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Die
Erfindung ist auf ein Celluloseacetat-Antihaft-Wundkissen oder -Verband
und insbesondere auf ein Celluloseacetat-Antihaftkissen mit einem
niedrigen Gehalt an darauf aufgebrachtem Siloxanausrüstmittel
gerichtet. Das Kissen findet auf medizinischem Gebiet zum Aufbringen
auf Wunden, insbesondere Verbrennungen Verwendung.
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Zahlreiche
Verletzungen und insbesondere Verbrennungen erfordern die Anwendung
eines Typs Kissen, Gaze, Tuch, Verband oder einer ähnlichen
Abdeckung (hierin gemeinsam „Verband" genannt) zum Schützen der
Wunde, während
sie heilt. Wunden, insbesondere Verbrennungen, weisen manchmal Schwierigkeiten beim
Heilen auf und neigen häufig
zu einer Infektion, da natürliche
Hautschutzsperren gesprengt werden und sich selbst langsam reparieren.
Das am häufigsten
verwendete Verbandmaterial ist Baumwolle, da es sowohl wohlfeil
als auch leicht verfügbar
ist. Baumwollverbände
neigen jedoch dazu, wie denen, die sie verwenden, bekannt ist, an
dem verletzen Gebiet festzukleben, selbst wenn die Oberfläche des
verletzten Gebiets mit einem Gleitmittel wie etwa Vaseline oder
einer ähnlichen
Substanz oder einem Arzneimittel, das ein Gleitmittel enthält abgedeckt
ist. Entwicklungen auf medizinischem Gebiet haben zu einigen Verbesserungen
bei medizinischen Verbänden
geführt,
wovon zwei durch Johnson & Johnson's nichthaftende Verbände der
Marke ADAPTICTM und die von der Kendall-Futuro Company vertriebenen
sterilen Kissen der Marke Curity® TELFA® dargestellt
werden. Von den Verbänden
der Marke ADAPTICTM wurde gefunden, daß sie aus
einem Celluloseacetatkissen bestehen, daß mit Petrolatum oder einer ähnlichen
Substanz getränkt
wurde, um ihm Antihafteigenschaften zu verleihen. Obschon das Petrolatum
die Haftung an einer Wunde verringert, führt seine Verwendung zu einem
Kissen, das fettig ist und verglichen mit einem Kissen ohne Petrolatum
unter Verschmutzung zu handhaben ist. Der TELFA®-Verband
besteht aus einer Polyethylenterephthalathülle (PET) und einer alkalisch
gewaschenen Baumwolleinlage, wobei die Antihafteigenschaften durch
die PET-Hülle
vermittelt werden.
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Ein
weiterer Verband wird in dem am 31. August 1988 veröffentlichten
chinesischen Patent Nr. CN-87 101 823A an Tie Han et al. offenbart.
Dieses chinesische Patent beschreibt einen „Medizinischen Antihaftverband", der mittels nackten
Celluloseacetats unter Herstellen einer gesponnenen und gewobenen
Gaze oder eines Vlieses mit einem Gewicht von 50–80 g/m2 hergestellt
wurde. Es wird keine weitere Information die Behandlung des Celluloseacetatmaterials
vor, während
oder nach der Herstellung des Verbands betreffend gegeben. Der Verband
enthielt kein Biostat, noch wurde die Verwendung eines Biostats
nahegelegt.
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Patente
der Vereinigten Staaten, die die Verwendung von Cellulosematerialien
und Siloxanmaterialien bei Wundverbänden offenbaren, schließen die
- – US-A-5
372 739 an B. Shiram, die Fasern einschließlich Celluloseacetatfasern
mit Polyethylenglykolfettsäuren
darauf zur Haftungsverringerung beschreibt;
- – US-A-4
984 570 an Langen et al., die einen Wundverband mit einem Celluloseacetat-Saugkissen
und einer hydrophoben Chemiefaserabdeckung über dem Kissen aufweist, wobei
die Abdeckung die Wunde berührt;
- – US-A-4
546 027 an Holvoet, die die Verwendung eines gerippten Vliesstoffes
für medizinische
und chirurgische Kompressen beschreibt, wobei die Kompressen die
Verwendung kunststoffverstärkter
Cellulosefasern einschließen;
- – US-A-5
635 201 an Fabo, die die Verwendung eines härtbaren Siloxanmaterials beschreibt,
das auf eine Trägeroberfläche beschichtet
wurde und unter Bilden eines Siloxangels wärmegehärtet wurde und
- – US-A-5
685 832 an Chen et al. ein, die einen Wundverband beschreibt, der
ein gewebtes Celluloseacetatsubstrat und ein teilweises Lösungsmittel
darauf beschreibt, wobei der Verband in kontrollierter Weise als
therapeutisches Mittel wirkende Essigsäure freisetzt.
