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Diese
Erfindung betrifft die Verwendung von spezifischen Steroiden oder
Steroidanaloga für
die Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung einer chronischen
und akuten Entzündung
der Atemwege einschließlich
asthmatischer Zustände.
Die Erfindung betrifft auch Arzneimittel, die diese Verbindungen
als Wirkstoff umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
hemmt die Wirkstoffkomponente eine Entzündung und die Proliferation
von glatten Muskelzellen in der Atemwegswand. Sie kann auch mindestens
eine andere Aktivität,
ausgewählt
aus Antiangiogenese, Antioxidation und der Fähigkeit, die Mikrotubulusbildung
zu unterbrechen, besitzen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Gegenwärtig werden
zwei verschiedene Klassen von Mitteln bei der Behandlung von Asthma
verwendet. Eine symptomatische Linderung wird durch die Verwendung
von Bronchodilatatoren bereitgestellt, welche die β2-Adrenozeptor-Agonisten wie Salbutamol
und Salmeterol einschließen.
Andere Mittel mit broncho-dilatatorischen
Eigenschaften schließen
den Muskarinrezeptor-Antagonisten Ipratropiumbromid und Phosphodiesterase-Hemmstoffe
wie Theophyllin ein.
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Die
zweite Klasse von Mitteln ist prophylaktisch wirksam und schließt Glucocorticoide
wie Beclomethasondipropionat ein. Dinatriumcromoglycat und Nedocromilnatrium
werden auch verwendet, obwohl diese weniger wirksam als die Glucocorticoide
sind.
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Jedoch
wirkt keines dieser Mittel der Überempfindlichkeit
der Atemwege völlig
entgegen oder verhindert katastrophale lebensbedrohende und letale
Asthmaanfälle
bei allen Patienten. Der Sachverhalt, dass diese Zustände die
Oberhand gewinnen und zuweilen die Todesursache sind, hebt die Tatsache
hervor, dass die Vorteile durch diese Mittel suboptimal sind.
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Asthma
wird nun als eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege
angesehen, die durch eine eosinophile Bronchitis gekennzeichnet
ist [Frigas et al., 1991]. Gemeinsam mit anderen chronischen entzündlichen
Erkrankungen ruft die Entzündung
bei Asthma einen Gewebeumbau hervor, der in den Atemwegen bei postmortalen
Studien [Dunnill et al., 1969] und durch eine Bronchialbiopsie von
lebenden Spendern [Brewster et al., 1990; Bai & Pare, 1995] dokumentiert worden
ist. Der Umbau beinhaltet: eine epitheliale Schorfbildung; eine
deutliche Einwanderung von Eosinophilen in die Schleimhaut; eine
Aktivierung von Mastzellen und Lymphocyten; eine Vergrößerung von
Schleimdrüsen;
eine Ablagerung von Kollagen vom Wundtyp unmittelbar unter der eigentlichen
Basalmembran des Epithels und in der gesamten Schleimhaut; und eine
Erhöhung
der Anzahl an Myofibroblasten. Zusätzlich wird eine Zunahme des
Volumens und der Anzahl an Blutgefäßen in asthmatischen Atemwegen
beobachtet, was darauf hinweist, dass der Umbauprozess von einer Angiogenese
begleitet ist [Kuwano et al., 1993]. Das Gesamtvolumen der Atemwegswand
ist erhöht
[James et al., 1989], was mit einer Zunahme des Volumens der glatten
Muskulatur der Atemwege assoziiert ist [Kuwano et al., 1993], woraus
sowohl hypertrophische als auch hyperplastische Reaktionen resultieren
[Ebina et al., 1993].
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Eine Überempfindlichkeit
der Atemwege (AHR) ist die übermäßige broncho-konstriktive Antwort
von Asthmapatienten auf eine Reihe von verschiedenen Reizen. Die
Auffassung, dass die Verdickung der Atemwegswand für die Entwicklung
einer AHR die Hauptursache ist, hat während den letzten 10 Jahren
an Akzeptanz gewonnen. Durch Studien an mathematischen Modellen
ist gezeigt worden, dass die Verdickung der Atemwege die Folgen
einer Verkürzung
der glatten Muskulatur verstärkt – dabei
errechnet sich, dass ein bestimmtes Ausmaß der Verkürzung der glatten Muskulatur
eine viel größere Erhöhung des
Atemwegswiderstands bei Asthmatikern im Vergleich zu gesunden Individuen
ergibt (z. B. ergibt eine Verkürzung
um 40% eine 15-fache Erhöhung
bei gesunden Individuen, aber eine 290-fache Erhöhung bei Asthmatikern) [James
et al., 1989]. Die Fläche
der Atemwegswand ist um 50–250%
vergrößert, wobei
höhere
Zunahmen in den größeren Atemwegen
beobachtet werden [James et al., 1989]. Der Muskel nimmt um das
2–3-fache an Volumen
zu, und das Ausmaß der
Zunahme steht mit der Schwere des Asthmas in Beziehung [Kuwano et
al., 1993]. Die Art der Veränderung
ist nicht umfassend untersucht worden, aber sie umfasst sowohl eine
Hyperplasie als auch eine Hypertrophie [Ebina et al., 1993]. Nach
längerer
Allergenvermeidung durch allergische Asthmatiker ist eine Verringerung
der Empfindlichkeit der Atemwege auf die bei gesunden Individuen
beobachteten Werte nachgewiesen worden, wobei dies mit einer Rückbildung
der Symptome verbunden ist [Platts-Mills et al., 1987]. Studien
wie diese stehen im Einklang mit der Annahme, dass die strukturellen
Veränderungen
in den asthmatischen Atemwegen auch reversibel sind.
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Diese
langfristigen Veränderungen
in den asthmatischen Atemwegen stellen neue Ziele für ein therapeutisches
Eingreifen bereit [Stewart et al., 1993]. Folglich bestand ein erhebliches
Interesse daran, den Mechanismen für diese Umbaureaktion der Atemwegswand
und den Einfluss von vorhandenen Antiasthma-Arzneistoffen auf diese Prozesse zu
identifizieren. Eine große
Zahl von Faktoren ist als Mitogen für gezüchtete glatte Muskeln der Atemwege
aus verschiedenen Spezies einschließlich des Menschen etabliert
worden [vgl. Stewart et al., 1995a, für eine Übersicht]. Wie erwartet, sind
Reize, die zur Familie der Wachstumsfaktoren gehören, einschließlich basischer
Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF), von Thrombocyten gebildeter
Wachstumsfaktor (PDGFBB) und epidermaler
Wachstumsfaktor (EGF), die wirksamsten proliferativen Mittel [Hirst
et al., 1992; Stewart et al., 1995a]. Thrombin ist auch ein wirksamer
Wachstumsfaktor [Tomlinson et al., 1994], während Bronchokonstriktoren
wie Endothelin-1 und das Thromboxan A2-Mimetikum
U46619, nur schwach aktiv sind und einige andere Konstriktoren wie
Histamin und Neurokinine völlig
inaktiv sind [Stewart et al., 1995a].
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Bei
gezüchteten
menschlichen glatten Muskelzellen der Atemwege verringert die kontinuierliche
Aussetzung gegen β-Adrenozeptor-Agonisten
die proliferativen Reaktionen auf einen großen Bereich von Mitogenen einschließlich Thrombin,
EGF und dem Thromboxan A2-Analogon U46619
[Tomlinson et al., 1994; 1995]. Ferner haben Dexamethason und andere
entzündungshemmende
Steroide auch eine antiproliferative Wirkung auf gezüchtete glatte
Muskelzellen der Atemwege [Stewart et al., 1995b], aber die Größenordnung
der Hemmung hängt
von dem Mitogen ab, das die Proliferation zunächst stimuliert. Es ist auch
wichtig anzumerken, dass die Langzeitbehandlung mit inhalierten
entzündungshemmenden
Steroiden nur eine mäßige Verringerung
der AHR hervorruft [Sotomayor et al., 1984; Lungren et al., 1988],
während über β2-Agonisten
berichtet wird, dass sie entweder keine Wirkung haben oder die AHR
verstärken
[Wahedna et al., 1993]. Folglich weisen die zwei am häufigsten
verwendeten und wirksamten Arzneistoffklassen für die Behandlung von Asthma
suboptimale Wirkungen bei einer AHR auf, und daher ist es unwahrscheinlich,
dass sie bei der Regulierung der strukturellen Veränderungen
in Verbindung mit dem Umbau der Atemwege, die zu dem Fortschreiten
und der Entwicklung des Zustands beitragen, wirksam sind.
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Die
Anmelder haben mögliche
Verfahren untersucht, um den Umbauprozess aufzuhalten oder zu modulieren,
haben überraschenderweise
ein Steroid und Analoga davon identifiziert, die für diesen
Zweck geeignet sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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2-Methoxyoestradiol
ist ein natürlicher
Metabolit von 17β-Oestradiol,
dem physiologisch wirksamen Oestrogen bei Menschen.
