenprothese.
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Aus
dem Stand der Technik sind zwei grundsätzliche Typen von Ellenbogenprothesen
bekannt: gekoppelt und ungekoppelt. Bei einer gekoppelten Prothese
wird das Prothesengelenk durch Komponenten der Prothese mechanisch
zusammengehalten. Derartige Konstruktionen sind zum Beispiel in dem
US-Patent 5,376,121 (Huene et al.), dem US-Patent 3,708,805 (Scales
et al.), dem US-Patent 3,939,496 (Ling et al.) und dem US-Patent
4,224,695 (Grundei et al.) beschrieben. Bei einer ungekoppelten
Prothese wird das Prothesengelenk durch das natürliche Weichgewebe des Patienten
zusammengehalten. Ein derartiges Produkt ist in dem US-Patent 4,293,963
(Gold et al.) beschrieben. Bei jeder dieser Vorrichtungen ist ein
Teil der Prothese in dem Humerus (Oberarmknochen) des Patienten
und der andere Teil in der Ulna (Elle) implantiert. Die beiden Teile passen
auf irgendeine Weise so zusammen, daß die Gelenkbewegung möglich ist.
Bei dem US-Patent 4,224,695 (Grundei et al.) ist ein zusätzlicher
Teil der Prothese in dem Radius (Speiche) des Patienten implantiert.
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Der
Chirurg kann zu Beginn einer Operation nicht immer wissen, ob ein
Patient besser mit einer gekoppelten oder mit einer nicht gekoppelten
Ellenbogenprothese zu versorgen ist. Deswegen wäre eine Prothesenkonstruktion
wünschenswert,
die wahlweise entweder als gekoppelte Prothese oder als ungekoppelte
Prothese benutzt werden kann.
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Außerdem kann
sich nach der Implantation und einer gewissen Benutzungszeit die
Notwendigkeit ergeben, eine ungekoppelte Ellenbogenprothese in eine
gekoppelte umzuwandeln oder umgekehrt. Um dies zu bewerkstelligen,
ist es typischerweise notwendig, die in dem Humerus und der Ulna
implantierten Prothesenteile zu entfernen und die gesamte Prothese
entweder durch eine gekoppelte oder durch eine ungekoppelte Ausführungsform
zu ersetzen.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
eine Ellenbogenprothese vor, die wahlweise in gekoppelter oder in
ungekoppelter Weise verwendet werden kann. Die erfindungsgemäße Prothese
kann nach der Implantation im Körper
des Patienten von einer gekoppelten in eine ungekoppelte Prothese
oder von einer ungekoppelten in eine gekoppelte Prothese umgerüstet werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt ein
modulares prothetisches Ellenbogensystem eine Humeruskomponente,
eine Ulnakomponente, ein erstes Lager, um die Humeruskomponente
und die Ulnakomponente zu einer gekoppelten Ellenbogenprothese zu
verbinden, und einen Satz von Lagern, die gegen das erste Lager
ausgetauscht werden können,
um eine nicht gekoppelte Drehbewegung der Ulnakomponente relativ
zu der Humeruskomponente zu ermöglichen.
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Diese
Merkmale werden dadurch gewährleistet,
daß ein
modulares Prothesengelenk einen ersten Schaft, einen zweiten Schaft
und drei Lagerkomponenten aufweist. Der erste Schaft hat ein erstes
Ende und ein zweites Ende, das mit einem Hauptteil verbunden ist.
