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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung der Steroidverbindung
17α-Dihydroequilenin
zur Verhinderung der Degeneration von Neuronen, die mit kognitiven
Funktionen wie Gedächtnis und
Aufmerksamkeit bei Säugern
in Verbindung stehen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die
Verwendung von 17α-Dihydroequilenin
zur Behandlung oder Prävention
von durch Östrogenmangel
bedingter Neurodegeneration und kognitiver Dysfunktion bei Frauen
mit Östrogenmangel
und zur Verringerung des Risikos von durch Alzheimer-Krankheit bedingter
Demenz bei sowohl Männern
als auch Frauen.
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Das
Aufhören
der Östrogenproduktion
durch die Eierstöcke
bei Frauen, das üblicherweise
als Menopause bekannt ist, wird häufig von zahlreichen physischen
und psychologischen Veränderungen
begleitet. Hervorstechend sind unter den Menopausensymptomen Änderungen
der Psyche und der Sexualfunktion sowie deutliche Abnahme kognitiver
Funktionen, insbesondere Gedächtnis
und Aufmerksamkeit. Diese Veränderungen
treten auch bei Frauen in Erscheinung, die Eierstockmangelerscheinungen zeigen,
die nicht der Menopause zuzuschreiben sind. Veränderungen im Hinblick auf das
Hormonmilieu während
der Menopause sind auch für
postmenopausale Osteoporose, einen Zustand, der durch einen starken
und schnellen Knochenabbau gekennzeichnet ist, der einen Großteil der
Frauen eines Alters von über
60 Jahren in den Vereinigten Staaten befällt, verantwortlich. Ferner
sind postmenopausale Frauen eine Gruppe älterer Personen mit erhöhtem Risiko
zur Entwicklung einer koronaren Herzerkrankung.
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Eine
Abnahme kognitiver Funktionen, insbesondere Gedächtnis und Aufmerksamkeit,
werden seit langem mit Menopause in Verbindung gebracht. Es wurde
gezeigt, dass der Säugerhippocampus
an einer Zahl wichtiger Funktionen, unter anderem kognitiven Prozessen,
beteiligt ist. Ferner scheinen Neuronen der Hippocampusformation
von Erwachsenen besonders empfindlich gegenüber Veränderungen der weiblichen Geschlechtshormonspiegel
zu sein.
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Verschiedene Östrogenersatztherapien (ERTs)
wurden im Bemühen,
die physiologischen Veränderungen,
die bei menopausalen Frauen auftreten, zu verstehen, untersucht;
jedoch weisen diese ERTs schwerwiegende Nachteile auf, die im folgenden
detaillierter diskutiert werden. Phillips et al. offenbaren, dass
eine Östradiolbehandlung
die schädlichen
Veränderungen
kognitiver Funktionen bei operativ menopausalen Frauen zu verbessern
scheint, doch ist der Mechanismus noch nicht verstanden [Psychoneuroendocrinology
17: 485 (1992)].
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Bei
der Untersuchung des Hippocampus, einer für das Gedächtnis entscheidend wichtigen
Hirnregion, ermittelten Gould et al., dass die morphologischen Eigenschaften
von Hippocampusneuronen tatsächlich
durch Veränderungen
der zirkulierenden Spiegel weiblicher Geschlechtshormone beeinflusst wurden,
und sie beobachteten, dass das Entfernen von zirkulierenden gonadalen
Steroiden durch eine Ovariektomie von ausgewachsenen weiblichen
Ratten zu einer starken Verringerung der Dichte dendritischer Fortsätze in CA1-Pyramidenzellen des
Hippocampus führte
[J. Neurosci. 10: 1286 (1990)]. Gould et al. berichteten ferner,
dass kurzzeitiges subkutanes Östradiolbenzoat
die Fortsatzdichte apikaler Dendriten von Pyramidenzellen in der
CA1-Region des Hippocampus erhöhte.
Da angenommen wird, dass dendritische Fortsätze postsynaptische Orte darstellen,
kann die beobachtete erhöhte
Fortsatzdichte von Gould et al. eine Zunahme der Synapsen anzeigen,
was einen möglichen
Mechanismus nahe legt, durch den Östradiol kognitive Funktionen
in diesem Neuralbereich positiv bewirken kann. Weder die Literaturstelle
von Phillips noch die Literaturstelle von Gould legte die Verwendung
von 17α-Dihydroequilenin
als hormonales Therapeutikum zum Bewirken positiver Veränderungen
der kognitiven Funktion nahe.
