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Beim Stranggießen von Metall transportiert ein
anfangs schmaler schmelzflüssiger
Metallstrom aus einer Rinne schmelzflüssiges Metall vom Ofen zum
Verteiler oder zur Zwischenpfanne, der (die) Metall in die Stranggießmaschine
verteilt. Gewöhnlich ist
die Rinne schmal, um Wärme
zu erhalten und Oxidation des Metalls zu verhindern, besonders bei
Metallen mit relativ hohem Schmelzpunkt, z. B. Kupfer oder Stahl.
Um ein relativ dünnes
Metallprofil mit mindestens etwa 300 Millimetern (etwa 12 Inch)
Breite in einer Stranggießmaschine
zu gießen,
muß das
Metall gewöhnlich
ausgebreitet und normalerweise zu einem breiteren Strom bis zu seinem
Eintritt in die Gießmaschine
werden. Beim Stranggießen
solcher Profile durch das Gießverfahren
mit offenem Gießbad
gehört
zu andauernden Problemen die Zufuhr eines ausgewogenen schmelzflüssigen Metallstroms über die
volle Gießbreite.
Erwünscht
ist, einen gleichmäßigen, minimal
turbulenten, gleichmäßig warmen, aber
nicht unnötig
warmen schmelzflüssigen
Metallstrom in die volle Breite der Gießmaschine zu erhalten, während zugleich
verfrüht
erstarrende Tropfen oder "Bärte" verhindert werden
sollen, die bei ihrem schließlichen
Abbrechen ein rissiges Produkt verursachen oder die Gießmaschine
blockieren. Das Gießen
mit offenem Gießbad
ist in der US-A-4712602 von Kaiser et al. beschrieben, die dem Rechtsnachfolger
der vorliegenden Erfindung übertragen
ist.
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Honeycutt et al. offenbarten in den US-A-4828012
und 4896715 eine Zwischenpfanne oder einen Verteiler zur Zufuhr
von schmelzflüssigem Metall,
der (dem) schmelzflüssiges
Metall aus einer Rinne-, einem schmalen Kanal, zugeführt wurde.
Der Verteiler von Honeycutt wies ein oder mehrere Ablenkplatten
auf, um einen schmelzflüssigen
Metallstrom auf eine ver größerte Strombreite
abzulenken und zu verteilen, der nahe der Oberseite einer unteren
eines Paars waagerecht angeordneter Walzen einer Doppelwalzengießmaschine
abgeschieden wurde, aus der das Gußerzeugnis nahezu waagerecht austrat.
Honeycutt bezweckte primär,
eine ungleichmäßige höhere Temperatur
des schmelzflüssigen Metalls
an den Kanten des Stroms als in der Mitte beizubehalten. Mit den
Verfahren und Vorrichtungen von Honeycutt wurden die oben diskutierten
Probleme nicht gelöst.
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Ferner ist in der US-A-4715428 ein
Gießgefäß offenbart,
das benachbart zu einer Gießfläche angeordnet
ist. Das Gefäß weist
ein Aufnahmeende und ein Austrittsende auf. Ein Zwischenteilstück hat vom
Aufnahmeende zum Austrittsende eine allmählich zunehmende Breite und
eine allmählich
abnehmende Tiefe. Zudem können
Wehrplatten im Gießgefäß zum Ablenken
oder Dämpfen
des schmelzflüssigen
Metallstroms vorgesehen sein.
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Im wesentlichen gelöst oder
hauptsächlich überwunden
werden die o. g. Probleme beim Gießen von schmelzflüssigem Metall
mit offenem Gießbad
in einer breiten Stranggießmaschine
mit Hilfe eines neuen Verteilers, um schmelzflüssiges Metall unter Einsatz
von Grundsätzen
zu verteilen, die bisher nicht beim Stranggießen von Metallen genutzt wurden.
Dieser neue Verteiler weist ein Wehr mit konkaver Form auf seiner
Zulauf- bzw. Stromaufwärtsseite in
Draufsicht auf. Ein anfangs tiefes, langsamfließendes zugeführtes Metall
von der Stromaufwärtsseite trifft
auf diesem Wehr zusammen und läuft
als flacher Strom darüber
hinweg oder hindurch. Durch die Tiefenabnahme des Stroms kommt es
zur Fließbeschleunigung.