In dem Hauptteil ist ein Schlitz ausgebildet. Die erste Lagerkomponente
hat einen Flansch, der so geformt ist, daß er mit dem Schlitz zusammenpaßt. Von
einem Ende des zweiten Schafts ragen zwei Arme hervor. Die zweite
Lagerkomponente ist so ausgebildet, daß sie zwischen die Arme des
zweiten Schafts paßt
und ihre Anordnung und Formgebung ist so gestaltet, daß sie an
die Lagerfläche
der ersten Lagerkomponente angepaßt ist. Die dritte Lagerkomponente
kann gegen die erste und zweite Lagerkomponente ausgetauscht werden und
ist so ausgebildet, daß sie
zwischen die Arme des zweiten Schafts paßt. Auch die dritte Lagerkomponente
hat einen Flansch, der so ausgebildet ist, daß er mit dem Schlitz zusammenpaßt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist die Prothese eine Öffnung in jedem der Arme, eine Öffnung in
der zweiten Lagerkomponente und einen Stift auf, der so ausgebildet
ist, daß er
sich durch die Öffnungen
in den Armen und in der zweiten Lagerkomponente erstreckt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
weist die Prothese eine Öffnung
in jedem der Arme auf sowie eine Öffnung in der dritten Lagerkomponente
und einen Stift, der dazu ausgebildet ist, daß er sich durch die Öffnungen
der Arme und der dritten Lagerkomponente erstreckt.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, daß die
Lagerfläche
der ersten Lagerkomponente konkav ist und die zweite Lagerkomponente
eine konvexe Oberfläche
enthält.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist eine modulare Ellenbogenprothese folgende Komponenten
auf: eine Ulnakomponente mit einem Schaft, der ein erstes und ein
zweites Ende hat, wobei das erste Ende dazu ausgebildet ist, in den
Medularkanal einer menschlichen Ulna zu passen; eine Humeruskomponente
mit einem Schaft, der ein erstes Ende hat, das dazu ausgebildet
ist, in den Medularkanal eines menschlichen Humerus zu passen; eine erste
Lagerkomponente, die dazu ausgebildet ist, mit der Ulnakomponente
in Eingriff zu kommen; eine zweite Lagerkomponente, die dazu ausgebildet
ist, mit der Humeruskomponente in Eingriff zu kommen und mit der
ersten Lagerkomponente so zusammenzupassen, daß sie durch das Weichgewebe des
Ellenbogens in ihrer Funktionsposition gehalten wird; und eine dritte
Lagerkomponente, die gegen die erste und zweite Lagerkomponente
austauschbar ist, wobei die dritte Lagerkomponente dazu ausgebildet ist,
mit der Ulnakomponente in Eingriff zu kommen und von der Humeruskomponente
in ihrer Funktionsposition gehalten zu werden.
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Bei
einer Ausführungsform
weist die Ulnakomponente einen Schlitz und die erste Lagerkomponente
einen Flansch auf, der dazu ausgebildet ist, mit dem Schlitz zusammenzupassen.
Die Humeruskomponente weist ein Paar Arme auf, und die zweite Lagerkomponente
ist so ausgebildet, daß sie
zwischen die Arme paßt.
In jedem der Arme und in der zweiten Lagerkomponente ist eine Öffnung vorgesehen,
und ein Stift ist so ausgebildet, daß er sich durch die Öffnungen
in den Armen und in der zweiten Lagerkomponente erstreckt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
weist die Humeruskomponente ein Paar Arme auf, und die dritte Lagerkomponente
ist so ausgebildet, daß sie
zwischen die Arme paßt.
In jedem der Arme und in der dritten Lagerkomponente ist eine Öffnung vorgesehen.
Ein Stift ist dazu ausgebildet, daß er sich durch die Öffnungen
in den Armen und in der dritten Lagerkomponente erstreckt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist in der Ulnakomponente ein Schlitz vorgesehen, und mit der dritten
Lagerkomponente ist ein Flansch verbunden, der dazu ausgebildet
ist, daß er
mit dem Schlitz zusammenpaßt.
Bei einer weiteren Ausführungsform
ist in der Ulnakomponente ein Schlitz ausgebildet und ein Flansch
mit der ersten Lagerkomponente verbunden, wobei dieser so ausgebildet
ist, daß er
mit dem Schlitz zusammenpaßt.
