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TECHNISCHES
GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung an Implantaten zum Verankern in Knochengewebe und
zum Tragen einer Prothese oder zum Übertragen von elektrischer
und/oder mechanischer Energie von einem Sender zu dem Implantat über eine
Kupplungsvorrichtung, die ein erstes und zweites Kupplungsteil enthält, und
wobei das Implantat eine Flanschbefestigung enthält.
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HINTERGRUND
UND TECHNISCHES PROBLEM DER ERFINDUNG
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Ein Beispiel derartiger Implantate
sind beispielsweise Schädelknochenimplantate
für die Übertragung
von Signalen aus einer mit dem Implantat verbundenen Hörhilfe,
wobei die Flanschbefestigung integral mit dem ersten Kupplungsteil
ausgeführt
ist, eine durchgehende Einheit bildet, wodurch das zweite Kupplungsteil
mit einem seiner Enden mit der Prothese, dem Sender oder dergleichen
verbunden werden kann und mit seinem anderen Ende mit dem ersten
Kupplungsteil verbunden werden kann. Insbesondere kann die Erfindung
eine Entwicklung des in EP-A-715839 (SE-C2 503790) beschriebenen
Gerätes
darstellen.
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Für
derartige Anwendungen wird heutzutage ein zweiteiliges Implantat
verwendet, dessen Teile aneinander mittels einer Schraubverbindung
befestigt werden. Das eine Teil des Implantats besteht aus einem
Gewindeelement, welches in dem Knochengewebe verankert ist, und
das zweite Teil besteht aus einer Buchse, welche das Weichgewebe
durchdringt. Der Grund dafür,
daß das
heutzutage verwendete Implantat in zwei Stücken vorliegt, besteht unter
anderem darin, daß die
heutzutage verwendete chirurgische Technik eine in zwei Schritten
durchgeführte Operation
erfordert. In dem ersten Schritt, wird das Gewindeelement oder die
Knochenschraube eingebaut. Diese kann dann während einer Zeitdauer von mehreren
Monaten ohne irgendwelchen externen Beanspruchungen von aßen während dieser
Zeit unterworfen zu sein, abheilen. Keinesfalls vor dieser Abheilungsperiode
wird der zweite Teil der Operation ausgeführt, durch welche die die externe
Haut durchdringende Buchse installiert wird.
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Ferner kann die wechselseitige Rotationsbefestigung
zwischen dem im Kochen verankerten Innenelement und dem die Haut
durchdringenden Außenelement
eingestellt werden, was bei bestimmten Kupplungstypen, wie z. B.
Bajonettkupplungen erforderlich ist. Im Falle möglicher, ernsterer Hautreizungen
kann der Außensockel
entfernt werden, ohne das im Knochen verankerte Element zu beeinflussen.
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Die Verbindungsschraube dient auch
als ein Überlastungsschutz,
welcher auch so ausgelegt sein kann, daß er bei schweren externen
mechanischen Belastungen bricht, um nicht zu riskieren, daß das eingeheilte,
im Knochen verankerte Element gebrochen wird.
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Aufgrund der zweiteiligen Konstruktion
ist es möglich,
die verwendete Kupplungsvorrichtung ohne die Notwendigkeit einer
Entfernung der Knochenschraube zu verbessern, und wenn die externe
die Haut durchdringende Buchse beschädigt ist, ist es ebenfalls
möglich,
diese ohne Beeinflussung der Knochenschraube auszuwechseln.
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Wenn der Patient schließlich nicht
mit dem mit dem Implantat verbundenen Element (z. B. einer Hörhilfe)
zufrieden ist, kann die intakte Haut wieder ohne die Notwendigkeit
der Entfernung des im Knochen verankerten Elementes hergestellt
werden.
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Ein Problem mit den bisher verwendeten zweiteiligen
Implantaten besteht darin, daß die
Herstellungskosten ziemlich hoch werden, einerseits aufgrund der
Anzahl der Teile, daß heißt, der
Knochenschraube, der Außenbuchse,
der Verbindungsschraube und oft auch wegen Abdichtungs- und Abdeckelementen,
und andererseits aufgrund der Erfordernis sehr enger Toleranzen
für die
Innenbefestigung der betroffenen Teile, insbesondere für Signalübertragungsanwendungen.
