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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Enzym mit cellulolytischer Aktivität bei hoher
Temperatur, insbesondere eine Endoglucanase; eine klonierte DNA-Sequenz,
die das Enzym mit cellulolytischer Aktivität kodiert; ein Verfahren zum
Bereitstellen eines Gens, das ein solches Enzym kodiert; ein Verfahren
zum Herstellen des Enzyms; eine Enzymzusammensetzung enthaltend
das Enzym mit cellulolytischer Aktivität; und die Verwendung dieses
Enzyms und dieser Enzymzusammensetzung für eine Reihe industrieller
Anwendungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Cellulasen
oder cellulolytische Enzyme sind Enzyme, die in die Hydrolyse von
Cellulose einbezogen sind. Es ist bekannt, dass es bei der Hydrolyse
nativer Cellulose drei Haupttypen von Cellulaseenzymen gibt, die
darin einbezogen sind, nämlich
Cellobiohydrolase (1,4-beta-D-Glucancellobiohydrolase, EC 3.2.1.91),
Endo-beta-l,4-glucanase
(Endo-1,4-beta-D-glucan-4-glucanohydrolase, EC 3.2.1.4) und beta-Glucosidase
(EC 3.2.1.21).
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Insbesondere
die Endoglucanasen (EC Nr. 3.2.1.4) bilden eine interessante Gruppe
von Hydrolasen für
die genannten industriellen Verwendungen. Endoglucanasen katalysieren
die Endohydrolyse von 1,4-beta-D-glycosidischen Bindungen in Cellulose,
Cellulosederivaten (wie zum Beispiel Carboxymethylcellulose und
Hydroxyethylcellulose), Lignin, beta-l,4-Bindungen in gemischten
beta-1,3-Glucanen wie zum Beispiel beta-D-Glucanen oder Xyloglucanen
aus Getreiden oder anderem Pflanzenmaterial, das Cellulosebestandteile enthält. Der
offizielle Name ist Endo-1,4-beta-D-glucan-4-glucanohydrolase, aber
die Abkürzung
Endoglucanase wird in der vorliegenden Beschreibung verwendet. Bezug
genommen werden kann auf T.-M. Enveri, „Microbial Cellulases" in W.M. Fogarty,
Microbial Enzymes and Biotechnology, Applied Science Publishers,
S. 183-224 (1983); Methods in Enzymology, (1988) Bd. 160, S. 200-391
(herausgegeben von Wood, W.A. und Kellogg, S.T.); Béguin,
P., „Molecular
Biology of Cellulose Degradation",
Annu. Rev. Microbiol. (1990), Bd. 44, S. 219-248; Béguin,
P. und Aubert, J-P., „The
biological degradation of cellulose", FEMS Microbiology Reviews 13 (1994)
S. 25-58; Henrissat, B., „Cellulases
and their interaction with cellulose", Cellulose (1994), Bd. 1, S. 169-196.
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Cellulasen
werden von einer großen
Anzahl von Mikroorganismen, die Pilze, Actinomyceten, Myxobakterien
und echte Bakterien einschließen,
aber auch von Pflanzen synthetisiert. Insbesondere Endoglucanasen
einer großen
Vielzahl von Spezifitäten
wurden bereits identifiziert. Viele bakterielle Endoglucanasen wurden
bereits beschrieben (Henrissat, B. und Bairoch, A. (1993) Biochem
J. 293: 781-788; Gilbert, H.J. und Hazlewood, G.P. (1993) J. Gen.
Microbiol. 139: 187-194).
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Der
Unterstamm Clostridia ist eine sehr unterschiedliche Gruppe von
anaeroben Bakterien, die physiologisch sehr verschiedene Genera
umfaßt.
Früher
wurde Clostridium als ein Genus betrachtet einschließlich aller
Endosporen-bindenden anaeroben Bakterien. Allerdings ergab die Einführung molekularer
taxonomischer Hilfsmittel wie zum Beispiel 16S rDNA-Segenzierung,
dass die Gruppe in einem Maß heterogen
ist, das weit über
das eines Genus hinaus geht. Darüber
hinaus wurden verschiedene Genera nicht Sporenbildender Anaerobia
innerhalb von Clostridia klassifiziert, von denen sich herausstellte,
dass sie eine übergeordnete
taxonomische Gruppe, einen Unterstamm, darstellen. Dies stimmt mit
den hoch verschiedenen Habitaten für diese Organismen überein.
Der Unterstamm Clostridia zum Beispiel enthält Spezies mit optimaler Wachstumstemperatur
eines sehr breiten Bereichs.
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Der
Genus Dictyoglomus enthält
extrem thermophile anaerobe Bakterien, die phylogenetisch innerhalb
des Unterstamms Clostridia lokalisiert sind. Dictyoglomus spp. sind
unter den thermophilsten Organismen innerhalb des Unterstamms Clostridia.
In dem phylogenetischen Stammbaum hinsichtlich 16S rDNA erscheint Dictyoglomus
mit anderen thermophilen Genera wie zum Beispiel Thermoanaerobacter,
Thermoanaerobacterium und Syntrophomonas als engste Verwandte. Allerdings
bildet Dicryoglomus eine tiefliegende Verzweigung, was bestätigt, dass
Dictyoglomus tatsächlich
als ein separater Genus betrachtet werden sollte.
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Dictyoglomus
sp.-Stamm B1 wurde aus einer Schlamm- und Pulpeprobe aus einem Pulpenmasse-Kühltank,
d.h. aus einer von Menschen hergestellten thermophilen Umgebung,
isoliert. Eine Xylanase dieses Organismus wurde im Hinblick auf
ein Temperaturoptimum (um 90 °C)
beschrieben. Die Xylanaseproduktion dieses Stammes wurde Studien
hinsichtlich der Optimierung der Fermentation unterzogen. Von dem
Vorhandensein von Endoglucanase aus Spezien des Genus Dictyoglomus
wurde niemals berichtet. Innerhalb des Stammes Clostridia wurden
Cellulasen aus einigen Spezies beschrieben, von denen einige wenige
thermophil sind. In wenigen Fällen
wurde die Thermostabilität
von Endoglucanasen bestimmt, wobei eine der am häufigsten untersuchten Spezies
Clostridium thermocellum ist, von der bewiesen wurde, dass sie bis
zu 80 °C
stabil ist. Thermoanaerobacter cellulyticus produziert mindestens
zwei Endoglucanasen mit Stabilität
bis zu 80 °C. Auch
von einem Stamm von Thermotoga maritima wurde gezeigt, dass er zwei
thermostabile beta-Glucanasen produziert (Liebl et al. (1996) Microbiol.
Immunol. 142: 2533-2542).
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Bezug
genommen werden kann auf Hudson et al. (1991) The cellulase activity
of an extreme thermophile, Appl. Microbiol. Biotechnol. 35: 270-273;
Mathrani und Ahring (1991) Isolation and characterization of strictly
xylan-degrading Dictyoglomus from manmade thermophilic environment,
Arch. Microbiol. 157: 13-17; Adamsen et al. (1995) Optimization
of extracellular xylanase production by Dictyoglomus sp B1 in continuousculture,
Appl. Microbiol. Biotechnol. 44: 327-332; Maidak et al. (1994) The
Ribosomal Database Project, Nuc. Acids Res. 22: 3485-3487; Honda
et al. (1987) Cloning and expression in E. coli of a Thermoanaerobacter
cellulyticus gene encoding for heatstable beta-glucanase, Appl.
Microbiol. Biotechnol. 25: 480-483; Honda et al. (1988) Isolation
of a new cellulase gene from a thermophilic anaerobe and its expression
in E. coli, Appl. Microbiol. Biotechnol. 29: 264-268.
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Eine
sehr wichtige industrielle Verwendung von cellulolytischen Enzymen
ist die Verwendung zur Behandlung von Cellulosetextil oder Gewebe,
z.B. als Bestandteil in Detergenzzusammensetzungen oder als Faserweichmacherzusammensetzungen,
zum Biopolieren neuer Fasern, Textilfertigteilveredelung und zum
Erhalten eines „stone-washed"-Aussehens von Cellulose-enthaltenden
Fasern, insbesondere Denim, und es wurden einige Verfahren für eine solche
Behandlung vorgeschlagen, z.B. in GB-A-1 368 599, EP-A-0 307 564 und
EP-A-0 435 876, WO 91/17243, WO 91/10732, WO 91/17244, WO 95/24471
und WO 95/26398. Eine andere wichtige industrielle Verwendung von
cellulytischen Enzymen ist in Verwendung zur Behandlung von Papierpulpe,
z.B. zum Verbessern des Entwässerns
oder zum Deinking von recyceltem Papier.
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Es
ist auch bekannt, dass Cellulasen eine Cellulosebindedomäne (eine
CBD) haben oder nicht haben können.
Die CBD verstärkt
die Bindung des Enzyms an eine Celluloseenthaltende Faser und erhöht die Wirksamkeit
des katalytisch aktiven Teils des Enzyms.
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Es
gibt einen Bedarf, wirtschaftlich umsetzbare Cellulaseenzymzubereitungen
bereitzustellen, die für solche
Anwendungen verwendet werden können,
wo eine Cellulaseaktivität,
vorzugsweise eine Endoglucanaseaktivität, bei hohen Temperaturen wünschenswert
ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue Enzymzusammensetzungen
oder rekombinante Enzyme mit im Wesentlichen cellulolytischer Aktivität bei Bedingungen
mit hoher Temperatur und verbesserter Performance in industriellen
Anwendungen, z.B. in der Prozessierung von Papierpulpe, Textilbehandlung,
Reinigungsverfahren, Extraktionsprozessen oder bei Tierfuttermittel
bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder waren nun beim Klonieren und Charakterisieren einer DNA-Sequenz
aus dem Bakteriumgenus Dicryoglomus erfolgreich, welche ein Enzym
kodiert, das cellulolytische Aktivität bei extrem hohen Temperaturen
in einem sehr breiten pH-Bereich zeigt, wodurch es möglich wird,
eine nur aus einem Bestandteil bestehende cellulolytische Enzymzusammensetzung
mit den gewünschten
Eigenschaften herzustellen.
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Folglich
betrifft ein erster Aspekt der Erfindung eine Enzymzubereitung mit
einer Endoglucanaseaktivität,
die eine optimale Aktivität
bei einer Temperatur über
85 °C, vorzugsweise über 90 °C, weiter
bevorzugt über
95 °C, insbesondere über 100 °C besitzt.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Enzymzubereitung
mit einer Endoglucanaseaktivität
bei 70 °C
und pH 10 gegenüber
Carboxymethylcellulose (CMC-Test)
von mehr als 50 %, vorzugsweise mehr als 55 %, weiter bevorzugt
mehr als 60 %, weiter bevorzugt mehr als 65 %, insbesondere mehr
als 70 %, relativ zu der Aktivität
bei 70 °C
und optimalem pH.
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In
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein DNA-Konstrukt enthaltend
eine DNA-Sequenz,
die ein Enzym mit Endoglucanaseaktivität und optimaler Aktivität über 85 °C, vorzugsweise über 90 °C, weiter
bevorzugt über
100 °C kodiert,
wobei die DNA-Sequenz umfasst
- a) die DNA-Sequenz,
entsprechend dem Endoglucanase-kodierenden Teil der DNA-Sequenz, die aus
dem Plasmid in Escherichia coli DSM 11201 erhältlich ist, oder
- b) ein Analog der DNA-Sequenz entsprechend dem Endoglucanase-kodierenden
Teil der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid in Escherichia coli DSM
11201 erhältlich
ist, das
- i) homolog ist, vorzugsweise zu mindestestens 70 % homolog,
mit der DNA-Sequenz,
die dem Endoglucanase-kodierenden Teil der DNA-Sequenz entspricht,
die aus dem Plasmid in Escherichia coli DSM 11201 erhältlich ist,
oder
- ii) mit der gleichen Oligonucleotidsonde hybridisiert, wie die
DNA-Sequenz, die dem Endoglucanase-kodierenden Teil der DNA-Sequenz
entspricht, die aus dem Plasmid in Escherichia coli DSM 11201 erhältlich ist, oder
- iii) ein Polypeptid kodiert, das homolog ist, vorzugsweise zu
mindestens 70 % homolog, mit dem Polypeptid, das von einer DNA-Sequenz
kodiert wird, die die DNA-Sequenz umfasst, die dem Endoglucanase-kodierenden
Teil der DNA-Sequenz entspricht, die aus dem Plasmid in Escherichia
coli DSM 11201 erhältlich
ist.