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Neurodegeneration
sowie eine schwere kognitive Beeinträchtigung steht auch mit Alzheimer-Krankheit
und anderen demenzbedingten Zuständen
in Verbindung. Obwohl der Mechanismus des neuronalen Verlustes bei
Alzheimer-Krankheit noch unbekannt ist, wurde berichtet, dass altersbedingte
Veränderungen,
d.h. hormonale Veränderungen,
zur Expression dieser Krankheit beitragen können. Im Hinblick darauf berichteten
Simpkins et al., dass Eierstockfaktoren von großer Bedeutung bei der normalen
Aufrechterhaltung der Hirnfunktion sind und dass die Abnahme von
Eierstocksteroiden in der Menopause eine Schlüsselrolle bei der kognitiven Verschlechterung
und Neurodegeneration, die mit Alzheimer-Krankheit in Verbindung stehen, spielen können [Neurobiology
of Aging 12 (Supp. 2): s195 (1994)]. Simpkins et al. ermittelten
ferner, dass, wenn eine Östrogenersatztherapie
einer Ovariektomie unterzogenen Ratten, insbesondere 17β-Östradiol, verabreicht wurde,
die Ratten ein hervorragendes Beibehalten von zuvor gelerntem Verhalten
zeigten. Die Acetylcholinaufnahme wurde ebenfalls ermittelt, um die
Wirkungen einer ERT und das Nichtvorhandensein einer ERT auf cholinerge
Neuronen zu vergleichen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Östrogenabnahme
das entscheidend wichtige hormonale Ereignis war, das cholinerge
neuronale Aktivität
bewirkte.
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Konjugierte
equine Östrogene,
wie Premarin® (Wyeth-Ayerst
Laboratories, Princeton, NJ), werden häufig in einem ERT- Protokoll als Primärbehandlung
für menopausale,
postmenopausale und östrogenmangelbedingte
Symptome bei Frauen verwendet. Ein Extrakt aus Harn trächtiger
Stuten, Premarin®, enthält ein Gemisch von zehn verschiedenen konjugierten Östrogenen,
die als Natriumsalze auftreten, wasserlöslichen Östrogensulfaten, die so gemischt
sind, dass sie die durchschnittliche Zusammensetzung eines Materials,
das aus dem Harn trächtiger
Stuten abgeleitet wurde, darstellen. Premarin® enthält Östron, Equilin
und 17α-Dihydroequilenin
zusammen mit Spurenmengen von 17α-Östradiol,
Equilenin und 17α-Dihydroequilenin
als Salze von Sulfatestern. 17α-Dihydroequileninsulfat
umfasst etwa 1–2
% des Gesamtsteroidgehalts von Premarin® und
es wird tatsächlich
als Verunreinigung in Premarin® in der United States
Pharmacopoeia klassifiziert. Es ist auch einschlägig anerkannt, dass die biologischen
Wirkungen von Premarin® die Summe der Wirkungen
von dessen verschiedenen Komponenten sind [siehe beispielsweise
V. R. Bhavnani, Endocrine Reviews, 9(4): 396–416, 406 (1988)].
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Dem
Fachmann in Bezug auf ERTs ist bekannt, dass die Gewebespezifität mit jedem Östrogen
verschieden ist, so dass die physiologischen Wirkungen, die ein Östrogen
auf ein spezielles Gewebe hat, nicht die Wirkungen für andere Östrogene
vorhersagen. Während Östradiol
und konjugierte equine Östrogene
bei menopausalen Frauen bestimmte vorteilhafte Wirkungen zeigen
und eine kardiovaskuläre Erkrankung
zu verringern und die Knochendichte zu erhöhen scheinen [D. Grady et al.,
Ann. Intern. Med. 117: 1016 (1992)], macht eine Zahl von Uterusnebenwirkungen,
die mit beiden Hormonbehandlungen in Verbindung stehen, diese Östrogene
zur Langzeitverwendung deutlich weniger zusagend. Tatsächlich nehmen
infolge der folgenden Nebenwirkungen bei diesen Hormonbehandlungen
wenige in Frage kommende menopausale Frauen eine langzeitige Hormonersatztherapie
ein [A. A. Nabulsi et al., N. Engl. J. Med. 328: 1069 (1993); C.
A. Derby et al., Am. J. Epidemiol. 137: 1125 (1993)]. Genauer gesagt,
wurde ein erhöhtes
Risiko eines Endometriumkarzinoms klar mit der Verwendung dieser
Behandlungen, wenn sie nicht gleichzeitig mit einer ausreichenden
Dosis Progestin verabreicht werden, festgestellt. Unglücklicherweise
verhindert ein Endometriumschutz vor einem Karzinom nicht unerwünschte Nebenwirkungen wie
Vaginalblutungen und die meisten Frauen erfahren unerwartete und
Angst auslösende
Vaginalblutungen während
des ersten Jahres einer ERT trotz folgender Protokolle, die zum
Induzieren von Amenorrhoe gestaltet sind. Für Progestine wurde auch impliziert,
dass sie das Risiko von Brustkrebs bei Frauen im Vergleich zu sowohl
Nichtverwendern als auch Frauen, die nichtopponierte Östrogene
einnehmen, erhöhen
[D. M. Archer et al., Am. J. Obstet. Gynecol. 173: 471 (1995); M.