- – Die
US-A-3 285 245 an Eldridge et al., die einen absorbierenden Wundverband
mit einem absorbierenden Träger
und einer nicht absorbierenden Deckschicht beschreibt.
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Obschon
diese Verbände
verschiedene Eigenschaften aufweisen, die die Haftung verringern
oder andere Vorteile liefern können,
enthalten sie Gleitmittel und/oder Flüssigkeiten oder flüssigkeitsfreisetzende
Mittel und verwenden andere Fasern als Celluloseacetat zum Liefern
der Nichthaftungseigenschaften.
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Haftverbände und
Verfahren zum Herstellen von Haftverbänden sind in der Technik wohlbekannt,
wie durch die US-A-4 595 001 an Potter und die darin angeführten Patentzitate
veranschaulicht wird (ein chirurgischer Verband, der eine Haftschicht
zum Befestigen eines Verbands an einem Körper trägt), wobei alle dessen Lehren
durch Verweis hierin inbegriffen sind.
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Die
DE-A-20 07 449 offenbart ein nicht gewebtes textiles Material (Rayon),
das mit mindestens 1 Gew.-% Siloxan beschichtet ist und ein Bakterizid
enthalten kann.
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Obschon
die vorstehenden Verbände
Verbesserungern beim Verringern der Haftung des Verbands an Wunden
darstellt, sind weitere Verbesserungen auf dem Gebiet höchst erwünscht. Insbesondere
wäre ein
verbesserter Celluloseacetatverband auf medizinischem Gebiet brauchbar,
da Celluloseacetat sowohl beim Anziehen weißer Blutzellen chemotaktisch
als auch hydrophil ist. Die für
weiße
Zellen chemotaktische Eigenschaft der Celluloseacetatfasern ist
bei einem Wundverband erwünscht,
da weiße
Blutzellen bei der Infektionsbekämpfung
behilflich sind. Die hydrophile Eigenschaft ist erwünscht, da
sie beim Entfernen überschüssiger Flüssigkeiten
behilflich ist, die aus der Wundoberfläche während des Heilungsvorgangs
austreten können. Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung auf das Bereitstellen eines derartigen
verbesserten Verbands gerichtet.
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Ein
Ziel der Erfindung ist das Bereitstellen eines Wundverbands, der
aus Celluloseacetat hergestellt ist und der verbesserte Nichthaftungseigenschaften
aufweist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist das Bereitstellen eines Wundverbands,
der aus Celluloseacetat und einem geringen Gehalt an einem Siloxanausrüstmittel
hergestellt ist, wobei der Verband verbesserte Nichthaftungseigenschaften
aufweist.
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Ein
Ziel der Erfindung ist das Bereitstellen eines Selbstklebeverbands
mit einem daran angebrachten Wundverbandkissen, wobei das Kissen
aus Celluloseacetat und einem geringen Gehalt an einem darauf aufgebrachten
Siloxanausrüstmittel hergestellt
ist, wobei das Kissen verbesserte Nichthaftungseigenschaften aufweist.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist das Bereitstellen eines Biostat
enthaltenden Wundverbands und/oder Selbstklebeverbands mit einem
daran angebrachten Wundverband, wobei der Verband zum Teil oder vollständig aus
Celluloseacetat besteht und einen geringen Gehalt an einem Siloxanausrüstmittel
aufweist, wobei der Verband verbesserte Nichthaftungseigenschaften
aufweist.
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Somit
bezieht sich die Erfindung auf
- (1) ein textiles
Material umfassend Celluloseacetatfasern und Celluloseacetatfasern
mit einer ausgewählten
Menge eines Biostats darin und ein Siloxan, wobei die biostathaltigen
Fasern von 1% bis 100% der Fasern in dem textilen Material ausmachen,
das Siloxan von 0,01% bis 0,0001% ausmacht und das textile Material
aus der aus gewebten und nicht gewebten textilen Materialien bestehenden
Gruppe ausgewählt ist;
- (2) das textile Material gemäß (1), wobei
das textile Material ein nicht-gewebtes
textiles Material ist, die biostathaltigen Fasern von 1% bis 30%
der gesamten Fasern ausmachen und die biostathaltigen Fasern von 0,01%
bis 5% Biostat enthalten;
- (3) das textile Material gemäß Anspruch
(1) oder (2), wobei die Celluloseacetat- und biostathaltige Celluloseacetatfaser
von 1,1 bis 55 dtex je Filament (1 bis 50 dpf) aufweisen.
