DE2839092B2

DE2839092B2 - Einstückiger Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese

Info

Publication number: DE2839092B2
Application number: DE2839092A
Authority: DE
Inventors: Hans Dr. 5609 Hueckeswagen Reimer
Original assignee: Individual
Current assignee: Rotthaeuser Roswitha 5609 Hueckeswagen De
Priority date: 1978-09-08
Filing date: 1978-09-08
Publication date: 1981-02-19
Also published as: DE2839092C3; DE2839092A1

Description

Die Erfindung betrifft einen einstückigen Oberschenkefteil einer Hüftgelenk-Endoprothese für eine zetnentlose Verankep'ng, bestehend aus einem mit Längsrippen versehen-n, geradlinigen Schaft mit schräg abragendem Gelenkkopf und mit einer um etwa 45° gegenüber der Schaftachse geneigten Fußplatte des Gelenkkopfes.

Ein derartiges Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese ist durch den Prospekt »Vitallium«. 1971, der Fa. HOWMET, Kiel, bekamrt. Bei den dortigen Ausführungsformen, z. B. Typ 6928, besitzt der Prothesenschaft ein kreuzförmiges Profil, dessen glattwandige Kreuzrippen nach unten hin flacher werden und in einer gemeinsamen, keilförmigen Schaftspitze auslaufen. Bei der Implantation wird der Schaff in einen vorbereiteten Knochenkanal eingetrieben, wc bei allerdings eine sofortige Lagefixierung im Knochen höchstens dann erreichbar ist, wenn der Schaf: strat m in den Knochen eingepreßt wird. Durch die hierbei auftretenden Klemmkräfte können jedoch, insbesondere bei älteren Patienten, Knochenausbrüche auftreten. Das Gleiche gilt für die durch die DE-PS 8 37 294; Chirurg 48, Seiten 474-476, 1977, und Münch. med. Wschr. 118, 1976, Nr. 22, Seiten 693 bis 700, bekannten einstückigen Oberschenkelteile für Hüftgelenk-Endoprothesen, die alle — wenn man von einer Verwendung von Knochenzement absieht — nur durch strammes Einklemmen sofort lagefixiert werden können. Die Gefahr eines Aufsprengens des Knochens ist auch nicht dadurch behebbar, daß man den Prothesenschaf! mit Vorsprüngen an seiner Oberfläche in Form von Noppen, Schuppen oder zirkulären Tragrippen versieht (DE-OS 24 11 617 und DE-PS 8 37 294). Die bekannten Prothesenschäfte werden deshalb nur mit begrenztem Klemmdruck implantiert, wobei jedoch nicht in allen Fällen eine ausreichende sofortige Lagefixierung erreicht wird.

Es sind zahlreiche Ausführungsformen des Oberschenkelteiles von Hüftgelenk-Endoprothesen der vorgenannten Art bekannt, die mindestens aus zwei Stücken, nämlich einem im Knochen zu ''erankernden Schaft und einem auf den Schaft aufsteckbaren oder festschraubbaren Gelenkkopf bestehen. Bei solchen mehrteiligen Endoprothesen wird zunächst der im allgemeinen (DE-OS 25 58 446) mit einem Außengewinde versehene Schaft in den Knochenkanal eingeschraubt und anschließend der mit einer Aufnahmebohrung versehene Gelenkkopf auf das obere, der Aufnahmebohrung angepaßte Ende des Schaftes aufgesteckt. Bei der Implantation der Endoprothese muß darauf geachtet werden, daß der Schaft eine einen paßgerechten Sitz des Kugelgelenkkopfes gewährleistende Lage im Knochen einnimmt, Beim Einschneiden des Gewindes und Einschrauben des Prothesenschaftes können jedoch TorsionskrWte auftreten, die im Einzelfall schwer abzuschätzen und abzufangen sind, insbesondere bei yorgeschädigten Röhrenknochen älterer Patienten, bei denen ausgedehnte Berstungsbrüche mit bedrohlichen Konsequenzen vorkommen können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen

ίο Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese zu schaffen, dessen Verankerung schon sofort nach der

Operation hohe Verdrehungsbelastungen aufzunehmen

vermag..

Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Längsrippen am vorderen Ende selbstschneidende Räumzähne aufweisen. Nach dem Präparieren des Oberschenkelknochens durch Herstellen des Schaftaufnahmekanals und Abschrägen und Planfräsen der Knochenendfläche wird der Schaft in den Oberschenkel eingetrieben, wobei durch die zwischen den Längsrippen verbleibenden Längsnuten des Schaftes BIut~ Fett oder Luft aus dem Kanal entweichen kann, so daß der Gefahr einer Embolie vorgebeugt ist Die voraneilenden unteren Räumzähne graben dabei Längsnuten in der Knochenkanalwandung aus, die die nachfolgenden Längsrippen aufnehmen, so daß der Schaft nunmehr durch Nut/Federverbindungen verdrehungsfest im Knochen sitzt Da der Schaft so weit in den Knochen eingetrieben wird, bis die verbreiterte Fußplatte des