J. Stampfer et al., N. Engl. J. Med. 332: 1589 (1995); B. Ettinger
et al., Obstet. Gynecol., 87: 6 (1996)].
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Es
ist auch allgemein akzeptiert, dass Östron (ein stoffwechselaktiver
Metabolit von 17β-Östradiol) eine
Verdickung der Uterusauskleidung verursacht sowie das Uterusgewicht
um das etwa 8–10-fache
erhöht
[S. A. Washburn et al., Am. J. Obstet. Gynecol. 169: 251 (1993)].
Obwohl gezeigt wurde, dass große Dosen Östradiol
(10 μg,
die durch subkutane Injektion pro Tag verabreicht werden, was zu
etwa 3,25 g bei Frauen äquivalent
ist) die Morphologie von Hippocampusneuronen in der ausgewachsenen
Ratte beeinflussen, was von Gould et al. berichtet wurde, sind diese
Dosen viel höher
als die Standard-Menopausehormontherapie-Dosen (1,0 mg Östradiol,
das pro Tag und oral verabreicht wird, oder 0,625 mg Premarin®,
das oral und pro Tag verabreicht wird), die derzeit für Frauen
verwendet werden, und sie würden zu
schweren und nicht tolerierbaren Uterusblutungen führen und
das Risiko von Endometriumkrebs stark erhöhen.
- R F Kauffman et
al., Drug News and Perspectives, Band 8, Nr. 9, 1. November 1995,
Seite 531–539,
beschreiben selektive Östrogenrezeptormodulatoren.
- A Paganini-Hill et al., American Journal of Epidemiology, Band
140, Nr. 3, 1994, Seite 256–261,
betrifft Östrogenmangel
und das Risiko von Alzheimer-Krankheit bei Frauen.
- Paganini-Hill et al., Arch Intern Med, Band 156, 28. Oktober
1996, Seite 2213–2217,
diskutieren Östrogenersatztherapie
und das Risiko von Alzheimer-Krankheit.
- Ohkura et al., Dementia, Band 6, 1995, Seite 99–107, beschreiben
eine langzeitige Östrogenersatztherapie bei
weiblichen Patienten mit Demenz des Alzheimertyps.
- Ohkura et al., Endocrine Journal, 1994, 41 (4), 361–371, offenbaren
die Entwicklung einer Östrogenbehandlung
bei weiblichen Patienten mit Demenz des Alzheimertyps.
- D Kimura, Hormones and Behaviour, 29, 316–321 (1995), betrifft Östrogenersatztherapie
und intellektuellen Abbau bei Frauen.
- D Kimura, Hormones and Behavior, 29, 312–321 (1995), betrifft Östrogenersatztherapie
und intellektuellen Abbau bei Frauen.
- M Katou, Nippon Sanka Funjinka Gakkai Zasshi, Band 48, Nr. 7,
Juli 1996, Seite 481–487,
beschreibt die Wirkung von Steroiden auf die Spiegel der Serumamyloid-P-Komponente
bei menopausalen Frauen.
- Sherwin et al., Journal of Clinical Endocrinology and Meta bolism,
New York, NY, US, Band 81, Nr. 7, Juli 1996, Seite 2545–2549, betrifft
die Aufhebung kognitiver Defekte, die durch einen GnRH-Agonisten
durch "zurückgegebenes" Östrogen induziert wurde.
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Derzeit
gibt es keine Östrogentherapien
mit vorteilhaften Wirkungen auf das Zentralnervensystem sowie die
kardiovaskulären
und Skelettsysteme ohne trophische Wirkungen im Endometrium. Daher besteht
nach wie vor Bedarf an einer alternativen Östrogentherapie mit vorteilhaften
Wirkungen auf das Zentralnervensystem ohne uterotrophe Effekte.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung von 17α-Dihydroequilenin,
einer Steroidverbindung, als einziges Hormontherapeutikum bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung oder Prävention von östrogenmangelbedingter
Neurodegeneration und damit verbundener kognitiver Dysfunktion bei
Säugern,
die für
durch Östrogenmangel bedingte
Neurodegeneration empfänglich
sind, gerichtet. Die vorliegende Erfindung stellt ferner die Verwendung
von 17α-Dihydroequilenin
als einzigem Hormontherapeutikum bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung oder Prävention
von Neurodegeneration und damit verbundener kognitiver Dysfunktion
in Verbindung mit Alzheimer-Krankheit und anderen demenzbedingten
Zuständen
bei Säugern,
die für
durch Östrogenmangel
bedingte Neurodegeneration empfänglich
sind, bereit. Die vorliegende Erfindung stellt ferner die Verwendung
von 17α-Dihydroequilenin
als einzigem Hormontherapeutikum bei der Herstellung eines Medikaments
bei der Behandlung der obigen Zustände und/oder Erkrankungen durch
Verabreichung von 17α-Dihydroequilenin
oder einem Stoffwechselkonjugat eines Säugers desselben, das ein Mono-
oder Disulfat oder Glucuronid ist, und eines geeigneten pharmazeuti schen Trägers bereit.
