-
Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf umarbeitungsfähige Einkapselungen
auf Epoxidbasis für
integrierte Schaltungsanordnungen. Insbesondere bezieht sich die
Erfindung auf photosensitive umarbeitungsfähige Einkapselungen für integrierte
Schaltungen, die Acetal-Diepoxide enthalten und mit aktinischem
Licht aushärtbar
sind.
-
Duroplast-Zusammensetzungen
wie z. B. Epoxidharze sind bei der Herstellung und Verarbeitung
von Schaltungsanordnungen von Bedeutung. Zu der Vielzahl von Anwendungen
gehören
Beschichtungen, Klebstoffe, Baustoffe, elektrische Isolierung sowie
die Einkapselung und Dichtung. Zu den Eigenschaften der Epoxide
gehört
die Verbindung aus Verarbeitungsfähigkeit vor dem Aushärten mit
ausgezeichneten Eigenschaften nach dem Aushärten. Epoxide weisen allgemein
eine geringe Viskosität
vor dem Aushärten
auf, selbst wenn keine Lösungsmittel
enthalten sind. Nach dem Aushärten
zeigen Epoxide Harte, Haftvermögen
und Lösungsmittelbeständigkeit.
-
Zu
den Eigenschaften der Epoxide gehört auch die Steifigkeit nach
dem Aushärten.
Diese Steifigkeit ist das Ergebnis einer Aushärtungsreaktion zum Umwandeln
eines Vorprodukts mit geringem Molekulargewicht in ein Polymer-Netzwerk
mit im Wesentlichen unendlichem Molekulargewicht. Diese Eigenschaften
prädestinieren
Epoxide zur Verwendung im Aufbau von Schaltungsanordnungen wie z.
B. einseitige und doppelseitige Schaltungen sowie für andere
Arten von Oberflächen-Befestigungstechnik,
darunter Chipträger, Mehrchipmodule
und Mehrschichtplatinen.
-
Zu
Beispielen verschiedener Polymersysteme, die mit Licht aushärtbar sind,
gehören
die
US-Patentschriften Nr. 5
439 779 und
5 439 766 von
Day, Nr.
4 256 828 von
Smith, Nr.
4 289 595 von
Tortorello, Nr.
5 366 846 von
Knudsen, Nr.
5 155 143 von
Koleske und Nr.
4 987 158 von
Eckberg, die jeweils mit UV-Licht aushärtbare Zusammensetzungen
beschreiben, welche Oniumsalze, Epoxidmonomere, Epoxidnovolacke,
Silikonepoxide und Polybutadienepoxide zusätzlich zu Harzmodifikatoren
wie z. B. Hydroxyl-Zusammensetzungen und anorganische Füllstoffe
enthalten. Die
US-Patentschrift
Nr. 5 373 032 von Miller u. a. beschreibt lichthärtbare Urethan-Präpolymere,
die in Anwesenheit eines kationischen Härtungsreagens polymerisieren.
Die US-Patentanmeldung Nr. 5 229 251 von Babich u. a. beschreibt
einen Epoxid-Fotolack, der unter Raumbedingungen aushärtbar ist,
wenn er mit einem Organosilicium und einem Oniumsalz kombiniert
wird.
-
Die
US-Patentschrift Nr. 2 895 962 von
Fisher beschreibt Acetalepoxide, die aus der Reaktion von Polyhydridalkoholen
und Aldehyden mit ungesättigten
Ethylenbindungen synthetisiert wurden.
-
Diese
Zusammensetzungen bilden jedoch im ausgehärteten Zustand nicht-umarbeitungsfähige und steife
Massen. Die Steifigkeit der Duroplaste wurde wegen der Besorgnis über die
Langlebigkeit der Schaltungsanordnungen in der Anwendungsumgebung
zunehmend unentbehrlich. Viele Hersteller übernehmen auch die Verantwortung
für die
Entsorgung oder Wiederverwertung ihrer Produkte. Die Hersteller
können
sogar durch staatliche Vorschriften für die Entsorgung oder Wiederverwertung
der Produkte haftbar gemacht werden.
-
Formstabile
Duroplaste sind auch nicht mit dem Konzept der Zerlegung für Zwecke
der Entsorgung, Reparatur oder Wiederverwertung vereinbar, egal
ob die Duroplaste als Konstruktionsbauteile, Klebemittel oder Einkapselungen
verwendet werden. Wenn der Duroplast jedoch selbst zur Zerlegung
in molekularer Größenordnung
ausgelegt wird, ist es möglich,
dass die zahlreichen Vorzüge
der Duroplaste ohne die Nachteile der Steifigkeit erhalten bleiben.
Mit zunehmendem Bedarf nach wiederverwertbaren Produkten sind Diepoxidmaterialien,
die verformt werden können,
gut in der Lage, ein Mittel zum Erhalten der Verwendbarkeit von
Duroplastmaterialien zu bieten, die repariert, ersetzt, zurückgewonnen
oder wiederverwertet werden können.
-
Folglich
besteht ein Bedarf nach lichtempfindlichen Einkapselungen, die die
erforderlichen Härtungseigenschaften
und die physikalische Stabilität
nach dem Aushärten
bereitstellen und gleichzeitig umarbeitungsfähig sind, sodass die Rückgewinnung
verschiedener Duroplastsysteme möglich
ist.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Rückgewinnen eines ausgehärteten Einkapselungsharzes
mit duroplastischer Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend das
Reaktionsprodukt eines Acetal-Diepoxids der folgenden Formel:
wobei R und R' jeweils einen aliphatischen
Epoxidrest oder einen zykloaliphatischen Epoxidrest darstellen;
R
1 und R
4 jeweils
eine Alkyl-, substituierte Alkyl-, Aryl- oder Arylalkyl-Gruppe darstellen;
und R
2 und R
3 jeweils Wasserstoff-,
Alkyl-, Alkoxy-, substituierte Alkylaryl-, Alkylaryl- und zyklische
Alkyl-Gruppen darstellen. Die Zusammensetzung enthält auch
einen Photoinitiator und einen anorganischen Füllstoff. Optional kommt für die Zusammensetzung
zusätzlich
auch ein Weichmacher infrage. Ferner kann die Zusammensetzung zum
Steuern der Temperatur-, Luftfeuchte- und Feuchtigkeitsempfindlichkeit
ein zweites funktionelles Epoxidharz enthalten.