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In
ihrem vierten, fünften
und sechsten Aspekt stellt die Erfindung einen Expressionsvektor
bereit, der die klonierte DNA-Sequenz der Erfindung beherbergt,
eine Zelle, die die klonierte DNA-Sequenz oder den Expressionsvektor
enthält
und ein Verfahren zum Herstellen eines Enzyms, das cellulolytische
Aktivität
aufweist, wobei das Verfahren das Kultivieren der Zelle unter Bedingungen,
die die Herstellung des Enzyms erlauben, und das Gewinnen des Enzyms
aus der Kultur umfasst.
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In
einem noch weiteren Aspekt stellt die Erfindung ein isoliertes Enzym
bereit, das cellulolytische Aktivität aufweist, und das gekennzeichnet
ist dadurch, dass (i) es frei von homologen Verunreinigungen ist
und (ii) das Enzym durch das oben beschriebene Verfahren hergestellt
wird.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein isoliertes Enzym mit cellulolytischer
Aktivität,
vorzugsweise eine Endoglucanase, die von dem erfindungsgemäßen DNA-Konstrukt
kodiert wird.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines solchen
Enzyms oder der erfindungsgemäßen Enzymzubereitung
für industrielle
Anwendungen wie zum Beispiel in der Textilindustrie zur Verbesserung
der Eigenschaften der Cellulosefasern oder -gewebe oder zum Bereitstellen
eines „stone-washed"-Aussehens von Denim;
oder in industriellen Reinigungsverfahren oder bei Hitze-extrudiertem polymerem
Material; oder in der Umwandlung von Biomasse zu Zuckern; oder in
der Herstellung von Alkohol; oder für die Vorverdauung von z.B.
Getreiden, die in der Futtermittelherstellung verwendet werden;
oder in der Herstellung von Instantkaffee oder ähnlichen Extraktionsverfahren.
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Die
Erfindung betrifft auch eine isolierte, im Wesentlichen reine biologische
Kultur des Escherichia coli-Stamms DSM 11201, der eine Cellulase-kodierende
DNA-Sequenz beherbergt, oder jede beliebige Mutante dieses Stammes
von E. coli.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
dem vorliegenden Zusammenhang bezeichnet der Ausdruck „die 20
natürlich
vorkommenden Aminosäurereste", die 20 Aminosäurereste,
die für
gewöhnlich
in Proteinen gefunden werden und konventionell bekannt sind als
Alanin (Ala oder A), Valin (Val oder V), Leucin (Leu oder L), Isoleucin
(Ile oder I), Prolin (Pro oder P), Phenylalanin (Phe oder F), Tryptophan
(Trp oder W), Methionin (Met oder M), Glycin (Gly oder G), Serin
(Ser oder S), Threonin (Thr oder T), Cystein (Cys oder C), Tyrosin
(Tyr oder Y), Asparagin (Asn oder N), Glutamin (Gln oder Q, Asparaginsäure (Asp
oder D), Glutaminsäure
(Glu oder E), Lysin (Lys oder K), Arginin (Arg oder R) und Histidin
(His oder H).
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Das
erfindungsgemäße Enzym
und die erfindungsgemäße Enzymzubereitung
sind über
einen breiten pH-Bereich aktiv, vorzugsweise aktiv bei einem pH
zwischen ungefähr
4 und ungefähr
11, vorzugsweise zwischen ungefähr
5,5 und ungefähr
10.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das erfindungsgemäße Enzym
oder die erfindungsgemäße Enzymzubereitung
erhältlich
aus oder endogen in einem Stamm, der zu dem Stamm Gram-positiver
Bakterium gehört,
weiter bevorzugt einem Stamm, der zu dem Unterstamm Clostridia gehört, noch
weiter bevorzugt der zu dem Genus Dictyoglomus gehört.
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In
dem vorliegenden Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck „eine klonierte
DNA-Sequenz" entweder teilweise
oder vollständig
auf eine DNA-Sequenz, die durch Standardklonierungsvorgehensweisen,
die in der Gentechnik verwendet werden, kloniert wurde, um einen
Abschnitt einer DNA von seiner natürlichen Lokalisierung an eine
andere Stelle zu überführen, wo
er reproduziert werden wird. Das Klonierungsverfahren bezieht das
Ausschneiden und die Isolierung des gewünschten DNA-Abschnitts, Insertieren
des Stückes
von DNA in das Vektormolekül
und die Aufnahme des rekombinanten Vektors in eine Zelle ein, wo
eine Vielzahl von Kopien oder Klonen des DNA-Abschnitt repliziert
werden.
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Die
erfindungsgemäße „klonierte
DNA-Sequenz" kann
alternativ mit „DNA-Konstrukt" oder „isolierte DNA-Sequenz" benannt werden.
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Die
DNA-Sequenz kann genomischen, cDNA- oder synthetischen Ursprungs
oder jede beliebige Kombination dieser sein.
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Der
Cellulase-kodierende Teil der DNA-Sequenz, der in das Plasmid pSJ1678
kloniert ist, welches in Escherichia coli DSM 11201 vorhanden ist
und/oder eine erfindungsgemäße analoge
DNA-Sequenz können aus
einem Stamm des bakteriellen Genus Dicryoglomus, vorzugsweise dem
Stamm Dicryoglomus, DSM 6262, der das Enzym mit Cellulaseaktivität, vorzugsweise
Endoglucanaseaktivität,
produziert oder einem anderen oder verwandten Organismus, wie weiter
unten beschrieben, kloniert werden.
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Alternativ
kann die analoge Sequenz auf der Grundlage der DNA-Sequenz, die
aus dem Plasmid erhältlich
ist, das in Escherichia coli DSM 11201 vorhanden ist, z.B. eine
Untersequenz hiervon sein, und/oder durch Einfügen von Nukleotidsubstitutionen,
die zu keiner anderen Aminosäuresequenz
der Cellulase, die durch die DNA-Sequenz kodiert wird, führen, die
aber der Kodonverwendung des Wirtsorganismus, der für die Herstellung
des Enzyms beabsichtigt ist, entspricht, oder durch Einführen von
Nukleotidsubstitutionen, die zu einer anderen Aminosäuresequenz
führen
(d.h. einer Variante der erfindungsgemäßen Cellulase), konstruiert werden.
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Beim
Ausführen
von Nukleotidsubstitutionen sind die Aminosäureveränderungen vorzugsweise von geringerer
Natur, d.h. konservative Aminosäuresubstitutionen,
die nicht signifikant das Falten oder die Enzymaktivität des Protein
beeinflussen, kleine Deletionen, typischerweise von einer bis 30
Aminosäuren;
kleine amino- oder carboxy-terminale Verlängerungen, wie zum Beispiel
ein amino-terminaler Methioninrest, ein kleines Linkerpeptid von
bis zu etwa 20 bis 25 Resten, oder eine kleine Verlängerung,
die die Aufreinigung erleichtert, wie zum Beispiel ein Polyhistidinteil,
ein antigenes Epitop oder eine Bindedomäne.
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Beispiele
von konservativen Substitutionen sind innerhalb der Gruppe der basischen
Aminosäuren (wie
zum Beispiel Arginin, Lysin, Histidin), sauren Aminosäuren (wie
zum Beispiel Glutaminsäure
oder Asparginsäure),
polaren Aminosäuren
(wie zum Beispiel Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (wie zum
Beispiel Leucin, Isoleucin, Valin), aromatischen Aminosäuren (wie
zum Beispiel Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie
zum Beispiel Glycin, Alanin, Serin, Threonin, Methionin). Für eine allgemeine
Beschreibung von Nukleotidsubstitutionen, siehe z.B. Ford et al.,
(1991), Protein Expression and Purification 2, 95-107.
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Es
wird für
den Fachmann offensichtlich, dass solche Substitutionen außerhalb
der für
die Funktion des Moleküls
kritischen Regionen durchgeführt
werden können
und dennoch in einem aktiven Polypeptid resultieren. Aminosäuren, die
für die
Aktivität
des Polypeptids, das von der klonierten erfindungsgemäßen DNA-Sequenz
kodiert wird, essentiell sind und daher vorzugsweise nicht Gegenstand
von Substitution sind, können
nach den im Stand der Technik bekannten Vorgehensweisen identifiziert
werden, wie zum Beispiel ortsgerichtete Mutagenese oder Alanin-scannende
Mutagenese (vgl. z.B. Cunningham und Wells, (1989), Science 244,
1081-1085). In der letztgenannten Technik werden Mutationen an jedem
Rest in dem Molekül
eingeführt
und die resultierendenden mutierten Moleküle werden auf ihre biologische
(d.h. cellulolytische) Aktivität getestet,
um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
kritisch sind. Orte der Substrat-Enzym-Wechselwirkung können auch
durch Analyse der Kristallstruktur bestimmt werden, was durch die Techniken
wie zum Beispiel Kernspinresonanzanalyse, Kristallographie oder
Fotoaffinitätsmarkierung
bestimmt wird (vgl. z.B. de Vos et al., (1992), Science 255, 306-312; Smith et al.,
(1992), J. Mol. Biol. 224, 899-904; Wlodaver et al., (1992), FEBS
Lett. 309, 59-64).
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Die
Endoglucanase, die von der DNA-Sequenz des erfindungsgemäßen DNA-Konstrukts
kodiert wird, kann eine Cellulosebindedomäne (CBD) umfassen, die als
ein integraler Teil des kodierten Enzyms existiert, oder eine CBD
anderen Ursprungs kann in die Endoglucanase integriert werden, wodurch
ein Enzymhybrid gebildet wird. In diesem Zusammenhang ist von dem
Ausdruck „Cellulose-Bindedomäne" beabsichtigt, dass er
so verstanden wird, wie von Peter Tomme et al., „Cellulose-Binding Domains:
Classification and Properties" in „Enzymatic
Degradation of Insoluble Carbohydrates", John N. Saddler und Michael H. Penner
(Herausgeber), ACS-Symposium-Serien, Nr. 618, 1996 definiert. Diese
Definition klassifiziert mehr als 120 Cellulose-Bindedomänen in 10
Familien (I-X), und zeigt, dass die CBDs in verschiedenen Enzymen
gefunden werden, wie zum Beispiel Cellulasen, Xylanasen, Mannanasen,
Arabinofuranosidasen, Acetylesterasen und Chitinasen. CBDs werden
auch in Algen gefunden, z.B. in der Rotalgen Porphyra purpurea als
ein nicht-hydrolytisches Polysaccharid-Bindeprotein, siehe Tomme
et al., op. cit. Allerdings sind die meisten CBDs aus Cellulasen
und Xylanasen, CBDs werden an den N- und C-Termini von Proteinen
gefunden oder sind internal. Enzymhybride sind im Stand der Technik
bekannt, siehe zum Beispiel WO 90/00609 und WO 95/16782 und können durch
Transformieren eines DNA-Konstrukts, das mindestens ein Fragment
an DNA umfasst, das eine Cellulose-Bindedomän kodiert, die mit oder ohne
Linker an eine DNA-Sequenz ligiert ist, die die Endoglucanase kodiert,
in eine Wirtszelle und Wachsen der Wirtszelle, um das fusionierte
Gen zu exprimieren, hergestellt werden. Enzymhybride können durch
die folgende Formel beschrieben werden:
CBD-MR-X
wobei
CBD die N-terminale oder die C-terminale Region einer Aminosäuresequenz
ist, die zumindest der Cellulose-Bindedomäne entspricht; MR die mittlere
Region (der Linker) ist und eine Bindung oder eine kurze verbindende
Gruppe vorzugsweise von ungefähr
2 bis 100 Kohlenstoffatomen, weiter bevorzugt von 2 bis 40 Kohlenstoffatomen
sein kann; oder vorzugsweise von ungefähr 2 bis ungefähr 100 Aminosäuren, weiter
bevorzugt von 2 bis 40 Aminosäuren
ist; und X eine N-terminale oder C-terminale Region eines Polypeptids
ist, das von der erfindungsgemäßen DNA-Sequenz
kodiert wird.