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Es
wird in einem zweistufigen Prozess hergestellt, der die Hydroxylierung
von Oestrogen zur Herstellung eines Catecholoestrogens, gefolgt
durch eine Methoxylierung zur Herstellung des entsprechenden Methoxyoestrogens über einen
induzierbaren Cytochrom p450-Weg beinhaltet [Spink et al., 1994].
Obwohl 2-Methoxyoestradiol bisher als biologisch inaktiv angesehen
wurde [Rosner et al., 1991], ist in Zellkulturstudien nachgewiesen
worden, dass es die Proliferation von bestimmten transformierten
Zelllinien [Lottering et al. 1992] und von aktiv proliferierenden
oder nicht-ruhenden Endothelzellen und Fibroblasten [Fotsis et al.,
1994] hemmt. Fotsis et al. zeigten auch, dass die Verabreichung
von 2-Methoxyoestradiol das Wachstum von Tumoren durch Suppression
der tumorinduzierten Angiogenese anstatt durch die direkte Hemmung
der Tumorzellproliferation hemmte. Es wurde angenommen, dass die
Verbindung den Abbau der Basalmembran verringert, wodurch die Zellmigration
in die extrazelluläre
Matrix verhindert wird, was es zu einem möglichen antiangiogenen Mittel
für die
Behandlung von festen Tumoren oder angiogenen Erkrankungen macht.
Die Hemmung der Gefäßneubildung
bei Tumoren wurde auch bei Klauber et al., 1997, gezeigt.
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Die
antiproliferativen Wirkungen von 2-Methoxyoestradiol auf gezüchtete glatte
Muskelzellen aus der Aorta eines Kaninchens [Nishigaki et al., 1995]
deuteten auch auf die Nützlichkeit
dieser Verbindung bei der Verhinderung einer Progression von Atherosklerose
hin, einer Erkrankung, die durch zelluläre Ereignisse verursacht wird,
welche sich von denjenigen unterscheiden, die bei Asthma und einer
AHR beobachtet werden.
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Der
Mechanismus der antiproliferativen Wirkungen ist noch nicht ermittelt
worden. Lottering et al. (1992) nahmen an, dass eine Erhöhung von
cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP) die Hemmwirkungen von 2-Methoxyoestradiol
auf die DNA-Synthese erklärt,
während
die Hemmung der Mikrotubulusaggregation während der Spindelbildung bei
der Mitose als Grund für
die Hemmwirkungen auf die Zellteilung angesehen wird [Fotsis et
al., 1994]. Die anderen biologischen Wirkungen von 2-Methoxyoestradiol
sind nicht umfassend charakterisiert worden. In Kulturen von Endometriumzellen
des Schweins hemmt 2-Methoxyoestradiol die Synthese von PGF2α [Zhang & Davis, 1992].
Nichtgenomische Wirkungen von 2-Methoxyoestradiol schließen die Disruption
von Mikrotubuli über
die Bindung an die Colchicinstelle auf Tubulin [D'Amato et al., 1994;
Aizu-Yokota et al., 1995] und die Entspannung von vaskulären glatten
Muskelzellen [Goyache et al., 1995] ein.
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In
der Internationalen Patentveröffentlichung
Nr. WO95/04535 sind Oestradiolderivate offenbart, die antimitotische
Wirkungen durch die Hemmung der Tubulinpolymerisation in vitro ausüben. Aus
diesen in vitro-Studien wird gefolgert, dass die Verbindungen die
Proliferation von Endothelzellen hemmen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Wirkungen von 2-Methoxyoestradiol
und die Hemmung der Aktivierung von Entzündungszellen. Sie betrifft
insbesondere die Behandlung von oder die Vorbeugung vor Atemwegserkrankungen
wie Asthma.
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Keines
der vorstehend erwähnten
Dokumente legt die Erfindung nahe oder offenbart sie. Zum Beispiel kann
die Hemmung der Proliferation von glatten Muskelzellen und der Aktivierung
von Entzündungszellen
in den Atemwegen nicht durch die in WO95/04535 beschriebenen in
vitro-Beobachtungen vorhergesagt werden, und der Mechanismus dieser
Aktivitäten
scheint nicht mit den Wirkungen auf die Mikrotubulusaggregation
in Beziehung zu stehen.
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Die
antiproliferative Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf vaskuläre glatte
Muskelzellen des Kaninchens [Nishigaki et al., vorstehend] kann
auch nicht auf die glatten Muskelzellen der Atemwege übertragen werden,
da es bekanntermaßen
Unterschiede hinsichtlich der Empfindlichkeit der Zellen aus diesen
zwei verschiedenen Quellen gibt.
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Einige
Mittel, welche die Proliferation von Endothelzellen erhöhen, z.
B. Heparin, hemmen eigentlich die Proliferation von glatten Muskelzellen
in den Atemwegen. Daher deuten die antiproliferativen Wirkungen von
2-Methoxyoestradiol bei Endothelzellen [Fotsis et al., WO95/04535,
vorstehend] nicht darauf hin, dass glatte Muskelzellen auf die gleiche
Weise antworten würden.
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Die
Anmelder haben festgestellt, dass 2-Methoxyoestradiol die Freisetzung
von Myeloperoxidase aus polymorphkernigen Leukocyten, die aus menschlichem
peripherem Blut erhalten wurden, sowie die phagocytische Aktivität dieser
Zellen hemmt. Die Verringerung der phagocytischen Aktivität in diesen
Zellen liefert einen Beweis für
die entzündungshemmenden
Eigenschaften davon. Dies ist überraschend,
insbesondere weil nicht bekannt ist, dass 2-Methoxyoestradiol eine
wesentliche Affinität
für Glucocorticoid-
oder für
Oestrogen-Rezeptoren hat [Merriam et al., 1980].
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Diese
Eigenschaften machen 2-Methoxyoestradiol und verwandte Verbindungen
bei der Behandlung von Zuständen
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Asthma, chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen und
andere Atemwegserkrankungen, die durch eine Entzündung gekennzeichnet sind,
nützlich.
Andere Zustände,
die für
eine Behandlung unter Verwendung von im Einklang mit der Erfindung
hergestellten Arzneimitteln zugänglich
sind, schließen
zum Beispiel Emphysem, Lungenentzündung oder Atemwegserkrankungen, die
durch proliferative und/oder entzündliche Zustände gekennzeichnet
sind, z. B. eine Neutrophileninfiltration, oder Lungeninfektionskrankungen,
wobei die Symptome oder Folgeerscheinungen davon aus der Aktivierung von
dort vorkommenden und entzündlichen
Zellen resultieren, ein.
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Zustände wie
allergische Rhinitis können
ebenfalls behandelt werden, da die Anmelder auch festgestellt haben,
dass 2-Methoxyoestradiol die Degranulation der mit Mastzellen verwandten
Zelllinie RBL2H3 hemmt. Diese Hemmwirkung von 2-Methoxyoestradiol
war für
die durch Antigen stimulierte Freisetzung selektiv, da die Antwort
auf den Proteinkinase C-Stimulator PMA und auf das Calciumionophor
A23187 nicht beeinflußt
wurde. Folglich ist die Wirkung auf die Antigenfreisetzung wahrscheinlich
nicht das Ergebnis einer unspezifischen Wirkung auf die Mikrotubulus-abhängige Granulaextrusion.
Die Ergebnisse der Anmelder zeigen, dass 2-Methoxyoestradiol und
verwandte Steroide, die diese Aktivitäten aufweisen, zur Behandlung
von allergischen Zuständen
nützlich
sind, die Rhinitis und atopische Hautzustände einschließen, aber
nicht darauf begrenzt sind. Ohne an eine bestimmte Wirkungsweise
gebunden zu sein, legen diese Daten nahe, dass spezifische Signalübermittlungsmechanismen
in Verbindung mit Rezeptoren beteiligt sind und zu der Hemmung einer
Entzündung
in den Atemwegen beitragen.
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Die
Anmelder haben ferner festgestellt, dass 2-Methoxyoestradiol die
DNA-Synthese und
die Zellteilung in glatten Muskelzellen der Atemwege, die durch
eine Reihe von Wachstumsfaktoren einschließlich FCS und bFGF stimuliert
wird, hemmt. Zusätzlich
werden die durch Serotonin stimulierten Steigerungen hinsichtlich der
Proteinsyntheseraten durch 2-Methoxyoestradiol gehemmt, woraus sich
die Möglichkeit
für antihypertrophe
Wirkungen zusätzlich
zur Hemmung der Zellproliferation ergibt. Die Beobachtungen der
Anmelder zusammen mit der antiangiogenen Aktivität von 2-Methoxyoestradiol zeigen,
dass diese Verbindung und verwandte Verbindungen einen therapeutischen
Nutzen bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen, die durch eine Entzündung gekennzeichnet
sind, wie vorstehend beschrieben, und insbesondere bei der Behandlung
von chronischem Asthma durch den besonderen Einfluss auf den Umbau
der Atemwegswand und daher auf die Überempfindlichkeit der Atemwege
haben können.
