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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Mikroorganismen, welche
wirkungsvoll organische halogenierte Verbindungen, wie etwa Trichlorethylen
abbauen, und auf ein Verfahren für
den Abbau von organischen halogenierten Verbindungen, spezifisch
auf den Abbau von Trichlorethylen im Boden, im Grundwasser oder
in Abwässern.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In
den vergangenen Jahren erzeugte in vielen Teilen des Landes die
industrielle Nutzung von organischen Lösungsmitteln Umweltverschmutzungsprobleme
durch die Freisetzung dieser Verbindungen oder von Abwässern, die
diese Verbindungen enthalten. Insbesondere ist die Bodenverschmutzung
durch organische chlorierte Verbindungen ein großes soziales Problem und eine
Technologie für
die Sanierung des kontaminierten Bodens wurde immer notwendiger.
Reinigungsverfahren für
kontaminierten Boden schließen
physikalische Verfahren und biologische Verfahren ein.
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Die
physikalischen Behandlungsverfahren enthalten das Luftstrippen (ein
Verfahren zum Einspülen von
Luft in den kontaminierten Boden, welcher ausgehoben wurde, um die
darin enthaltenen organischen chlorierten Verbindungen zu verdampfen
und sie durch Adsorption an Aktivkohle zu entfernen) und das Vakuumextraktionsverfahren
(ein Verfahren, in welchem Rohre in den kontaminierten Boden getrieben
werden, um einen reduziertem Druckzustand zu erzeugen, so dass die organischen
chlorierten Verbindungen darin verdampft und aus dem Boden extrahiert
werden). Jedoch erfordern diese Verfahren eine enorme Energie zum
Einspülen der
Luft usw., und haben die Nachteile, dass die ersteren Verfahren
den Bodenaushub erfordern, während
bei den letzteren die Extraktionseffizienz gering ist und die Reinigung
bei geringer Konzentration der Kontaminanten nicht gleichmäßig abläuft. Überdies
absorbieren beide Verfahren die kontaminierenden Substanzen an Aktivkohle
und erfordern daher getrennte Einrichtungen zur Entgiftung der kontaminierten
Substanzen.
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Es
wurde vor kurzem berichtet, dass das in der Entwicklung befindliche
biologische Behandlungsverfahren die Fähigkeit von Mikroorganismen
nutzt Substanzen abzubauen, und die kontaminierenden Substanzen
vollständig
abbauen oder entgiften kann, und daneben wird wenig Energie für die Behandlung
im Vergleich mit den physikalischen Mitteln benötigt. Überdies ermöglichen die biologischen Mittel
eine Reinigung selbst bei geringen Konzentrationen der Kontaminanten
und demgemäss
sind die Erwartungen an das Verfahren als ein preiswertes Verfahren
für die
Bodenreinigung groß.
Die bekannten biologischen Verfahren enthalten die Festphasebehandlung
(der ausgehobene Boden wird mit Phosphor, Stickstoff, Mikroorganismen
usw. gemischt, um den Abbau der kontaminierenden Substanzen durch
die Mikroorganismen zu fördern),
das Aufschlämmungsbehandlungsverfahren
(der ausgehobene Boden wird mit Wasser, Phosphor, Stickstoff, Mikroorganismen
usw. gemischt, um in der flüssigen
Form behandelt zu werden, um die Reinigungsgeschwindigkeit der kontaminierten
Substanzen durch die Mikroorganismen zu fördern), und das örtliche
Behandlungsverfahren (Methan, Luft, Phosphor und Stickstoff werden
in den Boden ohne Aushub des Bodens eingespritzt, um den Abbau der
kontaminierenden Substanzen durch die Mikroorganismen zu fördern).
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Von
den herkömmlich
verwendeten biologischen Behandlungsverfahren erfordern das Festphasenbehandlungsverfahren
und das Aufschlämmungsbehandlungsverfahren
den Aushub des Bodens und haben nebenbei einen engen Anwendungsbereich
und die Kosten für
Behandlung und Ausrüstung
sind relativ hoch.
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Auf
der anderen Seite ist das örtliche
Behandlungsverfahren, in welchem bodenständige Mikroorganismen als die
Abbauer eingesetzt werden, in Behandlung und Ausrüstung verglichen
mit den vorbeschriebenen Verfahren weniger teuer und kann über einen
weiteren Bereich eingesetzt werden. Aber unter der Bedingung, dass
die Gesamtzahl der Mikroorganismen in den Boden gering ist, sinkt
die Reinigungsgeschwindigkeit der örtlichen Behandlung. Insbesondere
in dem Fall von abbaubeständigen
Verbindungen, wie etwa organischen chlorierten Verbindungen, ist
die Reinigung unmöglich,
wenn es keine lebenden Mikroorganismen in dem Boden gibt, welche
diese Kontaminanten abbauen können.
In diesen Fällen
wird angenommen, dass das Beimpfen mit Mikroorganismen mit der Fähigkeit
des Abbaus von organischen chlorierten Verbindungen in den Boden,
wesentlich für
die Erhöhung
der Reinigungsgeschwindigkeit des Bodens ist.
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Bekannte
Mikroorganismen, welche Trichlorethylen abbauen, enthalten Methylosinus
tricosporium OB3 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
(Kohyo) Nr. 4(1992)-501667, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 5(1993)-212371) und Methylosinus tricos orium TUKUBA (japanische
ungeprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 2(1990)-92274, japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 3(1991)-292970) welche methan-abbauende Organismen sind, Pseudomonas
utida F1 (japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung Nr.
64(1989)-34499), Pseudomonas putida BH (Fujita et al.; Chemical
Engineering, 39(6):494, 1994), Pseudomonas utida UC-R5, UC-P2 (japanische
ungeprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 62(1987)-84780, Pseudomonas putida KWI-9 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 6(1994)-70753), Pseudomonas mendocina KR1 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 2(1990)-503866, 5(1993)-502593),
Pseudomonas cepacia G4 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 4(1992)-502277), und Pseudomonas cepacia KK01 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 6(1994)-296711) welche zur Gattung Pseudomonas gehören, Alcaligenes
eutropus JMP134 (A.R. Harke r, Appl. Environ. Microbiol., 56(4):1179-1181, 1990),
Alcaligenes eutropus KS01 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 7(1995)-123976), Nitrosomonas europaea (D. Arciero et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 159(2) :640–643, 1989) welches ein Ammoniak
oxidierendes Bakterium ist, Corynebacterium J1 (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 8(1996)-66182) und ähnliche.
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Die
Trichlorethylen-Abbaufähigkeit
dieser bekannten Mikroorganismen ist nicht sehr hoch und die meisten
dieser Mikroorganismen können
nur 5 ppm Trichlorethylen in der Flüssigkultur abbauen. Da überdies die
Trichlorethylenabbaufähigkeit
in einer speziellen Umgebung wie dem Boden erforderlich ist, ist
es notwendig, dass die für
die Biosanierung verwendeten Mikroorganismen nicht nur eine ausreichende
Fähigkeit
zum Abbau von Trichlorethylen haben, sondern ebenfalls, dass sie
ihre Trichlorethylenabbaufähigkeit
im Boden behalten. Jedoch sind die meisten der bekannten Mikroorganismen
in dieser Hinsicht ungenügend.
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Es
ist berichtet worden, dass Pseudomonas cepacia KK01 Trichlorethylen
bei einer Ausgangskonzentration von 30 ppm bis 15 ppm in der Flüssigkultur
abbauen kann und Trichlorethylen bei einer Ausgangskonzentration
von 5 ppm bis 1 ppm im Boden (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 6(1994)-296711). Überdies
wurde berichtet, dass Alcaligenes eutropus KS01 Trichlorethylen
in einer Ausgangskonzentration von 50 ppm bis unter die Nachweisgrenze
in der Flüssigkultur
und Trichlorethylen bei einer Ausgangskonzentration von 1 ppm unter
die Nachweisgrenze im Boden abbauen kann (japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 7(1995)-123976).
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Es
wurde bestätigt,
dass diese Mikroorganismen eine höhere Abbaufähigkeit als die herkömmlichen Mikroorganismen
haben, und dass diese Fähigkeiten
ebenfalls im Boden aufgewiesen werden können. Jedoch ist die Zugabe
von wenigstens einer oder mehr als einer aromatischen Verbindung
zu der Bodenumgebung für die
Induktion der Abbaufähigkeiten
dieser Mikroorganismen notwendig. Die aromatischen Verbindungen
sind aber selbst Kontaminanten und weisen daher das Risiko der Verursachung
einer sekundären
Verschmutzung auf. Es ist daher eine große, für die praktische Anwendung
zu lösende
Herausforderung, Mikroorganismen zu erhalten, welche, im Fall der
Zugabe, eine aromatische Verbindung komplett abbauen und zusammen
mit dem Trichlorethylen entfernen, oder welche den Abbau von Trichlorethylen
ohne die Zugabe einer aromatischen Verbindung ermöglichen.
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Demgemäss war es
erwünscht,
um die biologische Reinigung von Trichlorethylen praktisch umzusetzen,
einen Mikroorganismus zu erhalten, welcher eine hohe Abbaufähigkeit
hat und welcher es ermöglicht, eine
aromatische Verbindung, bei Zugabe vollständig abzubauen und zusammen
mit Trichlorethylen zu entfernen, oder welcher den Abbau von Trichlorethylen
ohne Zugabe einer aromatischen Verbindung ermöglicht.
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Ferner
ist es in vielen Fällen
extrem schwierig, die Dichte an Mikroorganismen auf ein Niveau anzuheben,
welches der erwünschten
Behandlungskapazität
entspricht, da die Dichte der dispergierten Mikroorganismen in dem
Boden aufgrund ihrer Vertilgung durch Protozoen und durch die Konkurrenzwirkungen
der autochthonen Mikroorganismen herabgesenkt wird. Um die Dichte
zu erhöhen,
werden Verfahren eingesetzt, wie etwa das Einpumpen von Luft und
Nährstoffen
unter Druck in den Boden. Doch trotz der erforderlichen enormen
Energie ist es schwierig, die Bakteriendichte alleine durch derartige
Mittel zu erhöhen,
wobei die Abbaufähigkeit
der Mikroorganismen auf einem geringen Niveau gehalten wird. Enorme
Mengen an Energie für
die Zufuhr von Nährstoffen,
Belüftung
usw. sind erforderlich, um eine hohe Bakteriendichte in einen geschlossenen
System, wie etwa einen Reaktor, als auch in einem offenen System
zu erhalten.
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Wenn
die Abbaufähigkeit
pro Einheitsmenge der Bakterienmasse ansteigt, kann eine ausreichende Abbaufähigkeit
selbst bei geringen Dichten der Bakterienmasse erhalten werden,
wodurch folglich die Notwendigkeit der Zufuhr einer enormen Menge
an Energie für
die Aufrechterhaltung der Dichte der Bakterienmasse überwunden
wird. Obwohl Mikroorganismen, welche Trichlorethylen abbauen, dies
durch die Expression des zum Abbau derartiger Substanzen befähigten Enzyms
durchführen,
fordert eine derartige Enzymexpression einen Induktor. Es ist bereits
bekannt, dass Mikroorganismen ihre Abbaufähigkeit durch Zugabe eines
Induktors und in Kontakt bringen des Mikroorganismus mit dem Induktor
während
der Kultivierung ausbilden können, aber
keine der vorhergehenden Untersuchungen konzentrierte sich auf die
Dauer des Kontakts und dadurch auf die Verfahren zur Erhöhung der
Abbaufähigkeit
pro Einheitsmenge der Bakterienmasse.
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Die
biologische Vermehrung, welche das Ausbreitung von Trichlorethylen-abbauenden
Mikroorganismen in den Boden umfasst, um den Abbau von Trichlorethylen
usw. zu bewirken, ist derzeitig nicht sozial akzeptiert, da sie
ein potentielles Risiko der Erzeugung von weitreichenden Wirkungen
auf das Ökosystem
durch Freisetzung eines spezifischen Mikroorganismus in die Umwelt
aufweist. Aber das Aufsprühen
eines Mikroorganismus, welcher vollständig die Vermehrungsaktivität durch
eine Sterilisationsbehandlung verloren hat, ist äquivalent zu der Freisetzung
von organischen Materialien und es wird daher angenommen, dass er
nur eine geringe Wirkung auf das Ökosystem hat. In der Erfindung,
welche in der geprüften
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 8(1996)-3012
offenbart war, wurde behauptet, dass unerwünschte Wirkungen auf das Ökosystem
durch das Zerstören
der abbauenden Bakterien und das Aufsprühen von ihnen auf den Boden
minimiert werden können.
Aber es ist leicht abzusehen, dass das Aufbrechverfahren für diese
Mirkoorganismen eine aufwendige Ausrüstung, eine Menge Zeit und
Arbeit erfordert, und folglich wird das Aufsprühen einer großen Menge
an abbauenden Bakterien auf den kontaminierten Boden tatsächlich sehr
schwierig sein.
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Die
vorher erwähnte
Erfindung zählt
weiterhin die vorteilhaften Wirkungen auf, wobei behauptet wird, dass
die aufgebrochenen Bakterien einfacher als die intakte Bakterienmasse
in den Boden eindringen, aber diese Erfindung erwähnt nicht
die Aufrechterhaltung der Abbaufähigkeit,
die durch die aufgebrochenen Bakterien aufgewiesen wird. Überdies
benötigt
die bekannte Trichlorethylen-Oxidase NAD als ein Coenzym. Es würde aber
extrem schwierig sein, das Coenzym in der für die Abbaureaktion des Enzyms
notwendigen Konzentration zuzuführen,
welches von der Bakterienmasse durch das Aufbrechen der Bakterien
freigesetzt würde, da
das Coenzym sehr teuer ist.
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Chemical
Abstracts, Vol. 124, Nr. 9, Abstract 109235 offenbart einen Stamm
von Mycobacterium vaccae (JOB-5), welcher in der Lage ist, verschiedene
organische Verbindungen, zum Beispiel Trichlorethylen (TCE), abzubauen.