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Die
erfindungsgemäße DNA-Sequenz
kann auch durch Standarderfahren, aus dem Stamm Escherichia coli
DSM 11201, z.B. wie von Sambrook et al., (1989), Molecular Cloning:
A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor Lab.; Cold Spring Harbor,
NY beschrieben, kloniert werden.
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Die
erfindungsgemäße DNA-Sequenz
kann auch durch allgemeine Verfahren kloniert werden, die einbeziehen
- – Klonieren
einer DNA-Bibliothek in geeigneten Vektoren aus einem Organismus,
z.B. Dictyoglomus, von dem erwartet wird, dass er die interessierende
Endoglucanase produziert,
- – Transformieren
geeigneter Wirtszellen mit diesen Vektoren,
- – Kultivieren
der Wirtszellen unter geeigneten Bedingungen, um jegliches Enzym
des Interesses, das von dem Klon in der DNA-Bibliothek kodiert wird,
zu exprimieren,
- – Screenen
auf positive Klone durch Bestimmen jeglicher cellulolytischer Aktivität des Enzyms,
das von solchen Klonen hergestellt wird, und
- – Isolieren
der Enzym-kodierenden DNA aus solchen Klonen.
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Alternativ
kann die DNA, die eine erfindungsgemäße Cellulase kodiert, in Einklang
mit gut bekannten Vorgehensweisen einfach aus einer geeigneten Quelle
kloniert werden, wie zum Beispiel einem beliebig unten genannten
Organismus durch Verwenden synthetischer Oligonukleotidsonden, die
auf Grundlage der DNA-Sequenz hergestellt werden, die aus dem Plasmid
erhältlich
ist, das in Escherichia coli DSM 11201 vorhanden ist.
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Homologie
von DNA-Sequenzen
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Die
DNA-Sequenzhomologie, auf die oben Bezug genommen wird, wird bestimmt
als der Grad der Identität
zwischen zwei Sequenzen, wodurch eine Ableitung der ersten Sequenz
von der zweiten Sequenz angezeigt wird. Die Homologie kann geeigneter
Weise mittels Computerprogrammen, die im Stand der Technik bekannt
sind, wie zum Beispiel GAP, das in dem GCG-Programmpaket (Needleman,
S.B. und Wunsch, C.D., (1970), Journal of Molecular Biology, 48,
443-453) bereitgestellt wird, bestimmt werden. Unter Verwendung
von GAP mit den folgenden Einstellungen für den DNA-Sequenzvergleich: „GAP-Creation-Penalty" von 5,0 und „GAP-Extension-Penalty" von 0,3 zeigt die
(partielle) DNA-Sequenz einen Identitätsgrad von mindestens 60 %,
vorzugsweise mindestens 75 %, weiter bevorzugt mindestens 80 %,
weiter bevorzugt mindestens 90 %, weiter bevorzugt mindestens 95
%, weiter bevorzugt mindestens 97 % mit der DNA-Sequenz, die dem
Endoglucanase-kodierenden Teil der DNA-Sequenz entspricht, die aus
dem Plasmid erhältlich
ist, das in Escherichia coli DSM 11201 vorhanden ist.
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Hybridisierung
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Von
der Hybridisierung, auf die oben Bezug genommen wird, ist beabsichtigt,
dass sie anzeigt, dass die analoge DNA-(Teil)-Sequenz mit einer
Oligonukleotidsonde, die dem Endoglucanase-kodierenden Teil der DNA-Sequenz
entspricht, die aus dem Plasmid erhältlich ist, das in Escherichia
coli DSM 11201 vorhanden ist, unter bestimmten spezifischen Bedingungen
hybridisiert, die unten im Detail beschrieben sind.
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Geeignete
Bedingungen zum Bestimmen der Hybridisierung zwischen einer Nukleotidsonde
und einer homologen DNA- oder RNA-Sequenz bezieht ein das Voreinweichen
des Filter, der die DNA-Fragmente oder RNA, die zu hybridisieren
sindlist, enthält,
in 5 × SSC
(„Standard
Saline Citrate")
für 10
Minuten und Vorhybridisieren des Filters in einer Lösung von
5 × SSC
(Sambrook et al., 1989), 5 × Denhardt-Lösung (Sambrook
et al., 1989), 0,5 % SDS und 100 μg/ml
denaturierter Ultraschall-behandelter Lachsspermien-DNA (Sambrook
et al., 1989), gefolgt von der Hybridisierung für 12 Stunden bei ca. 45 °C in der
gleichen Lösung,
die eine zufällig geprimte
(Feinberg, A. P. und Vogelstein, B. (1983) Anal. Biochem. 132: 6-13), 32P-dCTP-markierte (spezifische Aktivität > 1 × 109 cpm/μg) Sonde
enthält.
Der Filter wird dann zweimal für
30 Minuten in 2 × SSC,
0,5 % SDS bei vorzugsweise nicht mehr als 55 °C, weiter bevorzugt nicht mehr als
60 °C, noch
weiter bevorzugt nicht mehr als 65 °C, sogar noch weiter bevorzugt
nicht mehr als 70 °C,
insbesondere nicht mehr als 75 °C,
gewaschen.
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Die
Moleküle,
an die die Oligonukleotidsonde unter diesen Bedingungen hybridisiert,
werden durch einen Röntgenfilm
nachgewiesen.
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Homologie
der Aminosäuresequenzen
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Die
Polypeptidhomologie, auf die oben Bezug genommen wird, wird als
Grad der Identität
zwischen den zwei Sequenzen bestimmt, was eine Ableitung der ersten
Sequenz von der zweiten Sequenz anzeigt. Die Homologie kann geeigneter
Weise mittels Computerprogrammen bestimmt werden, die im Stand der
Technik gekannt sind, wie zum Beispiel GAP, was in dem GCG-Programmpaket
(Needleman, S.B. und Wunsch, C.D., (1970), Journal of Molecular
Biology, 48, 443-453) bereitgestellt wird. Unter Verwendung von
GAP mit den folgenden Einstellungen für Polypeptidsequenzvergleich: „GAP-Creation-Penalty" von 3,0 und „GAP-Extension-Penalty" von 0,1 zeigt das
Polypeptid, das von einer analogen DNA-(Teil)-Sequenz kodiert wird,
einen Grad an Identität
von mindestens 60 %, vorzugsweise von mindestens 70 %, vorzugsweise
von mindestens 80 %, vorzugsweise von mindestens 85 %, weiter bevorzugt
mindestens 90 %, weiter bevorzugt mindestens 95 %, insbesondere
mindestens 97 %, mit dem Polypeptid, das von dem Glucanase-kodierenden
Teil der DNA-Sequenz kodiert wird, die aus dem Plasmid erhältlich ist,
das in Escherichia coli DSM 11201 vorhanden ist.
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Immunologische
Kreuzreaktivität
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Die
zur Bestimmung der immunologischen Kreuzreaktivität verwendeten
Antikörper
können
durch Verwendung eines gereinigten cellulolytischen Enzyms hergestellt
werden. Genauer gesagt kann das Antiserum gegen die erfindungsgemäße Endoglucanase
erzeugt werden, indem Kaninchen (oder andere Nager) nach der von
N. Axelsen et al. in: A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 23, oder A. Johnstone
und R. Thorpe, Immunochemistry in Practice, Blackwell Scientific
Publications, 1982 (genauer S. 27-31) beschriebenen Vorgehensweise
immunisiert werden. Die gereinigten Immunglobuline können aus
den Antiseren, zum Beispiel durch Salzpräzipitation ((NH4)2SO4), gefolgt von
Dialyse und Ionenaustauschchromatographie, zum Beispiel auf DEAE-Sephadex,
erhalten werden. Die immunchemi sche Charakterisierung der Proteine
kann entweder durch Doppeldiffusionsanalyse nach Ouchterlony (O.
Ouchterlony in: Handbook of Experimental Immunology (D.M. Weir,
Hrsg.), Blackwell Scientific Publications, 1967, S. 655-706), durch
gekreuzte Immunelektrophorese (N. Axelsen et al., supra, Kapitel
3 und 4) oder durch Rocket-Immunelektrophorese
(N. Axelsen et al., Kapitel 2) durchgeführt werden.
-
Mikriobielle
Quellen
-
Die
unten angewandte Taxonomie ist in Übereinstimmung mit Maidak et
al. 1996 (The Ribosomal Database Project. Nucl. Acids Res. 24: 82-85).
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bedeutet der Begriff „erhalten von" oder „erhältlich von" – wie er hierin verwendet wird – im Zusammenhang
mit einer spezifischen Quelle, dass das Enzym von einer spezifischen
Quelle oder einer Zelle, in welcher ein Gen aus der Quelle insertiert
wurde, hergestellt wird oder hergestellt werden kann. Es wird gegenwärtig in
Erwägung
gezogen, dass die erfindungsgemäße Cellulase aus
einem Bakterium erhalten werden kann, insbesondere einem Gram-positiven
Bakterium, vorzugsweise aus dem Unterstamm Clostridia, insbesondere
einem Stamm des Genus Dictyoglomus.
-
Es
wird gegenwärtig
in Erwägung
gezogen, dass eine DNA-Sequenz, die ein Enzym kodiert, das homolog
zu dem erfindungsgemäßen Enzym
ist, aus anderen Bakterienstämmen
erhalten werden kann, insbesondere Stämmen, die zu dem Genus Dictyoglomus
gehören.
-
Ein
Isolat eines Stammes von Dictyoglomus sp., aus dem die erfindungsgemäße Cellulase
erhalten werden kann, ist öffentlich
von der „Deutschen
Sammlung von Mikroorganismen",
DSM 6262, erhältlich.
-
Darüber hinaus
wurde das Plasmid pSJ1678, das die DNA-Sequenz enthält, die
die erfindungsgemäße Endoglucanase
kodiert, in einen Stamm von Escherichia coli transformiert, der
von den Erfindern nach dem Budapester Vertrag über die Internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren
bei der „Deutschen
Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH", Mascheroder Weg
1b, D-38124 Braunschweig, Bundesrepublik Deutschland am 11. Oktober
1996 unter der Hinterlegungsnummer DSM 11201 hinterlegt wurde.
-
Rekombinante
Expressionsvektoren
-
Ein
rekombinanter Vektor, der ein DNA-Konstrukt umfasst, das das erfindungsgemäße Enzym
kodiert, kann ein beliebiger Vektor sein, der in geeigneter Weise
rekombinanten DNA-Vorgehensweisen unterzogen werden kann und die
Wahl des Vektors wird von der Wirtszelle abhängen, in welche er einzuführen ist.
Daher kann der Vektor ein autonom replizierender Vektor sein, d.h.
ein Vektor der als extrachromosomale Einheit existiert, deren Replikation
unabhängig
von der chromosomalen Replikation ist, z.B. ein Plasmid. Alternativ kann
der Vektor ein solcher sein, der, wenn er in eine Wirtszelle eingeführt wird,
in das Wirtszellgenom teilweise oder vollständig integriert wird und zusammen
mit dem/den Chromosom(en), in welche(s) er integriert worden ist,
repliziert wird.
-
Der
Vektor ist vorzugsweise ein Expressionsvektor, in welchem die DNA-Sequenz,
die das erfindungsgemäße Enzym
kodiert, funktionsfähig
mit zusätzlichen
Abschnitten, die für
die Transkription der DNA benötigt werden,
verknüpft
ist. Im Allgemeinen ist der Expressionsvektor von einem Plasmid
oder viraler DNA abgeleitet oder er kann Elemente von beiden enthalten.