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Die
Erfindung ist auf einen Wundverband gerichtet, der nicht an einer
Wundoberfläche
haftet oder der bezüglich
der in der Technik bekannten Wundverbände verbesserte Nichthaftungseigenschaften
aufweist. In einer Ausführungsform
umfaßt
die Erfindung einen gewebten oder nicht gewebten (Vlies) Celluloseacetatverband.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Erfindung eine nicht gewebte (Vlies) Celluloseacetatbahn und
ein besonders bevorzugter, nicht gewebter Verband umfaßt ein Spinnvliesmaterial
mit einem Gewicht von etwa 20 bis etwa 90 g/m2 (Gramm
je Quadratmeter). Diese Ausführungsformen
umfassen weiter solche zusätzlichen
Substanzen wie etwa niedrige Gehalte an Siloxanmaterialien zum Ausrüsten des
Verbands oder der zum Herstellen des Verbands verwendeten Fasern
und weiter zum Verleihen haftungsverringernder Eigenschaften, und
antibiologische Mittel wie etwa Bakterizide und Fungizide, die in
das Celluloseacetat eingearbeitet werden können, bevor es zu einem Filament
zur Verwendung beim Herstellen des Verbandes ausgeformt wird, oder
solche in eine Faser eingearbeiteten antibiologischen Mittel, die
zusammen mit Celluloseacetatfasern zum Herstellen des Verbandes
verwendet werden können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Erfindung auf einen Herstellungsgegenstand gerichtet, umfassend
einen Klebestreifen mit einem Klebstoff auf einer Seite darauf und
einen Wundverband, der an einem Teil der Klebeseite des Streifens
haftet, wobei der Wundverband eine oder eine Mehrzahl Schichten
aus einem textilen Material umfaßt, das Celluloseacetat- und
biostathaltige Celluloseacetatfasern mit einem Biostatgehalt von
1% bis 5% und ein Siloxan in einer Menge von 0,01% bis 0,0001% umfaßt, wobei
die Menge biostathaltiger Fasern in dem Verband von 1% bis 100%
der gesamten Fasern in dem Verband beträgt.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „antibiologisch" oder „Biostat" und Abwandlungen
davon bedeuten jede Substanz, die eine Wirkung auf einen biologischen
Organismus aufweist und bedeutet insbesondere Bakterizide, Antibiotika,
Fungizide, Herbizide, antimikrobielle Mittel und ähnliche
Substanzen, die biologische Organismen, sowohl Tiere als auch Pflanzen,
beeinflussen.
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Der
hierin verwendete Ausdruck „Verband" bedeutet jedes zum
Schützen,
Polstern oder Abdecken aufgebrachte Material und schützt allgemein
eine Wunde vor einer Verletzung oder vor irgendwelchen unerwünschten
Berührungen.
Das Material kann in jeglicher Form wie etwa Kissen, Gaze, Gewebe,
Tuch oder einer ähnlichen
Form vorliegen, wie sie auf medizinischem Gebiet verwendet wird.
Der Verband kann als solcher oder zusammen mit einer darauf aufgebrachten
oder darin enthaltenen medizinischen oder anderen Substanz verwendet
werden und kann mehrfache Schichten aus den Celluloseacetatmaterialien
umfassen aus denen der Verband hergestellt ist.
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Die
Ausdrücke „nicht
klebend", „keine
Haftung", „antihaftend", „nicht
haftend", „Antihaft" und Abwandlungen
davon und ähnliche
Ausdrücke
können
austauschbar zum Bezeichnen eines Verbands verwendet werden, der
an einer Wunde entweder nicht festklebt oder haftet oder der bezüglich anderer
Verbände
eine verringerte Neigung zeigt, an einer Wunde festzukleben oder
zu haften.
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Der
Verband kann entweder aus einem gewebten oder einem nicht gewebten
(Vlies) Celluloseacetat hergestellt sein, wobei nicht gewebtes bevorzugt
ist. Weiter kann der Verband aus Celluloseacetat allein oder in
Kombination mit einem weiteren zur Verwendung in medizinischen Verbänden geeigneten
Filament oder Faser einschließlich
Polyester, Polyolefine, Polyamide und Baumwolle hergestellt sein,
wobei Polyester bevorzugt sind.