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ZWECK DER
ERFINDUNG UND LÖSUNG
DES PROBLEMS
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Der Zweck der Erfindung besteht in
der Erzeugung eines Implantats des vorstehend erwähnten Typs
in dem Einführungsteil
welches:
- – ein
niedrigeres Gewicht hat und daher weniger einem externen Einfluß unterliegt,
- – aus
weniger Elementen besteht,
- – einfacher
und preiswerter mit einer niedrigeren Anforderung an enge Toleranzen
herstellbar ist
- – eine
geringere Häufigkeit
von Hautreizungen besitzt,
- – die
chirurgische Prozedur vereinfacht und die Heilungszeit wesentlich
begrenzt und
- – die
Fähigkeit
haben soll, eine bestimmte externe Kraft aufzunehmen ohne daß sich das
Implantat lockert.
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Ferner sollen die in dem bekannten
Implantat enthaltenen Vorteile beibehalten oder sogar noch verbessert
werden, was bedeutet:
- – daß in ernsteren Fällen einer
Hautreizung oder Beschädigungen
des die Haut durchdringenden äußeren Teils
es möglich
sein soll, dieses ohne Beeinflussung des inneren im Knochen verankerten
Teils zu entfernen.
- – daß die Verbindung
mittels einer Schnappverbindung funktioniert und Trennung mittels
einer Drehbewegung beibehalten bleibt.
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Diese Aufgaben wurden durch die in
den Ansprüchen
definierten Merkmale gelöst.
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BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Hierin nachstehend wird die Erfindung
detaillierter in einigen Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1 stellt
einen Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsform
eines Implantats gemäß der Erfindung
mit einem hinzugefügten
Gerätekupplungsteil
dar.
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2 stellt
einen Schnitt durch das im Vergleich zu 1 um 90 Grad gedrehte Implantat nach einer
Abtrennung seines Kupplungsteils, dessen Neueinbau und dessen Schraubbefestigung
dar.
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3 stellt
einen Querschnitt durch ein Implantat gemäß einer zweiten Ausführungsform
dar.
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4 stellt
einen Querschnitt durch alle das Teil der zweiten Ausführungsform
gemäß 3 bildenden Elemente nach
einer Abtrennung der Implantatschraube dar.
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5 stellt
einen Querschnitt durch das zusammengebaute Implantat gemäß 4 mit montiertem Gerätekupplungsteil
dar.
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6 und 7 stellen Querschnitte durch
eine dritte und vierte Ausführungsform
der Erfindung dar.
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8 stellt
einen Querschnitt durch ein getrenntes erstes Kupplungsteil dar.
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BESCHREIBUNG
VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 und 2, welche eine erste Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
darstellen, veranschaulichen dieses in zwei unterschiedlichen Stufen,
welche hierin nachstehend detaillierter beschrieben werden.
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Im Gegensatz zu der Kupplungsvorrichtung gemäß SE-C2-503790
ist das Kupplungsteil 11 des Implantates 10 integral
mit der Flanschbefestigung 12 des Implantats ausgeführt, wobei
diese Befestigung aus einer Schraube 13 besteht, welche
an ihrem unteren Teil mit einer Abschrägung 14 ausgestattet
ist, welche möglicherweise
Schneidkanten bilden kann, während
der obere Teil der Schraube sich in einem Flansch 15 fortsetzt.
Ferner ist die Flanschbefestigung mit einer axialen Sackbohrung 16 mit
Innengewinde 17 ausgestattet. Das Implantat setzt sich
von dem Flansch 15 aus fort und setzt sich in ein Kupplungsteil 11 fort,
welches hierin nachstehend als Kupplungsteil des Implantats bezeichnet
wird, welches als eine Buchse ausgebildet ist und welches an seinem
oberen freien Endkante an der Innenseite mit einem ringförmigen Wulst 18 ausgestattet
ist. Das Im plantat wird aus einem Material hergestellt, welches
ausreichend von dem menschlichen Körper akzeptiert wird, wie z.
