DE69732346T2 - Drehratenmessung und faseroptische Kreisel - Google Patents

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  • Die Erfindung betrifft das Messen von Drehgeschwindigkeiten und Lichtleitergyroskope. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf Einrichtungen und Verfahren zum Beseitigen des Abweichungsproblems, das durch elektronisches Übersprechen in einem Lichtleitergyroskop auftritt, in dem Stufen-Übermodulation verwendet wird.
  • Das Sagnac-Interferometer ist ein Instrument zum Bestimmen von Drehungen durch das Messen einer nichtreziproken Phasendifferenz, die zwischen zwei sich gegenläufig ausbreitenden Lichtstrahlen erzeugt wird. Es umfasst generell eine Lichtquelle, beispielsweise einen Laser, einen optischen Wellenleiter, der durch einige Spiegel oder eine Anzahl Windungen eines Lichtleiters bestimmt ist, einen Strahlteiler und -zusammenführer, einen Detektor und einen Signalprozessor.
  • In einem Interferometer breiten sich die aus dem Strahlteiler austretenden Wellen auf einem einzigen optischen Weg gegenläufig aus. Der Wellenleiter ist "reziprok". D. h., jegliche Störung des optischen Wegs beeinflusst die sich gegenläufig ausbreitenden Strahlen in gleicher Weise. Dabei erfahren die sich gegenläufig ausbreitenden Strahlen diese Störungen nicht notwendig zur gleichen Zeit oder in der gleichen Richtung. Zeitveränderliche Störungen kann man beobachten, wenn das Zeitintervall gleich der Ausbreitungszeit des Lichts durch den optischen Wellenleiter ist. Dagegen beeinflussen "nichtreziproke" Störungen die sich gegenläufig ausbreitenden Strahlen in unterschiedlicher Weise und abhängig von der Ausbreitungsrichtung. Derartige nichtreziproke Störungen werden von physikalischen Effekten verursacht, die die Symmetrie des optischen Mediums durchbrechen, in dem sich die beiden Strahlen ausbreiten.
  • Recht gut bekannt sind zwei nichtreziproke Effekte. Der Faradayeffekt oder kolineare magnetooptische Effekt tritt auf, wenn ein Magnetfeld eine bevorzugte Spinausrichtung der Elektronen in einem optischen Material erzeugt. Dagegen tritt der Sagnaceffekt oder relativistische Trägheitseffekt auf, falls eine Drehung des Interferometers bezüglich eines Inertialsystems die Symmetrie der Ausbreitungszeit durchbricht. Der letztgenannte Effekt stellt das Funktionsprinzip des Ringgyroskops dar.
  • Das gemessene oder erfasste Ausgangssignal eines Gyroskops ist ein Strahl, der nach einem vollständigen Durchlauf der Gyroskopschleife "zusammengeführt" wird (d. h. ein zusammengesetzter Strahl, der aus den beiden gegenläufigen Strahlen gebildet wird). Die Drehgeschwindigkeit um die empfindliche Achse ist proportional zur Phasenverschiebung, die zwischen den gegenläufigen Strahlen auftritt. Damit ist eine exakte Messung der Phasenverschiebung unerlässlich.
  • 1 zeigt eine Kurve des bekannten Zusammenhangs zwischen der Intensität (oder der Leistung, eine Funktion des Quadrats des elektrischen Felds) des erfassten Strahls, den die Lichtleiterspule ausgibt, und der Phasendifferenz, die nach dem vollständigen Schleifendurchlauf zwischen den zwei gegenläufigen Strahlen auftritt. In der Abbildung ist eine Intensität dargestellt, die proportional zum Cosinus der Phasendifferenz Δϕ zwischen den Strahlen ist. Eine solche Phasendifferenz stellt ein Maß für die nichtreziproke Störung beispielsweise durch eine Drehung dar. In 1 ist ein Gleichpegel dargestellt. Dieser Gleichpegel entspricht dem halben (mittleren) Intensitätspegel.
  • Eine bekannte Folge der Form des Überlagerungsmusters besteht darin, dass bei Erfassung einer kleinen Phasendifferenz oder eines kleinen Phasenunterschieds zu ±nπ, wobei n eine ganze Zahl ist (entsprechend einer relativ geringen Drehgeschwindigkeit), die Intensität des abgegebenen Strahls relativ unempfindlich auf Phasenabweichungen oder Fehler ist, da sich die gemessene Phasendifferenz im Bereich eines Maximums oder Minimums des ausgegebenen Überlagerungsmusters befindet. Diese Erscheinung ist bei 10, 12, 12', 14 und 14' des Überlagerungsmusters dargestellt. Diese Stellen entsprechen Phasenverschiebungen in den Bereichen ϕ = 0, +π, –π, +2π und –2π im Bogenmaß. Die bloße Intensität liefert jedoch keine Angaben zum Sinn bzw. zur Richtung der Drehgeschwindigkeit.