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Alle
Prozentwerte hierin sind solange nicht anders angegeben Gewichtsprozente.
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Allgemeine Herstellungsverfahren
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Der
Celluloseacetat enthaltende Verband der Erfindung kann ein gewirktes,
gewebtes oder nicht gewebtes Material sein, wobei nicht gewebt bevorzugt
ist. Das zum Herstellen eines Celluloseacetatverbands verwendete
Spinnverfahren kann entweder Trockenspinnen oder Naßspinnen
sein, so wie diese Begriffe vom Fachmann verstanden werden. Eine
Beschreibung von Celluloseacetatfilamenten und -fasern (hierin nachstehend
gemeinsam „Fasern" genannt) und der
zum Herstellen derartiger Fasern verwendeten Materialien und Verfahren
ist in der „Encylopedia
of Chemical Technology, 4. Ausg." (Wiley-Interscience,
John Wiley & Sons, New
York), Bd. 10, Seite 204–253
(nicht gewebte textile Materialien), 598– 624 (Celluloseester) und
696–726 (regenerierte
Cellulosematerialien) zu finden und sind dem Fachmann wohlbekannt.
Das Herstellen gewirker und gewebter textiler Materialien ist dem
Fachmann wohlbekannt.
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Das
zum Einarbeiten antibiologischer Materialien in eine Faser verwendete
Verfahren ist in der Technik wohlbekannt, wie durch die US-A-3 959
556 und US-A-4 343 853 an Morrison veranschaulicht wird, die das Einarbeiten
eines antimikrobiellen Mittels in ein thermoplastisches Harz zum
Herstellen einer Faser mit dem mit dem Harz innig vermischten antimikrobiellen
Mittel beschreiben. Celluloseacet ist eine thermoplastische Substanz.
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Gewebte
textile Materialien können
unter Verwenden von Celluloseacetatfasern durch herkömmliche, dem
Fachmann bekannte Webverfahren hergestellt werden. Derartige Techniken
können
zum Herstellen entweder eines textilen Materials (nur) aus Celluloseacetat
oder eines textilen Materials verwendet werden, das Celluloseacetat
und eine zweite Faser mit einem mit dem Faserharz innig vermischten
antibiologischen Mittel umfaßt.
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Nicht
gewebte textile Materialien (Vlies) können unter Verwenden von Celluloseacetatfasern
durch herkömmliche,
dem Fachmann bekannte Nicht-Web-Techniken
hergestellt werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
das nicht gewebte textile Material gemäß dem Spinnvliesverfahren hergestellt.
Das Spinnvliesverfahren kann zum Herstellen entweder eines textilen
Materials (nur) aus Celluloseacetat oder eines textilen Materials
verwendet werden, das Celluloseacetat und eine zweite Faser mit
einem mit dem Faserharz innig vermischten antibiologischen Mittel
umfaßt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
ist die das antibiologische Material enthaltende Faser Celluloseacetat
und die das antibiologische Material enthaltende Faser liegt in
dem textilen Material in einer Menge von mehr als null Prozent bis
100% der gesamten Fasern des textilen Materials vor.
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Die
Fasern zum Herstellen gewebten oder nicht gewebten textilen Materials
werden unter Verwenden von Spinndüsen mit 50 bis etwa 250 Öffnungen
darin zum Herstellen von Filamenten von 1,1 bis 55 dtex je Filament
(1 bis 50 Denier je Filament (dpf)) hergestellt, wobei 1,1 bis 5,5
dtex (1–5
dpf) bevorzugt sind. Materialien mit größerem dpf werden verwendet,
wenn mehrfache „Schichten" bei einem nicht
gewebten, textilen Material zum Beispiel zu einer durch eine Schicht
aus schwereren Fasern verliehenen Festigkeit gewünscht werden oder wenn es erwünscht ist,
einem textilen Material mehr „Körper" zu verleihen. Die
textilen Materialien und insbesondere textilen Spinnvliesmaterialien
werden vorzugsweise in einem Gewichtsbereich von 20 bis 90 g/m2 hergestellt. Nach dem Bilden des textilen
Materials wird das textile Material anschließend vernadelt oder verpreßt, um ein
textiles Material mit 10 bis 200 Öffnungen je Quadratzentimeter
zu ergeben. Wahlweise kann das textile Material wie gebildet und
nicht unter Bilden von Öffnungen
verpreßt
oder vernadelt verwendet werden. Auf das Bilden und Ver nadeln des
textilen Materials folgend kann das textile Material wahlfreie Zusatzbehandlungen
wie etwa Waschvorgänge
erfahren. Bei bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird das textile Material mit einer siloxanhaltigen
Lösung
gewaschen, die 2,27 Kilogramm (kg) 70% Sentry NF30 und 30% Nuwet® 500
(beide von Witco Chemicals, Greenwich, CT, USA) in etwa 226 Liter
entionisiertem oder destilliertem Wasser (5 lb. auf 60 Gallonen)
umfaßt.