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Bei
der Behandlung oder Prävention
einer Degeneration von Neuronen in Verbindung mit kognitiven Funktionen
wie Gedächtnis
und Aufmerksamkeit wird 17α-Dihydroequilenin
an Säuger,
die für Östrogenmangelzustände und/oder
-erkrankungen empfänglich
sind, die Säuger
mit chemischer Kastration aufgrund von Chemotherapie, Anorexie/Bulimie, Hypogonadismus
umfassen, verabreicht. In ähnlicher
Weise erhalten Säuger,
die für
Altersdemenz des Alzheimertyps oder andere Zustände und/oder Erkrankungen des
Altersdemenztyps empfänglich sind,
17α-Dihydroequilenin
als Behandlung oder Prophylaxe. Andere Gruppen von Säugern, die
für ein Risiko
der Entwicklung von durch Östrogenmangel bedingter
Neurodegeneration und kognitiver Dysfunktion empfänglich sind,
sind dem Fachmann offensichtlich.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Ausdruck "therapeutisch wirksame
Menge" ist als die
Dosis definiert, die eine wirksame Behandlung oder Prävention
der oben beschriebenen Zustände und/oder
Erkrankungen für
Säuger,
insbesondere Menschen, ergibt.
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Die
Verwendung von 17α-Dihydroequilenin zur
Prävention
und/oder Behandlung einer durch Östrogenmangel
bedingten Neurodegeneration und damit verbundenen kognitiven Dysfunktion
bei Säugern mit Östrogenmangel
und zur Verringerung des Risikos von Altersdemenz des Alzheimertyps
bei Säugern,
die für
eine durch Östrogenmangel
bedingte Neurodegeneration empfänglich
sind, ergibt deutliche Vorteile gegenüber traditionellen Östrogenersatztherapien.
17α-Dihydroequilenin
zeigte vorteilhafte Wirkungen auf die Zentralnervensystemfunktion
ohne uterotrophe Wirkungen des mit Östradiol in Verbindung stehenden
Typs. Im Gegensatz zu anderen Östrogenen
wie Östradiol,
von denen bekannt ist, dass sie eine Verdickung der Uterusauskleidung
und eine Erhöhung
des Uterusgewichts verursachen, zeigten Untersuchungen, dass 17α-Dihydroequilenin minimale
bis keine Östrogenaktivität im Uterus
oder den Hypothalamus/Hypophysebereichen der Gonadenachse aufweist,
was mit den folgenden traditionellen Messungen der Östrogenwirksamkeit
bestimmt wurde: 1) durch relative Bindungsaffinität zum humanen
Endometrium- und Rattenuteruscytosol und zu nukleären Östradiolrezeptoren,
2) den Allen-Doisy-Test (die Menge eines speziellen Östrogens,
das zur Verdoppelung des Gewichts eines Rattenuterus notwendig ist),
3) durch dessen uterotrophe Wirksamkeit und 4) dessen Unfähigkeit,
Harngonadotropinspiegel bei einer Oophorektomie unterzogenen Frauen
zu senken [Michael Stern, Maturitas, 4: 333 (1982); Howard et al.,
Arch. Int. Med., 128: 229 (1971)].
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Ferner
zeigte einer der Miterfinder der vorliegenden Erfindung, dass 17α-Dihydroequilenin
Plasmacholesterin bei Ratten verringert und die vasomotorische Funktion
der Koronararterie bei Makaken mit Dosen, die keine offensichtliche
uterotrophe Wirkung aufweisen, verbessert [siehe US-Patent 5 510
342 und S. A. Washburn et al., Am. J. Obstet. Gynecol. 175: 341
(1996)]. Im Gegensatz zu anderen ERTs wie Östradiol, die eine gleichzeitige
Verabreichung mit einer ausreichenden Dosis Progestin, um Vaginalblutungen
zu vermeiden und das Risiko eines Endometriumkarzinoms zu verringern,
erfordern, kann 17α-Dihydroequilenin
als solches als einziges hormonales Therapeutikum ohne das Risiko
von Endometriumkrebs verabreicht werden.