Diese Zunahme der Fließgeschwindigkeit,
wenn das Metall das Wehr durchquert, tritt natürlich in lokalisierten Vektorrichtungen
auf, die senkrecht zum Wehr an jedem lokalisierten Punkt über die
Breite des gebogenen Wehrs sind. Dadurch wird der schmelzflüssige Metallstrom
fächerartig
ausgebreitet. Dieser fächerartige
schmelzflüssige
Metallstrom wird direkt auf eine annähernd waagerechte fächerförmige Etage
oder Schürze
geleitet. Der Strom breitet sich fächerartig auf der Schürze auf
ruhige, geordnete Weise auf die volle Sollbreite an der Stromabwärtskante
der Schürze
aus, wobei an diesem Punkt der Metallstrom gleichmäßig nach
unten in die Gießmaschine
fließt.
Besonders relevant ist die Erfindung für Bandgießmaschinen.
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Da für gleichmäßigere Temperaturverteilung über die
volle Breite des resultierenden aufgefächerten Stroms gesorgt ist,
kann die Temperatur von eintretendem schmelzflüssigem Metall im Zulaufkanal vorteilhaft
kühler
als die sein, die beim Einlauf in breite Stranggießmaschinen
nach dem Stand der Technik verwendet wird, da eine zuverlässige Gleichmäßigkeit
der Temperatur die Wahrscheinlichkeit vermeidet, daß unerwünschte verfrühte lokalisierte
Erstarrungsbereiche beim Einlaufvorgang auftreten.
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Weitere Aufgaben, Aspekte, Merkmale
und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden näheren Beschreibung
der derzeit bevorzugten Ausführungsformen
im Zusammenhang mit den beigefügten
Zeichnungen hervor, die als Veranschaulichung dienen und die Erfindung
nicht einschränken sollen.
Insbesondere bezieht sich die Beschreibung hauptsächlich auf
eine Doppelband-Gießmaschine. In
den verschiedenen Ansichten bezeichnen entsprechende Bezugszahlen
durchweg gleiche Komponenten oder Elemente. Große Umrißpfeile weisen "stromabwärts", was die Richtung
des schmelzflüssigen
Metall- oder Produktstroms von der Rinne bis zu seinem Austritt
aus der Stranggießmaschine
als erstarrtes Produkt bezeichnet. "Stromaufwärts" ist die Gegenrichtung.
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1 ist
eine Seitenansicht einer Doppelband-Stranggießmaschine.
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2 ist
eine Perspektivansicht des leeren Verteilers der Erfindung mit einem
Abstreifer. Die Ansicht ist von oben und stromabwärts, und
der neue Verteiler, das neue gebogene Wehr und die neue divergierende
Schürze
sind in Beziehung zum Unterwagen und Unterband einer Doppelband-Stranggießmaschine
dargestellt.
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3 zeigt
die Vorrichtung von 2,
aber im Blick von oben und stromaufwärts.
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4 ist
eine Draufsicht auf den Verteiler mit einem Abstreifer, dargestellt
in Beziehung zum Unterwagen und Unterband einer Doppelband-Stranggießmaschine.
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5 ist
eine Querschnittseitenansicht des Verteilerwehrs und der Verteilerschürze von 2, 3 und 4 an
ihrer Mittellinie 5-5 in 4.
Ein schmelzflüssiger
Metallpegel ist in 5 so
dargestellt, daß der
Abstreifer eine Oberseite des Stroms berührt, den Strom aber nicht drosselt.
Gezeigt sind nur Einzelheiten, die für den schmelzflüssigen Metallstrom in
der Ebene des Querschnitts relevant sind.
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6 gleicht 5, zeigt aber eine größere Metalltiefe
im Sumpf zur linken, der durch eine Rinne gespeist wird. Diese Ansicht
zeigt den Normalbetrieb.
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7 gleicht 6, zeigt aber den ungewollt mit
Abbruch verstopften Schlitz des Wehrs, weshalb das schmelzflüssige Metall über den
Abstreifer fließt.