Der Fachmann ist mit den vorangehenden Siloxanmaterialien vertraut
und die Erfindung lehrt hiermit, daß durch ähnliche Silikonmaterialien
aus anderen Quellen ersetzt werden kann. Die Siloxanbehandlungszeit
liegt typischerweise im Bereich von 10–30 Minuten, wobei 15 Minuten
eine typische Behandlungszeit sind. Auf die Siloxanbehandlung folgend
wird das textile Material gegebenenfalls zum Entfernen überschüssigen Silikons
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Siloxanmenge auf dem textilen
Material nach dem Waschen und Trocknen beträgt von 0,01% bis 0,0001%. Das
textile Material kann anschließend
gefaltet, geschnitten oder auf andere Weise verarbeitet und zum
Verkauf an den Endverbraucher verpackt werden. Das textile Material
wird durch irgendein in der Technik bekanntes Sterilisierungsverfahren,
zum Beispiel durch Gammabestrahlung, wodurch typischerweise 27–34 KGy
zugeführt
werden, sterilisiert. Wenn ein Verband auf Wunden aufgebracht wird,
kann ein Verband aus einer oder mehr Schichten des textilen Materials
der Erfindung bestehen. Typischerweise können eine bis zwanzig Schichten verwendet
werden, wobei die genaue Anzahl durch die Natur und/oder Schwere
der Wunde bestimmt wird.
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Beispiel 1: Siloxan und
kein Biostat enthaltendes textiles Celluloseacetatmaterial
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Unter
Anwenden der vorstehend beschriebenen allgemeinen Verfahren wurden
Filamente von 3 dpf aus einer Mehrzahl von Spinndüsen extrudiert,
um eine Faser herzustellen, die nachfolgend bei dem Spinnvliesverfahren
zum Herstellen eines nicht gewebten, textilen Materials mit 77 g/m2 Gewicht mit 24 Öffnungen je Quadratzentimeter
verwendet wurde. Das textile Material wurde gewaschen, mit der Siloxanlösung behandelt, getrocknet,
verpackt und mittels Gammastrahlung sterilisiert. Wahlweise kann
ein textiles Material durch herkömmliches
Weben unter Verwenden eines Spinngarns aus einem Celluloseacetatstapel,
z. B. ein 1 × 1-Muster in glatter
Bindung mit vergleichbarem Gewicht des textilen Materials hergestellt
werden. Der Siloxangehalt ist 0,01% bis 0,0001%.
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Beispiel 2: Siloxan und
ein Biostat enthaltendes textiles Celluloseacetatmaterial
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Unter
Anwenden der vorstehend beschriebenen allgemeinen Verfahren wurden
Fasern von 3 dpf aus Spinndüsen
extrudiert und die sich daraus ergebenden Fasern wurden zum Herstellen
eines nicht gewebten, textilen Spinnvliesmaterials mit 77 g/m2 Gewicht verwendet. Eine oder eine Mehrzahl
beim Herstellen des textilen Materials verwendeter Fasern war eine
Faser, die das Biostat Microban® [2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether
oder alternativ 5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)phenol], ein chloriertes
Phenoxymaterial enthielt, das mit einem der in den Morrison-Patenten
(US-A-3 959 556 oder US-A-4 343 853) offenbarten identisch ist.
Die beim Herstellen des textilen Materials dieses Beispiels verwendete
Microban® enthaltende
Faser war von Celanese Acetate LLC, Charlotte, NC, USA, erhältliche
Microsafe® Celluloseacetatfaser.