Der Begriff „funktionsfähig verknüpft" zeigt an, dass die
Abschnitte so angeordnet sind, dass sie zusammen für ihre beabsichtigten
Zwecke funktionieren, z.B. beginnt die Transkription in einem Promotor
und schreitet über
die DNA-Sequenz, die für
das Enzym kodiert, fort.
-
Der
Promotor kann jede DNA-Sequenz sein, die transkriptionale Aktivität in der
gewählten
Wirtszelle zeigt und kann von Genen abgeleitet sein, die Proteine
kodieren, die entweder homolog oder heterolog für die Wirtszelle sind.
-
Beispiele
geeigneter Promotoren für
die Verwendung in bakteriellen Wirtszellen schließen die
Promotoren des maltogenen Amylasegens von Bacillus stearothermophilus,
das alpha-Amylasegen
von Bacillus licheniformis, das alpha-Amylasegen von Bacillus amyloliquefaciens,
das alkalische Proteasegen von Bacillus subtilis oder das Xylosidasegen
von Bacillus pumilus oder die PR- oder PL-Promoteren des Phagen Lambda oder die lac-,
trp- oder tac-Promoteren von E. coli ein.
-
Die
DNA-Sequenz, die das erfindungsgemäße Enzym kodiert, kann auch,
falls erforderlich, funktionsfähig
mit einem geeigneten Terminator verbunden sein. Der erfindungsgemäße rekombinante
Vektor kann zusätzlich
eine DNA-Sequenz enthalten, die die Replikation des Vektors in der
in Frage stehenden Wirtszelle ermöglicht.
-
Der
Vektor kann auch einen Selektionsmarker, z.B. ein Gen, dessen Produkt
eine Defizienz in der Wirtszelle ausgleicht, oder ein Gen, das eine
Resistenz gegen, z.B. Antibiotika wie Kanamycin, Chloramphenicol,
Erythromycin, Tetracyclin, Spectinomycin oder ähnlichem oder Resistenz gegenüber Schwermetallen oder
Herbiziden kodiert, umfassen.
-
Um
ein Enzym der vorliegenden Erfindung in den sekretorischen Weg der
Wirtszellen zu steuern, kann in dem rekombinanten Vektor eine Sekretionssignalsequenz
(auch bekannt als eine Leadersequenz, Präprosequenz oder Präsequenz)
bereitgestellt werden. Die Sekretionssignalsequenz wird mit der
DNA-Sequenz, die das Enzym kodiert, in dem korrekten Leserahmen
verbunden. Sekretionssignalsequenzen werden im Allgemeinen 5' zu der DNA-Sequenz
positioniert, die das Enzym kodiert. Die Sekretionssignalsequenz
kann diejenige sein, die normalerweise mit dem Enzym verbunden ist,
oder kann von einem Gen sein, das ein anderes sezerniertes Protein
kodiert.
-
Die
Vorgehensweisen, die zur Ligation der DNA-Sequenzen, die für das vorliegende
Enzym kodieren, des Promotors und gegebenenfalls des Terminators
und/oder der Sekretionssignalsequenz oder zum Zusammenfügen dieser
Sequenzen durch geeignete PCR-Amplifikationsschemata und zum Insertieren
dieser in geeignete Vektoren, die die zur Replikation oder Integration
notwendige Information enthalten, verwendet werden, sind dem Fachmann
gut bekannt (vgl. zum Beispiel Sambrook et al., op. cit.).
-
Wirtszellen
-
Die
DNA-Sequenz, die das vorliegende Enzym kodiert und in die Wirtszelle
eingeführt
wird, kann entweder homolog oder heterolog zu der in Frage stehenden
Wirtszelle sein. Wenn sie homolog für die Wirtszelle ist, d.h.
in der Natur von der Wirtszelle produziert wird, wird sie typischerweise
funktionsfähig
mit einer anderen Promotorsequenz oder, soweit anwendbar, mit einer
anderen Sekretionssignalsequenz und/oder Terminatorsequenz als in
ihrer natürlichen
Umgebung verbunden sein. Von dem Begriff „homolog" ist beabsichtigt, dass er eine DNA-Sequenz
einschließt,
die ein Enzym kodiert, das für
den in Frage stehenden Wirtsorganismus nativ ist. Von dem Begriff „heterolog" ist beabsichtigt,
dass er eine DNA-Sequenz einschließt, die von der Wirtszelle
in der Natur nicht exprimiert wird. Folglich kann die DNA-Sequenz
von einem anderen Organismus sein oder sie kann eine synthetische
Sequenz sein.
-
Die
Wirtszelle, in welche das erfindungsgemäße DNA-Konstrukt oder der erfindungsgemäße rekombinante
Vektor eingeführt
wird, kann jede beliebige Zelle sein, die in der Lage ist, das vorliegende
Enzym zu produzieren, und schließt Bakterien, Hefe, Pilze und
höhere
eukaryontische Zellen ein. Eine bevorzugte Wirtszelle schließt prokaryontische
Zellen, archaebakterielle Zellen- und filamentöse Pilzzellen ein.
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Beispiele
von Pilzwirtszellen, die bei Kultivierung in der Lage sind, das
erfindungsgemäße Enzym
zu produzieren, sind Zellen filamentöser Pilze wie zum Beispiel
Stämme,
die zu einem beliebigen der Genera Aspergillus, Fusarium und Trichoderma
gehören,
genauer die Stämme,
die zu den Spezies Aspergillus niger, Aspergillus oryzae, Fusarium
graminerarum und Trichoderma reesei gehören.
-
Beispiele
von Bakterienwirtszellen, die bei Kultivierung in der Lage sind,
das erfindungsgemäße Enzym
zu produzieren, sind Gram-positive Bakterien wie zum Beispiel Stämme von
Bacillus, wie zum Beispiel Stämme
von B. subtilis, B. licheniformis, B. lentus, B. brevis, B. stearothermophilus,
B. alkalophilus, B. amyloliquefaciens, B. liquefaciens, B. coagulans,
B. circulans, B. lautus, B. megatherium oder B. thuringiensis, oder Stämme von
Streptomyces, wie zum Beispiel S. lividans oder S. murinus, oder
Gram-negative Bakterien, wie zum Beispiel Escherichia coli. Die
Transformation des Bakteriums kann durch Protoplastentransformation, Elektroporation,
Konjugation oder durch Verwendung kompetenter Zellen in einer an
sich bekannten Weise bewirkt werden (vgl. Sambrook et al., supra).
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Bei
Expression des Enzyms in dem Bakterium, wie zum Beispiel E. coli
kann das Enzym in dem Cytoplasma, typischerweise als unlösliche Körnchen (bekannt
als Einschlusskörper),
einbehalten werden oder kann in den periplasmatischen Raum durch
eine bakterielle Sekretionssequenz gelenkt werden. In dem ersten Fall
werden die Zellen lysiert und die Körnchen werden gewonnen und
denaturiert, wonach das Enzym durch Verdünnen in dem Denaturierungsmittel
zurückgefaltet
wird. In dem letzteren Fall kann das Enzym aus dem periplasmatischen
Raum durch Zerstören
der Zellen, zum Beispiel durch Ultraschallbehandlung oder osmotischen
Schock, zur Freisetzung des Inhalts des periplasmatischen Raums
und Gewinnung des Enzyms gewonnen werden.
-
Bei
Expression des Enzyms in Gram-positiven Bakterien, wie zum Beispiel
Bacillus- oder Streptomyces-Stämmen
kann das Enzym im Cytoplasma einbehalten werden oder kann in das
extrazelluläre
Medium durch bakterielle Sekretionssequenzen gelenkt werden. In
dem letzteren Fall kann das Enzym aus dem Medium, wie oben beschrieben,
gewonnen werden.
-
Verfahren
zum Herstellen eines cellulolytischen Enzyms
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Herstellen eines
erfindungsgemäßen isolierten
Enzyms bereit, wobei eine geeignete Wirtszelle, die mit einer DNA-Sequenz
transformiert wurde, die das Enzym kodiert, unter Bedingungen kultiviert
wird, die die Herstellung des Enzyms erlauben, und das resultierende
Enzym aus der Kultur gewonnen wird.
-
Wie
hierin definiert, ist ein isolieres Polypeptid (z.B. ein Enzym),
ein Polypeptid, das im Wesentlichen frei von anderen Polypeptiden
ist, z.B. mindestens ungefähr
20 % rein, vorzugsweise mindestens ungefähr 40 % rein, weiter bevorzugt
ungefähr
60 % rein, sogar noch weiter bevorzugt ungefähr 80 % rein, am meisten bevorzugt
ungefähr
90 % rein und sogar am meisten bevorzugt ungefähr 95 % rein, was durch SDS-PAGE
bestimmt wird.
-
Der
Begriff „isoliertes
Polypeptid" kann
alternativ mit „gereinigtes
Polypeptid" bezeichnet
werden.
-
Wenn
ein Expressionsvektor, der eine DNA-Sequenz umfasst, die das Enzym
kodiert, in eine heterologe Wirtszelle transformiert wird, ist es
möglich,
die heterologe rekombinante Herstellung des erfindungsgemäßen Enzyms
zu ermöglichen.
-
Hierdurch
ist es möglich,
eine hochgereinigte oder einkomponentige cellulolytische Zusammensetzung
herzustellen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie frei von
homologen Verunreinigungen ist.
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In
diesem Zusammenhang bedeutet homologe Verunreinigungen jegliche
Verunreinigungen (z.B. von dem erfindungsgemäßen Enzym verschiedene Polypeptide),
die von der homologen Zelle stammen, von der das erfindungsgemäße Enzym
ursprünglich
erhalten wurde.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die homologe Wirtszelle ein Stamm
von Dictyoglomus sp. sein.
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Das
zur Kultivierung der transformierten Wirtszellen verwendete Medium
kann jedes beliebige übliche Medium
sein, das für
das Wachstum der in Frage stehenden Wirtszellen geeignet ist. Das
exprimierte cellulolytische Enzym kann geeigneter Weise in das Kulturmedium
sezerniert werden und kann hieraus durch gut bekannte Vorgehensweisen
einschließlich
Trennen der Zellen von dem Medium durch Zentrifugation oder Filtration,
Präzipitieren
der Proteinbestandteile des Mediums mittels eines Salzes wie zum
Beispiel Ammoniumsulfat, gefolgt von chromatographischen Verfahren
wie zum Beispiel Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie
oder ähnlichem
gewonnen werden.
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Enzymzusammensetzungen
-
In
einem noch weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine
Enzymzusammensetzung, die ein Enzym enthält, das eine wie oben beschriebene
cellulolytische Aktivität
aufweist.
-
Die
erfindungsgemäße Enzymzusammensetzung
kann zusätzlich
zu der erfindungsgemäßen Cellulase
ein oder mehrere andere Enzymarten enthalten, zum Beispiel Hemi-Cellulase wie zum
Beispiel Xylanase und Mannanase, andere Cellulase- oder Endoglucanase-Bestandteile,
Chitinase, Lipase, Esterase, Pectinase, Cutinase, Phytase, Oxidoreductase,
Protease oder Amylase.
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Die
Enzymzusammensetzung kann gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren hergestellt werden und kann in Form
einer flüssigen
oder trockenen Zusammensetzung sein. Beispielsweise kann die Enzymzusammensetzung
in Form eines Granulats oder Mikrogranulats sein. Das in die Zusammensetzung
einzuschließende
Enzym kann gemäß im Stand
der Technik bekannter Verfahren stabilisiert sein.
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Thermostabile
Cellulasen finden potentielle Verwendungen in einer Vielzahl verschiedener
Industrien und Anwendungen. Beispiele von bevorzugten Verwendungen
der Enzymzusammensetzung sind unten angegeben. Die Dosierung der
erfindungsgemäßen Enzymzusammensetzung
und andere Bedingungen, unter welchen die Zusammensetzung verwendet
wird, können
auf Grundlage in der Technik bekannter Verfahren bestimmt werden.
