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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren, natürlichen
oder synthetischen, modifizierten oder unmodifizierten. Die Erfindung
betrifft auch Verfahren zur Nanoherstellung. Schließlich betrifft
die Erfindung Verfahren zur Trennung einer ausgewählten Nukleinsäure von
anderen Nukleinsäuren.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Entwicklung von Verfahren zum Nachweis und Sequenzieren von Nukleinsäuren ist
kritisch in Bezug auf die Diagnose von genetischen, bakteriellen
und viralen Krankheiten. Siehe Mansfield, E.S. et al. Molecular
and Cellular Sondes, 9, 145-156
(1995). Derzeit wird eine Vielfalt an Verfahren zum Nachweis spezifischer
Nukleinsäuresequenzen
verwendet. Diese Verfahren sind jedoch kompliziert, zeitintensiv
und/oder erfordern die Verwendung von speziellen und teuren Geräten. Ein
einfaches, schnelles Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren, das
die Verwendung solcher Geräte
nicht erfordert, wäre
wünschenswert.
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Eine
Vielfalt an Verfahren wurde entwickelt, um Metall- und Halbleiterkolloide
zu Nanomaterialien zusammenzufügen.
Diese Verfahren waren gerichtet auf die Verwendung kovalenter Linkermoleküle, die
an den gegenüberliegenden
Enden Funktionalitäten
aufweisen, mit chemischen Affinitäten für die Kolloide von Interesse.
Einen der erfolgreichsten Ansätze
zeigen Brust et al., Adv. Mater., 7, 795-797 (1995), und dieser
umfasst die Verwendung von Goldkolloiden und gängiger Thiol-Adsorptionschemie,
Bain & Whitesides,
Angew. Chem. Int. Ed. engl., 28, 506-512 (1989) und Dubois & Nuzzo, Annu.
Rev. Phys. Chem., 43, 437-464 (1992). Bei diesem Ansatz werden lineare
Alkandithiole als Partikellinkermoleküle verwendet. Die Thiolgruppen
an jedem Ende des Linkermoleküls
heften sich selber kovalent an die kolloidalen Partikel, um aggregierte
Strukturen zu bilden. Die Nachteile an diesem Verfahren sind, dass
der Prozess schwierig zu kontrollieren ist und die Zusammenfügungen irreversibel
gebildet werden. Verfahren zur systematischen Kontrolle des Zusammenfügungsprozesses
werden benötigt,
wenn die Materialeigenschaften dieser Strukturen vollständig ausgeschöpft werden
sollen.
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Der
potentielle Nutzen von DNA zur Herstellung von Biomaterialien und
in Nanoherstellungsverfahren wurde anerkannt. In dieser Arbeit haben
sich die Forscher auf die Verwendung der sequenzspezifischen molekularen
Wiedererkennungseigenschaften von Oligonucleotiden konzentriert,
um eindrucksvolle Strukturen mit wohl definierter geometrischen
Formen und Größen zu erstellen.
Shekhtman et al., New J. Chem., 17, 757-763 (1993); Shaw & Wang, Science,
260, 533-536 (1993); Chen et al., J. Am Chem. Soc., 111, 6402-6407 (1989);
Chen & Seeman,
Nature, 350, 631-633
(1991); Smith and Feigon, Nature, 356, 164-168 (1992); Wang et al.,
Biochem., 32, 1899-1904 (1993); Chen et al., Biochem., 33, 13540-13546
(1994); Marsh et al., Nucleic Acids Res., 23, 696-700 (1995); Mirkin,
Annu. Review Biophys. Biomol. Struct., 23, 541-576 (1994); Wells,
J. Biol. Chem., 263, 1095-1098 (1988); Wang et al., Biochem., 30,
5667-5674 (1991). Die Theorie zur Herstellung von DNA-Strukturen
ist dem experimentellen Nachweis weit voraus. Seeman et al., New
J. Chem., 17, 739-755 (1993).
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US 5384265 (Geo-Centers,
Inc.) offenbart der Nachweis von Nukleinsäuretargets unter Zuhilfenahme von
DNA-Molekülen,
die mit kolloidalen Metallpartikeln markiert sind. Der Nachweis
wird ausgeführt über die katalytische
Aktivität
der Partikel.
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US 5521289 (NanoSondes,
Inc.) offenbart die Verwendung von kleinen Nanopartikeln, die z.B.
aus Gold gemacht sind, als Markierung z.B. beim Nachweis von Nukleinsäuren.
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EP 0526912 A2 (Enzo
Biochem, Inc.) offenbart ein Verfahren zur Erfassung von targetgenetischem Material,
basierend auf zwei markierten Einzelstrangpolynucleodidsegmenten.
Mikro- und Makropartikel werden verwendet.
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US 5508164 (Dekalb Genetic
Corporation) offenbart ein Verfahren zum magnetischen Markieren
eines Chromosoms. Die magnetischen Partikel können kolloidales Gold enthalten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren bereit.
In einer Ausführungsform umfasst
das Verfahren dass eine Nukleinsäure
mit einem oder mehreren Typen von Nanopartikeln, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind (Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate)
in Kontakt gebracht wird. Die Nukleinsäure hat mindestens zwei Bereiche,
und die Oligonucleotide auf jedem der Typen von Nanopartikeln haben
eine Sequenz, die komplementär
zu der Sequenz von einem der Bereiche der Nukleinsäure ist.
Der Kontakt wird unter Bedingungen ausgeführt, die wirksam sind, die
Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln mit der
Nukleinsäure
zu erlauben. Die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
mit der Nukleinsäure
führt zu
einer nachweisbaren Änderung.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren, dass eine Nukleinsäure mit mindestens zwei Typen
von Nanopartikeln, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet
sind in Kontakt gebracht wird. Die Oligonucleotide auf dem ersten
Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die zu einem ersten Bereich
der Sequenz der Nukleinsäure
komplementär
ist. Die Oligonucleotide auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln haben
eine Sequenz, die komplementär
ist zu einem zweiten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure. Der
Kontakt findet statt unter Bedingungen ausgeführt, die wirksam sind, die
Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln mit der
Nukleinsäure
zu erlauben, und es wird ein nachweisbare Änderung beobachtet, die durch
diese Hybridisierung bewirkt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Bereitstellung eines Substrats, das einen
ersten Typ von Nanopartikeln umfasst, die daran angeheftet sind.
Der erste Typ von Nanopartikeln weist Oligonucleotide auf, die daran
angeheftet sind, und die Oligonucleotide haben eine Sequenz, die
zu einem ersten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure komplementär sind.
Das Substrat wird mit der Nukleinsäure unter Bedingungen in Kontakt
gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln mit der Nukleinsäure zu erlauben. Dann wird
ein zweiter Typ von Nanopartikeln, der Oligonucleotide aufweist,
die daran angeheftet sind, bereitgestellt. Die Oligonucleotide haben
eine Sequenz, die zu einem oder mehreren anderen Bereichen der Sequenz
der Nukleinsäure
komplementär
ist und die Nukleinsäure,
die an das Substrat gebunden ist, wird mit dem zweiten Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung
der Oligonucleotide auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln mit der
Nukleinsäure
zu erlauben. An diesem Punkt kann eine nachweisbare Änderung
beobachtbar sein. Das Verfahren kann ferner umfassen, dass ein bindendes
Oligonucleotid, das eine ausgewählte Sequenz
hat, die mindestens zwei Bereiche umfasst, wobei der erste Bereich
komplementär
ist zu mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide
auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln, bereitgestellt wird. Das
bindende Oligonucleotid wird unter Bedingungen mit dem zweiten Typ
von Naopartikel-Oligonucleotidkonjugaten,
die an das Substrat gebunden sind, in Kontakt gebracht, die wirksam
sind, die Hybridisierung des bindenden Oligonucleotids an die Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln zu erlauben. Ein dritter Typ von Nanopartikeln,
der Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei
die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz des zweiten Bereichs des bindenden Oligonucleotids,
wird dann unter Bedingungen mit dem bindenden Oligonucleotid, das
an das Substrat gebunden ist in Kontakt gebracht, die wirksam sind,
die Hybridisierung des bindenden Oligonucleotids an die Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln zu erlauben. Schließlich wird die nachweisbare Änderung,
die durch diese Hybridisierung erzeugt wird, beobachtet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren, dass eine Nukleinsäure mit einem Substrat, das
Oligonucleotide aufweist, die daran angeheftet sind in Kontakt gebracht
wird, wobei die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die zu einem
ersten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure komplementär ist. Der
Kontakt wird unter Bedingungen ausgeführt, die wirksam sind, die
Hybridisierung der Oligonucleotide auf dem Substrat mit der Nukleinsäure zu erlauben.
Dann wird die Nukleinsäure,
die an das Substrat gebunden ist, in Kontakt gebracht mit dem ersten
Typ von Nanopartikeln, die Oligonucleotide aufweisen, die daran
angeheftet sind, wobei die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die
komplementär
ist zu einem zweiten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure. Der
Kontakt wird unter Bedingungen ausgeführt, die wirksam sind, die
Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln mit der
Nukleinsäure
zu erlauben. Als Nächstes
wird der erste Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten, der an das
Substrat gebunden ist, mit einem zweiten Typ von Nanopartikeln,
der Oligonucleotide aufweist, die daran angeheftet sind in Kontakt
gebracht, wobei die Oligonucleotide auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln
eine Sequenz haben, die zu mindestens einem Bereich der Sequenz der
Oligonucleotide auf dem ersten Typ von Nanopartikeln komplementär ist, wobei
der Kontakt unter Bedingungen ausgeführt wird, die wirksam sind,
die Hybridisierung der Oligonucleotide auf dem ersten und zweiten Typ
von Nanopartikeln zu erlauben. Schließlich wird eine nachweisbare Änderung
beobachtet, die durch diese Hybridisierungen erzeugt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren, dass eine Nukleinsäure mit einem Substrat, das
Oligonucleotide aufweist, die daran angeheftet sind in Kontakt gebracht
wird, wobei die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
einem ersten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure. Der Kontakt wird unter
Bedingungen ausgeführt,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf dem
Substrat mit der Nukleinsäure
zu erlauben. Die Nukleinsäure,
die an das Substrat gebunden ist, wird dann mit Liposomen in Kontakt
gebracht, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind,
wobei die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
einem Bereich der Sequenz der Nukleinsäure. Dieser Kontakt wird unter
Bedingungen ausgeführt,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Liposomen
mit der Nukleinsäure
zu erlauben. Als Nächstes
werden die Liposom-Oligonucleotidkonjugate,
die an das Substrat gebunden sind, mit einem ersten Typ von Nanopartikeln
in Kontakt gebracht, der mindestens einen ersten Typ von Oligonucleotiden
aufweist, die daran angeheftet sind. Der erste Typ von Oligonucleotiden weist
eine hydrophobe Gruppe auf, die an das Ende angeheftet ist, und
das nicht an die Nanopartikel gebunden ist, und der Kontakt wird
unter Bedingungen ausgeführt,
die wirksam sind, das Anhaften der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
an die Liposomen als ein Ergebnis von hydrophoben Wechselwirkungen
zu erlauben. An diesem Punkt kann eine nachweisbare Änderung
beobachtbar sein. Das Verfahren kann ferner einen Kontakt des ersten
Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten, die an die Liposomen
gebunden sind, mit einem zweiten Typ von Nanopartikeln, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, umfassen. Der erste Typ von
Nanopartikeln, weist einen zweiten Typ von Oligonucleotiden auf,
die daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide auf dem
zweiten Typ von Nanopartikeln, und die Oligonucleotide auf dem zweiten
Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz des zweiten Typs von Oligonucleotiden
auf dem ersten Typ von Nanopartikeln. Der Kontakt wird unter Bedingungen
ausgeführt,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den
ersten und zweiten Typen von Nanopartikeln zu erlauben. Dann wird
eine nachweisbare Änderung
beobachtet.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Bereitstellung von Nanopartikeln, die
Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind und das Bereitstellen
von einer oder mehreren Typen von bindenden Oligonucleotiden. Jedes
der bindenden Oligonucleotide hat zwei Bereiche. Die Sequenz von einem
Bereich ist komplementär
zu der Sequenz von einem der Bereiche der Nukleinsäure, und
die Sequenz von dem anderen Bereich ist komplementär zu der
Sequenz der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln. Die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
und die bindenden Oligonucleotide werden unter Bedingungen in Kontakt
gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln mit den bindenden Oligonucleotiden zu erlauben.
Die Nukleinsäure
und die bindenden Oligonucleotide werden unter Bedingungen in Kontakt
gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung der bindenden Oligonucleotide
mit der Nukleinsäure
zu erlauben. Dann wird eine nachweisbare Änderung beobachtet. Die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
können
mit den bindenden Oligonucleotiden in Kontakt gebracht werden bevor
sie mit der Nukleinsäure
in Kontakt gebracht werden, oder alle drei können simultan miteinander in
Kontakt gebracht werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Verfahren, dass eine Nukleinsäure mit mindestens zwei Typen
von Partikeln, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet
sind in Kontakt gebracht wird. Die Oligonucleotide auf dem ersten
Typ von Partikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
einem ersten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure und haben Energiedonormoleküle an den
Enden, die nicht an die Partikel angeheftet sind. Die Oligonucleotide
auf dem zweiten Typ von Partikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
einem zweiten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure und haben Energieakzeptormoleküle an den
Enden, die nicht an die Partikel angeheftet sind. Der Kontakt wird
unter Bedingungen ausgeführt,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den
Partikeln mit der Nukleinsäure
zu erlauben, und eine nachweisbare Änderung wird beobachtet, die
durch diese Hybridisierung bewirkt wird. Die Energiedonor- und Akzeptormoleküle können fluoreszierende
Moleküle
sein.
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Die
Erfindung stellt ferner Kits zum Nachweis von Erfassung von Nukleinsäuren bereit.
In einer Ausführungsform
umfasst der Kit mindestens einen Behälter, wobei der Behälter mindestens
zwei Typen von Nanopartikeln beinhaltet, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide auf dem ersten Typ
von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
der Sequenz des ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Die Oligonucleotide auf
dem zweiten Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die zu der
Sequenz des zweiten Bereichs der Nukleinsäure komplementär ist.
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Alternativ
kann der Kit mindestens zwei Behälter
umfassen. Der erste Behälter
enthält
Nanopartikel, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet
sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der Sequenz eines
ersten Bereichs einer Nukleinsäure.
Der zweite Behälter
enthält
Nanopartikel, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet
sind, die eine Sequenz aufweisen, die komplementär ist zu der Sequenz eines
zweiten Bereichs der Nukleinsäure.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit mindestens einen Behälter. Der Behälter enthält metallische
oder halbleitende Nanopartikel, die Oligonucleotide aufweisen, die
daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide haben eine Sequenz, die
komplementär
ist zu einem Bereich einer Nukleinsäure und weisen fluoreszierende
Moleküle
auf, die an den Enden der Oligonucleotide angeheftet sind, die nicht
an die Nanopartikel angeheftet sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit ein Substrat, wobei das Substrat Nanopartikel aufweist,
die daran angeheftet sind, wobei die Nanopartikel Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die
komplementär
ist zu der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Der Kit
umfasst ferner einen ersten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure. Der
Kit umfasst ferner einen zweiten Behälter, der ein bindendes Oligonucleotid
enthält,
das eine ausgewählte
Sequenz hat, die mindestens zwei Bereiche aufweist, wobei der erste
Bereich komplementär
ist zu mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln in dem ersten Behälter. Das Kit enthält auch
einen dritten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei
die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines zweiten Bereichs von dem bindenden Oligonucleotid.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit ein Substrat, das Oligonucleotide aufweist, die
daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure, wobei ein erster Behälter Nanopartikel
enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure, und
einen zweiten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu mindestens einem Bereich der Oligonucleotide, die an die
Nanopartikel in dem ersten Behälter
angeheftet sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit ein Substrat, einen ersten Behälter, der Nanopartikel enthält, einen
zweiten Behälter,
der einen ersten Typ von Oligonucleotiden enthält, die eine Sequenz haben,
die komplementär
ist zu der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure, einen
dritten Behälter, der
einen zweiten Typ von Oligonucleotiden enthält, die eine Sequenz haben,
die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereichs auf der Nukleinsäure, und
einen vierten Behälter,
der einen dritten Typ von Oligonucleotiden enthält, die eine Sequenz haben,
die komplementär
ist zu mindestens einem Bereich der Sequenz auf dem zweiten Typ
von Oligonucleotiden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit ein Substrat, das Oligonucleotide aufweist, die
daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Das Kit enthält auch
einen ersten Behälter,
der Liposomen enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure und
einen zweiten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
der mindestens einen ersten Typ von Oligonucleotiden aufweist, die
daran angeheftet sind, wobei der erste Typ von Oligonucleotiden eine
hydrophobe Gruppe aufweist, die an das Ende angeheftet ist, das
nicht an die Nanopartikel angeheftet ist, so dass die Nanopartikel
an die Liposomen durch hydrophobe Wechselwirkungen angeheftet sein
können. Das
Kit kann ferner einen dritten Behälter umfassen, der einen zweiten
Typ von Nanopartikeln enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei
die Oligonucleotide eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz von einem zweiten Typ an Oligonucleotiden,
der angeheftet ist an den ersten Typ von Nanopartikeln. Der zweite
Typ von Oligonucleotiden, der an den ersten Typ von Nanopartikeln
angeheftet ist, hat eine Sequenz, die komplementär ist zu der Sequenz der Oligonucleotide auf
dem zweiten Typ von Nanopartikeln.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit einen ersten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind. der Kit
enthält
auch einen oder mehrere zusätzliche
Behälter,
wobei jeder Behälter
ein bindendes Oligonucleotid enthält. Jedes bindende Oligonucleotid
hat einen ersten Bereich, der eine Sequenz hat, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide auf den
Nanopartikeln und einen zweiten Bereich, der eine Sequenz hat, die
komplementär
ist zu der Sequenz eines Bereichs einer Nukleinsäure, die nachgewiesen werden
soll. Die Sequenzen der zweiten Bereiche der bindenden Oligonucleotide
können
unterschiedlich sein, solange jede Sequenz komplementär ist zu
einem Bereich der Sequenz der Nukleinsäure, die nachgewiesen werden
soll.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit einen Behälter,
der einen Typ von Nanopartikeln enthält, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind und einen oder mehrere Typen von bindenden
Oligonucleotiden. Jeder der Typen von bindenden Oligonucleotiden
hat eine Sequenz, die mindestens zwei Bereiche umfasst. Der erste
Bereich ist komplementär
zu der Sequenz der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln, wobei
die bindenden Oligonucleotide hybridisiert sind mit den Oligonucleotiden
auf den Nanopartikeln in dem Behälter/den
Behältern.
Der zweite Bereich ist komplementär zu der Sequenz eines Bereiches der
Nukleinsäure.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit mindestens drei Behälter. Der erste Behälter enthält Nanopartikel.
Der zweite Behälter
enthält
ein erstes Oligonucleotid, das eine Sequenz hat, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Der dritte Behälter enthält ein zweites
Oligonucleotid, das eine Sequenz aufweist, die komplementär ist zu
der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure. Der Kit kann ferner einen
vierten Behälter
umfassen, der ein bindendes Oligonucleotid enthält, das eine ausgewählte Sequenz
hat, die mindestens zwei Bereiche aufweist, wobei der erste Bereich
komplementär ist
zu mindestens einem Bereich der Sequenz des zweiten Oligonucleotids,
und einen fünften
Behälter,
der ein Oligonucleotid enthält,
das eine Sequenz hat, die komplementär ist zu der Sequenz eines
zweiten Bereichs des bindenden Oligonucleotids.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit einen oder zwei Behälter, wobei der/die Behälter zwei
Typen von Partikeln enthalten. Der erste Typ von Partikeln weist
Oligonucleotide auf, die daran angeheftet sind, die eine Sequenz
haben, die komplementär
ist zu einem ersten Bereich der Sequenz einer Nukleinsäure und
weist Energiedonormoleküle
auf, die an die Enden angeheftet sind, die nicht an die Nanopartikel
angeheftet sind. Der zweite Typ von Partikeln weist Oligonucleotide
auf, die daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
einem zweiten Bereich der Sequenz einer Nukleinsäure und weist Energieakzeptormoleküle auf,
die an die Enden angeheftet sind, die nicht an die Nanopartikel
angeheftet sind. Die Energiedonoren und Akzeptoren können fluoreszierende
Moleküle
sein.
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Die
Erfindung stellt auch ein Substrat bereit, das Nanopartikel aufweist,
die daran angeheftet sind. Die Nanopartikel können Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereiches einer Nukleinsäure.
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Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zur Nanoherstellung bereit.
Das Verfahren umfasst die Bereitstellung von mindestens einem Typ
von Bindeoligonucleotid bzw. Linkeroligonucleotid, das eine ausgewählte Sequenz
hat, wobei die Sequenz jedes Typs von Bindeoligonucleotid mindestens
zwei Bereiche aufweist. Das Verfahren umfasst ferner die Bereitstellung
von einem oder mehreren Typen von Nanopartikeln, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei die Oligonucleotide
von jedem Typ von Nanopartikeln eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
einem Bereich der Sequenz eines Bindeoligonucleotids. Die Bindeoligonucleotide
und Nanopartikel werden unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die
wirksam sein, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
mit den Bindeoligonucleotiden zu erlauben, so dass ein gewünschtes
Nanomaterial oder eine Nanostruktur gebildet wird.
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Die
Erfindung stellt ferner ein weiteres Verfahren zur Nanoherstellung
bereit. Dieses Verfahren umfasst die Bereitstellung von mindestens
zwei Typen von Nanopartikeln, die Oligonucleotide aufweisen, die
daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide auf dem ersten Typ von
Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu der der Oligonucleotide auf
dem zweiten Typ von Nanopartikeln. Die Oligonucleotide auf dem zweiten
Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
der auf den Oligonucleotiden auf dem ersten Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten.
Die ersten und zweiten Typen von Nanopartikeln werden unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, die wirksam sind, die Hybdridisierung der Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln miteinander zu erlauben, so dass das gewünschte Nanomaterial
oder die Nanostruktur gebildet wird.
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Die
Erfindung stellt ferner Nanomaterialien oder Nanostrukturen bereit,
die aus Nanopartikeln zusammengesetzt sind, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei die Nanopartikel durch
Oligonucleotidverbinder zusammengehalten werden.
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Die
Erfindung stellt ferner eine Zusammensetzung bereit, die mindestens
zwei Typen von Nanopartikeln enthält, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide auf dem ersten Typ von
Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu der Sequenz eines
ersten Bereichs einer Nukleinsäure
oder eines Bindeoligonucleotids. Die Oligonucleotide auf dem zweiten
Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure oder des Bindeoligonucleotids.