  • Aus den genannten Gründen wird gewöhnlich ein geeignet erzeugter Phasenversatz jedem der gegenläufigen Strahlen überlagert, d. h. ein Strahl wird periodisch in der Phase verzögert und der andere Strahl vorverlagert, wenn sich die beiden Strahlen in der Sensorspule ausbreiten. Der Versatz der Phasenverschiebung, auch als "nichtreziproke Nullverschiebung" bekannt, erhöht die Empfindlichkeit der Intensitätsmessung für Phasendifferenzen durch das Verschieben des Arbeitspunktes in einen Bereich, der durch eine größere Empfindlichkeit auf eine Phasenabweichung ∊ gekennzeichnet ist, die das Vorhandensein einer Drehung anzeigt. Auf diese Weise wird die am Photodetektor beobachtete Änderung der Lichtintensität ΔI (oder der Leistung ΔP) für eine gegebene nichtreziproke Phasenstörung ∊ verstärkt.
  • Durch das Verstärken des Intensitätseffekts aufgrund des Vorhandenseins einer gegebenen Phasenstörung ∊ erhält man entsprechende Zuwächse bei der Empfindlichkeit des Photodetektor-Ausgangssignals für Phasenstörungen. Dies kann man in eine vereinfachte Ausgabeelektronik und eine verbesserte Genauigkeit umsetzen. Eine derartige Ausgabeelektronik enthält üblicherweise eine Differenzierschaltung, die die Intensitätswerte der Arbeitspunkte vergleicht, die der elektrooptische Modulator (häufig ein integrierter optischer Mehrzweckchip oder "MIOC", MIOC = Multifunction Integrated Optical Chip) während einer Schleifendurchlaufzeit τ zyklisch durchläuft. Derzeit besteht der Versatz bei Lichtleiter-Gyroskopen in der Regel aus periodischen Modulationskurven, beispielsweise einer Rechteckkurve, die mit einer Periode von 2τ zwischen ±π/2 umgeschaltet wird, wobei τ die Durchlaufzeit des Lichts durch die Lichtleiterspule ist.
  • Die herkömmliche Rechteckmodulation, siehe nochmals 1, besteht im zyklischen Umschalten der Ausgangsintensitätskurve zwischen den Arbeitspunkten 16 und 16'. Beide Punkte 16 und 16' (±π/2 Rechteckmodulation) liegen an einem Wendepunkt des Intensitäts-Überlagerungsmusters, an dem eine geringe nichtreziproke Störung ∊ der Phasendifferenz Δϕ zu einer größtmöglichen und im Wesentlichen linearen erfassbaren Veränderung ΔI (ΔP) der optischen Intensität (Leistung) führt, die ausgegeben wird. Durch einen Wechsel des Versatzes, der zwischen zwei verschiedenen Arbeitspunkten zugefügt wird, kann das System das Vorzeichen von ∊ und damit die Drehrichtung erkennen. (Wahlweise kann man das gleiche Ergebnis mit einer Modulation von ±3π/2 erhalten. Dies ist durch die Punkte 18 und 18' der Kurve in 1 dargestellt.) Zusätzlich zur Phasenmodulation wird das Ausgangssignal des Interferometers in der Regel einer "Phasennullung" unterzogen. Dabei wird über einen negativen Rückführmechanismus eine zusätzliche Phasenverschiebung eingeführt, die die Phasenverschiebung aufgrund des nichtreziproken (Sagnac)-Effekts ausgleicht. Zu diesem Zweck erzeugt man normalerweise eine Phasenrampe (entweder analog oder digital), deren Steigung proportional zur gemessenen Phasendifferenz ist. Üblicherweise liefert eine Rampe, die den Bereich zwischen 0 und 2π im Bogenmaß überdeckt, die auslöschende Phasenverschiebung, da die erforderliche Verschiebung aufgrund von Spannungsbeschränkungen nicht unbegrenzt erhöht werden kann. Ein "Zurücksetzen" um 2π beeinflusst aufgrund der beschriebenen Cosinusfunktion das Gyroskop-Interferometer nicht, das Modulo 2π arbeitet.