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In
Chemical Abstract, Vol. 122, Nr. 22, Abstract 273088 wird ein Verfahren
für den
biologischen Abbau von TCE unter Verwendung von Mycobacterium vaccae
JOB-5 beschrieben.
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Chemical
Abstracts, Vol. 122, Nr. 21, Abstract 260790 ist auf den biologischen
Abbau von TCE durch Mycobacterium vaccae gerichtet.
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EP-A-0
523 769 offenbart verschiedene gramm-positive alkaliphile Bakterien.
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DE-A-196
47 847 ist auf Verfahren und Vorrichtungen für den Abbau von organischen
Verbindungen als auch auf ein Verfahren für die Isolierung eines Mikroorganismus
und den entsprechenden Mikroorganismus gerichtet.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Folglich
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Mikroorganismen,
welche organische halogenierte Verbindungen, wie etwa Trichlorethylen,
wirkungsvoller als die herkömmlich
bekannten Mikroorganismen abbauen können und ein Verfahren für den Abbau
organischer halogenierter Verbindungen unter Verwendung dieser Mikroorganismen
zur Verfügung
zu stellen. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein preiswertes Verfahren für
die Minimierung der Wirkungen auf das Ökosystem zur Verfügung zu stellen,
nachdem ein spezifischer Mikroorganismus in die Umwelt freigesetzt
wurde.
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Nach
intensiven Studien zur Lösung
der oben erwähnten
Probleme haben die Erfinder erfolgreich einen neuen Mikroorganismus
isoliert, welcher nicht zu einer der bekannten Gattungen von Mikroorganismen gehört, und
welcher eine sehr hohe Fähigkeit
für den
Abbau von Trichlorethylen, verglichen mit den herkömmlich bekannten
Mikroorganismen, hat und dadurch die vorliegende Erfindung abgeschlossen.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung ein Bakterium zur Verfügung, welches
die folgenden taxonomischen Eigenschaften hat: TABELLE
1
Morphologie | kokkenähnlich;
stäbchenförmig |
Gramfärbung | + |
Sporenbildung | – |
Beweglichkeit | – |
Verhältnis zu
Sauerstoff | aerob |
Oxidasetest | – |
Katalasetest | + |
Säurefestigkeit | – |
Stäbchen-Kokkenzyklus | + |
Luftmycelbildung | – |
Peptidglykanart
der Zellwand | Meso-Diaminopimelinsäure |
Glycolyltest | – (Acetyltyp) |
Mycolsäure | – |
GC-Gehalt
der DNA (Mol-%) | 73
(durch HPLC), |
und welches Trichlorethylen abbauert kann, und
der Stamm MO7 (FERM BP-5624) ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren für den Abbau
organischer halogenierter Verbindungen und/oder aromatischer Verbindung
zur Verfügung,
wobei das Verfahren die Einwirkung des Bakteriums auf die organischen
halogenierten Verbindungen und/oder aromatischen Verbindungen umfasst.
In diesem Fall ist es wichtig, das die organische halogenierte Verbindung
Trichlorethylen und eine aromatische Verbindung bevorzugt Phenol
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren für den Abbau
organischer halogenierter Verbindungen im Boden, in Abwässern oder
in anderen Abfallprodukten zur Verfügung, die organische halogenierte
Verbindungen halten, wobei das Verfahren die Zugabe einer Kultur
des Bakteriums zu dem Boden, den Abwässern oder den anderen Abfallsprodukten
umfasst. Eine organische halogenierte Verbindung, welche in Bezug
auf seine praktische Anwendung wichtig ist, ist Trichlorethylen.
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Die
hierin verwendete Bakterienkultur ist bevorzugt eine kultivierte
Bakterienmasse. Die kultivierte Bakterienmasse kann eine lebende
oder eine sterilisierte Bakterienmasse sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren für den Abbau
von organischen halogenierten Verbindungen im Boden, in Abwässern oder
anderen Abfallprodukten, die organische halogenierte Verbindungen
enthalten, zur Verfügung,
wobei das Verfahren das Beimpfen des erfindungsgemäßen Bakteriums
in den Boden, die Abwässer
oder die anderen Abfallprodukte, die Zugabe einer aromatischen Verbindung
oder einer abbaubaren Kohlenstoffquelle oder einer Mischung davon
zu dem Boden, den Abwässern
oder den anderen Abfallprodukten, und anschließend die Kultivierung der beimpften
Mikroorganismen umfasst. Die aromatische Verbindung, wie hierin
verwendet, ist bevorzugt eine phenolische Verbindung, zum Beispiel
Phenol, und die abbaubare Kohlenstoffquelle, wie hierin verwendet,
ist bevorzugt ein Saccharid, zum Beispiel Glucose.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Abbaumittel für organische
halogenierte Verbindungen und/oder aromatische Verbindungen zur
Verfügung,
wobei das Mittel die kultivierten Bakterienzellen des erfindungsgemäßen Bakteriums
umfasst. Die kultivierte Bakterienmasse kann eine lebende Bakterienmasse
oder eine sterilisierte Bakterienmasse sein. Die verwendete Sterilisationsbehandlung
ist zum Beispiel eine Ultraviolettbestrahlung. Die in diesem Abbaumittel
enthaltende Bakterienmasse ist hinsichtlich der Lagerung bevorzugt
in der Form einer getrockneten oder gefrorenen Bakterienmasse.
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KURZE ERLÄUTERUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die 1 zeigt
die Position des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 im phylogenetischen Stammbaum, konstruiert unter Verwendung
des NJ-Verfahrens (proximale Konjugation).
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Die 2 zeigt
die Position des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 im phylogenetischen Stammbaum, konstruiert unter Verwendung
des UPGMA-Verfahrens (mittlerer Abstand).
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Die 3 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wirkung der Ausgangskonzentrationen
an Trichlorethylen auf die Abbauwirksamkeit zeigt, erhalten unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Stammes MO7.
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Die 4 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wirkung der pH auf die Abbaueffizienz
an Trichlorethylen (Ausgangskonzentration 30 ppm) zeigt, erhalten
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Stammes MO7.
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Die 5 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wirkung der Temperatur auf
die Abbaueffizienz an Trichlorethylen (Ausgangskonzentration 30
ppm) zeigt, erhalten unter Verwendung des erfindungsgemäßen Stammes
MO7.
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Die 6 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wirkung der Ausgangskonzentration
an Trichlorethylen auf die Abbaueffizienz an Trichlorethylen (Ausgangskonzentration
30 ppm) zeigt, erhalten unter Verwendung von toten Bakterienzellen
(sterilisiert mit ultravioletter Bestrahlung) des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 zeigt.
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Die 7 ist
eine graphische Darstellung, welche einen zeitlichen Verlauf der
Restaktivität
des Trichlorethylenabbaus unter Verwendung der sterilisierten (mit
ultravioletter Bestrahlung) und nicht sterilisierten kultivierten
Bakterienzellen des erfindungsgemäßen Stammes MO7 zeigt.
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Die 8 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wachstumskurve (OD), den
zeitlichen Verlauf des Phenolverbrauchs und die Abbaueffizienz an
Trichlorethylen zeigt, wenn der erfindungsgemäße Stamm MO7 in einem Medium
kultiviert wurde, das Phenol und Trichlorethylen enthält.
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Die 9 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wachstumskurve (OD) und
einen zeitlichen Verlauf des Phenolverbrauchs zeigt, wenn der erfindungsgemäße Stamm
MO7 in einem Kulturmedium kultiviert wurde, das Phenol enthält.
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10 ist
eine graphische Darstellung, welche die spezifische Abbaueffizienz
an Trichlorethylen pro Bakterienzellen zeigt (OD = 1,0) zeigt, wenn
das Bakterium für
verschiedene Zeiten in dem zeitlichen Verlauf, wie in 9 dargestellt,
kultiviert wurde.
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Die 11 ist
eine graphische Darstellung, welche die Abbaueffizienz an Trichlorethylen
pro Gesamtbakterienzellen zeigt, wenn das Bakterium für verschiedene
Zeiten in dem zeitlichen Verlauf der Kultivierung, wie in 9 dargestellt,
kultiviert wurde.
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Die 12 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wachstumskurve (OD) und
einen zeitlichen Verlauf des Phenolverbrauchs zeigt, wenn der erfindungsgemäße Stamm MO7
in einem Medium kultiviert wurde, das Phenol (500 ppm) enthält und dann
weiterhin durch Zugabe von Phenol kultiviert wurde, wenn das Phenol
vollständig
verbraucht war.
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Die 13 ist
eine graphische Darstellung, welche die spezifische Abbaueffizienz
an Trichlorethylen pro Bakterienzellen (OD=1,0) zeigt, wenn das
Bakterium verschiedene Zeiten in dem zeitlichen Verlauf der Kultur
wie in 12 dargestellt, kultiviert wurde.
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Die 14 ist
eine graphische Darstellung, welche die Abbaueffizienz an Trichlorethylen
pro Gesamtbakterienzellen zeigt, wenn das Bakterium für verschiedene
Zeiten in dem zeitlichen Verlauf der 12 kultiviert
wurde.
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Die 15 ist
eine graphische Darstellung, welche das Verhältnis zwischen der Menge an
Bakterienzellen und der Menge an abgebauten Trichlorethylen zeigt,
wenn Trichlorethylen durch Zugabe der kultivierten Bakterienzellen
des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 in den Trichlorethylen-haltigen Boden abgebaut wurde.
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Die 16 ist
eine graphische Darstellung, welche die Menge an abgebauten Trichlorethylen
zeigt, wenn die kultivierten Bakterienzellen des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 bei einer Zugabe und bei zwei Zugaben zugegeben wurden.
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Die 17 ist
eine graphische Darstellung, welche die Beziehung zwischen der Menge
an beimpften Bakterienzellen und der Abbaueffizienz an Trichlorethylen
bei verschiedenen Ausgangskonzentrationen an Trichlorethylen im
Boden zeigt, wenn das Trichlorethylen durch Zugabe der kultivierten
Bakterienmasse des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 abgebaut wurde.
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Die 18 ist
eine graphische Darstellung, welche einen zeitlichen Verlauf des
restlichen Trichlorethylens im Boden zeigt, wenn Trichlorethylen
durch Zugabe der kultivierten Bakterienzellen des erfindungsgemäßen Stamms
MO7 zu dem Trichlorethylen-haltigen Boden abgebaut wurde.
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Die 19 zeigt
ein Flussdiagramm des analytischen Verfahrens für Vinylchlorid, 1,1-Dichlorethylen, cis-1,2-Dichlorethylen und
trans-1,2-Dichlorethylen.
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Die 20 zeigt
ein Flussdiagramm des analytischen Verfahrens für Dichloracetat und Trichloracetat.
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Die 21 zeigt
ein Flussdiagramm des analytischen Verfahrens für Trichlorethanol.
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Die 22 zeigt
ein Flussdiagramm des analytischen Verfahrens für Chloralhydrat.
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Die 23 ist
eine graphische Darstellung, welche ein Ergebnis zeigt, wenn Trichlorethylen
durch Zugabe der kultivierten Bakterienzellen des erfindungsgemäßen Stammes
oder dessen sterilisierten Produkts zu dem Trichlorethylen-haltigen
Boden abgebaut wurde.
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Die 24 ist
eine graphische Darstellung, welche die Wirkung der Temperatur (20°C, 30°C) auf die Abbaueffizienz
an Trichlorethylen zeigt, wenn Trichlorethylen durch Zugabe der
kultivierten Bakterienzellen des erfindungsgemäßen Stammes MO7 zu dem Trichlorethylen-haltigen
Boden abgebaut wurde.
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Die 25 ist
eine graphische Darstellung, welche ein Ergebnis zeigt, wenn Trichlorethylen
durch die Zugabe einer kleinen Menge der kultivierten Bakterienzellen
des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 und Zugabe eines Induktors (Phenol) zu dem Trichlorethylen-haltigen
Boden abgebaut wurde.
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Die 26 ist
eine graphische Darstellung, welche ein Ergebnis zeigt, wenn Trichlorethylen
durch Zugabe der kultivierten Bakterienmasse des erfindungsgemäßen Stammes
MO7 oder des Stammes MO715, welche auf Glutaminsäure wachsen gelassen wurden,
zu dem Trichlorethylen-haltigen Boden abgebaut wurde.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Ein
repräsentativer
Bakterienstamm der vorliegenden Erfindung, der Stamm MO7, kann auf
die folgende Art und Weise isoliert werden. Zum Beispiel wird eine
isolierte Quelle, wie etwa Boden oder Aktivschlamm in einem Kulturmedium,
das Phenol enthält,
kultiviert, und die Mikroorganismen, welche sich darin vermehren, werden
isoliert. Die Isolate werden nachfolgend in einem Trichlorethylen-haltigen
Medium inkubiert, um die Mikroorganismen zu selektieren, welche
die Fähigkeit
zum Abbau von Trichlorethylen haben. Das Verfahren für die Isolierung
von Mikroorganismen wird ausführlich
in Beispiel 1 beschrieben.
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Der
derartig isolierte Stamm MO7 hat die folgenden taxonomischen Eigenschaften: TABELLE
2
Morphologie | kokkenähnlich;
stäbchenförmig |
Gramfärbung | + |
Sporenbildung | – |
Beweglichkeit | – |
Verhältnis zu
Sauerstoff | aerob |
Oxidasetest | – |
Katalasetest | + |
Säurefestigkeit | – |
Stäbchen-Kokkenzyklus | + |
Luftmycelbildung | – |
Peptidglykanart
der Zellwand | Meso-Diaminopimelinsäure |
Glycolyltest | – (Acetyltyp) |
Mycolsäure | – |
GC-Gehalt
der DNA (Mol-l) | 73
(durch HPLC) |
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Weiterhin
hat der Stamm MO7 die folgenden Eigenschaften:
Farbe
der Kolonien | keine
charakteristische Koloniefarbe gebildet |
Dehnung
der Zellen, die die Kolonie umgeben | – |
Arabinogalactan-Polymere
der Zellwand | – (#1) |
#1: Abgeschätzt
unter Verwendung eines Säurehydrolysats
der Gesamtbakterienmasse
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Die
morphologischen und physiologischen Kennzeichen des Stammes MO7
wurden untersucht und die erhaltenen Ergebnisse sind in der vorherigen
Tabelle 2 gezeigt. Auf der Grundlage der vorher beschriebenen Ergebnisse
wurde die Identifizierung des Stamms mit Hilfe der Publikationen
(N.R. Krieg und J.G. Holt, „Bergy's Manual of Systematic
Bacteriology" Vol.