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8 ist
eine ähnliche
Ansicht wie 5, zeigt
aber eine Ausführungsform
der Erfindung ohne einen Abstreifer. 9 ist
eine Perspektivansicht einer Ausführungsform der Erfindung mit
Spritzeinlauf im Blick von oben und stromaufwärts. Ein oberes Gießband einer
breiten Doppelband-Stranggießmaschine
ist in 9 in gestrichelter
Kontur gezeigt.
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Die Erfindung kann z. B. in Verbindung
mit einer breiten Bandstranggießmaschine 10 (1) vorteilhaft verwendet
werden, die ein oder mehrere breite endlose flexible metallische
Bänder
als Hauptwand oder -wände
der Form nutzt. Ein solches Gießband
ist beweglich, endlos, dünn,
flexibel, metallisch und wassergekühlt. Die Elemente des Bands
treten nacheinander in eine breite bewegliche Form ein und verlassen
sie, während
sie sich darin in Richtung des Produktflusses bewegen. Zur Veranschaulichung wird
die Erfindung in ihrem Gebrauch mit einer Doppelband-Stranggießmaschine 10 beschrieben.
Beschrieben ist eine solche Maschine in solchen Patenten wie der
US-A-4674558 von
Hazelett et al. oder US-A-4588021 von Bergeron et al., die dem Rechtsnachfolger
der vorliegenden Erfindung übertragen und
hierin durch Verweis eingefügt
sind.
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Kurz gesagt wirkt die Stranggießmaschine 10 mit
einer Verteilervorrichtung 11 als Ausführung der Erfindung zusammen.
Ein Zufluß aus
schmelzflüssigem
Metall M (4, 5, 6, 7 und 8) wird aus einer Rinne 34 zum
Verteilen des fließenden Metalls
in das Stromaufwärts-
oder Einlaufende E der Maschine geführt, das in einen Formbereich
C führt,
der zwischen einem oberen Gießband 12 und
unteren Gießband 14 gebildet
ist. Diese Bänder
sind um einen Oberwagen U bzw. Unterwagen L angeordnet und werden
auf ovalen Wegen um die stromaufwärts bzw. stromabwärts liegenden
Lauftrommeln 16 bzw. 18 des Oberwagens U und um
die stromaufwärts
bzw. stromabwärts
liegenden Lauftrommeln 20 bzw. 22 des Unterwagens
L geführt.
Ein Paar Kantendämme 24 (nur
einer in 1 gezeigt)
schließt
das schmelzflüssige
Metall bei seinem Erstarren seitwärts ein, was die Abgrenzung
des Formbereichs C in seinem Querschnitt komplettiert. Ein Metallgußprodukt
P tritt aus dem Stromabwärts-
oder Auslaufende D der Maschine 10 aus. Die Ebene des Produkts
P wird räumlich
auch als Walzbahn bezeichnet. Der Gießwinkel oder die Neigung S
in 1 ist das Gefälle in Stromabwärtsrichtung,
das die Ebene P mit der Waagerechten bildet.
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In 1 bis 6 ist die am stärksten bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung, des Verteilers bei 11 gezeigt. Ein Zulauf,
ein Strom aus sich langsam bewegendem schmelzflüssigem Metall M, kommt aus
einer Rinne oder einem Kanal 34 auf der linken oder Stromaufwärtsseite
und endet in einem Sumpf 35. Am Stromabwärtsende
dieses Sumpfs 35 ist ein gebogenes Wehr 33 positioniert,
das als Kreisbogen dargestellt ist. Wie 4 am deutlichsten zeigt, ist eine Stromaufwärtsseite 36 des
gebogenen Wehrs 33 in der Draufsicht konkav. Darstellungsgemäß liegt die
Sohle (tiefste Stelle) 41 des Sumpfs 35 wesentlich
tiefer als die waagerechte obere Überlauffläche oder Kantenfläche 37 des
Wehrs 33. Der Sumpf 35 kann sich auch auf eine
größere Breite
als die Oberseite 37 des Wehrs 33 seitwärts (seitlich)
erweitern, was 4 am
klarsten zeigt.
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Schmelzflüssiges Metall, das sich vom Sumpf 35 stromabwärts bewegt,
läuft dann
an einem Querschlitz oder einer sich waagerecht erstreckenden gebogenen Öffnung 40 über dem
gebogenen Wehr 33 zusammen und durchfließt sie.
