DE19647847A1 - Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen, Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus und neuer Mirkoorganismus - Google Patents
Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen, Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus und neuer MirkoorganismusInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen
durch einen Mikroorganismus, der ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindun
gen aufweist. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Zersetzen organischer
Verbindungen mittels eines Mikroorganismus, der das Vermögen zum Zersetzen organi
scher Verbindungen aufweist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Isolieren eines Mikroorganismus sowie einen neuen, die Fähigkeit zur Zersetzung organi
scher Verbindungen aufweisenden Mikroorganismus.
Die Abgabe bzw. das Austreten organischer Verbindungen in die Umgebung bzw. Umwelt
wurde in den zurückliegenden Jahren ein immer ernsthafteres Problem. Die organischen
Verbindungen schließen halogenierte Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Trichlorethy
len, Dichlorethylen, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen und 2,3-Dichlor
hexafluor-2-buten sowie aromatische Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Toluol,
Phenol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und Kresol ein, die als Reinigungsmittel in
verschiedenen Arten von Anlagen verwendet werden. Was die Verwendung organischer
Verbindungen angeht, werden derzeit Untersuchungen im Hinblick auf eine Beschränkung
von deren Gebrauch durchgeführt. Jedoch sind die Umweltbereiche, die bereits durch
organische Verbindungen kontaminiert wurden, wie beispielsweise kontaminiertes Erd
reich und kontaminiertes Grundwasser, Probleme, die noch zu lösen bleiben.
Unter diesen Umständen wurden Untersuchungen mit dem Ziel einer Reinigung der
Umgebungsbereiche wie beispielsweise Boden und Grundwasser durchgeführt, die durch
organische Verbindungen kontaminiert sind. Beispielsweise wurden Vorschläge zum
Reinigen der kontaminierten Umgebungsbereiche durch physikalische Verfahren wie
beispielsweise Dampfextraktion aus dem Boden und Verbrennen gemacht. Als eine
Verfahrensweise, die preiswert ist und zu einer geringeren Umweltbelastung führt als die
genannten physikalischen Verfahren, hat ein Verfahren zum Zersetzen organischer Ver
bindungen, die Umgebungsbereiche kontaminieren, durch einen Mikroorganismus Auf
merksamkeit auf sich gezogen. Als Verfahrensweisen zur direkten Behandlung von
organischen Verbindungen sind thermische oder optische Zersetzungsverfahren bekannt.
Das Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen durch einen Mikroorganismus
hat jedoch Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da dieses Verfahren den oben genannten
Behandlungsverfahren im Hinblick auf Kosten und praktische Durchführbarkeit überlegen
ist.
Als Beispiele eines Verfahrens zum Zersetzen organischer Verbindungen durch einen
Mikroorganismus wurden vorgeschlagen ein Verfahren unter Verwendung eines methano
trophen Mikroorganismus, der den Zusatz von Methan benötigt (siehe japanische offenge
legte Patentveröffentlichung Nr. Hei 2-92,274) sowie ein Verfahren unter Verwendung
von Bakterien, das eine Induktion durch eine aromatische Verbindung wie beispielsweise
Phenol, Toluol oder Kresol benötigt (siehe japanische offengelegte Patentveröffentlichung
Nr. Hei 8-66,182). Vorgeschlagen wurde auch ein Verfahren unter Verwendung mutage
nisierter Bakterien (siehe japanische offengelegte Patentveröffentlichung Nr. Hei
8-228,767).
Jedoch weisen derartige, herkömmlich angewendete Verfahrensweisen zum Zersetzen
organischer Verbindungen durch einen Mikroorganismus Nachteile dahingehend auf, daß
es schwierig ist, die Effizienz der Zersetzung (Behandlungseffizienz) der organischen
Verbindung aufrechtzuerhalten, da diese Verfahren Zusätze, induzierende Verbindungen
bzw. mutagenisierte Bakterien benötigen. Im Fall der Anwendung derartiger Verfahrens
weisen auf die Reinigung kontaminierter Umgebungsbereiche kann dadurch eine zusätzli
che Kontamination (Sekundärkontamination) hervorgerufen werden, da neue Substanzen
einschließlich der Additive und induzierenden Substanzen in die Umgebung abgegeben
bzw. abgelassen werden, was nicht zu einer Reinigung der Umwelt führt. Speziell das
letztgenannte Verfahren führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer zusätzlichen Kon
tamination der Umwelt, da es Gebrauch von einem Mikroorganismus macht, der die
Induktion des Enzyms durch eine aromatische Verbindung wie beispielsweise Phenol,
Toluol oder Kresol benötigt; diese Substanzen sind jedoch gefährlich für die Umwelt.
Darüber hinaus ist dann, wenn mutagenisierte Bakterien an die Umwelt abgegeben
werden, eine große Bedrohung der Sicherheit der Gesellschaft gegeben.
Mit anderen Worten: Die herkömmlichen Verfahren zum Zersetzen einer organischen
Verbindung durch einen Mikroorganismus haben Nachteile dahingehend, daß induzierende
Substanzen der Umgebung zugesetzt werden müssen, um Enzyme zu induzieren, die für
die Zersetzung nötig sind, oder mutagenisierte Bakterien müssen an die Umgebung zum
Zersetzen abgegeben werden. Wenn induzierende Substanzen wie beispielsweise gefähr
liche Chemikalien erforderlich sind oder mutagenisierte Bakterien an die Umgebung
abgegeben werden, ist es in hohem Maße möglich, eine Sekundärkontamination hervor
zurufen, wenn derartige herkömmliche Verfahrensweisen auf die Reinigung der kon
taminierten Umgebung angewendet werden, so daß es schwierig ist, die durch organische
Verbindungen kontaminierte Umwelt zu reinigen. Darüber hinaus haben die Verfahrens
weisen zum Zersetzen organischer Verbindungen durch Mikroorganismen auch den
Nachteil, daß es schwierig ist, die praktische Durchführung der Zersetzung und die
Effizienz der Zersetzung aufrechtzuerhalten, da die zusätzlichen Substanzen bzw. Additive
und induzierenden Substanzen erforderlich sind.
Daher ist es in hohem Maße verlangt worden, ein Verfahren zum Zersetzen organischer
Verbindungen zu schaffen, mit dem beispielsweise organische Verbindungen in der
kontaminierten Umgebung effizient zersetzt werden können, ohne irgendwelche neuen
Substanzen wie beispielsweise Additive und induzierende Substanzen oder mutagenisierte
Bakterien an die Umwelt abzugeben, und mit dem der Verfahrensschritt der Zersetzung
und die Effizienz der Zersetzung der organischen Verbindung in einfacher Weise aufrech
terhalten werden können. Gewünscht war außerdem, Mikroorganismen bereitzustellen, die
in wirksamer Weise organische Verbindungen zersetzen können, ohne daß sie dazu neue
Substanzen wie beispielsweise Additive oder induzierende Substanzen benötigen. Ge
wünscht war auch die Bereitstellung eines Verfahrens zum Isolieren von Mikroorganis
men, mit dem die wie oben beschrieben gewünschten Mikroorganismen in einfacher
Weise isoliert werden können.
Die Erfindung wurde zum Abschluß gebracht, um die oben angesprochenen Nachteile zu
überwinden, und zielt darauf ab, ein Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen
bereitzustellen, mit dem in wirksamer Weise organische Verbindungen zersetzt werden
können, ohne daß dies den Zusatz eines Additivs oder einer induzierenden Substanz
erfordert, und mit dem man dann, wenn das Verfahren auf die Reinigung beispielsweise
kontaminierter Umgebungsbereiche angewendet wird, die Belastung der Umwelt auf das
Äußerste senken kann. Ziel der Erfindung war es auch, eine Vorrichtung zum Zersetzen
organischer Verbindungen unter Anwendung des Verfahrens zum Zersetzen organischer
Verbindungen bereitzustellen. Ziel der Erfindung war es außerdem, ein Verfahren zum
Isolieren eines Mikroorganismus zu schaffen, mit dem in effizienter Weise ein Mikroorga
nismus isoliert werden kann, der im Zusammenhang mit dem biologischen Abbau organi
scher Verbindungen wirksam ist. Ziel der Erfindung war es letztlich auch, einen neuen
Mikroorganismus bereitzustellen, der in effizienter Weise organische Verbindungen
zersetzen kann, ohne daß er hierfür irgendwelche Additive oder induzierende Substanzen
benötigt.
Das Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfin
dung umfaßt die Schritte, daß man einen Mikroorganismus, der aus der Umgebung
entnommen bzw. abgeleitet ist, die mit einer ersten organischen Verbindung kontaminiert
ist, oder eine Probe, die mit der Umgebung in Kontakt steht und das Vermögen zum
Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, mit der ersten und/oder einer zweiten
organischen Verbindung in Kontakt bringt, und die erste und/oder die zweite organische
Verbindung mit Hilfe des Mikroorganismus zersetzt.
Darüber hinaus umfaßt das Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß
der Erfindung die Schritte, daß man einen Mikroorganismus aus der Umgebung, die durch
eine erste organische Verbindung kontaminiert ist, oder eine Probe, die mit der Umge
bung in Kontakt steht, aufnimmt bzw. gewinnt und den gewonnenen Mikroorganismus
kultiviert, wobei seine Toleranz gegenüber organischen Verbindungen als Index verwendet
wird, und den kultivierten Mikroorganismus selektiert und den selektierten Mikroorganis
mus mit dem Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen als Index erneut
selektiert und den erneut selektierten Mikroorganismus mit der ersten und/oder zweiten
organischen Verbindung in Kontakt bringt und die erste und/oder zweite organische
Verbindung mittels des Mikroorganismus zersetzt.
Das Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung umfaßt
außerdem die Schritte, daß man einen Mikroorganismus aus der Umgebung, die mit einer
ersten organischen Verbindung kontaminiert ist, oder eine Probe, die mit der Umgebung
in Kontakt steht, aufnimmt bzw. gewinnt, den gewonnenen Mikroorganismus unter
denselben Existenzbedingungen der ersten organischen Verbindung wie unter denen der
Umgebung oder der mit der Umgebung in Kontakt stehenden Probe kultiviert, den
kultivierten Mikroorganismus selektiert, den selektierten Mikroorganismus mit dessen
Fähigkeit zum Zersetzen organischer Verbindungen als Index erneut selektiert und den
erneut selektierten Mikroorganismus mit der ersten und/oder zweiten organischen Ver
bindung in Kontakt bringt und die erste und/oder zweite organische Verbindung mit Hilfe
des Mikroorganismus zersetzt.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung umfaßt
eine Einrichtung zum Halten eines Mikroorganismus, der von der Umgebung abgeleitet
ist, die mit einer ersten organischen Verbindung kontaminiert ist, oder einer Probe, die
mit der Umgebung in Kontakt steht und das Vermögen zum Zersetzen einer organischen
Verbindung aufweist, und eine Einrichtung zum In-Kontakt-Bringen des Mikroorganismus,
der durch die Einrichtung zum Halten gehalten wird, mit der ersten und/oder zweiten
organischen Verbindung.
Außerdem umfaßt das Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus gemäß der Erfin
dung die Schritte, daß man einen Mikroorganismus aus der Umgebung, die durch organi
sche Verbindungen kontaminiert ist, oder einer mit der Umgebung in Kontakt stehenden
Probe gewinnt, den gewonnen Mikroorganismus kultiviert, so daß seine Toleranz gegen
über organischen Verbindungen als Index verwendet wird, den kultivierten Mikroorganis
mus selektiert und den selektierten Mikroorganismus unter Verwendung seines Vermögens
zum Zersetzen organischer Verbindungen erneut selektiert. Außerdem umfaßt das Ver
fahren zum Isolieren eines Mikroorganismus gemäß der Erfindung die Schritte, daß man
einen Mikroorganismus aus der Umgebung, die durch organische Verbindungen kon
taminiert ist, oder eine mit der Umgebung in Kontakt stehende Probe gewinnt, den
gewonnen Mikroorganismus unter denselben Existenzbedingungen wie die organische
Verbindung kultiviert, den kultivierten Mikroorganismus selektiert und den selektierten
Mikroorganismus unter Ausnutzung seines Vermögens zum Zersetzen organischer Ver
bindungen als Index erneut selektiert.
Der neue Mikroorganismus gemäß der Erfindung ist isoliert und weist das Vermögen zum
Zersetzen organischer Verbindungen auf. Er ist dadurch gekennzeichnet, daß er zu den
Gattungen (Genus) Komagatella, Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium,
Renibacterium oder Terrabacter gehört.
Der neue Mikroorganismus gemäß der Erfindung wurde isoliert und identifiziert und weist
alle charakteristischen Identifikations-Merkmale des Mikroorganismus mit der Hinter
legungs-Nummer YMCT-001 (FERM BP-5282) auf.
Ein erstes Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung
macht Gebrauch von einem Mikroorganismus, der von der kontaminierten Umwelt
entnommen bzw. abgeleitet ist und das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindun
gen aufweist, um die organischen Verbindungen zu zersetzen.
In einem zweiten Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfin
dung wird ein Mikroorganismus, der das Vermögen zum Zersetzen organischer Ver
bindungen aufweist, aus der Umgebung isoliert, die mit organischen Verbindungen
kontaminiert ist, oder man isoliert eine Probe, die mit der Umgebung in Kontakt steht und
Toleranz gegenüber organischen Verbindungen sowie das Vermögen zum Zersetzen
organischer Verbindungen als Index aufweist, und nutzt den isolierten Mikroorganismus,
um die organischen Verbindungen zu zersetzen.
Außerdem stellt ein drittes Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der
Erfindung die Bedingungen zum Kultivieren der Mikroorganismen so ein, daß die Exi
stenzbedingungen der organischen Verbindungen präzise identisch mit denen der organi
schen Verbindungen werden, die in der Umgebung existieren, oder mit der Probe, die mit
der Umgebung in Kontakt steht, um die Mikroorganismen zu selektieren. Ein Mikroor
ganismus, der das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, wird von
den selektierten Mikroorganismen isoliert, und der isolierte Mikroorganismus wird zum
Zersetzen der organischen Verbindungen verwendet. Der Ausdruck "Existenzbedingungen
von organischen Verbindungen", wie er im Rahmen der Beschreibung und der Patent
ansprüche verwendet wird, ist ein allgemeiner Gedanke der gleichzeitigen Angabe aller
Bedingungen wie Arten der organischen Verbindungen, Mengen, bestehende Mengen
verhältnisse, bestehende Formen (Gas, Flüssigkeit, Feststoff) und dergleichen.
Die Mikroorganismen, die zum Zersetzen der organischen Verbindungen verwendet
werden, weisen Toleranz gegenüber organischen Verbindungen auf und können mit den
organischen Verbindungen als einziger Kohlenstoff-Quelle wachsen, so daß die organi
schen Verbindungen sehr wirksam zersetzt werden können, ohne daß dafür irgendein
Zusatzstoff oder eine induzierende Substanz erforderlich ist. Darüber hinaus ist es einfach,
ein System zum Zersetzen organischer Verbindungen zu erhalten und die Effizienz der
Zersetzung der organischer Verbindungen zu stabilisieren.
Außerdem kann durch eine Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, auf die
das erste, zweite oder dritte Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen ange
wendet wird, die Aufrechterhaltung des Vermögens zum Zersetzen organischer Ver
bindungen und die Stabilisierung der Zersetzungseffizienz einfacher realisiert werden.
Daher ist dann, wenn das Verfahren zum Zersetzen der organischen Verbindungen gemäß
der Erfindung auf die Reinigung von kontaminierten Umgebungsbereichen angewendet
wird, der Einfluß auf die Umgebung sehr gering, und eine Sekundärkontamination wird
nicht hervorgerufen, da dieses Verfahren den Zusatz irgendwelcher Additive oder induzie
render Substanzen nicht erfordert und da der Mikroorganismus selbst aus der kontaminier
ten Umgebung gewonnen wird.