1 (1984), Williams und Wilkins; J.G. Holt, N.R. Krieg, P.H.A. Senath,
J.T. Staley und S.T. Williams, „Bergy's Manual of Systematic Bacteriology" 9. Edition (1984),
Williams und Wilkins) durchgeführt,
mit dem Ergebnis, dass der isolierte Stamm MO7 mit keiner bekannten
Gattung oder einer Art übereinstimmt.
Ebenso wurde das 16S rRNS-Gen kloniert und seine Sequenz wurde mit
denjenigen von bekannten Organismen verglichen um zu finden, dass
der engste Verwandte dazu Terrabacter tumesces ist, wie in den 1 und 2 gezeigt.
Jedoch hatte der Organismus eine Homologie von höchstens 95%, und folglich wurde
geschlossen, dass der isolierte Stamm nicht zu dieser Gattung gehört. Es wurde
daher bestätigt,
dass der erfindungsgemäße Stamm
eine neue Gattung ist, welche unterschiedlich von jedem bekannten
Bakterium ist.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
werden organische halogenierte Verbindungen und/oder aromatische
Verbindungen durch Einwirkung des erfindungsgemäßen Bakteriums auf die organischen
halogenierten Verbindungen und/oder die aromatischen Verbindungen
abgebaut. Die durch das erfindungsgemäße Bakterium abgebauten organischen
halogenierten Verbindungen enthalten Trichlorethylen, Dichlorethylen, und
Vinylchlorid. Vom praktischen Gesichtspunkt her ist Trichlorethylen
am wichtigsten. Als die aromatischen Verbindungen werden hier phenolische
Verbindungen erwähnt,
zum Beispiel Phenol.
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In Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren für den Abbau von organischen
halogenierten Verbindungen im Boden, Abwässern, oder in anderen Abfallprodukten zur
Verfügung
gestellt, wobei das Verfahren die Zugabe der Kultur der erfindungsgemäßen Bakterien
zu dem Boden, den Abwässern
oder den anderen Abfallprodukten umfasst. Die Bakterienkultur, wie
hierin verwendet, enthält
die Kulturflüssigkeit
selbst, erhalten durch Kultivierung des erfindungsgemäßen Bakteriums,
eine aus dem Kulturmedium isolierte, kultivierte Bakterienmasse
oder sterilisierte Bakterien in der Kulturflüssigkeit oder eine sterilisierte
kultivierte Bakterienmasse, welche isoliert wurde.
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Für die Kultivierung
des erfindungsgemäßen Bakteriums
kann jedes Kulturmedium verwendet werden, in welchem sich das Bakterium
vermehrt. Das Kulturmedium kann eine Kohlenstoffquelle, wie etwa
Glucose oder Saccharose, eine organische Stickstoffquelle, wie etwa
Hefeextrakt, Pepton oder Fleischextrakt oder eine anorganische Stickstoffquelle,
wie etwa ein Ammoniumsalz oder Nitrat, enthalten. Es können ferner
anorganische Salze mit Kationen, wie etwa Kaliumionen, Natriumionen, Calciumionen,
oder Magnesiumionen, und Anionen, wie etwa Chloridionen, Sulfationen
oder Phosphationen enthalten. Die Konzentration der Kohlenstoffquelle,
obwohl sie in Abhängigkeit
von den Arten variiert, ist in dem Bereich von etwa 0,1 bis etwa
1%, und die der Stickstoffquelle, obwohl sie in Abhängigkeit
von den Arten schwankt, ist in dem Bereich von etwa 0,01 bis 1%.
Und die der anorganischen Salze, obwohl sie in Abhängigkeit
von den Arten schwankt, ist in dem Bereich von etwa 0,001 bis 0,1%.
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Die
Kultivierung wird bevorzugt durch eine aerobe Flüssigkultur durchgeführt. Die
aeroben Bedingungen können
durch herkömmliche
Mittel, wie etwa Belüftung,
Rühren,
Belüftung
und Rühren,
oder Schütteln
sichergestellt werden. Um die Abbaufähigkeit für die organischen halogenierten
Verbindungen, wie etwa Trichlorethylen und die der aromatischen
Verbindungen, wie etwa Phenol zu induzieren, wird bevorzugt eine
aromatische Verbindung, wie etwa Phenol, zu dem Kulturmedium zugegeben.
In diesem Fall kann eine aromatische Verbindung, wie etwa Phenol,
zusätzlich
zu der anderen Kohlenstoffquelle zugegeben werden oder eine aromatische
Verbindung, wie etwa Phenol, kann als die einzige Kohlenstoffquelle
zugegeben werden. Die Menge des dem Medium zugegebenen Phenols usw.
ist bevorzugt im Bereich von etwa 100 ppm bis etwa 1000 ppm.
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In
einem Fall, in dem die erfindungsgemäßen Mikroorganismen in der
Form einer Bakterienmasse verwendet werden, kann die Bakterienmasse
durch ein herkömmliches
Mittel zur Abtrennung von Bakterienzellen, wie etwa Zentrifugation,
isoliert werden. Wenn die Bakterienmasse vor der Verwendung gelagert
wird, kann sie in die Form einer gefrorenen oder getrockneten Bakterienmasse
umgewandelt werden. In diesem Fall können herkömmliche Mittel für die Trocknung
einer Bakterienmasse eingesetzt werden, wie etwa Gefriertrocknen oder
Sprühtrocknen.
In der Praxis der vorliegenden Erfindung kann eine sterilisierte
Kultur oder eine sterilisierte Bakterienmasse verwendet werden,
um ihre Wirkung auf die Umwelt (die mikrobielle Phase) zu minimieren. Als
ein Mittel für
die Sterilisation für
diesen Zweck kann ein herkömmliches
Verfahren, wie etwa die Ultraviolettbestrahlung der lebenden Bakterienmasse,
verwendet werden. Derartige sterilisierte Zellen oder Kulturen sind
ebenfalls in dem Begriff „Kultur" eingeschlossen,
wie in der vorliegenden Erfindung definiert.
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Wenn
die erfindungsgemäße Kultur
zu dem zu behandelnden Gegenstand gegeben wird, ist sie bevorzugt
eine lebende Bakterienmasse in einer Menge von 106 bis
109 Zellen/g des zu behandelnden Gegenstandes
oder eine sterilisierte Bakterienmasse mit der entsprechenden Abbaufähigkeit
von organischen halogenierten Verbindungen zuzugeben.
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Als
ein Mittel die erfindungsgemäßen Mikroorganismen
auf eine organische halogenierte Verbindung, wie etwa Trichlorethylen,
einwirken zu lassen, muss die erfindungsgemäße Kultur nur zu dem zu behandelnden
Gegenstand gegeben oder mit ihm gemischt werden, um die in dem Feststoff,
wie etwa dem Boden, oder der Flüssigkeit,
wie etwa die Abwässer
(hierin als der zu behandelnde Gegenstand bezeichnet) enthaltenen organischen
halogenierten Verbindungen abzubauen.
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In Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
organische halogenierte Verbindungen, wie etwa Trichlorethylen,
enthalten in dem zu behandelnden Gegenstand, durch Beimpfen des
zu behandelnden Gegenstand mit dem erfindungsgemäßen Mikroorganismus, wie etwa dem
Boden, den Abwässern
oder den anderen Abfallprodukte, und anschließender Vermehrung des Organismus
darin, abgebaut werden. Folglich stellt die vorliegende Erfindung
ebenfalls ein Verfahren für
den Abbau organischer halogenierter Verbindungen im Boden, in Abwässern oder
in anderen Abfallprodukten zur Verfügung, die die organischen halogenierten
Verbindungen enthalten, wobei das Verfahren das Beimpfen des Bodens,
der Abwässer
oder der anderen Abfallprodukte mit dem erfindungsgemäßen Bakterium,
die Zugabe einer aromatischen Verbindung, einer abbaubaren Kohlenstoffquelle
oder einer Mischung davon zu dem Boden, den Abwässern oder den anderen Abfallprodukten
und anschließend
die Kultivierung des beimpften Mikroorganismen umfasst.
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In
diesem Fall werden Saccharide, z.B. Glucose, als die abbaubare Kohlenstoffquelle
bevorzugt. Die Menge einer derartigen Kohlenstoffquelle ist etwa
0,1 bis etwa 1%, relativ zu der Menge des zu behandelnden Gegenstandes.
Ferner, wenn eine aromatische Verbindung zu dem zu behandelnden
Gegenstand zugegeben wird, muss die aromatische Verbindung zugegeben
werden. Als eine aromatische Verbindung können Phenol, Cresol und ähnliche
verwendet werden. In diesem Fall, wenn die aromatische Verbindung,
welche zugegeben wurde, nach dem Abbau derartiger organischer halogenierter
Verbindungen verbleibt, wird sie eine weitere Umweltverschmutzung
verursachen. Daher ist die Zugabe einer übermäßigen Menge der aromatischen
Verbindung nicht erwünscht
und die Menge der zuzugebenden aromatischen Verbindung ist, relativ
zu dem zu behandelnden Gegenstand, bevorzugt etwa 100 bis etwa 500
ppm.
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Die
Erfinder haben gefunden, dass die erfindungsgemäße kultivierte Bakterienmasse,
hergestellt wie vorher erwähnt,
egal ob sie am Leben ist oder eine sterilisierte Bakterienmasse
ist, die Fähigkeit
zum Abbau organischer halogenierter Verbindungen und/oder aromatischer
Verbindungen aufweist. Folglich stellt die vorliegende Erfindung
ein Verfahren für
den Abbau organischer halogenierter Verbindungen und/oder aromatischer
Verbindungen im Boden, Abwässern
oder den anderen Abfallprodukten zur Verfügung, die organische halogenierte
Verbindungen und/oder aromatische Verbindungen enthalten, in welchem
die sterilisierte kultivierte Bakterienmasse eines Mikroorganismus,
der organische halogenierte Verbindungen und/oder aromatische Verbindungen
abbauen kann, zu dem Boden, den Abwässern oder anderen Abfallprodukten
gegeben wird.
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Die
verwendeten Sterilisationsverfahren enthalten ultraviolette Bestrahlung
bzw. Ultraviolettstrahlung, Ethylenoxidbehandlung, Bestrahlung und ähnliches.
Das sterilisierte Produkt hat eine unerwartete Eigenschaft einer
höheren
Stabilität
während
der Lagerung mit Bezug auf die Abbaufähigkeit organischer halogenierter Verbindungen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Abbaumittel für organische
halogenierte Verbindungen und/oder aromatische Verbindungen zur
Verfügung,
wobei das Mittel eine Kultur des erfindungsgemäßen Bakteriums umfasst. Die
Kultur ist bevorzugt eine kultivierte Bakterienmasse, welche eine
lebende Bakterienmasse oder eine sterilisierte Bakterienmasse sein
kann. Die Sterilisationsbehandlung wird durch ultraviolette Bestrahlung,
Ethylenoxidbehandlung, Bestrahlung oder ein anderes Verfahren, wie
vorher beschrieben, durchgeführt.
Vom Standpunkt der Lagerung usw. ist das Abbaumittel der vorliegenden
Erfindung bevorzugt in der gefrorenen oder getrockneten Form, wobei
dieses getrocknete Produkt gemäß einem
herkömmlichen
Verfahren, wie vorher erwähnt,
erhalten werden kann.
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Der
Stamm MO715, eine repräsentative
Mutante der vorliegenden Erfindung (hiernach als die konstitutive Mutante
bezeichnet) welche keine aromatische Verbindung (wie etwa Phenol)
für die
Induktion der Aktivität
des Trichlorethylenabbaus benötigt,
kann wie folgt isoliert werden: Der Stamm MO7 wird durch die Wirkung
von Ultraviolettstrahlung, Strahlung oder einer chemischen Substanz,
wie etwa Nitrosoguanidin, welche eine mutagene Wirkung hat, mutiert
und konstitutive Mutanten werden aus den resultierenden Mutanten
selektiert. Das Verfahren der Isolation von Mikroorganismen wird
ausführlich
in Beispiel 18 beschrieben.
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Die
Kultivierung der konstitutiven Mutante der vorliegenden Erfindung
kann in der gleichen Art und Weise wie für den Ausgangsstamm MO7 durchgeführt werden,
außer
dass die Kultivierung der ersteren nicht eine aromatische Verbindung
für die
Induktion der Abbaufähigkeit
für Trichlorethylen
erfordert. Die abbaubare Kohlenstoffquelle für die Kultivierung ist bevorzugt
ein Saccharid, wie etwa Glucose, oder eine Aminosäure, wie
etwa Glutaminsäure.
Das Verfahren der Verwendung ist ebenfalls das gleiche wie für den Ausgangsstamm MO7,
außer
dass die Kultivierung des ersteren nicht eine aromatische Verbindung
für die
Induktion der Trichlorethylenabbaufähigkeit benötigt. Es sollte beachtet werden,
dass in Bezug auf die Abbaufähigkeit
für organische
halogenierte Verbindungen die lebende Bakterienmasse oder ihre sterilisierte
Bakterienmasse die gleiche Wirkung wie der Ausgangsstamm MO7 hat.