-
Das
ausgehärtete
Einkapselungsharz mit duroplastischer Zusammensetzung ist in einer
verdünnten Säurelösung löslich, wodurch
eine Rückgewinnung
möglich
ist. Zu dem Verfahren gehören
die Schritte des Aussetzens des Einkapselungsharzes an ein saures
Lösungsmittel
für eine
ausreichende Zeitdauer, um das Harz im Wesentlichen aufzulösen.
-
Bei
Epoxid-Zusammensetzungen handelt es sich um Duroplastmaterialien,
die nach der Härtung
sehr schwierig oder überhaupt
nicht entfernt werden können.
Um dieses Problem zu umgehen, ist das Epoxidmonomer der Erfindung
mit aktinischem Licht aushärtbar
und enthält
eine spaltbare Acetal-Bindung, die die ausgehärteten Epoxidprodukte in einer
geeigneten Lösungsmittelmischung
löslich
macht. Lösliche
Epoxideinkapselungen bieten Vorzüge
für viele
Anwendungen wie z. B. das Verstärken
von Lötverbindungen
und Drahtanschlüssen
in mikroelektronischen Einheiten. Die Entfernung des Epoxids erlaubt
das Ersetzen defekter Chips auf Schaltungsanordnungen ohne die Anordnung,
auf der der Chip angeschlossen ist, entsorgen zu müssen.
-
In
einem bevorzugteren Verfahren verwendet die beanspruchte Erfindung
einen säurebildenden
Photoinitiator zum Vernetzen eines zykloaliphatischen Epoxids. Das
ausgehärtete
Epoxid ist in einem verdünnten sauren
Medium löslich
und umarbeitungsfähig,
was äußerst wünschenswert
und kostenwirksam ist. Die beanspruchten Epoxidzusammensetzungen
vernetzen in der Anwesenheit der photochemisch erzeugten Säure anstatt
zu hydrolysieren. Dieses Verhalten wird für lineare Acetale nicht erwartet.
Die beanspruchten aushärtbaren
Acetal-Diepoxidprodukte
vernetzen beim Aussetzen an aktinisches Licht. Diese Zusammensetzungen
bleiben jedoch in sauren Medien löslich, wodurch eine Zusammensetzung
geliefert wird, die die Eigenschaften eines Duroplasts aufweist
und gleichzeitig umarbeitungsfähig
bleibt.
-
In
der Anwendung setzen die bevorzugten Sulfoniumsalz-Photoinitiatoren
starke protonische Sauren beim Aussetzen an aktinisches Licht frei,
die Acetal-Diepoxide vernetzen jedoch rasch, sodass ein ausgehärtetes Duroplastmaterial
entsteht. Da die Zusammensetzungen, die das Acetaldiepoxid enthalten,
innerhalb kurzer Zeit in Lösungen
aufgelöst
werden, die z. B. eine nur 0,3-molare Sulfonsäure enthalten, ist nicht zu
erwarten, dass Acetal-Diepoxide enthaltende Zusammensetzungen mit
Supersäuren,
wie sie z. B. bei der Photolyse von Oniumsalz-Photoinitiatoren freigesetzt werden,
ausgehärtet
werden können.
-
Ferner
wird durch das Mischen des Acetals mit einem gewöhnlichen zykloaliphatischen
Epoxid die Temperatur- und Feuchtebeständigkeit des Produkts verbessert.
-
Zusammensetzungen
bestehend aus einer Mischung mit einem Gewichtsverhältnis 50:50
des Acetal-Diepoxids mit einem zweiten Epoxidharz beispielsweise
aus einem zykloaliphatischen Epoxid oder Bisphenol A oder F werden
in einer Lösungsmittelmischung
löslich,
die aus einer 0,3-molaren Methansulfonsäure in einer 1:1:1-Mischung
aus n-Butylalkohol, Ethylenglykol und Xylen besteht.
-
1 stellt
eine schematische Darstellung verschiedener Reaktionsmechanismen
dar, die zum Erzeugen einiger der in der Einkapselungszusammensetzung
der Erfindung verwendeten Epoxide nützlich sind.
-
Bei
der Erfindung handelt es sich um ein nicht ausgehärtetes duroplastisches
Harz, eine ausgehärtete Einkapselung
und ein Verfahren zum Rückgewinnen
von ausgehärteten
Einkapselungszusammensetzungen.
-
DIE EINKAPSELUNGSZUSAMMENSETZUNG
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung umfasst eine Familie von Epoxidzusammensetzungen,
die mit aktinischem Licht ausgehärtet
und anschließend
in bestimmten Säurelösungsmitteln
durch die spaltbare Acetalverbindung, die die Epoxidgruppen verbindet,
entfernt werden können.
Die Zusammensetzung der Erfindung stellt eine wiederherstellbare
Einkapselungszusammensetzung mit einer Glasübergangstemperatur (Tg) bereit, die die Verwendung des Systems
in Schaltungsanordnungen erlaubt.
-
Die
nicht ausgehärtete
Duroplastzusammensetzung, die beim Aussetzen an aktinisches Licht
ausgehärtet
werden kann, umfasst ein Acetal-Diepoxid. In der Zusammensetzung
der Erfindung sind auch ein Photoinitiator und ein anorganischer
Füllstoff
vorhanden. Optional kann die Erfindung auch einen Weichmacher und
ein zweites funktionelles Epoxidharz enthalten.