Der Begriff "organische Verbindungen" gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein all
gemeiner Begriff für verschiedene Arten organischer Verbindungen. Beispiele hierfür sind
halogenierte Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen,
trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlorethylen, Dichlorethan, Trichlorethan,
Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetrachlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-
Trifluor-2-propen und 2,3-Dichlorhexafluor-2-buten sowie aromatische Kohlenwasserstoffe
wie beispielsweise Toluol, Phenol, Kresol, Dichlorbenzol, Trichlorbenzol, Brombenzol,
Bromnaphthalin und polychloriertes Biphenyl.
Außerdem wird der Begriff "Mikroorganismen" im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendet als allgemeiner Grundbegriff und schließt verschiedene Arten von Bakterien,
Actinomyceten, Schimmelpilze, Hefen, Myxomyceten, Algen und Protozoen ein.
Die Mikroorganismen wie z. B. Bakterien, die zum Zersetzen der organischen Verbindun
gen verwendet werden und von der kontaminierten Umgebung abgeleitet bzw. entnommen
sind, weisen eine Toleranz gegenüber organischen Verbindungen auf und können all
gemein Kolonien in der kontaminierten Umgebung bilden. Es ist darüber hinaus in
besonderem Maße möglich, daß organische Verbindungen, die in verdampfter Form
zugegen sind, direkt mit den Kolonien in der Atmosphäre (Gasphase) in Kontakt gebracht
werden. In diesem Fall sind die Mikroorganismen, die zum Zersetzen der organischen
Verbindungen verwendet werden und von der kontaminierten Umgebung entnommen bzw.
abgeleitet sind, vorzugsweise Mikroorganismen, die direkt die organische(n) Verbindun
g(en) aus der Atmosphäre (Gasphase) aufnehmen können und sie als Kohlenstoff-Quelle
nutzen können, so daß sie die organischen Verbindungen biologisch zersetzen können, die
in Flüssigkeiten eingeschlossen sind und die auch in verdampfter Form in der Atmosphäre
zugegen sind.
Wenn von den Mikroorganismen, die die oben beschriebenen Eigenschaften aufweisen und
von denen angenommen wird, daß sie in vielen Arten existieren, Bakterien, die beispiels
weise zum Genus Komagatella, Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium,
Renibacterium oder Terrabacter gehören, in dem Verfahren und der Vorrichtung zum
Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung verwendet werden, können
diese Bakterien direkt die verdampften organischen Verbindungen aus der Atmosphäre
(Gasphase) aufnehmen und sie als Kohlenstoff-Quelle verwenden, so daß die organischen
Verbindungen in der in die Atmosphäre (Gasphase) verdampften Form biologisch zersetzt
werden können. Wenn jedoch ein neuer Mikroorganismus, der zum Genus Komagatella
gehört und nachfolgend beschrieben wird, speziell Komagatella brevis, in dem Verfahren
und in der Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung
verwendet wird, weist Komagatella brevis ein gutes Vermögen zur direkten Aufnahme der
verdampften organischen Verbindungen aus der Atmosphäre (Gasphase) auf und nutzt
diese als Kohlenstoff-Quelle, so daß die in verdampfter Form in der Atmosphäre (Gaspha
se) vorliegenden organischen Verbindungen wirksam biologisch zersetzt werden können.
In dem ersten und zweiten Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus gemäß der
Erfindung werden die aus der kontaminierten Umgebung gewonnen Mikroorganismen
unter solchen Bedingungen kultiviert, daß eine hohe Konzentration organischer Ver
bindungen in den Fällen vorliegt, in denen die Toleranz gegenüber organischen Ver
bindungen als Index verwendet wird, so daß Mikroorganismen, die eine hohe Toleranz
gegenüber organischen Verbindungen aufweisen, in wirksamer Weise selektiert werden
können. Darüber hinaus kann deswegen, weil ein Mikroorganismus, der ein Vermögen
zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, aus den Mikroorganismen selektiert
wird, die unter Anwendung allein der Toleranz gegenüber organischen Verbindungen als
Index selektiert wurden, ein Mikroorganismus in effizienter Weise isoliert werden, der
den anderen Mikroorganismen im Hinblick auf die Eigenschaften der Zersetzung organi
scher Verbindungen und die Eigenschaft der Erhaltung der Vorrichtung zum Zersetzen
organischer Verbindungen überlegen ist. Da die physiologischen Anforderungen allgemein
unterschiedlich sind, und zwar in Abhängigkeit von der Mikroorganismen-Spezies, können
verschiedene Arten von Mikroorganismen dadurch isoliert werden, daß man in geeigneter
Weise die Komponenten und die Form des Kulturmediums variiert, ohne auf ein einzelnes
Kulturmedium beschränkt zu sein, und indem man auch in geeigneter Weise die Bedingun
gen wie beispielsweise die Temperatur einstellt. Ein Mikroorganismus, der bestimmte
Eigenschaften aufweist, kann in einfacher Weise isoliert werden, indem man den Mikroor
ganismus unter vorgeschriebenen Kulturbedingungen kultiviert.
Gemäß dem ersten Verfahren zur Isolierung eines Mikroorganismus kann in einfacher
Weise ein derartiger Mikroorganismus, der spezielle Eigenschaften aufweist, dadurch
selektiert werden, daß man Mikroorganismen unter willkürlich bestimmten Kulturbedin
gungen kultiviert. Darüber hinaus kann im Rahmen des zweiten Verfahrens zum Isolieren
eines Mikroorganismus in sicherer Weise ein Mikroorganismus, der Toleranz gegenüber
organischen Verbindungen aufweist, selektiert werden, indem man Mikroorganismen unter
den existierenden Bedingungen der organischen Verbindungen in der Weise kultiviert, daß
diese identisch mit der Umgebung sind, in der die Mikroorganismen gewonnen wurden,
und kann in wirksamer Weise einen Mikroorganismus isolieren, der das Vermögen zum
Zersetzen organischer Verbindungen aufweist.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung erhält
einen Mikroorganismus, der aus der Umgebung isoliert wurde, die durch eine erste
organische Verbindung kontaminiert ist, oder eine Probe, die von der kontaminierten
Umgebung gewonnen wurde, und der eine hohe Toleranz gegenüber organischen Ver
bindungen und ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, und
bringt den erhaltenen Mikroorganismus mit der ersten oder zweiten organischen Ver
bindung in Kontakt, so daß es einfach ist, das Vermögen zum Zersetzen organischer
Verbindungen aufrechtzuerhalten und die Zersetzungseffizienz zu stabilisieren. Die erste
und die zweite organische Verbindung können solche Verbindungen der oben beschriebe
nen unterschiedlichen Arten sein.
Die Vorrichtung zum Zersetzung organischer Verbindungen gemäß der Erfindung ist nicht
auf eine spezielle Zersetzungsvorrichtung beschränkt. Sie kann eine Vorrichtung zum
Zersetzen organischer Verbindungen sein, die von einer Betriebsweise unter Anwendung
eines Biobandes, einer Betriebsweise unter Verwendung eines Bioreaktors, einer Betriebs
weise unter Verwendung eines Biofilters, einer Betriebsweise unter Verwendung einer
Injektion oder einer Betriebsweise unter Verwendung einer Biosäule Gebrauch macht.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die von der Betriebsweise
unter Verwendung einer Biobandes Gebrauch macht, ist in der Weise aufgebaut, daß der
Mikroorganismus, der das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist,
insbesondere der neue Mikroorganismus gemäß der vorliegenden Erfindung, in das Innere
einer hydrophoben porösen Membran eingetragen wird, die hydrophobe poröse Membran,
die den Mikroorganismus trägt, im Boden eingegraben wird, um die in dem Bodenmateri
al enthaltenen organischen Verbindungen in die hydrophobe poröse Membran einzulassen,
wofür als Antriebskraft die Haftung der organischen Verbindungen an der hydrophoben
porösen Membran oder die Verdampfungskraft der organischen Verbindungen benutzt
wird, und die organischen Verbindungen durch die Mikroorganismen innerhalb der
hydrophoben porösen Membran zersetzt werden. In der Vorrichtung zur Zersetzung
organischer Verbindungen, die von der Betriebsweise unter Verwendung eines Biobandes
Gebrauch macht, dient die hydrophobe poröse Membran als Einrichtung zum Halten der
Mikroorganismen und als Kontaktmittel zum In-Kontakt-Bringen der durch die Einrichtung
zum Halten gehaltenen Mikroorganismen mit den organischen Verbindungen.
Es ist bevorzugt, als hydrophobe poröse Membran eine poröse Substanz zu verwenden,
die mit dem Ziel, daß ihr hydrophobe Eigenschaften verliehen werden, mit Teflon oder
dergleichen behandelt wurde, oder eine poröse Substanz zu verwenden, die ein hydropho
bes Material wie beispielsweise Teflon oder dergleichen enthält. Durch Einstellen der
hydrophoben Eigenschaften der hydrophoben porösen Membran kann die Verdampfungs
kraft des Grundwassers in wirksamer Weise als Triebkraft zum Zeitpunkt der Einführung
der organischen Verbindungen in die hydrophobe poröse Membran verwendet werden.
In Übereinstimmung mit der Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die
von der Betriebweise unter Verwendung eines Biobandes Gebrauch macht, können die
organischen Verbindungen in wirksamer Weise zersetzt werden, ohne daß in irgendeiner
Weise eine Wartung oder Energie benötigt wird, nachdem die Zersetzungsvorrichtung im
Boden vergraben wurde.
Der Begriff "Boden" wird als allgemeiner Begriff verwendet und schließt jedweden
Umgebungsbereich unter der Erdoberfläche ein, beispielsweise Erdreich, in der Erde
enthaltenes Wasser, Grundwasser und irgendein Medium, das die genannten Materialien
enthält.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die von der Betriebweise unter
Verwendung eines Bioreaktors Gebrauch macht, bringt das abgepumpte Grundwasser, im
Vakuum extrahiertes Gas oder abgegrabene Erde mit dem Mikroorganismus in Kontakt,
der ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist und in dem Bioreak
tor gehalten wird, insbesondere mit dem neuen Mikroorganismus gemäß der Erfindung,
um die organischen Verbindungen innerhalb des Bioreaktors zu zersetzen. In der Vor
richtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von der Verfahrensweise
unter Verwendung eines Bioreaktors macht, ist die Einrichtung zum Halten des Mikroor
ganismus allgemein ein Reaktionsgefäß, das von der Außenumgebung isoliert ist, und die
Einrichtung zum In-Kontakt-Bringen des durch die Einrichtung zum Halten gehaltenen
Mikroorganismus mit den organischen Verbindungen ist eine Pumpe oder ein Einlaßrohr
zum Einlassen des Grundwassers, des im Vakuum extrahierten Gases oder des abgegrabe
nen Erdmaterials in das Reaktionsgefäß des Bioreaktors.
Um den Mikroorganismus in dem Reaktionsgefäß zu halten, das gegenüber der Außen
umgebung isoliert ist, und um den Mikroorganismus in Kontakt mit den organischen
Verbindungen in dem Bioreaktor zu bringen, werden die Umgebungsbedingungen in dem
Reaktionsgefäß wie beispielsweise der pH-Wert, die Temperatur und die Konzentration an
gelöstem Sauerstoff auf eine geeignete Größe gemäß den physiologischen Erfordernissen
des in dem Reaktionsgefäß gehaltenen Mikroorganismus eingestellt, so daß die Wirksam
keit der Zersetzung der organischen Verbindungen durch den Mikroorganismus verbessert
wird und die Reaktion zum Zersetzen der organischen Verbindungen durch den Mikroor
ganismus für eine lange Zeit erhalten werden kann. Mit anderen Worten: Wünschens
werterweise wird die Umgebung innerhalb des Bioreaktors in einem solchen Zustand
gehalten, daß die Reaktion der Zersetzung der organischen Verbindungen durch die
Mikroorganismen bestmöglich abläuft. Da der Zustand, bei dem die Reaktion zur Zerset
zung der organischen Verbindungen am besten abläuft, in Abhängigkeit von der Spezies
des Mikroorganismus variabel ist, werden die Umgebungsbedingungen in dem Bioreaktor
entsprechend den Erfordernissen der Spezies des Mikroorganismus, der in dem Reaktions
gefäß gehalten wird, nach den Erfordernissen geändert. Daher kann in der Vorrichtung
zum Zersetzen organischer Verbindungen, die von der Betriebsweise unter Verwendung
eines Bioreaktors Gebrauch macht, selbst ein Mikroorganismus zum Zersetzen der
organischen Verbindungen verwendet werden, der eine Aktivität zum Zersetzen organi
scher Verbindungen in natürlicher Umgebung nicht beibehält. Außerdem wird die Menge
an zugepumpten Grundwasser, Vakuum-extrahiertem Gas oder abgegrabener Erde so
eingestellt, daß die Aktivität der Zersetzung der organischen Verbindungen innerhalb des
Reaktionsgefäßes möglichst hoch wird, und wird dann in das Reaktionsgefäß eingeführt,
in dem der Mikroorganismus gehalten wird.
Außerdem ist es bei dem Ziel, den Mikroorganismus in dem Reaktionsgefäß des Bioreak
tors zu halten, möglich, den Mikroorganismus in freiem Zustand zu halten, indem man
den Mikroorganismus in einer Kulturlösung schwimmen läßt. Bevorzugt ist es jedoch, den
Mikroorganismus auf einem geeigneten Träger zu fixieren. Dadurch daß man den Mi
kroorganismus auf einem Träger fixiert, kann der Mikroorganismus in hoher Dichte
gehalten werden, und die organischen Verbindungen können noch wirksamer zersetzt
werden. Ein derartiger Träger kann je nach Spezies des Mikroorganismus entsprechend
den Anforderungen geändert werden. Es ist jedoch bevorzugt, daß der Reaktor eine
poröse Substanz enthält, die als Träger des Mikroorganismus dienen kann. Es ist er
wünscht, daß eine derartige poröse Substanz in der Lage ist, für den Mikroorganismus
beispielsweise einen Mikro-Standort (microhabitat) zu bilden. Der Mikro-Standort ist ein
sehr kleiner Standort für den Mikroorganismus in einem Porenraum von einigen Mikrome
tern.
Die poröse Substanz kann verschiedene Formen aufweisen, beispielsweise Teilchen oder
Schichten, und kann eine Verbindung oder können zwei oder mehrere Verbindungen aus
porösen Substanzen sein, die ein anorganisches Material aus Erdteilchen, die eine Kugel
struktur aufweisen, beispielsweise Keramikmaterialien, Glas, Calciumsilicat, Siliciumoxid,
Aluminiumoxid und Kanumatsuchi, sowie ein organisches Material wie beispielsweise
Aktivkohle, Urethanschaum, unter Lichteinfluß härtende Harze, Anionen-Austausch-
Harze, Cellulose, Lignin, Chitin und Chitosan umfassen. Es ist erwünscht, daß eine
derartige poröse Substanz preiswert ist. Darüber hinaus ist es erwünscht, daß sie eine
Struktur aufweist, die geeignet dafür ist, Mikroorganismen zu halten und wachsen zu
lassen, vorzugsweise daß sie Porenräume von beispielsweise einigen Mikrometern bis zu
einigen 10 Mikrometern aufweist. Träger, die beispielsweise Calciumalginat-Gel, Agaro
se-Gel oder Carrageen-Gel enthalten oder in ihrem Inneren fixieren, können ebenfalls
bevorzugt sein. Außerdem könnten sie als Kombinationsträger aus porösem Substrat und
hydrophilem Gel verwendet werden.
Außerdem bringt die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die von der
Betriebweise unter Verwendung eines Biofilters Gebrauch macht, das im Vakuum ex
trahierte Gas, das organische Verbindungen enthaltene Gas oder dergleichen mit dem
Mikroorganismus, der das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist
und der auf dem Filter als Trägermaterial aufgebracht ist, in einem Filtergehäuse in
Kontakt, insbesondere den neuen Mikroorganismus gemäß der vorliegenden Erfindung,
um die organischen Verbindungen innerhalb des Filtergehäuses zu zersetzen. In der
Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die von der Verfahrensweise unter
Verwendung eines Biofilters Gebrauch macht, ist die Einrichtung zum Erhalten des
Mikroorganismus allgemein das Filtergehäuse, das von der Außenumgebung isoliert ist,
und die Einrichtung zum In-Kontakt-Bringen des Mikroorganismus, der durch die Ein
richtung zum Halten erhalten wird, mit den organischen Verbindungen ist eine Pumpe
oder ein Einleitrohr zum Einleiten des im Vakuum extrahierten Gases in das Filter
innerhalb des Filtergehäuses.