-
Die
erfindungsgemäße Enzymzusammensetzung
kann für
mindestens einen der folgenden Zwecke verwendet werden.
-
Verwendungen
-
In
der Textilindustrie werden Cellulasen für die Behandlung von Baumwolle
oder anderen Cellulosematerialien verwendet, um eine Oberflächenbehandlung
der Fasern zu erhalten, die in Geweben mit veränderten Eigenschaften wie zum
Beispiel erniedrigter Tendenz zum Pillen, Fusselentfernung, weicherem
Gewebe, besserer Wirkung auf der Hand oder besserer visueller Wirkung
resultieren. Insbesondere Cellulasen werden zum Herstellen eines „stone-washed"-Aussehen von Denim
verwendet. Die Verwendung von Cellulasen bei hohen Temperaturen
ermöglicht
es, neue Looks von Denim- und Nicht-Denim-Baumwoll/Cellulosegeweben zu schaffen.
Die thermostabilen Cellulasen können
in die Behandlung des Gewebes bei hohen Temperaturen eingeschlossen
werden, was vorher nicht möglich
war; Cellulasewaschen über
80 °C oder
unter Dampfbedingungen mit sehr niedrigem Flüssigkeitsanteil ist möglich, was
die Möglichkeit
zur Schaffung von neuen Looks schafft.
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Die
Verwendung von thermostabilen Cellulasen bei industriellen Reinigungsverfahren
ermöglicht
es, ein einfacheres Reinigungsverfahren zu schaffen, wenn das unerwünschte Material,
das entfernt werden soll, auf Cellulosematerial basiert. Beispiele
sind das Reinigen von Ultrafiltrationsmembranen, Rohren und ähnlichen
in der Lebensmittel/Futter-Industrie.
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Die
Aufnahme von thermostabiler Cellulase in wärmeextrudierte Plastik- und
Polymermaterialien mit Cellulosefüllmaterial wird in einer höheren Abbaubarkeit
dieser Materialien in der Natur resultieren.
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Lignocellulosematerialien
stellen einen großen
Teil des Abfalls in Land- und Forstwirtschaft und bei Papier, das
bei kommunalem Abfall sehr dominant ist, dar. Dieser Abfall wird
typischerweise verbrannt, was von einem energetischen Gesichtspunkt
aus eine enorme Verschwendung von Ressourcen ist. Große Anstrengungen
wurden hinsichtlich der Aufgabe der Entwicklung eines effektiven
und ökonomischen
Verfahrens zur Umwandlung dieser Biomasse in Zucker, die fermentiert
werden können,
unternommen, um zum Beispiel Alkohol zur Verwendung als Brennstoff
herzustellen. Die vorgeschlagenen Verfahren zur Umwandlung von Lignocellulosen
in Zucker schließen
die Verwendung von Cellulasen ein, wobei aber sehr hohe Dosen benötigt werden,
die sie im großindustriellen
Maßstab
von einem ökonomischen
Gesichtspunkt aus unrealistisch machen. Die Verwendung von thermostabilen
Cellulasen mit verflüssigenden
Eigenschaften macht einen solchen biologischen Umwandlungsprozess
realistischer. Die Verarbeitung bei hoher Temperatur öffnet die
Zellwandstruktur in einer Großzahl
von Pflanzenmaterialien und macht die Cellulose einem enzymatischen
Angriff besser zugänglich.
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In
der industriellen Herstellung von Alkohol aus verschiedenen Arten
von Getreiden schließt
das traditionelle Verfahren die Verflüssigung mit alpha-Amylase bei
Temperaturen um 80 bis 100 °C
ein. Das Einschließen
von Cellulase in diesem Schritt wird die Ausbeute der fermentierbaren
Zucker erhöhen.
Diese Vorverflüssigung
von Cellulose wird auch den Einschluss traditioneller Cellulasen
aufgrund einer höheren
Hydrolysegeschwindigkeit im Vergleich zu ohne Vorverflüssigung
in das anschließende
Verfahren realistisch machen.
-
Vorverdauung
von Getreiden; Roggen, Gerste, Mais usw. für die Futtermittelherstellung
ist eine weitere potentielle Verwendung von thermostabiler Cellulase,
um die Verdaubarkeit des Futters in dem Tier zu erhöhen.
-
Die
Kaffeeextraktion zur Herstellung von Instantkaffee wird bei Temperaturen
von 85 bis 150 °C
in einer Batterie von Durchflusssäulen durchgeführt. Wasser
passiert im Gegenstrom von der am stärksten extrahierten Zelle zu
derjenigen, die gerade mit frischem Kaffee gefüllt wurde. Die Betriebstemperatur
für diese
Zellen mit frischem Kaffee ist ungefähr 100 °C. Der Einschluss von thermophilen
Cellulasen an diesem Punkt wird die Kapazität der Säulen erhöhen, da das lösliche Material
einfacher freigesetzt wird, wenn die Zellwandstruktur geöffnet ist.
-
Der
Einschluss von Cellulasen in andere traditionelle Hochtemperaturverfahren
zur Extraktion von Öl oder
Geruchs-/Geschmacksverbindungen aus natürlichen Pflanzenquellen wird
auf die gleiche Weise wie für die
Kaffeeextraktion die Kapazität
oder Ausbeute erhöhen.
Ein Beispiel ist die Extraktion von Palmöl oder Palmkernöl, welches
ein wässriges
Hochtemperaturverfahren ist.
-
Materialien und Methoden
-
Hinterlegte Organismen:
-
Escherichia
coli DSM 11201, das das Plasmid enthält, das die DNA-Sequenz, die
das erfindungsgemäße cellulolytische
Enzym kodiert, in dem Klonierungsvektor pSJ1678 enthält.
-
Andere Stämme:
-
E.
coli Stamm: Zellen von E. coli SJ2 (Diderichsen, B., Wedsted, U.,
Hedegaard, L., Jensen, B. R., Sjøholm, C. (1990) Cloning of
aldB, which encodes alpha-acetolactate decarboxylase, an exoenzyme
from Bacillus brevis. J. Bacteriol., 172, 4315-4321), wurden hergestellt
für und
wie beschrieben durch Elektroporation unter Verwendung eines Gene
PulserTM Elektroporators von BIO-RAD vom
Hersteller transformiert.
-
Plasmid:
-
pSJ1678
wie in der Internationalen Anmeldung, die als WO 94/19454 veröffentlicht
wurde, offenbart.
-
Allgemeine
molekularbiologische Verfahren
-
DNA-Manipulationen
und Transformationen wurden unter Verwendung von Standardverfahren
der Molekularbiologie (Sambrook et al. (1989) Molecular cloning:
A laboratory manual, Cold Spring Harbor lab., Cold Spring Harbor,
NY; Ausubel, F. M. et al. (Hrsg.) „Current protocols in Molecular
Biology". John Wiley
and Sons, 1995; Harwood, C. R., und Cutting, S. M. (Hrsg.) „Molecular
Biological Methods for Bacillus".
John Wiley and Sons, 1990) durchgeführt.
-
Die
Enzyme für
die DNA-Manipulationen wurden entsprechend der Spezifikationen des
Zulieferers verwendet.
-
Isolation
der DNA-Sequenz, die das erfindungsgemäße cellulolytische Enzym kodiert:
Die DNA-Sequenz, die die erfindungsgemäße Endoglucanase kodiert, kann
von dem hinterlegten Organismus E. coli, DSM 11201 durch Extraktion
der Plasmid-DNA durch im Stand der Technik bekannte Verfahren (Sambrook
et al. (1989) Molecular cloning: A laboratory manual, Cold Spring
Harbor lab., Cold Spring Harbor, NY) erhalten werden.
-
Klonieren des Endoglucanasegens
-
Präparation der genomischen DNA:
-
Der
Stamm Dictyoglomus sp., DSM 6262 wurde in einer Glasflasche von
1 l für
2 Tage bei 70 °C
auf dem Medium, das wie unten beschrieben war, vermehrt.
-
Zusammensetzung des streng
anaeroben Mediums für
Stamm DSM 6262:
-
- 1,0 g NH4Cl, 0,1 g NaCl, 0,1 g MgCl2, 0,05 g CaCl2,
0,4 g K2HPO4·3H2O, 0,75 g Hefeextrakt, 4,0 g Buchenxylan (Lenzing),
0,5 mg Resazurin, 1,0 ml Spurenelemente#,
1,0 ml Vitaminlösung,
3,0 g NaHCO3, H2O
auf 1 l.
-
#Spurenelementlösung:
-
- 2,0 g FeCl2·4H2O,
0,05 g ZnCl2, 0,05 g MnCl2,
0,05 g AlCl3, 0,05 g NiCl2,
0,1 g Na2SeO3·5H2O, 0,05 g H3BO3, 0,03 g CuCl2,
0,05 g (NH4)6Mo7O24·4H2O, 0,05 g CoCl2·6H2O, 0,5 g EDTA, 1,0 ml konz. HCl, H2O auf 1 l.
-
Spülen und
Abgeben von 10 ml pro Flasche unter N2/CO2 (4:1). Verschluss mit O2-undurchlässigen Gummistopfen
und Autoklavieren bei 140 °C
für 20
Minuten. Zufügen
von 0,1 ml DSM-Vitaminlösung
#141 aus Filter-sterilisierter anaerober Lösung und 0,2 ml 2,5 g/l Na2S·9H2O aus autoklavierter Stocklösung unmittelbar vor
Inokulation mittels steriler anaerober Spritzentechnik.
-
Die
Zellen wurden geerntet und die genomische DNA durch Verfahren isoliert,
die von Pitcher et al. (Pitcher, D. G., Saunders, N. A., Owen, R.
J. (1989). Rapid extraction of bacterial genomic DNA with guanidium thiocyanate.
Lett. Appl. Microbiol. 8: 151-156) beschrieben wurden, isoliert.
-
Konstruktion der genomischen
Bibliothek:
-
Die
genomische DNA wurde partiell mit Restriktionsenzym Sau3A verdaut
und durch Elektrophorese auf 0,7 %-igem Agarosegel größenfraktioniert.
Die Fragmente zwischen 2 und 7 kb Größe wurden durch Elektrophorese
auf DEAE-Cellulosepapier isoliert (Dretzen, G., Bellard, M., Sassone-Corsi,
P., Chambon, P. (1981) A reliable method for the recovery of DNA
fragments from agarose and acrylamide gels. Anal. Biochem., 112, 295-298).
-
Die
isolierten DNA-Fragmente wurden mit BamHI-verdauter pSJ1678 Plasmid-DNA
ligiert und das Ligationsgemisch zur Transformation von E. coli
SJ2 verwendet.
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Die
Zellen wurden auf LB-Agar-Platten, die 0,1 % CMC (Natrium-Carboxy-Methyl-Cellulose, Aqualon, Frankreich)
und 9 μg/ml
Chloramphenicol enthielten, zum Erhalt von 500-1000 c.f.u./Platte
ausplattiert und über
Nacht bei 37 °C
inkubiert.
-
Identifikation positiver
Klone mittels Aktivität:
-
Nach
Inkubation wurden die Kolonien auf einen Satz von LB+CAM-Agar-Platten
replikaplattiert und dann weiter bei 37 °C für ungefähr 20 Stunden inkubiert. Eine Überschichtung,
die 0,1 % CMC, 1 % HSB-Agarose in einem geeigneten Puffer, pH 7
enthielt, wurde auf die Replikaplatten geschüttet und für ungefähr 20 Stunden bei 65 °C inkubiert.
Endoglucanase-positive Kolonien wurden durch Färben mit 0,1 % wässriger
Lösung
von Kongo-Rot (SIGMA, USA), gefolgt von Waschen in 2 M NaCl identifiziert.
Gelbliche Höfe
erschienen an Positionen, wo Endoglucanase-positive Klone vorhanden
waren.
-
Zellen
aus Enzym-positiven Kolonien wurden zur Isolation einzelner Kolonien
auf Agar verteilt und eine Enzym-produzierende einzelne Kolonie
wurde für
jede der Endoglucanase-produzierenden Kolonien, die identifiziert
wurde, ausgewählt.