B. aus Titan oder rostfreiem Stahl, was bedeutet, daß das buchsenförmige Kupplungsteil 11 starr
ist.
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Die Schraube 13 des Implantats 10 ist
zum Einschrauben in eine Bohrung in Knochengewebe 19 gedacht,
welches beispielsweise der Schädelknochen
sein kann, wodurch die Schraube so weit angezogen wird, daß der Flansch 15 an
dem Knochengewebe aufliegt.
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Der Übergang zwischen der Flanschbefestigung 12 des
Implantats zu seinem Kupplungsteil 11 ist als eine Materialschwächung 20 ausgelegt,
welche eine Verformungszone ausbildet.
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Das zweite Kupplungsteil 21 der
Vorrichtung, hierin nachstehend auch als das Geräteteil bezeichnet, ist mit
einem seiner Enden mit einer Hörhilfe 22, einer
Prothese oder dergleichen verbindbar und sein anderes Ende ist als
ein Steckteil ausgelegt, welches mit dem buchsenförmigen Teil 11 des
Implantates verbindbar ist. Für
diesen Zweck ist das Geräteteil mit
einer Umfangsnut 23 ausgelegt, welche über eine Schnappwirkung mit
dem ringförmigen
Wulst 18 an dem Kupplungsteil 11 des Implantates
zusammenwirken soll. Das Geräteteil 21 ist
mit einer internen Aussparung 24 versehen, wodurch auch
dieser Teil buchsenförmig
ist. Die Elastizität
des Steckteils wurde mittels einer Anzahl axialer Schlitze 25 erzielt,
wodurch federnde Zungen 26 ausgebildet werden. Wenigstens
einige von den Zungen 26a sind länger als der Rest der Zungen 26,
wobei die längeren
Zungen beim Drehen des Geräteteils 21 mit
wenigstens einem wulstartig erhabenen Abschnitt 27 zusammenwirken,
welcher in der dargestellten Ausführungsform auf den Umfangsflansch 28 eines
Löseelementes ausgebildet
ist, welches teilweise in die Aussparung 24 einsetzbar
ist.
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Da die zwei Kupplungsteile 11 und 21 wechselseitig
drehbar, gleiten bei einer derartigen Drehung die längeren Zungen 26a an
der Erhebung 27 hoch, wodurch die Kupplungsteile voneinander
getrennt werden.
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Wenn aus irgend einem Grund das Kupplungsteil 11 des
Implantats entfernt werden muß,
beispielsweise aufgrund einer Hautreizung oder aufgrund der Tatsache,
daß es beschädigt oder
verformt wurde, kann dieses durch einen (in 4 dargestellten) Buchsenschneider 30 geschehen,
wodurch ein Teil der Verformungszone 20 so weggeschnitten
werden kann, daß das
Kupplungsteil 11 und das Geräteteil 21 des Implantates
getrennt werden. Wenn das Kupplungsteil 11 des Implantates
nicht beschädigt ist,
kann es wiederverwendet werden, wodurch ein Dichtring 32 in
dem durch den Sockelschneider 30 erzeugten ringförmigen Raum 31 positioniert
wird, worauf mittels einer Schreibe 33 und einer Verbindungsschraube 34,
welche in das Innengewinde 17 der Implantatschraube 13 geschraubt
wird, eine Verbindung zwischen den Teilen 11 und 21 erreicht
wird.
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Aufgrund der Tatsache, daß das Kupplungsteil 11 und
die Flanschbefestigung 12 des Implantats integral ausgeführt sind,
können
die Operation in einer Stufe ausgeführt und diese in vollem Umfang nach
einer Abheilungsperiode von einigen Wochen benutzt werden. Die Trennung
der zwei Kupplungsteile 11 und 21 kann in derselben
einfachen Weise wie früher
durch Drehen des Geräteteils
im Bezug auf das stationäre
Implantat ausgeführt
werden.