In der Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von der
Betriebsweise unter Verwendung eines Biofilters macht, werden zum Erhalten der Mi
kroorganismen in dem Filtergehäuse, das von der Außenumgebung isoliert ist, und zum
In-Kontakt-Bringen des Mikroorganismus mit den organischen Verbindungen die Umge
bungsbedingungen in dem Filtergehäuse wie beispielsweise die Temperatur und die
Konzentration an gelöstem Sauerstoff auf einem optimalen Wert in Übereinstimmung mit
den physiologischen Erfordernissen des in dem Filtergehäuse gehaltenen Mikroorganismus
gehalten, so daß die Effizienz zum Zersetzen organischer Verbindungen durch den
Mikroorganismus erhöht wird und die Reaktion zum Zersetzen der organischen Ver
bindungen durch den Mikroorganismus über eine lange Zeit aufrechterhalten werden kann.
Mit anderen Worten: Die Umgebungsbedingungen innerhalb des Filtergehäuses werden
wünschenswerterweise auf solche Werte eingestellt, daß die Reaktion zum Zersetzen
organischer Verbindungen durch den Mikroorganismus bestmöglich abläuft. Da die
Bedingungen, bei denen die Reaktion zum Zersetzen organischer Verbindungen am besten
abläuft, in Abhängigkeit von der Mikroorganismen-Spezies schwanken, ändern sich die
Umgebungsbedingungen in dem Filtergehäuse in Übereinstimmung mit den Erfordernissen
der Spezies des Mikroorganismus, der in dem Reaktionsgefäß gehalten wird. Daher
können in der Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von
der Verfahrensweise unter Verwendung eines Biofilters macht, selbst Mikroorganismen,
die eine Aktivität zum Zersetzen organischer Verbindungen in natürlicher Umgebung nicht
beibehalten können, zum Zersetzen der organischen Verbindungen verwendet werden.
Darüber hinaus wird die Menge an Vakuum-extrahiertem Gas oder dergleichen auf einen
solchen Wert eingestellt, daß die Aktivität zum Zersetzen organischer Verbindungen
innerhalb des Filtergehäuses am höchsten wird, und wird dann in das Filtergehäuse
eingeleitet, in dem der Mikroorganismus gehalten wird.
Um den Mikroorganismus in dem Filtergehäuse zu halten, wird der Mikroorganismus
trägerartig auf einem geeigneten Filtermaterial aufgebracht, und Materialien für das Filter
schließen Filterpapier, Vliesmaterialien oder Webmaterial unterschiedlicher Art aus
natürlichen Fasern oder Kunststoff-Fasern und Kunststoff-Schaum ein. Als Filter können
die oben beschriebenen verschiedenen Arten von Trägern verwendet werden. Die Filter
materialien werden aus solchen Materialien gewählt, die durch die organischen Ver
bindungen nicht gelöst werden.
Durch die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von der
Verfahrensweise unter Verwendung eines Biofilters macht, können die organischen
Verbindungen, die in dem extrahierten Gas enthalten sind, in wirksamer Weise zersetzt
werden. Diese Vorrichtung wird oft zum Zersetzen von organischen Verbindungen
eingesetzt, die in einem ungesättigten Bereich des Erdbodens vorhanden sind.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von der Be
triebsweise unter Anwendung einer Injektion macht, gibt den Mikroorganismus, der das
Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, insbesondere den neuen
Mikroorganismus der vorliegenden Erfindung, in Erdmaterial, um die organischen
Verbindungen durch den Mikroorganismus, der in das Erdmaterial eingegeben wurde, in
der natürlichen Umgebung zu zersetzen. In der Vorrichtung zum Zersetzen organischer
Verbindungen, die Gebrauch von der Verfahrensweise unter Anwendung einer Injektion
macht, ist die Einrichtung zum Halten des Mikroorganismus allgemein ein Kulturtank, der
den Mikroorganismus in der Form enthält, in der er in die Umgebung wie beispielsweise
in eine Bodenprobe gegeben werden soll, und die Einrichtung zum In-Kontakt-Bringen des
Mikroorganismus, der in der Einrichtung zum Halten gehalten wird, mit den organischen
Verbindungen ist, eine Transportpumpe oder ein Zufuhrrohr, mit dem der Mikroorganis
mus in die Umgebung durch die Halteeinrichtung gegeben wird.
Zur Anwendung einer Verfahrensweise, bei der der Mikroorganismus direkt in Kontakt
mit den organischen Verbindungen der Umgebung gebracht wird, ist es bevorzugt, daß
der Mikroorganismus, von dem bekannt ist, daß er organische Verbindungen zersetzt, die
in der Umgebung vorhanden sind, z. B. der neue Mikroorganismus gemäß der vorliegen
den Erfindung, vorher kultiviert wird, um eine geeignete Menge pro Volumeneinheit bzw.
Konzentration zu erreichen, und anschließend wird der kultivierte Mikroorganismus in die
Umgebung wie beispielsweise in eine Bodenprobe abgegeben. Um den Mikroorganismus
in die Umgebung abzugeben, ist es erwünscht, daß - je nach Bedarf - eine Substanz wie
beispielsweise Glucose oder Sauerstoff in einer geeigneten Menge in die Umgebung
abgegeben wird, um eine Lebensumgebung für den Mikroorganismus zu schaffen und die
Aktivität des Mikroorganismus zu verbessern und die Geschwindigkeit der Reaktion der
Zersetzung der organischen Verbindungen durch den Mikroorganismus in der Umgebung
zu beschleunigen. Es ist erwünscht, daß die Substanz, z. B. Glucose, in Form einer
flüssigen Lösung und nicht in Form eines Feststoffes an die Umgebung abgegeben wird,
so daß der Mikroorganismus die Substanz bequem nutzen kann und ein Verlust an Zeit
und Energie in Bezug auf die Arbeit des Einrührens miniiniert werden kann.
Wenn außerdem die Substanz wie beispielsweise Glucose oder Sauerstoff in geeigneter
Menge getrennt von dem Mikroorganismus an die Umgebung abgegeben wird, kann der
Mikroorganismus und die Substanz wie beispielsweise Glucose und Sauerstoff separat an
die Umgebung abgegeben werden; es ist jedoch bevorzugt, die Lösungen vorab zu
mischen, um den Mikroorganismus in einen optimalen Zustand zu versetzen, bevor er an
die Umgebung abgegeben wird, und ihn dann an die Umgebung abzugeben.
Wenn das Verfahren des direkten In-Kontakt-Bringens des Mikroorganismus mit den
organischen Verbindungen in der Umgebung angewendet wird, befindet sich der Mikroor
ganismus vorzugsweise auf einem Träger. Durch Bereitstellen des Mikroorganismus auf
dem Träger kann der Mikroorganismus in hoher Dichte gehalten werden und vor einem
Überlebenskampf mit anderen Mikroorganismen geschützt werden, so daß die organischen
Verbindungen in effizienter Weise zersetzt werden können. Ein derartiger Träger kann in
Übereinstimmung mit der Mikroorganismus-Spezies je nach Bedarf geändert werden, ist
jedoch allgemein eine poröse Substanz, wie sie oben beschrieben wurde. Es ist erwünscht,
daß eine derartige poröse Substanz in der Lage ist, das Mikro-Habitat für den Mikroorga
nismus zu bilden. Das Mikro-Habitat dient dazu, den Mikroorganismus gegenüber
nachteiligen Umweltbedingungen zu schützen. Selbst wenn beispielsweise die Außen
umgebung so trocken wird, daß das Weiterleben des Mikroorganismus beeinträchtigt
werden kann, enthält das Mikro-Habitat Kapillarwasser, so daß die Wasserzufuhr in den
Mikroorganismus aufrechterhalten werden kann. Außerdem wird der Mikroorganismus
innerhalb des Mikro-Habitats davor geschützt, von Protozoen oder dergleichen in der
Umgebung wie beispielsweise in der Bodenprobe eingefangen und aufgefressen zu
werden. Daher kann die Überlebensfähigkeit des Mikroorganismus dadurch verbessert
werden, daß man künstlich das Mikro-Habitat in Form des Trägers ausbildet, der die
poröse Substanz enthält.
Es ist erwünscht, daß die poröse Substanz preiswert ist. Darüber hinaus ist es im Hinblick
auf ihre Anwendung in der Weise, daß man sie in die Umgebung wie beispielsweise in
eine Bodenprobe abgibt, erwünscht, die Dispergierbarkeit oder Bewegbarkeit in der
Umgebung wie beispielsweise in einer Bodenprobe nicht zu verschlechtern. Beispielsweise
liegt die poröse Substanz vorzugsweise in Form von Teilchen mit einem Teilchendurch
messer von 1 µm bis 10 mm vor. Es ist auch erwünscht, daß sie eine Struktur aufweist,
die dafür geeignet ist, den Mikroorganismus zu erhalten und zu züchten. Vorzugsweise
sollte die poröse Substanz Porenräume mit einem Durchmesser von 100 nm bis 100 µm
aufweisen, um nur Beispiele zu nennen.
Darüber hinaus wird bei der Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die
von der Betriebsweise unter Verwendung einer Biosäule Gebrauch macht, der Mikroorga
nismus, der das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, insbeson
dere der neue Mikroorganismus gemäß der Erfindung, oder ein Träger, der den Mikroor
ganismus trägt, in einen Zylinder gefüllt, der eine für Wasser durchlässige Substanz
umfaßt, und der Zylinder wird in die Erde eingegraben, um das Wasser, das durch
Permeation in den Zylinder eindringt, mit den in dem Zylinder gehaltenen Mikroorganis
men in Kontakt zu bringen. Dadurch werden die organischen Verbindungen durch den
innerhalb des Zylinders befindlichen Mikroorganismus zersetzt. In der Vorrichtung zum
Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von der Verfahrensweise unter
Verwendung einer Biosäule Gebrauch macht, dient der Zylinder als Halteeinrichtung zum
Halten des Mikroorganismus und auch als Kontakteinrichtung, wobei Untergrundwasser,
das sich im Boden bewegt, in den Zylinder durch Permeation eindringt.
Als für Wasser permeable Substanz, die den Zylinder bildet, kann ein Metall, das eine
poröse Struktur aufweist, ein Keramikmaterial, das eine poröse Struktur aufweist, oder
dergleichen verwendet werden. Durch Einstellen der Permeabilität des Zylinders wird das
durch Permeation eindringende Wasser in geeigneter Menge mit dem Mikroorganismus in
Kontakt gebracht, der in den Zylinder eingefüllt ist, und die organischen Verbindungen
können durch den Mikroorganismus zersetzt werden. Als Träger für den Mikroorganismus
können die oben beschriebenen verschiedenen Arten von Trägern verwendet werden.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die Gebrauch von der Ver
fahrensweise unter Verwendung einer Biosäule macht, kann in geeigneter Weise zum
Zersetzen der organischen Verbindungen verwendet werden, die hauptsächlich in Grund
wasser enthalten sind. Mit der Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, die
Gebrauch von der Verfahrensweise unter Verwendung der Biosäule macht, können die
organischen Verbindungen in wirtschaftlicher und effizienter Weise zersetzt werden, ohne
daß es dabei irgendeiner Wartung oder eines Energieverbrauchs nach dem Eingraben der
Zersetzungsvorrichtung in den Boden bedarf.
Der neue Mikroorganismus gemäß der vorliegenden Erfindung, der das Vermögen zum
Zersetzen organischer Verbindungen aufweist, wird durch das oben beschriebene Ver
fahren gemäß der Erfindung zum Isolieren des Mikroorganismus erhalten. Der neue
Mikroorganismus umfaßt Bakterien, die zu den Genus Komagatella, Arthrobacter, Brevi
bacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacterium oder Terrabacter gehören und die
organische Verbindungen zersetzen.
Der neue Mikroorganismus gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Bakterium, das zum
Genus Komagatella gehört und das erhalten wird durch das Isolationsverfahren der
Erfindung. Der neue Mikroorganismus kann organische Verbindungen zersetzen. Er
wurde taxonomisch als Komagatella brevis klassifiziert, wie dies nachfolgend beschrieben
ist.
Die als Komagatella brevis klassifizierten Bakterien schließen den Stamm YMCT-001 ein,
der nachfolgend im einzelnen beschrieben wird. Dieser Stamm ist einer der Bakterien
stämme, die als Komagatella brevis klassifiziert wurden. Der Stamm YMCT-001 ist
jedoch nicht das einzige Bakterium, das als Komagatella brevis klassifiziert wurde. Mit
anderen Worten: Die als Komagatella brevis klassifizierten Bakterien sind Spezies, die
auch andere Stämme als den Stamm YMCT-001 enthalten. Die Bakterien, die zu den
Genus Komagatella, Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacte
rium oder Terrabacter gehören, werden als Bakterien, die ein Vermögen zum Zersetzen
organischer Verbindungen aufweisen, isoliert durch Selektieren der Mikroorganismen mit
Toleranz gegen organische Verbindungen in hoher Konzentration als einzigem Index oder
Selektieren in der Weise, daß die bestehenden Bedingungen für die organischen Ver
bindungen so eingestellt werden, daß sie dieselben sind wie in der Umgebung, in der der
Mikroorganismus gewonnen wurde. Es ist möglich, die Bakterien mit den organischen
Verbindungen als einziger Kohlenstoff-Quelle zu züchten.
Von den zum Genus Komagatella gehörenden Bakterien weist Komagatella brevis ein
ausgeprägtes Vermögen zum Zersetzen verschiedener Arten organischer Verbindungen
auf. Beispielhaft für die organischen Verbindungen stehen halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie beispielsweise Trichlorethylen (nachfolgend bezeichnet als "TCE"), cis-Dichlorethylen
(nachfolgend bezeichnet als "cis-DCE"), trans-Dichlorethylen (nachfolgend bezeichnet als
trans-DCE"), 1,1-Dichlorethylen (nachfolgend bezeichnet als "1,1-DCE"), Tetrachlorethy
len, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetrachlorid,
Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen und 2,3-Dichlorhexafluor-2-buten
sowie aromatische Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Toluol, Phenol, Kresol, Di
chlorbenzol, Trichlorbenzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychlorierte Biphenyle.
Die Bakterien zersetzen diese Verbindungen, ohne daß sie dafür ein Additiv oder eine
Derivatsubstanz benötigen.
Komagatella brevis ist tolerant gegenüber organischen Verbindungen, wenn die Konzen
tration der organischen Verbindungen in der Lebensumgebung des Bakteriums geringer ist
als etwa 500 ppm. Das Bakterium wächst unter Zersetzen der in der Umgebung vorhande
nen organischen Verbindungen. Allgemein werden bei dem Ziel, gefährliche Substanzen
wie beispielsweise organische Verbindungen durch Mikroorganismen zu zersetzen, die
Mikroorganismen in einen oligotrophen Zustand gebracht, so daß sie die gefährlichen
Substanzen als Kohlenstoff-Quelle nutzen müssen. Der Grund hierfür ist der, daß dann,
wenn es Substanzen neben den gefährlichen Substanzen gibt, die von den Mikroorganis
men leicht als Kohlenstoff-Quelle genutzt werden können, die Substanzen, die leicht als
Kohlenstoff-Quellen genutzt werden können, mit Priorität gegenüber den gefährlichen
Substanzen von den Mikroorganismen genutzt werden. Selbst wenn jedoch im Fall von
Komagatella brevis eine Kohlenstoff-Quelle wie beispielsweise Glucose, die das Bakterium
nutzen kann, zusammen mit organischen Verbindungen in der Umgebung des Bakteriums
existiert, baut das Bakterium nicht nur Glucose ab, sondern baut gleichzeitig auch die
organischen Verbindungen ab. Im vorliegenden Fall behält Komagatella brevis selbst
dann, wenn eine Kohlenstoff-Quelle außer den organischen Verbindungen wie z. B.