Andere beim Ausführen der
Erfindung brauchbare Biostatfasern schließen Polyolefin-, Polyamid-,
Polyester-, Polyacrylat-, Polyvinylalkohol- und ähnliche, dem Fachmann bekannte
Fasern ein. Im allgemeinen kann das Biostat in das Harz des textilen
Materials in einer Menge von 0,01% bis 5% eingearbeitet werden.
Die in diesem Beispiel verwendete, in die Faser eingearbeitete Biostatmenge
betrug 2%.
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Die
in ein gewebtes oder nicht gewebtes textiles Material eingearbeitete
Menge an biostathaltiger Faser kann von 1% bis 100% betragen. Vorzugsweise
kann die Menge von 1% bis etwa 50% und am bevorzugtesten von 3%
bis 30% betragen. Die in diesem Beispiel verwendete Menge biostathaltiger
Faser in dem textilen Spinnvliesmaterial betrug 30%. Das vernadelte
textile Material wurde gewaschen, mit der Siloxanlösung behandelt,
getrocknet, verpackt und mittels Gammastrahlung sterilisiert. Der
Siloxangehalt ist 0,01% bis 0,0001%.
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EINSATZERPROBUNGEN
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Einsatzerprobungen
wurden an vier Krankenhäusern
in China, alles Verbrennungshauptzentren, ausgeführt, da Verbrennungen in China,
wo Ölheizgeräte zur Innenbeheizung
während
der Wintermonate und offenes Feuer ganzjährig zum Kochen verbreitet
verwendet werden, häufig
auftreten. Als Ergebnis konnte wegen eines leicht verfügbaren Patientenbestands
eine Bewertung des Verbandes der Erfindung und anderer Verbände viel
rascher durchgeführt
werden. Außer dem
werden aus Kostengründen
Verbände
im allgemeinen über
einen längeren
Zeitraum auf den Verbrennungen belassen, bevor sie gewechselt werden,
solange eine medizinische Notwendigkeit oder Umstände nichts
anderes vorschreiben.
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Die
klinischen Direktoren jedes Krankenhausverbrennungszentrums wurden
gebeten, beim Entwerfen eines Einzeluntersuchungsprotokolls zu helfen,
das zum Bewerten des Verbandes der Erfindung gegenüber anderen,
in China gemeinhin verwendeten Brandverbänden verwendet wird.
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Bei
den Einsatzerprobungen wurden vier verschiedene Verbände verwendet.
Diese sind:
- 1. Baumwollgaze
- 2. Kangda, ein in China im Handel erhältlicher Verband
- 3. CAYX, ein von Yong Xing Company im Handel erhältlicher „nackter" Celluloseacetatverband
und
- 4. CAM, der gemäß Beispiel
2 hergestellte Celluloseacetatverband der Erfindung.
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Der
Kangda-Verband ist ein Nylonnetztuch mit einer Baumwollfüllung. Der
CAYX-Verband ist „nacktes" Celluloseacetat
mit keinem erkennbaren anderen Material wie etwa Petrolatum, Siloxan
oder Biostat und ist dem des vorstehend zitierten chinesischen Patents
87 1 01823 A ähnlich.
Der CAM-Verband wurde gemäß Beispiel
2 hergestellt.
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Die
Verbände
wurden in standardisierter Weise auf eine ausreichend große Körperfläche auf
jeden Patienten gelegt, die alle vier Verbände aufnimmt. Es wurde eine
Zeichnung von jeder Verbrennungsstelle auf dem Patientenbewerbungsbogen
angefertigt, um die Reihenfolge des Aufbringens und die Lage jedes
Verbands aufzuzeichnen. Jede Verbandsprobe war mindestens 10 × 10 cm2 und sechzehn (16) Lagen dick. Vor dem Legen
des Verbands auf die Verbrennungsoberfläche wurde eine dünnsche Schicht
SilvadeneTM-Creme entweder auf die Verbrennungsstelle
oder den Verband aufgebracht. Das Silvadene wurde bei jedem nachfolgenden
Verbandswechsel erneut aufgebracht. Nach dem Aufbringen wurden die
Verbände
mit einem Standardmaterial wie etwa Baumwollgaze überdeckt,
um den Verband an Ort und Stelle zu halten.
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Um
jegliche Unterschiede, die das Vorhandensein einer Mehrzahl ärztlicher
Beurteilen zur Folge haben könnte,
auf ein Mindestmaß zu
verringern, wurde jeder Einsatzerprobungsstelle ein Arzt als Hauptbeurteiler
zugeordnet, der das Patientenbewertungsformblatt ausfüllt. Dieses
Formblatt wurde bei jedem Verbandswechsel durch den Hauptuntersuchungsarzt
ausgefüllt.