Ein weiterer Flansch ist dabei an der dritten Lagerkomponente ausgebildet
und so geformt, daß er
in den Schlitz paßt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung schließt
eine modulare Ellenbogenprothese eine Ulnakomponente mit einem proximalen
Ende und einem distalen Ende sowie eine Humeruskomponente mit einem
proximalen Ende und einem distalen Ende ein. An der Humeruskomponente
ist eine erste Lagerhalterung so ausgebildet, daß sie mit mindestens zwei aus
einer Mehrzahl von Lagerkomponenten zusammenwirkt. An der Ulnakomponente
ist eine zweite Lagerhalterung angeordnet, die so ausgebildet ist,
daß sie
mit mindestens zwei aus der Mehrzahl von Lagerkomponenten zusammenwirkt. Gemäß einer
Ausgestaltung schließt
die erste Lagerhalterung ein Paar von mit Abstand zueinander verlaufenden
Armen ein, die sich von der Humeruskomponente weg erstrecken. Die
Arme können
am distalen Ende der Humeruskomponente angeordnet sein. Bei einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die zweite Lagerhalterung
am proximalen Ende der Ulnakomponente vorgesehen, wobei sie einen Schlitz
aufweisen kann, der in einem Teil der Ulnakomponente ausgebildet
ist. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die erste
und zweite Lagerhalterung so ausgebildet sind, daß sie gleichzeitig
mit einer aus der Mehrzahl von Lagerkomponenten in Wirkverbindung
stehen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung schließt
eine modulare Ellenbogenprothese eine Humeruskomponente mit einer
Lagerhalterung und eine Ulnakomponente mit einer Lagerhalterung
ein. Eine erste und eine zweite Lagerkomponente sind dazu ausgebildet,
mit der Humeruskomponente bzw. der Ulnakomponente so in Wirkverbindung
zu stehen, daß eine
ungekoppelte Prothese gebildet wird. Eine dritte Lagerkomponente,
die gegen die erste und zweite Lagerkomponente ausgetauscht werden
kann, ist so ausgebildet, daß sie
mit der Humeruskomponente und der Ulnakomponente derart in Wirkverbindung
steht, daß eine
gekoppelte Ellenbogenprothese gebildet wird. Die Lagerhaltung der Humeruskomponente
kann ein Paar von mit Abstand zueinander verlaufenden Armen aufweisen.
Die Lagerhaltung der Ulnakomponente kann einen Schlitz aufweisen.
Die dritte Lagerkomponente kann einen zylindrischen Hauptteil mit
einer darin vorgesehenen Öffnung
aufweisen, wobei daran ein Flansch befestigt sein kann. Der Flansch
ist so ausgebildet, daß er mit
der Lagerhalterung der Ulnakomponente zusammenpaßt. Die erste Lagerkomponente
kann einen Flansch aufweisen, der so ausgebildet ist, daß er mit der
Lagerhalterung der Ulnakomponente zusammenpaßt. Die zweite Lagerkomponente
kann eine Öffnung
aufweisen.
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Die
Erfindung kann folgendermaßen
benutzt werden: Implantieren einer ersten Komponente der Prothese
in die Ulna, Implantieren einer zweiten Komponente der Prothese
in den Humerus und Auswahl von zwei Lagerkomponenten aus einer Gruppe von
drei Lagerkomponenten, wobei eine erste davon mit der ersten Komponente
der Prothese verbunden wird und eine zweite davon mit der zweiten
Komponente der Prothese verbunden wird, oder Auswahl der verbleibenden
Lagerkomponente und Befestigung derselben an der ersten und zweiten
Komponente der Prothese.
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Sie
kann auch verwendet werden, indem man die ersten zwei Lagerkomponenten
mit der ersten und zweiten Komponente verbindet, um eine ungekoppelte
Ellenbogenprothese zu bilden oder alternativ, indem man die dritte
Lagerkomponente mit der ersten und zweiten Komponente verbindet,
um eine gekoppelte Ellenbogenprothese zu bilden.
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Weitere
Aufgaben, Vorteile und neuartige Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden anhand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
anhand der beigefügten
Zeichnungen deutlich.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt eine perspektivische
Explosionsdarstellung eines modularen Ellenbogens gemäß der Erfindung
zur Verwendung in einer ungekoppelten Konfiguration;
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2 zeigt einen Längsschnitt
des modularen Ellenbogens gemäß 1, implantiert in den Arm
einer Person;
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3 zeigt einen Querschnitt
entlang der Linie 3-3 von 2;
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4 zeigt eine perspektivische
Explosionsdarstellung des modularen Ellenbogens gemäß der Erfindung
zur Verwendung im gekoppelten Modus;
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5 zeigt einen Längsschnitt
des modularen Ellenbogens von 4,
implantiert in den Arm einer Person;
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6 zeigt eine Aufsicht auf
eine alternative Ausführungsform
einer zweiten Lagerkomponente, die eine Komponente eines modularen
Ellenbogens gemäß der Erfindung
bildet; und
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7 zeigt eine Aufsicht auf
die alternative Ausführungsform
der Lagerkomponente von 6, befestigt
an einer Humeruskomponente, die eine Komponente des modularen Ellenbogens
gemäß der Erfindung
ist.