Glucose in der Lebensumgebung des Bakteriums in einer Menge im Bereich von weniger
als 10.000 mg/l neben den organischen Verbindungen existiert, seine Fähigkeit zum
Zersetzen der organischen Verbindungen bei. Außerdem können die Bakterien dann, wenn
Glucose in einer Menge im Bereich von weniger als 1.800 mg/l zugegen ist, ihre Fähig
keit zum Zersetzen der organischen Verbindungen im gleichen oder sogar in einem
höheren Ausmaß beibehalten, als wenn Glucose nicht zugegen wäre. Daher übertrifft
Komagatella brevis andere Bakterien im Hinblick auf die Wirksamkeit und Brauchbarkeit
bei der Reinigung kontaminierter Umweltbereiche und wird folglich in einem sehr weiten
Umfang verwendet.
Darüber hinaus ist die Geschwindigkeit der Zersetzung organischer Verbindungen propor
tional zur Anzahl der Komagatella brevis-Bakterien bei Beginn des Vorgangs der Zerset
zung organischer Verbindungen. Folglich kann durch Einstellen der Anzahl von Bakterien
zellen von Komagatella brevis, die in Kontakt mit den organischen Verbindungen kom
men, auf der Grundlage der Konzentration der organischen Verbindungen die Geschwin
digkeit der Zersetzung der organischen Verbindungen gesteuert werden. Die direkte
Zugabe von Komagatella brevis in die organische Verbindungen enthaltende Probe ist eine
der Verfahrensweisen, um Komagatella brevis mit organischen Verbindung in Kontakt zu
bringen. Wenn jedoch Komagatella brevis auf verschiedenen Trägern immobilisiert wird
und in Kontakt mit organischen Verbindungen gebracht wird, wird es möglich, eine große
Menge von Bakterienzellen in Kontakt mit den organischen Verbindungen zu bringen; so
kann die Geschwindigkeit der Zersetzung der organischen Verbindung weiter gesteigert
werden.
Das Bakterium gemäß der Erfindung, das zum Genus Komagatella gehört, insbesondere
der Stamm YMCT-001, der einer der Stämme ist, die als Bakterien der Art Komagatella
brevis klassifiziert wurden, wurde unter der Hinterlegungs-Nr. FERM BP-5282 beim
National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency of Industrial Science and
Technology, hinterlegt.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren weiter beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm, das ein Arbeitsbeispiel des Verfahrens zum Zersetzen
organischer Verbindungen gemäß der Erfindung und ein Beispiel des Verfahrens
zum Isolieren von Mikroorganismen gemäß der Erfindung zeigt;
Fig. 2 ein Diagramm, das ein Beispiel der Ergebnisse der Zersetzungs-Tests in
dem Verfahren zum Selektieren eines Mikroorganismus in dem Beispiel der
Verfahrensweise zum Isolieren eines Mikroorganismus zeigt, wie es in Fig. 1
angegeben ist;
Fig. 3 einen molekular-genealogischen Baum, der nach dem "neighbor-joining-
Verfahren (NJ-Verfahren)" erhalten wurde;
Fig. 4 ein Diagramm, das die Ergebnisse von Zersetzungs-Tests verschiedener
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Aus
führungsform 1 zeigt;
Fig. 5 ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Anzahl von Bakterien des
Stamms YMCT-001 und der Zersetzungsrate von TCE in Ausführungsform 2
zeigt;
Fig. 6 ein Diagramm, das die Rate der Zersetzung von TCE durch den Stamm
YMCT-001 bei verschiedenen Konzentrationen von TCE gemäß Ausführungsform
3 zeigt;
Fig. 7 ein Diagramin, das die Rate der Zersetzung von cis-DCE durch den
Stamm YMCT-001 bei verschiedenen Konzentrationen von cis-DCE gemäß Aus
führungsform 3 zeigt;
Fig. 8 ein Diagramm, das die Rate der Zersetzung von trans-DCE durch den
Stamm YMCT-001 bei verschiedenen Konzentrationen von trans-DCE gemäß Aus
führungsform 3 zeigt;
Fig. 9 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Tests zur Zersetzung von TCE
durch den Stamm YMCT-001 in Gegenwart von Glucose gemäß Ausführungsform
4 zeigt;
Fig. 10 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Tests zur Zersetzung von TCE im
Vergleich zwischen immobilisierten Bakterienzellen und freien Bakterienzellen
gemäß Ausführungsform 7 zeigt;
Fig. 11 ein Diagramm, das den Zustand der Zersetzung von organischen
Verbindungen in Ausführungsform 8 zeigt;
Fig. 12 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Zersetzung verschiedener Arten
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Ausfüh
rungsform 8 zeigt;
Fig. 13 ein Diagramm, das den Zustand der Zersetzung der organischen Ver
bindungen in Ausführungsform 9 zeigt;
Fig. 14 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Zersetzung verschiedener Arten
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Ausfüh
rungsform 9 zeigt;
Fig. 15 ein Diagramm, das den Zustand der Zersetzung der organischen
Verbindungen in Ausführungsform 10 zeigt;
Fig. 16 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Zersetzung verschiedener Arten
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Ausfüh
rungsform 10 zeigt;
Fig. 17 ein Diagramm, das den Zustand der Zersetzung der organischen Ver
bindungen in Ausführungsform 11 zeigt;
Fig. 18 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Zersetzung verschiedener Arten
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Ausfüh
rungsform 11 zeigt;
Fig. 19 ein Diagramm, das den Zustand der Zersetzung der organischen Ver
bindungen in Ausführungsform 12 zeigt;
Fig. 20 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Zersetzung verschiedener Arten
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Ausfüh
rungsform 12 zeigt;
Fig. 21 ein Diagramm, das den Zustand der Zersetzung der organischen Ver
bindungen in Ausführungsform 13 zeigt;
Fig. 22 ein Diagramm, das die Ergebnisse der Zersetzung verschiedener Arten
organischer Verbindungen unter Verwendung des Stamms YMCT-001 in Ausfüh
rungsform 13 zeigt.
Die Erfindung wird nun nachfolgend weiter im Detail unter Bezugnahme auf die bevor
zugten Ausführungsformen beschrieben.
Das Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfin
dung macht grundsätzlich Gebrauch von einem Mikroorganismus, der ein Vermögen zum
Zersetzen organischer Verbindungen hat und der von der Umgebung, die mit organischen
Verbindungen kontaminiert ist, oder einer Probe abgeleitet ist, die mit der kontaminierten
Umgebung in Kontakt steht. Eine Ausführungsform des Verfahrens zum Zersetzen
organischer Verbindungen gemäß der Erfindung wird nachfolgend im einzelnen unter
Bezugnahme auf Fig. 1 beschrieben.
Zuerst werden Proben (kontaminierte Umgebung) von der Umgebung entnommen, die
durch organische Verbindungen kontaminiert ist (101 in Fig. 1). Die kontaminierte
Umgebung, von der die Proben gewonnen werden, ist irgendeine durch organische
Verbindungen kontaminierte Umgebung und ist nicht in besonderer Weise beschränkt.
Beispielsweise kann dies kontaminiertes Erdreich, kontaminiertes Grundwasser oder
kontaminiertes Flußwasser sein. Die organischen Verbindungen, die als kontaminierende
Substanzen angesprochen sind, sind nicht in besonderer Weise beschränkt und können
beispielsweise TCE, cis-DCE, trans-DCE oder 1,1-DCE sein.
Im nächsten Schritt werden Mikroorganismen, die ein Vermögen zum Zersetzen organi
scher Verbindungen aufweisen, von der gewonnen kontaminierten Umgebung oder den mit
der kontaminierten Umgebung in Kontakt stehenden Proben isoliert (102 in Fig. 1). Von
den Mikroorganismen, die in Gegenwart der organischen Verbindungen wachsen, die in
der gewonnen Probe der kontaminierten Umgebung vorhanden sind, wird ein Mikroorga
nismus selektiert, der ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist.
So kann in effizienter Weise ein Mikroorganismus isoliert werden, der tolerant gegenüber
den organischen Verbindungen ist und in Gegenwart der organischen Verbindungen als
Kohlenstoff-Quelle wachsen kann. Mit anderen Worten: Ein Mikroorganismus, der gegen
organische Verbindungen tolerant ist und der ein Vermögen zum Zersetzen organischer
Verbindungen aufweist, kann in effizienter Weise isoliert werden. Der Mikroorganismus,
der wie oben beschrieben isoliert wurde, zeigt ein stabiles Vermögen zum Zersetzen
organischer Verbindungen, das vorzugsweise so ausgestaltet ist, daß der Mikroorganismus
keine weiteren Zusätze oder induzierenden Substanzen in dem Verfahren zum Zersetzen
der organischen Verbindungen benötigt, wie es nachfolgend beschrieben wird, so daß eine
stabile und effiziente Zersetzung der organischen Verbindungen in einfacher Weise
aufrechterhalten werden kann.
Der organische Verbindungen abbauende Mikroorganismus kann irgendein Mikroorganis
mus einer bestimmten Art sein, die durch das oben beschriebene Verfahren der Isolation
des Mikroorganismus erhalten werden kann, wie es nachfolgend im einzelnen beschrieben
wird. Der Mikroorganismus ist nicht auf spezielle Mikroorganismen beschränkt. Beispiels
weise liegen im Rahmen der vorliegenden Erfindung Bakterien, die zu den Genus Micro
coccus, Stomatococcus, Planococcus, Staphylococcus, Actinomyces, Amycolota, Ar
throbacter, Brevibacterium, Clavibacter, Corynebacterium, Gordona, Komagatella,
Mycobacterium, Nocardia, Pimelobacter, Renibacterium, Rhodococcus und Terranacter
gehören. Tabelle 1 zeigt typische Bakterien der oben genannten Genus. Im Hinblick auf
die Bakterien der Familie Micrococcus offenbart die japanische offengelegte Patentver
öffentlichung Nr. Hei 7-96,289 die Verwendung von Bakterien der Genus Micrococcus
und Staphylococcus; es wurde jedoch angegeben, daß alle Spezies der Bakterien, die zu
den vorstehend genannten Genus gehören, nicht immer ein gutes Vermögen zum Zerset
zen organischer Verbindungen in tatsächlich vorkommenden kontaminierten Umgebungs
bereichen zeigen.
Die Umgebung, die in der Praxis eine Reinigung benötigt, weist allgemein einen pH-Wert
von 4 bis 10 als erste Bedingung, eine Temperatur von 277 bis 313 K als zweite Bedin
gung zusätzlich zu der ersten Bedingung und eine Konzentration an organischen Ver
bindungen von 30 ppb bis 500 ppm als dritte Bedingung zusätzlich zur ersten und zweiten
Bedingung auf. Wenn Mikroorganismen in der vorstehend beschriebenen Umgebung nicht
leben und sich vermehren können, das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindun
gen nicht über eine längere Zeit aufrechterhalten können oder organische Verbindungen
nicht in kürzerem Zeitraum zersetzen können, können sie nicht zum Zersetzen organischer
Verbindungen in der Weise verwendet werden, daß sie in kontaminiertem Erdreich oder
kontaminiertem Grundwasser belassen, mit diesem in Kontakt gebracht oder auf dieses
gesprüht werden, in einen Behälter gefüllt und vergraben werden oder auf einem Träger
fixiert und aufgesprüht werden.
Bei den Mikroorganismen, die durch ein Kultivierungsverfähren und ein Verfahren zum
Selektieren der Mikroorganismen, die gegenüber organischen Verbindungen tolerant sind,
in dem Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus gemäß der vorliegenden Erfin
dung erhalten wurden, wurde im Rahmen der Erfindung das Vermögen zum Zersetzen
organischer Verbindungen, insbesondere das Vermögen zum Zersetzen von TCE, der
Bakterien unter den oben beschriebenen, in kontaminierten Umgebungsbereichen vorkom
menden Bedingungen bewertet. Als Ergebnis wurde gefunden, daß die Bakterien, die zum
Zersetzen organischer Verbindungen unter der ersten und der zweiten Bedingung ver
wendbar sind, Spezies sind, denen die Symbole Δ, ○ und @ in Bezug auf ihr Vermögen
zum Zersetzen organischer Verbindungen gegeben wurde, wie dies in der folgenden
Tabelle 1 gezeigt ist. Um auch die dritte Bedingung zu erfüllen, müssen den Spezies die
Symbole ○ und @ gegeben werden. Die Spezies, denen das Symbol @ gegeben wurde,
sind am meisten bevorzugt, da sie organische Verbindungen in kürzerer Zeit (90% oder
mehr ist in 5 Tagen zersetzt) zersetzen können. Es wird angenommen, daß diese Bakterien
einige Oxidasen in ihrem Zellkörper aufweisen (z. B. Methanmonooxygenase, Toluol
monooxygenase, Ammoniakoxidase oder dergleichen) oder solche Oxidasen aus dem
Zellkörper abgeben. Derartige Enzyme stehen mit der Zersetzung organischer Verbindun
gen in Beziehung.
Es folgt nun eine detaillierte Beschreibung eines Verfahrens zum Isolieren von Mikroorga
nismen, die das Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweisen, unter
Anwendung auf die oben beschriebenen Bakterien als Beispiele.
Zuerst werden Mikroorganismen, die von der kontaminierten Umgebung gewonnen
werden, mit einer geeigneten Mengen zugesetzter organischer Verbindungen kultiviert
(102-1 in Fig. 1). Mikroorganismen (tolerante Bakterien), die tolerant gegenüber einem
hohen Konzentrationswert der organischen Verbindungen sind, werden aus der Kultur
selektiert (102-2 in Fig. 1). Außerdem konnten die tatsächlich existierenden Bedingungen
in Bezug auf die organische Verbindung auf denselben Wert eingestellt werden wie in den
Umgebungsbereichen, von denen die Bakterien gewonnen worden waren.
Ein Beispiel der Selektion der toleranten Bakterien wird nachfolgend gezeigt. Das an
organische Salze umfassende Kulturmedium, das in dem folgenden Fall verwendet wurde
(einschließlich der Ausführungsformen, die nachfolgend zu beschreiben sind), weist die
folgenden Komponenten auf. Das Kulturmedium wird je nach den physiologischen
Erfordernissen der Mikroorganismen, die extrahiert werden sollen, geändert und ist nicht
auf das folgende, beispielhafte Kulturmedium mit anorganischen Salzen beschränkt.
Komponenten des anorganische Salze umfassenden Kulturmediums (in 1 l des anorgani
sche Salze umfassenden Kulturmediums):
Na₂HPO₄|9,8 g | |
KH₂PO₄ | 1,7 g |
(NH₄)₂SO₄ | 1,0 g |
MgSO₄ · 7H₂O | 0,1 g |
MgO | 10,75 mg |
CaCO₃ | 2,0 mg |
ZnSO₄ · 7H₂O | 1,44 mg |
FeSO₄ · 7H₂O | 0,95 mg |
CoSO₄ · 7H₂O | 0,28 mg |
CuSO₄ · 5H₂O | 0,25 mg |
H₃BO₃ | 0,06 mg |
Starke Chlorwasserstoffsäure | 51,3 µl |
Zuerst wird Grundwasser oder Erdreich, das beispielsweise mit TCE in hoher Konzen
tration kontaminiert ist, gewonnen. Das Grundwasser selbst (oder im Fall von Erdreich:
dessen Extrakt) wird auf einem anorganische Salze umfassenden Agar-Kulturmedium
inokuliert oder wird zu 0,1 ml eines 0,1 M Phosphat-Puffers und 0,5 ml Top-Agar
gegeben und schichtmäßig auf einem anorganische Salze umfassenden Agar-Kulturmedium
in einem dicht verschlossenen Behälter angeordnet. Der Extrakt ist eine wäßrige Lösung,
die hergestellt wurde durch Eingeben von 1 g Erdreich und 9 g destillierten Wassers in
ein sterilisiertes Glasfläschen, Mischen der Komponenten in dem Fläschchen und Behan
deln der Mischung mit Ultraschall-Wellen oder durch sorgfältiges Schütteln. Der Top-
Agar wird schichtmäßig darauf angeordnet. Nachdem dieser fest geworden ist, wird
beispielsweise eine TCE enthaltene Acetonitril-Lösung zugegeben, und der Behälter wird
dicht verschlossen. Der Behälter wird in einen Inkubator gestellt, der auf eine Temperatur
von 289 K eingestellt wurde, und es erfolgt ein Kultivieren für etwa 5 bis 10 Tage.