-
A. DAS ACETAL-DIEPDXID
-
Die
Erfindung beruht auf der Feststellung, dass bestimmte Epoxidharze
mit aktinischem Licht ausgehärtet
werden, indem Onium- und vorzugsweise Sulfonium-Photoinitiatoren
verwendet werden, und anschließend
zum Umarbeiten aufgelöst
werden können,
wenn sie einem Lösungsmittel
auf Säurebasis
ausgesetzt werden.
-
Das
geeignete Epoxid weist vorzugsweise das Folgende auf: (1) eine chemische
Struktur, die unter den Bedingungen stabil ist, denen die ausgehärtete Matrix
normalerweise ausgesetzt ist; (2) eine chemische Struktur, die als
ein Duroplast in der vorgesehenen Anwendung ausreichend stabil ist;
(3) eine chemische Struktur, die die Auflösung und Umarbeitungsfähigkeit
unter speziellen Voraussetzungen erlaubt; (4) eine chemische Struktur,
die beim Aushärten
des Epoxids wie vorgesehen reagiert, um eine Polymermatrix zu erzeugen;
und (5) eine praktische Synthese, die das Epoxid leicht verfügbar macht.
-
Allgemein
lautet die Formel des Acetal-Diepoxids der Erfindung:
-
In
der Struktur des Diepoxids der Erfindung kann es sich bei R und
R' um einen aliphatischen
Epoxidrest oder einen zykloaliphatischen Epoxidrest handeln. Verschiedene
beispielhafte Reste, die als R und R' infrage kommen, sind in 1 dargestellt,
darunter zyklische Alkyl-, überbrückte oder
vereinte Alkyl-, heterozyklische Alkyl- und polyzyklische Alkyl-Epoxidreste
sowie Mischungen davon innerhalb R und R' und innerhalb der verschiedenen verwendeten
Monomere. Aliphatische Epoxidreste können Alkyl-, Alkoxy-, substituierte
Alkyl-, Alkylaryl-Gruppen und Mischungen davon zwischen R und R' sowie innerhalb
der Monomere beinhalten, die in der Zusammensetzung verwendet werden.
-
Die
Ketal- und Acetal-Gruppen wurden als Kandidaten ermittelt, die obige
Kriterien erfüllen.
Für die Zwecke
dieser Erfindung bezieht sich der Begriff „Acetal" auf die in der Formel I abgebildete
1,1-Dialkoxy-Gruppe, wobei R2 und R3 Alkyl-, Aryl-, Arylalkyl- oder Wasserstoffgruppen
darstellen können.
Zu der allgemeinen Verwendung des Begriffs „Acetal" zählen
Ketale, bei denen R2 und R3 Alkyl-,
Aryl- oder Arylalkyl-Gruppen darstellen, sowie Acetale, bei denen
R2 eine Alkyl-, Aryl- oder Arylalkyl-Gruppe
und R3 Wasserstoff darstellen, und Formeln,
bei denen R2 und R3 Wasserstoffatome
darstellen.
-
Wie
in „Advanced
Organic Chemistry",
3. Ausgabe, Wiley Interscience 329–331 (1985) von March J. beschrieben
wird, lässt
die bekannte organische Chemie der Ketale und Acetale erkennen,
dass sie gegen eine Hydrolyse in Abwesenheit von Säuren überaus beständig sind,
sich aber in Säuren
und selbst schwachen Säuren
leicht zerlegen lassen. Ketale und Acetale unterliegen nicht den
gleichen Reaktionen wie die Epoxidgruppen, und die Aushärtungsreaktion
der Epoxidmatrix sollte deshalb keine Auswirkung auf eine Acetal-
oder Ketalbindung haben.
-
Acetale
können
in sauren wasserhaltigen Lösungen
hydrolysiert werden, sind aber auch anfällig für die Veretherung im sauren
Milieu. Da die Netzwerkfragmente in organischen Lösungsmitteln
und nicht in Wasser löslich
sind, wurde festgestellt, dass es sich bei den am meisten bevorzugten
Lösungsmitteln
zum Auflösen der
spaltbaren Netzwerke um jene handelt, die einen Alkohol und einige
organische Säuren
wie z. B. Methansulfonsäure
oder p-Toluensulfonsäure
enthalten. Dann ist es möglich,
einen Alkohol sowohl als das Lösungsmittel
als auch den Reaktionspartner zu verwenden, der das Hinzufügen von
Wasser überflüssig macht.
-
Die
Steuerung der Zersetzbarkeit/Stabilität der Zusammensetzungen mit
Hinblick auf die Umgebungsfeuchtigkeit wird gemäß der Erfindung ausgeführt, indem
bei der Zusammensetzung Variablen verwendet werden. Die Struktur
der spaltbaren Bindung kann zum Anpassen der Stabilität der Bindung
gegen eine Hydrolyse verändert
werden. Die Hydrolyserate von Acetalen wird durch die Substituenten
an dem zentralen Kohlenstoffatom des Acetals beeinflusst. Wenn zur
Veranschaulichung nur Methyl- und Wasserstoffsubstituenten betrachtet
werden, wird das Formal mit zwei Wasserstoffatomen am zentralen
Kohlenstoffatom am langsamsten hydrolysiert; das Acetal mit einem
Wasserstoffatom und einer Methylgruppe wird beträchtlich leichter hydrolysiert;
und das Ketal mit zwei Methylgruppen hydrolysiert von den Dreien
am schnellsten. Indem Diepoxide, die durch Formal-, Acetal- und
Ketal-Gruppen verbunden werden, oder eine bestimmte Mischung dieser
ausgewählt
wird, kann der Entwickler die Zersetzbarkeit des sich daraus ergebenden
Duroplastnetzwerks so anpassen, dass sie den Anforderungen seiner
Anwendung entspricht. Für
einige Anwendungen kann das Hinzufügen nichtspaltbarer Diepoxide
wie z. B. 3,4-Epoxy-Zyklohexylmethyl-3,4-Epoxy-Zyklohexancarboxylat- oder Eisphenol-A-Diglyzidyl-Ether
vorteilhaft sein.