  • Ein Hauptanwendungsgebiet von Trägheitssystemen ist das Bestimmen des Kur ses von Fahrzeugen. Eine derartige Bestimmung hängt von der Güte der Systemsensoren einschließlich der Gyroskope ab. Sie wird auch von der Art und dem Umfang des Rauschens in den Gyroskop-Ausgangssignalen beeinflusst. Insbesondere die Fähigkeit des Gyroskops, Trägheits-Winkelgeschwindigkeiten exakt zu messen, stellt einen Schlüssel zur genauen Kursermittlung dar.
  • Die Rauscheigenschaften der Ausgangssignale fortschrittlicher Gyroskope (z. B. die mit einem Laser und einer Lichtleiteroptik aufgebauten Gyroskope) enthalten eine statistische "Winkel-Zufallsbewegungs-Charakteristik". Die Winkelzufallsbewegung wird durch weißes Rauschen (d. h. Rauschen, dessen spektrale Energiedichte (PSD, PSD = Power Spectral Density) "eben" ist, also frequenzunabhängig) der Winkelgeschwindigkeit verursacht. Jede Beobachtung einer Variablen (z. B. des Winkelgeschwindigkeits-Ausgangssignals eines Lichtleiter-Gyroskops), die mit weißen Rauschen behaftet ist, ist von allen anderen statistisch unabhängig. Der Mittelwert zahlreicher derartiger Beobachtungen konvergiert allmählich gegen den tatsächlichen Wert. Die Unsicherheit bei der Mittelwertmessung ist indirekt proportional der Quadratwurzel der Mittelungszeit. Damit ist die Unsicherheit bei der Winkelgeschwindigkeitsmessung gegeben durch
  • Figure 00040001
  • Dabei ist:
    σ • / Θ die Standardabweichung der Winkelgeschwindigkeitsmessung;
    RW der Zufallsbewegungskoeffizient; und
    T die Mittelungszeit.
  • Normalerweise hängt die Anfangsgenauigkeit des Kurses eines Trägheitssystems von der Genauigkeit ab, mit der man die Drehgeschwindigkeit der Erde messen kann. Die Kursunsicherheit ist proportional zur angegebenen Unsicherheit bei der Winkelgeschwindigkeitsmessung. Da die Mittelungszeiten in der Regel kurz sind (üblicherweise 4 Minuten), ist es kritisch, den Zufallsbewegungskoeffizienten klein zu halten. Zudem verschlechtert nach dem Ermitteln des Kurses die Drift der integrierten Lagewinkel die Leistungsfähigkeit des Trägheitssystems. Ein Winkelzufallsbewegungsvorgang wie besprochen führt zu einem Winkelfehler, der statistisch mit der Quadratwurzel der Zeit wächst. Damit gilt: σΘ = RW√T
  • Dabei ist:
    σΘ die Standarddauer des Lagefehlers;
    RW der Zufallsbewegungskoeffizient; und
    T die Betriebszeit.
  • Wiederum ist ein kleiner Zufallsbewegungskoeffizient unerlässlich.
  • 2 zeigt eine Kurve (nicht maßstäblich), die den Zusammenhang darstellt, der zwischen der Zufallsbewegung (Kurve 20) und der Lichtquellen-Spitzenleistung in einem Lichtleiter-Gyroskop besteht. Das weiße Rauschen im Ausgangssignal eines Lichtleiter-Gyroskops kann verschiedene Ursachen haben. Elektronikrauschen (sowohl Dunkelstromrauschen als auch Johnsonrauschen bzw. thermisches Rauschen), Schrotrauschen und Überlagerungen oder synonym Rauschen mit relativer Intensität können allesamt dazu beitragen. Der Beitrag des elektronischen Rauschens zur Gyroskopzufallsbewegung ist umgekehrt proportional zur Spitzenleistung. Der Beitrag des Schrotrauschens zur Gyroskopzufallsbewegung ist umgekehrt proportional zur Quadratwurzel aus der Spitzenleistung. Der Abbildung kann man auch entnehmen, dass der Beitrag des Überlagerungsrauschens (Kurve 22) unabhängig von der Spitzenleistung ist und dadurch den Umfang begrenzt, in dem sich die Gyroskopzufallsbewegung durch eine Vergrößerung reduzieren lässt. Im Gegensatz dazu kann eine Zunahme der Spitzenleistung innerhalb eines bestimmten Bereichs das Elektronikrauschen (Kurve 24) und das Schrotrauschen (Kurve 26) verringern. Außerhalb dieses Bereichs führt eine erhöhte Leistung nicht zu einem besseren Verhalten der Zufallsbewegung.