Analoga von 2-Methoxyoestradiol wurden auch auf ihre Fähigkeit
untersucht, die DNA-Synthese zu hemmen, und die Ergebnisse zeigen,
dass diese auch einen therapeutischen Nutzen haben können.
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung eines Steroids
oder eines Steroidanalogons, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus 2-Methoxyoestradiol, 2-Hydoxyoestradiol, 2-Methoxyoestron, 2-Methoxy-oestradiol-3-methylether und 4-Methoxyoestradiol,
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung einer Erkrankung,
die durch eine chronische oder akute Entzündung der Atemwege gekennzeichnet
ist, bereit. Solche Steroide oder Steroidanaloga besitzen die Fähigkeit,
den Umbau der Atemwege in einem Säuger zu modulieren, der eine
solche Behandlung benötigt.
Vorzugsweise ist der Säuger
ein Mensch, eine Katze, ein Pferd oder ein Rind und mehr bevorzugt
ein Mensch. Das Steroid 2-Methoxyoestradiol wird zur Verwendung
im Einklang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren besonders bevorzugt.
Steroide oder Analoga davon, die keine wirksame Glucocorticoidaktivität bei der
Dosierungsmenge zeigen, welche im Einklang mit dieser Erfindung
verwendet wird, werden besonders bevorzugt.
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Vorzugsweise
hemmt das im Einklang mit der Erfindung verwendete Steroid die phagocytische
Aktivität,
bevorzugt von polymorphkernigen Leukocyten. Vorzugsweise wird auch
die Freisetzung von Myeloperoxidase aus den Leukocyten gehemmt.
Die Aktivierung von Makrophagen kann auch gehemmt werden.
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Besonders
bevorzugt moduliert das im Einklang mit der Erfindung verwendete
Steroid ferner den Umbau der Atemwege durch die Hemmung der Proliferation
von glatten Muskelzellen und einer Entzündung. Der Umbau kann ferner
durch die Hemmung einer oder mehrerer Aktivitäten, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Angiogenese, Bildung von Oxidantien und Mikrotubulusfunktion,
in der Atemwegswand moduliert werden, d. h. das Steroid besitzt
eine antiangiogene Aktivität
und/oder Antioxidansaktivität
und/oder die Fähigkeit,
Mikrotubuli in der Atemwegswand zu zerstören.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die zu behandelnde Erkrankung ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Asthma, Überempfindlichkeit
der Atemwege, Bronchokonstriktion, Emphysem, Lungenentzündung, atopischer
Erkrankung wie allergische Rhinitis und Lungeninfektion.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Steroid oder Steroidanalogon besitzt vorzugsweise die Fähigkeit, die
Proliferation von glatten Muskelzellen in den Atemwegen, insbesondere
als Antwort auf einen mitogenen Reiz, zu hemmen.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Steroid oder Steroidanalogon zeigt keine Glucocorticoidaktivität.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit,
die ein Steroid oder Steroidanalogon, wie vorstehend beschrieben,
zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern
und Excipienten umfasst, wobei die Zusammensetzung zur Verabreichung
durch Inhalation angepaßt
ist. Im Einklang mit der Erfindung hergestellte Arzneimittel für eine Behandlung
können
einen oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Träger und Excipienten enthalten.
Beispiele solcher Träger
und Excipienten schließen
trocken mikronimierte Pulver zusammen mit Lactose oder vor kurzem
entwickelte Hydrofluoralkane ein, aber sind nicht darauf begrenzt.
Die im Einklang mit der Erfindung hergestellten Arzneimittel können in
Formulierungen zur Verabreichung über einen üblichen Weg, der bei der Behandlung
von Atemwegserkrankungen oder Asthma verwendet wird, zum Beispiel
durch topische, orale oder nasale Verabreichung oder durch Inhalation, verwendet
werden. Diese Formulierungen können
in einer herkömmlichen
Form wie Kapseln, Kapseln aus Stärkemasse,
Tabletten, Aerosole, pulverisierte Granula, mikronimierte Teilchen
oder als eine Lösung
vorliegen. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen
sind zur Verabreichung durch Inhalation angepaßt. Gegebenenfalls kann das
Steroid oder das Steroidanalogon mit Cyclodextrin komplexiert sein
und kann auch in Form eines Esters, der mit einer pharmazeutisch
verträglichen
Säure gebildet
wird, wie ein Sulfat, Acetat, Benzoat oder dergleichen, vorliegen.
Ein Fachmann ist unter Bezugnahme auf Standardtexte wie Remington's Pharmaceutical
Sciences, 17. Auflage, in der Lage, herauszufinden, wie die Formulierungen
hergestellt werden und wie diese verabreicht werden können.
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Die
Dosis des zu verabreichenden Steroids oder Steroidanalogons hängt von
dem zu behandelnden Zustand und dem Verabreichungsweg ab und liegt
im Ermessen des behandelnden Arztes oder Tierarztes. Eine solche
Person ist ohne weiteres in der Lage, eine geeignete Dosis, Verabreichungsweise
und -häufigkeit zu
festzulegen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann zur Behandlung von Zuständen
einer chronischen oder akuten Entzündung der Atemwege einschließlich Asthma, Überempfindlichkeit
der Atemwege (AHR) oder Bronchokonstriktion verwendet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Arzneimittel oder die Zusammensetzung
der Erfindung 2-Methoxyoestradiol, das eine Entzündung und die Proliferation
von glatten Muskelzellen in der Atemwegswand eines Asthmapatienten
hemmt.
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Obwohl
die Erfindung unter besonderer Bezugnahme auf 2-Methoxyoestradiol
beschrieben wird, ist selbstverständlich, dass Analoga dieser
Verbindung, welche die erforderlichen biologischen Aktivitäten aufweisen,
auch im Einklang mit der Erfindung verwendet werden können. Diese
sind 2-Hydoxyoestradiol, 2-Methoxyoestron, 2-Methoxy-oestradiol-3-methylether
und 4-Methoxyoestradiol.
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Eine
Vielzahl von Verbindungen ist als ein Oestradiolderivat mit einer
antiproliferativen und/oder antiangiogenen Aktivität in anderen
Geweben identifiziert worden. Vgl. zum Beispiel WO95/04535.
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Für die Zwecke
dieser Beschreibung sollen die Begriffe "Steroid", "Steroidanalogon" oder "steroidähnlich" 2-Methoxyoestradiol,
2-Hydoxyoestradiol, 2-Methoxyoestron, 2-Methoxy-oestradiol-3-methylether
und 4-Methoxyoestradiol umfassen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nun nur anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf
die folgenden Figuren ausführlich
beschrieben, wobei:
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1 das
Fehlen einer Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf die durch Meerrettichperoxidase
vermittelte Oxidation von Tetramethylbenzidin zeigt.
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2 die Wirkung von 2-Methoxyoestradiol
(0,3–10 μM, 30 min
Vorbehandlung) auf den Mitogen induzierten Einbau von [3H]-Thymidin
in gezüchteten
menschlichen glatten Muskelzellen der Atemwege zeigt. Die getesteten
Mitogene waren 0,3 E/ml Thrombin, 1% FCS, 300 pM bFGF (2a),
10% FCS und 3 nM EGF (2b). Weitere Experimente mit
einer entsprechenden Anordnung wie der in 2a und b veranschaulichten wurden ausgeführt, und
die Kombination der letzteren Daten und derjenigen in den 2a und b ist in 2c wiedergegeben.
Der zeitliche Verlauf der Wirkung von 2-Methoxyoestradiol (3 μM) auf die
durch Thrombin (0,3 E/ml) induzierte DNA-Synthese wurde auch untersucht
(2d). Die Daten sind als Mittelwerte und Standardabweichungen der
Mittelwerte aus drei Experimenten in drei verschiedenen Kulturen
dargestellt und sind als Prozentsatz des [3H]-Thymidin-Einbaus
in nicht vorbehandelte Zellen angegeben.
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3 die
Wirkung von 2-Methoxyoestradiol (0,3–10 μM, 30 min Vorbehandlung) auf
den Mitogen induzierten Einbau von [3H]-Leucin
zeigt. Die Daten sind als Mittelwerte und Standardabweichungen der
Mittelwerte aus drei Experimenten in drei verschiedenen Kulturen
dargestellt und sind als Prozentsatz des [3H]-Leucin-Einbaus
in nicht vorbehandelte Zellen angegeben.
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4 die Wirkung von 2-Methoxyoestradiol
(0,3–10 μM, 30 min
Vorbehandlung) auf die Zellzahl in Anwesenheit von (a) FCS (1%)
oder (b) bFGF (300 pM) zeigt. Die Daten sind als Mittelwerte und
Standardabweichungen der Mittelwerte aus drei Experimenten in drei
verschiedenen Kulturen dargestellt und sind als Prozentsatz der
Erhöhung
der Zellzahl bei nicht vorbehandelten Zellen angegeben.