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Der
vorher erwähnte
Mikroorganismus, der Stamm MO7, wurde am 12. August 1996 beim National Institute
of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, MITI, als FERM BP-5624 gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrags international hinterlegt. Und der vorher erwähnte Mikroorganismus,
der Stamm MO715, wurde ebenfalls international am 24. April 1997
beim National Institute of Bioscience and Human- Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, MITI, als FERM BP-5928 gemäß den Bestimmung des Budapester
Vertrags hinterlegt.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die folgenden Beispiele einfacher verstanden
werden; jedoch beabsichtigen diese Beispiele die Erfindung zu veranschaulichen
und sind nicht so zu interpretieren, dass sie den Umfang der Erfindung
begrenzen.
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Beispiel 1 Isolation des
MO7 Stamms als auch Klonierung und Sequenzierung von 16S rDNA davon
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Die
Mikroorganismen für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung wurden aus Aktivschlamm, entnommen
an der Abfallwasserverhandlungsanlage in der Aichi-Präfektur,
Japan, in der folgenden Art und Weise isoliert. Ein 0,1 ml-Aliquot
des gesammelten geernteten Aktivschlammes wurde in 6 ml des NMS-Medium
mit 1$ (v/v) einer Vitaminlösung
(ihre Zusammensetzung wird in der Tabelle 5 gezeigt) in ein 30 ml
Gefäß beimpft,
zu welchem 500 ppm Phenol gegeben wurde.
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Das
Gefäß wurde
mit einem Butylgummiseptum verstöpselt
und mit einer Aluminiumkappe versiegelt, welches dann bei 30°C unter Schütteln bei
160 U/min für
eine Dauer von einigen Tagen bis etwa ein Dutzend Tagen kultiviert
wurde. Die Kultur, in welcher die Trübung, selbst die leichteste
Trübung,
beobachtet wurde, wurde in das gleiche Medium überführt und nachfolgend unter Schütteln kultiviert.
Die Passage wurde insgesamt viermal wiederholt. Nachdem die vierte
Passage vorüber
war, wurde das Kulturmedium entsprechend verdünnt und auf die Agarplatte
hergestellt durch Zugabe von 1,5% Agar zu dem NYG-Medium (seine
Zusammensetzung wird in der Tabelle 5 gezeigt) mit 500 ml Phenol,
ausplattiert. Die auftretenden Kolonien wurden von der Agarplatte
gepickt und inkubiert. Dieser Vorgang wurde verschiedene Male wiederholt,
um die Mikroorganismen zu isolieren.
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Zusätzlich zu
dem vorher erwähnten
NYG-Medium kann ein anderes Medium, wie etwa ein Nährmedium,
verwendet werden nachdem die optimalen Bedingungen für die Kultivierung
der Mikroorganismen ausgewählt
wurden. TABELLE
3 NMS-Medium
Magnesiumsulfatheptahydrat | 1,0
g |
Calciumsulfatdihydrat | 0,2
g |
Kaliumnitrat | 0,23
g |
Ammoniumsulfat | 0,65
g |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,272
g |
Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat | 0,727
g |
Spurenelementlösung | 0,5
ml |
Destilliertes
Wasser | 1
Liter |
Die
Spurenelementelösung
EDTA-Dinatriumdihydrat | 500
mg |
Eisen-(II)-sulfatheptahydrat | 200
mg |
Zink-sulfatheptahydrat | 10
mg |
Mangan-(II)-chloridtetrahydrat | 3
mg |
Borsäure | 30
mg |
Kobalt-(II)-chloridhexahydrat | 20
mg |
Nickel-(II)-chloridhexahydrat | 2
mg |
Natriummolybdändihydrat | 3
mg |
Destilliertes
Wasser | 1
Liter |
*Die Spurenelementelösung wurde separat sterilisiert
und zugegeben, nachdem die anderen Bestandteile sterilisiert waren. TABELLE
4 Vitaminlösung
Thiaminhydrochlroid | 3
mg |
p-Aminobenzoesäure | 13
mg |
Adenin | 1000
mg |
NAD | 250
mg |
Vitamin
B12 | 10
mg |
Thiamindiphosphat | 100
mg |
Destilliertes
Wasser | 1
Liter |
TABELLE
5 NYG-Medium
Hefeextrakt | 0,5
g |
Glucose | 0,18
g |
NMS-Medium | 1
Liter |
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Der
isolierte Mikroorganismus wurden 10 ml des MNS-Medium mit 0,05 Hefeextrakt und 500
ppm Phenol in einem 18 cm Reagenzröhrchen durch Picken einer Kolonie
von der Agarplatte für
die Isolierung unter Verwendung einer Platinöse beimpft. Nach Kultivierung
bei 30°C
unter Schütteln
bei 130 U/min für
5 Tage, wurde die Bakterienmasse durch Zentrifugation bei 5000 U/min
für 10
Minuten geerntet und dann in 4 ml des NMS-Mediums resuspendiert.
Die Suspension der Bakterienmasse wurde in ein 20 ml-Gefäß gegeben
und Trichlorethylen wurde in einer Menge zugegeben, dass es 30 ppm
ausmachte, nachdem alle Bestandteile in der flüssigen Phase gleichzeitig gelöst waren.
Das Gefäß wurde
mit einem Teflonbeschichteten Butylgummiseptum zugestöpselt und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Nach Kultivierung über Nacht
bei 30°C
wurde die Gasphase in dem Gefäß durch
einen Gaschromatographen, ausgestattet mit einem FID- oder einem
ECD-Detektor, analysiert.
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Bei
den erhaltenen Ergebnissen wurde ein Bakterienstamm mit einer hohen
Trichlorethylenabbaufähigkeit
selektiert und hinsichtlich der morphologischen und physiologischen
Eigenschaften charakterisiert, um die Ergebnisse, wie in der Tabelle
2 gezeigt, zu erhalten.
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Auf
der Grundlage dieser Ergebnisse wurde die Identifizierung mit Bezug
auf die Veröffentlichung (N.R.
Krieg und J.G. Holt, „Bergy's Manual of Systematic
Bacteriology" Vol.
1 (1984) Williams und Wilkins, und J.G. Holt, N.R. Krieg, P.H.A.
Senath, J.T. Stanley und S.T. Williams, „Bergy's Manual of Determinative Bacteriology" 9. Edition (1984)
Williams und Wilkins), um zu finden, dass dieser Bakterienstamm
zu keiner der bekannten Gattungen oder Arten gehört. Der Bakterienstamm wurde
als der MO7 Stamm bezeichnet und am 12. August 1996 beim National
Institute of Bioscience and Human-Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, MITI, als FERM BP-5624 gemäß den Bestimmungen des Budapester
Vertrags international hinterlegt.
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Überdies
wurde die Sequenz der 16S rDNA des erfindungsgemäßen Mikroorganismus bestimmt
und mit der bekannter Mikroorganismen verglichen. Die Ergebnisse
werden im Folgenden dargestellt.
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Die
16S rDNR des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
wurde unter Verwendung der PCR gemäß dem Verfahren von Hiraishi
(Journal of Japanese Society for Microbiological Ecology, vol. 10
(1): 31–42,
1995) amplifiziert. Die für
die PCR verwendeten Primer hatten die Basensequenz: 5'-GAG TTT GAT CCT GGC TCA G-3' (SEQ ID Nr. 1),
und 5'-AGA AAG GAG
GTG ATC CAG CGG CAG GTT-3' (SEQ
ID Nr. 2). Die PCR wurde unter Verwendung eines thermischen Zyklers
(Perkin Elmer) gemäß dem folgenden
Programm durchgeführt: d.h.
Vorwärmen
auf 90°C
für 30
Sekunden, 30 Zyklen bei 96°C
für 60
Sekunden/55°C
für 120
Sekunden/72°C für 180 Sekunden
und Erwärmen
auf 72°C
für 300
Sekunden.
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Das
amplifizierte PCR-Fragment wurde unter Verwendung von QIAquick (Quiagen)
gereinigt und durch ein Verfahren sequenziert, welches eine PCR
direkt als Matrize verwendet, gemäß dem Verfahren von Hiraishi
(Journal of Japanese Society for Microbiological Ecology, vol. 10
(2): 81-102, 1995). Die für
die Sequenzreaktion verwendeten Primer hatten die Basensequenz:
5'-GAG TTT GAT CCT
GGC TCA G-3' (SEQ
ID Nr. 1), 5'-GGC
CGG ACG GGT GAG T-3' (SEQ
ID Nr. 3), 5'-TAC
GGG AGG CAG CAG-3' (SEQ
ID Nr. 4), 5'-CTG
CCA GCA GCC GCG CG-3' (SEQ
ID Nr. 5), 5'-G
ATT AGA TAC CCT GGT AG-3' (SEQ
ID Nr. 6), 5'-ACT
CAA AGG AAT TGA CGG-3' (SEQ
ID Nr. 7), 5'-GCA
ACG AGC GCA ACC C-3' (SEQ
ID Nr. 8), oder 5'-TGT
ACA CAC CGC CCG T-3' (SEQ
ID Nr. 9). Die PCR wurde unter Verwendung des Dye terminator cycle sequencing
kit (Perkin Elmer) gemäß dem in
dem Kit angewiesenen Protokoll durchgeführt. Die sequenzierten Proben
wurden einer Elektrophorese und Sequenzanalyse unter Verwendung
des ABI373A-Sequenzers (Perkin Elmer) unterzogen. Durch diese Vorgehen
erhaltene Basensequenz der 16S rDNA des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
wird in der Tabelle 6 (SEQ ID Nr. 10) gezeigt.
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-
Die
derartig erhaltene Basensequenz wurde mit den Daten in der DNA-Datenbank
des National Institute of Heredity (DDBJ+DDBJ NEW) verglichen. Die
Suche nach homologen Bakterienstämme
wurde unter Verwendung des Programms „Blast" mit Standardwerten durchgeführt, und
zunächst
wurden 50 Arten ausgewählt,
welche die höchste
Homologie hatten. Von ihnen wurde der Bakterienstamm (Gattung Mycobacterium, welcher
die Eigenschaft hat Mycolsäure
zu produzieren), von denen angenommen wurde, dass sie bestimmt unterschiedlich
von den Ergebnissen der physiologischen taxonomischen Untersuchung
sind, ausgeschlossen. Dann wurde die multiple Abgleichanalyse mit
dem Rest der Bakterienstämme
und den Typstämmen
der Gattungen, von denen gedacht wurde, dass sie am engsten verwandt
sind, durchgeführt.
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Aus
den erhaltenen Ergebnissen wurde ein phylogenetischer Baum unter
Verwendung des NJ- (proximale Konjugation) Verfahren (1)
oder dem UPGMA(mittlerer Abstand) Verfahren (2) durchgeführt (die
Abgleichung wurde durchgeführt,
nachdem die Sequenzen am 5'-Ende
ausgerichtet wurden). Als der am engsten verwandte Organismus stellte
sich Terrabacter tumescens heraus (der phylogenetische Baum enthält Mycobacterium
sedimentalis als Bezug). Die am engsten verwandten Bakterienstämme (Mikroorganismen,
die zu dem gleichen Cluster gehörten)
wurden abermals einer Homologiesuche unter Verwendung von Gentryx-Mac
8.0 unterzogen. Aber die Homologie zu dem Gen des engsten Verwandten
Terrabacter tumescens war bis zu 95%, und er wurde als nicht die
gleiche Gattung bewertet. Daher wurde bestätigt, dass der erfindungsgemäße Mikroorganismus
ein neuer Mikroorganismus ist, der sich von jedem bekannten Mikroorganismus
unterscheidet.
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Der
Mikroorganismus baut etwa 50% Trichlorethylen bei hohen Konzentrationen
von etwa 100 ppm in dem Kulturmedium ab, und baut vollständig etwa
30 ppm Trichlorethylen in 24 Stunden ab. Um Trichlorethylen in Verbindung
mit der Vermehrung des Mikroorganismus abzubauen ist es notwendig,
wenigstens eine aromatische Verbindung, wie etwa Phenol, dem Trichlorethylen-haltigen
Kulturmedium (Medium, Boden, Wasser usw.) zuzugeben.
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Der
Mikroorganismus für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung wird ausführlicher
mit Bezug auf die folgenden Beispiele erläutert.
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Beispiel 2
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100
ml des NMS-Mediums mit 0,05 Hefeextrakt und 500 ppm Phenol enthalten
in einem 500 ml Erlenmeyerkolben wurde mit einer Platinöse voll
der Kolonie des Mikroorganismus der vorliegenden Erfindung, der durch
Passage auf der Agarplatte mit 1,5% Agar zugegeben zu dem NYG-Medium
mit 500 ppm Phenol gelagert wurde, oder 1,0 ml der Vorkulturflüssigkeit,
erhalten durch die über
Nacht Kultivierung des erfindungsgemäßen Mikroorganismus in dem
NYG-Medium mit 500 ppm Phenol bei 30°C unter Schütteln, beimpft. Nach Kultivierung
unter Schütteln
bei 30°C
bei 130 U/min für
3 Tage wurde die Bakterienmasse durch Zentrifugation bei 5000 U/min
für 10
Minuten geerntet und dann in NMS-Medium in einer gleichen Menge
wie das Kulturmedium resuspendiert.
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Die
OD600 der Suspension war 0,5 (die Zellzählung ergab
1 × 109 KBE/ml). 4 ml der Suspension der Bakterienmasse
wurde in einem 20 ml Gefäß gegeben
und Trichlorethylen wurde dazu in einer derartigen Menge gegeben,
dass es 10, 50 oder 30 ppm ausmachte, nachdem alle Bestandteile
in der flüssigen
Phase gelöst
waren. Das Gefäß wurde
mit einem Teflon-beschichteten Butylgummiseptum verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Nach Kultivierung über Nacht
bei 30°C
unter Schütteln
wurde die Gasphase in dem Gefäß regelmäßig durch
einen Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
-
Das
Ergebnis wird in der 3 gezeigt. Der vorliegende Mikroorganismus
baute Trichlorethylen vollständig
in 24 Stunden ab. Trichlorethylen in hohen Konzentrationen von 50
ppm und 100 ppm wurde zu 70% bzw. 50% in 24 Stunden abgebaut. Selbst
wenn die Ausgangskonzentration an Trichlorethylen bis zu 50 und 100
ppm war, war die Menge an abgebautem Trichlorethylen durch den vorliegenden
Mikroorganismus nicht reduziert verglichen zu der, wenn die Ausgangskonzentration
an Trichlorethylen 30 ppm war, was anzeigt, dass der vorliegende
Mikroorganismus resistent gegenüber
Abbauhemmung ist, selbst in der Anwesenheit einer hohen Konzentration
an Trichlorethylen. Da es keine Berichte gibt, die beweisen, dass
eine Konzentration von bis zu 100 ppm Trichlorethylen durch einen
Mikroorganismus abgebaut wurde, wird angenommen, dass die Abbaufähigkeit
des vorliegenden Mikroorganismus extrem hoch ist.