Diese Öffnung
bildet eine Art von Wehr, ein Schlitzwehr, dessen Schlitzlänge über den
schmelzflüssigen
Metallstrom so angeordnet ist, daß das Metall es durchläuft. Die
Unterseite des gewölbten,
gebogenen Schlitzes 40 ist durch das gewölbte, gebogene
Wehr 33 dargestellt. Darstellungsgemäß ist die Oberseite des gewölbten, gebogenen
Schlitzes 40 durch einen gewölbten, gebogenen waagerechten
Abstreifer 38 gebildet, der über der waagerechten Wehroberseite 37 positioniert
und zu ihr ausgerichtet ist. Der Sumpf 35 ist tiefer oder
breiter, gewöhnlich
sowohl tiefer als auch breiter, als das schmale Senkrechtmaß des Schlitzes 40 im
Schlitzwehr 33, um eine erwünschte wesentliche Geschwindigkeitserhöhung des schmelzflüssigen Metalls
zu bewirken, wenn es am gebogenen Wehr vorbeiläuft und den gebogenen Schlitz 40 durchfließt.
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Nähert
sich das schmelzflüssige
Metall M im Sumpf 35 dem Schlitz 40, bewirken die Tiefe
des Sumpfs 35 und sein Einschlußvolumen, daß sich das schmelzflüssige Metall
im Sumpf viel langsamer bewegt, als es später fließt, wenn es den Schlitz 40 durchströmt. Ein
wichtiges Merkmal des wagerechten Schlitzes 40 ist die
konkave Form seines gebogenen Wehrs 33 und gebogenen Abstreifers 38 auf
ihren Stromaufwärtsseiten
oder anders gesagt die konvexe Form des gebogenen Wehrs 33 und
gebogenen Abstreifers 38 auf ihren Stromabwärtsseiten;
zusammen bilden sie zwischen sich den Schlitz 40.
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Treten momentane Schwankungen (Variationen)
der Geschwindigkeit oder Menge von schmelzflüssigem Metall auf, das durch
die relativ kleine Strömungsquerschnittfläche der
Rinne (des Kanals) 34 fließt, werden solche Durchflußgeschwindigkeitsschwankungen
im relativ großen
Einschlußvolumen und
in der großen
freien Oberfläche
des Sumpfs 35 absorbiert, ohne daß es zu erheblichen Pegelschwankungen
von schmelzflüssigem
Metall benachbart zum Wehr 33 (8) oder benachbart zum Wehr 33 und
Abstreifer 38 (6)
kommen kann. Im Grunde dient dieses große Einschlußvolumen und die freie Oberfläche des
Sumpfs 35 relativ zum kleinen Durchflußquerschnitt des Kanals 34 als
Isolierkammer, die zwischen dem Kanal 34 und dem Wehr 33 eingefügt oder
zwischen dem Kanal 34 und der Barriere eingefügt ist,
die durch das Wehr 33 und seinen zugehörigen Abstreifer 38 gebildet
ist, wodurch die schmelzflüssige
Metallhöhe
benachbart zum Wehr (8)
im wesentlichen kon stant bleibt und benachbart zum Wehr und zum
Abstreifer (6) im wesentlichen
konstant bleibt, um die Differenzhöhe Δh im wesentlichen konstant zu
halten und somit die resultierenden radialen, fächerartig ausgebreiteten Geschwindigkeitsvektoren 54 (4) im wesentlichen konstant
zu halten.
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Die erwähnte Wölbung des zu beschreibenden
Schlitzes 40 ist seine gebogene Form im Blick von oben.
Die dargestellte Kreisbogenwölbung
des Schlitzes 40 hat ihre Mitte an einem stromaufwärts gelegenen
Punkt 0 (4) mit einem
Radius R der kreisförmigen
Wölbung.
In 4 sind zwei Strichlinien 53 gezeigt,
die zu Seitenwänden 52 ausgerichtet sind
und sich stromaufwärts
erstrecken, wodurch sie in einem Winkel θ zusammenlaufen. Der Treffpunkt dieser
Linien 53 zeigt, daß der
stromaufwärts
gelegene Mittelpunkt 0 für
den Radius R am Scheitel des Divergenzwinkels θ liegt. Ein wesentlicher Gedanke der
Erfindung ist, eine gewünschte
radial gerichtete Geschwindigkeitszunahme am gebogenen Schlitz 40 zu
bewirken, d. h. an der Oberkante 37 des gebogenen Wehrs 33.