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Detaillierte
Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt eine perspektivische
Explosionsdarstellung eines modularen Ellenbogens gemäß der Erfindung
zur Verwendung in einem nicht gekoppelten Modus. Die modulare Ellenbogenprothese
umfaßt
eine Ulnakomponente 10, eine erste Lagerkomponente 20,
eine Humeruskomponente 30, eine zweite Lagerkomponente 40 und
einen Stift 50.
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Die
Ulnakomponente 10 hat einen Schaft 11 mit einem
ersten oder distalen Ende 12 und einem zweiten oder proximalen
Ende 13. Ein dem zweiten Ende 13 benachbarter
Teil des Schafts 11 kann mit einem Material 14 beschichtet
sein, das das Hineinwachsen von Knochenmaterial zwischen dem Schaft und
der Ulna fördert.
Hierzu kann irgendeine der bekannten, das Hineinwachsen von Knochen
fördernden
Beschichtungen verwendet werden, beispielsweise auf der Grundlage
von Kobalt-Chrom- oder Titan-Legierungen.
Mit dem zweiten Ende 13 ist ein im wesentlichen rechteckiger
Hauptteil verbunden, in dem ein Schlitz 16 ausgeformt ist.
Der Hauptteil 15 und der Schlitz 16 bilden eine
Halterung für
eine Mehrzahl von Lagerkomponenten, wie nachfolgend beschrieben
wird. Der Schaft 11 verläuft unter einem Winkel zu dem
Hauptteil 15. An der Grenze zwischen dem Schaft 11 und
dem Hauptteil 15 ist ein erhöhter Begrenzungsteil ausgebildet.
In dem Hauptteil 15 ist eine Öffnung 18 ausgebildet
und so angeordnet, daß sie
eine Noppe an der ersten Lagerkomponente 20 oder an der
dritten Lagerkomponente 60 aufnimmt, wie nachfolgend beschrieben
wird. Der Hauptteil 15 hat außerdem einen zurückspringenden
Bereich oder eine Ausnehmung 18a, die schräg verläuft und dazu
dient, die Noppe in die Öffnung 18 zu
führen, wie
weiter unten beschrieben wird. Die Ulnakomponente 10 kann
aus jeder für
chirurgische Zwecke geeigneten Legierung, beispielsweise Kobalt-Chrom oder
Titan hergestellt sein. Eine das Hineinwachsen von Knochen fördernde
Beschichtung kann alternativ oder zusätzlich zu dem Schaft 11 auch
auf anderen Teilen der Ulnakomponente 10 vorgesehen sein.
Beispielsweise kann eine das Hineinwachsen von Knochen fördernde
Beschichtung auf die Unterseite 19 des Hauptteils 15 aufgebracht
werden.
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Die
erste Lagerkomponente 20 hat im allgemeinen eine Basis 21 mit
einem Begrenzungsteil 22, der sich in der Regel unter einem
Winkel von 90 Grad von der Basis weg erstreckt. An der Basis 21 ist
ein Flansch 23 ausgeformt, der so gestaltet ist, daß er mit
dem Schlitz 16 in dem Hauptteil 15 der Ulnakomponente 10 zusammenpaßt, wie
weiter unten beschrieben wird. Von dem Flansch 23 erhebt
sich eine Noppe 23a. Die Lagerkomponente 20 weist
darüber hinaus
eine konkave Lagerfläche 24 auf.
Die Lagerfläche 24 paßt mit der
zweiten Lagerkomponente 40 zusammen, wenn die modulare
Ellenbogenprothese in dem nicht gekoppelten Modus verwendet wird,
wie weiter unten beschrieben wird.
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Die
Humeruskomponente 30 weist einen Schaft 31 auf,
der ein erstes Segment 32 mit einem ersten oder proximalen
Ende 33 und ein zweites Segment 34 mit einem zweiten
oder distalen Ende 35 hat. Das zweite Segment 34 ist
mit dem ersten Segment 32 integral verbunden und wird mit
zunehmendem Abstand von dem ersten Ende 33 breiter. Ein
Paar von mit Abstand zueinander verlaufenden Armen 36 erstreckt
sich von dem zweiten Ende 35 weg, wobei es unter einem
Winkel zu dem zweiten Segment 34 des Schafts 31 verläuft. Jeder
der Arme 36 hat eine Öffnung 37.