-
Die
Ketal-/Acetal-Diepoxidstruktur wird in Formel I gezeigt, worin es
sich bei R2 und R3 um
jede Kombination aus Wasserstoff-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
Butyl-, Isobutyl-, anderer Alkyl-, Phenyl-, Benzyl-, substituierter
Phenyl- oder substituierter Benzyl-Gruppen handeln kann. Substituenten
an der Phenyl- oder Benzyl-Gruppe können an einer oder mehreren
der verfügbaren
aromatischen Positionen vorhanden sein und ein Halogen wie z. B.
Chlor, Brom oder Fluor, eine Nitrogruppe, jede Alkylgruppe wie z.
B. eine Methyl-, Ethyl- oder Isopropyl-Gruppe, eine Alkoxygruppe
wie z. B. eine Methoxy-, Ethoxy- oder Isopropoxy-Gruppe, eine Acylgruppe
wie z. B. eine Acetyl- oder Benzoylgruppe oder irgendeine der Familie
aromatischer Substituentengruppen darstellen, die in der organischen
Chemie bestens bekannt sind. Wie aus der Struktur der Formel I ersichtlich
ist, kann es sich bei dem Diepoxid um jedes Diepoxid handeln, bei
dem die beiden Epoxidgruppen durch ein Acetal oder Ketal verbunden
sind. Bei der bevorzugten Diepoxidstruktur handelt es sich um Acetaldehyd-bis-(3,4-Epoxy-Zyklohexylmethyl)-Acetal
(üblicherweise
als Acetal-Diepoxid bekannt).
-
Bei
den zur Verwendung in dieser Erfindung geeigneten Epoxidstrukturen
handelt es sich um jene, die aus den Olefinalkoholen abgeleitet
wurden. Die Alkoholfunktionalität
wird vorzugsweise von einer aliphatischen primären oder sekundären Alkoholgruppe,
am meisten bevorzugt von einer primären Alkoholgruppe dargestellt.
Die Olefinfunktionalität
wird vorzugsweise von einer aliphatischen Doppelbindung, am meisten
bevorzugt einer mono-substituierten oder einer 1,3- und 1,4-disubstituierten
Doppelbindung dargestellt und muss für die Epoxidbildung mit einem
Epoxidbildungsreagens nach dem Stand der Technik wie z. B. Peracetatsäure, Perbenzoesäure, Meta-Chlorbenzoesäure, Kaliumperoxymonosulfat
und dergleichen geeignet sein.
-
Alternative
Olefinalkohole und die von diesen abgeleiteten Acetal- oder Ketaldiepoxide
werden in 1 gezeigt, wobei R2 und
R3 wie in Formel I beschaffen sind. Gleichermaßen kann
es sich bei R1 und R4 um
eine beliebige Alkyl-, substituierte Alkyl-, Alkoxy-, Aryl- oder
Arylalkyl-Gruppe wie für
R2 und R3 handeln.
In einer bevorzugten Art und Weise handelt es sich bei R und R' um Zyklohexan, R2 und R3 jeweils
um Wasserstoff- und
Methylgruppen und bei R1 und R4 um
Methylgruppen.
-
Allgemein
kann die Konzentration des Acetal-Diepoxids zwischen ca. 5% bis
99% Gewichtsanteil, vorzugsweise 10% bis 50% und am meisten bevorzugt
zwischen 15% bis 25% in der nicht ausgehärteten Einkapselungs-Zusammensetzung
betragen.
-
B. DAS ZWEITE FUNKTIONELLE EPDXIDHARZ
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch ein zweites funktionelles
Epoxidharz umfassen. Allgemein kann ein zweites funktionelles Epoxidharz
zum Steuern der Beständigkeit
gegen Temperaturextreme, Luft- und Umgebungsfeuchtigkeit verwendet
werden. Des Weiteren kann die Verwendung eines zweiten funktionellen
Epoxidharzes einen höheren
Tg-Wert mit sich bringen.
-
Zu
den repräsentativen
funktionellen Epoxidharzen zählen
Diglyzidyl-Etter von Bisphenol A, Bisphenol-F-Harze (das ist 2,2'-Methylen-Bisphenol)
und zykloaliphatische Epoxidharze, darunter Diglyzidyl-Ester von
zyklischen Dicarboxylsäuren
und mit einer Säure
epoxidierte Zyklo-Olefine, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Diglyzidyl-Ether von Bisphenol A, einem zykloaliphatischen
Epoxidharz und Mischungen davon.
-
Zu
den bevorzugten Harzen gehören
zykloaliphatische Epoxidharze wie z. B. bis-(3,4-Epoxy-Zyklohexylmethyl)-Adipat,
das von Union Carbide als ERL 4299 vertrieben wird, und 3,4-Epoxy-Zyklohexylmethyl-3,4-Epoxy-Zyklohexan-Carboxylat,
das auch von Union Carbide als ERL 4221 vertrieben wird, sowie Diglyzidylether
von Bisphenol A.
-
Allgemein
kann die Konzentration dieses zweiten funktionellen Epoxidharzes
zwischen ca. 0% bis 50% Gewichtsanteil in dem nicht ausgehärteten System
betragen, vorzugsweise zwischen ca. 5% und 35% und am meisten bevorzugt
zwischen ca. 15% und 25%. Des Weiteren beträgt das Verhältnis zwischen dem Acetal-Diepoxid und dem
ggf. vorhandenen zweiten funktionellen Epoxidharz vorzugsweise zwischen
ca. 1:1 bis 3:1.
-
Innerhalb
dieser Randbedingungen kann das zweite funktionelle Epoxidharz zu
der nicht ausgehärteten
Duroplast- Zusammensetzung
hinzugefügt
werden, um Einfluss auf die Beständigkeit
gegen Temperaturextreme, Luft- und Umgebungsfeuchtigkeit zu nehmen
und einen höheren
Tg-Wert zu liefern. Das Erhöhen der Konzentration
des zweiten funktionellen Epoxidharzes kann jedoch auch die Umarbeitungsfähigkeit
der Zusammensetzung der Erfindung nach dem Aushärten herabsetzen.