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Die
Erfindung stellt ferner eine Zusammenstellung von Behältern bereit,
die einen ersten Behälter
umfasst, der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, und einen
zweiten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide,
die an die Nanopartikel in dem ersten Behälter angeheftet sind, haben
eine Sequenz, die komplementär ist
zu der der Oligonucleotide, die an die Nanopartikel in dem zweiten
Behälter
angeheftet sind. Die Oligonucleotide, die an die Nanopartikel in
dem zweiten Behälter
angeheftet sind, haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
derjenigen der Oligonucleotide, die an die Nanopartikel in dem ersten
Behälter
angeheftet sind.
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Die
Erfindung stellt ferner einen Nanopartikel bereit, der eine Vielzahl
an unterschiedlichen Oligonucleotiden aufweist, die daran angeheftet
sind.
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Schließlich stellt
die Erfindung ein Verfahren zum Abtrennen einer ausgewählten Nukleinsäure bereit, die
mindestens zwei Bereiche von anderen Nukleinsäuren aufweist. Das Verfahren
umfasst die Bereitstellung von einem oder mehreren Typen von Nanopartikeln,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei
die Oligonucleotide auf jedem der Typen von Nanopartikeln eine Sequenz
aufweisen, die komplementär ist
zu der Sequenz von einem der Bereiche auf der ausgewählten Nukleinsäure. Die
ausgewählten
und anderen Nukleinsäuren
werden unter Bedingungen mit den Nanopartikeln in Kontakt gebracht,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den
Nanopartikeln mit der ausgewählten
Nukleinsäure
zu erlauben, so dass die Nanopartikel, die mit der ausgewählten Nukleinsäure hybridisiert
sind, aggregieren und ausfallen.
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Wie
hier verwendet, bezeichnet "ein
Typ von Oligonucleotiden" eine
Vielzahl an Oligonucleotidmolekülen,
die dieselbe Sequenz aufweisen. Ein "Typ von Nanopartikeln, der Oligonucleotide
aufweist, die daran angeheftet sind", bezeichnet eine Vielzahl an Nanopartikeln,
die denselben Typ/dieselben Typen an Oligonucleotiden aufweisen,
die daran angeheftet sind. "Nanopartikel,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind" werden manchmal
auch bezeichnet als "Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate" oder in dem Fall des
Nachweisverfahrens der Erfindung, als "Nanopartikel- Oligonucleotidesonden", "Nanopartikelsonden" oder einfach "Sonden".
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1:
Schematische Darstellung, die die Bildung der Nanopartikelaggregate
durch Kombinieren von Nanopartikeln, die komplementäre Oligonucleotide
aufweisen, die an ihnen angeheftet sind, zeigt, wobei die Nanopartikel
in den Aggregaten als Ergebnis der Hybridisierung der komplementären Oligonucleotide
zusammengehalten werden. X repräsentiert
jeden kovalenten Anker (wie -S(CH2)3OP(O)(O–)-,
wobei S mit einem Goldnanopartikel verbunden ist. Zur Vereinfachung
ist in 1 und einigen nachfolgenden
Figuren nur ein Oligonucleotid gezeigt, das an jeden Partikel angeheftet
ist, wobei aber in Wirklichkeit jeder Partikel einige Oligonucleotide
aufweist, die an ihm angeheftet sind. Ferner ist es wichtig anzumerken,
dass in 1 und den folgenden Figuren
die relativen Größen der
Goldnanopartikel und der Oligonucleotide nicht maßstabgetreu
wiedergegeben sind.
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2:
Schematische Darstellung, die ein System zum Nachweis von Nukleinsäure unter
Verwendung von Nanopartikeln zeigt, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide auf den zwei Nanopartikeln
haben Sequenzen, die komplementär
sind zu zwei unterschiedlichen Bereichen der gezeigten Einzelstrang-DNA.
Demzufolge hybridisieren sie mit der DNA, was eine nachweisbare Änderung
(Bildung von Aggregaten und Erzeugung einer Farbänderung) erzeugt.
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3:
Schematische Darstellung einer Variation des Systems aus 2.
Die Oligonucleotide auf den zwei Nanopartikeln haben Sequenzen,
die komplementär
sind zu zwei unterschiedlichen Bereichen der gezeigten Einzelstrang-DNA,
die durch einen dritten Bereich getrennt sind, der nicht komplementär ist zu
den Oligonucleotiden auf den Nanopartikeln. Auch gezeigt ist ein
optionales Füllstoffoligonucleotid,
das dazu verwendet werden kann, mit dem nicht komplementären Bereich
der Einzelstrang-DNA zu hybridisieren. Wenn die DNA, Nanopartikel
und Füllstoffoligonucleotide
vereint werden, aggregieren die Nanopartikel unter Bildung von eingeschnittenen,
doppelsträngigen
Oligonucleotidverbindern.
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4:
Schematische Darstellung, die die reversible Aggregation von Nanopartikeln
zeigt, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind,
als ein Ergebnis der Hybridisierung und Dehybridisierung mit einem
Bindeoligonucleotid. Das dargestellte Bindeoligonucleotid ist eine
doppelsträngige
DNA, die überhängende Enden
(klebende Enden) aufweist, die komplementär sind zu den Oligonucleotiden,
die an die Nanopartikel angeheftet sind.
-
5:
Schematische Darstellung, die die Bildung von Nanopartikelaggregaten
durch Verbinden von Nanopartikeln darstellt, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, darstellen, mit Bindeoligonucleotiden,
die Sequenzen haben, die komplementär sind zu den Oligonucleotiden,
die an die Nanopartikel angeheftet sind.
-
6: Küvetten,
die zwei Typen von Goldkolloiden enthalten, wobei jede ein unterschiedliches
Oligonucleotid aufweist, das daran angeheftet ist, und ein verbindendes
doppelsträngiges
Oligonucleotid mit klebenden Enden, das komplementär ist zu
den Oligonucleotiden, die an die Nanopartikel (siehe 4)
angeheftet sind. Küvette
A – bei
80°C, was
oberhalb der Tm der Binde-DNA liegt; dehybridisiert (thermisch denaturiert). Die
Farbe ist Dunkelrot. Küvette
B – nach
Kühlen
auf Raumtemperatur, was unterhalb der Tm der Binde-DNA liegt; Die
Hybridisierung hat stattgefunden und die Nanopartikel sind aggregiert,
aber die Aggregate sind nicht ausgefallen. Die Farbe ist violett.
Küvette
C – nach
einigen Stunden bei Raumtemperatur haben sich die aggregierten Nanopartikel
auf dem Boden der Küvette
abgesetzt. Die Lösung
ist klar und der Bodensatz ist blassRosagrau. Das Erhitzen von B
oder C führt
zu A.
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7:
Kurve der Extinktion gegen die Wellenlänge in nm, die die Änderungen
in der Extinktion zeigt, wenn Goldnanopartikel, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, aufgrund der Hybridisierung mit
Bindeoligonucleotiden bei Verringerung der Temperatur, wie in 4 gezeigt,
aggregieren.
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8A–B: 8A ist eine Kurve, die die Änderung in der Extinktion gegen
die Temperatur/Zeit für
das System darstellt, wie es in 4 gezeigt
ist. Bei niedrigen Temperaturen aggregieren Goldnanopartikel, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, aufgrund der Hybridisierung
mit Bindeoligonucleotiden (siehe 4). Bei
hoher Temperatur (80°C)
sind die Nanopartikel dehybridisiert. Ein Ändern der Temperatur mit der
Zeit zeigt, dass dies ein reversibler Prozess ist. 8B ist eine Kurve, die die Änderung der Extinktion gegen
die Temperatur/Zeit in derselben Weise zeigt, unter Verwendung einer
wässrigen
Lösung
von unmodifizierten Goldnanopartikeln. Die reversiblen Änderungen,
wie sie in 8A gezeigt ist, werden nicht
beobachtet.
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9A–B:
Transmissionselektronenmikroskopie (TEM)-Bilder. 9A ist ein TEM-Bild von aggregierten Goldnanopartikeln,
die durch Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Goldnanopartikeln
mit Bindeoligonucleotiden zusammengehalten werden. 9B ist ein TEM-Bild eines zweidimensionalen Aggregates, das
die Anordnung der verbundenen Nanopartikel zeigt.
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10: Schematische Darstellung, die die Bildung
von thermisch stabilen dreisträngigen
Oligonucleotidverbindern zwischen Nanopartikeln zeigt, die Pyrimidin:Purin:Pyrimidin-Motive aufweisen.
Solche dreisträngigen
Verbinder sind steifer als doppelsträngige Verbinder. In 10 weist ein Nanopartikel ein Oligonucleotid auf,
das an ihm angeheftet ist, das aus allen Purinen aufgebaut ist,
und der andere Nanopartikel weist ein Oligonucleotid auf, das an
ihm angeheftet ist, das aus allen Pyrimidinen besteht. Das dritte
Oligonucleotid zur Bildung des Tripelstrangverbinders (der nicht
an einen Nanopartikel angeheftet ist) besteht aus Pyrimidinen.
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11: Schematische Darstellung, die die Bildung
von Nanopartikelaggregaten durch Kombination von Nanopartikeln,
die komplementäre
Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, zeigt, wobei
die Nanopartikel in den Aggregaten als Ergebnis der Hybridisierung
der komplementären
Oligonucleotide zusammengehalten werden. In 11 repräsentieren
die Kreise die Nanopartikel, die Formeln sind Oligonucleotidsequenzen,
s ist der Thioalkyllinker und die Kringel auf den Kreisen repräsentieren
andere Oligonucleotidmoleküle
derselben Sequenz wie gezeigt, die die Oberfläche der Nanopartikel bedecken.
Die vielfachen Oligonucleotide auf den zwei Typen von Nanopartikeln
können
miteinander hybridisieren, was zur Bildung einer Aggregatstruktur
führt.
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12: Schematische Darstellung, die Systeme
zum Nachweis von Nukleinsäure
unter Verwendung von Nanopartikeln zeigt, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugate
1 und 2 und Einzelstrangoligonucleotidtargets 3, 4, 5, 6 und 7 sind
gezeigt. In 12 repräsentieren
die Kreise die Nanopartikel, die Formeln sind Oligonucleotidsequenzen
und die gepunkteten Linien repräsentieren
verbindende Bindungen des Nucleotids.
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13A–B:
Schematische Darstellungen, die Systeme zum Nachweis von DNA (Analyt-DNA)
unter Verwendung von Nanopartikeln und transparentem Substrat zeigen.
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14A–B: 14A ist eine Kurve der Extinktion gegen die Wellenlänge in nm,
die die Änderungen in
der Extinktion zeigt, wenn Goldnanopartikel, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind (eine Population davon ist
in Lösung
und eine Population davon ist an ein transparentes Substrat angeheftet,
wie in 13B gezeigt) aufgrund der Hybridisierung
mit Bindeoligonucleotiden aggregieren. 14B ist
eine Kurve der Änderung
in der Extinktion für
das hybridisierte System aus 14A,
wenn die Temperatur erhöht
wird (geschmolzen).
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15: Schematische Darstellungen, die Systeme
zum Nachweis von Nukleinsäure
unter Verwendung von Nanopartikeln zeigt, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Die Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugate
1 und 2 und Einzelstrangoligonucleotidtargets 3, 4, 5, 6, 7 und
8 sind gezeigt. In 15 repräsentieren
die Kreise die Nanopartikel, die Formeln sind Oligonucleotidsequenzen
und S repräsentiert
den Thio-Alkyllinker.
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16: Schematische Darstellung, die Systeme
zum Nachweis von Nukleinsäure
unter Verwendung von Nanopartikeln zeigt, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Oligonucleotidnanopartikelkonjugate 1
und 2, Einzelstrangoligonucleotidtargets unterschiedlicher Länge, und
Füllstoffoligonucleotide
von unterschiedlicher Länge
sind gezeigt. In 16 repräsentieren
die Kreise die Nanopartikel, die Formeln die Oligonucleotidsequenzen
und S repräsentiert
den Thioalkyllinker.
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17: Schematische Darstellungen, die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
und Systeme zum Nachweis von Nukleinsäure unter Verwendung von Nanopartikeln
zeigen, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind.
In 17 repräsentieren die Kreise die Nanopartikel,
die geraden Linien repräsentieren Oligonucleotidketten
(Basen nicht gezeigt), zwei eng beabstandete parallele Linien repräsentieren
Duplex-Segmente und die kleinen Buchstaben bezeichnen spezifische
Nukleotidsequenzen (a ist komplementär zu a', b ist komplementär zu b', etc.).
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18: Schematische Darstellung, die ein System zum
Nachweis von Nukleinsäure
unter Verwendung von Liposomen (große Doppelkreise), Nanopartikeln
(kleine dunkle Kreise) und einem transparenten Substrat zeigt. In 18 repräsentieren
die ausgefüllten
Quadrate Cholesterylgruppen, die Kringel repräsentieren Oligonucleotide und
die Leitern repräsentieren
doppelsträngige
(hybridisierte) Oligonucleotide.
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19A–B: 19A ist eine Kurve der Extinktion gegen die Wellenlänge in nm,
die Änderungen
in der Extinktion zeigt, wenn Goldnanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
sich in vielfachen Schichten auf einem transparenten Substrat, wie
in 13A gezeigt, zusammenfügen. 19B ist eine Kurve der Änderungen in der Extinktion
für das
hybridisierte System aus 19A,
wenn die Temperatur erhöht
wird (geschmolzen).
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20A–B:
Darstellung von Schemata, unter Verwendung von fluoreszenzmarkierten
Oligonucleotiden, die an metallische oder Halbleiterquench-Nanopartikel
(20A) angeheftet sind, oder an Nichtmetalle, Nichthalbleiterpartikel
(20B).
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Ausführliche Beschreibung der derzeit
bevorzugten Ausführungsformen
-
Nanopartikel,
die für
die Erfindung geeignet sind, umfassen Metall (z.B. Gold, Silber,
Kupfer und Platin), Halbleiter (z.B. CdSe und CdS) und magnetische
(z.B. Ferromagnetite) kolloidale Materialien. Andere Nanopartikel,
die für
die Durchführung
der Erfindung geeignet sind, umfassen ZnS, ZnO, TiO2,
AgI, AgBr, HgI2, PbS, PbSe, ZnTe, CdTe,
In2S3, In2Se3, Cd3P2, Cd3As2,
InAs, und GaAs. Die Größe der Nanopartikel
liegt bevorzugt zwischen etwa 5 nm und etwa 150 nm (mittlerer Durchmesser),
bevorzugter zwischen etwa 5 und etwa 50 nm, und am meisten bevorzugt
zwischen etwa 10 und etwa 30 nm.
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Verfahren
zur Herstellung von Metall-, Halbleiter- und magnetischen Nanopartikeln
sind aus dem Stand der Technik wohl bekannt. Siehe z.B. Schmid,
G. (ed.) Clusters and Colloids (VCH, Weinheim, 1994); Hayat, M.A.
(ed.) Colloidal Gold: Principles, Methods and Applications (Academic
Press, San Diego, 1991); Massart, R., IEEE Taransactions an Magnetics,
17, 1247 (1981); Ahmadi, T.S. et al., Science, 272, 1924 (1996);
Henglein, A. et al., J. Phys. Chem., 99, 14129 (1995); Curtis, A.C.,
et al., Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 27, 1530 (1988).
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Verfahren
zur Herstellung von ZnS, ZnO, TiO2, AgI,
AgBr, HgI2, PbS, PbSe, ZnTe, CdTe, In2S3, In2Se3, Cd3P2,
Cd3As2, InAs, und
GaAs-Nanopartikel sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt.
Siehe z.B. Weller, Angew. Chem. Int. Ed. Engl., 32, 41 (1993); Henglein,
Top. Curr. Chem., 143, 113 (1988); Henglein, Chem. Rev., 89, 1861
(1989); Brus. Appl. Phys. A., 53, 465 (1991); Bahncmann, in Photochemical
Conversion and Storage of Solar Energy (eds. Pelizetti und Schiavello
1991), Seite 251; Wang und Herron, J. Phys. Chem., 95, 525 (1991);
Olshavsky et al., J. Am. Chem. Soc., 112, 9438 (1990); Ushida et
al., J. Phys. Chem., 95, 5382 (1992).
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Geeignete
Nanopartikel sind ebenfalls handelsüblich erhältlich von z.B. Ted Pella,
Inc. (Gold), Amersham Corporatrion (Gold) und NanoSondes, Inc. (Gold).
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Derzeit
bevorzugt für
die Verwendung zum Nachweis von Nukleinsäuren sind Goldnanopartikel.
Goldkolloidpartikel haben hohe Extinktionskoeffizienten für die Banden,
die ihre schönen
Farben zur Folge haben. Diese intensiven Farben ändern sich mit der Partikelgröße, Konzentration,
den Interpartikelabstand, dem Maß an Aggregation und der Form
(Geometrie) der Aggregate, was diese Materialien besonders attraktiv
für die
kolorimetrischen Untersuchungen macht. Z.B. führen Hybridisierungen von Oligonucleotiden,
die an Goldnanopartikel angeheftet sind, mit Oligonucleotiden und
Nukleinsäuren
zu einer sofortigen Farbänderung,
die mit dem bloßen
Auge wahrnehmbar ist (siehe z.B. die Beispiele).
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Goldnanopartikel
sind derzeit ebenso bevorzugt für
die Verwendung in der Nanoherstellung, aus denselben Gründen wie
oben genannt und aufgrund ihrer Stabilität, ihrer leichten Abbildung
durch Elektronenmikroskopie und gut charakterisierten Modifikation
mit Thiolfunktionalitäten
(siehe unten).
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Die
Nanopartikel, die Oligonucleotide oder beide sind funktionalisiert,
um die Oligonucleotide an die Nanopartikel anzuheften. Solche Verfahren
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Zum Beispiel lassen sich Oligonucleotide,
die mit Alkanthiolen an ihren 3'-Termini
oder 5'-Termini
funktionalisiert sind, leicht an Goldnanopartikel anheften. Siehe
Whitesides, Proceedings of the Robert A. Welch Foundation 39th Conference
On Chemical Research Nanophase Chemistry, Houston, TX, Seiten 109-121
(1995). Siehe auch Mucic et al. Chem. Commun. 555-557 (1996) (beschreibt
ein Verfahren zum Anheften von 3'-Thiol-DNA
an flache Goldoberflächen;
dieses Verfahren kann verwendet werden, um Oligonucleotide an Nanopartikel
anzuheften). Das Alkanthiolverfahren kann auch verwendet werden,
um Oligonucleotide an andere Metalle, Halbleiter und magnetische Kolloide
und an die anderen Nanopartikel, wie oben aufgeführt, anzuheften. Andere funktionelle Gruppen
zum Anheften von Oligonucleotiden an feste Oberflächen umfassen
Phosphorthioatgruppen (siehe z.B. U.S.-Patent 5,472,881 zum Binden
von Oligonucleotid-Phosphorthioaten an Goldoberflächen), substituierte
Alkylsiloxane (siehe z.B. Burwell, Chemical Technology, 4, 370-377
(1974) und Matteucci und Caruthers, J. Am. Chem. Soc., 103, 3185-3191
(1981) zum Binden von Oligonucleotiden an Silica und Glasoberflächen, und
Grabar et al., Anal. Chem., 67, 735-743 zum Binden von Aminoalkylsiloxanen
und für
die gleiche Bindung von Mercaptoalkylsiloxanen). Oligonucleotide,
die mit einem 5'-Thionucleosid oder
einem 3'-Thionucleosid
enden, können
auch verwendet werden, um Oligonucleotide an feste Oberflächen anzuheften.
Gold-Nanopartikel können
an Oligonucleotide unter Verwendung von Biotin-markierten Oligonucleotiden
und Streptavidin-Goldkonjugatkolloiden angeheftet werden; die Biotin-Streptavidininteraktion
heftet die Kolloide an das Oligonucleotid. Shaiu et al., Nuc. Acids
Res., 21, 99 (1993). Die folgenden Referenzen beschreiben andere
Verfahren, die angewendet werden können, um Oligonucleotide an
Nanopartikel anzuheften: Nuzzo et al., J. Am. Chem. Soc., 109, 2358
(1987) (Disulfide auf Gold); Allara und Nuzzo, Langmuir, 1, 45 (1985)
(Carbonsäuren
auf Aluminium); Allara und Tompkins, J. Colloid Interface Sci.,
49, 410-421 (1974) (Carbonsäuren
auf Kupfer); Iler, The Chemistry of Silica, Kapitel 6, (Wiley 1979)
(Carbonsäuren
auf Silica); Timmons und Zisman, J. Phys. Chem., 69, 984-990 (1965)
(Carbonsäuren
auf Platin); Soriaga und Hubbard, J. Am. Chem. Soc., 104, 3937 (1982)
(aromatische Ringverbindungen auf Platin); Hubbard, Acc. Chem. Res.,
13, 177 (1980) (Sulfolane, Sulfoxide und andere funktionalisierte
Lösungsmittel
auf Platin); Hickman et al., J. Am. Chem. Soc., 111, 7271 (1989)
(Isonitrile auf Platin); Maoz und Sagiv, Langmuir, 3, 1045 (1987)
(Silane auf Silica); Maoz und Sagiv, Langmuir, 3, 1034 (1987) (Silane
auf Silica); Wasserman et al., Langmuir, 5, 1074 (1989) (Silane
auf Silica); Eltekova und Eltekov, Langmuir, 3, 951 (1987) (aromatische
Carbonsäuren,
Aldehyde, Alkohole und Methoxygruppen auf Titandioxid und Silica);
Lec et al., J. Phys. Chem., 92, 2597 (1988) (starre Phosphate auf
Metallen).
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Jeder
Nanopartikel wird eine Vielzahl von Oligonucleotiden aufweisen,
die an ihm angeheftet sind. Als Ergebnis kann jedes Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat
an eine Vielzahl von Oligonucleotiden oder Nukleinsäuren binden,
die eine komplementäre
Sequenz haben.
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Oligonucleotide
von definierter Sequenz werden verwendet für eine Vielzahl an Anwendungen
in dieser Erfindung. Verfahren zum Herstellen von Oligonucleotiden
einer vorbestimmten Sequenz sind gut bekannt. Siehe z.B. Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Ausg. 1989) und
F. Eckstein (ed.) Oligonucleotides and Analogues, 1. Ausg. (Oxford
University Press, New York, 1991). Festphasensyntheseverfahren sind
bevorzugt sowohl für
Oligoribonucleotide als auch für
Oligodesoxyribonucleotide (die gut bekannten Verfahren für die Synthese
von DNA sind auch geeignet für
die Synthese von RNA). Oligoribonucleotide und Oligodesoxyribonucleotide
können
auch enzymatisch hergestellt werden.