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Vor der Erläuterung dreier nachfolgend
dargelegter, vorteilhafter gleichzeitiger Effekte ist es hilfreich, Ähnlichkeiten
zwischen der Ausführungsform von 1 bis 6 (die am stärksten bevorzugte Ausführungsform)
und der Ausführungsform
von 8 (eine bevorzugte
Ausführungsform)
zu beschreiben. Im Normalbetrieb (gemäß 6) des gebogenen Wehrs 33 mit
einem gebogenen Schlitz 40 (1 bis 6), der durch die Oberseite 37 des
gebogenen Wehrs 33 und die Unterseite des gebogenen Abstreifers 38 und
dazwischen gebildet ist, drosselt und steuert die Größe (Fläche) der
durch diesen Schlitz 40 gebildeten Öffnung den Durchfluß. Ist der
schmelzflüssige
Metallpegel im Sumpf 35 tiefer (gemäß 5), so daß der Abstreifer 38 das
schmelzflüssige
Metall kaum oder überhaupt
nicht berührt,
arbeitet das Wehr 33 nicht mehr als Schlitzwehr, sondern
wirkt als Überlaufwehr,
wobei seine im wesentlichen waagerechte Oberseite als Überlaufkante 37 des
Wehrs 33 dient. Die Ausführungsform von 8 hat eine im wesentlichen waagerechte Überlaufoberseite
(Oberkante) 37, ohne daß ein Abstreifer über dieser
Oberseite positioniert ist. Somit arbeitet die Ausführungsform
von 8 stets als Überlaufwehr 33 mit
einer Überlaufoberseite 37.
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Drei gleichzeitige Effekte, im folgenden
mit (A), (B) und (C) bezeichnet, treten auf, wenn schmelzflüssiges Metall
an der konkaven Stromaufwärtsseite
des gebogenen Schlitzes 40 zusammenläuft oder an der konkaven Stromaufwärtsseite
der Überlaufwehrkante 37 zusammenläuft.
- (A) Es kommt zu einem Pegelabfall, d. h. einem Abfall
der Potentialdruckhöhe.
Dieser Abfall ist als Differenzhöhe Δh angegeben,
insbesondere gemäß 5 und 6 und alternativ gemäß B.
- (B) Diese Differenzhöhe Δh erscheint
erneut als Umwandlung von potentieller Energie in kinetische Energie,
d. h. als Beschleunigung, ein Zusatz zur Geschwindigkeitshöhe des schmelzflüssigen Metallstroms.
- (C) Das schmelzflüssige
Metall wird von der konvexen Stromabwärtsseite der Öffnung 40 oder von
der konvexen Stromabwärtsseite
der Überlaufkante 37 stromabwärts getrieben
und in einem divergierenden radialen, fächerförmigen Strömungsmuster 56 abgegeben.
Entsprechende Radialgeschwindigkeitsvektoren mit im wesentlichen gleicher
Länge und
Dichte weisen stromabwärts, speziell
die Vektoren 54 in 4.
Jeder Geschwindigkeitsvektor 54 im fächerförmigen Strömungsmuster 56 weist
in die Richtung des lokalen hydrostatischen Drucks des sich zuvor
nähernden,
relativ ruhigen schmelzflüssigen
Metalls M an jeder lokalisierten Stelle hinter dem gebogenen Wehr 33,
wo das Metall über
dessen gebogene Überlaufkante 37 trat
und sich beschleunigte, d. h. sich in eine Richtung beschleunigte,
die allgemein lotrecht zu jeder jeweiligen lokalisierten Stelle
auf der gebogenen Überlaufkante 37 des
gebogenen Wehrs 33 ist, und sich dann verlangsamte, wenn es
sich anschließend
in einem fächerartigen
Strömungsmuster 56 auf
einer Schürze 50 auffächerte,
was eine Dicke 51 bildet.