-
C. DER PHOTOINITIATOR
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch einen Photoinitiator umfassen.
Der Photoinitiator führt
beim Aussetzen an aktinisches Licht allgemein zur Erzeugung freier
Radikale und kationisch aushärtender
Katalysatoren. Diese Aktivität
fördert
die Reduktion und den Neuaufbau von Bindungen zur Bildung des ausgehärteten Polymernetzwerks
hin, das zur Einkapselungszusammensetzung der Erfindung wird.
-
Jede
Menge von Photoinitiatoren, die zum Erzeugen eines sauren Katalysators
reagieren, wenn sie aktinischem Licht ausgesetzt werden, kann gemäß der Erfindung
verwendet werden. Unter den für
die Erfindung nützlichen
Photoinitiatoren sind ionische und nichtionische Photosäure-Generatoren,
die beim Aussetzen an aktinisches Licht eine protonische Säure bilden.
-
Zu
den nichtionischen Photoinitiatoren gehören Photosäure-Generatoren wie z. B. Nitrobenzylester, Sulfone,
Phosphate, N-Hydroxyimid-Sulfonate,
Sulfonsäure-Ester
von Phenol, Diazo-Naphtochinone
und Iminosulfonate u. a.
-
Vorzugsweise
werden ionische Photosaure-Generatoren verwendet. Eine Klasse ionischer
Photosäure-Generatoren
beinhaltet Komponenten, die empfindlich für aktinisches Licht sind, darunter
Oniumkomponenten wie z. B. Aryl-Diazoniumsalze (ArN2 +X–), Diaryl-Iodoniumsalze
(Ar2I+MXn–)
und Triaryl-Sulfoniumsalze (Ar3S+MXn–).
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Photoinitiator um ein Sulfoniumsalz. Zu
den Sulfoniumsalzen, die gemäß der Erfindung
nützlich
sind, zählen
die in den
US-Patentschriften
von Crivello Nr. 4 245 029 , eingereicht am 13. Januar 1981,
und Nr.
4 4442 197 ,
eingereicht am 10. April 1984, beschriebenen, die beide hierin durch
Verweis aufgenommen werden.
-
Als
beispielhafte Sulfoniumkomponenten kommen Arylacyl-Dialkyl-Sulfoniumsalze
der Formel II,
infrage,
während
sich aromatische Ketone wie z. B. Thioxanthon, Chlorthioxanthon
und Benzophenon wirkungsvoll als Sensibilisator für Hydroxyaryl-Dialkyl-Sulfoniumsalze
der Formel III herausgestellt haben,
wobei
R in jeder der Formeln (II) oder (III) ein C
(6-13)-monovalentes
aromatisches organisches Radikal oder ein substituiertes C
(6-13)-monovalentes aromatisches organisches Radikal,
R
1 ein monovalentes Radikal ausgewählt aus
Wasserstoff, einer C
(1-8)-Alkylgruppe und
Mischungen davon, R
2 ein C
(1-13)-monovalentes
organisches Radikal, R
3 ein monovalentes
Radikal ausgewählt
aus einer C
(1-8)-Alkyl-, Hydroxyl-, C
(1-8)-Alkoxy-,
Halogen- und Nitrogruppe, R
4 ein C
(1-8)-Alkylradikal, M ein Metall oder Metalloid
und Q ein Halogen darstellen und d zwischen 4 bis 6 beträgt.
-
Die
Konzentration dieses Bestandteils in der Erfindung kann zwischen
ca. 0,1 bis 5% Gewichtsanteil des nicht ausgehärteten Systems betragen, vorzugsweise
zwischen ca. 0,5 bis 3% und am meisten bevorzugt zwischen 1,0 bis
2%. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Photoinitiator um Triaryl-Sulfoniumsalz,
das von Union Carbide als UVI 6974H vertrieben wird.
-
D. DER WEICHMACHER
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch einen Weichmacher umfassen.
Allgemein bringt der Weichmacher einen geringeren Tg-Wert mit sich, wie
es der Name besagt.
-
Theoretisch
wirkt der Weichmacher als ein Kettenübertragungs-Agens, das die Bildung eines ausgehärteten Polymernetzwerks
fördert,
wo eine größere Anzahl
kürzerer
Polymerketten anstelle einer kleineren Anzahl längerer Polymerketten vorhanden
ist. Ein gebräuchlicher
chemischer Mechanismus zur Förderung des
Einbaus des Weichmachers in das Harz auf Epoxidbasis stellt das
Hinzufügen
von funktionellen Hydroxylkomponenten dar, die direkt mit dem Epoxid
reagieren. Wenn der Oxiran-Ring terminal angeordnet ist, reagiert das
erzeugte Kation mit der Hydroxyl-Gruppe der funktionellen Hydroxylkomponente.
Dies bringt nicht nur den direkten Einbau des Weichmachers innerhalb
der Polymerkette mit sich, sondern auch den Abschluss oder die Übertragung
der Kette.
-
Zu
den repräsentativen
funktionellen Hydroxylkomponenten, die gemäß der Erfindung nützlich sein können, zählen alle
Polyetherdiole oder Polyesterdiole, die als ein Weichmacher verwendet
werden können, darunter
Polyethylen-Glykol, Polypropylen-Glykol, Poly-(Caprolacton-)Diol,
oder Poly-(Oxybutylen-)Diol.
Bei dem optionalen Weichmacher kann es sich um irgendeines der bestens
bekannten Materialien handeln, die für diesen Zweck verwendet werden,
wie z. B. ERL-4350 von Union Carbide, Voranol 2070 von Dow Chemical Co.,
Rucoflex S-1028-210
von Ruco Polymer Co. und die Butadien-Acrylonitril-Copolymere von B.