Während dieser Zeit wird die organische Verbindung, z. B. TCE, zugesetzt, um die
Konzentration der organischen Verbindungen in der Gasphase in dem geschlossenen
Behälter auf beispielsweise 50 bis 10.000 ppm einzustellen. Anschließend wird eine auf
dem Agar-Medium oder dem Top-Agar auftretende Kolonie mit einer Platin-Schleife
selektiert und so eine Probe von gegen organische Verbindungen toleranten Bakterien
erhalten.
Anschließend werden Mikroorganismen (organische Verbindungen zersetzende Bakterien),
die das Vermögen aufweisen, organische Verbindungen zu zersetzen, von den oben
beschriebenen, gegen organische Verbindungen toleranten Bakterien selektiert (102-3 in
Fig. 1). Ein Beispiel des Selektierens von Bakterien, die das Vermögen aufweisen,
organische Verbindungen zu selektieren, wird nachfolgend beschrieben.
Die gegenüber organischen Verbindungen toleranten, selektierten Bakterien werden auf
einem flüssigen LB-Kulturmedium inokuliert und in einer Schüttelkultur über Nacht unter
Bedingungen von beispielsweise 298 K und 100 Upm unter Herstellung von Bakterien
suspensionen vorkultiviert. Anschließend werden Bakterienzellen aus 100 µl der Bakte
riensuspension (OD₆₆₀ = 1) und 25 ml eines anorganische Salze umfassenden Kulturmedi
ums in ein Glasfläschchen gegeben, und organische Verbindungen, z. B. TCE und cis-
DCE, werden in einer Menge von jeweils 1 ppm zugesetzt. Das Glasfläschchen wird dicht
mit einer mit Teflon beschichteten Butylkautschuk-Kappe und einem Aluminiumkappen-
Verschluß verschlossen, und eine Schüttelkultur wird unter Bedingungen von 298 K und
100 Upm durchgeführt. Es wird eine Zersetzung der organischen Verbindungen beobach
tet, und gegen organische Verbindungen tolerante Bakterien, die das Vermögen zur
Zersetzung von organischen Verbindungen aufweisen, werden selektiert. So werden
Bakterien erhalten, die eine Toleranz gegenüber organischen Verbindungen aufweisen und
ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen haben. Die Konzentration an
organischen Verbindungen wird nach dem Kopfraum-Verfahren unter Verwendung eines
Gaschromatographen gemessen und so die Rate der Zersetzung der organischen Ver
bindungen berechnet. Fig. 2 zeigt ein Beispiel der Ergebnisse der Zersetzungstests der
organischen Verbindungen durch die gegenüber organischen Verbindungen toleranten
Bakterien.
Da im Rahmen des oben beschriebenen Verfahrens der Isolierung von Mikroorganismen,
die das Vermögen zur Zersetzung organischer Verbindungen aufweisen, Mikroorganis
men, z. B. Bakterien, in der kontaminierten Umgebung einer Atmosphäre kultiviert
werden, die eine hohe Konzentration organischer Verbindungen an einem Punkt enthält,
kann die Zahl von Bakterien reduziert werden, so daß die gegenüber organischen Ver
bindungen toleranten Bakterien effizient selektiert werden können. Derzeit können ver
schiedene Arten organischer Verbindungen als die organischen Verbindungen verwendet
werden. Wenn jedoch die organischen Verbindungen, die in der Umgebung zugegen sind,
von der die Mikroorganismen gewonnen wurden, verwendet werden, können in einfacher
Weise Mikroorganismen (z. B. Bakterien), die gegenüber den organischen Verbindungen
tolerant sind, in einfacher Weise selektiert werden. Außerdem können durch Kultivieren
unter solchen Bedingungen, daß TCE oder dergleichen zugesetzt wird, um die Konzen
tration in der Gasphase auf einen Wert im Bereich von 50 bis 10.000 ppm einzustellen,
Mikroorganismen in sehr effizienter Weise selektiert werden, die eine höhere Toleranz
aufweisen und die mit den organischen Verbindungen wie beispielsweise TCE als alleinige
Kohlenstoff-Quelle gezüchtet werden können. Wenn die organischen Verbindungen wie
beispielsweise TCE eine Gasphasen-Konzentration von weniger als 50 ppm aufweisen,
steigt die Zahl lebender Bakterien nach dem Kultivieren an, sinkt die Effizienz des
Selektierens der gegenüber den organischen Verbindungen toleranten Bakterien, und die
erhaltenen toleranten Bakterien können eine unzureichende Toleranz gegenüber den
organischen Verbindungen aufweisen. Wenn andererseits die organischen Verbindungen
wie beispielsweise TCE eine Konzentration in der Gasphase von mehr als 10.000 ppm
aufweisen, erniedrigt sich die Effizienz der Selektion der toleranten Bakterien. Außerdem
ist die Effizienz des Isolierens von Bakterien, die das Vermögen zur Zersetzung organi
scher Verbindungen aufweisen, 1/38 aller Kolonien, die auftraten, wenn die organischen
Verbindungen wie beispielsweise TCE eine Gasphasen-Konzentration im Bereich von 50
bis 100 ppm aufweisen, ist 1/4 aller Kolonien, die auftraten, wenn die Gasphasen-Konzen
tration in einem Bereich von 100 bis 400 ppm liegt, ist 1/1 aller Kolonien, die auftraten,
wenn die Gasphasen-Konzentration im Bereich von 4.000 bis 8.000 ppm liegt, und ist 1/2
aller Kolonien, die auftraten, wenn die Gasphasen-Konzentration im Bereich von 8.000 bis
10.000 ppm liegt. So können Bakterien, die das Vermögen zum Zersetzen organischer
Verbindungen aufweisen, in einem hohen Verhältnis isoliert werden. Daher liegt die
Gasphasen-Konzentration der organischen Verbindungen, beispielsweise TCE, beim Kulti
vieren noch mehr bevorzugt in einem Bereich von 4.000 bis 8.000 ppm.
In dem Verfahren zum Isolieren von Mikroorganismen, die das Vermögen zum Zersetzen
organischer Verbindungen aufweisen, zum Kultivieren der Mikroorganismen, die aus der
kontaminierten Umgebung unter den Bedingungen gewonnen wurden, daß die organischen
Verbindungen in einer hohen Konzentration zugegen sind, werden die Mikroorganismen,
die in der Probe enthalten sind, in einer passenden Menge auf einem festen Kulturmedium
mittels einer Platinschleife oder dergleichen inokuliert und unter solchen Bedingungen
kultiviert, daß die Gasphasen-Konzentration der organischen Verbindung(en) in einem
Bereich von 50 bis 10.000 ppm liegt. Dabei werden die Mikroorganismen-Kolonien mit
den organischen Verbindungen direkt in der Atmosphäre (Gasphase) in Kontakt gebracht,
da die Mikroorganismen, die gegenüber den organischen Verbindungen tolerant sind, oft
Kolonien auf dem festen Kulturmedium ausbilden. Durch In-Kontakt-Bringen der Mi
kroorganismen-Kolonien mit den organischen Verbindungen, die eine Gasphasen-Konzen
tration im Bereich von 50 bis 10.000 ppm in der Atmosphäre (Gasphase) aufweisen,
können die Mikroorganismen, die möglicherweise ein Vermögen zum Zersetzen organi
scher Verbindungen aufweisen, effizient und einfach selektiert werden, so daß reine
Kulturen der Mikroorganismen in einfacher Weise mit den selektierten Kolonien gebildet
werden können, wie dies erforderlich ist. Daher können die Mikroorganismen, die ein
Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweisen, schnell und sicher isoliert
werden. Wenn die aus der kontaminierten Umgebung gewonnenen Mikroorganismen unter
solchen Bedingungen kultiviert werden, daß die organischen Verbindungen in hoher
Konzentration zugegen sind, können die anderen Bedingungen des Kulturmediums wie
z. B. der pH-Wert und die Temperatur der Kultur je nach den Erfordernissen geändert
werden, und die für die Mikroorganismen erforderlichen Eigenschaften, z. B. die Kom
ponenten im Kulturmedium sowie der pH Wert und die Temperatur der Kultur, werden
nach den Wachstumsbedingungen gemäß den Erfordernissen geändert, so daß Mikroorga
nismen, die gewünschte Eigenschaften aufweisen (z. B. Wachstumsbedingungen), in
einfacher Weise isoliert werden können. Was das Kulturmedium zum Kultivieren der
Mikroorganismen angeht, ist es erwünscht, ein Kulturmedium zu verwenden, z. B. ein
festes Kulturmedium oder dergleichen, in dem die Mikroorganismen Kolonien ausbilden
können.
Außerdem können durch Selektieren der Mikroorganismen (z. B. der oben beschriebenen,
organische Verbindungen zersetzenden Bakterien), die ein Vermögen zum Zersetzen
organischer Verbindungen aufweisen, aus den Mikroorganismen (z. B. aus den oben
beschriebenen, gegenüber organischen Verbindungen toleranten Bakterien), die allein auf
der Basis ihrer Toleranz gegenüber organischen Verbindungen als Index selektiert wurden,
die Mikroorganismen, die mit den organischen Verbindungen als einzige Kohlenstoff-
Quelle gezüchtet werden können und ein Vermögen zum Zersetzen organischer Ver
bindungen aufweisen, in effizienter Weise isoliert werden. Mit anderen Worten: Die
Mikroorganismen, die organische Verbindungen zersetzen, ohne daß sie dazu irgendeinen
Zusatz oder eine induzierende Substanz benötigen und eine gute Stabilität in dem Ver
fahren zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweisen, können in effizienter Weise
erhalten werden. Zum Selektieren der Mikroorganismen zum Zersetzen der organischen
Verbindungen aus den Mikroorganismen, die tolerant gegenüber den organischen Ver
bindungen sind, wird das Selektionsverfahren durchgeführt, indem man verschiedene
Arten organischer Verbindungen gemäß der Anwendung verwendet, so daß die Mikroor
ganismen, z. B. Bakterien, die ein Vermögen zum Zersetzen verschiedener Arten organi
scher Verbindungen aufweisen, leicht erhalten werden können. Die Mikroorganismen
können solche sein, die ein Vermögen zum Zersetzen einer einzigen Art organischer
Verbindungen gemäß der Anwendungsweise aufweisen. Es sind jedoch Mikroorganismen,
die ein Vermögen zum Zersetzen verschiedener Arten organischer Verbindungen auf
weisen, aus praktischer Sicht in hohem Maße erwünscht, wenn sie zum Reinigen der
Umgebung verwendet werden.
Der oben beschriebene Prozeß ist äquivalent zu dem Verfahren zum Isolieren von Mi
kroorganismen gemäß der vorliegenden Erfindung. Der neue Mikroorganismus der vor
liegenden Erfindung, nämlich YMCT-001 (hinterlegt unter der Hinterlegungsnummer
"FERM BP-5282" beim National Institute of Bioscience and Human Technology, Agency
of Industrial Science and Technology), der eines der Bakterien ist, die als Komagatella
brevis klassifiziert wurden, die ein Vermögen zum Zersetzen chlorierter organischer
Verbindungen aufweisen, ist einer der Mikroorganismen, die durch das Verfahren zum
Extrahieren eines Mikroorganismus erhalten wurde, das auf dem Beispiel des Selektierens
von Mikroorganismen, die gegenüber den oben beschriebenen organischen Verbindungen
tolerant sind, und des Selektierungsbeispiels von Mikroorganismen basiert, die die oben
beschriebenen organischen Verbindungen zersetzen. Der Stamm YMCT-001 wird später
im Detail beschrieben.
Anschließend werden die Mikroorganismen, z. B. die Bakterien, die in dem obigen
Verfahren zum Isolieren der Mikroorganismen, die ein Vermögen zur Zersetzung von
organischen Verbindungen aufweisen, erhalten wurden, tolerant gegenüber den organi
schen Verbindungen sind und das Vermögen zum Zersetzen von organischen Verbindun
gen aufweisen, mit den zu zersetzenden organischen Verbindungen in Kontakt gebracht,
um einen biologischen Abbau der organischen Verbindungen zu bewirken (103 in Fig.
1). Dieser biologische Abbau-Prozeß kann auf eine Bioabbau-Behandlung verschiedener
Arten organischer Verbindungen angewendet werden, wie beispielsweise die Zersetzung
organischer Verbindungen (einschließlich in Abwasser oder Abgas, das organische
Verbindungen enthält) als Abfällen oder die Reinigung von Umgebungsbereichen, die
durch organische Verbindungen kontaminiert sind.
Der vorstehend beschriebene Prozeß des biologischen Abbaus organischer Verbindungen
kann zur effizienten biologischen Zersetzung organischer Verbindungen führen, ohne daß
dafür ein Additiv oder eine induzierende Substanz erforderlich ist. Der Prozeß macht
Gebrauch von Mikroorganismen (z. B. Bakterien), die aus der kontaminierten Umgebung
isoliert werden, so daß die Vorgehensweise frei ist davon, eine Sekundär-Kontamination
dadurch hervorzurufen, daß ein Additiv oder eine induzierende Substanz zugeführt werden
muß, die für die Umgebung gefährlich ist, oder dadurch, daß die Mikroorganismen
aufgesprüht werden. Darüber hinaus kann deswegen, weil kein Additiv oder keine induzie
rende Substanz erforderlich ist, der biologische Abbau der organischen Verbindungen in
einfacher Weise aufrecht erhalten werden. Daher ist dieses Verfahren besonders wirksam
zur Reinigung der kontaminierten Umwelt. Wenn beispielsweise organische Verbindungen
als Teil des Reinigens der Umwelt biologisch zersetzt werden, können die zu zersetzenden
organischen Verbindungen dadurch zersetzt werden, daß man sie mit den Mikroorganis
men (z. B. mit den Bakterien) in der kontaminierten Umwelt, die die organischen Ver
bindungen enthält, in Kontakt bringt. Dadurch kann die kontaminierte Umgebung in
wirksamer Weise gereinigt werden, wobei die Belastung der Umwelt so weit wie möglich
abgesenkt wird. Die zu reinigende belastete Umwelt schließt Erdreich, Grundwasser und
Flußwasser ein, wie dies bereits oben beschrieben wurde.
Die einen biologischen Abbau zu unterziehenden organischen Verbindungen schließen ein:
TCE, cis-DCE, trans-DCE, 1,1-DCE, Tetrachlorethylen, Dichlorethan, Trichlorethan,
Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetrachlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-
Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-buten, Dichlorbenzol, Brombenzol, 1-Brom
naphthalin und polychloriertes Biphenyl, wie dies bereits oben beschrieben wurde. Die
zersetzenden Bakterien können in geeigneter Weise in Abhängigkeit von den organischen
Verbindungen, die einem biologischen Abbau unterworfen werden sollen, gewählt bzw.
selektiert werden. Insbesondere weist der Stamm YMCT-001 gemäß der Erfindung das
Vermögen zur Zersetzung irgendeiner der oben beschriebenen organischen Verbindungen
auf und kann in breiter Weise verwendet werden, was ihn im praktischen Gebrauch
überlegen macht.