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Beispiel 3
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Die
durch das gleiche Verfahren wie in Beispiel 2 kultivierte Bakterienmasse
wurde durch Zentrifugation bei 5000 U/min für 10 Minuten geerntet und dann
jeweils in M9-Medium (Na2HPO4·7H2O 12, 8 g/l, KH2PO4 3 g/l, NaCl 0, 5 g/l, NH4Cl
1,0 g/l), hergestellt mit variierendem pH in einer Menge gleich
zu jener der Kulturflüssigkeit
resuspendiert. 4 ml der Suspension der Bakterienmasse wurde in 20
ml Gefäß gegeben
und Trichlorethylen wurde in einer derartigen Menge dazugegeben,
dass es 30 ppm ausmachte, nachdem alle Bestandteile in der flüssigen Phase
gelöst
waren. Das Gefäß wurde
mit einem Teflonbeschichteten Butylgummiseptum verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Nach Kultivierung über Nacht
bei 30°C
unter Schütteln
wurde die Gasphase in dem Gefäß regelmäßig durch
einen Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
Wie in der 4 gezeigt, zeigt das Ergebnis
an, dass bei einem pH 5 oder niedriger die Aktivität extrem
nachlässt,
während
bei pH 6 bis 9 die Effizienz des Abbaus etwa 100% war und die Aktivität sehr langsam
bis etwa 90%, selbst bei pH 10 abnahm.
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Folglich
stellte sich heraus, dass der optimale pH des Trichlorethylenabbaus
durch eine ruhende Bakterienmasse des MO7 Stamms zwischen 6 und
9 ist, was anzeigt, dass eine hohe Abbauaktivität unter Bedingungen eines hohen
pH aufgewiesen werden. Trichlorethylenoxid, hergestellt durch aeroben
Abbau von Trichlorethylen, zersetzt sich spontan in einer alkalischen
Umgebung, was unschädliche
Glyoxylsäure
usw. ergibt. Andererseits wird sie in einer sauren Bedingung spontan
abgebaut, und erzeugt Halosäure.
Demgemäss erfolgt
der aerobe Abbau von Trichlorethylen durch einen Mikroorganismus
bevorzugt in einer alkalischen Umgebung. Der vorliegende Mikroorganismus
ist sehr nützlich
für den
Abbau von Trichlorethylen in einer alkalischen Umgebung, da er eine
hohe Abbauaktivität
bei Bedingungen eines hohen pH aufweist.
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Beispiel 4
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Die
Bakterienmasse, kultiviert durch das gleiche Verfahren wie in Beispiel
2, wurde durch Zentrifugation bei 5000 U/min für 10 Minuten geerntet und dann
in dem gleichen Volumen des NMS-Medium wie jenes der Kulturflüssigkeit
resuspendiert. 4 ml der Suspension der Bakterienmasse wurde in ein
20 ml Gefäß gegeben
und Trichlorethylen wurde in einer derartigen Menge dazugegeben,
dass es 30 ppm nach Lösung
aller Bestandteile in der flüssigen
Phase ausmachte. Das Gefäß wurde
mit einem Teflon-beschichteten Butylgummiseptum verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Es wurde unter Schütteln in
einem Inkubator jeweils bei einer verschieden eingestellten Temperatur
kultiviert. Die Restkonzentration an Trichlorethylen wurde regelmäßig durch
Analyse der Gasphase in dem Gefäß mit einem
Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
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Wie
in der 5 gezeigt, zeigt das Ergebnis an, dass der Abbau
von Trichlorethylen langsamer über 7
Tage bei 4°C
ablief. Bei 37°C
unterblieb der Abbau in einem Tag und die Abbaueffizienz war gering.
Auf der anderen Seite wurden 80 bis 90% an einem Tag bei 20°C und 30°C abgebaut.
Die Abbauaktivität
war bei 20°C aber
etwa 10% höher
als bei 30°C.
Die Temperatur des Bodens, wo die Kontamination durch Trichlorethylen usw.
ein Problem verursacht, ist den Angabe gemäß stabil bei 15 bis 20°C.
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Jedoch
wurde in den meisten Berichten über
Trichlorethylen-abbauende Mikroorganismen die Abbauaktivität bei 30°C beurteilt,
welches höher
als die Bodentemperatur ist, und nur sehr wenige Studien haben gezeigt,
dass die Abbauaktivität
bei der gleichen Temperatur wie jene der Bodenumgebung in einem
gleichen Grad erhalten bleibt, wie bei jener der Beurteilungsexperimente.
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Da
die Reaktionsgeschwindigkeit der enzymatischen Reaktion, die die
Grundreaktion des mikrobiellen Abbaus darstellt, gewöhnlich bei
einer Temperaturreduktion von 10°C
um die Hälfte
fällt,
wird angenommen, dass die Abbaurate an Trichlorethylen durch einen
Mikroorganismus im Boden bei einer geringeren Temperatur als die
des Beurteilungsexperiments reduziert ist. Es wurde gezeigt, dass
der vorliegende Mikroorganismus einen hohen praktische Nutzen hat,
ohne eine Reduktion in der Abbauaktivität bei der gleichen Temperatur
wie in der Bodenumgebung zu zeigen, obwohl der Mechanismus davon
unbekannt ist.
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Beispiel 5
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Die
Bakterienmasse, kultiviert in dem gleichen Verfahren wie in Beispiel
2, wurde durch Zentrifugation bei 5000 U/min für 10 Minuten geerntet und dann
in dem gleichen Volumen an NMS-Medium wie das der Kulturflüssigkeit
suspendiert. Die Suspension der Bakterienmasse wurde auf eine Petrischale
gegeben und in einer Dicke von etwa 1 mm ausgebreitet und dann einer
Bestrahlung von einer 15 W Ultraviolettlampe mit einer Wellenlänge von
260 nm für
nicht weniger als 60 Sekunden bei einem Abstand von 40 cm von der
Lichtquelle sterilisiert. 4 ml der Suspension der Bakterienmasse
nach Sterilisation wurde in ein 20 ml Gefäß gegeben und Trichlorethylen
wurde in einer derartigen Menge dazugegeben, dass es 30 ppm ausmachte,
nachdem alle Bestandteile in der flüssigen Phase gelöst waren.
Das Gefäß wurde
mit einem Teflon-beschichteten Butylgummiseptum verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Es wurde bei 30°C unter Schütteln kultiviert und
die Gasphase in dem Gefäß wurde
regelmäßig mit
einem Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
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Wie
in der 6 gezeigt, zeigen die Ergebnisse, dass die Bakterienmasse
nach Sterilisation 80% oder mehr der Trichlorethylenabbauaktivität des lebenden
Bakteriums behielt. Überdies
wurde in einem Experiment, in welchem die Suspension der sterilisierten
Bakterienmasse in einer Menge von 1/100 des NYG-Medium beimpft oder
die Suspension wie sie war auf dem NYG-Agarmedium ausplattiert und
bei 30°C
kultiviert wurde, weder ein Anstieg in der Trübung der Kulturflüssigkeit
noch eine Koloniebildung beobachtet, und dadurch wurde bestätigt, dass
es eine vollständige
Sterilisation war.
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Die
restliche Aktivität
der bei 4°C
gelagerten Suspension der Bakterienmasse war nahezu die gleiche wie
die der lebenden Bakterienmasse nach 3 Tagen Lagerung, und die Suspension
hat eine viel höhere
Aktivität
als die lebende Bakterienmasse nach 7 Tagen Lagerung. Die Ergebnisse
zeigen, dass obwohl die Ausgangsaktivität der toten Bakterienmasse
auf 80% der lebenden Bakterienmasse gesunken ist, während der
Lagerung eine höhere
Trichlorethylenabbauaktivität
als jene der lebenden Bakterienmasse aufgrund einer geringeren Reduktion
in der Aktivität
der toten Bakterienmasse erhalten bleibt.
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Durch
Sterilisation eines Mikroorganismus ohne Zerstörung der begrenzenden Struktur,
wie etwa der Zellwand einer Bakterienmasse zu der extrazellulären Umgebung,
ist es möglich
Coenzyme usw. zu erhalten, welche für die Abbaureaktion von Trichlorethylen
bei Konzentrationen notwendig für
die Expression einer enzymatischen Aktivität erforderlich sind. Folglich
ist die Zufuhr von Coenzymen für
die Aufrechterhaltung der Trichlorethylenabbauaktivität nicht
notwendig und nur die Ausbreitung der kultivierten Bakterienmasse
ist nötig. Es
ist daher möglich
die Reinigung von Trichlorethylen usw. bei geringen Kosten mit einem
minimalen Effekt auf das Ökosystem
durchzuführen.
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Beispiel 6
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Zu
4 ml des PH-Mediums (siehe Tabelle 8 für seine Zusammensetzung), das
0,05 Hefeextrakt und 500 ppm Phenol in einem 20 ml Gefäß enthält, wurde
der vorliegende Mikroorganismus durch Picken einer Platinöse voll
der Kolonie des vorliegenden Mikroorganismus von der Agarplatte,
hergestellt durch Zugabe von 1,5% Agar zu dem NYG-Medium mit 500
ppm Phenol beimpft, oder durch Beimpfen mit 0,04 ml (die Zellzahl war
10
6 Zellen/ml) der Vorkulturflüssigkeit,
erhalten durch Kultivierung des vorliegenden Mikroorganismus in dem
NYG-Medium mit 500 m Phenol bei 30°C über Nacht unter Schütteln. TABELLE
7 PH-Medium
Magnesiumsulfatheptahydrat | 0,2
g |
Calciumsulfat | 0,1
g |
Eisenchloridhexahydrat | 0,02
g |
Dikaliumhydrogenphosphat | 1,0
g |
Ammoniumsulfat | 1,0
g |
Natriumchlorid | 0,1
g |
Destilliertes
Wasser | 1
Liter |
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Trichlorethylen
wurde gleichzeitig mit dem Beimpfen in einer derartigen Menge, dass
es 30 ppm ausmachte, nachdem alle Bestandteile in der flüssigen Phase
gelöst
waren, zugegeben und 500 ppm Phenol wurden zugegeben. Das Gefäß wurde
mit einem Teflon-beschichteten Butylgummiseptum verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Es wurde unter Schütteln bei
30°C kultiviert
und die Trichlorethylenkonzentration wurde regelmäßig durch
Analyse der Gasphase in dem Gefäß mit einem
Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert. Die Phenolkonzentration
wurde durch Filtration der Kulturflüssigkeit über einen 0,45 μ-Filter und
nacheinander Zugabe von 0,1 ml einer wässrigen Lösung an K3Fe(CN)6/0,1 M Glycin und 1 ml einer wässrigen
Lösung
von 4-Aminoantipyrin zu 1 ml des resultierenden Filtrats bestimmt,
welche dann gemischt und bei einer Extinktion von 505 nm gemessen
wurde.
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Das
in der 8 gezeigte Ergebnis zeigt an, dass mit der Vermehrung
der Bakterienmasse Phenol und Trichlorethylen abnehmen und sie 31
Stunden nach Kultivierung vollständig
abgebaut waren. Es wurde daher bestätigt, dass der vorliegende
Mikroorganismus eine hohe Trichlorethylenabbauaktivität hat, wenn
er in der Anwesenheit einer aromatischen Verbindung, wie etwa Phenol,
abgebaut wird, die die Fähigkeit
hat, Trichlorethylen zu induzieren. Bei Vergleich mit bekannten
Mikroorganismen beziehen sich alle Berichte auf den Abbau von Trichlorethylen
bei einer geringen Konzentration von bis zu 10 ppm, außer jenem
Bericht, dass Pseudomonas cepacia KK01 30 ppm Trichlorethylen zu
15 ppm in 2 Tagen abbaut, und jener Bericht, dass Alcaligenes eutropus
KS01 (japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 7(1995)-123976) 50 und 25 ppm Trichlorethylen in 4 Tagen vollständig abbaut.
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Beim
Abbau von Trichlorethylen durch Alcaligenes eutropus KSO1 (japanische
ungeprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. 7(1995)-123976) ist die Menge des in das Kulturmedium beimpften
Mikroorganismus 108 Zellen/ml, was etwa
das 100fache der des in Beispiel 6 beschriebenen, vorliegenden Mikroorganismus
ist. Die Menge der für
den Trichlorethylenabbau erforderlichen Bakterienmasse des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
ist sehr viel geringer als die von Alcaligenes eutropus KS01. Daher
hat er den Vorteil, dass die Kosten für die Kultivierung usw. reduziert
sind. Es wurde ebenfalls bestätigt,
dass das zugegebene und gemischte Phenol unterhalb der Nachweisgrenze
abgebaut wurde, wodurch es ein geringes Risiko für die Umweltverschmutzung durch
Phenol gibt, welches ein Umweltschadstoff ist.