F. Goodrich, die unter der Handelsmarke HYCAR vertrieben werden.
-
Bei
einem bevorzugten Weichmacher handelt es sich um einen Stoff, der
die Glasübergangstemperatur
der Zusammensetzung nicht nennenswert senkt wie z. B. Maleinanhydrid-Addukte
von Polybutadien-Harzen, die von Ricon Resins als R-130 vertrieben
werden. Andere Weichmacher, die in die Zusammensetzung zum Senken
des Elastizitätsmoduls
oder der Glasübergangstemperatur
eingebaut werden können,
beinhalten Polyether-Polyole wie z. B. Voranol® von
Dow Chemical, Tonprodukte von Union Carbide oder andere Hydroxyl-Gruppen
enthaltende Polymere, die die erwünschte Glasübergangstemperatur im Bereich
von ca. 30°C
bis 120°C
und vorzugsweise von ca. 30°C
bis 50°C
aufweisen.
-
Allgemein
beträgt
der Gewichtsanteil des Weichmachers, falls in der nicht ausgehärteten chemischen Zusammensetzung
vorhanden, ca. 0 bis 15% Gewichtsanteil des nicht ausgehärteten Systems,
vorzugsweise zwischen ca. 5 bis 12% und am meisten bevorzugt zwischen
ca. 8 bis 10%.
-
E. ANORGANISCHE FÜLLSTOFFE
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch einen anorganischen Füllstoff
umfassen. Die Einkapselungen können
mit einem anorganischen Pulver gefüllt werden, um den Wärmeausdehnungs-Koeffizienten zu
verringern. Bei dem optionalen anorganischen Füllstoff kann es sich um einen
beliebigen pulverisierten Feststoff nach dem Stand der Technik handeln,
wie z. B. Tonerde, Kieselerde, Zinkoxid, Talg usw. Für mikroelektronische
Anwendungen handelt es sich bei dem bevorzugten Füllstoff
um eine hochreine Form von Kieselerde mit einer Partikelgröße von 25
Mikron oder weniger. Allgemein kann die Menge des Füllstoffs
variieren, wird aber im Bereich von 0 bis 75% Gewichtsanteil des
nicht ausgehärteten
Systems bevorzugt, vorzugsweise im Bereich von 50 bis 70% und am
meisten bevorzugt zwischen ca. 60 bis 65%. Eine Zusammenfassung
der Konzentrationen der Bestandteile in der nicht ausgehärteten Zusammensetzung
wird in Tabelle 1 unterhalb dargestellt. TABELLE 1 (in Gewichtsprozent)
BESTANDTEIL | VERWENDBAR | BEVORZUGT | BEVORZUGTER |
Acetal-Diepoxid | 5–99 | 10–50 | 15–25 |
zweites
funktionelles Epoxidharz | 0–50 | 5–35 | 15–25 |
Photoinitiator | 0,1–5 | 0,5–3 | 1,0–2 |
Füllstoff | 0–75 | 50–70 | 60–65 |
Tg (°C
ohne Weichmacher) | 90–120°C | 100–120°C | 115–120°C |
Weichmacher | 0–15 | 5–12 | 8–10 |
Tg (°C
mit Weichmacher) | 15–90°C | 20–70°C | 25–50°C |
-
ANWENDUNG UND AUSHÄRTUNG
-
Die
Ketal- und Acetal-Diepoxide der Erfindung werden synthetisiert und
dann mit einem Onium-Photoinitiator, einem anorganischen Füllstoff
und optional einem funktionellen Hydroxy-Weichmacher gemischt. Bei
der Bestrahlung untergeht das Triaryl-Sulfoniumsalz eine homolytische
Bindungsspaltung aus dem angeregten Zustand, sodass ein Sulfoniumkation-Radikal
und ein Arylradikal (IV und V) entstehen.
-
-
Die
Wasserstoffabsonderung von einem geeigneten Donor (entweder Lösungsmittel-
oder Monomerrest, Y-H) führt
zu einem protonierten Diaryl-Sulfid (VI).
-
-
Die
schnelle Deprotonierung erzeugt ein Diaryl-Sulfid und eine Brönsted-Säure (VII).
-
-
Die
photochemisch erzeugte Säure
reagiert dann mit einem Epoxid, um den Oxiranring zu protonieren (VIII).
-
-
Die
Ringöffnung
führt zu
einem Karbokation (IX), das mit einem Epoxidmonomer zum Verlängern der wachsenden
Polymerkette reagiert (X und XI).
-
-
-
Die
Epoxidzusammensetzungen können
durch die Anwendung aktinischen Lichts mit oder ohne Wärmezufuhr
ausgehärtet
werden. Allgemein weist das Licht eine größere Wellenlänge als
200 Nanometer, bevorzugt zwischen ca. 250 bis 400 Nanometer, auf
und wird für
eine Aushärtungszeit
zwischen ca. 10 bis 30 Sekunden bei einer Belichtung von ca. 3 bis
12 J/cm2 angewendet. Falls nach der Belichtung
eine Hitzebehandlung durchgeführt
wird, wird die Zusammensetzung für
ein bis sechs Stunden auf 90 bis 200°C, vorzugsweise 100 bis 200°C, für ca. zwei
Stunden erhitzt, um einen harten, haftfesten Feststoff zu erzeugen.
Zu dem bevorzugten Aushärtungsschema
gehört
die Belichtung mit aktinischem Licht (365 Nanometer) mit einer Dosis
von 6 bis 8 J/cm2.
-
DIE RÜCKGEWINNUNG
-
Nach
dem Aushärten
können
die spaltbaren Diepoxid-Zusammensetzungen
durch Hydrolyse oder Veretherung der spaltbaren Bindung, bei der
es sich um eine zwei zykloaliphatische Epoxidgruppen verbindende Acetal-Gruppe
handelt, aufgelöst
werden. Acetale und Ketale werden im Allgemeinen in wasserhaltiger
Säure leicht
gespalten, um die Matrix aufzulösen
wird aber auch ein organisches Lösungsmittel
benötigt.