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Bei Überlegungen zur am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung kann man berücksichtigen,
daß der
gebogene Schlitz 40 anstelle der in den obigen Absätzen (A),
(B) und (C) erwähnten
gebogenen Überlaufkante 37 tritt,
weil sich ein Öffnungswehr
in ein Überlaufwehr
verwandelt, wenn der schmelzflüssige
Metallpegel gering ist, was aus dem Vergleich von 5 mit 6 und 8 hervorgeht. In der am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist die resultierende Dicke des schmelzflüssigen Metallstroms 56 auf
der Schürze 50 durch
das schmale senkrechte Maß des
Schlitzes 40 beschränkt (6). In jedem Modus der Erfindung
tritt das schmelzflüssige
Metall nach Durchlaufen des Schlitzes 40 und nach Einwirken
der Effekte (A), (B) und (C) auf eine flache, im wesentlichen waagerechte
fächerförmige Etage
oder Schürze 50 aus,
die so angeordnet ist, daß sie
eine geringe Einstellung ihrer Neigung ermöglicht, die waagerecht dargestellt
ist und die am besten bei etwa 1 Grad Steigung funktioniert. Allgemein
sollte sie kein erhebliches Gefälle
haben, sondern sollte zwischen etwa 2 Grad Steigung und keiner Steigung
(d. h. eben) eingestellt sein.
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Darstellungsgemäß liegt die Oberseite der Schürze 50 höhengleich,
d. h. auf gleichem Niveau wie die gebogene Überlaufwehrfläche 37,
obwohl die Oberseite der Schürze
an ihrem Stromaufwärtsende tiefer
als die Wehrkante 37 plaziert sein kann, um Turbulenz zu
erzeugen, wenn Turbulenz stromabwärts erwünscht ist, was notwendig sein
kann, um Seigern bestimmter Legierungen zu verhindern. Ein geeigneter
Gesamtwinkel θ der
waagerechten, fächerartigen
Divergenz zum Erhalten einer maximalen Breite W beträgt etwa
55 Grad, wobei etwa 60 Grad der maximale Nutzwinkel ist. Die Verteilervorrichtung 11 als
Ausführung
der Erfindung ist mit Divergenzwinkeln θ von nur 15 Grad nützlich,
sofern dies für eine
spezielle Einleitung von schmelzflüssigem Metall in eine Stranggießmaschine
erwünscht
ist. Der Grund für
eine solche Einstellung des Divergenzwinkels Θ ist, daß dadurch die Geschwindigkeitsänderung
des entlang der Schürze 50 fließenden Metallstroms 56 wie
seine Dicke 51 einstellbar wird. Die erreichte Breite W
ist auch zur Länge
der Schürze 50 proportional.
In der gezeigten Ausführungsform
der Erfindung ist W zweckmäßig nur
etwa 300 mm (12 Inch) breit, was zu einer Verteilung von nur etwa
dem Zweifachen der Breite des Schlitzes 40 führt, obwohl der
ursprüngliche
Beweggrund für
die Erfindung das Gießen
noch breiterer Profile war.
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Die Seitenwände 52 stehen über der
Schürze 50 vor
und schließen
den divergierenden Überlauf 56 seitwärts über die
Schürze
ein. Ein Versteifungsträger 70 unter
der Schürze
beschränkt
ihre Verzerrung durch Wärme.
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Das schmelzflüssige Metall trifft am Ende 57 der
Schürze 50 mit
einer gleichmäßigen Dicke 51 des Stroms 56 über seine
nunmehr nahezu voll ausgedehnte Breite W ein. Darstellungsgemäß beträgt die Breite
W auf einer Rampe 58 etwa 900 Millimeter (etwa 35 1/2 Inch),
was etwa das 6,5-fache der waagerechten Breite (etwa 140 mm) des
Schlitzes 40 in geradliniger Messung ist. Dadurch wird
eine gleichmäßige fächerartige
Verteilung 54 von mehr als dem Sechsfachen durch das gebogene
Wehr 33 mit einem gebogenen Schlitz 40 vorteilhaft
erreicht.
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In 1 grenzt
eine nach unten geneigte Austrittsrampe 58 an das Ende 57 (2 und 3) der Schürze 50 an, und diese
Rampe nimmt das strömende
schmelzflüssige
Metall 56 von der Schürze 50 auf.
Die Rampe 58 ist kein wesentlicher Bestandteil der Erfindung.