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5 die
Wirkung des Steroidrezeptor-Antagonisten RU486 (1 μM) auf die
2-Methoxyoestradiol (3 μM)-Hemmung
der durch FCS (1%) induzierten DNA-Synthese zeigt. Die Daten sind als Mittelwerte
und Standardabweichungen der Mittelwerte aus drei Experimenten in
drei verschiedenen Kulturen dargestellt und sind als Prozentsatz
des [3H]-Thymidin-Einbaus in nicht vorbehandelte
Zellen angegeben. RU486 wurde 30 min vor 2-Methoxyoestradiol zugegeben,
das 30 min vor FCS zugesetzt wurde.
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6 die
Wirkung von 17β-Oestradiol
und 2-Hydroxyoestradiol (0,3–10 μM, 30 min
Vorbehandlung) auf den durch FCS (1%) induzierten Einbau von [3H]-Thymidin
zeigt. Die Daten sind als Mittelwerte und Standardabweichungen der
Mittelwerte aus drei Experimenten in drei verschiedenen Kulturen
dargestellt und sind als Prozentsatz des [3H]-Thymidin-Einbaus
in nicht vorbehandelte Zellen angegeben. Um den Vergleich zu erleichtern,
sind die mit 2-Methoxyoestradiol in Beziehung stehenden Daten aus 1 wiedergegeben.
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7 die
Wirkungen von 2-Methoxyoestron und 2-Methoxyoestriol (0,3–10 μM, 30 min
Vorbehandlung) auf den durch Thrombin (0,3 E/ml) induzierten Einbau
von [3H]-Thymidin zeigt. Die Daten sind
als Mittelwerte und Standardabweichungen der Mittelwerte aus drei
Experimenten in drei verschiedenen Kulturen dargestellt und sind
als Prozentsatz des [3H]-Thymidin-Einbaus
in nicht vorbehandelte Zellen angegeben. Um den Vergleich zu erleichtern,
sind die mit 2-Methoxyoestradiol in Beziehung stehenden Daten aus 2a wiedergegeben.
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8 die
Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf die Superoxidanionen-Freisetzung in peritonealen Makrophagen
des Meerschweinchens zeigt. Diese Verbindung blockiert die Superoxidanionen-Antwort
der Makrophagen auf Zymosan vollständig und verringert diejenige
auf fMLP.
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9 die
Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf die Prostacyclin-Freisetzung in peritonealen
Makrophagen des Meerschweinchens zeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass
das Oestradiol die Makrophagen-Antwort auf fMLP vollständig blockiert,
während
die Antwort auf PMA um 50% gehemmt wurde.
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10 ein
Diagramm ist, das die Wirkungen von verschiedenen Konzentrationen
von Ovalbumin (DNP-OA) auf die Degranulation von Mastzellen (RBL2H3)
und die Hemmung durch 2-Methoxyoestradiol zeigt.
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11 zeigt,
dass 2-Methoxyoestradiol die durch Ovalbumin (DNP-OA) stimulierte
Freisetzung von [3H]-5HT aus peritonealen
Makrophagen des Meerschweinchens verringerte, aber nicht die Freisetzung
als Antwort auf PMA beeinflusste.
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Abkürzungen
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Die
hierin verwendeten Abkürzungen
sind wie folgt:
AHR | Überempfindlichkeit
der Atemwege |
bFGF | basischer
Fibroblasten-Wachstumsfaktor |
DNP-OA | Dinitrophenoyl
behandeltes Ovalbumin |
EGF | epidermaler
Wachstumsfaktor |
fMLP | Formylmethionylleucyl-Phenylalanin |
PDGF | von
Thrombocyten gebildeter Wachstumsfaktor |
PMA | Phorbolmyristatacetat |
5HT | Serotonin |
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Allgemeine
Methoden
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Zellkultur
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Menschliche
bronchiale glatte Muskelzellen der Atemwege wurden aus makroskopisch
normalen Lungenresektionsproben von Lungentransplantat-Spendern
oder -Empfängern,
die durch das Alfred Hospital (Melbourne) bereitgestellt wurden,
erhalten. Die Kulturen wurden hergestellt, wie bereits ausführlich beschrieben
worden ist (Tomlinson et al., 1994). Kurz zusammengefasst wurde
das Gewebe in Dulbecco modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) [supplementiert
mit 2 mM L-Glutamin, 100 μg/ml
Streptomycin, 100 E/ml Penicillin-G, 2 μg/ml Amphotericin B und 0,25%
Gew./Vol. Rinderserumalbumin (BSA)], enthaltend 3 mg/ml Kollagenase, für 30 Minuten
bei 37°C
teilweise aufgeschlossen, und etwa 0,5 g des glatten Muskels wurden
durch eine Inkubation für
2 Stunden in 0,5 mg/ml Elastase, gefolgt durch eine Inkubation für 18 Stunden
in Kollagenase (3 mg/ml) bei 37°C,
weiter aufgeschlossen. Die Zellsuspensionen wurden zentrifugiert
(10 min, 100 × g,
25°C), dreimal
in supplementiertem DMEM gewaschen, in 25 ml DMEM, enthaltend 10%
(Vol./Vol.) hitzeinaktiviertes fötales
Kälberserum
(FCS), resuspendiert, in 25 cm2-Falcon-Kulturflaschen überimpft
und für
7 bis 10 Tage inkubiert (37°C,
5% CO2), bis eine Einschicht-Konfluenz erreicht
wurde. Die Zellen wurden dann durch Aussetzen für 10 min gegen 0,5% Trypsin,
1 mM EDTA wöchentlich
geerntet und es wurden in einem 1 : 3-Aufteilungsverhältnis in
75 cm2-Falcon-Kulturflaschen Passagen durchgeführt. Zellen
mit Passagenzahlen von 3 bis 15 wurden für Experimente verwendet.
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Immuncytochemie
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Die
Zellen wurden in Gewebekulturkammer-Objektträgern aus Glas mit 8 Vertiefungen
(Labtek) subkultiviert und bis zu 100% Konfluenz in DMEM (10% FCS)
gezüchtet.
Die Objektträger
wurden dreimal in PBS gewaschen, bevor sie für 20 Sekunden in eiskaltem
Aceton fixiert und für
bis zu vier Wochen bei 4°C
vor dem Färben
aufbewahrt wurden. Nach der Rehydration in PBS/BSA (0,25%) für 20 Minuten
wurden die Zellen durch Inkubation in 0,5% Triton X-100 (in PBS)
permeabilisiert und für
mindestens 60 Minuten bei 22°C
mit dem Primärantikörper inkubiert.
Der Primärantikörper wurde
durch dreimaliges Waschen mit 0,25% BSA in PBS entfernt, und anschließend wurden
die Zellen für
mindestens 60 Minuten bei 22°C
dem Sekundärantikörper (Meerrettichperoxidase
(HRP) konjugierter Ziege-anti-Maus-Antikörper; Ig-F(ab')2-Fragment
oder Ziege-anti-Kaninchen-IgG) ausgesetzt. Kontrollen wurden durch
Ersetzen des Primärantikörpers durch
PBS/BSA (0,25%) bereitgestellt. Die Färbung der fixierten Zellen
wurde mit einem Lichtmikroskop (Olympus BH2, verbunden mit einem
VideoPro 32-Bildanalysesystem, Faulding Imaging, Clayton, Victoria)
analysiert. Die Eigenschaften der Antikörper, welche für die Identifizierung
der glatten Muskeln in Kultur verwendet wurden, wurden bei nativen
Proben der Atemwegswand überprüft. Die
verwendeten Antikörper
wurden gegen α-Actin,
Myosin, Calponin (alle spezifisch für glatte Muskeln), Cytokeratin
(Epithelzellen) und PECAM-1 (CD31, ein Marker von Endothelzellen)
hervorgerufen.
-
Die
Expression von α-Actin,
Myosin und Calponin in glatten Muskeln wurde in allen Kulturen beobachtet,
die in dieser Studie verwendet wurden. Diese Kulturen zeigten keine
nachweisbare Färbung
einer PECAM-1-Expression, und weniger als 5% der Zellen waren bezüglich der
Färbung
mit dem monoclonalen Antikörper
gegen Cytokeratin positiv. In Paraffin eingebettete Schnitte eines
Bereichs der Atemwege, der an denjenigen angrenzte, der für die Herstellung
der Kulturen verwendet wurde, zeigte nur eine positive Färbung auf α-Actin und
Myosin in glatten Muskeln in Bündeln
von glatten Muskeln der Atemwege und in Blutgefäßen. Der Antikörper gegen
PECAM-1 färbte
das Gefäßendothel,
während
derjenige gegen Cytokeratin nur das Epithel färbte, was die Spezifität dieser
Antikörper
für die
Zielantigene bestätigt.