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren. Jeder
Typ von Nukleinsäure
kann nachgewiesen werden und die Verfahren können verwendet werden für z.B. die
Diagnose von Krankheit und Sequenzieren von Nukleinsäuren. Beispiele
für Nukleinsäuren, die
durch die Verfahren der Erfindung nachgewiesen werden können, umfassen
Gene (z.B. ein Gen, das mit einer bestimmten Krankheit verknüpft ist),
virale RNA und DNA, bakterielle DNA, Pilz- DNA, cDNA, mRNA, RNA
und DNA-Fragmente, Oligonucleotide, synthetische Oligonucleotide,
modifizierte Oligonucleotide, Einzelstrang- und Doppelstrang- Nukleinsäuren, natürliche und
synthetische Nukleinsäuren,
usw. Beispiele für
die Verwendung der Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren umfassen:
Die Diagnose und/oder das Monitoring von viralen Krankheiten (z.B.
menschliche Immunschwächeviren,
Hepatitisviren, Herpesviren, Cytomegaloviren und Epstein-Barr-Virus), bakterielle
Krankheiten (z.B. Tuberkulose, Lyme-Krankheit, H. pylori, Escherichia coli-Infektionen,
Legionelleninfektionen, Mycoplasma-Infektionen, Salmonellen-Infektionen), sexuell übertragbare
Krankheiten (z.B. Gonorrhöe),
Erbkrankheiten (z.B. Mukoviscidose, Duchene muskelDystrophie, Phenylketonurie,
Sichelzellenanämie)
und Krebs (z.B. Gene, die mit der Entwicklung von Krebs verknüpft sind);
in Forensis; in der DANN-Sequenzierung; für Vaterschaftstests für Zelllinienauthentizität, zum Monitoring
der Gentherapie; und für
viele andere Zwecke.
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Die
Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäuren, die auf dem Beobachten
einer Farbänderung
basieren, die mit dem bloßen
Auge feststellbar ist, sind billig, schnell, einfach und robust
(die Reagenzien sind stabil), erfordern keine speziellen oder teueren
Apparaturen und erfordern keine Messtechnik. Dies macht sie besonders
geeignet für
die Verwendung z.B. in Forschungs- und analytischen Laboratorien,
zum DNA-Sequenzieren, auf dem Gebiet des Nachweises der Anwesenheit
von spezifischen Pathogenen, in der Arztpraxis für die Schnellidentifikation
einer Infektion zur Unterstützung
bei der Medikamentenverordnung und in Heimen und Gesundheitszentren
für das
erste günstige
Screening.
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Die
Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll, kann durch bekannte Verfahren isoliert
werden, oder kann direkt in Zellen, GewebeSonden, biologischen Flüssigkeiten
(z.B. Speichel, Urin, Blut, Serum), Lösungen die PCR-Komponenten
enthalten, Lösungen
die einen großen Überschuss
an Oligonucleotiden und hochmolekulargewichtige DNA enthalten, und
andere Sonden nachgewiesen werden, wie im Stand der Technik bekannt.
Siehe z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual
(2. Ausg. 1989) und B.D. Hames und S.J. Higgins, Eds., Gene Sondes
1 (IRL Press, New York, 1995). Verfahren zur Herstellung von Nukleinsäuren zum
Nachweis mit hybridisierenden Sonden sind im Stand der Technik bekannt.
Siehe z.B. Shambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual
(2. Ausg. 1989) und B.D. Hames und S.J. Higgins, Eds., Gene Sondes
1 (IRL Press, New York, 1995).
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Wenn
eine Nukleinsäure
in einer geringen Menge vorhanden ist, kann sie amphifiziert werden
mit Verfahren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Siehe
z.B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2.
Ausg. 1989) und B.D. Hames und S.J. Higgins, Eds., Gene Sondes 1
(IRL Press, New York, 1995). Bevorzugt ist die Amphifizierung mit
Polymerasekettenreaktion (PCR).
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Ein
Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäure entsprechend der Erfindung
umfasst, dass eine Nukleinsäure
mit einem oder mehreren Typen von Nanopartikeln, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind in Kontakt gebracht wird. Die
Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll, hat mindestens zwei Bereiche. Die
Länge dieser
Bereiche und des Abstandes/der Abstände, wenn überhaupt, zwischen ihnen, sind so
gewählt,
dass dann wenn die Oligonucleotide auf den Nanopartikeln mit den
Nukleinsäuren
hybridisieren, eine nachweisbare Änderung auftritt. Diese Längen und
Abstände
können
empirisch bestimmt werden und hängen
ab von dem Typ von Partikel, der verwendet wird, und seiner Größe und des
Typs von Elektrolyt, die in der Lösung die in der Untersuchung
verwendet wird (bestimmte Elektrolyte beeinflussen die Konformation von
Nukleinsäuren)
vorliegen wird.
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Auch
wenn eine Nukleinsäure
in Anwesenheit anderer Nukleinsäuren
nachgewiesen werden soll, müssen
die Bereiche der Nukleinsäure,
an die die Oligonucleotide auf den Nanopartikeln gebunden werden sollen,
so ausgewählt
werden, dass sie eine ausreichende, einzigartige Sequenz enthalten,
so dass der Nachweis der Nukleinsäure spezifisch sein wird. Anleitungen
dazu sind aus dem Stand der Technik bekannt.
-
Obwohl
Nukleinsäuren
sich wiederholende Sequenzen nahe genug zueinander enthalten können, so dass
nur ein Typ von Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugat verwendet werden
muss, tritt dies nur selten auf. Im Allgemeinen werden die ausgewählten Bereiche
der Nukleinsäure
unterschiedliche Sequenzen aufweisen und werden in Kontakt gebracht
mit Nanopartikeln, die zwei oder mehrere unterschiedliche Oligonucleotide
tragen, die bevorzugt an den unterschiedlichen Nanopartikeln anhaften.
Ein Beispiel eines Systems zum Nachweis von Nukleinsäure ist
in 2 gezeigt. Wie zu sehen ist, hat ein erstes Oligonucleotid,
das an einen ersten Nanopartikel angeheftet ist, eine Sequenz, die
zu einem ersten Bereich der Zielsequenz in der einsträngigen DNA komplementär ist. Ein
zweites Oligonucleotid, das an einem zweiten Nanopartikel angeheftet
ist, hat eine Sequenz, die zu einem zweiten Bereich der Zielsequenz
in der DNA komplementär
ist. Zusätzliche
Bereiche der DNA können
auf die korrespondierenden Nanopartikel ausgerichtet sein. Siehe 17. Das gezielte Ansteuern mehrerer Bereiche
einer Nukleinsäure
vergrößert das
Ausmaß der
nachweisbaren Änderung.
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Der
Kontakt der Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate mit der Nukleinsäure wird
unter Bedingungen ausgeführt,
die wirksam sind für
die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln mit
der Zielsequenz/den Zielsequenzen der Nukleinsäure. Diese Hybridisierungsbedingungen
sind aus dem Stand der Technik bekannt und können leicht optimiert werden
für das
jeweils angewendete System. Siehe z.B. Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual (2. Ausg. 1989). Bevorzugt werden stringente
Hybridisierungsbedingungen angewendet.
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Eine
schnellere Hybridisierung kann erhalten werden durch Einfrieren
und Auftauen einer Lösung,
die die Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll und die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
enthält.
Die Lösung
kann auf jede konventionelle Weise eingefroren werden, wie z.B.
das Einbringen in ein Trockeneis-Alkoholbad für eine ausreichende Zeit, um
die Lösung
einzufrieren (im Allgemeinen etwa 1 Minute für 100 μL Lösung). Die Lösung muss
aufgetaut werden bei eine Temperatur unterhalb der thermischen Denaturierungstemperatur,
die geeigneterweise für
die meisten Kombinationen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
und Nukleinsäuren
Raumtemperatur sein kann. Die Hybridisierung ist abgeschlossen und
die nachweisbare Änderung
kann nach dem Auftauen der Lösung
beobachtet werden.
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Die
Hybridisierungsrate kann ebenfalls erhöht werden durch Erwärmen der
Lösung,
die die Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll, und die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
enthält,
auf eine Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur (Tm) für den Komplex,
der zwischen Oligonucleotiden auf den Nanopartikeln und der Zielnukleinsäure gebildet
ist. Alternativ kann eine schnelle Hybridisierung durch Erhitzen über die
Zersetzungstemperatur (Tm) und Abkühlen der Lösung erzielt werden.
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Die
Hybridisierungsrate kann auch durch Erhöhung der Salzkonzentration
(z.B. von 0,1 M auf 0,3 M NaCl) erhöht werden.
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Die
nachweisbare Änderung,
die bei der Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
mit der Nukleinsäure
auftritt, kann ein Farbwechsel sein, die Bildung von Aggregaten
der Nanopartikel, oder die Ausfällung
der aggregierten Nanopartikel. Die Farbänderung kann mit dem bloßen Auge
oder spektroskopisch beobachtet werden. Die Bildung von Aggregaten
der Nanopartikel kann durch Elektronenmikroskopie oder Nephelometrie
beobachtet werden. Die Ausfällung
der aggregierten Nanopartikel kann mit dem bloßen Auge oder mikroskopisch
beobachtet werden. Bevorzugt sind Änderungen, die mit dem bloßen Auge
beobachtbar sind. Besonders bevorzugt ist eine Farbänderung,
die mit dem bloßen
Auge beobachtbar ist.
-
Die
Beobachtung einer Farbänderung
mit dem bloßen
Auge kann leichter ausgeführt
werden gegen einen Hintergrund aus Kontrastfarbe. Z.B. ist, wenn
Goldnanopartikel verwendet werden, die Beobachtung einer Farbänderung
erleichtert durch Betupfen einer Sonde der Hybridisierungslösung auf
eine feste, weiße Oberfläche (wie
Silika- oder Aluminiumoxid DC-Platten, Filterpapier, Cellulosenitratmembranen,
und Nylonmembranen, bevorzugt eine C-18 Silica DC-Platte) und Trocknenlassen
des Tupfens. Zunächst
behält
der Tupfen die Farbe der Hybridisierungslösung (die sich im Bereich von
Pink/Rot bewegt, ohne Hybridisierung, bis Violett-Rot/Violett, wenn
Hybridisierung stattfand). Beim Trocknen bei Raumtemperatur oder
80°C (Temperatur
ist nicht kritisch), entwickelt sich ein blauer Tupfen, wenn die
Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate vor dem Betupfen mit der Zielnukleinsäure durch
Hybridisierung verbunden wurden. Ohne Hybridisierung (z.B. wenn
keine Zielnukleinsäure
anwesend ist), ist der Tupfen pink. Die blauen und pinkfarbigen
Tupfen sind stabil und verändern
sich nicht beim anschließenden
Kühlen
oder Erhitzen über
die Zeit. Sie stellen einen geeigneten, dauerhaften Beleg des Tests
dar. Keine anderen Schritte (wie eine Trennung der hybridisierten
und unhybridisierten Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate) sind
notwendig, um die Farbänderung
zu beobachten.
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Ein
weiteres Verfahren, um die Untersuchungsergebnisse leicht zu visualisieren,
könnte
sein, eine Sonde von Nanopartikelsonde, die an eine Zielnukleinsäure hybridisiert
sind auf ein Glasfaserfilter (z.B. Borsilikatmikrofaserfilter, 0,7 μm Porengröße, Grad
FG75, zur Verwendung mit Goldnanopartikeln 13 nm in Größe), zu
tupfen, während
die Flüssigkeit
durch den Filter gezogen wird. Nachfolgendes Spülen mit Wasser wäscht den Überschuss
an nicht hybridisierter Sonde durch den Filter, während er
den zu beobachtenden Tupfen zurücklässt, der
die Aggregate, die durch die Hybridisierung der Nanopartikelsonden
mit der Zielnukleinsäure entstanden
sind (die zurückgehalten
werden, weil diese Aggregate größer als
die Poren des Filters sind), enthält. Diese Technik kann größere Empfindlichkeit
bereitstellen, da ein Überschuss
an Nanopartikelsonden verwendet werden kann. Bedauerlicherweise
kleben die Nanopartikelsonden auch an allen anderen festen Oberflächen, die
versucht wurden (Silikaträger,
Umkehrphasenplatten, und Nylon-, Nitrocellulose-, Cellulose- und andere
Membranen), so dass die Glasfaserfilter die einzigen festen Oberflächen bisher
sind, die bei solch einem Waschvorgang angewendet werden können.
-
Ein
wichtiger Aspekt des Nachweissystems, das in 2 dargestellt
ist, ist, dass das Erhalten einer nachweisbaren Änderung von der kooperativen
Hybridisierung von zwei unterschiedlichen Oligonucleotiden, mit
einer gegebenen Zielsequenz in der Nukleinsäure abhängt. Fehlpaarungen bei einem
der beiden Oligonucleotide destabilisieren die Zwischenpartikelverbindung.
Es ist wohlbekannt, dass eine Fehlpaarung in der Basenpaarung einen
größeren destabilisierenden
Effekt auf die Bindung einer kurzen Oligonucleotidsonde hat, als
auf die Bindung einer langen Oligonucleotidsonde. Der Vorteil des
Systems, wie er in 2 dargestellt ist, ist, dass
dieses die Basendiskriminierung verwendet, die mit einer langen
Zielsequenz und Sonde (18 Basenpaare in dem Beispiel, wie es in 2 gezeigt
ist) verknüpft
ist, und trotzdem die Empfindlichkeitscharakteristik einer kurzen
Oligonucleotidsonde (neun Basenpaare in dem Beispiel, wie es in 2 gezeigt
ist) hat.
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Die
Zielsequenz der Nukleinsäure
kann durchgehend sein, wie in 2, oder
zwei Bereiche der Zielsequenz können
durch einen dritten Bereich, der nicht komplementär ist zu
den Oligonucleotiden auf den Nanopartikeln, getrennt sein, wie in 3 gezeigt.
Im letzteren Fall besteht die Option zur Verwendung eines Füllstoffoligonucleotids,
das frei in Lösung
ist und welches eine Sequenz aufweist, die komplementär ist zu
der des dritten Bereiches (siehe 3). Wenn
das Füllstoffoligonucleotid
mit dem dritten Bereich der Nukleinsäure hybridisiert, wird ein
doppelstrangiges Segment erzeugt, wobei sich der durchschnittliche
Abstand zwischen den Nanopartikeln und folglich die Farbe ändert. Das
System, das in 3 gezeigt ist, kann die Empfindlichkeit des
Nachweisverfahrens erhöhen.
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Einige
Ausführungsformen
des Verfahrens zum Nachweis von Nukleinsäure verwenden ein Substrat. Beim
Verwenden eines Substrates kann die nachweisbare Änderung
(das Signal) amphifiziert werden und die Empfindlichkeit der Untersuchung
erhöht.
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Jedes
Substrat kann verwendet werden, das die Beobachtung der nachweisbaren Änderung
erlaubt. Geeignete Substrate umfassen transparente feste Oberflächen (z.B.
Glas, Quarz, Plastik und andere Polymere), opake feste Oberflächen (z.B.
weiße
feste Oberflächen,
wie DC-Silikaplatten, Filterpapier, Glasfaserfilter, Cellulosenitratmembranen,
Nylonmembranen), und leitende feste Oberflächen (z.B. Indium-Zinn-Oxid
(ITO)). Das Substrat kann von jeglicher Form und Dicke sein, aber
im Allgemeinen wird es flach und dünn sein. Bevorzugt sind transparente
Substrate wie Glas (z.B. Glasträger)
oder Plastik (z.B. Vertiefungen von Mikrotiterplatten).
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In
einer Ausführungsform
sind Oligonucleotide an das Substrat angeheftet. Die Oligonucleotide
können
an die Substrate angeheftet werden, wie z.B. beschrieben in Chrisey
et al., Nucleic Acids Res., 24, 3031-3039 (1996); Crisey et al.,
Nucleic Acids Res., 24, 3040-3047 (1996); Mucic et al., Chem. Commun.,
555 (1996); Zimmermann und Cox, Nucleic Acids Res., 22, 492 (1994);
Bottomley et al., J. Vac. Sci. Technol. A, 10, 591 (1992); und Hegner
et al., FEBS Lett., 336, 452 (1993).
-
Die
Oligonucleotide, die an das Substrat angeheftet sind, haben eine
Sequenz, die komplementär
ist zu einem ersten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure, die
nachgewiesen werden soll. Die Nukleinsäure wird mit dem Substrat unter
Bedingungen in Kontakt gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung
der Oligonucleotide auf dem Substrat mit der Nukleinsäure zu erlauben.
Auf diese Weise wird die Nukleinsäure an das Substrat gebunden.
Bevorzugt wird ungebundene Nukleinsäure von dem Substrat abgewaschen,
bevor Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
zugegeben werden.
-
Als
Nächstes
wird die Nukleinsäure,
die an das Substrat gebunden ist, mit einem ersten Typ von Nanopartikel,
der Oligonucleotide aufweist, die daran angeheftet sind, in Kontakt
gebracht. Die Oligonucleotide haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
einem zweiten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure und der Kontakt wird unter
Bedingungen ausgeführt,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
mit der Nukleinsäure
zu erlauben. Auf diese Weise wird der erste Typ von Nanopartikeln
an das Substrat gebunden. Nachdem die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
an das Substrat gebunden sind, wird das Substrat gewaschen, um jedes
ungebundene Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat
und Nukleinsäure
zu entfernen.
-
Die
Oligonucleotide auf dem ersten Typ von Nanopartikeln können alle
dieselbe Sequenz haben oder können
unterschiedliche Sequenzen haben, die mit unterschiedlichen Bereichen
der Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll, hybridisieren. Wenn Oligonucleotide
verwendet werden, die unterschiedliche Sequenzen haben, kann jeder
Nanopartikel jedes der unterschiedlichen Oligonucleotide daran angeheftet
haben oder bevorzugt, sind die unterschiedlichen Oligonucleotide
an unterschiedliche Nanopartikel angeheftet. 17 zeigt
die Verwendung von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten,
die erstellt wurden, um mit vielfachen Bereichen einer Nukleinsäure zu hybridisieren.
-
Schließlich wird
der erste Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten,
die an das Substrat gebunden ist, mit einem zweiten Typ von Nanopartikeln
in Kontakt gebracht, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet
sind. Diese Oligonucleotide haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz/der Sequenzen der Oligonucleotide,
die an den ersten Typ von Nanopartikeln angeheftet sind, und der
Kontakt wird unter Bedingungen ausgeführt, die wirksam sind, die
Hybridisierung der Oligonucleotide auf dem ersten Typ von Nanopartikeln
mit solchen auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln zu erlauben. Nachdem
die Nanopartikel gebunden sind, wird das Substrat vorzugsweise gewaschen,
um jedes ungebundene Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat zu entfernen.
-
Die
Kombination von Hybridisierungen erzeugt eine nachweisbare Änderung.
Die nachweisbaren Änderungen
sind dieselben wie jene weiter oben beschriebenen, mit der Ausnahme,
dass die vielfachen Hybridisierungsergebnisse zu einer Amplifikation
der nachweisbaren Änderung
führen.
Insbesondere kann, da jeder der ersten Typen von Nanopartikeln vielfache
Oligonucleotide aufweist (die dieselbe oder unterschiedliche Sequenzen
haben), die daran angeheftet sind, jede der ersten Typen von Nanopartikel-Oligonucleotide
mit einer Vielzahl von zweitem Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
hybridisieren. Auch kann der erste Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
mit mehr als einem Bereich der Nukleinsäure, die nachgewiesen werden
soll, hybridisieren. Die Amplifikation, die durch die vielfache
Hybridisierung geschaffen wird, kann die Änderung zum ersten Mal erfassbar
machen oder kann das Ausmaß an
nachweisbarer Änderung
erhöhen. Diese
Amplifikation erhöht
die Empfindlichkeit der Untersuchung, was den Nachweis von kleinen
Mengen an Nukleinsäure
erlaubt.
-
Wenn
gewünscht,
können
zusätzliche
Schichten von Nanopartikeln aufgebaut werden, durch sukzessive Addition
der ersten und zweiten Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten.
Auf diese Weise kann die Anzahl an Nanopartikeln, die pro Mol Zielnukleinsäure immobilisiert
ist, weiter erhöht
werden, mit einer entsprechenden Erhöhung der Intensität des Signals.
-
Auch
können
an Stelle der Verwendung eines ersten und zweiten Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten,
die dazu erzeugt wurden, direkt miteinander zu hybridisieren, Nanopartikel,
die Oligonucleotide tragen, die dazu dienen, die Nanopartikel zusammen
als eine Folge der Hybridisierung mit bindenden Oligonucleotiden
zu binden, verwendet werden.
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Verfahren
zur Herstellung der Nanopartikel und der Oligonucleotide und zum
Anheften der Oligonucleotide an die Nanopartikel sind oben beschrieben.
Die Hybridisierungsbedingungen sind aus dem Stand der Technik bekannt
und können
leicht für
das einzelne angewendete System optimiert werden (siehe oben).
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Ein
Beispiel für
dieses Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäure (Analyt-DNA) ist in 13A gezeigt. Die Kombination von Hybridisierungen
erzeugt dunkle Bereiche, wo Nanopartikelaggregate mit dem Substrat
durch Analyt-DNA verbunden sind. Diese dunklen Bereiche können leicht
mit dem bloßen
Auge beobachtet werden, unter Verwendung von Raumlicht, bevorzugt
durch Betrachten des Substrats gegen einen weißen Hintergrund. Wie aus 13A leicht zu entnehmen ist, stellt dieses Verfahren
Mittel zur Amplifikation einer nachweisbaren Änderung bereit.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die Nanopartikel an das Substrat angeheftet. Nanopartikel können an
Substrate angeheftet werden, wie z.B. beschrieben in Grabar et al.,
Analyt. Chem., 67, 73-743 (1995); Bethell et al., J. Electroanal.
Chem., 409, 137 (1996); Bar et al., Langmuir, 12, 1172 (1996); Colvin
et al., J. Am. Chem. Soc., 114, 5221 (1992).
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Nachdem
die Nanopartikel an das Substrat angeheftet sind, werden die Oligonucleotide
an die Nanopartikel angeheftet. Dies kann auf dieselbe Weise ausgeführt werden,
wie oben für
das Anheften der Oligonucleotide an Nanopartikel in Lösung beschrieben.