-
Charakterisierung positiver
Klone:
-
Aus
den Platten mit erneuter Ausstreichung wurden Endoglucanase-positive
Kolonien als einzelne Kolonien erhalten und die Plasmide wurden
extrahiert. Die Phänotypen
wurden durch Retransformation von E. coli SJ2 bestätigt und
die Plasmide durch Restriktionsverdauung charakterisiert.
-
Medien
-
- TY- und LB-Agar (wie beschrieben in Ausubel, F. M. et al.
(Hrsg.) „Current
protocols in Molecular Biology".
John Wiley und Sons, 1995).
-
Hybridisierungsbedingungen
(zur Beurteilung der Eigenschaft ii) des erfindungsgemäßen DNA-Konstrukt
zu verwenden):
-
Geeignete
Bedingungen zum Bestimmen der Hybridisierung zwischen einer Nukleotidsonde
und einer homologen DNA- oder RNA-Sequenz beziehen ein das Voreinweichen
des Filters, der die DNA-Fragmente oder RNA enthält, die zu hybridisieren ist/sind,
in 5 × SSC
(„Standard
Saline Citrate")
für 10
Minuten und Vorhybridisieren des Filters in einer Lösung von
5 × SSC
(Sambrook et al. 1989), 5 × Denhardt-Lösung (Sambrook et
al. 1989), 0,5 % SDS und 100 μg/ml
denaturierter Ultraschall-behandelter Lachsspermien-DNA (Sambrook et
al. 1989), gefolgt von Hybridisierung in der gleichen Lösung, die
eine zufällig
geprimte (Feinberg, A. P. und Vogelstein, B. (1983) Anal. Biochem.
132: 6-13), 32P-dCTP-markierte (spezifische
Aktivität > 1 × 109 cpm/μg) Sonde
enthält,
für 12
Stunden bei ca. 45 °C.
Der Filter wird dann zweimal für
30 Minuten in 2 × SSC,
0,5 % SDS bei vorzugsweise nicht mehr als 55 °C, weiter bevorzugt nicht mehr
als 60 °C,
weiter bevorzugt nicht mehr als 65 °C, sogar noch weiter bevorzugt
nicht mehr als 70 °C,
insbesondere nicht mehr als 75 °C
gewaschen.
-
Die
Nukleotidsonde, die in der Hybridisierung zu verwenden ist, ist
der Endoglucanasekodierende Teil der DNA-Sequenz, die aus dem Plasmid
erhältlich
ist, das in Escherichia coli DSM 11201 vorhanden ist.
-
Immunologische Kreuzreaktivität:
-
Antikörper, die
bei der Bestimmung immunologischer Kreuzreaktivität zu verwenden
sind, können
unter Verwendung einer gereinigten Endoglucanase hergestellt werden.
Genauer gesagt kann ein Antiserum gegen die erfindungsgemäße Glucanase
durch Immunisieren von Kaninchen (oder anderen Nagern) nach den von
Axelsen et al. in: A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 23, oder A. Johnstone
und R. Thorpe, Immunochemistry in Practice, Blackwell Scientific
Publications, 1982 (genauer S. 27-31) beschriebenen Verfahren hergestellt
werden. Die gereinigten Immunglobuline können aus den Antiseren, zum
Beispiel durch Salzpräzipitation
((NH4)2SO4), gefolgt von Dialyse und Ionenaustauschchromatographie,
z.B. auf DEAE-Sephadex erhalten werden. Die immunchemische Charakterisierung
von Proteinen kann entweder durch Doppeldiffusionsanalyse nach Ouchterlony
(O. Ouchterlony in: Handbook of Experimental Immunology (D.M. Weir,
Hrsg.), Blackwell Scientific Publications, 1967, S. 655-706), durch
gekreuzte Immunelektrophorese (N. Axelsen et al., supra, Kapitel
3 und 4) oder durch Rocket-Immunelektrophorese (N. Axelsen et al.,
Kapitel 2) durchgeführt
werden.
-
Die
folgenden nicht beschränkenden
Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
-
BEISPIEL 1
-
Klonierung und Expression
einer Endoglucanase aus Dictyoglomus sp. DSM 6262
-
Eine
Bibliothek von Dicryoglomus sp., DSM 6262 wurde in E. coli konstruiert
und wie in Material und Methoden beschrieben gescreent. Eine isolierte
positive Transformante war DSM 11201, die das Plasmid pSJ1678 enthielt,
das die DNA-Sequenz umfasst, die das erfindungsgemäße cellulolytische
Enzym kodiert.
-
Der
isolierte E. coli-Klon wurde gleichzeitig auf LB+CAM-Agarplatten,
die 0,1 % AZCL-beta-Glucan, AZCL-Xyloglucan,
AZCL-HE-Cellulose, AZCL-Xylan, AZCL-Kurdlan oder AZCL-Galactomannan
enthielten, getestet. Die Platten wurden für ungefähr 48 Stunden bei 37 °C, gefolgt
von einer Inkubation von 65 °C
inkubiert. Die Enzymaktivität
wurde durch blaue Höfe,
die die Kolonien umgaben, identifiziert. Der Klon wurde auf AZCL-beta-Glucan, AZCL-Xyloglucan
und AZCL-HE-Cellulose für
positiv befunden.
-
Herstellung einer Enzymlösung aus
dem E. coli-Klon DSM 11201
-
DSM
11201 wurde als eine Vorkultur in einer Schüttelflasche inokuliert, die
200 ml Superbrühemedium mit
der folgenden Zusammensetzung (pro Liter) enthielt: Trypton 32 g,
Hefeextrakt 20 g, NaCl 5 g, CMC 5 g, pH 7,2-7,3, eingestellt mit
1 M NaOH. Autoklaviert 121 °C,
20 Minuten. Nach Sterilisation Chloramphenicol auf eine Endkonzentration
von 6 mg/ml zugefügt.
-
Die
Schüttelflasche
wurde auf einen Rundschüttler
mit 280 Upm, 37 °C,
für 16
Stunden inkubiert. 1 ml der Kultur wurde zu 100 Schüttelflaschen
mit 200 ml Superbrühemedium
inokuliert und bei 37 °C,
280 Upm 16 bis 18 Stunden inkubiert. Zentrifugation der 20 Liter
E. coli-Kultur bei 3000 Upm, Resuspension des Pellets in 800 ml
50 mM Tris-Maleatpuffer,
pH 7,0. Die Zellen wurden bei 800 bar mit einem „Rannie High Pressure Laboratory
Homogeniser" aufgebrochen.
Zentrifugation für
1 Stunde, 10.000 Upm und Sammeln des klaren Überstands.
-
BEISPIEL 2
-
Reinigung und Charakterisierung
der aus Dictyoglomus sp. DSM 6262 klonierten Endoglucanase
-
600
ml E. coli-Zellextrakt wurde erst bei 70 °C für 5 Minuten hitzebehandelt,
gefolgt von einer Zentrifugation bei 5000 Upm für 20 Minuten. Der Überstand
wurde durch Whatman-Filter
D filtriert und insgesamt wurden 200 ml mit einer Aktivität von 11
CMCU pro ml (Bestimmung von CMCU, siehe unten) erhalten.
-
Die
Lösung
wurde über
eine S-Sepharosesäule,
die mit 0,05 M Natriumacetatpuffer pH 5,0 äquilibriert war, laufen gelassen.
Die gebundene Endoglucanase wurde mit 0,5 M Natriumchlorid eluiert
und insgesamt wurde ein Volumen von 300 ml mit 2 CMCU/ml erhalten.
Diese Lösung
wurde auf pH 9,0 eingestellt und mit 20 mM Ethanolaminpuffer bei
pH 9,0 auf einer Ultrafiltrationszelle von Amicon mit einer Membran
mit einem Cut-Off
von 10 kD äquilibriert.
Danach wird die Lösung,
wenn die Leitfähigkeit
ungefähr
250 mikroS/cm beträgt, auf
eine Q-Sepharosesäule,
die mit dem gleichen Puffer äquilibriert
ist, aufgetragen. Die Endoglucanase wird binden und dann unter Verwenden
eines Natriumchloridgradienten eluiert werden können. Auf Grund zu hoher Leitfähigkeit
in dem ersten Versuch erhielten wir nur 2 ml mit 65 CMCU/ml.
-
Schließlich wurde
die Lösung
konzentriert und auf eine Größensäule Superdex
200 in 0,1 M Natriumacetat pH 6,0 aufgetragen und die reine Glucanase
in einem Volumen von 22 ml eluiert, die unter Verwendung einer Ultrafiltrationszelle
von Amicon mit einer Membran mit einem Cut-Off von 6 kD konzentriert
wurde. 1 ml mit 40 CMCU pro ml wurde erhalten. Diese Probe zeigte
eine einzelne Bande bei SDS-PAGE mit einem MW von 30 kD und einem
pI von 6,5. Das Protein wurde elektrogeblottet und zur N-terminalen
Sequenzierung unter Verwendung eines Sequenzierers Modell 473A von
Applied Biosystems aufgetragen. Der Proteinsequenzierer wurde nach
den Anweisungen des Herstellers laufen gelassen und die folgende
Sequenz wurde erhalten:
QTPKYKDAFILKAPSSGDVTTKNLPLTLELNFFNIAAY-
-
Die
reine Endoglucanase hat auf p-Nitrophenyl-beta-D-cellobiosid (Sigma),
CMC, HE-Cellulose
(Megazyme) und Säure-gequollener
Cellulose eine Aktivität.
-
Eine
CMCU-Einheit ist definiert als die Enzymmenge, die das Äquivalent
von 1 mMol Glucose pro Minute unter Standardbedingungen freisetzt.
-
Standardbedingungen: CMC-Test
bei 70 °C
-
Das
Enzym wird für
20 Minuten in einer 0,75 %-igen CMC-(7 L von Hercules)-Lösung in
einem 0,1 M Natriumbarbituratpuffer pH 8,5 inkubiert. Nach Inkubation
wird der Anstieg der reduzierenden Endgruppen unter Verwendung von
PHBAH (SIGMA H-988253H7704
(p-HYDROXYBENZOESÄUREHYDRAZID))
bestimmt und mit einem Glucosestandard wird die Bildung von glucoseäquivalenten
Endgruppen pro Minute berechnet (Lever, M. (1972) A new reaction
for colorimetric determination of carbohydrates. Anal. Biochem.
Band 47, Seite 273-279).
-
Die
Endoglucanase zeigt 137 CMCU/mg Protein bei 70 °C und pH 8,5 (50 CMCU pro A280).
-
Temperatur-Aktivitätsprofil
der Endoglucanase
-
Die
Endoglucanase wurde in dem CMCU-Test bei pH 8,5 bei verschiedenen
Temperaturen inkubiert und die Aktivität nach 20 min. Inkubation wurde
wie oben beschrieben bestimmt.
-
Inkubationen über 90 °C wurden
nicht durchgeführt.
Die Menge an reduzierendem Zucker, der bei dieser Temperatur erhalten
wurde, war am höchsten
und wurde zur Berechnung der relativen Aktivität bei niedrigeren Temperaturen
verwendet.
Temp. | Rel.
Aktivität |
90 °C | 100
% |
80 °C | 76
% |
70 °C | 40
% |
60 °C | 26
% |
50 °C | 14
% |
40 °C | 7
% |
-
pH-Aktivitätsprofil
-
Die
Endoglucanase wurde in dem CMCU-Test bei 70 °C unter Verwendung verschiedener
Puffer in dem pH-Intervall von 4,5 bis 11 inkubiert und die Aktivität nach 20
min. Inkubation wurde wie oben beschrieben bestimmt.
-
Puffer:
-
- pH 4,5, 5,0 und 5,5; 0,1 M Na-Acetat
- pH 6,0; 0,1 M Na-MES
- pH 6,5, 7,0 und 7,5; 0,1 M Na-MOPS
- pH 8,0 und 8,5; 0,1 M EPPS
- pH 9,0, 9,5, 10,0, 10,5 und 11,0; 0,1 M Na-Glycin
-
Mehr
als 50 % relativer Aktivität
wurde in dem Bereich von pH 5,5 bis 11 erhalten.