-
DNA- und Proteinsynthese
-
Die
Zellen wurden in Platten mit 24 Vertiefungen bei einem 1 : 3-Verhältnis subkultiviert
und bis zu einer Einschicht-Konfluenz über einen Zeitraum von 72–96 Stunden
in einer Atmosphäre
von 5% CO2 in Luft bei 37°C wachsen
gelassen. Das serumhaltige Medium wurde durch serumfreies DMEM für einen
Zeitraum von 24 Stunden ersetzt, um einen Wachstumsstillstand hervorzurufen.
In einigen Experimenten wurden die Zellen 30 min vor der Zugabe
des Mitogens mit 2-Methoxyoestradiol vorbehandelt. Das Stimulans
(Mitogen) wurde zu den geeigneten Vertiefungen zusammen mit einer
Ergänzung,
enthaltend Insulin, Transferrin und Selen (Monomed A, 1% Vol./Vol.),
zugegeben. Monomed A wurde zugegeben, um Progressionsfaktoren bereitzustellen,
die für
die mitogene Aktivität
von Wachstumsfaktoren wie Thrombin, epidermaler Wachstumsfaktor (EGF)
und basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF) essentiell sind
[Steward et al., 1995a]. Die Mitogene und die Hemmstoffe wurden
vom Zeitpunkt der Zugabe bis zum Ende des Experiments mit den Zellen
in Kontakt belassen, sofern nicht anders angegeben. Die Zellen wurden
für 24
Stunden inkubiert (37°C,
5% CO2), bevor sie mit [3H]-Thymidin
(1 μCi/ml
für 4 Stunden)
radioaktiv markiert wurden, um den Einbau des radioaktiv markierten
Stoffs in die neu synthetisierte DNA im Einklang mit einer vorherigen
Studie der Anmelder zu messen [Steward et al., 1995]. Der Einbau
von Radioaktivität
wurde am Ende des Zeitraums der Pulsmarkierung durch Filtration
nachgewiesen. Das Medium, enthaltend die Radioaktivität, wurde
abgesaugt, und die Zellen wurden durch Zugabe von 200 μl 0,1 M NaOH
lysiert. Die DNA wurde durch Filtration in ein Bindungserntegerät (Packard
Filtermate 196) auf Glasfaserfilter (Packard, Standard) immobilisiert,
die dann mit 3 × 3
ml-Volumina destilliertem Wasser und einem einzigen 1 ml-Volumen
von 100% Ethanol gewaschen wurden. Die getrockneten Filter wurden
einer Zählung
in einem Packard Topcount-Flüssigkeitsszintillationszähler unterzogen.
Die Proteinsyntheseraten wurden in Experimenten bestimmt, die eine
entsprechende Anordnung aufwiesen, wie vorstehend beschrieben, wobei
aber [3H]-Leucin das [3H]-Thymidin
in dem Pulsmarkierungszeitraum von 4 Stunden ersetzte. Außerdem wurden
in Experimenten, um die Wirkungen von Mitogenen und 2-Methoxyoestradiol
auf die Proteinsyntheserate zu bestimmen, die Inkubationen mit dem
Mitogen für
einen Zeitraum von 48 Stunden ausgeführt. Die längere Dauer dieser Experimente
war erforderlich, um einen ausreichenden Zeitraum vorzusehen, damit
eine Zellteilung erfolgt.
-
Zellzählung
-
Die
Progression von glatten Muskelzellen der Atemwege durch den Zellzyklus
bis zur Mitose wurde durch die Messung von Veränderungen bezüglich der
Zellzahl in Experimenten mit einer ähnlichen Anordnung wie die
für die
DNA-Synthese verwendeten,
außer
dass die Inkubationen mit dem Mitogen für 48 Stunden fortgesetzt wurden,
bestimmt. Die Zellen wurden aus jeder der Vertiefungen der in diesen
Experimenten verwendeten Kulturplatten mit 6 Vertiefungen durch
die Aussetzung gegen 200 μl
0,5% Trypsin in PBS, enthaltend 1 mM EDTA, für einen Zeitraum von 30–45 min
entfernt, um sicherzustellen, dass die Zellen vollständig voneinander
und von der Kulturplatte dissoziiert wurden, um eine genaue Zählung durchführen zu
können.
Am Ende dieses Zeitraums wurden weitere 200 μl PBS (20% FCS) zugegeben, um
die Zelllyse durch Trypsin zu verhindern, und die Zellen wurden
direkt in einem Hämocytometer
gezählt.
-
Statistische
Analysen
-
Jede
Behandlung in einem einzelnen Experiment wurde für die DNA- und Proteinsyntheseexperimente
in vierfacher Ausfertigung ausgeführt. Jedes Experiment wurde
in mindestens drei verschiedenen Kulturen durchgeführt, die
von drei verschiedenen Individuen erhalten wurden. Für die Zellzählung wurden
die einzelnen Inkubationen in drei Kulturen ausgeführt. Die
Ergebnisse sind als in Gruppen zusammengefasste Daten aus mehreren
Kulturen wiedergegeben und sind als Mittelwert ±SE von n Kulturen angegeben.
Das Ausmaß der
Steigerung wurde berechnet, indem die Antwort der behandelten Vertiefungen
durch diejenige der Kontrollvertiefungen auf der gleichen Platte
mit 24 Vertiefungen dividiert wurde. Die in Gruppen zusammengefasste
Daten wurden nach der Normalisierung durch eine log-Transformation
durch einen gepaarten t-Test analysiert. Gegebenenfalls wurde die
Bonferroni-Anpassung
für multiple
Vergleiche verwendet. Unterschiede wurden als signifikant angesehen,
wenn p < 0,05 war.
-
Materialien
-
Alle
verwendeten Chemikalien wiesen Analysequalität oder eine höhere Qualität auf. Die
verwendeten Verbindungen und deren Bezugsquellen waren wie folgt:
2-Methoxyoestradiol (1,3,5[10]-Oestratrien-2,3,17-triol-2-methylether,
Charge 83H4065); 17β-Oestradiol
((1,3,5[10]-Oestratrien-3,17β-diol,
Kat. Nr. E8876); 2-Methoxyoestriol (1,3,5[10]-Oestratrien-2,3,16α,17β-tetrol,
Charge 26F 4038); 2-Methoxyoestron (2,3-Dihydroxy-1,3,5[10]-oestratrien-17-on,
Charge 110F4003); 2-Hydroxyoestradiol (1,3,5[10]-Oestratrien-2,3,17β-triol, Charge
75H0853); L-Glutamin, im Wesentlichen fettsäurefreie Rinderserumalbumin-Fraktion
V (BSA), Thrombin (Rinderplasma), Sigma, USA; Amphotericin B (Fungizone),
menschlicher rekombinanter basischer FGF (bFGF), Promega, USA; Kollagenase
Typ CLS 1, Elastase, Worthington Biochemical, USA; A-phosphatgepufferte
Dulbecco Salzlösung
(RBS), Oxoid, England; Trypsin, Versen, Penicillin-G, Streptomycin,
Monomed A, CSL, Australien, fötales
Kälberserum
(FCS), Flow Laboratories, Australien; Dulbeccos modifiziertes Eagle-Medium
(DMEM), Flow Laboratories, Schottland. [6-3H]-Thymidin
(185 GBq/mMol, 5 Ci/mMol), Amersham, GB; Microscint – O-Szintillationssubstanz,
Canberra-Packard, Australien. Die für die Immuncytochemie verwendeten
Antikörper
waren anti-α-Actin
aus glattem Muskel (Maus, monoclonal) (Dako M851), monoclonaler Maus-anti-PECAM-1
(Dako-CD31, JC/70A) (Dako M823), Dako Corporation, USA; anti-Cytokeratin
(Maus, monoclonaler CY90, Sigma, USA), anti-Maus-Ig-F(ab')2-Fragment-FITC-Konjugat
(Wirt Schaf), Schaf-anti-Kaninchen-Ig-HRP-Konjugat (Silenus DDAF), Silenus,
Australien, und anti-Myosin aus glattem Muskel (Kaninchen, polyclonal),
bereitgestellt durch Professor M. Sparrow, Perth, WA.
-
Beispiel 1
-
Wirkung von 2-Methoxyoestradiol
auf die Leukocytenaktivität
-
Die
Aktivierung von Leukocyten ist ein Merkmal für die Pathologie von Asthma.
Die Bindung von 2-Methoxyoestradiol an die Colchicin-Bindungsstelle
auf Tubulin eröffnete
die Möglichkeit,
dass diese Verbindung in Leukocytenfunktionen wie die Phagocytose
und die Lokomotion eingreift.