Es erfolgt nun anschließend eine Beschreibung des zum Genus Komagatella gehörenden
Bakteriums, das einer der Mikroorganismen ist, der durch das oben beschriebene Isola
tionsverfahren von Mikroorganismen, die Toleranz gegenüber organischen Verbindungen
aufweisen, und den Mikroorganismen-Isolationsprozeß auf der Basis der Selektion der
Mikroorganismen zum Zersetzen der organischen Verbindungen erhalten wurde, ins
besondere der Stamm (nachfolgend bezeichnet als Stamm YMCT-001), der ein Beispiel
für Bakterien der Art Komagatella brevis ist, nämlich der neue Mikroorganismus gemäß
der vorliegenden Erfindung.
Der Stamm YMCT-001 weist die folgenden bakteriologischen Eingenschaften auf:
- (a) Morphologische Eigenschaften usw.
- (1) Zellform- und Größe:
- - Nähragar-Kulturmedium:
kurze Stäbchen (0,9 bis 1,1 auf 1,5 bis 1,8 µm) werden gebildet, wenn die Kultivierung bei 30°C über 6 h erfolgte.
Kokkenartige kurze Stäbchen (1,0 bis 1,2 auf 1,2 bis 1 ,3 µm) werden gebildet, wenn die Kultivierung bei 30°C für die Zeit von 24 h erfolgte. - - Nährbrühe-Kulturmedium:
Es wurde kein Wachstum beobachtet, wenn die Kultivierung bei 30°C für die Zeit von 6 h erfolgte.
Kokkenartige kurze Stäbchen (1,0 bis 1,2 auf 1,1 bis 1,3 µm) wurden gebildet, wenn ein Kultivieren bei 30°C über 24 h erfolgte.
- - Nähragar-Kulturmedium:
- (2) Polymorphismus: wurde beobachtet;
Stäbchen-Kokken-Zyklus wurde beobachtet (jedoch nicht klar). - (3) Beweglichkeit: -
- (4) Sporen: -
- (5) Verlängerung der Zellrand-Kolonie: -
- (b) Kultureingenschaften
- (1) Nährarar-Plattenkultur: Kolonien sind glatt, haben wellenartige Kanten und sind
leicht glänzend;
Pigmente oder diffundierbare Pigmente werden nicht produziert. - (2) Nährbrühen-Kultur: Wachstum im gesamten Kulturmedium und geringe Menge an Niederschlag beobachtet; Bildung eines Oberflächenfilms nicht beobachtet.
- (3) Nährgelatine-Einstichkultur: Wachstum auf dem oberen Teil beobachtet; Ver flüssigung nicht beobachtet.
- (4) Lackmus-Milch: Wachstum nicht beobachtet.
- (c) Physiologische Eigenschaften:
- (1) Gram-Anfärbbarkeit: +
- (2) Nitrat-Reduktion: +
- (3) Nitrit-Reduktion: -
- (4) Denitrifizierungsreaktion: -
- (5) MR-Test: -
- (6) VP-Test: -
- (7) Indoltest: -
- (8) Hydrogensulfid-Produktion:
TSI-Agar: -
Flüssiges Bleiacetat-Kulturmedium: - - (9) Stärkehydrolyse: -
- (10) Verwendung von Citronensäure:
Kosers Kultur-Medium: gering
Christensens Kultur-Medium: + - (11) Nutzung anorganischer Stickstoff-Quellen:
Nitrat: -
Ammoniumsalze: + - (12) Pigmentbildung: -
- (13) Urease: -
- (14) Oxidase: -
- (15) Katalase: +
- (16) Bereich für das Wachstum:
pH: 6,0 bis 8,5 (Optimum: 7,0 bis 8,5)
Temperatur: 4 bis 39°C (Optimum 20 bis 27°C) - (17) Aerobes Wachstum: +
- (18) O-F-Test: -
- (19) Säure aus
L-Arabinose: -
D-Xylose: -
D-Glucose: -
D-Mannose: -
D-Fructose: -
D-Galactose: -
Maltose: -
Sucrose: -
Lactose: -
Trehalose: -
D-Sorbitol: -
D-Mannitol: -
Inositol: -
Glycerin: -
Stärke: -
Raffinose: -
Saccharose: -
Cellobiose: -
Mannit: - - (20) Gas aus
L-Arabinose: -
D-Xylose: -
D-Glucose: -
D-Mannose: -
D-Fructose: -
D-Galactose: -
Maltose: -
Sucrose: -
Lactose: -
Trehalose: -
D-Sorbitol: -
D-Mannitol: -
Inositol: -
Glycerin: -
Stärke: - - (d) Andere physiologische Eigenschaften:
- (1) Arginin-Hydrolyse: -
- (2) Aesculin-Hydrolyse: -
- (3) Tween80-Hydrolyse: +
- (4) DNAse: -
- (5) Gelatine-Hydrolyse: -
- (6) Säurebeständigkeit: -
- (e) Chemisch-taxonomische Eigenschaften:
- (1) G + C der DNA: 72 Mol%
- (2) Diaminosäure der Zellwand: meso-Diaminopimelinsäure
- (3) Arabinogalactan-Polymer der Zellwand: -
- (4) Glycolyl-Test: -
- (5) Art des Zell-Lipids:
Mycolinsäure: - auf Chinon Basis: MK-8 (H₄).
Im Hinblick auf die oben beschriebenen bakteriol 26630 00070 552 001000280000000200012000285912651900040 0002019647847 00004 26511ogischen Eigenschaften und nach weite
rer Suche bzw. Recherche in den Werken "Bergey′s Manual of Systematic Bacteriology,
Band 2 (1986)" und "Bergey′s Manual of Determinative Bacteriology (1994)" wurde der
Stamm YMCT-001 als Corynebacterium identifiziert, das keine Sporen bildet, ein gram
positiver Bazillus ist, der Polymorphismus in Bezug auf seine Zellform zeigt und in
weitem Umfang in der natürlichen Umgebung existiert, beispielsweise im Erdreich.
Jedoch unterscheidet sich der Stamm YMCT-001 in seinen Eigenschaften von allen
anderen Stämmen, die in den oben angegebenen Druckschriften erwähnt sind, so daß die
taxonomische Stellung des Stamms YMCT-001 nicht bestimmt werden konnte.
Um eine Klassifizierung im Hinblick auf die genetischen Eigenschaften vorzunehmen,
wurde die Nucleotidsequenz der 165 rRNA des Stamms YMCT-001 bestimmt, und die
oben angegebenen bakteriologischen Eigenschaften wurden dabei berücksichtigt. Die
Nucleotidsequenz der 165 rRNA des Stamms YMCT-001 wurde mit der Nucleotidsequenz
der 165 rRNA von Bakterien verglichen, von denen in Betracht gezogen wurde, daß sie
mit dem Stamm YMCT-001 in Beziehung stehen. Darüber hinaus wurde ein molekular
genealogischer Baum nach dem NJ-Verfahren unter Verwendung von "Gene Works
(Teihin System Technology Kabushiki Kaisha)" erstellt. Fig. 3 zeigt den erhaltenen
molekular-genealogischen Baum.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, wurde gefunden, daß der Stamm YMCT-001 sehr nahe
verwandt mit Bakterien ist, die zum Genus Terrabacter gehören. Dies beruhte auf einer
Analyse eines Gens. Es wurde jedoch nach Untersuchen der evolutionären Entfernung
vorgeschlagen, daß der Stamm YMCT-001 nahe verwandt mit Terrabacter ist, jedoch ein
Bakterium ist, das zu einem davon verschiedenen Genus gehört. In Fig. 3 ist die Länge
des Asts der molekular-genealogischen Baums proportional zur wahrscheinlichen Zahl der
ersetzten Basen, und die Balkenskala gibt eine evolutionäre Entfernung an. Bei Unter
suchung im Hinblick auf die bakteriologischen Eigenschaften des Stamms YMCT-001 und
den zum Genus Terrabacter gehörenden Bakterien wurde gefunden, daß die Diaminosäure
der Zellwand meso-Diaminopimelinsäure beim Stamm YMCT-001 war, während die
Diaminosäure der Zellwand bei den Genus Terrobacter gehörenden Bakterien LL-
Diaminopimelinsäure war. Dies ergibt sich aus dem Punkt (e) der obigen Liste (Chemisch
taxonomische Eigenschaften). Diese Tatsache führt dazu, daß die Arten der Diaminosäu
ren der Zellwandung verschieden sind. Die Art der Diaminosäure der Zellwandung ist
einer der Indices für die taxonomische Klassifizierung des Genus. Daher wurde im
Rahmen der Erfindung im Hinblick auf die evolutionäre Entfernung des Stamms YMCT-
001 von dem Genus Terrabacter und von den bakteriologischen Eigenschaften des Stamms
YMCT-001 geschlossen, daß der Stamm YMCT-001 als neue Spezies zu klassifizieren sei,
die in sehr naher Beziehung zu Terrabacter steht. Man kam zu dem Schluß, daß der
Stamm YMCT-001 eine neue Bakterienart ist, die zu einem neuen Genus gehört. Dieser
wurde mit Komagatella brevis bezeichnet.
Dementsprechend wurden die bakteriologischen Eigenschaften von Komagatella brevis und
anderen Bakterien im Hinblick auf die genetische Entfernung untersucht. Bakterien mit
relativ geringer genetischer Entfernung wurden daraufhin untersucht, ob sie dieselben
Eigenschaften aufweisen wie Komagatella brevis oder nicht. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der oben angegebenen Tabelle 1 gezeigt. Aus dieser Tabelle ist offensichtlich, daß
diese Bakterien dieselben Eigenschaften aufweisen wie Bakterien der Genus Arthrobacter,
Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacterium, Terrabacter und Komagatella.
Fig. 3 zeigt die genetischen Entfernungen der oben angegebenen Genus von Komagatel
la.
Was die Kultivierung des Stamms YMCT-001 angeht, so kann dieser bei einer Tempera
tur von 277 K bis 313 K gezüchtet werden. Die Kultivierungstemperatur liegt jedoch
vorzugsweise bei 283 bis 303 K und am meisten bevorzugt bei 288 bis 298 K. Das Kul
turmedium weist einen pH-Wert von 6,0 bis 9,5 und vorzugsweise von 6,5 bis 9,0 auf.
Der am meisten geeignete pH-Wert des Kulturmediums für das Kultivieren liegt bei 7,5
bis 8,5. Das Kulturmedium zum Züchten des Stamms YMCT-001 kann ein LB-Kulturme
dium, ein NB-Kulturmedium oder dergleichen für das allgemeine Züchten von Bakterien
sein, genausogut jedoch auch eines von verschiedenen Arten von anorganische Salze
umfassenden Kulturmedien.
Der Stamm YMCT-001 kann gezüchtet werden mit TCE, cis-DCE, trans-DCE, 1,1-DCE
oder dergleichen als einziger Kohlenstoff-Quelle. Das Bakterium weist das Vermögen zum
Zersetzen verschiedener Arten organischer Verbindungen auf, beispielsweise Tetra
chlorethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-
buten, Dichlorbenzol, Trichlorbenzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertes
Biphenyl. Daher kann der Stamm YMCT-001 in wirksamer und extensiver Weise für die
Reinigung und für Zersetzungsbehandlungen von Umgebungsbereichen, die durch organi
sche Verbindungen kontaminiert sind, durch Mikroorganismen verwendet werden und ist
im Bereich der praktischen Anwendung überlegen. Bei Einsetzen des Stamms YMCT-001
in einem Bioreaktor und Einstellen der Anzahl der Bakterien können organische Ver
bindungen in höherer Konzentration noch effizienter zersetzt werden. Da der Stamm
YMCT-001 in zufriedenstellender Weise organische Verbindungen bei einem pH-Wert von
6,0 bis 8,5 und bei einer Temperatur von 283 bis 303 K unter Anwendung des Stamms
YMCT-001 auf den Bioreaktor zersetzt, ist es bevorzugt, das Bakterienbett in dem
Bioreaktor auf einen pH-Wert von 6,0 bis 8,5 und eine Temperatur von 283 bis 303 K
einzusteuern.
Spezielle Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend beschrieben.
Zuerst wurden 25 ml des oben beschriebenen, anorganische Salze umfassenden Kulturme
diums und Bakterienzellen aus 100 µl (OD₆₆₀ = 1,0) eines flüssigen LB-Kulturmediums
für den Stamm YMCT-001 in ein Glasfläschchen gegeben. Von diesem Glasfläschchen
wurden mehrere vorbereitet. TCE, cis-DCE und trans-DCE wurden in einer Konzentration
von 1 ppm in die jeweiligen Glasfläschchen gegeben. Diese wurden einer Schüttelkultur
unter Bedingungen von 298 K und 100 Upm unterworfen, und die Änderung der Konzen
tration jeder organischen Verbindung mit der Zeit wurde durch Gaschromatographle
gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Fig. 4 gezeigt.
Es ist aus Fig. 4 ersichtlich, daß nach 10 Tagen keine organische Verbindung mehr
nachgewiesen werden konnte. Darüber hinaus hatte der Stamm YMCT-001 eine Zerset
zungsaktivität gegenüber Kohlenstofftetrachlorid, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetra
chlorethan, Vinylchlorid, Tetrachlorethylen, Dichlorbenzol und polychloriertem Biphenyl
(PCB).
Zuerst wurden hergestellt: Probe A, hergestellt durch Eingeben von 25 ml eines an
organischen Salze umfassenden Kulturmediums und Bakterienzellen aus 100 µl (OD₆₆₀ =
1,0) eines flüssigen LB-Kulturmediums für den Stamm YMCT-001 in ein Glasfläschchen;
Probe B, hergestellt durch Eingeben von Bakterienzellen aus 100 µl einer Suspension, die
hergestellt worden war durch Konzentrieren mittels Zentrifugieren unter Erhalt einer Zahl
von Bakterienzellen, die 25 mal größer war als in Probe A; Probe C, hergestellt durch
Eingeben von Bakterienzellen aus 100 µl einer Suspension, die durch Zentrifugieren
konzentriert worden war auf eine Zahl von Bakterienzellen, die 100 mal größer war als
in Probe A; und Probe D, hergestellt durch Eingeben von Bakterienzellen aus 100 µl einer
Suspension, die auf ein Viertel des Wertes in dem flüssigen LB-Kulturmedium (OD₆₆₀ =
1,0) verdünnt worden war, das in Probe A verwendet worden war.
TCE wurde den jeweiligen Proben in einer Menge zugesetzt, daß die Konzentration an
TCE in den Proben jeweils 1 ppm betrug. Die Proben wurden einer Schüttelkultur unter
Bedingungen von 298 K und 100 Upm unterzogen. Während des Schüttelns wurde die
Änderung der TCE-Konzentration mit der Zeit gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in Fig. 5 gezeigt.
Es ist aus Fig. 5 ersichtlich, daß die Zeit für eine vollständige Zersetzung von TCE
wesentlich verkürzt werden kann, indem man die Zahl der Bakterienzellen erhöht, die zu
Beginn der Zersetzung von TCE in Kontakt mit TCE sind.
Der Zersetzungs-Test wurde in derselben Weise wie in Ausführungsform 2 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß die TCE-Konzentration auf 1 ppm, 2 ppm und 3 ppm geändert
wurde, daß die cis-DCE-Konzentration auf 1 ppm, 5 ppm und 8 ppm geändert wurde, die
trans-DCE-Konzentration auf 1 ppm und 2 ppm geändert wurde und daß Bakterienzellen
aus 100 µl einer Suspension zugesetzt wurden, die auf das 25-Fache konzentriert worden
war. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 gezeigt. Aus diesen
Figuren ist ersichtlich, daß der Stamm YMCT-001 ein Vermögen zur Zersetzung organi
scher Verbindungen in hohen Konzentrationen aufweist.