Die Verbände
wurden anfangs nach 24 Stunden gewechselt und das Wechseln wurde
später,
als die Wunden heilten, auf 48 Stunden ausgedehnt. Jeder Verbandswechsel
führt zu
einer getrennten Beurteilung.
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Die
Teilnehmer waren Patienten, die mit Verbrennungen mindestens zweiten
Grades auf weniger als 50% des Körpers
eingeliefert worden waren. Die Patienten waren zwischen 15 und 55
Jahre alt und waren frei von irgendwelchen medizinischen Zuständen wie
etwa Diabetes, HIV und anderen immunsuppresiven Zuständen, die
eine Wundheilung beeinflussen. Eine angestrebte Anzahl von 30 Teilnehmern
beiderlei Geschlechts wurde für
die Einsatzerprobung an jedem Krankenhausort ausgewählt. Insgesamt
270 Patienten aus allen Krankenhausorten wurden bei den Untersuchungen
erfaßt.
Die Ergebnisse der Einsatzerprobung sind in Tabelle 1–5 angegeben.
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Der
Schmerz wurde auf einer Skala von 1–10 bewertet, wobei (1) kein
Schmerz und zehn (10) der schlimmste Schmerz ist. Die Haftung wurde
ebenfalls auf einer Skala von 1–10
bewertet, wobei (1) keine Haftung ist und zehn (10) bedeutet, daß der Verband
an der Wunde festgeklebt ist. Das Aussehen der Wunde wurde auf einer
Skala von 10–100
bewertet, wobei 100 das schlechteste Aussehen anzeigt. Der „P"-Wert (Schmerz-Wert)
ist als 99% definiert und ist bei der Erfindung bedeutend kleiner
als Baumwolle.
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TABELLE
1
Schmerzbewertungen N = 270 Patientenbegegnungen
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Tabelle
2
Schmerzbewertungen nach Krankenhaus
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Die
Ergebnisse der Tabelle 1, Schmerz, zeigen, daß der Microsafe®-Fasern
enthaltende CAM-Verband mit einer Siloxanbehandlung bedeutend weniger
Schmerzen als irgendein anderer Verband verursachte, als er abgenommen
wurde. Der CAM-Verband wies eine durchschnittliche Bewertung von
2,02 aus insgesamt 262 Werten (Verbandswechsel) im Gegensatz zu
einer durchschnittlichen Bewertung von 2,70 für den nächstbesten Verband, CAYX, auf.
Die Schmerzbewertung von CAYX, dem nackten Celluloseacetatverband,
war ungefähr
35% höher
als die von CAM, dem Verband der Erfindung. Baumwollverband wies
die höchste
Schmerzbewertung, etwa das Doppelte der von CAM auf. Bei den Ergebnissen
bestand kein Unterschied, wenn das Alter und Geschlecht der Patienten
in Betracht gezogen wurden.
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Der
Gesamtverlauf der Bewertungen blieb gleich, als die Bewertungen
auf die teilnehmende Klinik wie in Tabelle 2 dargestellt aufgetrennt
wurden, was zeigt, daß die
statistischen Daten fehlerfrei sind und daß es keine Unregelmäßigkeiten
gab.
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Tabelle
3
Bewertungen der Wundhaftung (N = 270 Patientenbegegnungen)
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Tabelle
4
Bewertungen der Wundhaftung nach Krankenhaus
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Die
Ergebnisse der Tabelle 3, Bewertungen der Haftung, zeigen, daß der Microsafe®-Fasern
enthaltende CAM-Verband mit einer Silikonbehandlung bedeutend weniger
haftend an einer Wunde als irgendein anderer Verband war. Der CAM-Verband wies eine
durchschnittliche Bewertung von .2,01 aus insgesamt 262 Werten (Verbandswechsel)
im Gegensatz zu einer durchschnittlichen Bewertung von 2,83 für den nächstbesten
Verband, CAYX, auf. Die Bewertung der Haftung von CAYX, dem nackten
Celluloseverband, ist etwa 40% höher
als die von CAM, dem Celluloseacetatverband der Erfindung. Baumwollverband
wies die höchste
Bewertung der Haftung, etwa das Doppelte der von CAM auf. Bei den
Ergebnissen bestand kein Unterschied, wenn das Alter und Geschlecht
der Patienten in Betracht gezogen wurden.