  • Das relative Gewicht des Überlagerungsrauschens nimmt mit der Lichtquellenleistung zu Superlumineszenzdioden liefern ungefähr 0,5 Milliwatt Spitzenleistung. Mit seltenen Erden datierte Quellen liegen üblicherweise im Bereich von 10 Milliwatt. Der Beitrag des Überlagerungsrauschens zur Zufallsbewegung, siehe 2, stellt einen Bruchteil des Beitrags des Schrotrauschens dar. Dieses ist selbst ein Teil des Elektronikrauschens, falls eine Quelle mit geringer Leistung verwendet wird, beispielsweise eine Superlumineszenzdiode. Mit steigender Leistung der Lichtquelle dominiert schließlich der Beitrag des Schrotrauschens das Rauschverhalten des Gyroskops.
  • Das US-Patent 5,530,545 (George A. Pavlath) mit dem Titel "Method For Reducing Random Walk in Fiber Optic Gyroscopes" behandelt das genannte Problem. Das obige Patent, das der Anmelder dieser Patentschrift innehat, offenbart ein Verfahren, das auf einem künstlichen Übermodulations-Versatz der Strahlen beruht, die sich in der Gyroskop-Sensorspule gegenläufig ausbreiten. Es wird beispielsweise gelehrt, dass durch das Versetzen der Gyroskop-Ausgangssignalkurve in 1 zwischen den Punkten 28 und 28' und nicht zwischen den herkömmlichen ±π/2-Arbeitspunkten 16 und 16' oder wahlweise zwischen den ±3π/2-Arbeitspunkten 18 und 18', der Beitrag des Überlagerungsrauschens (oder synonym des Rauschens mit relativer Intensität) zur Zufallsbewegung mit zunehmender Leistung der Lichtquelle kleiner wird. Durch die Überwindung des früher begrenzenden Effekts dieser Rauschquelle auf die Verringerung der Zufallsbewegung wird der Nutzen von Hochleistungsquellen verstärkt.
  • Sowohl einachsige als auch mehrachsige Gyroskopanordnungen sind von Abweichungsfehlern betroffen, die durch Systemübersprechen entstehen. Es können beispielsweise parasitäre Signale aus dem Digital-Analog-Umsetzer am Ausgang und aus dem Treiberverstärker der Gyroskopregelschleife in den Eingang des Synchrondemodulators koppeln. Zusätzlich kann in einer dreiachsigen Anordnung ein Übersprechen zwischen den Digital-Analog-Umsetzern und Treiberverstärkern eines auf einer Achse messenden Gyroskops und den Synchrondemodulatoren der Gyroskope auftreten, die auf anderen Achsen messen. Liegt der Fall einer vereinfachten dreiachsigen Anordnung vor, die mit einem einzigen Detektor arbeitet, so kann das zusammengesetzte Ausgangssignal dem Übersprechen zwischen den Ausgangssignalen der anderen Achsen ausgesetzt sein.
  • Das Übersprechen stellt ein besonderes Problem dar, wenn eine Stufenmodulation entweder des herkömmlichen Typs (größtmögliche Empfindlichkeit) oder des Übermodulationstyps vorhanden ist. Verwendet man eine Stufenmodulationskurve, beispielsweise eine Rechteckkurve, so ist die entstehende Demodulationsfunktion eine Kopie der Modulationsfunktion. Dies erzeugt im Gyroskopausgangssignal einen resultierenden Abweichungswert, falls zwischen dem Signal zum Ansteuern des Phasenmodulators und dem Eingangssignal des Demodulators eine elektrische Einstreuung bzw. ein Überkoppeln erfolgt.
  • Im US-Patent 5,123,741 mit dem Titel "Fiber Optic Sagnac Interferometer With Digital Phase Ramp Resetting via Conection-Free Demodulator Control" hat Spahlinger eine Lösung für das Übersprechproblem vorgeschlagen, die auf dem Entwurf von Kurven zum Ansteuern des Gyroskop-Phasenmodulators beruht, die zufällige oder korrekturfreie Komponentenfolgen umfassen. Das Verfahren dieses Patents behandelt zwar das Übersprechproblem, beruht jedoch auf einer herkömmlichen Modulation mit größtmöglicher Empfindlichkeit (d. h., ±π/2, ±3π/2) und kann daher nicht an den Vorteilen teilhaben, die Übermodulationstechniken bieten.