Die Oligonucleotide, die an die Nanopartikel angeheftet sind, haben
eine Sequenz, die komplementär
ist zu einem ersten Bereich der Sequenz einer Nukleinsäure.
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Das
Substrat wird unter Bedingungen mit der Nukleinsäure in Kontakt gebracht, die
wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
mit der Nukleinsäure
zu erlauben. Auf diese Weise wird die Nukleinsäure an das Substrat gebunden.
Ungebundene Nukleinsäure
wird bevorzugt von dem Substrat abgewaschen, bevor weitere Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
zugefügt
werden.
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Dann
wird ein zweiter Typ von Nanopartikeln, der Oligonucleotide aufweist,
die daran angeheftet sind, bereitgestellt. Diese Oligonucleotide
haben eine Sequenz, die komplementär ist zu einem zweiten Bereich
der Sequenz der Nukleinsäure
und die Nukleinsäure,
die an das Substrat gebunden ist, wird unter Bedingungen mit dem
zweiten Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten in Kontakt
gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide
auf dem zweiten Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat mit
der Nukleinsäure
zu erlauben. Auf diese Weise wird der zweite Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
an das Substrat gebunden. Nachdem die Nanopartikel gebunden sind,
wird jedes ungebundene Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat und jede
Nukleinsäure
von dem Substrat abgewaschen. Eine Änderung (z.B. Farbänderung) kann
an diesem Punkt nachweisbar sein.
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Die
Oligonucleotide auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln können alle
dieselbe Sequenz aufweisen oder können unterschiedliche Sequenzen
aufweisen, die mit unterschiedlichen Bereichen der Nukleinsäure, die
nachgewiesen werden soll, hybridisieren. Wenn Oligonucleotide verwendet
werden, die unterschiedliche Sequenzen aufweisen, kann jeder Nanopartikel
alle unterschiedlichen Oligonucleotide daran angeheftet haben oder,
bevorzugt, können
die unterschiedlichen Oligonucleotide an unterschiedliche Nanopartikel
angeheftet sein. Siehe 17.
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Als
Nächstes
wird ein bindendes Oligonucleotid, das eine ausgewählte Sequenz
hat, die mindestens zwei Bereiche umfasst, wobei der erste Bereich
komplementär
ist zu mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide
auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln, in Kontakt gebracht mit dem
zweiten Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten, die an das
Substrat unter Bedingungen gebunden sind, die wirksam sind, um die
Hybridisierung des bindenden Oligonucleotids mit den Oligonucleotiden
auf den Nanopartikeln zu erlauben. Auf diese Weise, wird das bindende
Oligonucleotid an das Substrat gebunden. Nachdem die bindenden Oligonucleotide
gebunden sind, werden die ungebundenen Bindeoligonucleotide von
dem Substrat abgewaschen.
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Schließlich wird
ein dritter Typ von Nanopartikeln, der Oligonucleotide aufweist,
die daran angeheftet sind, bereitgestellt. Die Oligonucleotide haben
eine Sequenz, die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereichs des bindenden Oligonucleotids.
Die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
werden unter Bedingungen mit dem bindenden Oligonucleotid, das an
das Substrat gebunden ist, in Kontakt gebracht, die wirksam sind,
die Hybridisierung des bindenden Oligonucleotids mit den Oligonucleotiden
auf den Nanopartikeln zu erlauben. Nachdem die Nanopartikel gebunden
sind, werden ungebundene Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate von
dem Substrat abgewaschen.
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Die
Kombination von Hybridisierungen erzeugt eine nachweisbare Änderung.
Die nachweisbaren Änderungen
sind dieselben wie jene, die oben beschrieben sind, mit der Ausnahme,
dass die vielfachen Hybridisierungen zu einer Amplifikation der
nachweisbaren Änderung
führen.
Insbesondere, da jeder des zweiten Typs von Nanopartikeln vielfache
Oligonucleotide (die dieselben oder unterschiedliche Sequenzen aufweisen) aufweisen,
die daran angeheftet sind, wobei jedes des zweiten Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
mit einer Vielzahl eines dritten Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
(durch das Bindungsoligonucleotid) hybridisiert werden kann. Auch
kann der zweite Typ von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten mit mehr
als einem Bereich der Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll, hybridisiert werden. Die Amplifikation,
die durch die vielfache Hybridisierung bereitgestellt wird, kann
die Änderung
zum ersten Mal erfassbar machen oder kann das Ausmaß der nachweisbaren Änderung
erhöhen.
Die Amplifikation erhöht
die Empfindlichkeit der Untersuchung, wodurch kleine Mengen an Nukleinsäure nachgewiesen
werden können.
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Wenn
gewünscht,
können
zusätzliche
Schichten von Nanopartikeln durch sukzessive Addition der bindenden
Oligonucleotide und zweiter und dritter Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
aufgebaut werden. Auf diese Weise können die Nanopartikel, die
pro Molekül
an Zielnukleinsäure immobilisiert
sind, weiter erhöht
werden mit einer entsprechenden Erhöhung der Intensität des Signals.
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Auch
kann die Verwendung des Bindeoligonucleotids eliminiert werden,
und die zweiten und dritten Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
können
so erstellt werden, dass sie direkt miteinander hybridisieren.
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Verfahren
zum Herstellen von Nanopartikeln und der Oligonucleotide und zum
Anheften der Oligonucleotide an die Nanopartikel sind oben beschrieben.
Die Hybridisierungsbedingungen sind aus dem Stand der Technik bekannt
und können
leicht für
das jeweils angewendete System (siehe oben) optimiert werden.
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Ein
Beispiel für
dieses Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäure (Analyt-DNA) ist in 13B gezeigt. Die Kombination von Hybridisierungen
erzeugt dunkle Bereiche, wo Nanopartikelaggregate an das Substrat über Analyt-DNA
gebunden sind. Diese dunklen Bereiche können leicht mit dem bloßen Auge
wie oben beschrieben beobachtet werden. Wie aus 13B ersichtlich ist, stellt diese Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung ein weiteres Mittel zur Amplifikation
der nachweisbaren Änderung
bereit.
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Ein
weiteres Amplifikationsschema wendet Liposomen an. In diesem Schema,
sind Oligonucleotide an ein Substrat angeheftet. Geeignete Substrate
sind jene wie oben beschrieben, und die Oligonucleotide können an
die Substrate wie oben beschrieben angeheftet werden. Z.B. kann,
wenn das Substrat Glas ist, dies erreicht werden durch Kondensieren
der Oligonucleotide über
Phosphoryl- oder Carbonsäuregruppen
an Aminoalkylgruppen auf der Substratoberfläche (zur dazugehörigen Chemie
siehe Grabar et al., Anal. Chem., 67, 735-743 (1995)).
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Die
Oligonucleotide, die an das Substrat angeheftet sind, haben eine
Sequenz, die komplementär
ist zu einem ersten Bereich der Sequenz der Nukleinsäure, die
nachgewiesen werden soll. Die Nukleinsäure wird unter Bedingungen
mit dem Substrat in Kontakt gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung
der Oligonucleotide auf dem Substrat mit der Nukleinsäure zu erlauben.
Auf diese Weise wird die Nukleinsäure an das Substrat gebunden.
Jede ungebundene Nukleinsäure
wird vorzugsweise von dem Substrat abgewaschen, bevor zusätzliche
Komponenten dem System zugeführt
werden.
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Als
Nächstes
wird die Nukleinsäure,
die an das Substrat gebunden ist, mit den Liposomen, die Oligonucleotide
aufweisen, die daran angeheftet sind, in Kontakt gebracht. Die Oligonucleotide
weisen eine Sequenz auf, die komplementär ist zu einem zweiten Bereich
der Sequenz der Nukleinsäure
und der Kontakt wird durchgeführt
unter Bedingungen, die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide
auf den Liposomen mit der Nukleinsäure zu erlauben. Auf diese
Weise werden die Liposomen an das Substrat gebunden. Nachdem die
Liposomen an das Substrat gebunden sind, wird das Substrat gewaschen,
um alle ungebundenen Liposomen und Nukleinsäuren zu entfernen.
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Die
Oligonucleotide auf den Liposomen können alle dieselbe Sequenz
haben oder können
unterschiedliche Sequenzen haben, die mit unterschiedlichen Bereichen
der Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll, hybridisieren. Wenn Oligonucleotide
verwendet werden, die unterschiedliche Sequenzen haben, können an
jedes Liposom alle unterschiedlichen Oligonucleotide gebunden sein
oder die unterschiedlichen Oligonucleotide können an unterschiedliche Liposomen
angeheftet sein.
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Um
Oligonucleotid-Liposomkonjugate herzustellen, sind die Oligonucleotide
an eine hydrophobe Gruppe, wie Cholesteryl (siehe Letsinger et al.,
J. Am. Chem. Soc., 115, 7535-7536 (1993)) gebunden, und die hydrophoben
Oligonucleotidkonjugate werden mit einer Lösung von Liposomen gemischt,
um Liposomen, bei denen hydrophobe Oligonucleotidkonjugate in der
Membran verankert sind (siehe Zhang et al., Tetrahedron Lett., 37,
6243-6246 (1996)), zu bilden. Die Beladung der hydrophoben Oligonucleotidkonjugate
auf der Oberfläche
der Liposomen kann kontrolliert werden indem das Verhältnis an
hydrophoben Oligonucleotidkonjugaten zu Liposomen in der Mischung
kontrolliert wird. Es wurde beobachtet, dass Liposomen, die Oligonucleotide tragen,
die durch hydrophobe Wechselwirkung der angehängten Cholesterylgruppen angeheftet
sind, wirksam sind, um Polynucleotide, die auf einer Nitrocellulosemembran
(Id.) immobilisiert sind gezielt anzusteuern. Fluoreszierende Gruppen,
die mit der Membran der Liposomen verankert sind, wurden als Reportergruppe
verwendet. Sie waren wirksam, aber ihre Empfindlichkeit war durch
die Tatsache beschränkt,
dass das Signal von Fluorescein im Bereich hoher lokaler Konzentration
(z.B. auf die Liposomoberfläche)
durch Selbstlöschung
abgeschwächt
wurde.
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Die
Liposomen werden hergestellt durch Verfahren, wie sie aus dem Stand
der Technik bekannt sind. Siehe Zhang et al., Tetrahedron Lett.,
37, 6243 (1996). Die Liposomen haben im Allgemeinen eine Größe, die 5-50
Mal der Größe (Durchmesser)
der Nanopartikel entspricht, die in nachfolgenden Schritten verwendet
werden. Z.B. werden, für
Nanopartikel mit etwa 13 nm im Durchmesser, Liposomen mit etwa 100
nm im Durchmesser bevorzugt verwendet.
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Die
Liposomen, die an das Substrat gebunden werden, werden mit einem
ersten Typ an Nanopartikeln in Kontakt gebracht, der mindestens
einen ersten Typ an Oligonucleotiden aufweist, die daran angeheftet
sind. Der erste Typ an Oligonucleotiden hat eine hydrophobe Gruppe,
die an das Ende angeheftet ist, das nicht an die Nanopartikel angeheftet
ist, und der Kontakt wird unter Bedingungen ausgeführt, die
wirksam sind, das Anheften der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
an die Liposomen als Ergebnis hydrophober Wechselwirkungen, zu erlauben.
Eine nachweisbare Änderung
kann an diesem Punkt beobachtbar sein.
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Das
Verfahren kann ferner den Kontakt des ersten Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten, die
an Liposomen gebunden sind, mit einem zweiten Typ von Nanopartikeln,
der Oligonucleotide aufweist, die daran angeheftet sind, umfassen.
Der erste Typ an Nanopartikeln weist einen zweiten Typ an Oligonucleotiden auf,
die daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide auf dem
zweiten Typ von Nanopartikeln, und die Oligonucleotide auf dem zweiten
Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist mit
mindestens einem Bereich der Sequenz des zweiten Typs von Oligonucleotiden
auf dem ersten Typ von Nanopartikeln. Der Kontakt wird unter Bedingungen
ausgeführt,
die wirksam sind, die Hybridisierung der Oligonucleotide auf dem
ersten und zweiten Typ von Nanopartikeln zu erlauben. Die Hybridisierung
wird im Allgemeinen bei milden Temperaturen (z.B. 5°C bis 60°C) ausgeführt, so
werden Bedingungen angewendet (z.B. 0,3-1,0 M NaCl), die direkt zur Hybridisierung bei
Raumtemperatur führen.
Im Anschluss an die Hybridisierung werden ungebundene Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
von dem Substrat abgewaschen.
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Die
Kombination von Hybridisierungen erzeugt eine nachweisbare Änderung.
Die nachweisbaren Änderungen
sind dieselben wie jene, die oben beschrieben sind, mit Ausnahme
dass die vielfachen Hybridisierungen zu einer Amplifikation der
nachweisbaren Änderung
führen.
Insbesondere kann, da jedes der Liposomen vielfache Oligonucleotide
(die dieselben oder unterschiedliche Sequenzen haben) daran angeheftet
aufweist, jedes der Liposomen mit einer Vielzahl des ersten Typs
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten hybridisieren. Ebenso
kann, da jeder des ersten Typs von Nanopartikeln eine Vielzahl von
Oligonucleotiden aufweist, die daran angeheftet sind, jeder erste
Typ an Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten mit einer Vielzahl des
zweiten Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
hybridisieren. Auch können
die Liposomen mit mehr als einem Bereich der Nukleinsäure, die
nachgewiesen werden soll, hybridisieren. Die Amplifikation, die durch
die vielfachen Hybridisierungen bereitgestellt wird, kann Änderungen
zum ersten Mal erfassbar machen, oder kann das Ausmaß der nachweisbaren Änderung
erhöhen.
Die Amplifikation erhöht
die Empfindlichkeit der Untersuchung, was den Nachweis von kleinen
Mengen an Nukleinsäure
erlaubt.
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Wenn
gewünscht,
können
zusätzliche
Schichten von Nanopartikeln durch sukzessive Addition der ersten
und zweiten Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten aufgebaut
werden. Auf diese Weise wird die Anzahl der Nanopartikel, die pro
Mol Zielnukleinsäure
immobilisiert ist, weiter erhöht,
mit einer entsprechenden Erhöhung
der Intensität
des Signals. Eine weitere Verbesserung kann auch durch Anwendung
von Silberanfärbung
von Goldnanopartikeln (Bassell, et al., J. Cell Biol., 126, 863-876
(1994); Braun-Howland et al., Biotechniques, 13, 928-931 (1992))
erhalten werden.
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Anstatt
der Verwendung von zweiten und dritten Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten, die
vorgegeben sind, um direkt miteinander zu hybridisieren, können auch
Nanopartikel, die Oligonucleotide tragen, die dazu dienen würden, die
Nanopartikel als Konsequenz der Hybridisierung mit Bindeoligonucleotiden
zusammenzubringen, verwendet werden.
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Verfahren
zum Herstellen der Nanopartikel und der Oligonucleotide und zum
Anheften der Oligonucleotide an die Nanopartikel sind oben beschrieben.
Eine Mischung von Oligonucleotiden, die an einem Ende zur Bindung
an die Nanopartikel funktionalisiert sind, und mit oder ohne eine
hydrophobe Gruppe an dem anderen Ende kann auf dem ersten Typ von
Nanopartikeln verwendet werden. Das Relativverhältnis dieser Oligonucleotide,
die an das Durchschnittsnanopartikel gebunden sind, kann kontrolliert
werden durch das Verhältnis
der Konzentrationen der zwei Oligonucleotide in der Mischung. Die
Hybridisierungsbedingungen sind aus dem Stand der Technik bekannt
und können
leicht für
das jeweils angewendete System (siehe oben) optimiert werden.
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Ein
Beispiel für
dieses Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäure ist in 18 gezeigt. Die Hybridisierung des ersten Typs
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten an die Liposomen kann
eine nachweisbare Änderung
erzeugen. In dem Fall von Goldnanopartikeln kann eine Rosa/rote
Farbe beobachtet werden, oder eine violette/blaue Farbe, wenn die
Nanopartikel nahe genug beisammen liegen. Die Hybridisierung des zweiten
Typs von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten mit dem ersten Typ
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten erzeugt eine nachweisbare Änderung.
Im Fall von Goldnanopartikeln wird eine violette/blaue Farbe beobachtet.
All diese Farbänderungen
können
mit dem bloßen
Auge beobachtet werden.
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Wenn
ein Substrat verwendet wird, kann eine Vielzahl von Grundtypen von
Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten oder Oligonucleotiden an das
Substrat in einer Matrix zum Nachweis vielfacher Bereiche einer Zielnukleinsäure angeheftet
werden, um viele unterschiedliche Nukleinsäuren nachzuweisen, oder beides. Z.B.
kann ein Substrat bereitgestellt werden mit Reihen von Tupfen, wobei
jeder Tupfen einen anderen Typ von Oligonucleotid oder Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat
enthält,
der das an einem Bereich einer Zielnukleinsäure binden soll. Eine Sonde,
die eine oder mehrere Nukleinsäuren
enthält,
wird auf jeden Tupfen aufgebracht, und die übrige Untersuchung wird nach
einem der Wege, wie oben beschrieben, unter Verwendung von entsprechenden
Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten,
Oligonucleotid-Liposomkonjugaten und Bindeoligonucleotiden, ausgeführt.
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In 17, Teil IV und V ist ein Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat
dargestellt, das in einer Untersuchung für jede Nukleinsäure verwendet
werden kann. Diese "Universalsonde" hat Oligonucleotide
einer einzelnen Sequenz, die daran angeheftet sind. Diese Oligonucleotide
können
hybridisieren mit einem bindenden Oligonucleotid, das eine Sequenz
aufweist, die mindestens zwei Bereiche umfasst. Der erste Bereich
ist komplementär
zu mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide auf
den Nanopartikeln. Der zweite Bereich ist komplementär zu einem
Bereich der Sequenz der Nukleinsäure,
die nachgewiesen werden soll. Eine Vielzahl an bindenden Oligonucleotiden,
die denselben ersten Bereich und unterschiedliche zweite Bereiche
aufweisen, kann verwendet werden, wobei in jedem Fall die "Universalsonde", nach Hybridisierung
mit den bindenden Oligonucleotiden, an viele Bereiche der Nukleinsäure, die
nachgewiesen werden soll oder an unterschiedliche Nukleinsäuretargets
binden kann.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
Oligonucleotide, die an Metall- und Halbleiternanopartikel angeheftet
sind, ein fluoreszierendes Molekül
aufweisen, das an das Ende angeheftet ist das nicht an die Nanopartikel
angeheftet ist. Metall und Halbleiternanopartikel sind als Fluoreszenzlöscher bekannt,
wobei das Ausmaß des
Löscheffekts
von dem Abstand zwischen den Nanopartikeln und dem Fluoreszenzmolekül abhängt. In
dem unhybridisierten Zustand, Wechselwirken die Oligonucleotide,
die an die Nanopartikel angeheftet sind, mit den Nanopartikeln,
so dass eine signifikante Auslöschung
beobachtet werden kann. Siehe 20A.
Während
der Hybridisierung mit einer Zielnukleinsäure wird das Fluoreszenzmolekül von den
Nanopartikeln entfernt, was das Auslöschung der Fluoreszenz verringert.
Siehe 20A. Längere Oligonucleotide führen zu
größeren Änderungen
in der Fluoreszenz, zumindest so lange, bis die Fluoreszenzgruppe
weit genug von den Nanopartikeloberflächen entfernt ist, so dass
eine Amplifikation der Änderung
nicht länger
beobachtet werden kann. Geeignete Längen der Oligonucleotide können empirisch
bestimmt werden. Metallische und Halbleiternanopartikel, die Fluoreszenz-markierte
Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, können in
jedem Testformat verwendet werden, wie oben beschrieben, was auch
solche umfasst, die in Lösung oder
auf Substraten ausgeführt
werden.
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Verfahren
zum Markieren von Oligonucleotiden mit Fluoreszenzmolekülen und
Messen der Fluoreszenz sind im Stand der Technik bekannt. Geeignete
Fluoreszenzmoleküle
sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen Fluoresceine,
Rhodamine und Texasrot. Die Oligonucleotide werden an die Nanopartikel
wie oben beschrieben angeheftet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
zwei Typen von Fluoreszenz-markierten Oligonucleotiden, die an zwei
unterschiedliche Partikel angeheftet sind, verwendet werden. Geeignete
Partikel umfassen polymere Partikel, wie Polystyrolpartikel, Polyvinylpartikel,
Acrylat- und Methacrylatpartikel, Glaspartikel, Latexpartikel, Sepharose-Kugeln und andere,
wie Partikel die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Verfahren zum
Anheften von Oligonucleotiden an solche Partikel sind aus dem Stand
der Technik bekannt. Insbesondere ist eine große Vielzahl an funktionellen
Gruppen auf den Partikeln erhältlich,
oder kann in solche Partikel eingebracht werden. Funktionelle Gruppen
umfassen Carbonsäure,
Aldehyde, Aminogruppen, Cyanogruppen, Ethylengruppen, Hydroxylgruppen,
Mercaptogruppen und der gleichen. Nanopartikel, einschließlich metallische
und Halbleiternanopartikel, können
ebenso verwendet werden.
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Die
zwei Fluorophore werden als d und a für Donor und Akzeptor bezeichnet.
Eine Vielzahl an Fluoreszenzmolekülen, die in solchen Kombinationen
geeignet ist, ist aus dem Stand der Technik bekannt und erhältlich z.B.
von Molecular Sondes. Eine attraktive Kombination ist Fluorescein
als Donor und Texasrot als Akzeptor. Die zwei Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
mit d und a daran angeheftet, werden mit der Zielnukleinsäure gemischt,
und die Fluoreszenz in einem Fluorimeter gemessen. Die Mischung
wird mit einem Licht derjenigen Wellenlänge angeregt, die d anregt,
und die Mischung wird nach Fluoreszenz von a hin untersucht. Während der
Hybridisierung, werden d und a angenähert (siehe 20B).
-
Im
Fall von nichtmetallischen, Nichthalbleiterpartikeln, zeigt sich
die Hybridisierung durch eine Verschiebung der Fluoreszenz für diejenige
von d hin zu derjenigen von a oder durch das Auftreten von Fluoreszenz
von a zusätzlich
zu derjenigen von d. Ohne Hybridisierung liegen die Fluorophore
zu weit auseinander für
die Energieübertragung,
um signifikant zu sein und es wird nur die Fluoreszenz von d beobachtet.
-
Im
Fall von metallischen und Halbleiternanopartikeln, zeigt ein Fehlen
der Fluoreszenz das Fehlen der Hybridisierung an, da d oder a gelöscht sind
(siehe oben). Die Hybridisierung zeigt sich durch eine Erhöhung der
Fluoreszenz aufgrund von a.