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In
der vorliegenden Erfindung kann 17α-Dihydroequilenin zur Prävention
einer Atrophie von apikalen dendritischen Fortsätzen von Hippocampus-CA1-Pyramidenzellen
bei Säugern,
die für
durch Östrogenmangel
bedingte Neurodegeneration empfänglich
sind, eine Hirnregion, die für
Gedächtnis
und Auf merksamkeit entscheidend wichtig ist, verwendet werden. Zwar
wurde gezeigt, dass Östradiol
eine ähnliche
Wirkung bei Ratten ausübt,
doch waren die Dosen für Östradiol
viel höher
als die derzeit für
eine Standard-Menopause-Hormontherapie verwendeten und sie würden zu
schweren und nicht tolerierbaren Uterusblutungen führen und
das Risiko von Endometriumkrebs für die Verwender stark erhöhen.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Stoffwechselkonjugate
von Säugern
sind Sulfate und Glucuronide von 17α-Dihydroequilenin. 17α-Dihydroequilenin kann entweder
in der Form eines Mono- oder Dikonjugats verwendet werden.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung von
17α-Dihydroequilenin
oder einem Stoffwechselkonjugat von Säugern desselben als einziges
hormonales Therapeutikum zur Herstellung eines Medikaments zur Prävention
oder Behandlung von durch Östrogenmangel
bedingter Neurodegeneration und damit verbundener kognitiver Dysfunktion
bei einem Säuger,
der für
durch Östrogenmangel
bedingte Neurodegeneration empfänglich
ist, offenbart.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Verabreichungsweg
für 17α-Dihydroequilenin
aus der Gruppe von oraler, intravenöser, parenteraler, transdermaler,
rektaler, intravaginaler, intranasaler und intrabronchialer Verabreichung
ausgewählt.
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In
einem noch weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Säuger, der
für durch Östrogenmangel
bedingte Neurodegeneration empfänglich
ist, eine postmenopausale Frau. Jedoch umfassen andere medizinische
Zustände,
in denen Östrogenmangel
auftreten kann, ohne hierauf beschränkt zu sein, eine natürliche oder
operative Menopause, chemische Kastration (aufgrund Chemotherapie),
Anorexie/Bulimie, Hy pogonadismus infolge eines übertrainierten Zustands, mentaler
Belastung, genetischem Fehlen von Eierstockgewebe und dgl.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
von 17α-Dihydroequilenin
oder einem Stoffwechselkonjugat eines Säugers desselben als einziges
hormonales Therapeutikum zur Herstellung eines Medikaments zur Prävention
oder Behandlung von durch Östrogenmangel
bedingter Neurodegeneration und kognitiver Dysfunktion in Verbindung
mit Alzheimer-Krankheit oder anderen demenzbedingten Störungen bei
einem Säuger, der
für durch Östrogenmangel
bedingte Neurodegeneration empfänglich
ist, offenbart.
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Die
vorhergehenden und weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden
dem Fachmann durch Lesen der detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen,
die folgen, klar, wobei diese Beschreibung die vorliegende Erfindung
erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird nach Lesen der folgenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
unter Berücksichtung
der Zeichnung besser verstanden.
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1 erläutert die
Dichte apikaler Dendritenfortsätze
(Mittelwert ± Standardabweichung)
von Pyramidenzellen aus der CA1-Region des Hippocampus, ausgedrückt als
die Zahl der Fortsätze
pro 10 μm
Dendrit in einer Ovariektomie unterzogenen Ratten (n = 4 Hirne/Gruppe).
EST = Östradiol,
SQ = subkutan, αDHEN
= 17α-Dihydroequilenin.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
den Untersuchungen der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von
einer Ovariektomie unterzogenen Ratten wurden die Wirkungen einer kurzzeitigen
(2 bis 3 Tage) oralen Behandlung mit 17β-Östradiol, subkutanen Behandlung
mit Östradiolbenzoat
und oralen Behandlung mit 17α-Dihydroequilenin
im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen auf die Dichte von apikalen
dendritischen Fortsätzen von
Pyramidenzellen der CA1-Region des Hippocampus verglichen (n = 4
Hirne/Gruppe). Alle drei Behandlungen führten zu erhöhten Fortsatzdichten, bezogen
auf unbehandelte Kontrollen, und es gab keine offensichtlichen Unterschiede
zwischen den Behandlungen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass 17α-Dihydroequilenin
ein hervorragender Kandidat für
eine Einzelmittel-Hormonersatztherapie zur Behandlung von Säugern mit
einem Östrogenmangelzustand,
wie die Menopause, sowie zur Verringerung des chronischen Erkrankungsrisikos
von Alzheimer-Demenz oder anderen demenzbedingten Zuständen bei
sowohl männlichen
als auch weiblichen Wesen ist.
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BEISPIEL 1
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Materialien
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17α-Dihydroequilenin
ist im Handel erhältlich und
die Konjugate sind entweder im Handel erhältlich oder können unter
Verwendung von chemischer Standardtechnologie hergestellt werden.
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Testsubjekte
waren 51 ältere
weibliche Zucht-Sprague-Dawley-Ratten
(Alter von 10 Monaten, Körpergewicht
im Bereich von 220 bis 270 g), die bezüglich des Geburtsmonats übereinstimmten.
Die Ratten wurde in Einzelkäfigen
gehalten und 12-h-Hell/Dunkel-Zyklen in einem temperatur- und feuchtigkeitskontrollierten
Raum ausgesetzt. Die Tiere wurden sich 2 Wochen an die halbgereinigte
Ernährung
(Einzelheiten siehe im folgenden) akklimatisieren gelassen. Sie
wurden dann betäubt
(50 mg/kg Ketaminhydrochlorid und 10 mg/kg Xylazin intraperitoneal)
und einer Ovariektomie unterzogen. Die Ratten begannen eine Behandlung
72 h nach der Ovariektomie. Alle Verfahren, die Tiere umfassten,
wurden durch das Bowman Gray School of Medicine Apical Care and
Use Committee zugelassen.