  • Ein weiteres Patent des Anmelders, das US-Patent 5,189,488 (Mark et al.) mit dem Titel "Fiber Optic Gyroscope Utilizing Orthogonal Sequences", lehrt die Auswahl deterministischer Modulationsfolgen hinsichtlich der Eigenschaften der zugehörigen primären und sekundären Demodulationsfolgen, damit das elektronische Übersprechen in Lichtleiter-Gyroskopen beseitigt wird. Die dort gelehrten Vorgehensweisen sind jedoch wieder auf herkömmliche Modulationsschemata eingeschränkt. Jede der genannten Vorgehensweisen beruht auf dem Gebrauch herkömmlicher Modulationsverfahren (d. h. Einschränkung auf die Modulation mit ±π/2 oder ±3π/2) bzw. setzt diese voraus. Keines der Verfahren behandelt Übersprechen im Zusammenhang mit Übermodulation. Dadurch gehören diese Vorgehensweisen zu Systemen, denen beschränkte Reduktionsmöglichkeiten für die Zufallsbewegung innewohnen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Messen der Drehgeschwindigkeit mit einem Sagnac-Interferometer einer Bauart bereitgestellt, die umfasst: eine Lichtquelle, einen Koppler, der aus dem Ausgangssignal der Quelle ein Paar Lichtstrahlen erzeugt und die Strahlen in entgegengesetzte Enden einer Sensorspule einleitet, in der sie sich gegenläufig ausbreiten, und der die Strahlen nach dem Durchgang durch die Spule wieder zusammenführt, damit ein Ausgangssignal entsteht, einen Modulator, der den sich gegenläufig ausbreitenden Strahlen eine Reihe künstlicher optischer Phasenverschiebungen überlagert, und einen Demodulator, der aus dem Ausgangssignal die Drehgeschwindigkeitsinformation entnimmt, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
    • a) das Ansteuern des Modulators, damit er den sich gegenläufig ausbreitenden Lichtstrahlen eine Folge von künstlichen Phasenverschiebungen überlagert, wobei die Dauer einer jeden Phasenverschiebung gleich der Durchlaufzeit durch die Sensorspule ist; gekennzeichnet durch:
    • b) das Auswählen der künstlichen Verschiebungen aus Werten von ±aπ/2b und ±(4b – a)π/2b, wobei a eine ungerade natürliche Zahl und b eine natürliche Zahl größer als 1 ist.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform umfasst den Schritt des Ableitens einer Modulo-2π-Abbildung der Werte durch (i) das Unterteilen der Modulo-2π-Abbildung in S Segmente, wobei S eine ganze Zahl gemäß der Beziehung S × Θ = 2πNist, und gilt Θ gleich |aπ/2b|, und N eine natürliche Zahl ist; und (ii) das Zuweisen eines Werts zum Ansteuern des Modulators an jedes der Segmente, so dass jeder Übergang zwischen benachbarten Abbildungssegmenten in einer ersten Winkelrichtung aπ/2b oder –(4b – a)π/2b entspricht und jeder Übergang zwischen benachbarten Abbildungssegmenten in der entgegengesetzten Winkelrichtung –aπ/2b oder (4b – a)π/2b entspricht.
  • Die Abbildung wird nun gemäß einer vorbestimmten Folge durch alle Segmente in einer ersten Richtung durchlaufen und durch alle Segmente in der entgegengesetzten Richtung, damit eine gestufte Kurve erzeugt wird.
  • Anschließend werden primäre und sekundäre Demodulationsfolgen erzeugt, die zu der gestuften Kurve gehören. Die primären und sekundären Demodulationsfolgen werden anhand eines vorbestimmten Kriteriums verglichen, bis Demodulationsfolgen erzeugt werden, bei denen das Kriterium erfüllt ist. Schließlich wird die gestufte Kurve ausgewählt, die zur Demodulationsfolge gehört, die das Kriterium erfüllt.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Sagnac-Interferometer zum Messen der Drehgeschwindigkeit um mindestens eine Achse bereitgestellt, umfassend: einen Phasenmodulator, der eine Folge optischer Phasenverschiebungen mit einer Dauer, die gleich der Sensorspulen-Durchlaufzeit ist, einem Paar Lichtstrahlen mitteilt, die sich innerhalb mindestens einer Sensorspule gegenläufig ausbreiten; und
    eine Vorrichtung, die das mindestens eine Strahlenpaar verknüpft und demoduliert, damit die Drehgeschwindigkeit um die mindestens eine Achse ermittelt wird;
    gekennzeichnet durch:
    einen Generator, der dem Phasenmodulator eine Bitfolge zum Ableiten einer gestuften Kurve liefert, damit eine Folge von künstlichen Phasenverschiebungen überlagert wird, und zwar mit den Werten ±aπ/2b und ±(4b – a)π/2b, wobei a eine ungerade natürliche Zahl und b eine natürliche Zahl größer als 1 ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Modulo-2π-Abbildung zum Erzeugen einer gestuften Kurve für das Ansteuern des Phasenmodula tors eines Lichtleiter-Gyroskops erzeugt, wobei den Strahlen, die sich innerhalb der Gyroskop-Sensorspule gegenläufig ausbreiten, Phasenverschiebungen von ±aπ/2b oder ±(4b – a)π/2b erteilt werden. Dabei ist a eine ungerade natürliche Zahl größer als 1. Die Abbildung umfasst einen geschlossenen Kreis, der in S Segmente unterteilt ist, von denen jedes zu einem Wert der gestuften Kurve gehört. S ist eine ganze Zahl gemäß der Beziehung S × Θ = 2πN, wobei gilt Θ gleich |aπ/2b|, und N eine natürliche Zahl ist. Den Segmenten der Abbildung werden Werte derart zugewiesen, dass jeder Übergang zwischen benachbarten Segmenten in einer ersten Winkelrichtung gleich einem Schritt von aπ/2b oder –(4b – a)π/2b ist, und jeder Übergang zwischen benachbarten Segmenten in der entgegengesetzten Winkelrichtung gleich einem Schritt von –aπ/2b oder (4b – a)π/2b ist.