Allerdings wirkt sie vorteilhaft zum gleichmäßigen Leiten von schmelzflüssigem Metall
in Doppelbandgießmaschinen
der Konfiguration von 1,
in denen das Metall in ein offenes Metallgießbad 72 (5 bis 8) kaskadieren soll, das auf dem unteren
Gießband 14 liegt.
Die Verteilervorrichtung 11 darf das Band 14 nicht
berühren,
das sich über
die Oberseite der stromaufwärts
gelegenen unteren Lauftrommel 18 bewegt. Daher muß das so
geleitete schmelzflüssige
Metall über
eine kleine Entfernung herabfallen, bevor es das Gießband erreicht.
Wie 4 klar zeigt, hat
die Rampe 58 einen kleineren Auffächerungsgrad als die Schürze 50.
Darstellungsgemäß ist die
Rampe 58 in ihrem maximalen bevorzugten nutzbaren Winkel
von etwa 15 Grad nach unten geneigt und ermöglicht dem fließenden schmelzflüssigem Metall 56,
gerade genug Geschwindigkeit anzunehmen, um sich vom Rand oder von
der Lippe 62 in einer gleichmäßigen Kaskade 64 ( 2, 5 bis 8)
auf das umlaufende untere Gießband 14 sauber
zu lösen,
ohne daß es
zum Tropfen von der Lippe 62 kommt. Das schmelzflüssige Metall
fällt gleichmäßig in die
Gießvorrichtung über im wesentlichen
die volle Gießbreite.
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Wie zuvor beschrieben wurde, liegt
der gebogene Schlitz 40 zweckmäßig in einer waagerechten Ebene,
obwohl Form- oder Orientierungsvariationen für spezielle Strömungseinstellungen
möglich sind.
Im vorliegenden bevorzugten Gebrauch hat der Sumpf 35 eine
freie Oberfläche
wie die eines Flusses; die Freiheit seiner Oberfläche sorgt
für eine Sumpfeinschlußvolumenisolierung
von Δh von
Auswirkungen kurzzeitiger Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit (kurzzeitige
Momentschwankungen) von schmelzflüssigem Metall, das über den Kanal 34 eintritt.
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In der am stärksten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gemäß 1 bis 4 und 6, die
zum Gießen
einer Kupferbramme mit etwa 38 mm (etwa 1 1/2 Inch) Dicke und etwa
900 mm (etwa 35 1/2 Inch) Breite verwendet werden kann, kann die Breite
des gebogenen Schlitzes 40 etwa gleich dem Radius R sein.
Beispielsweise kann R etwa 150 mm (etwa 5 7/8 Inch) betragen, und
die waagerechte Breite des Schlitzes 40 in der geradlinigen
Messung kann etwa 140 mm betragen. Die voll aufgefächerte Breite
W (4) des schmelzflüssigen Metalls 56 stromabwärts jenseits
einer Verbindungslinie 57 zwischen der Schürze 50 und
Rampe 58 beträgt
darstellungsgemäß z. B.
etwa das 6,5-fache der Breite des gebogenen Schlitzes 40,
wodurch die volle Breite zum Gießen einer etwa 900 mm (etwa
35 1/2 Inch) breiten Bramme eingeleitet wird. Die senkrechte Höhe des gebogenen
Schlitzes 40 kann z. B. in einem Bereich von etwa 12 Prozent
bis etwa 30 Prozent der Schlitzbreite von 28 mm (etwa 1 1/8 Inch)
liegen. Der tiefste Punkt 41 (6) des Sumpfs 35 kann darstellungsgemäß z. B.
etwa 100 mm (etwa 4 Inch) unter der Unterkante 37 des Schlitzes 40 liegen.
Wie annähernd
dargestellt ist, kann der Gesamtdivergenzwinkel θ etwa 55 Grad betragen.
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Die zuvor beschriebene am stärksten bevorzugte
Ausführungsform
hat das Wehr 33 mit einem gebogenen Schlitz 40,
was alternativ als Barriere mit zwei Elementen beschrieben werden
kann, nämlich einem
Wehr 33 mit einer gebogenen Überlaufwehr-Oberkante 37 zusammen mit einem
gebogenen Abstreifer 38.
