DE69736567T2 - Behälter in form von mikrosphären zur gesteuerten freisetzung - Google Patents

Behälter in form von mikrosphären zur gesteuerten freisetzung Download PDF

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Description

  • Diese Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen zur gesteuerten Freisetzung in der Form von Mikrosphären, die einen oder mehrere Bestandteile enthalten, die mit einer kontrollierten Rate verabreicht werden sollen, und auf die Mikrosphären selbst. Formulierungen, die kontrolliert verabreicht werden, werden in einer Vielzahl von Industriezweigen und für eine Vielzahl von Produkten verwendet wie landwirtschaftliche Produkte (Düngemittel, Unkrautvernichtungsmittel, Bodennährstoffe, etc.) pharmazeutische Wirkstoffe und Arzneimittel, Duftstoffe und Kosmetika. Zusammensetzungen zur gesteuerten Freisetzung ermöglichen die Anwendung eines Produktes, das eine relativ konzentrierte Menge eines aktiven Bestandteils, welcher verabreicht werden soll (manchmal als der „aktive Bestandteil" bezeichnet), enthält, der dann relativ langsam und über einen relativ langen Zeitraum angewandt oder verabreicht wird. Das erlaubt beispielsweise die Anwendung eines Pestizids oder eines Arzneistoffes über einen langen Zeitraum, um eine gleichmäßige Behandlung zu bewirken, im Gegensatz zu einer schnellen Freisetzung des Bestandteils, die dazu führen kann, dass zu Beginn mehr Material als nötig zugeführt wird, oder später eine unzureichende Menge an Material zur Verfügung steht. Die Verwendung von Formulierungen zur gesteuerten Freisetzung ermöglicht die Anwendung und Handhabung von Materialien mit einer höheren Konzentration an aktivem Bestandteil, während die toxischen Folgen einer solchen Konzentration minimiert werden, weil zu einer gegebenen Zeit nur eine relativ begrenzte Menge an aktivem Bestandteil einwirkt.
  • Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Zusammensetzungen zur gesteuerten Freisetzung. Eine solche Art umfasst das Einschließen oder Einkapseln des aktiven Bestandteils in Mikrosphären. Für die Landwirtschaft können den aktiven Bestandteil enthaltende Mikrosphären hergestellt werden, welche in Wasser dispergierbar sind und damit in konventionellen Sprühvorrichtungen verwendet werden können.
  • Eine Technik zur Herstellung von Mikrosphären ist als „Lösungsmittelverdampfungs"-Technik oder Verfahren bekannt. In dieser Art von Verfahren wird ein aktiver Bestandteil zusammen mit Additiven in einem Lösungsmittel gelöst und mit einer ein Polymer enthaltenden wässrigen Lösung vermischt, welches später die Wand der einkapselnden Sphäre bildet. Das Gemisch liegt in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion vor, wobei die organische Phase die Form von Polymertröpfchen hat, die eine Lösung des aktiven Bestandteils umgeben. Das Lösungsmittel (zusammen mit dem Wasser) wird dann verdampft, so dass Mikrosphären gebildet werden. Ein typisches Verfahren dieser Art wird in der Veröffentlichung von Tefft et al., Proc. Int. Symp. Control. Rel. Bioact. Mater., S. 19 (1992) beschrieben, die den Titel „Mirkosphären zu gesteuerten Freisetzung von Herbizidformulierungen" trägt. Dieser Artikel beschreibt die Herstellung von Mikrosphären, die aus Ethylzellulose oder einem Polyarylpolymer bestehen, und das Herbizid Dicamba als aktiven Bestandteil einschließen, durch Lösen von Dicamba und dem Polymer in Methylenchlorid, Emulgieren dieser Lösung in einer wässrigen, Polyvinylalkohol und Natriumdodecylsulfat enthaltenden Lösung, Rühren und Verdampfen des Lösungsmittels im Vakuum.
  • Es wurde jedoch gefunden, dass die Herstellung von Mikrosphären mittels des Lösungsmittelverdampdungsverfahrens zu Mikrosphären führen kann, die zwar gesteuerte Freisetzung ermöglichen, aber bei denen die Freisetzung des aktiven Bestandteils trotzdem zu schnell ist. Eine zu schnelle Freisetzung kann in bestimmten Situationen aus den oben genannten Gründen nicht wünschenswert sein, z.B. führt es zu einer Überdosis des aktiven Bestandteils oder zu seiner Verschwendung.