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Wie
zu erkennen, können
die oben beschriebenen Partikel und Nanopartikel, die Oligonucleotide
aufweisen, die mit Akzeptor und Donor-Fluoreszenzmolekülen markiert
sind und daran angeheftet sind, in den oben beschriebenen Testformaten
verwendet werden, was auch diejenigen umfasst, die in Lösung und
auf Substraten ausgeführt
werden. Für
Lösungsformate,
werden die Oligonucleotidsequenzen bevorzugt so ausgewählt, dass
sie an die Zielnukleinsäure
binden, wie in 15 gezeigt. In den
Formaten, wie sie bereits in 13A–B und 18 gezeigt
sind, können
die bindenden Oligonucleotide verwendet werden, um die Akzeptor-
und Donorfluoreszenzmoleküle
auf den zwei Nanopartikeln in unmittelbare Nähe zu bringen. Auch in dem
in 13A gezeigten Format können die
Oligonucleotide, die an Substrate angeheftet sind, mit d markiert werden.
Ferner können
im Allgemeinen andere Markierungen neben Fluoreszenzmolekülen verwendet
werden, wie Chemilumineszenzmoleküle, die ein nachweisbares Signal
ergeben oder eine Änderung
eines nachweisbaren Signals bei Hybridisierung.
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Die
Erfindung stellt auch Kits für
den Nachweis von Nukleinsäuren
bereit. In einer Ausführungsform umfasst
der Kit mindestens einen Behälter,
wobei der Behälter
mindestens zwei Typen von Nanopartikeln enthält, die Oligonucleotide aufweisen,
die daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide auf dem ersten Typ
von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Die Oligonucleotide auf
dem zweiten Typ von Nanopartikeln haben eine Sequenz, die komplementär ist zu
der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure. Der Behälter kann
ferner Füllstoffoligonucleotide enthalten,
die eine Sequenz aufweisen, die komplementär ist zu einem dritten Bereich
der Nukleinsäure,
wobei der dritte Bereich zwischen den ersten und zweiten Bereichen
angeordnet ist. Das Füllstoffoligonucleotid
kann auch in einem separaten Behälter
bereitgestellt werden.
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In
einer zweiten Ausführungsform
umfasst der Kit mindestens zwei Behälter. Der erste Behälter enthält Nanopartikel,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Der
zweite Behälter
enthält
Nanopartikel, die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet
sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der Sequenz eines
zweiten Bereichs der Nukleinsäure.
Der Kit kann ferner einen dritten Behälter umfassen, der ein Füllstoffoligonucleotid
enthält,
das eine Sequenz hat, die komplementär ist zu einem dritten Bereich
der Nukleinsäure, wobei
der dritte Bereich zwischen dem ersten und dem zweiten Bereich angeordnet
ist.
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In
einer weiteren alternativen Ausführungsform
können
die Kits Oligonucleotide und Nanopartikel in unterschiedlichen Behältern aufweisen,
und die Oligonucleotide sollten an die Nanopartikel angeheftet werden,
bevor der Test zum Nachweis der Nukleinsäure ausgeführt wird. Die Oligonucleotide
und/oder die Nanopartikel können
funktionalisiert sein, so dass die Oligonucleotide an die Nanopartikel
angeheftet werden können.
Alternativ können
die Oligonucleotide und/oder Nanopartikel in dem Kit ohne funktionelle
Gruppen bereitgestellt werden, wobei diese in diesem Fall vor der
Ausführung
der Untersuchung funktionalisiert werden müssen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit mindestens einen Behälter. Der Behälter enthält metallische
oder halbleitende Nanopartikel, die Oligonucleotide aufweisen, die
daran angeheftet sind. Die Oligonucleotide haben eine Sequenz, die
komplementär
ist zu einem Bereich einer Nukleinsäure und haben Fluoreszenzmoleküle, die
an den Enden der Oligonucleotide angeheftet sind, die nicht an die
Nanopartikeln angeheftet sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit ein Substrat, wobei das Substrat Nanopartikel aufweist,
die daran angeheftet sind. Die Nanopartikel weisen Oligonucleotide
auf, die daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Der Kit enthält ferner
einen ersten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereiches der Nukleinsäure. Die
Oligonucleotide können
dieselbe oder unterschiedliche Sequenzen haben, aber jedes der Oligonucleotide
hat eine Sequenz, die komplementär
ist zu einem Bereich der Nukleinsäure. Der Kit enthält ferner einen
zweiten Behälter,
der ein bindendes Oligonucleotid enthält, das eine ausgewählte Sequenz
enthält,
die mindestens zwei Bereiche umfasst, wobei der erste Bereich komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide auf den
Nanopartikeln in dem ersten Behälter.
Der Kit umfasst ferner einen dritten Behälter, der Nanopartikel enthält, die
Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, wobei die Oligonucleotide
eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der Sequenz eines
zweiten Bereichs des bindenden Oligonucleotids.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst der Kit ein Substrat, das Oligonucleotide aufweist, die
daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Der Kit enthält ferner
einen ersten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine
Sequenz haben, die komplementär
ist zu der Sequenz eines zweiten Bereichs der Nukleinsäure. Die
Oligonucleotide können
dieselbe oder unterschiedliche Sequenzen haben, aber jedes der Oligonucleotide
weist eine Sequenz auf, die komplementär ist zu einem Bereich der
Nukleinsäure.
Der Kit umfasst ferner einen zweiten Behälter, der Nanopartikel enthält, die
Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, die eine Sequenz
haben, die komplementär
ist zu mindestens einem Bereich der Oligonucleotide, die an die
Nanopartikel in dem ersten Behälter
angeheftet sind.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
können
die Kits Substrat, Oligonucleotide und Nanopartikel in getrennten
Behältern
enthalten. Das Substrat, die Oligonucleotide und Nanopartikel müssen entsprechend
aneinander angeheftet werden, bevor die Untersuchung zum Nachweis
einer Nukleinsäure
ausgeführt
wird. Das Substrat, die Oligonucleotide und/oder Nanopartikel können funktionalisiert
sein, um das Anhaften zu ermöglichen.
Alternativ kann das Substrat, die Oligonucleotide und/oder Nanopartikel
ohne funktionelle Gruppen in einem Kit bereitgestellt werden, wobei
sie in diesem Fall vor der Ausführung
der Untersuchung funktionalisiert werden müssen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Kit ein Substrat enthalten, das Oligonucleotide aufweist, die
daran angeheftet sind, die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
der Sequenz eines ersten Bereichs einer Nukleinsäure. Der Kit kann ferner einen
ersten Behälter
umfassen, der Liposomen enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind, und die
eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der Sequenz eines
zweiten Bereichs der Nukleinsäure
und einen zweiten Behälter,
der Nanopartikel enthält,
die mindestens einen ersten Typ von Oligonucleotiden aufweisen,
die daran angeheftet sind, wobei der erste Typ von Oligonucleotiden
eine Cholesterylgruppe aufweist, die an das Ende angeheftet ist
das nicht an die Nanopartikel angeheftet ist, so dass die Nanopartikel
an die Liposomen durch hydrophobe Interaktion angeheftet werden
können.
Der Kit kann ferner einen dritten Behälter umfassen, der einen zweiten
Typ von Nanopartikeln enthält,
der Oligonucleotide aufweist, die daran angeheftet sind, wobei die
Oligonucleotide eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
mindestens einem Bereich der Sequenz eines zweiten Typs von Oligonucleotiden,
die an den ersten Typ von Nanopartikeln angeheftet sind. Der zweite
Typ von Oligonucleotiden, der an den ersten Typ von Nanopartikeln
angeheftet ist, hat eine Sequenz, die komplementär ist zu der Sequenz der Oligonucleotide
auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann der Kit einen ersten Behälter
umfassen, der Nanopartikel enthält,
die Oligonucleotide aufweisen, die daran angeheftet sind. Der Kit
kann ferner einen oder mehrere zusätzliche Behälter umfassen, wobei jeder
Behälter
ein bindendes Oligonucleotid enthält. Jedes bindende Oligonucleotid
weist einen ersten Bereich auf, der eine Sequenz hat, die komplementär zu mindestens
einem Bereich der Sequenz der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln
ist und einen zweiten Bereich, der eine Sequenz hat, die komplementär ist zu
einer Sequenz eines Bereiches der Nukleinsäure, die nachgewiesen werden
soll. Die Sequenzen des zweiten Bereichs der bindenden Oligonucleotide
können
unterschiedlich sein, solange jede Sequenz komplementär ist zu
einem Bereich der Sequenz der Nukleinsäure, nicht nachgewiesen werden
soll.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können
die Kits einen oder zwei Behälter
umfassen, die zwei Typen von Partikeln enthalten. Der erste Typ
von Partikeln weist Oligonucleotide auf, die daran angeheftet sind,
die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der Sequenz eines
ersten Bereichs einer Nukleinsäure.
Die Oligonucleotide sind markiert mit einem Energiedonor an den
Enden, die nicht an die Partikel angeheftet sind. Der zweite Typ
von Partikeln weist Oligonucleotide auf, die daran angeheftet sind,
die eine Sequenz haben, die komplementär ist zu der Sequenz eines
zweiten Bereiches einer Nukleinsäure.
Die Oligonucleotide sind markiert mit einem Energieakzeptor an den
Enden, die nicht an die Partikel angeheftet sind. Die Energiedonoren
und -Akzeptoren können
fluoreszierende Moleküle
sein.
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Die
Kits können
auch andere Reagenzien enthalten und Mittel, die geeignet sind zum
Nachweis von Nukleinsäure.
Die Reagenzien können
PCR-Reagenzien umfassen, Hybridisierungsreagenzien, Puffer, usw. Andere
Mittel, die als Teil des Kits bereitgestellt werden, umfassen eine
feste Oberfläche
(zum Visualisieren der Hybridisierung), wie eine DC-Silicaplatte,
Spritzen, Pipetten, Küvetten,
Behälter
und einen Durchlauferhitzer (zum Kontrollieren der Hybridisierungs-
und Dehybridisierungstemperaturen).
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Reagenzien
für die
Funktionalisierung der Nukleotide oder Nanopartikel können ebenfalls
in dem Kit enthalten sein.
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Die
Ausfällung
von aggregierten Nanopartikeln stellt ein Mittel zum Separieren
einer ausgewählten Nukleinsäure von
anderen Nukleinsäuren
bereit. Diese Abtrennung kann als ein Schritt in der Aufreinigung
der Nukleinsäure
verwendet werden. Hybridisierungsbedingungen sind solche, wie oben
beschrieben zum Nachweis einer Nukleinsäure. Wenn die Temperatur unter
der Tm (der Temperatur bei der die Hälfte der Oligonucleotide an
den komplementären
Strang gebunden ist) für
das Binden der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln an die Nukleinsäure liegt,
so wird ausreichend Zeit benötigt,
damit sich die Aggregate absetzen. Die Temperatur der Hybridisierung
(z.B. gemessen durch Tm) variiert mit dem Typ von Salz (NaCl oder
MgCl2) und dessen Konzentration. Salzzusammensetzungen
und Konzentrationen werden so ausgewählt, dass die Hybridisierung
der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln mit der Nukleinsäure bei
geeigneten Arbeitstemperaturen gefördert wird, ohne Aggregation
der Kolloide in Abwesenheit der Nukleinsäure zu herbeizuführen.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Nanoherstellung bereit.
Das Verfahren umfasst, das Bereitstellen von mindestens einem Typ
von Bindeoligonucleotid, das eine ausgewählte Sequenz hat. Ein Bindeoligonucleotid,
das für
die Nanoherstellung verwendet wird, kann jede gewünschte Sequenz
haben und kann einsträngig
oder doppelsträngig
sein. Es kann ferner chemische Modifikationen in der Base, dem Zucker oder
dem Rückgratabschnitt
enthalten. Die Sequenzen, die für
die Bindeoligonucleotide ausgewählt
sind, und ihre Längen
und Strängigkeit,
tragen zur Steifigkeit oder Flexibilität des resultierenden Nanomaterials
oder der Nanostruktur, oder eines Bereichs des Nanomaterials oder
der Nanostruktur bei. Die Verwendung eines einzelnen Typs von Bindeoligonucleotid,
sowie die Mischung von zwei oder mehreren unterschiedlichen Typen von
Bindeoligonucleotiden ist in Erwägung
zu ziehen. Die Anzahl von unterschiedlichen Bindeoligonucleotiden,
die verwendet werden und ihre Längen
tragen zu der Form, Porengrößen und
anderen Struktureigenschaften der resultierenden Nanomaterialien
oder Nanostrukturen bei.
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Die
Sequenz eines Bindeoligonucleotids wird mindestens einen ersten
Bereich und einen zweiten Bereich zum Binden an die Oligonucleotide
auf Nanopartikeln umfassen. Der erste, zweite oder weitere bindende Bereich
des Bindeoligonucleotids kann die gleichen oder unterschiedlichen
Sequenzen aufweisen.
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Wenn
alle Bindungsbereiche eines Bindeoligonucleotids dieselbe Sequenz
aufweisen, braucht nur ein einzelner Typ von Nanopartikel mit Oligonucleotiden,
die eine komplementäre
Sequenz haben, die daran angeheftet ist, verwendet werden, um ein
Nanomaterial oder eine Nanostruktur zu bilden. Wenn zwei oder mehr Bindungsbereiche
eines Bindeoligonucleotids unterschiedliche Sequenzen aufweisen,
dann müssen
zwei oder mehr Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate verwendet werden.
Siehe z.B. 17. Die Oligonucleotide auf
jedem der Nanopartikel werden eine Sequenz haben, die komplementär ist zu
einem der zwei oder mehrbindenden Bereiche der Sequenz des Bindeoligonucleotids.
Die Anzahl, Sequenz/Sequenzen und Länge(n) der bindenden Bereiche
und der Abstand/die Abstände,
wenn überhaupt,
zwischen ihnen, tragen zu den strukturellen und physikalischen Eigenschaften
der resultierenden Nanomaterialien und Nanostrukturen bei. Natürlich müssen, wenn
das Bindeoligonucleotid zwei oder mehr Bereiche umfasst, die Sequenzen
der bindenden Bereiche so gewählt
werden, dass sie nicht komplementär zueinander sind, um zu vermeiden,
dass ein Bereich des Bindeoligonucleotids an den anderen Bereich
bindet.
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Die
Bindeoligonucleotide und Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate werden miteinander
unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung
der Oligonucleotide, die an die Nanopartikel angeheftet sind, mit
den Bindeoligonucleotiden zu erlauben, so dass ein gewünschtes
Nanomaterial oder eine Nanostruktur gebildet wird, wobei die Nanopartikel
durch Oligonucleotidverbinder zusammengehalten werden. Diese Hybridisierungsbedingungen
sind aus dem Stand der Technik bekannt und können für ein einzelnes Nanoherstellungsschema
(siehe oben) optimiert werden. Stringente Hybridisierungsbedingungen
sind bevorzugt.
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Die
Erfindung stellt ein weiteres Verfahren zur Nanoherstellung bereit.
Dieses Verfahren umfasst die Bereitstellung von mindestens zwei
Typen von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten.
Die Oligonucleotide auf dem ersten Typ von Nanopartikeln haben eine
Sequenz, die komplementär
ist zu den Oligonucleotiden auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln.
Die Oligonucleotide auf dem zweiten Typ von Nanopartikeln haben
eine Sequenz, die komplementär
ist zu derjenigen der Oligonucleotide auf dem ersten Typ von Nanopartikeln.
Die Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate werden miteinander unter
Bedingungen in Kontakt gebracht, die wirksam sind, die Hybridisierung
der Oligonucleotide auf den Nanopartikeln zueinander zu erlauben,
so dass das gewünschte
Nanomaterial oder die Nanostruktur gebildet wird, wobei die Nanopartikel
durch Oligonucleotidverbinder zusammengehalten werden. Erneut sind
diese Hybridisierungsbedingungen aus dem Stand der Technik bekannt
und können
für die
einzelnen Nanoherstellschemata optimiert werden.
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In
beiden Nanoherstellverfahren der Erfindung wird die Verwendung von
Nanopartikeln, die einen oder mehrere unterschiedliche Typen von
Oligonucleotiden aufweisen, die daran angeheftet sind, in Erwägung gezogen.
Die Anzahl von unterschiedlichen Oligonucleotiden, die auf den Nanopartikeln angeheftet
ist und die Längen
und Sequenzen der einen oder mehreren Oligonucleotide, tragen zu
der Steifigkeit und den strukturellen Eigenschaften der resultieren
Nanomaterialien und Nanostrukturen bei.
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Auch
die Größe, Form
und chemische Zusammensetzung der Nanopartikel trägt zu den
Eigenschaften der resultierenden Nanomaterialien und Nanostrukturen
bei. Diese Eigenschaften umfassen optische Eigenschaften, optoelektronische
Eigenschaften, Stabilität
in unterschiedlichen Lösungen,
Poren- und Kanalgrößenverteilung,
die Fähigkeit
bioaktive Moleküle
zu trennen, während
sie als Filter fungieren, etc. Die Verwendung von Mischungen von
Nanopartikeln, die unterschiedliche Größen, Formen und/oder chemische
Zusammensetzungen aufweisen, sowie die Verwendung von Nanopartikeln,
die gleichförmige
Größen, Formen
und chemische Eigenschaften haben, wird in Erwägung gezogen.
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In
jedem Herstellungsverfahren werden die Nanopartikel in dem resultierenden
Nanomaterial oder der Nanostruktur durch Oligonucleotidverbinder
zusammengehalten. Die Sequenzen, Längen und Strängigkeit
der Oligonucleotidverbinder, und die Anzahl von unterschiedlichen
anwesenden Oligonucleotidverbindern, trägt zu der Steifigkeit und den
strukturellen Eigenschaften des Nanomaterials oder der Nanostruktur
bei. Wenn ein Oligonucleotidverbinder teilweise doppelsträngig ist,
kann seine Steifigkeit durch die Verwendung eines Füllstoffoligonucleotids
wie oben, in Verbindung mit dem Verfahren zum Nachweis von Nukleinsäure beschrieben
erhöht
werden. Die Steifigkeit eines komplett doppelsträngigen Oligonucleotidverbinders
kann durch die Verwendung von einem oder mehreren Amplifikationsoligonucleotiden
erhöht
werden, die komplementäre
Sequenzen haben, so dass sie an die doppelsträngigen Oligonucleotidverbinder
binden, um dreisträngige
Oligonucleotidverbinder zu bilden. Die Verwendung von viersträngigen Oligonucleotidverbindern,
basierend auf Desoxyguanosin- oder Desoxycytidinquartetten, wird
ebenfalls in Erwägung
gezogen.
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Mehrere
von einer Vielzahl von Systemen zum Organisieren von Nanopartikeln,
basierend auf Oligonucleotidhybridisierung, sind in den Figuren
gezeigt. In einem einfachen System (1) trägt ein Satz
von Nanopartikeln Oligonucleotide mit einer definierten Sequenz
und ein weiterer Satz von Nanopartikeln trägt Oligonucleotide mit einer
komplementären
Sequenz. Beim Mischen der zwei Sätze
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
unter Hybridisierungsbedingungen, werden die zwei Typen von Partikeln
durch doppelsträngige Oligonucleotidverbinder
verbunden, die als Abstandshalter dienen, um die Nanopartikel in
ausgewählten
Abständen
zu halten.
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Ein
attraktives System zum Beabstanden von Nanopartikeln umfasst die
Addition von einem frei bindenden Oligonucleotid, wie in 2 gezeigt.
Die Sequenz des Bindeoligonucleotids wird mindestens einen ersten
Bereich und einen zweiten Bereich zur Bindung an Oligonucleotide
auf Nanopartikeln aufweisen. Dieses System ist im Grunde dasselbe,
wie es bei dem Nukleinsäureerfassungverfahren
verwendet wird, mit der Ausnahme, dass die Länge der addierten Bindeoligonucleotide
so ausgewählt
werden kann, dass sie gleich der kombinierten Längen der Oligonucleotide ist,
die an die Nanopartikel angeheftet sind. Das dazugehörige System,
das in 3 gezeigt ist, stellt geeignete
Mittel bereit, um den Abstand zwischen Nanopartikeln zuzuschneiden,
ohne die Sätze
der Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate, die verwendet werden, ändern zu
müssen.
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Eine
weitere Ausarbeitung des Schemas zum Herstellen definierter Abstände zwischen
Nanopartikeln ist in 4 gezeigt. In diesem Fall wird
ein doppelsträngiges
Segment von DNA oder RNA verwendet, das überhängende Enden als Bindeoligonucleotid
enthält.
Die Hybridisierung der einzelsträngigen, Überhangsegmente
des Bindeoligonucleotids mit den Oligonucleotiden, die an die Nanopartikel
angeheftet sind, liefert vielfache doppelsträngige Oligonucleotidquerverbindungen
zwischen den Nanopartikeln.
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Steifere
Nanomaterialien und Nanostrukturen oder Bereiche davon können erzeugt
werden durch Anwendung von dreisträngigen Oligonucleotidverbindern
zwischen den Nanopartikeln. Beim Bilden des Tripelstrangs, kann
das Pyrimidin:Purin:Pyrimidin-Motiv
(Moser, H.E. und Dervan, P.B. Science, 238, 645-650 (1987) oder
das Purin:Purin:Pyrimidin-Motiv (Pilch, D.S. et al. Biochemistry,
30, 6081-6087 (1991) ausgenutzt werden. Ein Beispiel für die Organisation
von Nanopartikeln durch Erzeugung von Tripelstrangverbindern durch
das Pyrimidin:Purin:Pyrimidin-Motiv ist in 10 gezeigt.
In dem in 10 gezeigten System ist ein Satz
von Nanopartikeln mit einem definierten Strang konjugiert, der Pyrimidin-Nucleoside
enthält,
und die anderen Sätze
sind mit einem komplementären
Oligonucleotid konjugiert, das Purin-Nucleoside enthält. Das Anheften der Oligonucleotide
wird so erstellt, dass die Nanopartikel durch doppelsträngige Oligonucleotide,
die durch Hybridisierung gebildet werden, getrennt werden. Dann
wird ein freies Pyrimidin-Oligonucleotid mit einer zu dem Pyrimidinstrang,
der an das Nanopartikel gebunden ist, entgegengesetzten Orientierung,
zu dem System zugegeben, bevor, oder während oder direkt anschließend an
das Mischen der Nanopartikel. Da der dritte Strang in diesem System
durch Hoogsteen Basenpaarung gehalten wird, ist der Tripelstrang
thermisch relativ instabil. Kovalente Brücken, die die Breite des Duplex überspannen,
sind dafür
bekannt, tripelsträngige
Komplexe zu stabilisieren (Salunke, M., Wu, T., Letsinger, R.L.,
J. Am, Chem. Soc. 114, 8768-8772, (1992). Letsinger, R.L. und Wu,
T. J. Am Chem. Soc., 117, 7323-7328 (1995). Prakash, G. und Kool,
J. Am. Chem. Soc., 114, 3523-3527
(1992).