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Der
Gesamtverlauf der Bewertungen blieb gleich, als die Bewertungen
auf die teilnehmende Klinik wie in Tabelle 4 dargestellt aufgetrennt
wurden, was zeigt, daß die
statistischen Daten fehlerfrei sind und daß es keine Unregelmäßigkeiten
gab.
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Tabelle
5
Bewertungen des Wundaussehens
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Obschon
das Beurteilen des Aussehens von Wunden oft sehr subjektiv ist,
wünschten
die an der Untersuchung beteiligten Ärzte dies jedoch als einen
der zu bewertenden Faktoren mit aufzunehmen. Das Aussehen wurde
beurteilt, nachdem die Verbände
abgenommen worden waren und wurde nach dem Ausmaß der beobachteten, gesund
erscheinenden Wundoberfläche
bewertet. Je größer das
Ausmaß der
beobachteten gesunden Wundoberfläche
war, desto niedriger war die Bewertung.
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Die
Ergebnisse der Tabelle 5, Bewertung des Wundaussehens, zeigen, daß der Microsafe®-Fasern enthaltende
CAM-Verband mit einer Siloxanbehandlung zur niedrigsten Bewertung
führte
und wurde somit als Beispiel angesehen, daß die Wunde richtig heilte.
Der CAM-Verband wies im Gegensatz zu einer durchschnittlichen Bewertung
von 20,25 für
den nächstbesten
Verband, CAYX, eine durchschnittliche Bewertung von 18,58 auf. Baumwollverband
wies eine Bewertung des Aussehens von 25,60 auf. Bei den Ergebnissen
bestand kein Unterschied, wenn das Alter und Geschlecht der Patienten
in Betracht gezogen wurden.
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Falls
ein idealer Wundverband gestaltet werden könnte, würde er die Wundoberfläche schützen, während er
das gesunde, granulierende Gewebe beim Abnehmen nicht stören, Blut
und andere Flüssigkeiten
absorbieren, die Wundheilung durch die Leukozytenchemotaxis fördern helfen,
das Gesamtinfektionsrisiko verringern würde und wäre verglichen mit anderen im
Handel verfügbaren
Verbänden
wohlfeil. Obschon Baumwolle seit langem hauptsächlich wegen seiner Verfügbarkeit
und niedrigen Preises der Standardverband zur Verwendung bei Verbrennungen
und anderen heilenden Wunden ist, fördert sie selbst nicht den
Heilungsprozeß.
Mikroskopisch ist Baumwolle eine Faser, die eine unregelmäßige Oberfläche mit
zahlreichen winzigen Ausstülpungen
auf der Faseroberfläche
besitzt. Es sind diese Ausstülpungen,
die bewirken, daß Baumwollfasern
an der Wundoberfläche
unangenehm festkleben. Im Gegensatz dazu besitzen Celluloseacetatverbände und
insbesondere der hierin beschriebene CAM-Verband Vorteile gegenüber Baumwolle.
Celluloseacetatfasern weisen im allgemeinen eine glatte Oberfläche ohne
Unterbrechungen oder Ausstülpungen
auf, um sich in einer Wundoberfläche
zu verfangen. Im Hinblick auf diese Tatsache ist es nicht überraschend,
daß Celluloseacetat
weniger haftend als Baumwolle oder andere Materialien ist.
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Es
ist anzumerken, daß obschon
sowohl der CAYX- als auch CAM-Verband aus textilem Celluloseacetatmaterial
gefertigt ist, der CAM-Verband der Erfindung dem aus CAYX in allen
Bereichen überlegen
ist. Ohne an eine besondere Theorie oder Erklärung gebunden zu sein, wird
angenommen, daß dies
das Ergebnis dessen ist, daß CAM
sowohl ein Biostat als auch ein Siloxan enthält.
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Obschon
diese Erfindung mit dem Schwerpunkt auf den bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist für
den Fachmann offensichtlich, daß Abänderungen
der bevorzugten Ausführungsformen
verwendet werden können
und es beabsichtigt ist, daß die
Erfindung anders als hierin spezifisch beschrieben sowohl auf medizinischem
als auch nicht-medizinischem Gebiet ausgeführt werden kann. Auf medizinischem Gebiet
können
wie hierin angegeben Biostat enthaltende Polyester- oder Polyolefinfasern
anstelle der biostathaltigen Celluloseacetatfasern verwendet werden.