  • Diese Erfindung umfasst die Herstellung von Mikrosphären eines zu verabreichenden Bestandteils mittels des Lösungsmittelverdampfungsverfahrens, bei dem ein Plastifizierer, der aus der aus Phtalatestern, Phosphatestern, Citratestern, Sebazatestern, Glycerin, Triacetin und acetyliertem Monoglycerid gebildeten Gruppe ausgewählt wird, eingeschlossen ist.
  • In anderer Hinsicht umfasst diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Mikrosphären, die einen zu verabreichenden Bestandteil enthalten, Folgendes:
    • (a) Herstellen einer organischen Phase, die eine Lösung eines zu verabreichenden Bestandteils, ein Polymer und einen Plastifizierer umfasst, der aus der aus Phtalatestern, Phosphatestern, Citratestern, Sebazatestern, Glycerin, Triacetin und acetyliertem Monoglycerid gebildeten Gruppe ausgewählt wird, in einem organischen Lösungsmittel;
    • (b) Herstellen einer wässrigen Phase, die eine wässrige Lösung eines Emulgators umfasst;
    • (c) Kombinieren der organischen und der wässrigen Phasen unter emulgierenden Bedingungen, um eine Emulsion der organischen Phase in der wässrigen Phase zu bilden; und
    • (d) Verdampfen des Lösungsmittels, um das Polymer, den Plastifizierer und den zu verabreichenden Bestandteil umfassende Mikrosphären zu bilden.
  • In nochmals anderer Hinsicht umfasst diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Mikrosphären, die „leer" sind, d.h., die keinen zu verabreichenden Bestandteil enthalten. Solche leere Mikrosphären können später mit einem oder mehreren aktiven Bestandteilen beladen werden.
  • Die Erfindung umfasst dabei das oben genannte Verfahren zur Herstellung ebenso wie die Produkte aus dem besagten Verfahren, leere Mikrosphären oder den zu verabreichenden Bestandteil enthaltende Mikrosphären.
  • Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mikrosphären erfolgt unter Anwendung der Lösungssmittelverdampfungstechnik, die im Allgemeinen oben beschrieben wurde, aber unter zusätzlicher Verwendung eines Plastifizierers.
  • In diesem Verfahren werden zwei Lösungen hergestellt: Eine organische Lösung, die ein Polymer, einen Plastifizierer und (wenn die herzustellenden Mikrosphären „beladen" sein sollen) zu verabreichendes Material („aktiven Bestandteil") enthält, und eine wässrige Lösung, die ein Emulgiermittel enthält. Diese Lösung kann Polyvinylalkohol enthalten, der als Emulgiermittel dienen kann und/oder die Viskosität steuern kann. Diese zwei Lösungen werden dann unter solchen Bedingungen vereinigt, unter denen sie eine Emulsion der organischen Phase in der wässrigen Phase bilden, die dann in ein verkapseltes Produkt überführt wird, das aus einem Polymer und einem Plastifizierer bestehende Mikrosphären umfasst (und den zu verabreichenden Bestandteil enthält), indem das Lösungsmittel entweder in der Hitze oder im Vakuum verdampft wird.
  • Das im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Polymer kann unter einer großen Anzahl von Arten ausgewählt werden, von denen bekannt ist, dass sie bei der Herstellung von Formulierungen zur gesteuerten Freisetzung nützlich sind. Diese schließen sowohl synthetische Polymere wie natürliche Polymere als auch ihre Derivate ein.
  • Synthetische Polymere schließen z.B. Vinylpolymere, Polyamide, Polyharnstoffe, Polyurethane, Polyester, Acrylate, Methacrylate, Polyarylsulfon, Acrylat-methacrylat-Copolymere und polymere Polyethylenoxidharze wie diejenigen, die unter dem Handelsnamen POLYVOX verkauft werden, ein.
  • Natürlich vorkommende Polymere und ihre Derivate schließen Materialien wie Zellulosematerialien, Stärke, Lignine, pflanzliche Gummis, Alginate und Derivate davon wie Polysaccharide, Proteine, Schellack und Harze ein. Das Polymer kann auch ein Gemisch von einem oder mehreren der oben genannten synthetischen oder natürlich vorkommenden Materialien sein.
  • Der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Plastifizierer wird unter Phtalatestern, Phospatestern, Citratestern, Sebazatestern, Glyzerin, Triacetin und acetyliertem Monoglycerid ausgewählt. Beispiele für den Plastifizierer der oben genannten Arten schließen Dimethy-, Diethyl-, Dipropyl-, Dibutyl-, Dibutoxiethyl- und Dioctylphtalate; Tricresyl- und Triphenylphosphate; Triethyl-, Tributyl- und Acetyltributylcitrate und Dibutylsebacat ein.
  • Zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugte Polymere sind Zellulosepolymere und Derivate davon. Bevorzugte Plastifizierer sind Phthalatester.
  • Die Wahl des Plastifizierers zur Verwendung mit einem bestimmten Polymer beherrscht der Fachmann auf dem Gebiet und im Allgemeinen kann jede der oben genannten Arten von Plastifizieren mit jedem der oben genannten Polymere kombiniert oder verwendet werden, wobei die Auswahl des Plastifizierers so erfolgt, dass optimale Wirkungen erzielt werden.
  • Der zu verabreichenden Bestandteil kann eine Chemikalie oder ein anderer Bestandteil zur Verwendung in der Landwirtschaft sein, ein Arzneistoff oder anderer medizinischer Bestandteil, ein Duftstoff, ein Kosmetikum oder jede andere Art von Bestandteil, für den gesteuerte Freisetzung oder Verabreichung wünschenswert ist. Landwirtschaftliche Stoffe schließen Pestizide ein (z.B. Herbizide, Insektizide, Fungizide, Bakterizide und Ähnliche), Pflanzenwachstumsregulatoren, Düngemittel und Bodennährstoffe. Die Mikrosphären können mehr als einen zu verabreichenden Bestandteil enthalten, z.B. eine Kombination von zwei oder mehr Pestiziden oder zwei oder mehr Arzneistoffen.
  • Bevorzugte landwirtschaftliche Stoffe schließen λ-Cyhalothrin [1α(S*),3α(Z)]-(±)Cyano(3-phenoxybenzyl)-(2-chlor-3,3,3-trifluor-1-propenyl)-2,2-dimethylcyclopropancarboxilat, Paraquat [1,1'-Dimethyl-4,4'-bipyridiniumdichlorid oder andere Salze], Napropramid (N,N-Diethyl-2-α-naphthoxi)propionamid) und Fuazifopbutyl{butyl(R oder RS)-2-[4-[[5-(trifluormethyl)-2-pyridinyl]oxi]phenoxi]propanoat}.
  • Das im Verfahren verwendete Lösungsmittel wird unter typischen Lösungsmitteln auf der Grundlage von drei Eigenschaften ausgewählt. Erstens muss das Lösungsmittel das Polymer, den Plastifizierer und den zu verabreichenden Bestandteil lösen (wenn die herzustellenden Mikrosphären „beladen" sind). Zweitens sollte das Lösungsmittel vorzugsweise einen relativ niedrigen Siedepunkt haben, so dass es durch Verdampfung leicht entfernt werden kann. Drittens muss das Lösungsmittel mit Wasser nichtmischbar sein. Verwendbare Lösungsmittel schließen Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Heptan, Cyclohexan und Ähnliche, und chlorierte Lösungsmittel wie Dichlormethan ein.
  • Das Emulgiermittel kann irgendeines einer Anzahl von Arten sein, von denen bekannt ist, dass sie die Bildung von Emulsionen verursachen, wenn organische und wässrige Phasen vermischt werden. Typische Emulgiermittel schließen Tenside wie Polyethylenglycolether linearer Alkohole, ethoxilierte Nonylphenole, Naphthalinsulfonate, Ethylenoxid/Propylenoxid-Block-Copolymere, Alkalimetall/Alkylsulfate und andere Salze und Ähnliches ein.
  • Die organische Phase enthält typischerweise 1 bis 50 Gew.-% Polymer und zwischen 0,1 und 20 Gew.-% Plastifizierer, abhängig von der Art des Polymers, des Plastifizierers und des Lösungsmittels. Die wässrige Phase enthält typischerweise 0,1 bis 20 Gew.-% Emulgiermittel und optional 1 bis 30 Gew.-% Polyvinylalkohol. Die Zusammensetzung des fertigen Mikrosphäreproduktes beträgt zwischen 5 und 80 Gew.-% Polymer, 0,5 bis 10 Gew.-% Plastifizierer und bis zu 70 Gew.-% des zu verabreichenden Bestandteils. Die Mikrosphären haben einen Durchmesser zwischen 3 und 300 Mikrometer.
  • Die Herstellung von Mikrosphären unter Verwendung von Zellulosepolymeren (z.B. Ethylzellulose) mittels des Lösungsmittelverdampfungsverfahrens ist nicht neu. So wird z.B. die Herstellung von sehr kleinen Mikrosphären (Durchmesser 0,2 – 1 Mikrometer) aus plastifizierten Ethylzellulosepolymeren von Ghebre-Sellassie et al., Pharmaceutical Technology, S 96 (September 1998) beschrieben. Solche Mikrosphären wurden jedoch zur Verwendung in einem Film zur gesteuerten Freisetzung hergestellt, und sollten einen zu verabreichenden Bestandteil beschichten, statt den Bestandteil enthalten. Zusätzlich sind solche Mikrosphären, die ungefähr einen Durchmesser von 0,2 bis 1 Mikrometer haben, viel kleiner als die der vorliegenden Erfindung (mit einem Durchmesser von zwischen 3 und 300 Mikrometer).