Zuerst wurden 25 ml eines anorganische Salze umfassenden Kulturmediums und Bakte
rienzellen aus 100 µl (OD₆₆₀ = 1,0) eines flüssigen LB-Kulturmediums für den Stamm
YMCT-001 in jedes Glasfläschchen gegeben. Darüber hinaus wurde Glucose in einer
Menge von 0,18 mg/l, 18 mg/l und 1.800 mg/l sowie 10.000 mg/l (angegeben als gesam
ter organischer Kohlenstoff; total organic carbon; TOC) zugesetzt. Außerdem wurde eine
Kontrollprobe ohne Glucose hergestellt. So wurden jeweils Proben E, F, G, H und I
erhalten. TCE wurde den jeweiligen Proben in einer solchen Menge zugesetzt, daß die
Gesamtkonzentration darin bei 1 ppm lag. Die Proben wurden jeweils einer Schüttelkultur
unter Bedingungen von 298 K und 100 Upm unterworfen. Während der Zeit des Schüt
telns wurde die Änderung der TCE-Konzentration mit der Zeit gemessen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Fig. 9 gezeigt.
Es ist aus Fig. 9 ersichtlich, daß selbst dann, wenn TCE und Glucose nebeneinander
vorhanden waren, der Stamm YMCT-001 Aktivität der Zersetzung von TCE bei den
Glucose-Konzentrationen gemäß dieser Ausführungsform zeigte. Außerdem ergibt sich
offensichtlich aus Fig. 9, daß dann, wenn Glucose in Mengen im Bereich von 0,18 mg/l
bis 1.800 mg/l (angegeben als TOC) vorhanden ist, der Stamm YMCT-001 ein Vermögen
zum Zersetzen organischer Verbindungen in einem Ausmaß zeigt, das gleich dem Ausmaß
oder höher als das Ausmaß ist, das dann vorliegt, wenn Glucose nicht zugegen ist.
Außer TCE zeigt der Stamm YMCT-001 auch eine im wesentlichen gleiche Aktivität der
Zersetzung bei Kohlenstofftetrachlorid, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan,
Vinylchlorid, Tetrachlorethylen, Dichlorbenzol und polychloriertem Biphenyl (PCB).
Es wurde ein Zersetzungs-Test an cis-DCE durchgeführt, wobei man der Verfahrensweise
von Ausführungsform 2 folgte, mit der Ausnahme, daß brauner Waldboden in einer
Volumenmenge von 25 ml, der mit etwa 100 ppm cis-DCE kontaminiert war (100 mg cis-
DCE/kg Erdreich), 10 ml eines anorganische Salze umfassenden Kulturmediums und
Bakterienzellen aus 100 µl (OD₆₆₀ = 1,0) eines flüssigen LB-Kulturmediums für den
Stamm YMCT-001 in ein Glasfläschchen gegeben wurden (Konzentration von etwa 4 ppm
cis-DCE in der Flüssigkeit). Als Ergebnis dieser Zersetzung konnte in dem Erdreich
enthaltenes cis-DCE nach 7 Tagen nicht mehr nachgewiesen werden.
Es wurde ein Zersetzungs-Test durchgeführt, wobei man der Verfahrensweise von
Ausführungsform 2 folgte, mit der Ausnahme, daß etwa 2 ppm cis-DCE, 25 ml Grund
wasser, das durch etwa 1 ppm TCE kontaminiert war, und Bakterienzellen aus 100 µl
(OD₆₆₀ = 1,0) eines flüssigen LB-Kulturmediums für den Stamm YMCT-001 in ein Glas
fläschchen gegeben wurden. Als Ergebnis des Versuchs konnten cis-DCE und TCE nach
14 Tagen nicht mehr nachgewiesen werden.
Der Stamm YMCT-001 wurde auf verschiedenen Arten von Trägern als immobilisiertes
Bakterium gehalten, und es wurde ein Zersetzungs-Test an 10 ppm TCE durchgeführt.
Die verwendeten Träger sind in Tabelle 2 gezeigt. Fig. 10 zeigt ein Beispiel (Träger:
Calciumalginat-Gel) der Ergebnisse von Tests der Zersetzung von TCE durch die immobi
lisierten Bakterien. Verglichen mit Bakterien im freien Zustand konnte eine höhere
Konzentration organischer Verbindungen in einer kurzen Zeit zersetzt werden, wenn man
die immobilisierten Bakterien verwendete, wobei eine große Bakterienmenge mit dem zu
zersetzenden TCE in Kontakt gebracht werden konnte.
Teflon-Filterpapier wurde in eine Suspension des Stamms YMCT-001 (OD₆₆₀ = 1,0)
eingetaucht und eine Schüttelkultur bei 25°C für die Zeit von 1 h durchgeführt. An
schließend wurde der Druck gesenkt und so der Stamm YMCT-001 in das Filterpapier
transportiert. Da Wasser in dem Filterpapier unmittelbar nach Eintragen des Stamms
YMCT-001 in das Papier enthalten war, wurde das Filtermaterial getrocknet und so die
wasserabstoßenden Eigenschaften wiederhergestellt. So wurde ein Teflon-Filterpapier 111
hergestellt, das den Bakterienstamm YMCT-001 trug.
In der Zwischenzeit wurde Erdreich, das mit verschiedenen Arten organischer Verbindun
gen kontaminiert war, in einen Beton-Lysimeter-Behälter einer Größe von 400 cm × 400
cm × 800 cm gefüllt. Wie in Fig. 11 gezeigt ist, hatte das Erdreich, das in den Beton-
Lysimeter-Behälter gefüllt worden war, einen gesättigten Bereich 115, der aus einem
ungesättigten Bereich 112, einer permeablen Schicht 113 und einer kaum permeablen
Schicht 114 (wie Erdreich in der Umgebung) bestand.
Das Teflon-Filterpapier 111, das den Stamm YMCT-001 trug, wurde in das Erdreich
eingegraben und reichte damit bis in die kaum permeable Schicht 114. Der eingegrabene
Zustand ist in Fig. 11 gezeigt. Die Konzentrationen an organischen Verbindungen im
Erdreich waren die folgenden: TCE: 5 ppm; Toluol: 100 ppm; Phenol: 100 ppm; Vinyl
fluorid: 5 ppm.
Nach dem Eingraben des Teflon-Filterpapiers 111, auf dem der Stamm YMCT-001
aufgetragen war, in den Boden, wurde der Deckel des Beton-Lysimeter-Behälters ge
schlossen und mit einem Harz versiegelt. Im Verlauf der Zeit wurden Erdreich-Proben
abgenommen, und es wurde die Konzentration jeder organischen Verbindung, die in dem
Erdreich enthalten war, gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 12 gezeigt. Das Erdreich
wurde bei einer Temperatur von 15°C gehalten.
Aus Fig. 12 ergibt sich offensichtlich, daß alle organischen Verbindungen der ver
schiedenen Typen, die in dem Erdreich enthalten waren, in dieser Ausführungsform
vollständig zersetzt werden konnten.
Der Bakterienstamm YMCT-001 wurde in einen Tank 117 eines Bioreaktor-Systems 116
gefüllt, wie es in Fig. 13 gezeigt ist. Grundwasser, das durch verschiedene Arten
organischer Verbindungen kontaminiert war, wurde in den Tank 17 über ein Zufuhrrohr
118 gefüllt, um so die organischen Verbindungen durch den Stamm YMCT-001 zu
zersetzen. Die Anfangskonzentrationen der organischen Verbindungen im Grundwasser
waren die folgenden: TCE: 5 ppm; Toluol: 100 ppm; Phenol: 100 ppm; Vinylfluorid: 1
ppm. Der Tank 117 hatte ein Fassungsvermögen von 2.000 l, seine Innentemperatur
wurde bei 25°C gehalten, und der Tank war so konzipiert, daß das Grundwasser, in dem
die darin enthaltenen organischen Verbindungen zersetzt worden waren, durch ein Aus
laßrohr 119 abgelassen wurde. Die Konzentration jeder organischen Verbindung vor dem
Einfüllen in das Bioreaktor-System 116 und nach dem Ablassen aus dem Bioreaktor-
System 116 wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in Fig. 14 gezeigt.
Es ist aus Fig. 14 ersichtlich, daß alle organischen Verbindungen der verschiedenen
Typen, die in dem Grundwasser enthalten waren, vollständig und stabil in dieser Aus
führungsform zersetzt werden konnten. Speziell die Wirksamkeit der Zersetzung von
TCE, Toluol und Phenol war sehr gut.
Nach Auftragen des Stamms YMCT-001 auf Aktivkohle mit einem Teilchendurchmesser
von etwa 5 mm wurde die Aktivkohle, die den Stamm YMCT-001 trug, in eine Trommel
mit einem Innen-Fassungsvermögen von 1.000 ml gefüllt und so ein Biofilter 120 herge
stellt. Ein cis-DCE und Vinylflourid in einer Konzentration von etwa 1,2 g/m³ enthalten
des Gas wurde aus Erdreich 124 in das Biofilter 120 durch ein Einlaßrohr 121, ein
Gebläse 122 und ein Zufuhrrohr 123 eingeleitet, wie dies in Fig. 15 gezeigt ist. Die
Konzentration jeder organischen Verbindung vor und nach dem Einleiten in das Biofilter
120 wurde gemessen. Die Temperatur in dem Biofilter 120 wurde bei 25°C gehalten,
und das Biofilter war so konzipiert, daß das Gas, in dem die darin enthaltenen organi
schen Verbindungen zersetzt worden waren, aus dem Filter durch ein Auslaßrohr 125
abgelassen wurde.
Die Ergebnisse sind in Fig. 16 gezeigt.
Es ist aus Fig. 16 ersichtlich, daß alle organischen Verbindungen der verschiedenen
Typen, die in dem Gas enthalten waren, vollständig und stabil in dieser Ausführungsform
zersetzt werden konnten.
In dieser Ausführungsform, in der der Stamm YMCT-001 auf Aktivkohle als einem
Träger zugegen war, dauerte es 88 Tage bis zum Durchschlag der Aktivkohle. Wenn
jedoch der Stamm YMCT-001 nicht auf der Aktivkohle als Träger aufgezogen war,
dauerte es nur 28 Tage bis zum Durchschlag der Aktivkohle. Die organischen Verbindun
gen konnten daher im Rahmen dieser Ausführungsform über einen langen Zeitraum stabil
und vollständig zersetzt werden.
Erdreich, das durch verschiedene Arten organischer Verbindungen kontaminiert war,
wurde in einen Lysimeter-Behälter mit den Maßen 400 cm × 400 cm × 800 cm gefüllt,
und es wurde ein Pumpwasser-Zirkulationssystem 126 installiert, wie es in Fig. 17
gezeigt ist. Das Erdreich, das in den Lysimeter-Behälter eingefüllt worden war, hatte
einen gesättigten Bereich 115, der aus einem ungesättigten Bereich 112, einer permeablen
Schicht 113 und einer kaum permeablen Schicht 114 bestand, wie bei Erdreich in der
Umgebung. Die Anfangskonzentrationen der organischen Verbindungen in dem Erdreich
waren die folgenden: TCE: 5 ppm; Toluol: 100 ppm; Phenol: 100 ppm und Vinylfuorid:
1 ppm. Das Pumpwasser wurde mit einer Rate von 1 m³/Tag im Kreislauf geführt. Der
obere Teil des Lysimeter-Behälters wurde verschlossen und luftdicht mit einem Harz
versiegelt. Der Stamm YMCT-001 wurde in das Erdreich über eine Mikroorganismen-
Zufuhrvorrichtung 127 über ein Zufuhrrohr 128 injiziert, so daß die Konzentration an
Bakterienzellen 10⁸ cfu pro 1 ml Erdreich war. Das Grundwasser wurde mit einer Pumpe
129 über ein Zufürrohr 130 umgepumpt und strömte innerhalb des Pumpwasser-Zirkula
tionssystems 126. Aktivkohle wurde nicht in den Aktivkohle-Adsorptionsturm 131 gefüllt,
und eine organische Substanz wie Glukose wurde in dieser Ausführungsform über die
Zufuhrvorrichtung 132 nicht zugeführt. Das Erdreich wurde bei einer Temperatur von 15°C
gehalten. Die Konzentration jeder organischen Verbindung, die in dem Grundwasser
enthalten war, das durch das Erdreich strömte, wurde gemessen. Die Ergebnisse sind in
Fig. 18 gezeigt.
Es ist aus Fig. 18 ersichtlich, daß alle organischen Verbindungen, die in verschiedenen
Arten in dem Grundwasser enthalten waren, in dieser Ausführungsform vollständig und
stabil zersetzt werden konnten.
Erdreich, das durch verschiedene Arten organischer Verbindungen kontaminiert war,
wurde in einen Lysimeter-Behälter mit den Dimensionen 400 cm × 400 cm × 800 cm
gefüllt. Reines Untergrundwasser wurde mit einer Rate von 0,01 m³/Tag umgepumpt und
im Kreislauf geführt. Das Erdreich, das in den Lysimeter-Behälter gefüllt worden war,
hatte einen gesättigten Bereich 115, der aus einem ungesättigten Bereich 112, einer
permeablen Schicht 113 und einer kaum permeablen Schicht 114 bestand, wie sie in
Erdreich in der Umwelt vorkommt. Die Anfangskonzentrationen der organischen Ver
bindungen im Erdreich waren die folgenden: TCE: 5 ppm; Toluol: 100 ppm; Phenol: 100
ppm und Vinylfuorid: 1 ppm. Der obere Teil des Lysimeter-Behälters wurde geschlossen
und luftdicht mit einem Harz versiegelt.
Ein Zylinder 133, in den eine poröse Keramik-Substanz mit einem Teilchendurchmesser
von etwa 5 mm enthalten war, die als Träger für den Stamm YMCT-001 diente, wurde
in dem Erdreich vergraben. Der Zustand des eingegrabenen Materials ist in Fig. 19
gezeigt. Die Konzentration jeder organischen Verbindung, die in dem Grundwasser
enthalten war, das durch das Erdreich strömte, wurde gemessen. Die erhaltenen Ergeb
nisse sind in Fig. 20 gezeigt.
Es ergibt sich aus Fig. 20, daß alle organischen Verbindungen der verschiedenen Typen,
die in dem Grundwasser enthalten waren, in dieser Ausführungsform vollständig und in
stabiler Weise zersetzt werden konnten. Das Erdreich wurde bei einer Temperatur von
15°C gehalten.
Erdreich, das mit verschiedenen Arten organischer Verbindungen kontaminiert war, wurde
in einen Lysimeter-Behälter gefüllt, der die Dimensionen 400 cm × 400 cm × 800 cm
aufwies. Es wurde ein Reinigungssystem 134 installiert, wie es in Fig. 21 gezeigt ist.
Die Anfangskonzentration der organischen Verbindungen in dem Erdreich waren wie
folgt TCE: 5 ppm; Toluol: 100 ppm; Phenol: 100 ppm; Vinylfuorid: 1 ppm. Der Stamm
YMCT-001 wurde in das Erdreich aus einer Mikroorganismen-Zufuhrvorrichtung 135
durch ein Zufuhrrohr 136 und ein Einfüllrohr 137 injiziert, so daß die Konzentration an
Bakterienzellen 10⁸ cfu pro 1 ml Erdreich betrug. Eine organische Substanz wie Glucose
wurde über die Zufuhrvorrichtung 138 nicht zugesetzt.
Nach Injizieren des Stamms YMCT-001 in das Erdreich wurde der obere Teil des Lysi
meter-Behälters verschlossen und luftdicht mit einem Harz versiegelt. Proben des Erd
reichs wurden im Verlauf der Zeit abgezogen und darin die Konzentration jeder der in
dem Erdreich enthaltenen organischen Verbindungen gemessen. Die Ergebnisse sind in
Fig. 22 gezeigt. Die Temperatur des Erdreichs wurde bei 15°C gehalten.
Es ergibt sich aus Fig. 22, daß alle organischen Verbindungen der verschiedenen Typen,
die in dem Erdreich enthalten waren, in dieser Ausführungsform vollständig zersetzt
werden konnten.