Die Arme 36 und die Öffnungen 37 formen
eine Halterung für
eine Mehrzahl von Lagerkomponenten, wie weiter unten beschrieben
wird. Eine der Öffnungen 37 wird
von einem Sperring 38 umschlossen. Auch die Humeruskomponente 30 kann aus
einer für
chirurgische Zwecke gebräuchlichen Legierung,
beispielsweise Kobalt-Chrom, bestehen.
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Die
zweite Lagerkomponente 40 ist ein im wesentlichen zylindrisches
Bauteil, das sich an seinem ersten Ende 41 und an seinem
zweiten Ende 42 jeweils nach außen erweitert. Das mittlere
Segment 43 der zweiten Lagerkomponente 40 hat
eine konvexe äußere Oberfläche 44.
Wenn die modulare Ellenbogenprothese im ungekoppelten Modus benutzt wird,
paßt die äußere Oberfläche der
zweiten Lagerkomponente 40 mit der Lagerfläche 24 der
ersten Lagerkomponente 20 zusammen, wie weiter unten beschrieben
wird. Die zweite Lagerkomponente 40 weist auch eine zentrale Öffnung oder
Bohrung 45 auf.
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Der
Stift 50 ist ein im wesentlichen zylindrisches Bauteil
mit einem Hauptteil 51, einem ersten Ende 52 und
einem zweiten Ende 53. Das erste Ende 52 weist
eine Nut 52a auf, in die der Sperring 38 eingreift
und dadurch den Stift 50 in seiner Position sichert. An
dem zweiten Ende 53 befindet sich ein verbreiteter Kopf
oder Flansch 54. Der Kopf 54 hat einen größeren Durchmesser
als die Öffnungen 37 in
den Armen 36 der Humeruskomponente 30. Durch den Stift 50 erstreckt
sich eine zentrale Öffnung
oder Bohrung 55.
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Bei
der Verwendung der Ellenbogenprothese gemäß der vorliegenden Erfindung
im nicht gekoppelten Modus (2 und 3) wird die Ulnakomponente 10 derartig
in eine Ulna implantiert, daß sich
der Schaft 11 in dem Intramedularkanal befindet, wie dies in 2 dargestellt ist. In ähnlicher
Weise wird die Humeruskomponente 30 in den Humerus derartig eingesetzt,
daß der
Schaft 31 in dem Intramedularkanal lokalisiert ist, wie
dies in 2 dargestellt
ist. Die Ulnakomponente 10 und die Humeruskomponente 30 können an
der Ulna bzw. dem Humerus ohne Verwendung von Knochenzement fixiert
werden. Die erste Lagerkomponente 20 ist derart positioniert,
daß ihr
Flansch 23 dem Schlitz 16 in dem Hauptteil 15 der Ulnakomponente 10 benachbart
ist. Danach wird die erste Lagerkomponente 20 in Richtung
auf das Begrenzungsteil 17 verschoben. Dabei greift die
Verriegelungsnoppe 23a in die schräg verlaufende Ausnehmung 18a ein.
Bei der weiteren Bewegung der ersten Lagerkomponente 20 und
dem damit verbundenen weiteren Eingreifen in die Ulnakomponente 10 gleitet
die Verriegelungsnoppe 23a längs der Ausnehmung 18a schräg nach oben
und wird dadurch komprimiert. Wenn die erste Lagerkomponente 20 vollständig in
der Ulnakomponente 10 sitzt, ist die Verriegelungsnoppe 23a über der Öffnung 18 lokalisiert
und wird dekomprimiert. Folglich dehnt sich die Verriegelungsnoppe 23a in
die Öffnung 18 aus
und verhindert dadurch, daß die
erste Lagerkomponente 20 aus dem Schlitz 16 des
Hauptteils 15 herausgezogen wird. Die zweite Lagerkomponente 40 ist
zwischen den Armen 36 der Humeruskomponente 30 so positioniert,
daß die Öffnung 45 mit
der Öffnung 37 fluchtet.