Viele Mischungen organischer Lösungsmittel,
Säure oder
Säuren
und Wasser können
verwendet werden. Für
die Zwecke dieser Erfindung kommen als geeignete Säuren organische
Säuren
wie z. B. Essigsäure,
Propansäure, Chloressigsäure, Benzoesäure und
dergleichen, Sulfonsäuren
wie z. B. Benzen-Sulfonsäure,
p-Toluensulfonsäure, Methansulfonsäure und
dergleichen, anorganische Säuren
wie z. B. Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Salzsäure und
dergleichen infrage. Diese Strukturen dienen nur als Beispiel und
werden beschrieben, um die Arten der zu verwendenden Lösungsmitteln
und Säuren
zu beschreiben. Bei den bevorzugten Säuren handelt es sich um Methansulfonsäure, Trichlor-Essigsäure, Trifluor-Essigsäure und
Mischungen davon.
-
Die
Temperatur der Lösungsmittel-Mischung
kann zwischen 25°C
und 125°C
betragen, für
die schnellste Auflösung
sollten die Lösungsmittel
aber bis zum Siedepunkt oder nahe dessen erhitzt werden.
-
Die
Mischungen aus Ethanol, Essigsäure
und Wasser sind besonders wirksam zum Auflösen der auf Acetal-Diepoxid
beruhenden ausgehärteten
Zusammensetzungen. Andere geeignete Mischungen enthalten eine Kombination
aus gamma-Butyrolacton, Wasser und Phosphorsäure und eine Kombination aus
Butanol, Essigsäure
und Wasser. Acetale und Ketale unterliegen auch der Veretherung
unter sauren Bedingungen. Deshalb ist es möglich, einen Alkohol sowohl
als das Lösungsmittel
als auch den Reaktionspartner zu verwenden, sodass dem System kein
Wasser hinzugefügt
werden muss, wodurch die Wahrscheinlichkeit der Korrosion metallischer
Bestandteile der Einheit verringert wird.
-
Beispielsweise
können
eine Mischung aus Ethanol und einer organischen Säure wie
z. B. Benzensulfonsäure,
para- Toluensulfonsäure oder
Methansulfonsäure
zum Auflösen
der ausgehärteten
Epoxidbasis des Acetaldiepoxids verwendet werden. Die Veretherung
mit einem primären
Alkohol wie z. B. Ethanol und einer organischen Säure wie
z. B. Methansulfonsäure
erfolgt schneller als die Hydrolyse in wasserhaltiger Säure. Eine
noch schnellere Auflösegeschwindigkeit
wurde durch das Hinzufügen
eines Teils eines weniger polaren organischen Lösungsmittels wie z. B. Xylen
oder Benzylalkohol oder die Verwendung von Trifluorethanol anstelle
von Ethanol erzielt.
-
Ein
gemäß der Erfindung
verwendetes Lösungsmittel-System
umfasst primäre
und sekundäre
Alkohole wie z. B. Ethanol, Methanol, Butanol, Ethylenglykol und
Mischungen davon. Difunktionelle Alkohole wie z. B. Glykole können zum
Herbeiführen
eines höheren
Siedepunkts für
die Lösungsmittel-Mischung verwendet werden.
Es können
auch weniger polare organische Lösungsmittel
wie z. B. Benzylalkohol, Xylen und Toluen verwendet werden.
-
Ein
beispielhaftes Lösungsmittel-System
besteht aus einem Gewichtsverhältnis
von 1:1:1 aus Ethylenglykol, Butanol und Xylen. Ein anderes System,
das weniger korrosiv ist, besteht aus ca. 60 bis 100% und vorzugsweise
80 bis 100% Gewichtsanteil eines primären Alkohols oder Diols und
ca. 0 bis 40%, vorzugsweise 0 bis 20% Gewichtsanteil eines weniger
polaren Lösungsmittels,
z. B. Benzylalkohol, Xylen, Toluen oder Mischungen davon. Das Lösungsmittelsystem
kann auch eine Säurequelle
wie z. B. eine organische Säure
umfassen, beispielsweise Methansulfonsäure, p-Toluensulfonsäure oder
Trifluormethan-Sulfonsäure,
die in einer 0,2- bis 0,6-molaren und vorzugsweise 0,25- bis 0,35-molaren
Konzentration vorhanden sind. Zusätzlich werden ca. 30 mg/l Ethylenglykol
in dem Lösungsmittel
verwendet. Optional beinhaltet das Lösungsmittel ein Tensid und/oder
ein Korrosionsschutzmittel.
-
ARBEITSBEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele sollen eine nicht-beschränkende Veranschaulichung der
Erfindung bieten.
-
BEISPIEL 1A
-
Eine
duroplastische Einkapselung wurde mit den unten genannten Bestandteilen
erzeugt.
Acetal-Diepoxid | 0,500
g |
(Acetaldehyd-bis-(3,4-Epoxy | |
hexahydrobenzyl)-Acetal) | |
ERL
4221 | 0,500
g |
(zykloaliphatisches
Epoxid | |
von
Union Carbide) | |
UVI
6974H | 0,020
g |
(Sulfoniumsalz
von Union | |
Carbide) | |
Nyacol
DP4920/10 | 1,894
g |
(Kieselerde-Füllstoff
von | |
PQ
Corporation) | |
-
Die
Zusammensetzung aus Beispiel 1 wurde mit einer Ultraviolettlicht-Aushärtungseinheit
von Fusion Systems mit 4 J/cm2 zu einem
harten, haftfesten Endprodukt ausgehärtet. Die Glasübergangstemperatur
(Tg) der Zusammensetzung betrug 115°C, was mit
einer dynamischen mechanischen Analyse gemessen wurde.