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Für das Erstellen
von Nanomaterialien und Nanostrukturen kann es in einigen Fällen gewünscht sein, das
Zusammenfügen
an Ort und Stelle durch kovalente Querverbindungen nach Bildung
des Nanomaterials oder der Nanostruktur durch Hybridisierung der
Oligonucleotidkomponenten "zu
verschließen". Dies kann erreicht
werden durch das Einbringen von funktionellen Gruppen, die einer
gesteuerten irreversiblen Reaktion in die Oligonucleotide unterzogen
werden. Ein Beispiel für
eine funktionelle Gruppe, für
diesen Zweck, ist eine Stilbendicarboxamidgruppe. Es wurde gezeigt,
dass zwei Stilbendicarboxamidgruppen, die innerhalb der hybridisierten
Oligonucleotide ausgerichtet sind, leicht eine Querverbindung durch
Belichtung mit ultravioletter Strahlung (340 nm) (Lewis, F.D. et
al. (1995) J Am. Chem. Soc. 117, 8785-8792) eingehen.
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Alternativ
kann das Ersetzen einer 5'-O-Tosylgruppe
von einem Oligonucleotid, die an der 3'-Position an ein Nanopartikel durch
eine Mercaptoalkylgruppe gebunden ist, durch eine Thiophosphorylgruppe
am 3'-Ende eines
Oligonucleotids, das an einem Nanopartikel durch eine Mercaptoalkylgruppe
gebunden ist, verwendet werden. In Anwesenheit eines Oligonucleotids,
das zu beiden Oligonucleotiden hybridisiert und dabei die Thiophosphorylgruppe
in die Nähe
der Tosylgruppe bringt, wird die Tosylgruppe durch die Thiophosphorylgruppe
ersetzt, was dazu führt,
dass ein Oligonucleotid erzeugt wird, das an den Enden an zwei unterschiedliche
Nanopartikel gebunden ist. Zu den Austauschreaktionen dieses Typs,
siehe Herrlein et al., J. Am. Chem. Soc., 177, 10151-10152 (1995).
Die Tatsache, dass Thiophosphoryloligonucleotide nicht mit Goldnanopartikeln
unter Bedingungen reagieren, die beim Anheften von Mercaptoalkyl-Oligonucleotiden
an Goldnanopartikel angewendet werden, ermöglicht es, Goldnanopartikel-Oligonucleotidkonjugate
zu erzeugen, die durch die Mercaptogruppe in die Nanopartikel verankert
sind, und eine endständige
Thiophosphorylgruppe enthalten, die frei für die Kupplungsreaktion ist.
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Eine
entsprechende Kupplungsreaktion zum Verschließen des an Ort und Stelle zusammengefügten Nanopartikelsystems,
verwendet den Austausch von Bromid aus einem endständigen Bromacetylaminonucleosid
durch ein endständiges
Thiophosphoryl-Oligonucleotid, wie in Gryaznov und Letsinger, J.
Am. Chem. Soc., 115, 3808, beschrieben. Diese Reaktion wird fortgeführt ähnlich dem
Austausch von Tosylat, wie oben beschrieben, mit der Ausnahme, dass
die Reaktion schneller verläuft.
Nanopartikel, die Oligonucleotide tragen, die mit Thiophosphorylgruppen
terminiert sind, werden wie oben beschrieben hergestellt. Für die Herstellung
von Nanopartikeln, die Oligonucleotide tragen, die mit Bromacetylaminogruppen
terminiert sind, wird erst ein Oligonucleotid vorbereitet, das an
einem Ende durch ein Aminonucleosid (z.B. entweder 5'-Amino-5'-desoxythymidin oder
3'-Amino-3'-desoxythymidin)
und am anderen Ende durch eine Mercaptoalkylgruppe terminiert ist.
Moleküle
dieses Oligonucleotids werden dann in den Nanopartikeln durch die
Mercaptogruppen verankert und das Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugat wird dann zu
N-Bromacetylaminoderivat durch Reaktion mit einem Bromacetylacylierungsagens
umgesetzt.
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Ein
viertes Kopplungsschema zum Verschließen der Zusammenfügungen an
Ort und Stelle verwendet die Oxidation von Nanopartikeln, die Oligonucleotide
tragen, die durch Thiophosphorylgruppen terminiert sind. Milde Oxidationsmittel,
wie Kaliumtrijodid, Kaliumferricyanid (siehe Gryaznov und Letsinger,
Nucleic Acids Research, 21, 1403) oder Sauerstoff, sind bevorzugt.
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Zusätzlich können die
Eigenschaften der Nanomaterialien und Nanostrukturen abgeändert werden durch
das Einbringen von organischen und anorganischen Funktionalitäten in die
zwischenverbindenden Oligonucleotidketten, die durch kovalentes
Anheften an die Oligonucleotidketten an Ort und Stelle gehalten
werden. Eine weite Vielfalt von Rückgrat-, Basen- und Zuckermodifikationen
ist bekannt (siehe z.B. Uhlmann, E., und Peyman, A. Chemical Reviews,
90, 544-584 (1990). Auch können
die Oligonucleotidketten ausgetauscht werden durch "Peptide Nucleic Acid"-Ketten (PNA), bei
denen die Nucleotidbasen durch ein Polypeptidrückgrat (siehe Wittung, P. et
al., Nature, 368, 561-563 (1994) ausgetauscht werden.
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Wie
aus dem Vorherigen ersichtlich ist, ist das Nanoherstellverfahren
der Erfindung extrem vielseitig. Durch die Variation der Länge, Sequenz
und Strängigkeit
der Bindeoligonucleotide, die Anzahl, Länge und Sequenz der Bindungsbereiche
der Bindeoligonucleotide, die Länge,
Sequenz und Anzahl der Oligonucleotide, die an die Nanopartikel
angeheftet sind, die Größe, Form
und chemische Zusammensetzung der Nanopartikel, die Anzahl und Typen
von unterschiedlichen Bindeoligonucleotiden und Nanopartikeln, die
verwendet werden, und die Strängigkeit
der Oligonucleotidverbinder, können
Nanomaterialien und Nanostrukturen, die einen großen Bereich
von Strukturen und Eigenschaften aufweisen, hergestellt werden.
Diese Strukturen und Eigenschaften können ferner variiert werden
durch Querverbindung von Oligonucleotidverbindern, durch Funktionalisierung
der Oligonucleotide, durch Rückgrat-,
Basen- oder Zuckermodifikationen der Oligonucleotide oder durch
die Verwendung von Peptid-Nukleinsäuren.
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Die
Nanomaterialien und Nanostrukturen, die durch das Nanoherstellverfahren
der Erfindung hergestellt werden können, umfassen nanoskalige
mechanische Vorrichtungen, Trennmembranen, Biofilter und Biochips.
Es ist in Erwägung
zu ziehen, dass die Nanomaterialien und Nanostrukturen der Erfindung
als chemische Sensoren, in Computern, für den Wirkstofftransport, für das Protein-Engineering
und als Matrizen für
die Biosynthese/Nanostrukturherstellung/direktes Zusammenfügen von
anderen Strukturen verwendet werden können. Siehe allgemein Seeman
et al., New J. Chem., 17, 739 (1993) für weitere mögliche Anwendungen.
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Es
ist anzumerken, dass der Begriff "ein" sich
auf eine oder mehrere Einheiten bezieht. Zum Beispiel bezieht sich "eine Eigenschaft" auf eine oder mehrere
Eigenschaften oder auf mindestens eine Eigenschaft. Daraus folgend
werden die Begriffe "ein", "ein oder mehrere" und "mindestens ein" untereinander austauschbar
verwendet. Es ist ebenfalls anzumerken, dass die Begriffe "umfassend", "enthaltend", und "aufweisend" austauschbar verwendet
wurden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Herstellung von Oligonucleotid-modifizierten
Goldnanopartikeln
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A. Herstellung von Goldnanopartikeln
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Goldkolloide
(Durchmesser: 13 nm) wurden hergestellt durch Reduktion von HAuCl4 mit Citrat, wie in Frens, Nature Phys.
Sci., 241, 20 (1973) und Grabar, Anal. Chem., 67, 735 (1995) beschrieben.
Es wurden kurz alle Glasgeräte
in Königswasser
gereinigt (3 Teile HCl, 1 Teil HNO3), mit
Nanopure H2O gespült, und dann vor der Verwendung
im Ofen getrocknet. HAuCl4 und Natriumcitrat
wurden von Aldrich Chemical Company erworben. Wässrige HAuCl4 (1
mM, 500 mL) wurde unter Rühren
zum Rückfließen gebracht.
Dann wurden schnell 38,8 mM Natriumcitrat (50 mL) zugegeben. Die
Farbe der Lösung
veränderte
sich von Fahlgelb nach Burgunderrot und das Rückfließen wurde für 15 Minuten fortgesetzt. Nach
dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die rote Lösung durch einen 1 μm Filter
von Micron Separations Inc. gefiltert. Au-Kolloide wurden durch UV-vis-Spektroskopie
unter Verwendung eines Hewlett Packard 8452A-Diodenarrayspektrometers
und durch Transmissions-Elektronen-Mikroskopie (TEM) unter Verwendung
eines Hitachi 8100-Transmissionselektronenmikroskops charakterisiert.
Goldpartikel mit einem Durchmesser von 13 nm erzeugen einen sichtbaren Farbwechsel,
wenn sie mit einem Target- und Sondenoligonucleotidsequenzproben
im Bereich von 10-35 Nucleotiden aggregiert werden.
-
B. Synthese von Oligonucleotiden
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Oligonucleotide
wurden im 1 Micromolmaßstab
unter Verwendung eines Milligene Expedite DNA-Syntheseautomaten
im Einzelsäulenmodus,
unter Verwendung von Phosphoramiditchemie synthetisiert. Eckstein, F.
(ed.) Oligonucleotides and Analogues: A Practical Approach (IRL
Press, Oxford, 1991). Alle Lösungen
wurden von Milligene (DNA-Synthesequalität) erworben. Die durchschnittliche
Kopplungseffizienz variierte von 98 bis 99,8%, und die letzte Dimethoxytrityl-(DMT)-Schutzgruppe wurde,
um die Reinigung zu fördern,
nicht von den Oligonucleotiden abgespalten.
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Für 3'-Thiol-Oligonucleotide
wurde ein Thiol-Modifizierer C3 S-S CPG-Träger von Glen Research erworben
und in einem Syntheseautomaten verwendet. Während der normalen Spaltung
von dem festen Träger (16
Stunden bei 55°C),
wurden 0,05 M Dithiothreitol (DTT) zu der NH4OH-Lösung zugegeben,
um das 3'-Disulfid zum Thiol
zu reduzieren. Vor der Reinigung durch Umkehrphasenhochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) wurde der Überschuss
von DTT durch Extraktion mit Ethylacetat entfernt.
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Für die 5'-Thiololigonucleotide
wurde ein 5'-Thiol-Modifizierer- C6-Phosphoramiditreagenz von Glen Research,
44901 Falcon Place, Sterling, Va 20166 erworben. Die Oligonucleotide wurden
synthetisiert und die endständige
DMT-Schutzgruppe wurde entfernt. Dann wurde 1 mL trockenes Acetonitril
zu 100 μMol
5'-Thiol-Modifizierer-
C6-Phosphoramidit zugegeben. 200 μL der Amiditlösung und
200 μL Aktivator
(frisch aus dem Synthetisierer) wurden gemischt und mit einer prite
auf eine Säule
aufgebracht, die die synthetisierten Oligonucleotide immer noch
auf dem festen Träger
enthielt, und 10 Minuten lang vorwärts- und rückwärts durch die Säule gepunpt.
Dann wurde der Träger
(2 × 1
mL) mit trockenem Acetonitril für
30 Sekunden gewaschen. 700 μL
einer 0,016 M I2/H2O/Pyridinmischung
(Oxidierlösung)
wurden in die Säule
eingebracht und vorwärts
und rückwärts durch
die Säule
gepumpt mit zwei Spritzen für
30 Sekunden. Dann wurde der Träger
mit einer 1:1-Mischung von CH3CN/Pyridin
(2 × 1
mL) für
1 Minute gewaschen, gefolgt von einem letzten Waschgang mit trockenem
Acetonitril (2 × 1
mL) und anschließender
Trocknung der Säule
mit einem Stickstoffstrom. Die Tritylschutzgruppe wurde nicht entfernt,
was die Reinigung erleichterte.
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Umkehrphasen-HPLC
wurde ausgeführt
mit einem Dionex DX500-System,
das ausgestattet war mit einer Hewlett Packard ODS Hypersilsäule (4,6 × 200 mm,
5 mm Partikelgröße), unter
Verwendung von 0,03 M Et3NH+ OAc–-Puffer
(TEAA), pH 7, mit einem 1%/min.-Gradienten von 95% CH3CN/5%
TEAA. Die Flussrate war 1 mL/min. mit UV-Detektion bei 260 nm. Präparative
HPLC wurde verwendet, um die DMT-geschützten, unmodifizierten Oligonucleotide
(Elution bei 27 min.) zu reinigen. Nach dem Sammeln und Verdampfen
des Puffers, wurde die DMT von den Oligonucleotiden durch Behandlung
mit 80%-iger Essigsäure
für 30
Minuten bei Raumtemperatur gespalten. Die Lösung wurde dann bis fast zur
Trockenheit eingedampft, Wasser wurde zugefügt und die gespaltene DMT wurde
aus der wässrigen
Oligonucleotidlösung
unter Verwendung von Ethylacetat extrahiert. Die Menge an Oligonucleotid
wurde durch die Extinktion bei 260 nm bestimmt und die endgültige Reinheit wurde
durch Umkehrphasen-HPLC (Elutionszeit 14,5 Minuten) bestimmt.
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Dieselbe
Vorgehensweise wurde für
die Reinigung der 3'-Thiol-Oligonucleotide verwendet,
mit der Ausnahme, dass DTT nach der Extraktion von DMT zugefügt wurde,
um die Menge an Disulfid, die gebildet wurde, zu reduzieren. Nach
sechs Stunden bei 40°C,
wurde DTT unter Verwendung von Ethylacetat extrahiert und die Oligonucleotide
wurden durch HPLC (Elutionszeit 15 Minuten) erneut gereinigt.
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Für die Reinigung
der 5'-Thiol-modifizierten
Oligonucleotide wurde die präparative
HPLC angewendet, unter denselben Bedingungen, wie für die unmodifizierten
Oligonucleotide. Nach Reinigung wurde die Tritylschutzgruppe durch
Zugabe von 150 μL
einer 50 mM AgNO3-Lösung zu der trockenen OlignucleotidSonde
entfernt. Dieselbe veränderte
ihre Farbe nach milchig weiß als
die Spaltung auftrat. Nach 20 Minuten wurden 200 μL einer 10
mg/mL-Lösung
von DTT zugegeben, um das Silber (fünf Minuten Reaktionszeit) zu
komplexieren, und die Sonde wurde zentrifugiert, um den gelben Komplex
auszufällen.
Die Oligonucleotidlösung
(< 50 OD) wurde
dann auf eine Entsalzersäule
NAP-5 (Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden) zur Reinigung (enthält DNA Grade
Sephadex G-25 Medium zum Entsalzen und Pufferaustausch für Oligonucleotide
größer als
10 Basen) übertragen.
Die Menge an 5'-Thiol-modifiziertem
Oligonucleotid wurde durch UV-vis-Spektroskopie durch Messung der
Größenordnung
der Extinktion bei 260 nm bestimmt. Die endgültige Reinheit wurde durch Durchführen einer
Ionenaustausch-HPLC mit einer Dionex Nucleopac PA-100 (4 × 250)-Säule, unter
Verwendung von 10 mM NaOH-Lösung
(pH 12) mit einem 2%/min-Gradienten von 10 mM NaOH-, 1 M NaCl-Lösung bestimmt.
Typischerweise wurden zwei Peaks erzeugt mit Elutionszeiten von
näherungsweise
19 Minuten und 25 Minuten (Elutionszeit ist abhängig von der Länge der Oligonucleotidstränge). Die
Peaks entsprachen den Thiol- bzw. Disulfid-Oligonucleotiden.
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C. Bindung von Oligonucleotiden an Goldnanopartikeln
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Eine
wässrige
Lösung
von 17 nM (150 μL)
Au-Kolloiden, die wie in Abschnitt A oben beschrieben zubereitet
wurde, wurde mit 3,75 μM
(46 μL)
3'-Thiol-TTTGCTGA
gemischt, die wie in Abschnitt B zubereitet wurde, gemischt und
sie für
24 Stunden bei Raumtemperatur in 1 ml Eppendorf-gedeckelten Hütchen zu
stehen gelassen. Eine zweite Lösung
von Kolloiden wurde mit 3,75 μM
(46 μL)
3'-Thiol-TACCGTTG
reagiert. Es ist anzumerken, dass diese Oligonucleotide nicht komplementär sind.
Kurz vor der Verwendung, wurde eine gleiche Menge der zwei Nanopartikellösungen vereint.
Da die Oligonucleotide nicht komplementär sind, fand keine Reaktion
statt.
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Die
Oligonucleotid-modifizierten Nanopartikel sind bei erhöhten Temperaturen
(80°C) und
hohen Salzkonzentrationen (1 M NaCl) für Tage stabil und es wurde
nicht beobachtet, dass sie einem Partikelwachstum unterliegen. Die
Stabilität
in hohen Salzkonzentrationen ist wichtig, da solche Bedingungen
für die
Hybridisierungsreaktionen benötigt
werden, die die Basis der Verfahren zum Nachweis und zur Nanoherstellung
der Erfindung darstellen.
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Beispiel 2: Bildung von Nanopartikelaggregaten
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A. Herstellung von Bindeoligonucleotid
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Zwei
(nichtthiolierte) Oligonucleotide wurden wie in Abschnitt B von
Beispiel 1 beschrieben synthetisiert. Sie wiesen die folgenden Sequenzen
auf:
3' ATATGCGCGA
TCTCAGCAAA [SEQ ID NR:1]; und
3' GATCGCGCAT ATCAACGGTA [SEQ ID NR:2].
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Die
Mischung dieser zwei Oligonucleotide in einer 1 M NaCl, die mit
10 mM Phosphatpufferlösung
(pH 7,0) gepuffert wurde, führte
zur Hybridisierung unter Bildung eines Doppelstranges, der eine
12-Basenpaarüberlappung
und zwei klebende Enden mit 8-Basenpaaren aufwies. Jedes der klebenden
Enden hatte eine Sequenz, die komplementär war zu einem der Oligonucleotide,
die an die Au-Kolloide wie in Abschnitt C von Beispiel 1 hergestellt
angeheftet waren.
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B. Bildung von Nanopartikelaggregaten
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Die
Bindeoligonucleotide, die in Abschnitt A diese Beispiels hergestellt
wurden (Endkonzentration nach Verdünnung mit NaCl: 0,17 μM), wurden
zu Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten, wie sie in Abschnitt C
von Beispiel 1 hergestellt wurden (Endkonzentration nach Verdünnung mit
NaCl: 5,1 nM) bei Raumtemperatur zugegeben. Die Lösung wurde
dann mit wässriger
NaCl (auf eine Endkonzentration von 1 M) verdünnt und bei pH 7 mit 10 mM
Phosphat gepuffert, Bedingungen, wie sie für die Hybridisierung der Oligonucleotide geeignet
sind. Eine unmittelbare Farbänderung
von Rot nach Violett wurde beobachtet und eine Fällungsreaktion folgte. Siehe 6. Über
einen Zeitraum von mehreren Stunden, wurde die Lösung klar und ein helRosagrauer
Bodensatz setzte sich auf dem Boden des Reaktionskessels ab. Siehe 6.
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Um
zu bestätigen,
dass an diesem Prozess zwei der Oligonucleotide und Kolloide teilnahmen,
wurde der Bodensatz gesammelt und in 1 M wässriger NaCl, gepuffert bei
pH 7, resuspendiert (durch Schütteln).
Jedes der Oligonucleotide, das nicht mit den Nanopartikeln hybridisiert
war, wurde auf diese Weise entfernt. Dann wurde ein Temperatur/Zeit-Dissoziationsexperiment
durchgeführt,
durch Beobachten der charakteristischen Extinktion der hybridisierten
Oligodesoxyribonucleotide (260 nm) und für die aggregierten Kolloide,
was sich in dem Goldinterpartikelabstand (700 nm) widerspiegelte.
Siehe 7. Änderungen in der Extinktion
bei 260 und 700 nm wurden durch ein Perkin-Elmer Lambda 2 UV-vis-Spektralphotometer,
unter Verwendung eines Peltier PTP-1-Temperatur-kontrollierten Zellhalters
während
eines periodischen Durchlaufes der Temperaturwechsels mit einer
Rate von 1°C/Minute
zwischen 0°C
und 80°C
aufgenommen. Die DNA-Lösungen waren
näherungsweise
1 Extinktionseinheit/Einheiten (CD), gepuffert bei pH 7, unter Verwendung
von 10 mM Phosphatpuffer und bei 1 M NaCl-Konzentration.
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Die
Ergebnisse sind in 8A gezeigt. Da die Temperatur
periodisch zwischen 0°C
und 80°C
durchlaufen wurde (was 38°C über der
Dissoziationstemperatur (Tm) für der Doppelstrang
(Tm = 42°C)
lag), wurde eine exzellente Korrelation zwischen den optischen Signalen
für beide,
Kolloide und Oligonucleotide, erhalten. Das UV-vis-Spektrum für nackte
Au-Kolloide war wesentlich weniger temperaturabhängig, 8B.
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Es
gab eine beachtliche, sichtbare optische Änderung, wenn die polymeren
Oligonucleotid-Kolloidfällungen über ihren
Schmelzpunkt erhitzt wurden. Die klaren Lösungen wurden dunkelrot, wenn
das polymere Biomaterial dehybridisierte, um ungebundene Kolloide
zu erzeugen, die in der wässrigen
Lösung
löslich
sind. Der Prozess war reversibel, was durch die Temperaturspuren
in 8A bewiesen wurde.