  • Die Erfindung wird nunmehr zur besseren Darstellung und um zu zeigen, wie sie ausgeführt werden kann, beispielhaft mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
  • Es zeigt:
  • 1 eine Kurve der Intensität (oder Leistung) als Funktion der Phasenverschiebung, und zwar für das Ausgangssignal eines Lichtleiter-Gyroskops, wobei die herkömmliche Rechteckmodulation dargestellt und den Bereichen mit Übermodulation gegenübergestellt ist;
  • 2 eine Kurve des Zusammenhangs zwischen den Komponenten des weißen Rauschens im Ausgangssignal des Lichtleiter-Gyroskops und der Lichtquellen-Spitzenleistung;
  • 3 eine Abbildung zum Erzeugen von Kurven, die dem Ansteuern des Phasenmodulators eines Sagnac-Interferometers gemäß der Erfindung dienen;
  • 4(a) und 4(b) Kurven, die ein Signal zum Ansteuern des Phasenmodulators eines Interferometers darstellen sowie die sich ergebende Folge künstlicher optischer Phasenverschiebungen, die dadurch den Lichtstrahlen erteilt werden, die sich in der Gyroskop-Sensorspule gegenläufig ausbreiten;
  • 5 eine Kurve der Intensität oder Leistung des Ausgangssignals eines Lichtleiter-Gyroskops als Funktion der Phasenverschiebung, um die Korrektur des Skalierungsfaktorfehlers darzustellen, der in Folgen künstlicher Phasenverschiebungen enthalten ist;
  • 6 ein Blockdiagramm eines dreiachsigen Lichtleiter-Sagnac-Interferometers, das dafür ausgelegt ist, eine Modulation zu verwenden, die auf orthogonalen Demodulationsfolgen beruht;
  • 7 ein funktionales Blockdiagramm, das die Implementierung der Modulations vorgänge von Ausführungsformen der Erfindung erläutert; und
  • 8 eine vereinfachte Skizze eines einachsigen Lichtleiter-Sagnac-Interferometers für eine kleinstmögliche Zufallsbewegung.
  • Die bevorzugte Ausführungsform ist auf das Problem des Übersprechens in Lichtleiter-Gyroskopen ausgerichtet, in denen stufenförmige Modulationsfolgen verwendet werden. Derartige Folgen sind insofern vorteilhaft, als sie zu einem verringerten Zufallsbewegungsanteil des Gyroskopausgangssignals führen, und zwar unter das "Minimum", das man beobachtet, wenn Modulationskurven für größtmögliche Detektionsempfindlichkeit (±π/2, ±3π/2) eingesetzt werden. In der Erfindung werden gestufte Übermodulationskurven, und zwar sowohl zufällige als auch deterministische, für die Anwendung im elektrooptischen Phasenmodulator des Gyroskops gewählt, die in den Gyroskop-Ausgangssignalen den Vorteil der Übermodulation bieten, wobei das Übersprechen beseitigt oder wesentlich verringert wird. Die Übermodulationskurven der Erfindung sind im Wesentlichen nicht mit den sich ergebenden Demodulationsfolgen korreliert. Dadurch wird das Gyroskop wirksam gegen Abweichungen durch Modulationssignalaustritte geschützt.