Danach wird der Stift 50 durch eine Öffnung 37 in einem
der Arme 36, durch die Öffnung 45 in
der zweiten Lagerkomponente 40 und durch die verbleibende Öffnung 37 in
den anderen Arm 36 gesteckt, wobei der Sperring 38 in
die Nut 52a eingreift. Weiter wird die zweite Lagerkomponente 40 benachbart
zu der ersten Lagerkomponente 20 so plaziert, daß ihre konkaven
und konvexen Oberflächen
aneinander anliegen. Die erste und die zweite Lagerkomponente 20 und 40 werden
von dem Weichgewebe des Ellenbogens in ihrer Position gehalten.
Auf diese Weise führen
die Lagerkomponen ten 20 und 40 eine Gelenkbewegung
um ihre Lagerflächen
aus und ermöglichen dadurch
die Bewegung des Unterarms.
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4 zeigt eine perspektivische
Explosionsdarstellung der Komponenten der modularen Ellenbogenprothese
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Verwendung im gekoppelten Modus. In diesem Modus werden
die Ulnakomponente 10, die Humeruskomponente 30 und
der Stift 50 der ungekoppelten Konfiguration in Verbindung
mit einer dritten Lagerkomponente 60 benutzt. Die dritte
Lagerkomponente 60 weist einen im wesentlichen zylindrischen Teil 61 auf,
der ein erstes Ende 62, ein zweites Ende 63 und
eine sich durch den zylindrischen Teil 61 erstreckende
Bohrung oder Öffnung 64 auf.
Der zylindrische Teil 61 ist mit einer Basis 65 verbunden.
Auf der dem zylindrischen Teil 61 gegenüberliegenden Seite ist die
Basis 65 mit einem Flansch 66 verbunden. Der Flansch 66 ist
so ausgebildet, daß er
mit dem Schlitz 16 des Hauptteils 15 in gleicher
Weise zusammenpaßt,
wie dies zuvor für
die erste Lagerkomponente 20 beschrieben wurde. An dem
Flansch 66 ist eine Verriegelungsnoppe 66a ausgebildet.
Die erste Lagerkomponente 20, die zweite Lagerkomponente 40 und
die dritte Lagerkomponente 60 können alle aus einem chirurgischen
Metall oder Kunststoff, wie insbesondere ultrahochmolekularem Polyethylen,
hergestellt sein.
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Um
den modularen Ellenbogen der vorliegenden Erfindung im gekoppelten
Modus zu implantieren, wird die Ulnakomponente 10 in die
Ulna derartig implantiert, daß sich
der Schaft 11 in dem Intramedularkanal befindet, wie dies
in 5 dargestellt ist. In ähnlicher
Weise wird der Schaft 31 der Humeruskomponente 30 wie
dargestellt in dem Intramedularkanal des Humerus positioniert. Die
dritte Lagerkomponente 60 wird dann an dem Hauptteil 15 der
Ulnakomponente 10 befestigt, indem man den Flansch 66 in dem
Schlitz 16 des Hauptteils 15 verschiebt, bis die
Verriegelungsnoppe 66a in die Öffnung 18 eingreift.
Dann wird der zylindrische Teil 61 der dritten Lagerkomponente 60 zwischen
den Armen 36 der Humeruskomponente 30 derartig
positioniert, daß die Öffnung 64 mit
den Öffnungen 37 in
den Armen 36 fluchtet. Anschließend wird der Stift 50 durch
eine Öffnung 37 in
einem Arm 36, durch die Öffnung 64 in der dritten
Lagerkomponente 60 und durch die Öffnung 37 in dem verbleibenden
Arm 36 so eingeführt, daß der Sperring 38 in
die Nut 52a eingreift. Auf diese Weise kann die dritte
Lagerkomponente 60 zwischen den Armen 36 eine
Gelenkbewegung um den Stift 50 ausführen. Die dritte Lagerkomponente
wird nicht von dem Weichgewebe des Ellenbogens, sondern von dem
Stift 50 und den Armen 36 in ihrer Position gehalten.