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In
einem Kontrollexperiment wurde gezeigt, dass einem 14-T:14-A Doppelstrang keine
reversible Au-Kolloidpartikelaggregation erzeugen konnte. In einem
weiteren Kontrollexperiment wurde gefunden, dass ein Bindeoligonucleotid-Doppelstrang
mit vier Basenpaar-Fehlpaarungen an den klebrigen Enden keine reversible
Partikelaggregation der Oligonucleotid-modifizierten Nanopartikel (hergestellt
wie in Abschnitt C von Beispiel 1 beschrieben und wie oben beschrieben
reagiert) erzeugen konnte. In einem dritten Kontrollexperiment erzeugten nichtthiolierte
Oligonucleotide, die Sequenzen aufwiesen, die komplementär waren
zu den klebrigen Enden des Bindeoligonucleotids, und die mit Nanopartikeln
umgesetzt wurden, keine reversible Aggregation, wenn die Nanopartikel
mit dem Bindungsoligonucleotid kombiniert wurden.
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Ein
weiterer Beweis für
den Polymerisations/Zusammenfügungsprozess
wurde durch die Transmissionselektronenmikroskopie-(TEM)Studien
der Bodensätze
belegt. TEM wurde ausgeführt
auf einem Hitachi 8100 Transmissionselektronenmikroskop. Eine typische
Sonde wurde zubereitet durch Zutropfen von 100 μL Kolloidlösung auf ein poröses Kohlenstoffraster.
Das Raster wurde dann unter Vakuum getrocknet und abgebildet. TEM-Abbildungen
von Au-Kolloiden, die durch hybridisierte Oligonucleotide gebunden
waren, zeigten große
zusammengefügte
Netzwerke der Au-Kolloide, 9A.
Nackte Au-Kolloide aggregierten unter vergleichbaren Bedingungen
nicht, sondern dispergierten eher oder unterlagen Partikelwachstumsreaktionen. Hayat,
Colloidal Gold: Principles, Methods, and Applications (Academic
Press, San Diego, 1991). Es ist anzumerken, dass es keinen Beweis
für Kolloidpartikelwachstum
in den Experimenten, die bis zum heutigen Tag durchgeführt wurden,
gibt. Die hybridisierten Kolloide scheinen eine bemerkenswert regelmäßige Größe mit einem
mittleren Durchmesser von 13 nm aufzuweisen.
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Mit
TEM wurde eine Überlagerung
von Schichten beobachtet, die es schwierig machte, den Ordnungsgrad
für dreidimensionale
Aggregate zu bestimmen. Abbildungen von maßstablich kleineren einzelnen
Schichten, zweidimensionalen Aggregaten, erzeugte mehr Beweis für den Selbstzusammenfügungsprozess, 9B. Dichtgepackte Zusammenfügungen der Aggregate mit gleichförmigen Partikelseparationen
von näherungsweise
60 Å können erkannt
werden. Der Abstand war kürzer
als der geschätzte
Abstand von 95 Å,
der für
Kolloide, die an starre Oligonucleotidhybride mit den Sequenzen,
die verwendet wurden, gebunden waren, erwartet wurde. Aufgrund der
Nicks im Doppelstrang, die nach Hybridisierung der Oligonucleotide
auf den Nanopartikeln mit den Bindeoligonucleotiden beobachtet wurden,
gab es keine starren Hybride sondern ziemlich flexible. Es sollte
angemerkt werden, dass dies eine Variable ist, die kontrolliert
werden kann durch Reduzierung des Systems von vier Überlappungssträngen auf
drei (wobei die Anzahl von Nicks reduziert wird) oder durch Verwendung
von Dreifachsträngen
anstatt Doppelsträngen.
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Beispiel 3: Herstellung von Oligonucleotid-modifizierten
Goldnanopartikeln
-
Goldkolloide
(Durchmesser: 13 nm) wurden wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Thiol-Oligonucleotide [HS(CH2)6OP(O)
(O–)-oligonucleotid]
wurden ebenso wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt.
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Es
wurde gefunden, dass das Verfahren zum Anheften von Thiol-Oligonucleotiden
an Goldnanopartikel, wie in Beispiel 1 beschrieben, in einigen Fällen keine
befriedigenden Ergebnisse lieferte. Insbesondere, wenn lange Oligonucleotide
verwendet wurden, waren die Oligonucleotid-Kolloidkonjugate nicht
stabil in Anwesenheit von großen Überschüssen hochmolekulargewichtiger
Lachsspermium-DNA, die als Modell für die HIntergrund-DNA verwendet
wurde, die normalerweise in diagnostischen Systemen anwesend ist.
Ein längerer
Kontakt der Kolloide mit den Thiol-Oligonucleotiden erzeugte Oligonucleotid-Kolloidkonjugate,
die gegenüber
Lachsspermium-DNA
stabil waren, aber die resultierenden Konjugate konnten nicht zufriedenstellend
hybridisieren. Weitere Experimente führten zu der folgenden Prozedur
zum Anheften von Thiol-Oligonucleotiden jeglicher
Länge an
Goldkolloide, so dass die Konjugate gegenüber hochmolekulargewichtiger
DNA stabil sind und zufriedenstellend hybridisieren.
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Eine
1 mL-Lösung
der Goldkolloide (17 nM) in Wasser wurde mit einem Überschuss
(3,68 μM)
Thiol-Oligonucleotid (28 Basen in der Länge) in Wasser gemischt, und
der Mischung wurde 12-24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehengelassen.
Dann wurden 100 μL
eines 0,1 M Natriumhydrogenphosphatpuffers, pH 7,0 und 100 μL einer 1,0
M NaCl vorgemischt und zugegeben. Nach 10 Minuten wurden 10 μL von 1%-igen wässrigen
NaN3 zugegeben und die Mischung wurde weitere
40 Stunden stehengelassen. Dieser "Alterungs"-Schritt wurde erstellt, um die Oberflächenbedeckung
durch die Thiol-Oligonucleotide zu erhöhen und die Oligonucleotid-Basen
auf der Goldoberfläche
zu ersetzen. Reinere, besser definierte rote Tupfen in den folgenden
Tests wurden erhalten, wenn die Lösung in einem Trockeneisbad
nach 40 Stunden Inkubation eingefroren wurde, und dann auf Raumtemperatur
aufgetaut wurde. Danach wurde die Lösung in jedem Fall als Nächstes bei
14.000 U/min in einer Eppendorf-Zentrifuge 5414 für etwa 15
Minuten zentrifugiert, was einen sehr fahlen Rosa Überstand
ergab, der das meiste an Oligonucleotiden (wie durch die Extinktion
bei 260 nm belegt) enthielt, zusammen mit 7-10% des kolloidalen
Golds (wie durch die Extinktion bei 520 nm belegt) und einen kompakten,
dunklen, gelatineartigen Rückstand
am Boden des Röhrchens.
Der Überstand
wurde entfernt und der Rückstand
wurde in etwa 200 μL
Puffer (10 mM Phosphat, 0,1 M NaCl) resuspendiert und zentrifugiert.
Nach dem Entfernen der überstehenden
Lösung,
wurde der Rückstand
in 1,0 mL Puffer (10 mM Phosphat, 0,1 M NaCl) und 10 μL einer 1%-igen
wässrigen
Lösung
von NaN3 aufgenommen. Das Auflösen wurde
unterstützt
durch mehrmaliges Aufziehen der Lösungen und Ausdrücken aus
einer Pipette. Die resultierende rote Hauptlösung war stabil (z.B. blieb
sie rot und aggregierte nicht) beim Stehen über Monate bei Raumtemperatur,
beim Auftupfen auf Silika Dünnschicht-Chromatograpieplatten
(DC) (siehe Beispiel 4), und bei Zugabe von 2 M NaCl, 10 mM MgCl2 oder Lösungen,
die hohe Konzentrationen an Lachsspermium-DNA enthielten.
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Beispiel 4: Beschleunigung der Hybridisierung
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
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Die
Oligonucleotid-Goldkolloidkonjugate I und II, wie in 11 gezeigt, wurden wie in Beispiel 3 beschrieben
hergestellt. Die Hybridrisierung dieser zwei Konjugate war extrem
langsam. Insbesondere erzeugte das Mischen der Sonden der Konjugate
I und II in wässriger
0,1 M NaCl oder in 10 mM MgCl2 plus 0,1
M NaCl und dem Stehen der Mischung bei Raumtemperatur für einen
Tag, kleine oder keine Farbänderungen.
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Es
wurden zwei Wege gefunden, um die Hybridisierung zu verbessern.
Erstens wurden schnellere Ergebnisse beobachtet durch Einfrieren
der Mischung von Konjugaten I und II (jeweils 15 nM, enthalten in
einer Lösung
von 0,1 M NaCl) in einem Trockeneis-Isopropylalkoholbad für 5 Minuten
und dann Auftauen der Mischung auf Raumtemperatur. Die aufgetaute
Lösung
wies eine bläuliche
Farbe auf. Wenn 1 μL
der Lösung
auf eine Standard C-18 DC-Silikaplatte (Alltech Associates) getupft
wurde, zeigte sich sofort eine starke blaue Farbe. Die Hybridisierung
und die daraus folgende Farbänderung
durch die Gefrier-Tau-Prozedur waren reversibel. Beim Erhitzen der
hybridisierten Lösung
auf 80°C
wurde die Lösung
rot und erzeugte Rosa Tupfen auf einer DC-Platte. Ein darauf folgendes
Einfrieren und Auftauen führte
das System wieder zurück
zu dem (blauen) hybridisierten Status (sowohl Lösung als auch Tupfen auf einer
C-18 DC-Platte). In einem ähnlichen
Experiment, in dem die Lösung
nicht wieder eingefroren wurde, wurden Tupfen auf der C-18 DC-Platte
erhalten, die pinkfarben waren.
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Ein
zweiter Weg, um schnellere Ergebnisse zu beobachten, war, die Konjugate
und das Target zu erwärmen.
Zum Beispiel wurden in einem weiteren Experiment Oligonucleotid-Goldkolloidkonjugate
und eine Oligonucleotid-Zielsequenz in einer 0,1 M NaCl-Lösung schnell
auf 65°C
erwärmt
und es wurde ihr erlaubt, sich über
einen Zeitraum von 20 Minuten auf Raumtemperatur abzukühlen. Beim
Auftupfen auf eine C-18-Silikaplatte
und Trocknen, wurde ein blauer Tupfen, der auf die Hybridisierung
hinwies, beobachtet. Im Gegensatz dazu erzeugte die Inkubation der
Konjugate und des Targets bei Raumtemperatur für 1 Stunde in 0,1 M NaCl-Lösung keine
blaue Farbe, die auf Hybridisierung hinwies. Die Hybridisierung
war in 0,3 M NaCl schneller.
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Beispiel 5: Untersuchungen unter Verwendung
von Nanopartikel-Oligonucleotid-Konjugaten
-
Die
Oligonucleotid-Goldkolloidkonjugate 1 und 2, wie sie in 12 gezeigt sind, wurden wie in Beispiel 3
beschrieben hergestellt und das Oligonucleotid-Target 3, wie es
in 12 gezeigt ist, wurde wie in Beispiel 2
beschrieben hergestellt. Targets mit Fehlpaarung und Deletion 4,
5, 6 und 7 wurden von der Northwestern University Biotechnology
Facility, Chicago, IL, erworben. Diese Oligonucleotide wurden im
40 nmol Maßstab synthetisiert
und auf einer Umkehrphasen C18-Kartusche (OPC) gereinigt. Ihre Reinheit
wurde bestimmt durch das Durchführen
von Ionenaustausch-HPLC.
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Selektive
Hybridisierung wurde erzielt durch das schnelle Erhitzen und dann
schnelle Abkühlen
auf die stringente Temperatur. Zum Beispiel wurde die Hybridisierung
ausgeführt
in 100 μL
einer 0,1 M NaCl plus 5 mM MgCl2, die 15
nM von jedem Oligonucleotid-Kolloidkonjugat 1 und 2 enthielt und
3 nanomol der Oligonucleotidtargets 3, 4, 5, 6, oder 7, Erhitzen
auf 74°C,
Abkühlen
auf Temperaturen, wie in der Tabelle 1 weiter unten ausgewiesen,
und Inkubieren der Mischung bei dieser Temperatur für 10 Minuten.
Eine 3 μL-Sonde
von jeder Reaktionsmischung wurde dann auf eine C-18 DC-Silikaplatte
getupft. Während
des Trocknens (5 Minuten) trat eine starke blaue Farbe auf, wenn
die Hybridisierung stattgefunden hatte.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 weiter unten gezeigt. Rosafarbene Tupfen
weisen auf einen negativen Test hin (z.B. wenn die Nanopartikel
nicht miteinander zur Hybridisierung gebracht wurden), und blaue
Tupfen weisen auf einen positiven Test hin (z.B., wenn die Nanopartikel
aufgrund der Hybridisierung nahe zusammengebracht wurden, wobei
beide der Oligonucleotidkonjugate mit einbezogen wurden). Tabelle
1
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Wie
aus Tabelle 1 ersichtlich, ergab eine Hybridisierung bei 60°C nur für die komplett übereinstimmenden
Targets 3 blaue Tupfen. Die Hybridisierung bei 50°C führte zu
blauen Tupfen mit beiden Targets 3 und 6. Die Hybridisierung bei
45°C ergab
blaue Tupfen mit Targets 3, 5 und 6.
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In
einer verwandten Serie wurde für
ein Target, das ein einzelnes fehlgepaartes T-Nukleotid enthielt, gefunden,
dass es positive Tests bei 58°C
(blaue Farbe) und einen negativen Test (rote Farbe) bei 64°C mit Konjugaten
1 und 2 zeigte. Unter denselben Bedingungen ergab das komplett übereinstimmende
Target (3) einen positiven Test bei beiden Temperaturen, was zeigt,
dass der Test zwischen einem Target, das komplett übereinstimmend
ist und einem, das eine einzige Fehlpaarung aufweist, unterscheiden
kann.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden erzielt bei Verwendung eines anderen Hybridisierungsverfahrens.
Insbesondere wurde eine selektive Hybridisierung durch Einfrieren,
Auftauen und dann schnelles Erwärmen
auf steigende Temperaturen erzielt. Zum Beispiel wurde die Hybridisierung
in 100 μL
einer 0,1 M NaCl, die 15 nM von jedem der Oligonucleotid-Kolloidkonjugate
1 und 2 und 10 Picomol des Targetoligonucleotids 3, 4, 5, 6, oder 7
enthielt, ausgeführt,
Einfrieren in einem Trockeneis-Isopropylalkoholbad
für 5 Minuten,
Auftauen auf Raumtemperatur und dann schnelles Erwärmen auf
Temperaturen, wie sie in Tabelle 2 weiter unten angegeben sind, und
Inkubieren der Mischung bei dieser Temperatur für 10 Minuten. Eine 3 μL-Sonde jeder
Reaktionsmischung wurde dann auf eine C-18 DC-Silikaplatte aufgetupft. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt. Tabelle
2
-
Ein
wichtiges Merkmal dieser Systeme war, dass die Farbänderung,
die mit der Temperaturänderung einherging,
sehr scharf war und über
einen Temperaturbereich von etwa 1°C auftrat. Dies lässt eine
hohe Kooperation in den Schmelz- und Anlagerungsprozessen vermuten,
die die Kolloidkonjugate aufweisen und ermöglicht es, leicht zwischen
Oligonucleotidtargets, die eine komplett übereinstimmende Sequenz aufweisen, und
einer einzelnen Fehlpaarung zu unterscheiden.
-
Der
hohe Grad an Unterscheidung kann zwei Merkmalen zugeordnet werden.
Das erste ist, dass eine Ausrichtung von zwei relativ kurzen Sonden-Oligonucleotidsegmenten
(15 Nukleotide) an dem Target für
ein positives Signal erforderlich ist. Eine Fehlpaarung in einem
Segment ist mehr destabilisierend als eine Fehlpaarung in einer
längeren
Sonde (z.B. ein Oligonucleotid, das 30 Basen lang ist) in einem
vergleichbaren Zweikomponentennachweissystem. Das zweite ist das
Signal bei 260 nm, das bei der Hybridisierung der Targetoligonucleotide
mit den Nanopartikelkonjugaten in Lösung erhalten wird, das auf
den Nanopartikeln basiert, nicht auf der DNA. Dies hängt von
der Dissoziation einer Aneinanderreihung von Nanopartikeln ab, die
in einem polymeren Netzwerk durch vielfache Oligonucleotidduplexe
organisiert sind. Dies führt
im Vergleich zur thermischen Standard-Denaturierung einer DNA zu
einer Verengung des Temperaturbereiches, der für die Aggregatdissoziation
zur Verfügung
steht. Kurz gesagt, können
einige Doppelstränge
in den quervernetzten Aggregaten dissoziieren, ohne die Nanopartikel
in die Lösung
zu verteilen. Deshalb ist der Temperaturbereich für das Schmelzen
der Aggregate sehr klein (4°C)
im Vergleich zu dem Temperaturbereich, der mit dem Schmelzen eines
vergleichbaren Systems ohne Nanopartikel (12°C) in Verbindung gebracht wird.
Noch bemerkenswerter und vorteilhaft für diese Nachweisannäherung ist
der Temperaturbereich für
die kolorimetrische Antwort (<1°C), die auf
den C-18 Silikaplatten beobachtet wird. Im Allgemeinen wird diese
Drei-Komponenten Nanopartikel-basierte Strategie selektiver sein
als jedes Zweikomponentenerfassungssystem, das auf einer Einzelstrangsonde,
die mit einer Targetnucleinsäure
hybridisiert, basiert.
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Eine
Masterlösung,
die 1 nMol Target 3 enthält,
wurde in 100 μL
eines Hybridisierungspuffers (0,3 M NaCl, 10 mM Phosphat, pH 7)
zubereitet. Ein μL
dieser Lösung
entsprach 10 Picomol des Targetoligonucleotids. Lösungsreihen
wurden durch das Entnehmen eines Aliquots aus der Masterlösung und
dessen Verdünnung
auf die gewünschte
Konzentration mit Hybridisierungspuffer ausgeführt. Tabelle 3 zeigt die Empfindlichkeit,
die erhalten wird, unter Verwendung einer Mischung von μL der Sonden
1 und 2 mit unterschiedlichen Mengen an Target 3. Nach dem Ausführen der
Hybridisierung unter Anwendung von Gefrier-Tau-Bedingungen, wurden
3 μL Aliquots
dieser Lösungen
auf C-18 DC-Platten aufgetupft und die Farbe bestimmt. In Tabelle
3 weiter unten weist Rosa auf einen negativen Test und Blau auf
einen positiven Test hin. Tabelle
3
-
Dieses
Experiment weist darauf hin, dass 10 Femtomol die untere Nachweisgrenze
für dieses
spezielle System sind.
-
Beispiel 6: Untersuchungen unter Verwendung
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
-
DNA-modifizierte
Nanopartikel wurden auf modifizierte transparente Substrate adsorbiert,
wie in 13B, Felder 1-6, gezeigt. Dieses
Verfahren umfasst das Verbinden von DNA-modifizierten Nanopartikeln an Nanopartikel,
die auf Glassubstrat angeheftet sind, unter Verwendung von DNA-Hybridisierungsinteraktionen.
-
Glasmikroskopträger wurden
von Fisher scientific erworben. Die Träger wurden zugeschnitten in
näherungsweise
5 × 15
mm-Stücke, unter
Verwendung von Ritzstiften mit Diamantspitze. Die Platten wurden
für 20
Minuten in einer Lösung
mit 4:1 H2SO4:H2O2 bei 50°C gereinigt.
Die Träger
wurden dann mit reichlicher Menge an Wasser, dann Ethanol gespült, und
dann unter einem Strom trockenem Stickstoff getrocknet. Um die Trägeroberfläche mit
einem Thiol-terminierten Silan zu funktionalisieren, wurden die
Träger
in einer entgasten ethanolischen 1%-igen (Volumen-%) Mercaptopropyltrimethoxysilan-Lösung für 12 Stunden
eingeweicht. Die Träger
wurden aus der Ethanollösung
entfernt und mit Ethanol und dann Wasser gewaschen. Die Nanopartikel
wurden auf der Thiol-terminierten Oberfläche der Träger adsorbiert, durch Einweichen
in Lösungen,
die Goldnanopartikel (Herstellung beschrieben in Beispiel 1) mit
einem Durchmesser von 13 nm enthielten. Nach 12 Stunden in den kolloidalen
Lösungen,
wurden die Träger
entfernt und mit Wasser gespült.
Die erhaltenen Träger
hatten aufgrund der adsorbierten Nanopartikel ein Rosafarbenes Aussehen,
und zeigten ähnliche UV-vis-Extinktionsprofile
(Oberflächenplasmonextinktionspeak
bei 520 nm) wie die wässrige
Goldnanopartikelkolloidallösung.
Siehe 14A.
-
DNA
wurde an die Nanopartikel-modifizierte Oberfläche angeheftet, durch Einweichen
der Glasträger in
0,2 OD (1,7 μM)-Lösung, die
frisch gereinigtes 3'-Thiololigonucleotid
(3'-Thiol-ATGCTCAACTCT
[SEQ ID NR:33]) enthielt (synthetisiert, wie beschrieben in Beispielen
1 und 3). Nach 12 Stunden Einwirkzeit wurden die Träger entfernt
und mit Wasser gespült.
-
Um
die Fähigkeit
eines Analyt-DNA-Stranges zum Binden von Nanopartikeln an modifizierte
Substrate darzustellen, wurde ein Bindeoligonucleotid vorbereitet.
Das Bindeoligonucleotid (zubereitet wie beschrieben in Beispiel
2) war 24 bp lang (5' TACGAGTTGAGAATCCTGAATGCG
[SEQ ID NR:34]) mit einer Sequenz, die ein 12 bp-Ende enthielt,
das komplementär
war zu der DNA, die bereits auf der Substratoberfläche (SEQ
ID NR:33) adsorbiert worden war. Das Substrat wurde dann für 12 Stunden
in einer Hybridisierungspufferlösung (0,5
M NaCl, 10 mM Phosphatpuffer pH 7) eingeweicht, die das Bindeoligonucleotid
(0,4 CD, 1,7 μM)
enthielt. Nach dem Entfernen und Spülen mit gleichem Puffer, wurde
das Substrat in einer Lösung
eingeweicht, die Goldnanopartikel mit einem Durchmesser von 13 nm
enthielt, die mit einem Oligonucleotid (TAGGACTTACGC 5'-Thiol [SEQ ID NR:35]) modifiziert worden
waren (zubereitet wie in Beispiel 3 beschrieben), das komplementär war zu
dem unhybridisierten Bereich des Bindeoligonucleotids, das an das
Substrat angeheftet war. Nach 12 Stunden Einweichen, wurde das Substrat
entfernt und mit Hybridisierungspuffer gespült. Die Substratfarbe hatte
sich nach Violett verdunkelt und die UV-vis Extinktion bei 520 nm hatte sich
annähernd
verdoppelt (14A).