-
p-Nitrophenyl-beta-D-cellobiosid-Test
-
Eine
PNPU-Einheit ist definiert als die Menge Enzym, die ein mMol p-Nitrophenol
pro Minute aus p-Nitrophenyl-beta-D-cellobiosid (Sigma) unter Standardbedingungen
freisetzt.
-
Methode:
Gleichgewichtskinetik, direkter Nachweis des Produkts p-Nitrophenol,
es ergibt eine gelbe Farbe, die bei 405 nm nachgewiesen wird. Die
Aktivität
wird als der Anstieg des Absorptionsvermögens gemessen, wobei der lineare
Teil der Kurve zum Bestimmen der Steigung (AU/sek) verwendet wird.
Die Aktivität wird
unter Verwendung eines Absorptionsvermögens von p-Nitrophenol in Phoshatpuffer
pH 7,5 berechnet: Absorptionsvermögen in 1 cm Küvette, 1
mM 0,018 bei 405 nm (0,014 bei 420 nm).
-
Test-Bedingungen:
-
- 475 ml 10 mM p-NP-beta-D-cellobiosid in 0,1 M Na-Phosphatpuffer,
pH 7,5 25 ml Enzymlösung
-
Vorgehensweise:
-
Die
Messung wird auf einem „HP
8452A Diode Array Spectrophotometer", das thermostatisch auf 70 °C kontrolliert
wird, in einer 0,75 ml Küvette,
1 cm Breite durchgeführt.
-
Das
Absorptionsvermögen
bei 405 nm wird in 300 Sekunden mit einer Messung alle 20 Sekunden
gemessen.
-
Die
Endoglucanase zeigte 170 PNPU pro A280 bei
70 °C und
pH 7,5.
-
Säure-gequollene
Cellulose
-
Eine
PASC-Stocklösung
wurde unter Verwendung eiskalten Acetons und Phosphorsäure wie
folgt hergestellt. 5 g Cellulose (Avicel®) wurden
mit Wasser angefeuchtet und 150 ml eiskalte 85 %-ige Ortho-Phosphorsäure wurden
zugefügt.
Das Gemisch wurde unter langsamem Rühren 1 Stunde in ein Eisbad
gesetzt. Dann wurden 100 ml eiskaltes Aceton unter Rühren zugefügt. Die
Aufschlämmung
wurde auf einen Buchner-Filter mit Sinterscheibe Nummer 3 von Pyrex übertragen
und dann dreimal mit 100 ml eiskaltem Aceton gewaschen und nach
jedem Waschschritt so trocken wie möglich gesaugt. Schließlich wurde
der Filterkuchen zweimal mit 500 ml Wasser gewaschen und nach jedem
Waschschritt so trocken wie möglich
gesaugt. Das PASC wurde mit deionisiertem Wasser auf ein Gesamtvolumen
von 300 ml gemischt, zur Homogenität (unter Verwendung des „Ultra
Turrax Homogenizers")
vermischt und im Kühlschrank
(bis zu einem Monat) gelagert.
-
Substratäquilibrierung
mit Puffer: 20 g Phosphorsäure-gequollene
Cellulose-PASC-Stocklösung wurde
für 20
Minuten bei 5000 Upm zentrifugiert, der Überstand wurde abgegossen;
das Sediment wurde in 30 ml Puffer resuspendiert und für 20 Minuten
bei 5000 Upm zentrifugiert, der Überstand
wurde abgegossen und das Sediment wurde in Puffer auf eine Gesamtmenge
von 60 g resuspendiert, was einer Substratkonzentration von 5 g
Cellulose/Liter entsprach.
- Puffer für pH 8,5-Bestimmung: 0,1 M
Barbital.
-
Vorgehensweise:
-
1. Verdünnung der
Enzymproben
-
Die
Enzymlösung
wird in dem gleichen Puffer wie das Substrat verdünnt.
-
2. Enzymreaktion
-
Das
Substrat in Pufferlösung
wird für
5 Minuten auf 80 °C
(2 ml) vorerwärmt.
-
Dann
wird die Enzymlösung
(verdünnt)
0,5 ml zugefügt
und für
5 Sekunden gemischt. Enzymleerproben werden durch Zufügen des
Stoppreagenz vor der Enzymlösung
erhalten. Inkubieren für
20 Minuten bei 80 °C.
Die Reaktion wird durch Zufügen
von 0,5 ml 2 % NaOH-Lösung
und Mischen für
5 Sekunden gestoppt.
-
Die
Proben werden für
20 Minuten bei 5000 Upm zentrifugiert. 1 ml Überstand wird mit 0,5 ml PHBAH-Reagenz
gemischt und für
10 Minuten gekocht. Die Teströhrchen
werden in einem Eiswasserbad abgekühlt.
-
3. Bestimmung
der reduzierenden Endgruppen
-
Das
Absorptionsvermögen
bei 410 nm wird unter Verwendung eines Spektrophotometers gemessen. Eine
Standardglucosekurve wurde durch Verwenden von Glucosekonzentrationen
von 5, 10, 15 und 25 mg/l in dem gleichen Puffer und Zufügen von
PHBAH-Reagenz vor dem Kochen erhalten. Die Freisetzung von reduzierenden
Glucoseäquivalenten
wird unter Verwendung dieser Standardkurve berechnet.
-
Bestimmung von kcat und Km:
-
Die
katalytische Aktivität
auf Säure-gequollener
Cellulose wird unter Verwendung des wie oben beschriebenen Tests
unter Standardbedingungen bei pH 8,5 und 80 °C mit verschiedenen Substratkonzentrationen
bestimmt. Die kinetischen Konstanten wurden unter Verwendung des
Computerprogramms „Grafit" für Michaelis-Menten-Kinetik
berechnet. Auf Grundlage der Aminosäurezusammensetzung der Endoglucanase
wurde der molare Extinktionskoeffizient auf 85630 bestimmt. Folglich
wurden die folgenden Daten erhalten:
kcat =
77 pro Sekunde
Km = 2,5 g Säure-gequollene
Cellulose pro Liter.
-
BEISPIEL 3
-
Expression
einer thermostabilen Endoglucanase in Bacillus subtilis
-
Der
Stamm von Bacillus subtilis, der unten beschrieben ist, der das
Expressionsplasmid beherbergt, das die thermostabile Endoglucanase
kodiert, die aus Dictyoglomus sp. DSM 6262 kloniert ist, wurde von
den Erfindern nach dem Budapester Vertrag über die internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren
bei der „Deutschen
Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH", Mascheroder Weg
1b, D-38124 Braunschweig, Bundesrepublik Deutschland, am 16. Dezember 1997
unter der Hinterlegungsnummer DSM 11903 hinterlegt.
-
Materialien:
-
Stämme
-
E.
coli SJ2 (Diderichsen, B., Wedsted, U., Hedegaard, L., Jensen, B.
R., Sjøholm,
C. (1990) Cloning of aldB, which encodes alpha-acetolactate decarboxylase,
an exoenzyme from Bacillus brevis. J. Bacteriol., 172, 4315-4321)
-
Elektrokompetente
Zellen hergestellt und transformiert unter Verwendung eines „Bio-Rad
GenePulserTM" wie vom Hersteller empfohlen.
-
B.
subtilis A164. Dieser Stamm ist ein Derivat von B. subtilis ATCC
6051a, der sporulationsdefizient ist und bei dem die apr- und npr-Gene
unterbrochen wurden. Die Unterbrechungen wurden im Wesentlichen durchgeführt, wie
beschrieben in (Hrsg. A.L. Sonenshein, J.A. Hoch und Richard Losick
(1993) Bacillus subtilis and other Gram-Positive Bacteria, American Society
for microbiology, S.618). Kompetente Zellen wurden wie von Yasbin,
R.E., Wilson, G.A. und Young, F.E. (1975) Transformation and transfection
in lysogenic strains of Bacillus subtilis: evidence for selective
induction of prophage in competent cells. J. Bacteriol, 121: 296-304
beschrieben, hergestellt und transformiert.
-
Plasmide
-
pUB110:
Plasmid beschrieben in (McKenzie, T., Hoshino, T., Tanaka, T. und
Sueoka, N. The nucleotide sequence of pUB 110: some salient features
in relation to replication and its regulation Plasmid 15 (2), 93-103 (1986))
und (McKenzie, T., Hoshino, T., Tanaka, T. und Sueoka, N. Correction.
A revision of the nucleotide sequence and functional map of pUB110
Plasmid 17 (1), 83-85 (1987)).
-
pMUTIN-4-MCS:
Das Plasmid kann von den „Laboratoire
de Genetique Microbienne",
Institut National de la Recherche Agronomique, 78352 Jouy en Josas – CEDEX,
Frankreich, erhalten werden.
-
Medium
-
LB-Agar
(wie beschrieben in Ausubel, F. M. et al. (Hrsg.) „Current
protocols in Molecular Biology".
John Wiley and Sons, 1995).
-
LBPG
ist LB-Agar, der mit 0,5 % Glucose und 0,05 M Kaliumphosphat, pH
7,0, supplementiert ist.
-
AZCL-HE-Cellulose
wird zu LBPG-Agar auf 1 % zugefügt.
AZCL-HE-Cellulose ist von Megazyme, Australien.
-
BPX-Medium
ist in der internationalen Anmeldung, die als WO 91/09129 veröffentlicht
ist, beschrieben.
-
Methoden:
-
Das
Plasmid wurde konstruiert und der Klon wurde im Wesentlichen wie
folgt etabliert: pMUTIN4MCS ist ein E. coli-Plasmid mit einem Hybridpromotor
SPAC (Yansura et al. (1984) Use of E. coli lac repressor and operator
to control gene expression in Bacillus subtilis, PNAS, Band 81,
S. 439-443) und einem lacZ-Gen unter der transkriptionellen Kontrolle
dieses Promotors. Darüber
hinaus enthält
das Plasmid das lacI-Gen unter der Kontrolle eines pen P-Promoters
von Bacillus spe. Wenn folglich in B. subtilis das lacI exprimiert
wird und an den Operator des SPAC-Promotor-Operators bindet, dann
wird dies die Transkription der stromabwärts gelegenen Sequenz inhibieren.
Der Promotor ist der gleiche wie in Yansura et al., allerdings wurde
der Promotor in ein perfektes Palindrom modifiziert. Eine HindIII-Stelle
unmittelbar stromabwärts
der Promotor-Operator-Region ermöglichte
es, das lacZ-Gen durch Insertion eines anderen Gens, nämlich des
erfindungsgemäßen Endoglucanasegens,
zu unterbrechen, wodurch die Expression der Endoglucanase unter
der Kontrolle des SPAC-Promoter-Operators gelassen wurde.
-
In
dem E. coli-Plasmid pMUTIN4MCS wurde eine Ribosombindestelle (RBS)
und ein Signalpeptid mit einer SacII-Stelle für Klonierungszwecke als ein
HindIII-SacI-Fragment kloniert, wodurch die folgende Ribosombindestelle
und Signalpeptid-kodierende DNA-Sequenz
etabliert wurden:
-
Die
DNA-Sequenz, die ein Bacillus sp.-Signalpeptid kodiert, das wenn
es an eine weitere DNA-Sequenz fusioniert ist, die den reifen Teil
eines Proteins kodiert, diese von der Bacillus sp.-Zelle nach außen lenken
wird, ist kursiv geschrieben.
-
Die
obige Sequenz kodiert die HindIII-Stelle von pMUTIN4MCS unmittelbar
gefolgt von einer RBS aus Bacillus subtilis und einer DNA-Sequenz,
die ein Bacillus spe.-Signalpeptid kodiert, das mit einer künstlich
eingeführten
SacII-Stelle endet, auf die eine NotI- und eine SacI-Restriktionsschnittstelle
folgen. Das Plasmid wurde in E. coli SJ2 durch Elektroporation und
Plattieren auf LB-Agarplatten mit 100 μg/ml Ampicilin und Inkubieren
der Zellen über
Nacht bei 37 °C
etabliert. Das resultierende Plasmid wurde mit pMUTIN4-Signal-SacII-NotI
bezeichnet.