  • In der Veröffentlichung von Tefft et al. werden andererseits Mikrosphären mit Größen hergestellt, die mit den erfindungsgemäß hergestellten Mikrosphären vergleichbar sind und die einen zu verabreichenden Bestandteil (das Herbizid Dicamba) enthielten. Es ist jedoch gefunden worden, dass die von Tefft et al. ohne Verwendung eines Plastifizierers hergestellten Mikrosphären die Form dünnwandiger Hohlsphären hatten, die Dicamba enthielten, während die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten keine Hohlsphären sind, sondern eine Schwammstruktur haben, die es erlaubt, dass der freizusetzende Bestandteil mit einer langsameren Rate freigesetzt wird. Vorteile einer solchen langsameren Verabreichungsrate sind u.a. geringere Toxizität des zu handhabenden Materials und besser gesteuerte Verwendung des Bestandteils.
  • Wegen ihrer schwammartigen Struktur können die erfindungsgemäßen Mikrosphären (im Gegensatz zu den Hohlsphären von Tefft et al.) „leer" hergestellt werden, d.h. ohne dass sie einen zu verabreichenden Bestandteil enthalten. Ein solcher Bestandteil kann zu einem späteren Zeitpunkt zugeführt werden, z.B. durch Aufsaugen oder durch Tunken der Mikrosphären in eine Lösung des Bestandteils, Aufsprayen des Bestandteils auf die Sphären oder Vermischen des Bestandteils und der Sphären in einem Mischer. Leere Mikkosphären werden mittels Durchführen des hier beschriebenen Verfahrens hergestellt, mit der Einschränkung, dass kein zu verabreichender Bestandteil eingeschlossen ist.
  • Die Herstellung leerer, später zu beladender Mikrosphären ist in verschiedenen Situationen vorteilhaft. Z.B. wenn es wahrscheinlich ist, dass die eingekapselten Produkte lange Zeit gelagert werden, könnte der aktive Bestandteil während der Lagerung anfangen, aus den Kapseln zu migrieren. Die Herstellung leerer Kapseln würde eine getrennte Lagerung über einen langen Zeitraum der Kapseln und des aktiven Bestandteils erlauben, wobei das „beladene" Vinylprodukt relativ kurz vor der erwarteten Verwendung hergestellt wird. Die Herstellung leerer Kapsel kann auch in einer Mehrproduktanlage vorteilhaft sein, in der Mikrosphären mit unterschiedlichen zu verabreichenden Bestandteilen beladen werden können.
  • Die Größe der Mikrosphären hängt zu einem großen Maße von der Geschwindigkeit ab, mit der die Emulsion gerührt wird. Je höher die Geschwindigkeit, desto kleiner die in der wässrigen Lösung gebildeten Tröpfchen aus aktivem Bestandteil plus Polymer. Bevorzugte Rührgeschwindigkeiten sind 500 – 2500 Upm. Die resultierenden Mikrosphären bilden ein trockenes, frei fließendes Pulver, das eine hohe Beladung mit aktivem Bestandteil oder zu verabreichendem Bestandteil haben kann. Darüberhinaus kann das Herstellverfahren bei Raumtemperatur ausgeführt werden und benötigt keine erhöhten Temperaturen oder teuere Ausrüstung.
  • Das Folgende stellt Beispiele für die Herstellung erfindungsgemäßer Mikrosphären dar.
  • Allgemeines Verfahren
  • Ethylzellulose (Ethoxylgehalt 48 %) wurde in Dichlormethan gelöst, so dass sich eine Polymerlösung mit 3,5 % (Gewicht/Volumen) ergab. Dann wurde in dieser Lösung die angegebene Menge Diethylphalat gelöst, gefolgt von den angegebenen Mengen des Insektizids λ-Cyhalothrin. Die Mengen an λ-Cyhalothrin wurden so ausgewählt, dass zwischen 100 und 300 Gew.-% dieser Substanz, relativ zur Menge des in der Lösung gelösten Polymers, zur Verfügung standen.