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Um
zu überprüfen, ob
die Oligonucleotid-modifizierten Goldnanopartikel an die Oligonucleotid/Nanopartikel-modifizierten Oberflächen durch
DNA-Hybridisierungsreaktionen mit dem Bindeoligonucleotid modifiziert
wurden, wurde eine Schmelzkurve aufgenommen. Für das Schmelzexperiment wurde
das Substrat in eine Kuvette, die 1 mL Hybridisierungspuffer enthielt,
eingebracht und derselbe Apparat, wie er in Beispiel 2, Abschnitt
B, verwendet wurde, wurde verwendet. Das Extinktionssignal aufgrund
der Nanopartikel 520 nm) wurde beobachtet, als die Temperatur des
Substrats mit einer Rate von 0,5°C
pro Minute erhöht
wurde. Das Nanopartikelsignal fiel dramatisch, wenn die Temperatur
60°C passierte.
Siehe 14B. Ein erstes Derivat des
Signals zeigte eine Schmelztemperatur von 62°C, was der Temperatur entspricht,
die für
die drei DNA-Sequenzen, die in Lösung
ohne Nanopartikel hybridisierten gefunden wurde. Siehe 14B.
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Beispiel 7: Untersuchungen unter Verwendung
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
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Das
Erfassungssystem, das in 15 gezeigt
ist, wurde so erstellt, dass die zwei Sonden 1 und 2 in einer Schwanz-zu-Schwanz-Anordnung
auf dem komplementären
Target 4 zu liegen kamen (siehe 15). Dies
unterschied sich von dem System, wie es in Beispiel 5 beschrieben
ist, wo die zwei Sonden aneinander angrenzend auf dem Targetstrang
angeordnet waren (siehe 12).
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Die
Oligonucleotid-Goldnanopartikelkonjugate 1 und 2, wie sie in 15 gezeigt sind, wurden wie in Beispiel
3 beschrieben zubereitet, mit der Ausnahme, dass die Nanopartikel
in Hybridisierungspuffer (0,3 M NaCl, 10 mM Phosphat, pH 7) redispergiert
wurden. Die Endkonzentration des Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugats wurde auf 13
nM geschätzt,
durch Messen der Reduktion der Intensität auf dem Oberflächenplasmonband
bei 522 nM, was zu der roten Farbe der Nanopartikel führte. Die
Oligonucleotidtargets, wie sie in 15 gezeigt
sind, wurden von der Northwestern University Biotechnology Facility,
Evanston, IL, erworben.
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Wenn
150 μL an
Hybridisierungspuffer, der 13 nM Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugate
1 und 2 enthielt, mit 60 Picomol (6 μL) von Target 4 gemischt wurden, änderte sich
die Farbe der Lösung
unmittelbar von Rot nach Violett. Diese Farbänderung trat als ein Ergebnis
der Bildung der langen Oligonucleotid-verbundenen polymeren Netzwerke
von Goldnanopartikeln auf, was zu einer Rotverschiebung in der Oberflächenplasmonresonanz
der Nanopartikel führte.
Wenn die Lösung über 2 Stunden
lange stehen konnte, wurden Ausfällungen von
großen
makroskopischen Aggregaten beobachtet. Eine "Schmelzanalyse" der Lösung mit den suspendierten
Aggregaten wurde durchgeführt.
Um die "Schmelzanalyse" durchzuführen, wurde
die Lösung
auf 1 mL mit Hybridisierungspuffer verdünnt, und das optische Signal
der Aggregate bei 260 nm wurde in Einminutenintervallen aufgezeichnet,
wenn die Temperatur von 25°C
bis 75°C
mit einer Haltezeit von 1 Minute/Grad erhöht wurde. Gleichbedeutend mit
einer Charakterisierung des Aggregats als Oligonucleotid-Nanopartikelpolymer wurde
ein charakteristisch scharfer Übergang
(komplette Breite bei halbem Maximum, FW1/2 des
ersten Derivats = 3,5°C)
mit einer "Schmelztemperatur" (Tm)
von 53,5°C
beobachtet. Dies war gut vergleichbar mit der Tm, das
mit dem breiteren Übergang,
der für
Oligonucleotide ohne Nanopartikel (Tm =
54°C, FW1/2 = ~13,5°C) beobachtet wurde. Die "Schmelzanalyse" der Oligonucleotidlösung ohne
Nanopartikel wurde unter den gleichen Bedingungen wie die Analyse
mit Nanopartikeln ausgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Temperatur von 10-80°C erhöht wurde. Auch war die Lösung in
jeder Oligonucleotidkomponente 1,04 μM.
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Um
die Selektivität
des Systems zu testen, wurde die Tm für das Aggregat,
das aus dem perfekten Komplement 4 der Sonden 1 und 2 gebildet wurde,
mit der Tm für Aggregate, die aus Targets
gebildet wurden, die keine Basenfehlpaarung, Deletion oder Insertion
(15) enthielten, verglichen.
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Signifikant
war, dass alle Goldnanopartikel-Oligonucleotidaggregate,
die keine perfekten Targets enthielten, signifikante, messbare Destabilisierungen
aufwiesen, im Vergleich zu Aggregaten, die aus perfekten Komplementen
gebildet wurden, wie es durch die Tm-Werte
für die
unterschiedlichen Aggregate (siehe 15) belegt
wurde. Die Lösungen,
die die nicht perfekten Targets enthielten, konnten leicht durch
ihre Farbe, wenn sie in ein Wasserbad eingebracht wurden, das auf
52,5°C gehalten
wurde unterschieden werden von der Lösung, die die perfekten Komplemente
enthielten. Diese Temperatur lag über der Tm der
Polynucleotide mit Fehlpaarungen, so dass nur die Lösung mit
den perfekten Targets eine violette Farbe bei dieser Temperatur aufwies.
Eine "Schmelzanalyse" wurde auch an den
Sondenlösungen
ausgeführt,
die die halbkomplementären Targets
enthielten. Es wurde nur eine einminütige Erhöhung der Extinktion bei 260
nm beobachtet.
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Als
Nächstes
wurden 2 μL
(20 Picomol) jedes Oligonucleotidtargets (15)
zu einer Lösung,
die 50 μL jeder
Sonde (13 nM) in Hybridisierungspuffer enthielt zugegeben. Nach
Stehen für
15 Minuten bei Raumtemperatur, wurden die Lösungen in ein temperaturkontrolliertes
Wasserbad eingebracht und bei Temperaturen, wie in Tabelle 4 weiter
unten angeführt,
für fünf Minuten
inkubiert. Eine 3 μL-Sonde
jeder Reaktionsmischung wurde dann auf eine C-18 Silikaplatte aufgetupft.
Zwei Kontrollexperimente wurden durchgeführt, um zu zeigen, dass die
Ausrichtung der beiden Sonden auf dem Target notwendig war, um die
Aggregation und damit die Farbänderung
auszulösen.
Das erste Kontrollexperiment bestand aus beiden Sonden 1 und 2 ohne Target.
Das zweite Kontrollexperiment enthielt beide Sonden 1 und 2 mit
einem Target 3, das komplementär war
zu nur einer der Sondensequenzen (15).
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 weiter unten gezeigt. Rosafarbene
Tupfen stellten einen negativen Test dar und blaue Tupfen einen
positiven Test.
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Es
ist anzumerken, dass der kolorimetrische Übergang der über weniger
als 1°C
auftrat mit dem bloßen
Auge nachgewiesen werden konnte, wodurch es leicht ist zwischen
dem perfekten Target 4 und den Targets mit Fehlpaarungen (5 und
6) und Enddeletionen (7) und einer Einbaseninsertion an dem Punkt
in dem Target, wo die zwei Oligonucleotidsonden sich trafen (8)
zu unterscheiden (siehe Tabelle 4). Es ist anzumerken, dass der
kolorimetrische Übergang
Tc nahe an der Temperatur lag, aber nicht
identisch war mit Tm. In beiden Kontrollen
gab es keine Hinweise auf Partikelaggregation oder Instabilität in den
Lösungen,
was durch die Rosarote Farbe bewiesen wurde, die über alle
Temperaturen beobachtet wurden, und sie zeigten negative Tupfen
(Rosa) bei allen Temperaturen (Tabelle 4) in den Plattentests.
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Die
Beobachtung, dass die Einbaseninsertion Target 8 unterschieden werden
konnte von dem vollständig
komplementären
Target 4, ist bemerkenswert, wegen der vollständigen Komplementarität des Insertionsstranges
mit den beiden Sondensequenzen. Die Destabilisierung des Aggregats,
das aus 8 und den Nanopartikelsonden gebildet wurde, scheint auf
der Verwendung von zwei kurzen Sonden und dem Verlust der Base,
die zwischen den zwei Thymidin-Basen gestapelt war, wo die Sondenschwänze sich
treffen, wenn sie zu dem vollständig
komplementären
Target hybridisierten, zu beruhen. Ein ähnlicher Effekt wurde beobachtet, wenn
das Target, das drei Basenpaar-Insertionen (CCC) enthielt, mit den
Sonden unter vergleichbaren Bedingungen (Tm =
51°C) hybridisiert
wurde. In dem System, wie oben in Beispiel 5 beschrieben, konnten
Baseninsertionen nicht von vollständig komplementären Targets
unterschieden werden. Deshalb ist das System, wie es in diesem Beispiel
beschrieben wurde, vorteilhaft für
die Selektivität.
Das System wies auch dieselbe Empfindlichkeit auf, wie die des Systems
im beschriebenen Beispiel 5, die näherungsweise 10 Femtomol ohne
Amplifikationstechniken betrug.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass jede Basenfehlpaarung entlang des Targetstrangs
zusammen mit jeder Insertion in den Targetstrang nachgewiesen werden
kann. Wichtig ist, dass der Temperaturbereich, über den eine Farbänderung
nachgewiesen werden kann, extrem scharf ist, und die Änderung über einen
sehr engen Temperaturbereich auftritt. Dieser scharfe Übergang
lässt vermuten,
dass hier ein hoher Grad an Kooperation in dem Schmelzprozess vorliegt,
der das große
Netzwerk der Kolloide umfasst, die durch die Targetoligonucleotidstränge gebunden
sind. Das führt
zu einer bemerkenswerten Selektivität, wie es die Daten zeigen. Tabelle
4
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Beispiel 8: Untersuchungen, unter Verwendung
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
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Ein
Satz an Experimenten wurde durchgeführt, umfassend Hybridisierung
mit "Füllstoff"-Duplexoligonucleotiden.
Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate 1 und 2, wie in 16 gezeigt, wurden mit Targets von unterschiedlicher
Länge (24,
48 und 72 Basen in der Länge)
und komplementären
Füllstoffoligonucleotiden,
wie in 16 gezeigt, inkubiert. Die
Bedingungen waren diejenigen, wie für Beispiel 7 beschrieben. Auch
wurden die Oligonucleotide und Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugate zubereitet,
wie in Beispiel 7 beschrieben.
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Wie
erwartet, wiesen die unterschiedlichen Reaktionslösungen nach
der Hybridisierung unterschiedliche optische Eigenschaften auf,
aufgrund der Abstandsabhängigkeit
der optischen Eigenschaften der Goldnanopartikel. Siehe Tabelle
5 weiter unten. Wenn diese Lösungen
jedoch auf eine C-18 DC-Platte
aufgetupft wurden, entwickelte sich eine blaue Farbe während des
Trocknens bei Raumtemperatur oder 80°C, ungeachtet der Länge des
Targetoligonucleotids und des Abstandes zwischen den Goldnanopartikeln.
Siehe Tabelle 5. Dies trat vermutlich auf, da der feste Träger die
Aggregation der hybridisierten Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugate
amphifizierte. Dies zeigt, dass durch Betupfen von Lösungen auf
die DC-Platte der Abstand zwischen den Goldnanopartikeln wesentlich
sein kann (mindestens 72 Basen) und der kolorimetrische Nachweis
immer noch möglich
ist. Tabelle
5
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Die
Farbänderungen,
die in diesem und anderen Beispielen beobachtet wurden, traten auf,
wenn der Abstand zwischen den Goldnanopartikeln (Interpartikelabstand)
näherungsweise
derselbe oder weniger war, als der Durchmesser der Nanopartikel.
So wird die Größe der Nanopartikel,
die Größe der Oligonucleotide,
die an sie angeheftet sind, und die Beabstandung der Nanopartikel,
wenn sie mit Targetnucleinsäuren
hybridisiert sind, bestimmen, ob eine Farbänderung beobachtet werden kann,
wenn die Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugate
mit den Nukleinsäuretargets
hybridisieren, um Aggregate zu bilden. Zum Beispiel werden Goldnanopartikel
mit einem Durchmesser von 13 nm eine Farbänderung erzeugen, wenn sie
unter Verwendung von Oligonucleotiden, die an Nanopartikel angeheftet
sind, aggregiert sind, die erstellt sind, um mit Zielsequenzen von 10-35
Nukleotiden in der Länge
zu hybridisieren. Die Beabstandung der Nanopartikel, wenn sie mit
einer Zielnukleinsäure
hybridisiert sind, reicht aus, eine Farbänderung zu ergeben, die, wie
die Ergebnisse zeigen, mit dem Ausmaß an Aggregation variieren
wird. Die Ergebnisse lassen auch vermuten, dass die feste Oberfläche die
weitere Aggregation von bereits aggregierten Sonden erhöht, was
die Goldnanopartikel näher
zueinander bringt.
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Die
Farbänderung,
die mit Goldnanopartikeln beobachtet wird, resultiert aus einer
Verschiebung und Vergrößerung der
Oberflächenplasmonresonanz
von Gold. Diese Farbänderung
ist für
Goldnanopartikel bei weniger als etwa 4 nm im Durchmesser unwahrscheinlich,
denn die Längen
der Oligonucleotide, die für
den spezifischen Nachweis der Nukleinsäure notwendig sind, würde den
Nanopartikeldurchmesser vergrößern.
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Beispiel 9: Untersuchungen, unter Verwendung
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
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Fünf Mikroliter
jeder Sonde 1 und 2 (12) wurden mit
einer Endkonzentration von 0,1 M NaCl mit Puffer (10 mM Phosphat,
pH 7) zusammengefügt
und 1 Mikroliter menschlicher Urin wurde zu der Lösung zugegeben.
Wenn diese Lösung
eingefroren, aufgetaut und dann auf eine C-18 DC-Platte aufgetupft
wurde, entwickelte sich keine blaue Farbe. Zur selben Lösung, die
12,5 Mikroliter einer jeden Sonde und 2,5 Mikroliter von menschlichem
Urin enthielt wurden 0,25 Mikroliter (10 Picomol) von Target 3 (12), zugegeben. Die Lösung wurde gefroren, aufgetaut
und dann auf eine C-18 DC-Platte aufgetupft und ein blauer Tupfen
wurde erhalten.
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Ähnliche
Experimente wurden mit menschlichem Speichel durchgeführt. Eine
Lösung,
die 12,5 Mikroliter der Sonden 1 und 2 und 0,25 Mikroliter von Target
3 enthielt, wurde auf 70°C
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur wurden 2,5 Mikroliter einer Speichellösung (menschlicher
Speichel 1:10 verdünnt
mit Wasser) wurde zugegeben. Nachdem die erhaltene Lösung gefroren,
aufgetaut und auf eine C-18 DC-Platte aufgetupft worden war, wurde
ein blauer Tupfen erhalten, der die Hybridisierung der Sonden mit
dem Target zeigte. In Kontrollexperimenten ohne Targetzugabe wurden
keine blauen Tupfen beobachtet.
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Beispiel 10: Untersuchungen unter Verwendung
von Nanopartikel-Oligonucleotidkonjugaten
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Eine
Untersuchung wurde ausgeführt,
wie in 13A gezeigt. Als erstes wurden
Glasmikroskopträger,
erworben von Fisher scientific, in näherungsweise 5 × 15 mm-Stücke geschnitten,
unter Verwendung eines Ritzstiftes mit Diamantspitze. Die Träger wurden
gereinigt durch Einweichen für
20 Minuten in einer Lösung
von 4:1 H2SO4:H2O2 bei 50°C. Die Träger wurden
dann mit ausgiebigen Mengen an Wasser, dann Ethanol gespült und im
trockenen Stickstoffstrom getrocknet. Thiol-modifizierte DNA wurde
auf die Träger
unter Verwendung eines modifizierten Verfahrens adsorbiert, das
in der Literatur beschrieben ist (Chrisey et al., Nucleic Acids
Res., 24, 3031-3039 (1996) und Chrisey et al., Nucleic Acids Res.,
24, 3040-3047 (1996)). Als erstes wurden die Träger in eine 1%-ige Lösung von
Trimethoxysilylpropyldiethyltriamin (DETA, erworben von United Chemical
Technologies, Bristol, PA) in 1 mM Essigsäure in Nanopure Wasser für 20 Minuten
bei Raumtemperatur eingeweicht. Die Träger wurden mit Wasser und dann
mit Ethanol gespült.
Nach dem Trocknen im trockenen Stickstoffstrom wurden die Träger bei
120°C für 5 Minuten
unter Verwendung eines temperaturkontrollierten Heizblocks gebacken.
Die Träger
wurden abkühlen
gelassen, dann wurden sie in eine 1 mM Succinimidyl-4-(malemidophenyl)-butyrat
(SMPB, erworben von Sigma Chemicals)-Lösung in 80:20 Methanol:Dimethoxysulfoxid
für 2 Stunden
bei Raumtemperatur eingebracht. Nach dem Entfernen der SMPB-Lösung und
Spülen mit
Ethanol, wurden Aminstellen, die nicht an den SMPB-Querverbinder
gekoppelt waren, wie folgt gedeckelt. Als erstes wurden die Träger für 5 Minuten
in einer 8:1 THF:Pyridinlösung,
die 10% 1-Methylimidazol
enthielt, eingeweicht. Dann wurden die Träger in eine 9:1 THF:Essigsäureanhydridlösung für fünf Minuten eingeweicht. Diese
Lösungen
wurden von Glen Research, Sterling, VA, erworben. Die Träger wurden
mit THF, dann Ethanol und schließlich Wasser gespült.
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DNA
wurde an die Oberflächen
angeheftet, durch Einweichen der modifizierten Glasträger in einer
0,2 OD (1,7 μM)-Lösung, die
frisch gereinigtes Oligonucleotid (3' Thiol ATGCTCAACTCT [SEQ ID NR:33])
enthielt. Nach 12 Stunden Einbringungszeit wurden die Platten entfernt
und mit Wasser gespült.
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Um
die Fähigkeit
eines Analyt-DNA-Stranges, Nanopartikel an modifiziertes Substrat
zu binden, zu darzustellen, wurde ein Bindeoligonucleotid zubereitet.
Das Bindeoligonucleotid war 24 bp lang (5' TACGAGTTGA GAATCCTGAATGCG [SEQ ID NR:34])
mit einer Sequenz, die ein 12 bp-Ende enthielt, das komplementär war zu
der DNA, die bereits auf der Substratoberfläche adsorbiert war. Das Substrat
wurde dann in einer Hybridisierungspufferlösung (0,5 M NaCl, 10 mM Phosphatpuffer,
pH 7), die das Bindeoligonucleotid (0,4 OD, 1,7 μM) enthielt für 12 Stunden
eingeweicht. Nach dem Entfernen und Spülen mit dem gleichen Puffer, wurde
das Substrat in einer Lösung
eingeweicht, die Goldnanopartikel mit einem Durchmesser von 13 nm
enthielt, die mit einem Oligonucleotid (TAGGACTTACGC 5' Thiol [SEQ ID NR:35]),
das komplementär
war zu dem unhybridisierten Bereich des Bindeoligonucleotids, das
an das Substrat angeheftet war, modifiziert waren. Nach 12 Stunden
Einweichen wurde das Substrat entfernt und mit Hybridisierungspuffer
gespült.
Die Farbe des Glassubstrats hatte sich von klar und farblos zu einer
transparenten Rosa Farbe verändert.
Siehe 19A.
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Zusätzliche
Lagen von Nanopartikeln wurden zu den Trägern, durch Einweichen der
Träger
in einer Lösung
von Bindeoligonucleotid, wie oben beschrieben, zugegeben und dann
Einweichen in einer Lösung,
die Goldnanopartikel von 13 nm enthielt, die Oligonucleotide aufwiesen
(3' Thiol ATGCTCAACTCT [SEQ
ID NR:33]), die daran angeheftet waren. Nach Einweichen für 12 Stunden
wurden die Träger
aus der Nanopartikellösung
entfernt und gespült
und in einem Hybridisierungspuffer wie oben beschrieben eingeweicht.
Die Farbe der Träger
war bemerkbar mehr rot geworden. Siehe 19A.
Eine letzte Nanopartikelschicht wurde zugegeben durch Wiederholen
der Bindungsoligonucleotid und Nanoartikelquellprozedur, unter Verwendung
von 13 nm Goldpartikeln, die mit einem Oligonucleotid (TAGGACTTACGC
5' Thiol [SEG ID
NR:35]) als letzte Nanopartikelschicht modifiziert worden waren.
Wieder hatte sich die Farbe verdunkelt und die UV-vis-Extinktion bei
520 nm war erhöht.
Siehe 19A.
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Um
sicherzustellen, dass die Oligonucleotid-modifizierten Goldnanopartikel
an die Oligonucleotid-modifizierte Oberfläche durch DNA-Hybridisierungsinteraktion
mit dem Bindungsoligonucleotid angeheftet wurden, wurden Schmelzkurven
aufgenommen. Für
das Schmelzexperiment wurde ein Träger in einer Küvette, die
1,5 mL Hybridisierungspuffer enthielt, eingelegt und ein ähnlicher
Apparat, wie derjenige, der in Beispiel 2, Abschnitt D, verwendet
wurde, wurde verwendet. Das Extinktionssignal aufgrund der Nanopartikel
(520 nm) wurde bei jedem Grad aufgenommen, als die Temperatur des
Substrats von 20°C
bis 80°C
mit einer Haltezeit von 1 Minute bei jedem ganzzahligen Grad erhöht wurde.
Das Extinktionssignal der Nanopartikel fiel dramatisch, wenn die
Temperatur 52°C überstieg.
Siehe
19B. Ein erstes Derivat des
Signals zeigte eine Schmelztemperatur von 55°C, was der Temperatur entspricht,
wie sie für
die Oligonucleotid-Nanopartikelkonjugate
und Bindeoligonucleotide, die in Lösung hybridisiert wurden, erhalten
wurde. Siehe
19B. SEQUENZPROTOKOLL