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BEISPIEL 2
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Experimentelle Verfahren
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Die
einer Ovariektomie unterzogenen Ratten wurden einer von vier Behandlungsgruppen,
die bezüglich
des Körpergewichts übereinstimmten,
zugeordnet: 1) Eine Kontrollgruppe (n = 13), die 0,1 ml Maisöl subkutan
einmal/Tag während
zwei Tagen injiziert erhielt; 2) die Östradiolbenzoatgruppe (n =
13), die 10 μg
in 0,1 ml Sesamöl/Ratte/Tag
subkutan während
2 Tagen erhielt; 3) die mikronisierte Östradiolgruppe (n = 12), die
0,05 mg/Tag/Ratte an 17β-Östradiol
in der Nahrung (Einzelheiten siehe im folgenden) während 3
Tagen erhielt; und 4) die 17α-Dihydroequileninsulfatgruppe
(n = 13), die 0,15 mg/Tag/Ratte an 17α-Dihydroequileninsulfat in der Ernährung (Einzelheiten
siehe im folgenden) während
3 Tagen erhielt.
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Mikronisiertes
17β-Östradiol
und 17α-Dihydroequileninsulfat
wurden zu einer halbsynthetischen Nahrung, die etwa 40 % der Kalorien
als Fett und 0,08 mg/CaI-Cholesterin enthielt, gegeben. Nahrung, die
die Hormone enthielt, wurde als 15-g-Bolus jeden Morgen verfüttert. Nach
der Aufnahme dieser Portion erhielten die Ratten beliebigen Zugang
zu der Nahrung ohne zugesetzte Hormonbehandlung während der
Dauer des Tages. Subkutane Hormon- und Placeboinjektionen wurden
zum gleichen Tageszeitpunkt wie die oral verabreichten Hormonbehandlungen
verabreicht. Alle Tiere erhielten Wasser nach Belieben.
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BEISPIEL 3
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Autopsie und
Gewebepräparation
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Bei
der Autopsie wurden die Ratten mit Natriumpentobarbital (100 mg/kg
intraperitoneal injiziert) tief anästhesiert, die Bauchaorta abgeklemmt
und eine Hälfte
der Tiere von jeder Behandlungsgruppe transkardial mit 120 ml 4
% Paraformaldehyd plus 1, 5 % Pikrinsäure (V/V) in 0,1 M Natriumphosphatpuffer,
pH 7,4, perfundiert. (Hirne von den übrigen Tieren in jeder Gruppe
wurden für
andere Assays unterschiedlich weiterverarbeitet). Hirne wurden dann
aus den Schädelhöhlen herausseziert
und bei 4 °C
in dem Pefusat über
Nacht postfixiert.
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Nach
der Postfixierung wurden die Hirne zur Golgi-Imprägnierung
unter Verwendung von Verfahren, die zur Einzelschnittanfärbung adaptiert
wurden, behandelt [C. Woolley et al., J. Comp. Neurol. 326: 293
(1993)]. Kurz gesagt wurden die Hirne so in Blöcke geteilt, dass der Vorderhirnhippocampus
umfasst wurde, und 100 μm
dicke Schnitte wurden auf einem Vibratom geschnitten. Die Schnitte
wurden in ein Bad von 3 % Kaliumdichromat in destilliertem Wasser
fallen gelassen und über
Nacht bei Raumtemperatur gehalten. Am folgenden Tag wurden die Schnitte
in destilliertem Wasser gespült,
auf nichtgelatinisierte Objektträger
montiert und ein Deckplättchen
an jeder Ecke angeklebt. Die Objektträgeranordnungen wurden im Dunkeln
in 1,5 % Silbernitrat in destilliertem Wasser 2 Tage bei Raumtemperatur
inkubiert. Sie wurden dann entkleidet, die Schnitte wurden in destilliertem
Wasser gespült,
in abgestuftem Ethanol dehydratisiert, in Americlear (Baxto Scientific,
McGaw Park, IL) geklärt
und unter Permount abgedeckt. Die Objektträger wurden codiert, um eine
Blindbehandlung der Behandlungsgruppe während der Analysen der Dichte
der dendritischen Fortsätze sicherzustellen.
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Pyramidale
Neuronen in der CA1-Region des Hippocampus wurden zum Zählen gewählt, wenn
sie zur leichten Dendritenidentifizierung relativ isoliert, ausreichend
imprägniert
und klar sichtbar waren. Die zu zählenden Dendritenäste wiesen
eine Länge
von mindestens 2 mm auf und befanden sich 20 mm oder mehr vom Zellkörper. Insgesamt
713 Segmente wurden gemessen und die durchschnittliche Zahl der
pro Ratte gemessenen Segmente betrug 44. Die Segmente wurden mit
einer Kamerahellzeichnungsröhre
aufgezeichnet (x 1250); alle sichtbaren Fortsätze an dem Segment wurden gezählt und
das Segment wurde unter Verwendung eines interaktiven Digitalisierungsanalysesystems
von Zeiss vermessen.