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Anhand von 8 wird nunmehr eine alternative Ausführungsform
der Erfindung beschrieben. Darstellungsgemäß fließt ein zugeführter schmelzflüssiger Metallstrom
aus einer Rinne oder einem Kanal 34 in einen Sumpf 35,
wodurch er auf einem Wehr 33 mit einer gebogenen Überlaufwehrkante 37 zusammen- und dann darüber hinwegläuft. Wie
in der zuvor beschriebenen am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Metall bei seinem Fließen über die gebogene Kante 37 von
der konkaven Stromaufwärtsseite
der gebogenen Wehroberseite 37 mit einem neu erworbenen
Impuls infolge der Umwandlung von potentieller Energie in der Differenzhöhe Δh in kinetische
Energie gemäß 8 fächerartig stromabwärts getrieben.
Die zuvor beschriebenen drei gleichzeitigen Effekte (A), (B) und (C)
treten immer noch auf. Reicht gemäß der vorstehenden Beschreibung
die Höhe
der Metallzufuhr aus dem Sumpf 35 nicht aus, die Unterkante
des Abstreifers 38 gemäß 5 mehr als nur zu berühren, so besteht
praktisch kein hydrodynamischer Unterschied der Leistung der Ausführungsform
von 5 und 6 im Vergleich zur Ausführungsform
von B.
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Zuvor wurde die am stärksten bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Verwendung des den gebogenen Schlitz 40 bildenden
gebogenen Abstreifers 38 beschrieben, da sie für eine stärkere Durchflußsteuerung
von schmelzflüssigem
Metall sorgt. Indes zieht die am stärksten bevorzugte Ausführungsform
die Möglichkeit
nach sich, daß Abbruch 39,
der mit dem vergossenen unraffinierten Metall M mitgerissen wird,
den Schlitz 40 mehr oder weniger verstopfen kann. In diesem
Fall kann das Metall über die
Oberseite des Abstreifers 38 fließen, wobei Simse 74 eine Überflutung
außerhalb
der Vorrichtung 11 verhindern.
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Eine weitere Ausführungsform, eine Spritzausführungsform,
verwendet eine satt anliegende Spritzdüse 80 (9), die darstellungsgemäß z. B.
zwei breite Durchgänge 82 hat,
wobei die Düse eine
solche ist, die derzeit beim Spritzgießen von Aluminium und seinen
Legierungen in Doppelbandgießmaschinen
zum Einsatz kommt. Wie gezeigt, ersetzt die Düse 80 die Austrittsrampe 58 jeder
der anderen bevorzugten Ausführungsformen.
Eine in Durchsicht dargestellte obere Stromaufwärtstrommel ist direkt über einer
unteren Trommel 20 plaziert. Die Spritzausführungsform
ist besonders beim Gießen außeror dentlich
breiter Profile von Nutzen, um die Metallschmelzentemperatur über die
Breite des zugeführten
schmelzflüssigen
Metalls am Auslaufende der Schürze 50 ausreichend
zu vergleichmäßigen.
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Während
die dargestellte Form des o. g. Wehrs, Schlitzes und Abstreifers
kreisförmig,
gebogen ist, kann die Wölbung
von einem Kreisbogen abweichen, was erwünscht sein kann, um besonderen Umständen Rechnung
zu tragen. Alternativ kann die Wehr-, Schlitz- und Abstreiferform
eine Kombination aus gebogenen und geraden Elementen sein.
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Sehr wahrscheinlich vorstellbar ist,
daß die o.
g. Vorteile auf das Gießen
von Stahl, Aluminium und Aluminiumlegierung, anderer Formen von
Kupfer und auf gießbare
Metalle allgemein anwendbar sind. Obwohl die spezifischen, derzeit
bevorzugten Ausführungsformen
hier näher
offenbart wurden, sollte deutlich sein, daß diese Beispiele für die Erfindung zur
Veranschaulichung beschrieben wurden. Diese Offenbarung ist nicht
so aufzufassen, daß sie
den Schutzumfang der Erfindung einschränkt, da die beschriebenen Verfahren
und Vorrichtungen vom Fachmann in der Technik des Stranggießens von
Metallen in Einzelheiten geändert
werden können,
um diese Verfahren und Vorrichtungen so anzupassen, daß sie in
speziellen Situationen von Nutzen sind, ohne vom Schutzumfang der
nachfolgenden Ansprüche
abzuweichen.