-
Die
funktionellen Wirkungen von 2-Methoxyoestradiol wurden bei polymorphkernigen
Leukocyten (PMN) und adhärenten
Monocyten, die aus menschlichem peripherem Blut erhalten wurden,
untersucht. Die Superoxidanionen-Bildung wurde durch die Superoxiddismutase
empfindliche Reduktion von Cytochrom C bestimmt [Steward & Harris, 1992].
Die Freisetzung von Myeloperoxidase wurde durch Oxidation von Tetramethylbenzidin
bestimmt [Menegazzi et al., 1992]. Die Phagocytose wurde durch Radioiodierung
von Zymosanpartikeln bestimmt [Shelton & Hosking, 1975).
-
Peritoneale
Makrophagen des Meerscheinchens wurden geerntet und im Einklang
mit vorherigen Studien der Anmelder gezüchtet [Steward & Phillips, 1989].
Die Zellen wurden mit Stimulantien einschließlich dem chemotaktischen Tripeptid
Formylmethionylleucyl-Phenylalanin (fMLP, 100 nM), Zymosan (400 μg/ml) oder Phorbolmyristatacetat
(PMA, 100 nM) für
30 min in Anwesenheit oder Abwesenheit von 2-Methoxyoestradiol (10 μM), das 15
min vor den Stimulantien zugegeben wurde, inkubiert. Das Superoxidanion
wurde durch die Superoxiddismutase empfindliche Reduktion von Cytochrom
C bestimmt [Steward & Harris,
1992], und der stabile Metabolit von Prostacyclin, 6-oxo-PGF1, wurde
durch einen Radioimmuntest gemessen [Steward & Phillips, 1989]. Alle einzelnen
Inkubationen wurden in doppelter Ausfertigung ausgeführt, und
die Experimente wurden in Makrophagen aus fünf Meerscheinchen ausgeführt.
-
RBL2H3-Zellen
wurden in RPMI-1640, enthaltend 10% FCS, gezüchtet und es wurden für die Experimente
Passagen in Platten mit 24 Vertiefungen durchgeführt. Die Zellen wurden durch
eine Inkubation für
48 Stunden mit 50% (Vol./Vol.) konditioniertem Medium aus einer
Lymphoidzelllinie, die einen anti-DNP-Ovalbumin-Antikörper sezerniert, sensibilisiert.
Während
der letzten 24 Stunden dieser Inkubation wurde [3H]-5HT
(1 μCi/ml)
zu jeder der Vertiefungen zugegeben, um granuläre Aminspeicher zu markieren.
Am Ende des Inkubationszeitraums wurde das Medium abgesaugt, die
Zellen wurden zweimal in RPMI-1640 gewaschen und in RPMI-1640 (0,25%
BSA) in Anwesenheit oder Abwesenheit von 2-Methoxyoestradiol für 15 min
inkubiert, bevor die Stimulation mit DNP behandeltem Ovalbumin,
A23187 oder PMA für
30 min erfolgte; zu diesem Zeitraum wurden die Überstände geerntet und einer Zentrifugation
(1000 × g,
4°C, 5 min)
unterzogen, und Aliquots wurden für die Bestimmung der freigesetzten
Menge an [3H]-5HT entnommen. Alle Experimente
wurden in vierfacher Ausfertigung ausgeführt.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass 2-Methoxyoestradiol (3 μM) die Oxidation von Tetramethylbenzidin
in Leukocyten, die durch entweder Zymosan (400 μg/ml) oder fMLP stimuliert wurden,
verringerte, wie in Tabelle 1 gezeigt ist. Zellfreie Überstände von
durch fMLP stimulierten Leukocyten enthielten auch eine Myeloperoxidaseaktivität, wie durch
eine Tetramethylbenzidin-Oxidation bestimmt wurde, aber diese Aktivität wurde
nur durch die höchste
Konzentration von 2-Methoxyoestradiol (10 μM) verringert. Zusätzlich wurden
Experimente ausgeführt,
um zu untersuchen, ob es eine direkte Wirkung von 2-Methoxyoestradiol
auf die Oxidation von Tetramethylbenzidin durch gereinigte Meerrettichperoxidase
gab. 2-Methoxyoestradiol (10 μM)
zeigte in diesem Test keine Wirkung. Die Ergebnisse sind in 1 zusammengefasst.
-
Tabelle
1: Tetramethylbenzidin-Oxidation durch menschliche polymorphkernige
Leukocyten
-
Die
Daten sind als Änderung
des Extinktionswerts angegeben. Die Tests wurden unter Verwendung von
2 × 106 PMN in 0,5 ml Puffer ausgeführt.
-
Bei
PMN wurde die Superoxidanionen-Bildung als Antwort auf fMLP (100
nM) oder Zymosan (400 μg/ml)
durch Konzentrationen von 2-Methoxyoestradiol bis zu 10 μM nicht verringert.
Bei Phagocytose-Experimenten wurde die Radioiodierung von Zymosanpartikeln
in PMN durch 2-Methoxyoestradiol verringert, wobei signifikante
Wirkungen bei sowohl 3 als auch 10 μM beobachtet werden, wie in
Tabelle 2 gezeigt ist.
-
Tabelle
2:
125I-Aufnahme durch menschliche polymorphkernige
Leukocyten
-
Die
Daten sind als Prozentsatz des 125I-Einbaus
in das mittels Glasfaserfilter abfiltrierbare Material angegeben.
Die Tests wurden unter Verwendung von 1 × 106 PMN
ausgeführt.
-
Bei
adhärenten
Monocyten wurde die Oxidation von Tetramethylbenzidin als Antwort
auf Phorbolmyristatacetat (1 μM),
PMA oder Zymosan (400 μg/ml)
durch 10 μM
2-Methoxyoestradiol nicht beeinflußt. Ferner wurde auch die Superoxidanionen-Bildung
als Antwort auf PMA bei diesem Zelltyp nicht beeinflußt. Jedoch schien
die durch Zymosan stimulierte Superoxidanionbildung durch 2-Methoxyoestradiol
(10 μM)
in Monocyten von zumindest einigen Spendern deutlich gehemmt zu
werden.
-
Die
Superoxidanionantwort von Makrophagen des Meerscheinchens auf Zymosan
oder fMLP wurde durch 2-Methoxyoestradiol verringert, wie in 8 gezeigt
ist. Jedoch wurde die Antwort auf PMA (100 nM) nicht beeinflußt. Zusätzlich wurden
die durch fMLP (100 nM) hervorgerufenen Steigerungen bezüglich der 6-oxo-PGF1-α-Bildung
durch 2-Methoxyoestradiol vollständig
blockiert, während
die Antwort auf PMA nur um 50% verringert wurde, und Zymosan stimulierte
keine Erhöhung
der Spiegel des Prostacyclin-Metaboliten, wie in 9 gezeigt
ist.
-
Ovalbumin
(DNP-OA) löste
eine konzentrationsabhängige
Freisetzung von [3H]-5HT aus, welche durch
10 μM 2-Methoxyoestradiol
verringert wurde, wie in 10 erkennbar
ist. Jedoch wurden die basale Freisetzung von [3H]-5HT
und diejenige als Antwort auf entweder PMA (100 nM) oder das Calciumionophor A23187
(10 μM)
durch 2-Methoxyoestradiol nicht beeinflußt, wie in 11 gezeigt
ist.
-
Die
Hemmwirkungen von 2-Methoxyoestradiol auf die PMN-Myeloperoxidase-Freisetzung
und -Aktivität
zusammen mit der Verringerung der Phagocytose zeigen, dass die Verbindung
eine entzündungshemmende
Wirkung in vivo besitzt. Die selektive Hemmung der durch Zymosan
stimulierten Superoxidanionbildung deutet auf eine spezifische Wirkung
auf diesen phagocytischen Stimulus hin. Diese Beobachtungen und
die Experimente der Anmelder, welche die Hemmwirkungen auf die Makrophagenfunktion
zeigen, liefern einen eindeutigen Beweis für die entzündungshemmenden Eigenschaften,
die bei Asthma und anderen chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen, besonders
solchen mit einer nachweisbaren PMN-Beteiligung, nützlich sind.
-
Beispiel 2
-
Wirkung von 2-Methoxyoestradiol
auf die DNA-Synthese
-
Die
Inkubation von gezüchteten
menschlichen glatten Muskelzellen der Atemwege mit 0,3–10 μM 2-Methoxyoestradiol
für 30
min vor der Zugabe des Mitogens und während der restlichen 28 Stunden
des Experiments rief eine konzentrationsabhängige Verringerung bei dem
durch Thrombin (0,3 E/ml) stimulierten Einbau von [3H]-Thymidin
hervor, wie in 2a gezeigt ist. Bei der höchsten verwendeten
Konzentration von 2-Methoxyoestradiol (10 μM) wurde die Antwort auf Thrombin
auf etwa 10% des Kontrollwerts verringert. Diese Hemmwirkung von
2-Methoxyoestradiol auf die DNA-Synthese war nicht auf die Anwesenheit
von Thrombin begrenzt, da ähnliche
mit der Konzentration in Beziehung stehende Hemmwirkungen von 2-Methoxyoestradiol bei
Zellen beobachtet wurden, bei denen die DNA-Synthese durch entweder
fötales
Kälberserum
(FCS, 1% Vol./Vol.) oder den basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF, 300 pM) stimuliert wurde (2a und 2b).