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Die
Daten wurden als die Zahl der Fortsätze pro 10 μm ausgedrückt. Die mittlere Zahl von
Fortsätzen/Dendritenlänge (10 μm) wurden
für jede
Ratte berechnet. Statistische Signifikanz wurde unter Verwendung
einer 1X4-Varianzanalyse bestimmt und Tukey-Tests wurden für paarige
Vergleiche post hoc verwendet. Das Signifikanzniveau wurde auf p
= 0,05 eingestellt.
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Die
lichtmikroskopische Untersuchung von Golgi-imprägnierten Geweben zeigte eine
zuverlässige
und konsistente Anfärbung
im gesamten Hippocampus in den 4 Hirnen von jeder Behandlungsgruppe.
CA1-Pyramidenzellen waren in den Hippocampi in diesen Hirnen immer
gut dargestellt und leicht identifizierbar. Die mittleren (± Standardabweichung) Dichten
apikaler Dendritenfortsätze
von Pyramidenzellen in der CA1-Region des Hippocampus sind in 1 angegeben.
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Die
quantitative Analyse von CA1-Pyramidenzellen ergab signifikante
Unterschiede zwischen Behandlungsgruppen im Hinblick auf die Dichte
von apikalen dendritischen Fortsätzen (F[3,12]
= 10,65, p = 0,001). Kontrolltiere wiesen signifikant weniger apikale
dendritische Fortsätze
in der CR1-Region als behandelte Tiere auf (alle p ≤ 0,05). Es
gab keine Unterschiede im Hinblick auf die Dichte dendritischer Fortsätze unter
den Behandlungsgruppen (alle p > 90,10).
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Die
aus diesen Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass 17α-Dihydroequilenin Schutzwirkungen
auf dendritische Fortsätze
der Hippocampus-CA1-Region, ein Hirnbereich, von dem bekannt ist,
dass er an kognitiven Funktionen, wie Gedächtnis, beteiligt ist, hat.
Da die CA1-Region des Hippocampus mit humanem anterogradem Gedächtnis verknüpft ist
und gezeigt wurde, dass dendritische Fortsätze von CA1-Pyramidenzellen
bei Altersdemenz des Alzheimertyps geändert sind [siehe Catherine
Woolley et al., J. Comp. Neurol. 336: 293 (1993)], kann 17α-Dihydroequilenin
tatsächlich
vorteilhafte Wirkungen auf die kognitiven Funktionen des Zentralnervensystems
ausüben.
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Ferner
machen weitere physiologische Wirkungen von 17α-Dihydroequilenin dieses potentielle pharmazeutische
Mittel zur Verwendung bei der Prävention
und der Behandlung von durch Östrogenmangel
bedingter Neurodegeneration und kognitiver Dysfunktion anderer ERTs
und Hormonersatztherapien weitaus überlegen. Im Hinblick darauf
verursacht 17α-Dihydroequilenin
keine Hyperplasie in Uteri oder Brustdrüsen von einer Ovariektomie
unterzogenen Ratten und nichthumanen Primaten, was durch einen der
Miterfinder der vorliegenden Erfindung aufgezeigt wurde [siehe Washburn
et al., aaO (1993) bzw. Washburn et al., aaO (1996)]. Da keine uterotrophe Wirkung
besteht, sind opponierende Progestine unnötig, wodurch die Möglichkeit
iatrogener Vaginalblutungen oder Zunahmen an Endometrium- oder Brustneoplasie,
die bei 17β-Östradiol
ein Problem sind, abgeschwächt
wird.
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17α-Dihydroequilenin
scheint auch vorteilhafte Wirkungen auf das kardiovaskuläre System auszuüben, was
eine Verbesserung der Cholesterinkonzentrationen bei einer Ovariektomie
unterzogenen Ratten [siehe Washburn et al., aaO (1993)] und die
Prävention
von anomaler Acetylcholin-induzierter koronarer Vasokonstriktion
bei sowohl weiblichen als auch männlichen
nichthumanen Primaten [siehe Washburn et al., aaO (1996)] umfasst.
Ferner reagierten männliche
nichthumane Primaten auf 17α-Dihydroequilenin
mit verringerten Graden der arteriellen Ansammlung von Low-Density-Lipoprotein
und keiner Wirkung auf Prostata- oder Hodengewicht [siehe Washburn
et al., aaO (1996)]. 17α-Dihydroequilenin
kann auch vorteilhafte Wirkungen auf Knochen haben (siehe US-Patent
5 545 635).