  • Die Ausführungsform liefert ein Verfahren zum Erzeugen von Abbildungen, die man gemäß einem vorbestimmten oder einem zufälligen Muster durchlaufen kann, um Kandidaten für gestufte Übermodulationskurven zu finden. Die Durchlaufungsmuster werden dann geprüft, um sicherzustellen, dass die im Weiteren beschriebenen notwendigen Bedingungen für die Korrelationsfreiheit erfüllt sind. Anschließend werden abhängig von der Art (d. h. deterministisch oder zufällig) der Modulationskurven notwendige Bedingungen untersucht. Das Diagramm kann zufällig, pseudo-zufällig oder deterministisch durchlaufen werden. Ist die Modulationsfolge zufällig oder pseudo-zufällig, so erfolgt die Auslöschung des Ausgangssignalfehlers über der Zeit gemäß der Lehre des US-Patents 5,123,741. Andererseits setzt man nur diejenigen deterministischen Übermodulationsfolgen ein, bei denen die Auslöschung des Ausgangssignalfehlers innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens erfolgt. "Kandidaten" für deterministische Übermodulationsfolgen werden gemäß den Lehren des US-Patents 5,189,488 auf ihre Orthogonalitätseigenschaften "durchleuchtet". Damit lehrt die Erfindung Modulationsfolgen für das künstliche Versetzen der Phasendifferenz zwischen Lichtstrahlen, die sich in einer Gyroskop-Sensorspule gegenläufig ausbreiten, und die ein Gyroskop-Ausgangssignal erzeugen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass (1) eine verringerte Zufallsbewegung auftritt, und (2) eine geringere Empfindlichkeit für die Auswirkungen des unvermeidbaren Systemübersprechens vorhanden ist.
  • I. Das Erzeugen von Übermodulationsfolgen
  • 3 zeigt eine Modulo-2π-Abbildung zum Erzeugen von Kurven, die dem Ansteuern des Phasenmodulators eines Sagnac-Interferometers gemäß der Erfindung dienen. Verwendet man eine Abbildung gemäß 3 und erfüllt man notwendige Bedingungen, die im Weiteren erklärt werden, kann man leicht Kurven sowohl zufälligen als auch deterministischen Ursprungs ableiten, die künstliche Phasenverschiebungen in Übermodulationsbereichen überlagern. Es ist bekannt, dass man mit derartigen Modulationen einem Interferometer-Ausgangssignal eine verbesserte Zufallsbewegungscharakteristik verleihen kann. Verwendet man zudem nur diejenigen deterministischen Kurven, die auch hinreichende Bedingungen erfüllen, so kann man gleichzeitig den wesentlichen Punkt des parasitären Übersprechens in einem Gyroskopsystem angreifen.
  • Die Abbildung ist so beschaffen, siehe 3, dass eine Folge künstlicher Phasenverschiebungen von ±3π/4 und ±5π/4 eingeführt wird. Jede einzelne Phasenverschiebung hat die Dauer einer einzigen Schleifendurchlaufzeit τ. Verbindet man die Skizze in 3 mit der Darstellung des Gyroskop-Ausgangssignals in 1, so bringen die zu erzeugenden Übermodulationsfolgen ein "Umschalten" zwischen den mit 30, 30' und 32, 32' bezeichneten Punkten der Gyroskop-Ausgangssignalkurve mit sich.
  • Die Abbildung in 3 umfasst einen geschlossenen Kreis, der in acht (8) Segmente unterteilt ist. Die Abbildung in 3 ist so gestaltet, dass sie gestufte Kurven zum Ansteuern eines Phasenmodulators erzeugt, damit optische Phasenverschiebungen von ±3π/4 und ±5π/4 den Lichtstrahlen überlagert werden, die sich innerhalb der Sensorspule gegenläufig ausbreiten. Innerhalb eines jeden Segments sind diskrete Werte zum Erzeugen von gestuften Übermodulationskurven gekennzeichnet. Die Abbildung in 3 ist in folgender Weise aufgebaut: jeder Übergang im Gegenuhrzeigersinn (Richtung "A") innerhalb der Abbildung aus einem Segment in das benachbarte Segment bewirkt einen Zahlenunterschied von +3π/4 oder –5π/4, wogegen jeder Übergang im Uhrzeigersinn (Richtung "B") einen Zahlenunterschied von –3π/4 oder +5π/4 erzeugt. Physikalisch entsprechen die Differenzen oder Stufen zwischen benachbarten Segmenten Phasenverschiebungen, die durch Änderungen in den Werten der gestuften Übermodulationskurven erzeugt werden. Jeder Übergang erfolgt nach einer vollständigen Schleifendurchlaufzeit τ.