Jedoch wurde die DNA-Synthese in Anwesenheit von entweder EGF (3
nM) oder 10% FCS in einem wesentlich geringeren Ausmaß gehemmt
als die Antworten auf Thrombin, bFGF oder geringere Konzentrationen
von FCS (2c). Die DNA-Synthese in Antwort auf 10% FCS (27,2 ± 7,8 mal
höher als
der Spiegel des [3H]-Thymidin-Einbaus ohne eine Stimulierung)
war signifikant größer (p < 0,05, gepaarter
Student-t-Test) als die Antwort auf 0,3 E/ml Thrombin (8,4 ± 3,1-fach),
3 nM EGF (4,5 ± 0,7)
oder 1% FCS (12,7 ± 0,4),
aber unterschied sich nicht signifikant von der Antwort auf 300
pM bFGF (22,5 ± 5,3).
-
Studien
zum zeitlichen Verlauf wurden auch ausgeführt, um zu bestimmen, ob die
Zugabe von 2-Methoxyoestradiol nach dem Aussetzen gegen die Mitogene
noch die DNA-Synthese hemmte. Die durch Thrombin (0,3 E/ml) stimulierte
DNA-Synthese wurde
gehemmt, wenn 2-Methoxyoestradiol (3 μM) bis zu 4 Stunden nach dem
Thrombin zugegeben wurde, wobei eine maximale Hemmung bei 2 Stunden
nach der Thrombin-Zugabe beobachtet wurde. Die Zugabe von 2-Methoxyoestradiol
zwischen 4 und 14 Stunden nach dem Thrombin ergab eine geringe Hemmung
(~20%), während
die Zugabe bei 18 Stunden oder später keine Wirkung auf die DNA-Synthese
in Anwesenheit dieses Mitogens hatte, wie in 2d gezeigt
ist. Später
wurden weitere Zeitpunkte untersucht, und diese Studien zeigten,
dass der höchste
Aktivitätsgrad
beobachtet wurde, wenn 2-Methoxyoestradiol entweder gleichzeitig
mit oder eine Stunde nach dem Thrombin zugegeben wurde, aber dass eine
signifikante Hemmung bis zu 6 Stunden nach der Thrombin-Zugabe fortbestand
(2d).
-
Beispiel 3
-
Wirkung von 2-Methoxyoestradiol
auf die Proteinsynthese und die Zellzahlen
-
Um
zu bestimmen, ob die Hemmung der DNA-Synthese auch einen Stillstand
der Zellzyklusprogression und eine Hemmung der Mitose zur Folge
hatte, wurden Messungen von sowohl der Proteinsynthese als auch
der Zellzahlen nach einer Inkubation für 48 Stunden mit den Mitogenen
durchgeführt.
Der Konzentrationsgrenzwert für
die Hemmung des Einbaus von [3H]-Leucin
in Anwesenheit von Thrombin (0,3 E/ml), FCS (1% Vol./Vol.) oder
bFGF (300 pM) betrug 1 μM
und entsprach den Ergebnissen für
die Hemmung des [3H]-Thymidin-Einbaus. Die maximale
prozentuale Verringerung der Antwort von etwa 30% war geringer als der
Wert, welcher bei der DNA-Synthese beobachtet wurde, und trat bei
3 μM auf.
Bei 10 μM
wurde keine signifikante Hemmwirkung in Anwesenheit von Thrombin
oder bFGF beobachtet, wie in 3 gezeigt
ist. 2-Methoxyoestradiol allein rief eine geringe Stimulation des
[3H]-Leucin-Einbaus bei 3 μM hervor.
Höhere
Konzentrationen (1 und 3 μM)
zeigten geringe Hemmwirkungen, und bei 10 μM wurde keine Wirkung beobachtet.
Diese Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst. Im Gegensatz
dazu waren die Erhöhungen
der Zellzahl als Antwort auf entweder FCS (1% Vol./Vol.) oder bFGF
(300 pM) für
eine Hemmung durch 2-Methoxyoestradiol empfindlicher als entweder
die Protein- oder die DNA-Synthese,
wobei eine vollständige
Hemmung der Proliferationsantworten bei 3 μM beobachtet wurde, wie in den 4a und b gezeigt ist.
-
Tabelle
3: Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf die Proteinsyntheseraten
in nicht stimulierten glatten Muskelzellen
-
Beispiel 4
-
Durch Serotonin stimulierter
[3H]-Leucin-Einbau in glatte Muskelzellen
-
Serotonin
(5HT) in Konzentrationen von 0,1 nM bis zu 10 μM hatte keine Wirkungen auf
den Einbau von [3H]-Thymidin, aber 10 nM
5HT erhöhten
den Einbau von [3H]-Leucin. Die vorherige
Inkubation mit 0,3–10 μM 2-Methoxyoestradiol
verringerte die durch 5HT (10 nM) stimulierte Steigerung der Proteinsynthese
in einer konzentrationsabhängigen
Weise, wie in Tabelle 4 zusammengefasst ist.
-
Tabelle
4: Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf die Proteinsyntheseraten
in mit 5HT stimulierten glatten Muskelzellen
-
Beispiel 5
-
Morphologische Wirkungen
von 2-Methoxyoestradiol
-
Morphologische
Veränderungen
einschließlich
der Manifestation eines abgerundeten Aussehens der normalerweise
spindelförmigen
Zellen wurden bei Konzentrationen von 3 und 10 μM 2-Methoxyoestradiol beobachtet.
Die Formveränderungen
setzten relativ schnell ein und waren innerhalb von 6 Stunden zu
beobachten und wurden für
die Dauer der Inkubation beibehalten. Diese Formveränderungen
waren solchen ähnlich, die
durch die Inkubation von Zellen mit dem Mikrotubulus-Auflösungsmittel
Colchicin (0,1–10 μM) ausgelöst wurden.
Der Steroidrezeptor-Antagonist RU486 [Stewart et al., 1995b] verringerte
die Formveränderungen
als Antwort auf entweder Colchicin oder 2-Methoxyoestradiol, aber
hatte keine Wirkung auf die Hemmung der DNA-Synthese durch 2-Methoxyoestradiol.
Diese Ergebnisse sind in 5 veranschaulicht.
-
Beispiel 6
-
Wirkungen von Analoga
von 2-Methoxyoestradiol
-
Mehrere
Verbindungen, die mit 2-Methoxyoestradiol verwandt sind, wurden
auf eine Hemmung der durch FCS (1%, Vol./Vol.) stimulierten DNA-Synthese
untersucht, einschließlich
der Stammverbindung 17β-Oestradiol
und dem unmittelbaren Vorläufer
2-Hydroxyoestradiol. Die niedrigeren Konzentrationen jeder dieser
Verbindungen erhöhten
die durch FCS (1%) stimulierte DNA-Synthese, wie in 6 gezeigt
ist. Bei höheren
Konzentrationen wurde die Verstärkung
umgekehrt, und eine Hemmung wurde bei 10 μM dieser Verbindungen beobachtet.
Die Hemmwirkung von 2-Hydroxyoestradiol (10 μM) entsprach derjenigen von
2-Methoxyoestradiol (10 μM).
Eine zweiphasige Wirkung wurde bei Analoga einschließlich 2-Methoxyoestron
und 2-Methoxyoestriol beobachtet, welche die durch Thrombin stimulierte
DNA-Synthese bei Konzentrationen bis zu 3 μM erhöhten, aber das Ausmaß der Verstärkung nahm
bei 10 μM
ab, wie in 7 gezeigt ist. Die Wirkungen
von 17β-Oestradiol
und 2-Hydroxyoestradiol auf die Proteinsynthese sind in Tabelle
5 gezeigt.
-
Tabelle
5: Wirkung von 2-Methoxyoestradiol auf die Proteinsyntheseraten
in nicht stimulierten glatten Muskelzellen
-
Die
Anmelder haben hierin gezeigt, dass 2-Methoxyoestradiol, ein natürlicher
Metabolit von 17β-Oestradiol,
von dem man bisher annahm, dass es inaktiv ist, entzündungshemmende
Aktivitäten
aufweist und die DNA-Synthese und die nachfolgende Teilung von glatten
Muskelzellen der Atemwege, die aus menschlichen Bronchien gezüchtet wurden,
hemmt.
-
Die
entzündungshemmende
Eigenschaft macht die Verbindung und deren Analoga bei der Behandlung
von entzündlichen
Erkrankungen, z. B. die Behandlung von Asthma und anderen chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen,
besonders solchen mit einer nachweisbaren PMN-Beteiligung, nützlich.