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BEISPIEL 4
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Wenn
17α-Dihydroequilenin
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, kann es zu normalen Dosierungsformen,
wie Kapseln, Tabletten, Pulvern, Suspensionen, Emulsionen, Lösungen,
Sirupen, Aerosolen, weichen und harten Gelatinekapseln, Suppositorien,
injizierbaren Lösungen
und dgl. formuliert werden. 17α-Dihydroequilenin
kann als solches oder in Kombination mit pharmazeutisch akzeptablen
Trägern,
Verdünnungsmitteln,
Stabilisierungsmitteln, Solubilisierungsmitteln, Gleitmitteln, Bindemitteln
und dgl. oder Streckmitteln derselben verabreicht werden. Ungeachtet
der pharmazeutischen Formulierung findet sich 17α-Dihydroequilenin in einem Anteil
wieder, der dem Säuger
die gewünschte
Aktivität
verleiht.
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17α-Dihydroequilenin
kann auch parenteral injiziert werden, wobei es in diesem Fall in
der Form einer sterilen Lösung,
die andere Komponenten, wie Glucose oder Kochsalzlösung, enthält, verabreicht wird.
Ferner wird in Betracht gezogen, dass 17α-Dihydroequilenin transdermal
unter Verwendung eines transdermalen Pflasters, das den Wirkstoff,
17α-Dihydroequilenin,
und einen pharmazeutischen Träger enthält, verabreicht
werden kann. Das transdermale Pflaster ermöglicht die Abgabe von 17α-Dihydroequilenin
an die Haut zur systemischen Absorption in den Blutstrom.
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Die
Dosierungsanforderungen für
17α-Dihydroequilenin
zur Verabreichung an Patienten basieren auf Dosierungsanforderungen
zum Erreichen von Nutzen für
das Zentralnervensystem, kardiovaskulären und Knochenschutz. Dodge
et al. [Abstract der Präsentation
im 10th International Congress of Endocrinology and The Endocrine
Society, 12–15
Juni, 1996, San Francisco, CA] zeigten ein breites therapeutisches
Fenster, das Knochen- und kardiovaskulären Schutz (etwa 0,1 bis etwa
1,0 mg/kg/Tag bei Ratten) und Uterusstimulation (etwa 6,0 mg/kg)
ermöglicht.
Die Zentralnervensystemschutzdosis in der vorliegenden Erfindung
betrug etwa 0,625 mg/kg/Tag und sie fällt gut in das therapeutische
Fenster, das von Dodge et al. offenbart wurde.
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Entsprechend
wird angenommen, dass zu den bei sowohl Ratten als auch nichthumanen
Primaten getesteten metabolisch äquivalente
Dosen bei Männern
und Frauen ähnliche
vorteilhafte Wirkungen ohne etwaige nachteilige Wirkungen auf Uterus, Brust,
Prostata und Hoden erreichen. Eine Individualisierung von Dosen
zum Erreichen eines maximalen Nutzens wird innerhalb des breiten
(fünffache
Dosisdifferenz) therapeutischen Fensters unter Auftrennung der vorteilhaften
und nachteiligen Wirkungen ohne weiteres erreicht.
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Natürlich werden
genaue Dosierungen für jede
Form der Verabreichung an einen Patienten durch den verabreichenden
Arzt auf der Basis von dessen Erfahrung mit dem zu behandelnden
Patienten bestimmt. Allgemein sollte 17α-Dihydro equilenin mit einer
Konzentration verabreicht werden, die das gewünschte Ergebnis ohne das Bewirken
schädlicher
oder schlimmer Nebenwirkungen erreicht.
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Im
Hinblick auf das im vorhergehenden Genannte scheint 17α-Dihydroequilenin
die schädlichen Wirkungen
von Hypoöstrogenismus
auf das Zentralnervensystem, kardiovaskuläre und Skelettsystem ohne trophische
Wirkungen auf den Uterus, das Endometrium oder die Brust zu verhindern.
Dessen Zielgewebespezifität
legt nahe, dass 17α-Dihydroequilenin
ein starkes Potential als Einzelmittel-Therapieprotokoll zur Hormonersatztherapie
bei Frauen, die an Östrogenmangelzuständen und/oder
Erkrankungen, wie Menopause, leiden, aufweist. Ferner ziehen wahrscheinlich
die Individuen, sowohl Männer als
auch Frauen, mit einem Risiko für
eine kognitive Dysfunktion aus der prophylaktischen Verabreichung von
17α-Dihydroequilenin
gemäß der vorliegenden Erfindung
Nutzen.
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Es
ist klar, dass verschiedene Änderungen und
Modifikationen der hierin beschriebenen, derzeit bevorzugten Ausführungsformen
dem Fachmann offensichtlich sind. Beispielsweise kann ein Schutz
des Zentralnervensystems durch 17α-Dihydroequilenin das
Gleichgewicht bei älteren
Individuen erhöhen, wodurch
Stürze
verringert und Hüft-
und andere Frakturen verhindert werden.