Wie oben beschrieben, können nach dem Verfahren zum Zersetzen organischer Ver
bindungen gemäß der vorliegenden Erfindung die organischen Verbindungen in sicherer
und effizienter Weise unter Verwendung der Mikroorganismen zersetzt werden, die ein
Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweisen und die aus der kon
taminierten Umgebung isoliert werden. Die Mikroorganismen weisen Toleranz gegenüber
organischen Verbindungen auf und benötigen keinen Zusatz, keine induzierende Substanz
oder liefern keine für die Umgebung gefährlichen mutagenisierten Bakterien. Daher kann
das kontaminierte Erdreich oder das kontaminierte Grundwasser in situ wieder in den
Ausgangszustand zurückgeführt werden, ohne daß dabei eine Sekundärkontamination
hervorgerufen wird. Da die Mikroorganismen selbst von der kontaminierten Umgebung
abgeleitet bzw. aus dieser entnommen werden, besteht keine Möglichkeit, daß der Mi
kroorganismus eine Sekundärkontamination hervorruft.
Die Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen gemäß der Erfindung ist so
aufgebaut, daß die organischen Verbindungen durch die Mikroorganismen zersetzt
werden, die ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweisen und die
aus der kontaminierten Umgebung isoliert werden. Die Mikroorganismen weisen Toleranz
gegenüber organischen Verbindungen auf. So können die organischen Verbindungen sicher
und wirksam zersetzt werden, ohne daß die Mikroorganismen hierzu den Zusatz eines
Additivs oder einer induzierenden Substanz benötigen und ohne daß für die Umgebung
gefährliche mutagenisierte Bakterien freigesetzt werden. Dadurch kann das kontaminierte
Erdreich oder das kontaminierte Grundwasser in den ursprünglichen Zustand zurück
überführt werden, ohne daß eine Sekundär-Kontamination hervorgerufen wird. Da der
Mikroorganismus selbst aus der kontaminierten Umgebung abgeleitet bzw. entnommen ist,
besteht keine Möglichkeit, daß der Mikroorganismus eine Sekundär-Kontamination
hervorruft.
Nach den Verfahren zum Isolieren von Mikroorganismen gemäß der vorliegenden Erfin
dung können die Mikroorganismen, die bei dem biologischen Abbau organischer Ver
bindungen wirksam sind, effizient isoliert werden.
Darüber hinaus zersetzt der neue Mikroorganismus gemäß der vorliegenden Erfindung in
effizienter Weise verschiedene Arten organischer Verbindungen, ohne daß er den Zusatz
weiterer Additive oder induzierender Substanzen benötigt, die gefährlich für die Umwelt
sein könnten. Daher kann eine praktisch anwendbare Technik zur Wiederherstellung der
Umwelt geschaffen werden.
Claims (56)
1. Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen, umfassend die Schritte, daß man
- - einen Mikroorganismus, der aus der Umgebung entnommen ist, die mit einer ersten organischen Verbindung kontaminiert ist, oder eine Probe, die mit der Umgebung in Kontakt steht und ein Vermögen zum Zersetzen organischer Ver bindungen aufweist, mit der ersten und/oder einer zweiten organischen Verbindung in Kontakt bringt; und
- - die erste und/oder die zweite organische Verbindung mit dem Mikroorganismus zersetzt.
2. Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen, das die Schritte umfaßt, daß man
- - einen Mikroorganismus aus der Umgebung gewinnt, die mit einer ersten organi schen Verbindung kontaminiert ist, oder eine mit der Umgebung in Kontakt stehende Probe gewinnt;
- - den gewonnen Mikroorganismus kultiviert, wobei seine Toleranz gegenüber organischen Verbindungen als Index verwendet wird;
- - den kultivierten Mikroorganismus selektiert;
- - den selektierten Mikroorganismus unter Berücksichtigung seiner Fähigkeit zum Zersetzen organischer Verbindungen als Index erneut selektiert;
- - den erneut selektierten Mikroorganismus mit der ersten organischen Verbindung und/oder mit einer zweiten organischen Verbindung in Kontakt bringt; und
- - die erste und/oder die zweite organische Verbindung mittels des Mikroorganismus zersetzt.
3. Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen, das die Schritte umfaßt, daß man
- - einen Mikroorganismus aus der Umgebung gewinnt, die mit einer ersten organi schen Verbindung kontaminiert ist, oder eine mit der Umgebung in Kontakt stehende Probe gewinnt;
- - den gewonnen Mikroorganismus unter Bedingungen der Existenz der ersten organischen Verbindung kultiviert, wie sie in der Umgebung oder bei der Probe vorliegen, die mit der Umgebung in Kontakt steht;
- - den kultivierten Mikroorganismus selektiert;
- - den selektierten Mikroorganismus unter Berücksichtigung seiner Fähigkeit zum Zersetzen organischer Verbindungen als Index erneut selektiert;
- - den erneut selektierten Mikroorganismus mit der ersten organischen Verbindung und/oder mit einer zweiten organischen Verbindung in Kontakt bringt; und
- - die erste und/oder die zweite organische Verbindung mittels des Mikroorganismus zersetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, worin der Mikroorganismus ein Mikroor
ganismus ist, der mit den organischen Verbindungen als Kohlenstoff-Quelle gezüchtet
werden kann.
5. Verfahren nach Anspruch 4, worin die organischen Verbindungen halogenierte Kohlen
wasserstoffe und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin der Mikroorganismus wenigstens
ein Mikroorganismus ist, der gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Komagatella,
Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacterium oder Terrabacter.
8. Verfahren nach Anspruch 7, worin der Mikroorganismus ein Bakterium ist, das zur Art
Komagatella brevis gehört.
9. Verfahren nach Anspruch 8, worin das Bakterium der Art Komagatella brevis der
Stamm YMCT-001 ist, bevorzugt der Stamm, der unter der Hinterlegungs-Nr. FERM BP-
5282 hinterlegt wurde.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, worin die erste organische Verbindung
ein halogenierter Kohlenwasserstoff und/oder aromatischer Kohlenwasserstoff ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, worin die zweite organische Ver
bindung ein halogenierter Kohlenwasserstoff und/oder aromatischer Kohlenwasserstoff ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, worin der Schritt des In-Kontakt-
Bringens des Mikroorganismus mit der ersten und/oder der zweiten organischen Ver
bindung durchgeführt wird in der mit der organischen Verbindung kontaminierten Umge
bung.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, worin der Schritt des Kultivierens
durchgeführt wird unter solchen Bedingungen, daß die Konzentration der organischen
Verbindung(en) in der Gasphase 50 bis 10.000 ppm wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, worin der Schritt des Kultivierens
unter Verwendung eines festen Kulturmediums unter solchen Bedingungen durchgeführt
wird, daß die Konzentration der organischen Verbindung(en) in der Gasphase 50 bis
10.000 ppm wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, worin der Schritt des Kultivierens
durchgeführt wird unter Bedingungen einer Temperatur von 277 bis 313 K, eines pH-
Wertes von 6,0 bis 8,5 und einer Sauerstoffkonzentration, die unter einem Sauerstoff-
Partialdruck von 0,2 bis 21% gesättigt ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, worin der erneute Selektionsschritt
durchgeführt wird unter solchen Bedingungen, daß die Gasphasen-Konzentration der
organischen Verbindung(en) 50 bis 10.000 ppm wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, worin der erneute Selektionsschritt
durchgeführt wird unter Verwendung eines flüssigen Kulturmediums unter solchen
Bedingungen, daß die Konzentration der organischen Verbindung(en) in der flüssigen
Phase nicht weniger als 500 ppm wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, worin der erneute Selektionsschritt
durchgeführt wird unter Bedingungen einer Temperatur von 277 bis 313 K, eines pH-
Wertes von 6,0 bis 8,5 und einer Sauerstoffkonzentration, die unter einem Sauerstoff-
Partialdruck von 0,2 bis 21% gesättigt ist.
21. Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, umfassend
- - eine Einrichtung zum Halten eines Mikroorganismus, der aus der Umgebung abgeleitet bzw. entnommen ist, die mit einer ersten organischen Verbindung kontaminiert ist, oder einer Probe, die mit der Umgebung in Kontakt steht und ein Vermögen zum Zersetzen organischer Verbindungen aufweist; und
- - eine Einrichtung zum In-Kontakt-Bringen des Mikroorganismus, der von der Vorrichtung zum Halten gehalten wird, mit der ersten und/oder einer zweiten organischen Verbindung.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, worin der Mikroorganismus mit organischen Ver
bindungen als Kohlenstoff-Quelle gezüchtet werden kann.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, worin die organischen Verbindungen halogenierte
Kohlenwasserstoffe und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, worin der Mikroorganismus
wenigstens ein Mikroorganismus ist, der gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Komagatella, Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacterium oder
Terrabacter.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, worin der Mikroorganismus ein Bakterium ist, das zur
Art Komagatella brevis gehört.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, worin das Bakterium der Art Komagatella brevis der
Stamm YMCT-001 ist, bevorzugt der Stamm, der unter der Hinterlegungs-Nr. FERM BP-
5282 hinterlegt wurde.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 27, worin die erste organische Ver
bindung ein halogenierter Kohlenwasserstoff und/oder aromatischer Kohlenwasserstoff ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 27, worin die zweite organische Ver
bindung ein halogenierter Kohlenwasserstoff und/oder aromatischer Kohlenwasserstoff ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3, 3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
32. Vorrichtung nach Anspruch 21, worin die Einrichtung zum Halten des Mikroorganis
mus eine Einrichtung ist, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus einer hydropho
ben porösen Membran, einem Tank, einem Filter und einem durchlässigen Zylinder.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 30, worin die Einrichtung zum Halten
des Mikroorganismus in die Umgebung eingesetzt wird.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 33, worin die Einrichtung zum Halten
des Mikroorganismus unter bestimmten Bedingungen gehalten wird.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 34, worin die Einrichtung zum Halten
des Mikroorganismus gehalten wird unter Bedingungen einer Temperatur von 277 bis 313
K, eines pH-Wertes von 6,0 bis 8,5 und einer Sauerstoffkonzentration, die unter einem
Sauerstoff-Partialdruck von 0,2 bis 21% gesättigt ist.
36. Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus, das die Schritte umfaßt, daß man
- - einen Mikroorganismus aus der Umgebung, die mit organischen Verbindungen kontaminiert ist, oder einer Probe, die mit der Umgebung in Kontakt steht, ge winnt;
- - den gewonnen Mikroorganismus in der Weise kultiviert, daß seine Toleranz gegenüber organischen Verbindungen als Index verwendet wird;
- - den kultivierten Mikroorganismus selektiert; und
- - den selektierten Mikroorganismus unter Berücksichtigung seiner Fähigkeit zum Zersetzen organischer Verbindungen als Index erneut selektiert.
37. Verfahren zum Isolieren eines Mikroorganismus, das die Schritte umfaßt, daß man
- - einen Mikroorganismus aus der Umgebung, die mit organischen Verbindungen kontaminiert ist, oder einer Probe, die mit der Umgebung in Kontakt steht, ge winnt;
- - den gewonnen Mikroorganismus unter der Bedingung des Vorhandenseins der organischen Verbindung kultiviert;
- - den kultivierten Mikroorganismus selektiert; und
- - den selektierten Mikroorganismus unter Berücksichtigung seiner Fähigkeit zum Zersetzen organischer Verbindungen als Index erneut selektiert.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 oder 37, worin der Mikroorganismus ein
Mikroorganismus ist, der mit den organischen Verbindungen als Kohlenstoff-Quelle
gezüchtet werden kann.
39. Verfahren nach Anspruch 38, worin die organischen Verbindungen halogenierte
Kohlenwasserstoffe und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe sind.
40. Verfahren nach Anspruch 39, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
41. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 40, worin der Mikroorganismus wenig
stens ein Mikroorganismus ist, der gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Komagatel
la, Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacterium oder Terrabac
ter.
42. Verfahren nach Anspruch 41, worin der Mikroorganismus ein Bakterium ist, das zur
Art Komagatella brevis gehört.
43. Verfahren nach Anspruch 42, worin das Bakterium der Art Komagatella brevis der
Stamm YMCT-001 ist, bevorzugt der Stamm, der unter der Hinterlegungs-Nr. FERM BP-
5282 hinterlegt wurde.
44. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 43, worin die organische Verbindung ein
halogenierter Kohlenwasserstoff und/oder aromatischer Kohlenwasserstoff ist.
45. Verfahren nach Anspruch 44, worin der/die halogenierte(n) Kohlenwasserstoff(e)
wenigstens eine Verbindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus
Trichlorethylen, cis-Dichlorethylen, trans-Dichlorethylen, 1,1-Dichlorethylen, Tetrachlor
ethylen, Dichlorethan, Trichlorethan, Tetrachlorethan, Vinylchlorid, Kohlenstofftetra
chlorid, Vinylfluorid, Vinylbromid, 3,3,3-Trifluor-2-propen, 2,3-Dichlorhexafluor-2-bu
ten und/oder worin der/die aromatische(n) Kohlenwasserstoff(e) wenigstens eine Ver
bindung ist/sind, die gewählt ist aus der Gruppe, die besteht aus Dichlorbenzol, Trichlor
benzol, Brombenzol, 1-Bromnaphthalin und polychloriertem Biphenyl.
46. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 45, worin der Schritt des Kultivierens
durchgeführt wird unter solchen Bedingungen, daß die Konzentration der organischen
Verbindung(en) in der Gasphase 50 bis 10.000 ppm wird.
47. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 45, worin der Schritt des Kultivierens
unter Verwendung eines festen Kulturmediums unter solchen Bedingungen durchgeführt
wird, daß die Konzentration der organischen Verbindung(en) in der Gasphase 50 bis
10.000 ppm wird.
48. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 45, worin der Schritt des Kultivierens
durchgeführt wird unter Bedingungen einer Temperatur von 277 bis 313 K, eines pH-
Wertes von 6,0 bis 8,5 und einer Sauerstoffkonzentration, die unter einem Sauerstoff-
Partialdruck von 0,2 bis 21% gesättigt ist.
49. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 48, worin der erneute Selektionsschritt
durchgeführt wird unter solchen Bedingungen, daß die Gasphasen-Konzentration der
organischen Verbindung(en) 50 bis 10.000 ppm wird.
50. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 49, worin der erneute Selektionsschritt
durchgeführt wird unter Verwendung eines flüssigen Kulturmediums unter solchen
Bedingungen, daß die Konzentration der organischen Verbindung(en) in der flüssigen
Phase nicht weniger als 500 ppm wird.
51. Verfahren nach einem der Ansprüche 36 bis 48, worin der erneute Selektionsschritt
durchgeführt wird unter Bedingungen einer Temperatur von 277 bis 313 K, eines pH-
Wertes von 6,0 bis 8,5 und einer Sauerstoffkonzentration, die unter einem Sauerstoff-
Partialdruck von 0,2 bis 21% gesättigt ist.
52. Neuer Mikroorganismus, der isoliert ist und ein Vermögen zum Zersetzen organischer
Verbindungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß er zu den Genus Komagatella,
Arthrobacter, Brevibacter, Clavibacter, Mycobacterium, Renibacterium oder Terrabacter
gehört.
53. Neuer Mikroorganismus nach Anspruch 52, kultiviert in Gegenwart einer oder
mehrerer organischer Verbindung(en).
54. Neuer Mikroorganismus nach Anspruch 52 oder 53, wobei der Mikroorganismus ein
Bakterium ist, das zur Art Komagatella brevis gehört.
55. Neuer Mikroorganismus nach einem der Ansprüche 52 bis 54, worin der Mikroorga
nismus der Art Komagatella brevis der Stamm YMCT-001 ist, bevorzugt der Stamm, der
unter der Hinterlegungs-Nr. FERM BP-5282 hinterlegt wurde.
56. Neuer Mikroorganismus, der isoliert wurde und in der Weise identifiziert wurde, daß
er alle charakteristischen Identifikations-Merkmale des Mikroorganismus mit der Hinter
legungs-Nummer YMCT-001 (FERM PB-5282) aufweist.
Applications Claiming Priority (2)
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DE19647847A Expired - Fee Related DE19647847B4 (de) | 1995-11-20 | 1996-11-19 | Verfahren zum Zersetzen organischer Verbindungen, Vorrichtung zum Zersetzen organischer Verbindungen, Verfahren zum Isolieren von Mikroorganismen der Art Komagatella brevis und neuer Mikroorganismus der Art Komagatella brevis |
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