Gelenkkopfteiles auf der Knochenendfläche aufsitzt, wird auch ein guter Kraftschluß zwischen Knochen und Oberschenkelteil erreicht Das Gelenk ist damit nach der Operation sofort funktionsfähig und belastbar. Die Implantation wird zementlos durchgeführt Im Laufe der Zeit wächst das Knochengewebe in die Längsnuten ein. was eine feste und dauerhafte Integration des Schaftes im Knochen gewährleistet Da wegen der Einstückigkeit des Oberschenkelteil« der Prothese eine langwierige Ausrichtung von Schaft und Kugelgelenk-

« teil zu der Hüftgelenkpfanne entfällt, ist die Operationszeit erheblich kürzer. Die von den Zähnen geschnittenen Knochenspäne setzen sich in die Längsnuten, die am Schaft ausgebildet sind, und tragen zu einer schnelleren Bildung von Knochenmaterial in dem Raum zwischen

Knochenwand und Schaft bei.

Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 einen Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-En-

doprothese nach der Erfindung,

Fig.2 einen Schnitt gemäß der Linie IMI in Fig. 1 und

F i g. 3 einen Schnitt gemäß der Linie HI-III in F i g. 1. Fig. 1 zeigt den Oberschenkelteil einer in einem Oberschenkelknochen K implantierten Hüftgelenk-Endoprothese, deren Gelenkkopfteil 1 zusammen mit einem geraden Schaft 2 geradlinig in den im Oberschenkelknochen K ausgebildeten Aufnahmekanal A eingetrieben ist. Der Gelenkkopfteil I umfaßt einen

*° Kugelkopf 3, einen Gelenkhals 4 und eine zu dem Gelenkhals etwa senkrecht verlaufende Fußplatte 5. An der Unterseite der Fußplatte 5 ist der Schaft 2 angeformt, dessen Achse S einen Winkel von etwa 45° mit der Achse Odes Gelenkkopfteiles 1 einschließt.

Der Schaft 2 ist im Querschnitt kreuzförmig (siehe insbesondere Fig.3) und in den Eckbereichen der senkrecht aufeinanderstellenden Längsrippen 6, 7 ausgerundet. An den Stirnflächen der Längsrippen sind

-sse-

Zähne 8 angeformt, die im Bereich des sich verjüngenden vorderen Endes 9 des Schaftes 2 als selbstschneidende RäumzShne W ausgebildet sind. Die f-ängsrippen 6 sind am oberen Ende gebogen und treffen etwa senkrecht auf die Fußplatte S des Gelenkkopfteiles 1 auf, so daß sich eine Stützrippe 11 ausbildet, die einerseits eine gute Kraftübertragung von dem Gelenkkopfteil 1 in den, Schaft 2 erbringt, andererseits einen Beitrag zur Verdrehungssicherheit des Oberschenkelteiles im Knochen liefert

F i g.3 zeigt im Querschnitt den Sitz des Schaftes 2 im Knochen K. Der Durchmesser des Aufnahmekanals A ist so groß, daß beim Eintreiben des Schaftes 2 die an den Stützrippen 6,7 angeformten Räumzähnc 10 Riefen in den Knochen einschneiden. Die Einleitung der auf die Endoprothese ausgeübten Kräfte in den Oberschenkelknochen wird vornehmlich durch die über die ganze Schaftlänge parallel zur Schaftachse S verlaufenden Stützrippen 7 bewirkt

Fig,2 zeigt einen Schnitt durch dei> Schaft der Endoprothese mit ß'i'ckauf die Unterseite der Fußplatte (die Knochenwand wurde aus Anschaulichkeitsgrunden weggelassen). Die Fußplatte 5 des Gelenkkopf teiles 1 ist an ihrer Unterseite mit Riefen 12 versehen. Diese Riefen sind mit scharfen Rändern 13 ausgebildet und verlaufen senkrecht zu der von der Schaftachse S und der Gelenkkopfachse G aufgespannten Ebene. Das Oberschenkelteü wird so weit in den Knochen K eingetrieben, bis die Riefenränder 13 in die Knochenendfläche einschneiden und das Oberschenkelteil somit nicht nur durch Kraftschluß von Schaft und Knochenwand gehalten wird, sondern zusätzlich an der Knochenfläche verankert ist

Anstelle des kreuzförmigen Querschnittes können auch andere Querschnittsformen vorgesehen werden, sofem beachtet ist, daß durch seitliche Kanäle oder eine zentrale Bohrung eine Kompression des Markrauminhaltesund Emboliegefahrver.nieden svid.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch;

Einstöckiger Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Bndoprothese für eine zementlose Verankerung, bestehend aus einem, mit Längsrippen versehenen, geradlinigen Schaft mit schräg abragendem Gelenkkopf und mit einer um etwa 45° gegenüber der Schaftachse geneigten Fußplatte des Gelenkkopfes, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsrippen (6, 7) am vorderen Ende selbstschneidende Räumzähne (10) aufweisen.