  • Die Lösung wurde dann in einer wässrigen, 5 Gew.-% Polyvinylalkohol und zu diesem Zeitpunkt 0,01 Gew.-% Natriumdodecylsulfat enthaltenden Lösung emulgiert. Das Gemisch wurde dann 15 Minuten lang mit den angegebenen Geschwindigkeiten bei Raumtemperaturen gerührt, dann wurde Hochvakuum mit einer Quecksilberpumpe (ungefähr 25 Inch) angelegt, um das Lösungsmittel Dichlormethan zu entfernen. Die Mikrosphären wurden mittels Filtration gewonnen, in Wasser, das 0,5 Gew.-% Natriumdodecylsulfat enthielt, resuspendiert und getrocknet.
  • Vergleichsbeispiele
  • Unter Verwendung desselben allgemeinen Verfahrens wie oben, aber ohne die Zugabe von Diethylphalat, wurden λ-Cyhalothrin enthaltende Mikrosphären erhalten.
  • Die Tabelle fasst die Ergebnisse dieser Versuche zusammen.
  • Figure 00070001
  • Figure 00080001
  • Die entsprechend der Erfindung hergestellten Mikrosphären wurden mit denjenigen, die gemäß dem Vergleichsbeispiel hergestellt wurden, mittels Rasterelektonenmikroskop und gewöhnlichem Mikroskop verglichen. Es wurde beobachtet, dass die erfindungsgemäß hergestellten Mikrosphären rau sphärisch mit einer ungleichmäßigen äußeren Oberfläche und hoher Porosität waren, während diejenigen, die gemäß dem Vergleichsbeispiel hergestellt worden waren, glatte sphärische Oberflächen hatten, bei denen nur einige Poren sichtbar waren.
  • Beide Mikrosphärearten wurden mit einem Rasiermesser zerschnitten und erneut betrachtet. Es zeigte sich, dass die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten eine hochgradig poröse Oberfläche ebenso wie eine hochgradig poröse innere Struktur, die einem Schwamm ähnelt, haben. Dagegen zeigte sich, dass diejenigen, die im Vergleichsbeispiel hergestellt wurden, hohle Zentren mit einer Anzahl kleiner Löcher in der Außenhülle haben. Diese Kombination von poröser, schwammartiger Struktur macht die erfindungsgemäßen Mikrosphären enorm geeignet für Anwendungen, bei denen eine hohe Beladung mit zu verabreichendem Material kombiniert mit einer langsamen Freisetzungsrate wünschenswert ist.

Claims (12)

  1. Verfahren zur Herstellung poröser Mikrosphären mit einem Durchmesser zwischen 3 und 300 Mikrometern, umfassend: (a) Herstellen einer organischen Phase, die eine Lösung aus einem Polymer und einem Plastifizierer aufweist, der aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Phthalatestern, Phosphatestern, Zitratestern, Sebacatestern, Glycerol, Triacetin und acetylierten Monoglyceriden besteht, in einem organischen Lösungsmittel; (b) Herstellen einer wässrigen Phase, die eine wässrige Lösung aus einem oder mehreren Emulgatoren aufweist; (c) Kombinieren der organischen und wässrigen Phasen unter emulgierenden Bedingungen, um eine Emulsion der organischen Phase in der wässrigen Phase zu bilden; und (d) Verdampfen des Lösungsmittels, um Mikrosphären zu bilden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Mikrosphären des Weiteren einen zu verabreichenden Bestandteil enthalten, wobei der zu verabreichende Bestandteil in der organischen Phase enthalten ist, die im Schritt (a) hergestellt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem der zu verabreichende Bestandteil eine landwirtschaftliche Chemikalie, ein Pharmazeutikum, eine Medizin, ein Kosmetikum oder ein Duft ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem der zu verabreichende Bestandteil eine landwirtschaftliche Chemikalie ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der zu verabreichende Bestandteil ein Fungizid oder ein Bakterizid ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das Polymer ein Zellulosepolymer oder ein Derivat hiervon ist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem der Plastifizierer ein Phthalatester ist.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem der Emulgator Polyvinylalkohol aufweist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem das Polymer in der organischen Phase in einer Menge von 1 bis 50 Gewichtsprozent vorliegt und der Plastifizierer in der organischen Phase in einer Menge von 0,1 und 20 Gewichtsprozent relativ zu dem Polymer vorliegt.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, bei dem die Mikrosphären bis zu 70 Gewichtsprozent des zu verabreichenden Bestandteils enthalten.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem das Polymer in der organischen Phase in einer Menge von zwischen 1 und 50 Gewichtsprozent enthalten ist und der Plastifizierer in einer Menge von zwischen 0,1 und 20 Gewichtsprozent enthalten ist.
  12. Erzeugnis, das durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11 erhalten ist.
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