-
BEISPIEL 1B
-
Ein
weiterer Duroplast wurde wie unten angegeben dargestellt.
Acetaldiepoxid
(Acetaldehyd- | 0,500
g |
bis-(3,4-Epoxyhexahydro | |
benzyl)-Acetal) | |
ERL
4221 | 0,500
g |
(zykloaliphatisches
Epoxid | |
von
Union Carbide) | |
UVI
6974H | 0,050
g |
(Sulfoniumsalz
von Union | |
Carbide) | |
Nyacol
DP4920/10 | 1,894
g |
(Kieselerde-Füllstoff
von PQ | |
Corporation) | |
-
Die
Zusammensetzung aus Beispiel 1B wurde auch zu einem haftfesten Endprodukt
nach der Belichtung mit 4 J/cm2 ausgehärtet. Der
Tg-Wert der Zusammensetzung betrug 97°C.
-
Die
umarbeitungsfähigen
Einkapselungs-Zusammensetzungen aus Beispiel 1A und 1B wurden in
einer Lösung
bestehend aus 0,3-molarer
Methansulfonsäure
in einer 1:1:1-Mischung aus Ethylenglykol, n-Butylalkohol und Xylen
aufgelöst
und auf 105°C
erhitzt. Die Auflösegeschwindigkeit
betrug in der Größenordnung von
20 bis 30 mg/min.
-
BEISPIEL 2
-
Zusätzlich wurden
die Beispiele 2A bis 2D dargestellt, um die Umarbeitungsfähigkeit
der Zusammensetzung der Erfindung zu prüfen. BEISPIEL
2A
Acetaldiepoxid
(Acetaldehyd- | 0,9982
g |
bis-(3,4-Epoxyhexahydro | |
benzyl)-Acetal) | |
ERL
4221 | 0,0000
g |
(zykloaliphatisches
Epoxid | |
von
Union Carbide) | |
Nyacol
DP4910/20 | 1,9924
g |
(Kieselerde-Füllstoff
von PQ | |
Corporation) | |
Tg-Wert (ausgehärtet) | 92°C |
- * 50%-ige Lösung nach Gewicht in Propylencarbonat
BEISPIEL
2B Acetaldiepoxid
(Acetaldehyd- | 0,0000
g |
bis-(3,4-Epoxyhexahydro | |
benzyl)-Acetal) | |
ERL
4221 | 0,9950 g |
(zykloaliphatisches
Epoxid | |
von
Union Carbide) | |
Nyacol
DP4910/20 | 1,9431
g |
(Kieselerde-Füllstoff
von PQ | |
Corporation) | |
Tg-Wert (ausgehärtet) | 162°C |
- * 50%-ige Lösung nach Gewicht in Propylencarbonat
BEISPIEL
2C Acetaldiepoxid
(Acetaldehyd- | 0,5565
g |
bis-(3,4-Epoxyhexahydro | |
benzyl)-Axetal) | |
ERL
4221 | 0,5562
g |
(zykloaliphatisches
Epoxid | |
von
Union Carbide) | |
UVI
6974H* | 0,0568
g |
(Sulfoniumsalz
von Union | |
Carbide) | |
Nyacol
DP4910/20 | 2,1733
g |
(Kieselerde-Füllstoff
von PQ | |
Corporation) | |
Tg-Wert (ausgehärtet) | 110°C |
- *50%-ige Lösung nach Gewicht in Propylencarbonat
BEISPIEL
2D Acetaldiepoxid(Acetaldehyd- | 0,5034
g |
bis-(3,4-Epoxyhexahydro | |
benzyl)-Acetal) | |
ERL
4221 | 0,5053
g |
(zykloaliphatisches
Epoxid | |
von
Union Carbide) | |
UVI
6974H* | 0,1006
g |
(Sulfoniumsalz
von Union | |
Carbide) | |
Nyacol
DP4910/20 | 2,0658
g |
(Kieselerde-Füllstoff
von PQ | |
Corporation) | |
Tg-Wert | 106 °C |
- *50%-ige Lösung nach Gewicht in Propylencarbonat
-
Alle
Proben wurden unter einer Fusion-System-D-Lampe mit einer statischen
Belichtung für
20 s (6,5 J/cm2) ausgehärtet. Die Glasübergangstemperatur
wurde aus einer dynamischen mechanischen Analyse als der Höchstwert
der Kurve aus Verlustmodul aufgetragen gegen Temperatur ermittelt.
Nach der Korrektur des Gewichtsanteils des Lösungsmittels enthalten die
Beispiele 2A bis 2C nach Gewicht etwa 2,5% des Photoinitiators (UVI
6974H); das Beispiel 2D enthält
etwa 5,0% des Photoinitiators. Alle dieser Proben enthalten 65% Gewichtsanteil
des Kieselerde-Füllstoffs
(Nyacol DP4910/20).
-
Die
ausgehärteten
Proben aus jedem der Beispiele wurden in eine 0,3-molare Methansulfonsäure-Lösung in
eine 1:1:1-Mischung
von n-Butanol:Xylen:Ethylenglykol temperiert bei 105°C getaucht.
Die Beispiele 2A, 2C und 2D (150 mg) lösten sich innerhalb 15 min
vollständig
auf; das Beispiel 23 zeigte selbst nach dem Eintauchen für 60 min
keinen Gewichtsverlust. Durch das Mischen des ERL 4221 mit dem Acetaldiepoxid
können die
Kosten der Zusammensetzung gesenkt werden und die Temperatur-/Feuchtigkeitsstabilität erhöht werden.
Eine leichte Erhöhung
des Tg-Werts im Vergleich zu der Zusammensetzung
aus 100% Acetaldiepoxid kann auch realisiert werden. Falls die Konzentration
des ERL 4221 jedoch 50% Gewichtsanteil übersteigt, wirkt sich dies
nachteilig auf die Umarbeitungsfähigkeit
der Zusammensetzung aus (die Auflösezeitdauer nimmt drastisch
zu).