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Die
Erfinder konzentrierten sich auf und untersuchten das Kultivierungsverfahren
vor dem Beimpfen, um die Abbauaktivität eines Mikroorganismus zu
erhöhen,
welcher die Fähigkeit
hat Trichlorethylen im Boden abzubauen, um dadurch einen Mikroorganismus
zu erzeugen, welcher eine Abbauaktivität hat, die mit einer Verschmutzung
in hohen Konzentrationen fertig wird. Als ein Ergebnis haben wir
entdeckt, dass es einen optimalen Wert der Kultivierungszeit des
Mikroorganismus vor dem Beimpfen gibt, und dass die Aktivität des Trichlorethylenabbaus
durch sequenzielle Zugabe eines Induktors zu dem Kulturmedium erhöht werden
kann, und wir vervollständigten
die vorliegende Erfindung. Die vorliegende Erfindung wird nun vollständiger mit
Bezug auf die folgenden Beispiele erläutert.
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Beispiel 7
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In
100 ml des PH-Mediums mit 0,05 Hefeextrakt und 500 ppm Phenol, enthalten
in einem 500 ml Erlenmeyer Kolben, wurde eine Platinöse voll
der Kolonie des erfindungsgemäßen Mikroorganismus,
welcher durch Passage auf der Agarplatte mit 1,5% Agar, zugegeben
zu dem NYG-Medium
mit 500 ppm Phenol, gelagert wurde, oder 1,0 ml der Vorkulturflüssigkeit,
erhalten durch Kultivierung des erfindungsgemäßen Mikroorganismus in dem
NYG-Medium mit 500 ppm Phenol bei 30°C über Nacht unter Schütteln, beimpft.
Während der
Kultivierung unter Schütteln
bei 30°C
bei 130 U/min wurde die Trübung
der Kulturflüssigkeit
und die Phenolkonzentration mit dem gleichen Verfahren wie in Beispiel
6 bestimmt. Die Bakterienmasse in der Kultur wurde durch Zentrifugation
bei 5000 U/min für
10 Minuten geerntet und dann in dem NMS-Medium mit einer Menge gleich
dem Kulturmedium resuspendiert. Die OD600 der
Suspension war 0,2 (die Zellzahl ergab 1 × 108 KBE/ml).
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Die
Suspension der Bakterienmasse wurde in ein 20 ml Gefäß gegeben
und Trichlorethylen wurde dazu in einer Menge gegeben, dass es 30
ppm ausmachte, wenn alle Bestandteile in der flüssigen Phase gelöst waren.
Das Gefäß wurde
mit einem Teflon-beschichteten Butylgummiseptum verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Nach Kultivierung bei 30°C unter Schütteln für 24 Stunden
wurde die Gasphase in dem Gefäß durch
einen Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
Die Ergebnisse sind in 9 bis 11 gezeigt.
Die Liniengrafik in der 9 stellt die Trübung der
Kulturflüssigkeit
und die Phenolkonzentration dar. Die Säulengrafiken in der 10 stellen
die Abbauaktivität
pro Einheitsmenge der Bakterienmasse (spezifische Aktivität) der erfindungsgemäßen Mikroorganismus,
geerntet zu der entsprechenden Kultivierungszeit, dar. Die Säulengrafiken
in der 11 stellen die Abbauaktivität pro Einheitsmenge der
Kulturflüssigkeit
(die Gesamtaktivität)
des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
dar, welcher zu den entsprechenden Kultivierungszeiten geerntet
wurde.
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Bei
den vorher erhaltenen Ergebnissen über die Aktivität des Trichlorethylenabbaus
steigt die spezifische Aktivität
bemerkenswert von der Induktionsphase zu der logarithmischen Wachstumsphase
an, und pendelt sich danach auf einem bestimmten Niveau ein. Aber
sie nimmt schrittweise ab, nachdem das verbleibende Phenol null
wurde. Jedoch blieb die Gesamtaktivität auf ihrem höchsten Wert
in der stationären
Phase, wenn die Phenolkonzentration etwa null wurde. Diese Beobachtungen
haben gezeigt, dass eine Bakterienmasse mit einer hohen Aktivität an Trichloretyhlenabbau
durch Kultivierung erhalten werden kann, während die Trübung der
Kulturflüssigkeit
und die Phenolkonzentration vor dem Beimpfen des Bodens beobachtet
wird, und die Kultur zum Zeitpunkt wo der Anstieg in der Trübung aufhört, um die
stationäre
Phase zu beginnen und die Phenolkonzentration nahezu null wird,
beendet wird.
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Beispiel 8
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Der
erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde in einer ähnlichen
Art und Weise wie in Beispiel 7 kultiviert und die Trübung der
Kulturflüssigkeit
und die Phenolkonzentration wurden in einer ähnlichen Art und Weise wie
im Beispiel 6 gemessen. Ferner wurden, wenn die Phenolkonzentration
in der Mitte der Kultivierung null erreichte, wieder 500 ppm Phenol
zugegeben und die Kultur wurde fortgesetzt. Die Bakterienmasse in
der Kultur wurde durch Zentrifugation bei 5000 U/min für 10 Minuten
geerntet und dann in dem NMS-Medium mit einer Menge gleich jener
des Kulturmediums resuspendiert.
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Die
OD600 der Suspension war 0,2 (die Zellzählung ergab
2,5 × 108 KBE/ml). Die Suspension der Bakterienmasse
wurde in ein 20 ml Gefäß gegeben
und Trichlorethylen wurde in einer Menge dazugegeben, dass es 30
ppm ausmachte, wenn alle Bestandteile in der flüssigen Phase gelöst waren.
Das Gefäß wurde
mit einem Teflonbeschichteten Butylgummistopfen verschlossen und
mit einer Aluminiumkappe versiegelt. Nach Kultivierung bei 30°C unter Schütteln für 29 Stunden
wurde die Gasphase in dem Gefäß durch
einen Gaschromatographen, ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
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Die
Ergebnisse werden in den 12 bis 14 gezeigt.
Die Liniengrafiken in 12 stellen die Trübung der
Kulturflüssigkeit
und die Phenolkonzentration im Kulturstadium vor der Ernte dar.
Die Säulengrafiken in
der 13 stellen die spezifische Aktivität des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
dar, welcher zu den entsprechenden Kulturzeiten geerntet wurde.
Die Säulengrafiken
in der 14 stellen die Gesamtaktivität des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
dar, welcher zu den entsprechenden Kultivierungszeiten geerntet
wurde. Wenn 500 ppm Phenol nach 45 Stunden Kultivierung zu der Kulturflüssigkeit
gegeben wurde, wenn das restliche Phenol nahezu null war, nahm die
Phenolkonzentration wieder ab und die Trübung der Kulturflüssigkeit
stieg an. Daher wurde Phenol wieder nach 69 Stunden hinzugegeben,
aber weder ein Anstieg in der Trübung
der Kulturflüssigkeit
noch eine Abnahme in der Phenolkonzentration wurde beobachtet.
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Mit
Blick auf die Trichlorethylenabbauaktivität wurden höchste spezifische Aktivitäten erhalten,
wenn, wie in der 13 gezeigt, ausreichend Phenol
etwa um die stationäre
Phase während
41 Stunden bis 60 Stunden vorhanden ist, aber die spezifische Aktivität nahm danach
ab, wenn die Phenolkonzentration abnahm. Wenn Phenol nach 93 Stunden
zugegeben wurde, nahm sowohl die Menge der Bakterienmasse als auch
die spezifische Aktivität
ab. Jedoch war während
des Zeitraums von 93 Stunden bis 114 Stunden, wenn es restliches
Phenol gab, die spezifische Aktivität höher als während 45 Stunden bis 69 Stunden,
wenn das meiste Phenol abgebaut wurde. Auf der anderen Seite, war
die Gesamtaktivität
am höchsten
bei 60 Stunden, wenn sowohl die Menge der Bakterienmasse und die
spezifische Aktivität
hoch war, wobei eine 2,5-fach höhere
Gesamtaktivität
zur Verfügung
gestellt wurde als wenn Phenol nur zum Start der Kultivierung zugegeben
wird.
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Als
nächstes
wird der Trichlorethylenabbau im Boden mit Bezug auf die folgenden
Beispiele erläutert.
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Beispiel 9
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Zu
einem 100 ml Gefäß wurden
30 g sandiger Boden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in 1,5 ml, 4,5 ml, 7,5 ml, 15 ml oder 30 ml NMS-Medium, zu welchem
500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt gegeben wurden, kultiviert,
und wurde dann zentrifugiert, um die Zellen zu ernten, welche in
einer angemessenen Menge des NMS-Mediums resuspendiert wurden, so
dass der Wassergehalt in dem Boden 25% nach Zugabe der Suspension
der Bakterienmasse war. Nach Zugabe der Suspension (die kein Phenol
enthielt) der Bakterienmasse zu dem Boden wurde das Gefäß mit einem
Teflon-beschichteten Gummiseptum verschlossen und mit einer Aluminiumkappe
versiegelt und dann bei 30°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen.
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Danach
wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthielt, 50 ml entionisiertes Wasser, belüftet mit
der Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan gegeben, und
dann wurde das Gefäß versiegelt.
Das Gefäß wurde
mit einer Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan
wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen, ausgestattet mit
einem ECD-Detektor, analysiert. Das Ergebnis, wie in der 15 gezeigt,
zeigt an, dass der Trichlorethylenabbau und die Dichte der Bakterienmasse
miteinander korrelierten bis die Dichte der Bakterienmasse 2,5 × 108 KBE/g feuchter Boden (15 ml der Kulturflüssigkeit)
erreichte, aber er wurde bei etwa 5 × 108 KBE/g
feuchter Boden (30 ml der Kulturflüssigkeit) gesättigt. Daher wurde
gezeigt, dass die Verwendung des erfindungsgemäßen Mikroorganismus' zum Abbau von Trichlorethylen,
eine Dichte der Bakterienmasse von etwa 2,5 × 108 KBE/g
feuchter Boden am besten geeignet ist, und dass der erfindungsgemäße Mikroorganismus
Eigenschaften hat, welche die Abschätzung einer minimalen Menge
Bakterienmasse ermöglicht,
die für
die Reinigung einer gegebenen Konzentration eines Kontaminanten
im Boden erforderlich ist.
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Beispiel 10
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Zu
einem 100 ml Gefäß wurden
30 g sandiger Boden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in 7,5 ml NMS-Medium, zu welchem 500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt
gegeben wurde, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert, um die
Zellen zu ernten, welche dann in einer geeigneten Menge des NMS-Medium
resuspendiert wurden, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25%
nach Zugabe der Suspension der Bakterienmasse war. Nach Zugabe der
Suspension (die kein Phenol enthielt) der Bakterienmasse zu dem
Boden, wurde das Gefäß mit einem
Teflon-beschichteten Gummiseptum verschlossen und mit einer Aluminiumkappe
versiegelt und dann bei 30°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen.
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Danach
wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthält,
50 ml entionisiertes Wasser, belüftet
mit der Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan gegeben, und
das Gefäß wurde
versiegelt. Das Gefäß wurde
in einer Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen,
ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert. Das Ergebnis, wie
in der 16 gezeigt, zeigt an, dass wenn
eine zu 7,5 ml der Kulturflüssigkeit
entsprechende Bakterienmasse zweimal du dem Boden gegeben wurde,
die Effizienz des Abbaus gleich zu der war, wenn die zu 15 ml der
Kulturflüssigkeit
entsprechende Bakterienmasse auf einmal zugegeben wurde.
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Es
ist schwierig, bei einmaliger Zugabe die notwendige Menge der Kulturflüssigkeit
für den
Abbau von Trichlorethylen enthalten im kontaminierten Boden in der
tatsächlich
benötigten
Menge zuzuführen
(die tatsächliche
Menge des kontaminierten Bodens ist mehr als einige Dutzend m3), und der abbauende Mikroorganismus muss
sequenziell kultiviert und zu dem Boden gegeben werden. Es wurde
gezeigt, dass die sequenzielle Zugabe des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
die gleiche Wirkung ergab, als ob die erforderliche Bakterienmasse
bei einer Zugabe zugegeben wurde. Daher kann durch wiederholte Zugabe
einer kleinen Menge der Kulturflüssigkeit
der erfindungsgemäße Mikroorganismus
mit einer ausgedehnten Fläche
der kontaminierten Stelle fertig werden, für welchen eine einmalige Kultivierung
und Infusion der Bakterienmasse ungenügend ist.
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Beispiel 11
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Zu
einem 100 ml Gefäß wurden
30 g Sandkornboden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen in den gewünschten
Konzentrationen kontaminiert war. Die Konzentration des Kontaminanten in
dem Boden wurde auf 15, 30, 45, 100 und 150 mg/kg eingestellt. Der
erfindungsgemäße Mikroorganismus wurde
unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in 15, 30 und 45 ml des NMS-Mediums, zu welchem 500 ppm Phenol und
0,05 Hefeextrakt gegeben wurden, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert,
um die Zellen zu ernten, welche in einer geeigneten Menge des NMS-Medium
resuspendiert wurden, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25%
nach Zugabe der Suspension der Bakterienmasse war. Nach Zugabe der
Suspension (die kein Phenol enthielt) der Bakterienmasse zu dem
Boden wurde das Gefäß mit einem
Teflonbeschichteten Gummiseptum verschlossen und mit einer Aluminiumkappe
versiegelt und dann bei 30°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen. Die Dichte der Bakterienmasse
in dem Boden war 9,4 × 108, 1,9 × 109 bzw. 2,8 × 109 KBE/g feuchter
Boden für
15, 30 bzw. 45 ml der Kulturflüssigkeit.
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Danach
wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthielt, 50 ml entionisiertes Wasser, belüftet mit
der Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan zugegeben,
und dann wurde das Gefäß versiegelt.
Das Gefäß wurde
in der Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan
wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen, ausgestattet mit
einem ECD-Detektor, analysiert. Das Ergebnis, wie in der 17 gezeigt,
zeigt an, dass eine sehr hohe Konzentration (etwa 150 mg/kg) an
Trichlorethylen in dem Boden abgebaut werden konnte. Das vorherige
Ergebnis zeigt an, dass die Reinigung einer hohen Konzentration (etwa
150 mg/kg) der kontaminierenden Substanz durch Erhöhung der
zugegebenen Bakterienmasse oder durch sequenzielle Zugabe erhöht werden
kann, da die Menge des abgebauten Trichlorethylens in Proportion zu
der zu dem Boden gegebenen Bakterienmasse anstieg.