-
Das
thermostabile Endoglucanasegen wurde als ein SacII-EagI-verdautes
PCR-Fragment kloniert.
-
Das
PCR-Fragment wurde unter Verwendung des „HiFi Expand PCR"-Kits von Boehringer
Mannheim erhalten und die Reaktion wurde wie vom Hersteller empfohlen
durchgeführt.
Das DNA-Fragment wurde aus dem Plasmid pDSM11201 amplifiziert. Das
thermostabile Endoglucanasegen wurde ursprünglich aus Dicryoglomus spe.
DSM6262 kloniert und als ein E. coli-Klon (DSM 11201) hinterlegt,
der ein Plasmid mit dem Endoglucanasegen beherbergt. Die zwei PCR-Primer,
die verwendet wurden, waren wie folgt:
-
Das
PCR-Fragment und das pMUTIN4-Signal-SacII-NotI wurden mit SacII-EagI
verdaut, zusammen ligiert und zur Transformation von E. coli SJ2
durch Elektroporation und Ausplattieren auf LB-Agarplatten mit 100 μg/ml Ampicillin
und Inkubieren der Zellen über
Nacht bei 37 °C
verwendet. Das resultierende Plasmid in SJ2 wurde mit pMB447A bezeichnet.
-
Nach
erfolgter Klonierung des Endoglucanasegens in Fusion mit dem Signalpeptid
von oben (in der SacII-Not/EagI-Stelle) resultierte der folgende
offene Leserahmen unter der transkriptionalen Kontrolle des SPAC-Promotor-Operators.
und das
abgeleitete Protein:
-
Um
in der Lage zu sein, das pMB447A in Bacillus subtilis zu propagieren,
wurde das E. coli-Plasmid an ein Derivat von pUB 110 (einem Plasmid,
das in B. subtilis vermehrbar ist) fusioniert: In die NciI-Stelle
von pUB110 wurden eine SacI- und NotI-Stelle unter Verwendung eines
Polylinkers insertiert, wobei das resultierende Insert die folgende
Sequenz hatte:
CCCGGGAGCTCGCGGCCGCCCCGG
-
Die
beiden NciI-Stellen sind unterstrichen; zwischen ihnen sind die
SacI- und EagI-(NotI-)-Stellen.
-
Dieses
Plasmid wurde dann mit SacI und EagI verdaut und mit SacI-EagI-verdautem
pMB447A ligiert, wobei die Ligation verwendet wurde, um Bacillus
subtilis A164 zu transformieren. Die Klone wurden etabliert und über Nacht
auf LBPG-10-Kana-AZCL-HE-Cellulose-Platten
wachsen gelassen. Am nächsten
Tag wurden diese Platten bei 70 °C
für 5 Stunden
inkubiert und das Auftreten von blauen Höfen zeigte die positive Expression
der thermostabilen Endoglucanase an.
-
Bei
der Analyse der aus dem Klon MB505 (DSM 11903) isolierten Plasmid-DNA
wurde offensichtlich, dass das Plasmid eine Rekombination eingegangen
war und das resultierende Plasmid kleiner war als die erwartete
Plasmidgröße von 12,5
kb. Folglich schien es, dass das Plasmid das meiste des E. coli-Plasmid
pMUTIN-4-Signal-SacII-NotI verloren hatte, was in einem Plasmid
der ungefähren
Größe von 5,5
kb resultierte.
-
Das resultierende Plasmid
hatte die folgenden wesentlichen Merkmale:
-
Die
auf dem Plasmid von DSM 11903 kodierte Endoglucanase wurde positiv
exprimiert ohne IPTG zufügen
zu müssen
und das Plasmid verlieh Resistenz gegenüber 10 μg/ml Kanamycin.
-
Das
MB505 wurde 5 Tage in 500 ml Schüttelflaschen
mit zwei Einbuchtungen und 100 ml BPX-Medium bei 37 °C und 300
Upm kultiviert.
-
Reinigung und Charakterisierung:
-
5000
ml Flüssigkeit
einer Schüttelflaschenkultur
von Bacillus mit dem Klon MB 505 wurden erhalten und die Kulturflüssigkeit
wurde durch Erhitzen auf 70 °C
wärmebehandelt
und für
5 Minuten unter Rühren
bei dieser Temperatur gehalten. Sie wurde dann abgekühlt und
mit 9000 Upm für
20 Minuten zentrifugiert. 4000 ml klarer Überstand wurden erhalten, der
2,4 CMCU pro ml enthielt.
-
Das
CMCU wurde bei 70 °C
und pH 8,5 bestimmt.
-
6000
CMCU wurden auf 3000 ml DEAE A-50 Sephadex aufgetragen, das in 50
mM Mes-Puffer pH
6,2 äquilibriert
war. Das nicht-gebundene Material enthielt insgesamt 5700 CMCU.
-
Das
nicht-gebundene Material wurde auf eine 1000 ml Q-Sepharosesäule aufgetragen,
die mit 20 mM Ethanolaminpuffer pH 9,5 äquilibriert war. Das gebundene
Enzym wurde unter Verwendung eines NaCl-Gradienten eluiert.
-
Das
partiell gereinigte Produkt wurde unter Verwendung einer Ultrafiltrationszelle
von Amicon mit einer Membran mit einem Cut-Off-Wert von 6 kDa konzentriert.
-
Die
konzentrierte Fraktion wurde mit 40 % Nonopropylenglykol formuliert.
-
Insgesamt
wurden 250 ml mit einer Konzentration von 9,7 CMCU pro ml (2425
CMCU insgesamt) erhalten und für
Anwendungsversuche verwendet.
-
Immunologische Methoden:
-
Hochgereinigte
Cellulase aus Dicryoglomus (aus Beispiel 2) wurde zur Herstellung
von Antiserum verwendet.
-
Die
Immunisierungsvorgehensweise wurde bei DAKO unter Verwendung von
Kaninchen durchgeführt.
Jedes Kaninchen wurde mit 100 μl
Cellulase (0,4 mg Protein pro ml) gemischt mit 100 μl Adjuvanz
immunisiert. Jedes Kaninchen wurde 15-mal mit einwöchigen Intervallen
immunisiert. Das Kaninchenserum wurde gesammelt und das gamma-Globulin
aus dem Serum gereinigt.
-
Mancini-Platten,
zum Beispiel 25 ml 1 % Agarosegel (15 × 10 cm) mit 50 μl gamma-Globulin (A280 = 106,5)
und mit 4 mm Vertiefung, in welche 10 μl Probe eingebracht und für einen
Tag bei Raumtemperatur in einer Feuchtkammer inkubiert wurden.
-
Die
Platte wurde in 0,95 NaCl-Wasser einige Male gewaschen und mit Coomassie-Blau
nach Standardvorgehensweisen gefärbt.
-
Die
folgenden Durchmesser wurden entweder von der hochgereinigten Dictyoglomus-Cellulase bzw. des
formulierten partiell gereinigten MB505 erhalten:
-
Hochgereinigte Dictyglomus-Cellulase:
-
- 40 CMCU ergaben 11,5 mm im Durchmesser.
- 20 CMCU ergaben 9,5 mm im Durchmesser.
- 10 CMCU ergaben 7 mm im Durchmesser.
-
Formulietes MB505:
-
- 10 CMCU 8 mm im Durchmesser.
-
12
Cellulasen anderer Familien (z.B aus den Pilzgenera Trichoderma,
Humicola, Aspergillus) bildeten unter diesen Bedingungen keine Immunpräzipitate. BEISPIEL
4 Biopolishing
von Dictyoglomus-Cellulase bei 90°C Experimenteller
Teil Material
und Ausrüstung:
Gerät: | „Mathis
Pad-steam Range",
Typ: PSA-HTF |
Gewebe: | Gebleichtes
Interlock-gestricktes Baumwollgewebe (Test fabrics Inc.): N.O. weiß, 100 %
Baumwolle, Stil 460. Das Gewebe wurde in Stücke einer Größe von 20 × 30 cm
(jeweils ungefähr
12,5 g) geschnitten. |
Enzym: | Dictyoglomus,
Charge MB505, 9,7 CMCU/ml |
Puffer: | 15
mM Phosphatpuffer pH 6,0
15 mM Phosphatpuffer pH 8,1 |
-
Vorgehensweise zur Füllung;
-
Stoffproben
des Gewebes wurden für
mindestens 24 Stunden in einem Standard-AATCC-(American Association of Textile Chemists
and Colourists)-Klimaraum (65 ± 2
% relative Luftfeuchtigkeit und 70 ± 3 °F Temperatur) aufbereitet. Ihr
Gewicht wurde erhalten.
-
Enzymlösungen wurden
durch Mischen des Enzyms mit Puffer hergestellt. Der pH wurde eingestellt und
die Enzymaktivität
in den Lösungen
wurde unten in Tabelle 1 gezeigt. Stoffproben wurden in Enzymlösungen für weniger
als 45 Sekunden eingetaucht und dann gefüllt. Nach dem Füllen wurden
die Stoffproben gewogen und sofort in den Mathis-Dämpfer
gehängt.
Der Prozentsatz an Lösung
auf dem Gewebe, gezeigt als Feuchtigkeitsaufnahme auf den Stoffproben
des Gewebes, wurde auch in Tabelle 1 dargestellt: Tabelle
1
-
Biopolishing im Dämpfer:
-
Die
Stoffproben des Gewebes wurden in einem Dämpfer bei den folgenden Bedingungen
behandelt:
Zeit: | 90
Minuten |
Relative
Luftfeuchtigkeit: | 100
% |
-
Alle
Stoffproben wurden übertragen
und für
mindestens 5 Minuten in deionisiertem Wasser gespült. Sie
wurden luftgetrocknet und dann in dem AATCC-Klimaraum für mindestens
24 Stunden vor der Beurteilung aufbereitet. Beurteilung:
Festigkeitsverlust: | Die
Gewebefestigkeit wurde auf einem Mullen-Burst-Tester Modell C gemäß den ASTM
D786 – 87
gemessen. Die Daten sind Mittelwerte von mindestens 8 Messungen. |
Pillingkennung: | Gemessen
nach ASTM D 4970 – 89
unter Verwendung eines „Matindale
Pilling Testers" bei
500 Umdrehungen.
Pillen auf der Faser wurde optisch mit Werten
von 1 bis 5 beurteilt, wobei 1 sehr ernsthaftes Pillen und 5 kein
Pillen ist. Die Daten sind Mittelwerte von mindestens 2 Messungen. |
-
Ergebnisse und Schlussfolgerungen:
-
Die
Ergebnisse sind unten zusammengefasst und die Daten sind in Tabelle
2 und 3 gezeigt.
- 1. Mit steigender Enzymkonzentration
steigt die Pillingkennung (in Tabelle 3),
- 2. Dictyoglomus-Cellulase ergibt bessere Pillingkennung bei
pH 8,1 als bei pH 6,0 (Tabelle 3),
- 3. Bei den vorliegenden Bedingungen ergibt das Biopolishing
wenig Festigkeitsverlust des Gewebes bei pH 6,0 (weniger als 5 %),
aber es wurde kein Festigkeitsverlust bei pH 8,1 nachgewiesen.
-
Es
kann gefolgert werden, dass das Biopolishing von Baumwollgewebe
mit Dictyoglomus-Cellulase die
Widerstandsfähigkeit
gegen Gewebepillen bei den Bedingungen dieser Studie signifikant
verbessert. Bei bevorzugten Bedingungen wie zum Beispiel pH ungefähr 8 wurde
eine gute Pilling-Widerstandsfähigkeit
ohne nachweisbaren Festigkeitsverlust erhalten. Tabelle
2
Tabelle
3
SEQUENZPROTOKOLL