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Die
Hemmwirkung auf die DNA-Synthese ist nicht das Ergebnis einer Cytotoxizität, da die
Proteinsyntheseraten durch die Inkubation von Zellen mit den höchsten Konzentrationen
von 2-Methoxyoestradiol (10 μM)
nicht verändert
wurden und keine Zellablösung
von den Kulturplatten bei dieser Konzentration beobachtet wurde.
Ohne an einen angenommenen Mechanismus für die beobachteten Vorteile
gebunden zu sein, ist es möglich,
dass das Steroid die Zellen in der frühen G1-Phase des Zellzyklus hemmt (2,0 Stunden
nach dem Mitogen), woraus eine maximale Hemmung der DNA-Synthese
resultiert. Es bleibt zu beweisen, ob durch die Zugabe von 2-Methoxyoestradiol
nach dem Mitogen die antiproliferative Wirkung davon beibehalten
wird. 2-Methoxyoestradiol hemmte die Antworten auf bFGF, Thrombin
und FCS (1%) bei ähnlichen
Wirksamkeiten, was zeigt, dass die Wirkung für keines der Mitogene spezifisch
war. Diese Beobachtung legt nahe, dass 2-Methoxyoestradiol auf einen oder mehrere
frühe intrazelluläre signalgebende
Schritte einwirkt, welche durch jedes dieser Mitogene verwendet
werden. Trotzdem war die Hemmwirkung auf die DNA-Synthese überwindbar, wobei
höhere
Konzentrationen von FCS (10%) durch die Vorinkubation mit 2-Methoxyoestradiol
wesentlich weniger gehemmt werden. Diese Resistenz könnte durch
die stärkere
Antwort auf die höhere
Konzentrationen von FCS erklärt
werden, aber ein ähnliches
Argument kann nicht für
die Resistenz gegen die Hemmung angeführt werden, wenn das Mitogen
EGF ist, der schwächere
Antworten auslöste
als solche, die durch Thrombin, FCS 1% oder bFGF hervorgerufen wurden.
Jedoch können
die proliferativen Wirkungen von EGF und 10% FCS durch 2-Methoxyoestradiol
gehemmt werden. Die Anmelder haben noch keinen Hinweis darauf, dass
die Hemmung der DNA-Synthese mit der Hemmung der Zellproliferation
verknüpft
ist. Jedoch deutet die Tatsache, dass die letztere Wirkung bei niedrigeren
Konzentrationen von 2-Methoxyoestradiol beobachtet wird, darauf hin,
dass andere Wirkungen als die Hemmung der DNA- Synthese durch 2-Methoxyoestradiol ebenso
zu den antiproliferativen Wirkungen davon beitragen.
-
Mehrere
Analoga von 2-Methoxyoestradiol wurden untersucht, um zu bestimmen,
ob sie die antiproliferative Wirkung gemeinsam haben. Sowohl die
Stammverbindung 17β-Oestradiol
als auch der unmittelbare Vorläufer
2-Hydroxyoestradiol erhöhten
bei niedrigeren Konzentrationen die DNA-Synthese als Antwort auf FCS
(1%) und hemmten die DNA-Synthese bei 3 und 10 μM. Es wurde nicht überprüft, ob diese
Veränderungen
bezüglich
der DNA-Synthese entsprechende Veränderungen bei der Zellproliferation
zur Folge hatten. Die Steigerung der durch Thrombin stimulierten
DNA-Synthese durch 2-Methoxyoestron und 2-Methoxyoestriol zeigte
eine glockenförmige
Konzentration-Antwort-Kurve, wobei eine geringere Wirkung bei den
höheren
Konzentrationen beobachtet wurde. Zusammenfassend deuten die Beobachtungen
der Anmelder darauf hin, dass 2-Methoxyoestradiol das wirksamste
Analogon der untersuchten Analoga ist, was mit früheren Beobachtungen bei
den proliferativen Antworten von Endothelzellen im Einklang steht
[Fotsis et al., 1994].
-
Es
kann auch möglich
sein, die Stammverbindung 17β-Oestradiol
zusammen mit Mitteln zu verabreichen, welche den Metabolismus zu
der aktiven Verbindung induzieren. Zum Beispiel können Induktoren
von P450-Cytochrom und von Catecholamin-Methyltransferase verwendet
werden. Hemmstoffe von Arylsulphatase können auch in Betracht gezogen
werden.
-
Die
antiproliferative Wirkung von 2-Methoxyoestradiol und dessen Fähigkeit,
die durch 5HT induzierten Steigerungen der Proteinsynthese zu verringern,
weisen sowohl auf antihyperplastische als auch antihypertrophe Wirkungen
hin. Es gibt einen zwingenden Hinweis für eine Hyperplasie und eine
Hypertrophie in asthmatischen Atemwegen [Ebina et al., 1993], die
zu einem großen
Teil zu dem Phänomen
einer AHR beitragen [James et al., 1989]. Verringerungen bei einer
AHR sind bei einigen Asthmatikern mit einer vollständigen Rückbildung
der Symptome assoziiert [Platts-Mills et al., 1987]. Außerdem wird
von allen strukturellen Veränderungen,
die bei der Umbaureaktion in der Atemwegswand bei Asthma dokumentiert
wurden, eine Vermehrung der glatten Muskelzellen in den Atemwegen
als von größter Wichtigkeit
angesehen [Pare & Bai,
1995]. Folglich würde
eine Verbindung wie 2-Methoxyoestradiol, welche die Wachstumsreaktion
von glatten Muskeln in den Atemwegen verhindert, eine AHR verringern
und daher die Symptome von Asthma vermindern. Zusätzlich ist
es wahrscheinlich, dass die antiangiogene Aktivität von 2-Methoxyoestradiol
[Fotsis et al., 1994] die Umbaureaktion begrenzt, da nachgewiesen
worden ist, dass es eine angiogene Komponente bei dem Umbau gibt [Kuwano
et al., 1993]. Es scheint wahrscheinlich zu sein, dass diese Angiogenese
erforderlich ist, um den Stoffwechselanforderungen der vergrößerten Gewebemasse
zu genügen.
Daher kann eine Verhinderung der Angiogenese die Umbaureaktion zum
Stillstand bringen, unabhängig
von irgendwelchen direkten Hemmwirkungen von 2-Methoxyoestradiol
auf den glatten Muskel und andere Zelltypen.
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Eine
Reihe von anderen Eigenschaften von 2-Methoxyoestradiol sind wahrscheinlich
bei der Behandlung von Asthma von therapeutischem Nutzen, einschließlich seiner
nachgewiesenen Fähigkeit,
die Mikrotubulusbildung zu unterbrechen [D'Amato et al., 1994], welche die exocytotische
Freisetzung von Entzündungsvermittlern
aus Mastzellen, Makrophagen und Eosinophilen verringern kann.
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Die
Daten der Anmelder zeigen, dass 2-Methoxyoestradiol die antigeninduzierte
Degranulation von Mastzellen hemmt. Diese Aktivität begünstigt die
Verwendung von 2-Methoxyoestradiol bei einem großen Bereich von allergischen
Zuständen
einschließlich
allergischer Rhinitis und atopischer Hautzustände. Die Hemmung der Aktivierung
von peritonealen Makrophagen des Meerschweinchens durch fMLP deutet
darauf hin, dass die Wirkung von 2-Methoxyoestradiol über Ereignisse
hinaus, die mit dem Cytoskelett assoziiert sind, ausgedehnt werden
kann, da fMLP die mit dem G-Protein verbundenen Rezeptoren anstatt
die Phagocytose aktiviert.
-
Zusätzlich können auch
die Antioxidans-Aktivitäten
von 2-Methoxyoestradiol vorteilhaft sein, da die drei wichtigsten
Entzündungszelltypen,
die an einer Entzündung
der Atemwege beteiligt sind, jeweils die Fähigkeit besitzen, große Mengen
an Sauerstoffradikalen zu erzeugen, und zusammen mit Stickstoffoxid
eine wesentliche Oxidans-Schädigung
hervorrufen können.
Diese Aktivitäten
begünstigen
ebenfalls die Verwendung von 2-Methoxyoestradiol bei der Behandlung
einer chronisch-obstruktiven
Erkrankung der Atemwege, bei der für Sauerstoffradikale eine wichtige
Rolle hinreichend bewiesen ist und es einen Hinweis auf einen Umbau
der Atemwegswand gibt [Kuwano et al., 1993]. Schließlich zeigen
mehrere Studien, dass 2-Methoxyoestradiol und verwandte Verbindungen
den Calciumeinstrom in glatten Muskel verringern [Goyache et al.,
1995], was, falls auch für
den glatten Muskel der Atemwege nachgewiesen, dem Bronchospasmus
bei Asthma entgegenwirken würde.
-
Die
hierin erwähnten
Referenzen sind auf den folgenden Seiten aufgeführt.
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