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Beispiel 12
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Zu
einem 100 ml Gefäß, welches
mit einem Teflonbeschichteten Gummiseptum versiegelt werden kann,
wurden 30 g sandiger Boden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
NMS-Medium, zu welchem 500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt zugegeben
wurde, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert, um die Zellen zu
ernten, welche in einer geeigneten Menge des NMS-Medium resuspendiert wurde,
so dass der Wassergehalt in dem Boden 25% und die beimpfte Menge
der Bakterienmasse 108 bis 109 Zellen/g
feuchter Boden nach Zugabe der Suspension der Bakterienmasse war.
Nach Zugabe der Suspension (die kein Phenol enthielt) der Bakterienmasse
zu dem Boden wurde das Gefäß mit einem
Teflon-beschichteten Gummistopfen versiegelt und dann bei 30°C über einen
bestimmte Zeitraum stehen gelassen.
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Danach
wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthielt, 50 ml entionisiertes Wasser, belüftet mit
der Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan zugegeben,
und das Gefäß wurde
versiegelt. Das Gefäß wurde
in einer Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan
wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen, ausgestattet mit
einem ECD-Detektor, analysiert. Der zeitliche Verlauf der Änderungen in
der Trichlorethylenkonzentration in dem Boden wurde durch Herstellung
einer Vielzahl von Proben zur gleichen Zeit und Extraktion des Gesamtvolumens
eines Teils der Probe nach Passage über eine bestimmte Zeit, gefolgt
durch Messung, bestimmt. Sie wurden bei 4°C bis zur Extraktion gelagert.
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Die
Messung der Trichlorethylenkonzentration in dem Boden wurde ebenfalls
unter Verwendung eines in dem Umweltstandard (dem Bodenumweltstandard)
angegebenen Verfahren mit Bezug auf die Kontamination des Bodens
durchgeführt.
Folglich wurde die Bodenprobe und das Lösungsmittel (Chlorwasserstoffsäure wurde
zu dem gereinigten Wasser gegeben und der pH wurde auf 5,8 – 6,3 eingestellt)
in einem Gewichtsvolumenverhältnis
von 10% in einen Erlenmeyerkolben mit einem Schraubstutzen mit einem
Rührstab
gegeben, und dann wurde der Kolben sofort versiegelt. Zu diesem
Zeitpunkt wurde darauf geachtet, dass das Volumen der Mischung nicht
weniger als 500 ml war, und den Kopfraum in dem Erlenmeyerkolben
mit einem Schraubstutzen relativ zu dem Volumen der Mischung zu
minimieren. Die hergestellte Bodenflüssigkeit wurde kontinuierlich
für 4 Stunden
mit einem magnetischen Stab gerührt,
wobei die Flüssigkeit
bei herkömmlicher
Temperatur und herkömmlichen
Druck gehalten wurde.
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Nachdem
die Bodenflüssigkeit
für 30
Minuten stehen gelassen wurde, wurde sie in eine Glasspritze eingezogen.
Ein Filterhalter, ausgestattet mit einem Membranfilter mit einer
Porengröße von 0,45 μ, war mit der
Spritze verbunden und der Kolben wurde gedrückt, um die Luft und die anfänglichen
wenigen ml der Flüssigkeit
auszuschließen,
und dann wurde das Filtrat in Fraktionen in verstopften Reagenzröhrchen gesammelt, von
welchen eine Menge notwendig für
die Bestimmung ausgewogen und einer Analyse durch Gaschromatographie
unterzogen wurde. Die Ergebnisse, wie in 18 gezeigt,
zeigen an, dass 90% des gesamten Trichlorethylens im Boden in einem
Tag nach Zugabe der Bakterienmasse abgebaut war.
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Es
wurde daher gezeigt, dass das Verfahren der Reinigung von Trichlorethylen
durch Zugabe des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
in den Boden eine Technologie ist, welche eine hohe Reinigungsfähigkeit hat,
die nahezu einer Abbaukapazität
von etwa 18 mg/kg Trichlorethylen im Boden in einem Tag entspricht. Wenn
die Bodenprobe nach 7 Tage Stehen gemäß einem durch den Staat vorgeschriebenen
analytischen Verfahren gemessen wurde (der Umweltstandard, der Bodenumweltstandard
mit Bezug auf die Kontamination des Bodens), war die Konzentration
von Trichlorethylen unterhalb des Grundwertes (0,03 ppm). Als ein
Ergebnis wurde bestätigt,
dass Trichlorethylen durch Reinigung des kontaminierten Bodens unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
zu einem Grad gereinigt werden kann, welcher die Umweltstandards
erfüllt.
Es ist allgemein anerkannt, dass die physikalischen Mittel der Behandlung,
wie etwa Vakuumextraktion, ungeeignet sind, geringe Konzentrationen
zu reinigen, aber die Verwendung des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
ermöglicht
eine Reinigung auf ein Niveau unterhalb des Grundwerts.
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Beispiel 13
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Zu
einem 100 ml Gefäß, welches
mit einem Teflonbeschichteten Gummiseptum versiegelt werden kann,
wurde 30 g sandiger Boden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in dem NMS-Medium, zu welchem 500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt
gegeben wurde, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert, um die
Zellen zu ernten, welche in einer geeigneten Menge des NMS-Mediums
resuspendiert wurde, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25% und
die beimpfte Menge der Bakterienmasse 108 bis
109 Zellen/g feuchter Boden nach Zugabe
der Suspension der Bakterienmasse war. Nach Zugabe der Suspension
(die kein Phenol enthält)
der Bakterienmasse zu dem Boden, wurde das Gefäß mit einem Teflonbeschichteten
Gummistopfen versiegelt und dann bei 30°C für eine bestimmte Dauer stehen
gelassen. Danach wäre
eine Analyse der Nebenprodukte durchgeführt, von denen angenommen wird,
dass sie in Zusammenhang mit dem Trichlorethylenabbau im Boden gebildet
werden.
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Die
Nebenprodukte im Boden wurden wie folgt analysiert: Vinylchlorid,
1,1-Dichlorethylen, cis-1,2-Dichlorethylen
und trans-l,2-Dichlorethylen wurden in dem in der 19 gezeigten
Verfahren analysiert. Dichloracetat und Trichloracetat, Trichlorethanol
und Chloralhydrat wurden in dem in den 20, 21 bzw. 22 gezeigten
Verfahren analysiert. Die Ergebnisse, wie in Tabelle 9 gezeigt,
zeigen an, dass alle Nebenprodukte unterhalb der Nachweisgrenze
waren.
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Die
Dechlorierungsreaktion von Trichlorethylen unter anaeroben Bedingungen
führt zu
einer Akkumulation von Dichlorethylenen, welche toxischer sind.
Es ist ebenfalls bekannt, dass der Abbauvorgang unter aeroben Bedingungen,
die mit der Bildung von Trichlorethylenoxid beginnt, Dichloracetat
usw. als Zwischenprodukte erzeugt. Es gab keine Akkumulation von
gefährlichen
Substanzen bei dem Abbau von Trichlorethylen durch den erfindungsgemäßen Mikroorganismus
im Boden. Obwohl die Anwesenheit von anderen als den gemessenen
Substanzen unbekannt ist, scheint diese Technologie ein sehr sicheres
Verfahren zu sein.
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BEISPIEL 14
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Zu
einem 100 ml Gefäß, welches
mit einem Teflon beschichteten Gummiseptum versiegelt werden kann,
wurden 30 g sandiger Boden (luftgetrocknet) zugegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in NMS-Medium, zu welchem 5 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt zugegeben
waren, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert, um die Zellen zu
ernten, welche in einer geeigneten Menge des NMS-Mediums resuspendiert
wurden, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25% und die beimpfte
Menge der Bakterienmasse 108 bis 109 Zellen/g feuchter Boden nach Zugabe der
Suspension der Bakterienmasse war. Nach Plattieren der Suspension
der Bakterienmasse auf einer Petrischale in einer Dicke von etwa
1 mm wurde sie durch Bestrahlung mit einer 15W ultravioletten Lampe
mit einer Wellenlänge
von 260 nm für
nicht weniger als 60 Sekunden bei einem Abstand von 40 cm von der
Lichtquelle sterilisiert. Nach Zugabe der Suspension (die kein Phenol
enthielt) des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
in dem Boden, wurde das Gefäß mit einem
mit Teflon-beschichteten Gummistopfen versiegelt und bei 30°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen.
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Danach
wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthielt, 50 ml entionisiertes Wasser belüftet mit der
Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan
zugegeben und das Gefäß wurde
versiegelt. Das Gefäß wurde
in einer Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan
wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen, ausgestattet mit
einem ECD-Detektor, analysiert. Ferner wurde in einem Experiment,
in welchem die Suspension der sterilisierten Bakterienmasse in einer
Menge von 1/100 des NYG Mediums beimpft wurde, oder die Suspension
wurde wie sie war auf das NYG-Agarmedium ausplattiert und bei 30°C kultiviert,
weder ein Anstieg in der Trübung
in der Kulturflüssigkeit
noch eine Koloniebildung beobachtet, und dadurch wurde bestätigt, dass
die Sterilisation vollständig
war. Das Ergebnis, wie in 23 gezeigt,
zeigt an, dass die toten Zellen und die lebenden Zellen einen gleichen
Grad an Trichlorethylenabbau ergaben.
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Obwohl
die meisten Reinigungsverfahren unter Verwendung von Mikroorganismen
die Zugabe lebender Mikroorganismen in den Boden umfassen ist die
Zugabe der Bakterienmasse in dem Boden zur Zeit hinsichtlich der öffentlichern
Akzeptanz schwierig. Es wurde ebenfalls befürchtet, dass es ein potentielles
Risiko der Erzeugung einer weitreichenden Wirkung auf das Ökosystem
durch Freisetzung eines spezifischen Mikroorganismus in die Umwelt
gibt. Aber die Zugabe des Mikroorganismus, welcher vollständig seine
Vermehrungsfähigkeit
durch eine Sterilisationsbehandlung verloren hat, ist äquivalent
zu der einfacher organischer Materialien, und folglich wird angenommen,
dass er nur geringe Wirkung auf das Ökosystem hat. Daher wurde ein
Experiment durchgeführt,
in welchen die Zugabe des abbauenden Mikroorganismus, sterilisiert
mit ultravioletter Strahlung, in den Boden untersucht wurde. Das
Ergebnis zeigt an, dass sich die Zugabe der toten Bakterienmasse
als ein extrem nützliches
Verfahren erweist.
-
Die
in der japanischen ungeprüften
Patentveröffentlichung
Nr. 8(1996)-3012 offenbarte Erfindung behauptet, dass die Wirkung
auf das Ökosystem
durch Aufbrechen der abbauenden Bakterien und Aufsprühen auf
den Boden minimiert werden kann. Aber es ist einfach abzusehen,
dass das Aufsprühen
einer großen
Masse des abbauenden Bakteriums auf den kontaminierten Boden tatsächlich schwierig
ist, weil das Aufbrechen von Mikroorganismen eine aufwendige Ausstattung
und eine Menge Zeit und Arbeit erfordert. Die bekannten Enzyme,
welche eine Trichlorethylen oxidierende Aktivität haben, benötigen NAD
als ein Coenzym. Da aber das Coenzym sehr teuer ist, würde es extrem
schwierig sein, das Coenzym in den Konzentrationen notwendig für die Abbaureaktion
des Enzyms zuzuführen,
welches durch Aufbrechen des Bakteriums aus der Bakterienmasse abgegeben
wurde. Andererseits hat das Verfahren unter Verwendung des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
kein derartiges Problem und ermöglicht
die Reinigung von Trichlorethylen usw. bei geringen Kosten und mit
minimalen Wirkungen auf das Ökosystem.
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Beispiel 15
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Zu
einem 100 ml Gefäß, welches
mit einem Teflonbeschichteten Gummiseptum versiegelt werden kann,
wurden 30 g Sandkornboden (luftgetrocknet) zugegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in einem NMS-Medium, zu welchem 500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt
gegeben wurde, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert, um die
Zellen zu ernten, welche in einer geeigneten Menge des NMS-Medium resuspendiert
wurden, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25% und die beimpfte
Menge der Bakterienmasse 108 bis 109 Zellen/g feuchter Boden nach Zugabe der
Suspension der Bakterienmasse war. Nach Plattieren der Suspension
der Bakterienmasse auf einer Petrischale in einer Dicke von etwa
1 mm folgte eine Sterilisation durch Bestrahlung mit einer 15 W
Ultraviolettlampe mit einer Wellenlänge von 260 nm für nicht
weniger als 60 Sekunden in einem Abstand von 40 cm von der Lichtquelle.
-
Nach
Zugabe der Suspension (die kein Phenol enthält) des sterilisierten erfindungsgemäßen Mikroorganismus
in dem Boden, wurde das Gefäß mit einem
Teflon-beschichteten Gummistopfen verschlossen und bei 30°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen. Danach wurde das Trichlorethylen
im Boden abgebaut und die Nebenprodukte, von welchen angenommen
wird, dass sie sich im Zusammenhang mit dem Trichlorethylenabbau
bilden, wurden in ähnlicher
Art und Weise wie in Beispiel 13 analysiert. Ferner wurde in einem
Experiment, in welchem die Suspension der sterilisierten Bakterienmasse
in einer Menge von 1/100 zu einem NYG-Medium beimpft wurde, oder
die Suspension wie sie war auf einem NYG-Agarmedium plattiert und bei
30°C kultiviert
wurde, weder ein Anstieg in der Trübung der Kulturflüssigkeit
noch die Koloniebildung beobachtet, und dadurch wurde bestätigt, dass
es eine vollständige
Sterilisation war.