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3, 4 und 5 stellen eine etwas modifizierte Ausführungsform
dar, wobei das Löseelement 29 redundant
ist und die wulstartig erhabenen Abschnitte 27 an einer
Schulter 35 innerhalb des buchsenförmigen Kupplungsteils 11 angeordnet
sind. Die Verbindungsschraube 34 kann mit einem derart
breiten Kopf ausgelegt sein, daß das
gelöste
erste Kupplungsteil 11 ohne eine Zwischenverbindung einer Scheibe
miteinander verschraubt werden kann und dadurch ein guter physikalischer
Kontakt zwischen den Teilen erzeugt werden kann. Durch die Auslegung
wird die Anzahl der Komponenten um ein weiteres Teil reduziert.
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6 und 7 stellen eine Ausführungsform mit
einer etwas modifizierten aus einem Übergang von dem ersten Kupplungsteil 11 zu
der Flanschbefestigung 12 bestehenden Vertormungszone mit
einem Z-förmigen
Querschnitt dar. In derselben Weise wie in der vorstehenden Ausführungsform
soll diese Zone eine Fähigkeit
besitzen, eine externe Beeinflussung auf das erste Kupplungsteil
in einer solchen Weise aufzunehmen, daß nur ein kleinerer Teil dieser Beanspruchungen
elastisch auf die Flanschbefestigung übertragen wird. Ein Abschnitt
der Vertormungszone 20 (z. B. der Steg des Z-Profils) kann
bei einer notwendigen Demontage der Hauptteile 11, 12 des
Implantates wegge fräst
werden, so daß die
Teile getrennt sind, wobei die Flanschbefestigung immer noch in
dem Knochengewebe befestigt ist. Um diese Teile noch einmal zu verbinden
zu können,
ist eine Scheibe 38 erforderlich, welche den weggefrästen Abschnitt überbrückt. Somit
wird die Unterkante des ersten Kupplungsteils 11 dadurch
gegen die Scheibe 38 geschraubt, welche aus einem elastischen
Material bestehen kann, so daß somit
eine Verformungszone nach der Trennung und der anschließenden Wiederverbindung
der Teile erzeugt wird. Die ringförmige Nut 39 zwischen
der Verformungszone 20 und der Flanschbefestigung 12 kann
als eine Nut für
einen Führungsstift 40 verwendet
werden, der an dem Ende des Schneiders 30 befestigt ist.
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Natürlich ist es auch möglich, das
verformte und getrennte erste Kupplungsteil 11 für ein getrenntes
derartiges Teil zu verwenden, wie es in 8 dargestellt ist, und welches nicht
durch einige lose Details, wie z. B. die Scheibe 38 vervollständigt werden muß, da diese
in das Kupplungsteil eingebaut ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt,
sondern es ist eine Anzahl von Varianten innerhalb des Schutzumfangs der
Ansprüche
möglich.
Somit kann das erste Kupplungsteil des Implantats, welches in den
dargestellten Ausführungsform
als ein zur Aufnahme des steckerförmigen freien Kupplungsteils
gedachtes Buchsenteil ausgelegt ist, statt dessen als ein Steckteil
ausgelegt werden, während
das zweite Kupplungsteil als ein Buchsenteil ausgelegt wird.
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LISTE DER
BEZUGSZEICHEN
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- 10
- Implantat
- 11
- erstes
Kupplungsteil
- 12
- Flanschbefestigung
- 13
- Schraube
- 14
- Abschrägung
- 15
- Flansch
- 16
- Sackbohrung
- 17
- Innengewinde
- 18
- ringförmiger Wulst
- 19
- Knochengewebe
- 20
- Materialschwächung/Verformungszone
- 21
- Zweites
Kupplungsteil/Geräteteil
- 22
- Hörhilfe
- 23
- Nut
- 24
- Aussparung
- 25
- Schlitze
- 26
- kurze
Zunge
- 26a
- lange
Zunge
- 27
- erhabener
Abschnitt/Wulst
- 28
- Flansch
- 29
- Löseelement
- 30
- Buchsenschneider
- 31
- ringförmiger Raum
- 32
- Dichtring
- 33
- Scheibe
- 34
- Verbindungsschraube
- 35
- Schulter
- 36
- Hals
- 37
- Flansch
- 38
- Scheibe
- 39
- Ringförmige Nut
- 40
- Führungsstift