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Somit
wird durch die vorliegende Erfindung ein modulares Prothesensystem
zur Verfügung
gestellt, das intra-operativ wahlweise die Implantation einer gekoppelten
oder ungekoppelten Ellenbogenprothese ermöglicht. Darüber hinaus kann, wenn es notwendig
ist eine ungekoppelte Prothese in eine gekoppelte Konfiguration
umzuwandeln, der Wechsel gemäß der vorliegenden
Erfindung nach der Implantation ohne Entfernen der Ulnakomponente
und der Humeruskomponente durchgeführt werden. Zu diesem Zweck
wird der Arm chirurgisch eröffnet
und der Stift 50 und die zweite Lagerkomponente 40 werden aus
den Armen 36 der Humeruskomponente herausgenommen. Die
erste Lagerkomponente 20 wird von der Ulnakomponente 10 abgenommen,
indem man die Verriegelungsnoppe 23a zusammendrückt und den
Flansch 23 aus dem Schlitz 16 herauszieht. Dann
wird die dritte Lagerkomponente 60 an der Ulnakomponente 10 befestigt,
indem man den Flansch 66 in den Schlitz 16 einschiebt.
Anschließend
wird der zylindrische Teil 61 derartig zwischen den Armen 36 positioniert,
daß die Öffnung 64 mit den Öffnungen 37 in
die Arme 36 fluchtet. Schließlich wird der Stift 50 durch
die Öffnungen
in die Arme 36 und die dritte Lagerkomponente 60 eingeführt und
mittels der Sperrings 38 fixiert. Auf diese Weise wird
dem Operateur ein modulares Ellenbogenprothesensystem in die Hand
gegeben, das es ihm erlaubt, noch nach Beginn der Operation zu entscheiden,
ob eine gekoppelte oder eine ungekoppelte Prothese verwendet werden
soll. Darüber
hinaus stellt die vorliegende Erfindung eine Prothese zur Verfügung, die
von einer gekoppelten in eine nicht gekoppelte Konfiguration oder
umgekehrt konvertiert werden kann, ohne die Ulnakomponente und die
Humeruskomponente aus dem Patienten zu entfernen.
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Die 6 und 7 zeigen eine alternative Ausführungsform
der zweiten Lagerkomponente in Verbindung mit einer Humeruskomponente 30.
Die zweite Lagerkomponente 140 schließt ein im wesentlichen zylindrisches
Teil mit einem ersten Ende 141 und einem zweiten Ende 142 ein.
Der mittlere Abschnitt 143 der zweiten Lagerkomponente 140 weist eine
konvexe äußere Oberfläche 144 auf.
Die äußere Oberfläche der
zweiten Lagerkomponente 140 paßt mit einer Lagerfläche 24 einer
ersten Lagerkomponente 20 zusammen, wenn die modulare Ellenbogenprothese
in dem ungekoppelten Modus benutzt wird. Die Lagerkomponente 140 weist
auch eine zentrale Öffnung
oder Bohrung 145 auf, die sich durch sie hindurch erstreckt.
In Nachbarschaft zu dem zweiten Ende 142 befindet sich
ein verbreiteter Teil oder Kopf 146. In der Lagerkomponente 140 ist
ein Paar von Schlitzen oder Öffnungen 147 ausgebildet.
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Um
die Lagerkomponente 140 an der Humeruskomponente 30 zu
befestigen, werden Arme 136 in die Schlitze 147 derartig
eingeführt,
daß in
den Armen vorhandene Öffnungen 37 mit Öffnung oder Bohrung 145 in
der Lagerkomponente 140 fluchten. Die Öffnungen 37 können mit
einem Gewinde versehen sein, um Schrauben 150 zur Befestigung
der Lagerkomponente 140 an der Humeruskomponente 30 aufzunehmen.
Alternativ kann auch eine Anordnung bestehend aus einem Stift und
einem Sperring, wie zuvor beschrieben, verwendet werden. Es können auch
andere Methoden zur Befestigung der Lagerkomponente 140 an
der Humeruskomponente 30 verwendet werden.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung detailliert dargestellt und beschrieben
wurde, darf dies nur beispielsweise und nicht limitierend verstanden
werden. Vielmehr sind zahlreiche Änderungen der dargestellten
Ausgestaltungen möglich,
ohne von der Erfindung abzuweichen. Die Erfindung soll demzufolge nur
durch den Inhalt der nachfolgenden Ansprüche beschränkt sein.