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Das
Ergebnis, wie in der Tabelle 10 gezeigt, zeigt an, dass alle Nebenprodukte
unterhalb der Nachweisgrenze waren. Die Dechlorierungsreaktion von
Trichlorethylen unter aeroben Bedingungen führt zur Akkumulation von Dichlorethylenen,
welche toxischer sind. Es ist ebenfalls bekannt, dass der Abbauvorgang
unter aeroben Bedingungen, welcher mit der Bildung von Trichlorethylenoxid
beginnt, Trichloracetat usw. als Zwischenprodukte erzeugt. Es gab
keine Akkumulation von gefährlichen
Substanzen bei dem Abbau von Trichlorethylen durch den erfindungsgemäßen Mikroorganismus
im Boden. Obwohl die Anwesenheit von anderen als den gemessenen
Substanzen unbekannt ist, wird angenommen, dass diese Technologie
ein sehr sicheres Verfahren ist.
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Beispiel 16
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Zu
einem 100 ml Gefäß, welches
mit einem Teflonbeschichteten Gummiseptum verschlossen werden kann,
wurden 30 g sandiger Boden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war.
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Der
erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für 3 Tage
in einem NMS-Medium, zu welchem 500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt
gegeben wurden, kultiviert, und wurde dann zentrifugiert, um die
Zellen zu ernten, welche in einer angemessenen Menge des NMS-Medium
resuspendiert wurde, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25% und
die beimpfte Menge der Bakterienmasse 108 bis
109 Zellen/g feuchter Boden nach Zugabe
der Suspension der Bakterienmasse war. Nach Zugabe der Suspension (die
kein Phenol enthält)
des erfindungsgemäßen Mikroorganismus
zu dem Boden, wurde das Gefäß mit einem
Teflon-beschichteten Gummistopfen versiegelt und bei 20°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen.
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Danach
wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthält,
50 ml entionisiertes Wasser belüftet
mit der Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan zugegeben,
und das Gefäß wurde
versiegelt. Das Gefäß wurde
in einer Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan
wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen, ausgestattet mit
einem ECD-Detektor, analysiert.
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Das
Ergebnis, wie in der 24 gezeigt, zeigte an, dass
Trichlorethylen bei 20°C
in einem Grad äquivalent
zu dem bei 30°C
abgebaut wurde. Da angenommen wurde, dass Trichlorethylen bei der
hohen Temperatur ausreichend abgebaut wird, wurde nachgewiesen,
dass der erfindungsgemäße Mikroorganismus
einen hohen praktischen Nutzen im Vergleich zu anderen hat.
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Beispiel 17
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Zu
einem 100 ml Gefäß wurden
30 g Sandkornboden (luftgetrocknet) gegeben, welcher künstlich
mit Trichlorethylen kontaminiert war. Der erfindungsgemäße Mikroorganismus
wurde unter Schütteln
bei 30°C
für einen Tag
in einem NMS-Medium, zu welchem 500 ppm Phenol und 0,05 Hefeextrakt
zugegeben wurde, kultiviert. Die Kulturflüssigkeit wird in einem Volumen
von 1/100 des NMS-Mediums (oder des PH-Mediums) mit 500 ppm, 0,02
und 1 mM Phenol, Hefeextrakt bzw. Glucose zugegeben, und dann zu
dem Boden gegeben. Die Dichte der Bakterienmasse war auf 106 Zellen/g feuchter Boden eingestellt und
der Wassergehalt war auf 25% zum Zeitpunkt der Kulturflüssigkeitszugabe
eingestellt.
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Das
Gefäß wurde
mit einem Teflon-beschichteten Gummiseptum versiegelt und dann bei
30°C über einen
bestimmten Zeitraum stehen gelassen. Danach wurde zu einem Gefäß, das 30
g des Bodens enthält, 50
ml entionisiertes Wasser belüftet
mit Luft, welche durch Aktivkohle geführt wurde, und 10 ml n-Hexan
zugegeben, und das Gefäß wurde
versiegelt. Das Gefäß wurde
in einer Ultraschallwaschvorrichtung für 10 Minuten mit Ultraschall
behandelt und dann in einem Schüttler
für 10
Minuten geschüttelt.
Das abgetrennte n-Hexan wurde unter Verwendung eines Gaschromatographen,
ausgestattet mit einem ECD-Detektor, analysiert.
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Das
Ergebnis, wie in der 25 gezeigt, zeigt an, dass Trichlorethylen
im Boden ähnlich
wie in dem NMS-Medium
und dem PH-Medium von etwa 14 mg/kg bis auf etwa 1 mg/kg absinkt.
Aufgrund der Zugabe von Phenol in den Boden trugen autochthone Mikroorganismen
zur Reduktion des Trichlorethylens bei, aber das Ergebnis zeigte
einen größeren Effekt
durch die Zugabe des Stamms MO7. Daher ist es klar, dass die Möglichkeit
ausgeschlossen werden kann, dass der Stamm seine Wirkung nur in
dem sterilisierten Kulturmedium aufweist, sondern ebenfalls in einer
natürlichen
Umgebung, obwohl autochthone Mikroorganismen vorhanden sind. Es
wurde bestätigt,
dass die Aktivität
des Stammes MO7 bei einer Menge von etwa 106 Zellen/g feuchten
Boden ausreichend durch Zugabe von Phenol induziert wird, selbst
in der natürlichen
Umgebung.
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Beispiel 18 Herstellung
einer konstitutiven Mutante
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Eine
Platinöse
voll der Kolonie des erfindungsgemäßen Mikroorganismus, welcher
durch Passage auf der Agarplatte mit 1,5% Agar gelagert wurde, wurde
gepickt und in ein Reagenzröhrchen
mit 2 ml des 1/3LB-Mediums
(seine Zusammensetzung wird in der Tabelle 11 gezeigt) beimpft.
Nach Kultivierung über Nacht
unter Schütteln
bei 30°C
bei 130 U/min wurde ein Aliquot des Kulturmediums entsprechend verdünnt, welches
dann auf einer Platte des 1/3LB-Mediums mit 1,5% Agar ausplattiert
wurde. Nach Kultivierung bei 30°C
wurde die Zellzahl gezählt.
Der Rest des Kulturmediums wurde auf einer Petrischale ausplattiert,
welches dann einer Bestrahlung einer 15 W Ultraviolettlampe mit
einer Wellenlänge
von 260 nm unter der Bedingung einer Strahlungszeit von 3 Minuten
bei einem Abstand von 30 cm von der Lichtquelle unterzogen wurde. TABELLE
10
1/3LB-Medium | |
Trypton | 3,0
g |
Hefeextrakt | 1,5
g |
Natriumchlorid | 3,0
g |
Destilliertest
Wasser | 1
Liter |
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Dann
wurde das Kulturmedium entsprechend verdünnt und auf die Platte des
1/3LB-Mediums mit 1,5% Agar plattiert. Nach Kultivierung bei 30°C wurde die
Zellzahl gezählt,
um die Todesrate zu bestimmen. Wenn eine Todesrate von 99% oder
höher beobachtet
wurde, wurde angenommen, dass es genug Mutationen gab. An diesem
Punkt wurde die erwünschte
Mutante aus dem Kulturmedium selektiert.
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Catechol
2,3-Dioxygenase (C230) führt
Sauerstoff in Catechol ein, um 2-Hydroxymuconsäuresemialdehyd durch Metaspaltung
zu bilden. Dieses Produkt ist gelb gefärbt. Wenn C230 nach Sprühen exprimiert wird,
wird es leicht gelb. Die Trichlorethylen-abbauenden Enzyme der Phenolverwertenden,
Trichlorethylen-abbauenden Bakterien sind bekannterweise Phenolhydroxylase
(PH), welche Phenol in Catechol umwandelt (M. Fujita et al., J.
Ferment. Bioeng., 79: 100, 1995; V. Shingler et al., J. Bacteriol.,
174: 711, 1992).
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Als
ein Beispiel ist bekannt, dass C230 durch ein Operon exprimiert
wird, wenn das C230-Gen neben dem PH-Gen ist, obwohl C230 selbst nicht direkt
am Abbau von Trichlorethylen beteiligt war (M. Fujita et al., J.
Ferment. Bioeng., 79: 100, 1995; V. Shingler et al., J. Bacteriol.,
174: 711, 1992). Wenn C230 zusammen mit dem PH exprimiert wird,
ist es möglich
Stämme
zu selektieren, welche das Trichlorethylen-abbauende Enzym unter
Verwendung der C230 Expression als ein Indikator exprimieren. Der
erfindungsgemäße Mikroorganismus,
der unter Verwendung von Phenol als einzige Kohlenstoffquelle kultiviert
wird, baut Phenol ab und das Kulturmedium wird mit dem Wachstum
des Bakteriums gelb. Dies macht dieses Auswahlverfahren für den Mikroorganismus
geeignet.
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Dem
gemäß wurde
die Suspension der Bakterienmasse nach Mutation entsprechend verdünnt und auf
die Platte des 1/3LB-Mediums mit 1,5% Agar plattiert. Nach Kultivierung
bei 30°C
von 1 bis 3 Tage wurde eine Catechollösung (0,1% (w/v) Etherlösung) aufgesprüht.
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Dann,
wenn die Todesrate 99,99% war, wurden 10.000 Kolonien, welche nach
Ultraviolettbestrahlung auftraten, untersucht, welche zur Auswahl
von 16 gelben Kolonien führten.
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Nachdem
die Kolonien in dem 1/3LB-Flüssigmedium
kultiviert waren, wurde es auf die Platte des 1/3LB- Mediums mit 1,5%
Agar plattiert. Nach Kultivierung bei 30°C wurden die auftretenden Kolonien
mit einer Catechollösung
besprüht
und gelbe Kolonien wurden abermals isoliert, um Stämme zu erhalten,
welche konstitutiv C230 exprimieren.
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Eine
Platinöse
voll dieser Stämme,
welche konstitutiv C230 exprimieren, wurde gepickt und in dem M-Medium (seine Zusammensetzung
wird in Tabelle 12 gezeigt) mit 4 ml Natriumglutamat (0,1%) in ein
20 ml Gefäß beimpft.
Das Gefäß wurde
mit einem Butylgummistopfen verstopft und mit einer Aluminiumkappe
versiegelt, welches dann bei 30°C
unter Schütteln
für 2 Tage
kultiviert wurde. Dann wurde Trichlorethylen in einer Menge zugegeben,
so dass es 30 ppm ausmachte, wenn alles in der flüssigen Phase
gelöst
war. Nach Kultivierung bei 30°C
für 5 Tage,
wurde die Trichlorethylenkonzentration wie in Beispiel 6 bestimmt. TABELLE
11 M-Medium
Ammoniumnitrat | 3,0
g |
Dinatriumhydrogenphosphat | 2,2
g |
Kaliumdihydrogenphosphat | 0,8
g |
Eisensulfat-(II)-heptahydrat | 10
mg |
Calciumsulfatdihydrat | 10,0
mg |
Magnesiumsulfatheptahydrat | 10
mg |
Hefeextrakt | 50,0
mg |
Destilliertes
Wasser | 1,0
Liter, pH 7,0 |
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Das
Ergebnis veranschaulicht, dass der Ausgangsstamm MO7 wenig Trichlorethylen
abbaute, aber einige der Stämme,
welche konstitutiv C230 exprimieren bauen 52 bis 34% von 30 ppm
Trichlorethylen ab. Diese Mikroorganismen stellten sich als eine
Mutante heraus, welche vom Ausgangstamm MO7 abgeleitet ist und welche
Trichlorethylen abbauen kann, ohne Phenol zu benötigen.
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Dann
wird der Trichlorethylenabbau im Boden mit Bezug auf ein Beispiel
veranschaulicht, in welchem der Stamm MO715 verwendet wurde, welcher
die höchste
Trichlorethylenabbauaktivität
hat.
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Beispiel 19 Abbau von
Trichlorethylen durch eine konstitutive Mutante
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Ein
Boden, welcher künstlich
mit Trichlorethylen (11 mg/kg Boden) kontaminiert war, wurde wie
in Beispiel 9 hergestellt. Nach Kultivierung des Stamms MO715 wurde
unter Schütteln
bei 30°C
für 2 Tage
in 100 ml des M-Mediums
mit Natriumglutamat (0,1 w/v %) wurde er dann zentrifugiert, um
die Zellen zu ernten, welche in einer geeigneten Menge des M-Mediums
resuspendiert wurden, so dass der Wassergehalt in dem Boden 25 %
war. Nachdem die Suspension der Bakterienmasse (die kein Phenol
enthält)
zu dem Boden gegeben wurde, wurde das Gefäß mit einem Teflon-beschichteten
Gummiseptum versiegelt und bei 30°C über einen bestimmten
Zeitraum stehen gelassen. Trichlorethylen wurde in einem ähnlichen
Verfahren wie in dem Beispiel 9 analysiert. Das auf Phenol kultivierte
Kulturmedium und der Stamm MO7 wurden in einer ähnlichen Art und Weise analysiert.
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Als
ein Ergebnis waren nach der Zugabe der Suspension der Bakterienmasse
des mit Natriumglutamat kultivierten Stamms MO715 etwa 35% Trichlorethylen
in 12 Stunden und etwa 60% in 48 Stunden abgebaut. Der auf Natriumglutamat
gewachsene Stamm MO7 baute wenig Trichlorethylen ab. Folglich wurde
nachgewiesen, dass der erfindungsgemäße Mikroorganismus kein Phenol
für die
Induktion erfordert und Trichlorethylen auch im Boden abbauen kann.
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Vom
Vorhergehenden kann geschlossen werden, dass die vorliegende Erfindung
eine extrem sichere Technologie ist, da Trichlorethylen ohne Ausbreitung
toxischer Substanzen, wie etwa Phenol, in der Umwelt abgebaut werden
kann.
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Hinweis
auf die internationale Hinterlegung von Mikroorganismen gemäß dem Budapester
Vertrag
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Internationale
Hinterlegungsstelle: National Institue of Bioscience and Human-Technology
Agency of Industrial Science and Technology
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Anschrift:
1-3, Higashi 1-chome, Tsukuba-shi, Ibaraki, 305, Japan
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