  • Beim Durchlaufen der Segmente der Abbildung im Gegenuhrzeigersinn (d. h. in der Richtung A) werden nacheinander Werte der Übermodulationskurve von 0, 3π/4, 3π/2, π/4, π, 7π/4, π/2 und 5π/4 erzeugt, wobei der letzte Zustand in den ersten umschwenkt bzw. einen Übergang in den ersten Zustand erfährt. Die fetten mit "R" bezeichneten Linien verlaufen von der Mitte der Abbildung in radialer Richtung, und zwar bei Übergängen von ±5π/4, und sie entsprechen Modulo-2π-Rücksetzungen der Modulationskurve.
  • Bevor man die repräsentative Abbildung in 3 zum Erzeugen einer gestuften Kurve einsetzt, die optische Phasenverschiebungen herstellt, sollte man nicht übersehen, dass sich die Abbildung in 3 dahingehend verallgemeinern lässt, dass sie Ansteuerkurven enthält, die nicht auf Spannungsstufen von ±3π/4 und ±5π/4 beschränkt sind. Das Erzeugen gestufter Übermodulationskurven mit Hilfe von ähnlichen Abbildungen folgt dem unten stehenden Zusammenhang S × Θ = 2πN (1)
  • In der obigen Gleichung stellt Θ die Größe der Phasenverschiebung im Bereich der Übermodulation im Bogenmaß dar, N ist eine ganze Zahl, und S stellt die kleinste Anzahl von Segmenten einer Abbildung dar, die zum Erzeugen einer Übermodulationskurve erforderlich ist. Nur diejenigen Phasenverschiebungen, die eine Lösung von Gleichung 1 darstellen, eignen sich zum Erzeugen einer Abbildung und damit zum Ableiten einer geeigneten Übermodulationskurve. Wird ein Phasenverschiebungskandidat ±aπ/2b untersucht, und zeigt sich, dass er eine Lösung der obigen Gleichung darstellt, so enthält die entstehende Modulationskurve Phasenverschiebungsstufen von ±aπ/2b und Phasenverschiebungs-Rücksetzwerte von ±(4b – a)π/2b. Die Summe der Beträge der Phasenverschiebungen und der Rücksetzung für jede beliebige Lösung der Gleichung 1 ist 2π. In der folgenden Tabelle I sind die Entwürfe für Abbildungen mit unterschiedlichen Phasenverschiebungswerten zusammengefasst, die auf Gleichung 1 oben beruhen.
  • Tabelle I
    Figure 00130001
  • II. Korrelationsfreiheit des Signals: Notwendige Bedingungen
  • Aus der Abbildung in 3 (oder einer vergleichbaren Abbildung, die anhand von Gleichung 1 abgeleitet wird) ermittelt man Kandidaten für gestufte Übermodulationskurven, indem man die Abbildung mit einer Kombination von Drehungen im Uhrzeigersinn (Richtung B) und im Gegenuhrzeigersinn (Richtung A) durchläuft. Jede Drehung bedeutet den Übergang von einem Abbildungssegment in ein benachbartes Segment. Wie bereits angegeben stellt jeder Übergang von Segment zu Segment (d. h. von einem Modulationsspannungswert zu einem benachbarten Modulationsspannungswert) eine Veränderung des Werts dar, der entweder eine Übermodulations-Phasenverschiebung oder eine Rücksetz-Phasenverschiebung ist.
  • Die Art der Übermodulationsfolge, d. h. zufällig, pseudo-zufällig oder deterministisch, bestimmt die Art, in der Drehungen im Gegenuhrzeigersinn mit Drehungen im Uhrzeigersinn gemischt werden. Man könnte beispielsweise einen Zufallszahlengenerator einsetzen und eine Entscheidungsregel verwenden, die der jeder erzeugten geraden Zahl eine Drehung im Uhrzeigersinn und jeder erzeugten ungeraden Zahl eine Drehung im Gegenuhrzeigersinn zugeordnet wird. Im Gegensatz dazu sind deterministische Folgen mit Drehungen im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn in der verwendeten Abbildung vorbestimmt.
  • Folgen, die Übermodulationskurven gemäß der obigen Beschreibung erzeugen, müssen zwei Bedingungen erfüllen, damit sie sich als Kandidaten qualifizieren, die eine Korrelationsfreiheit bezüglich des Gyroskopdemodulators erreichen und damit frei von Übersprechen sind. Als erste notwendige Bedingung muss die Anzahl der Übergänge im Uhrzeigersinn gleich der Anzahl der Übergänge im Gegenuhrzeigersinn sein, und zwar für eine hinreichend lange Zeitdauer (d. h. in der Größenordnung einer Sekunde). Als zweite notwendige Bedingung muss jeder Sektor des Diagramms in 3 mindestens einmal sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn durchlaufen werden. Eine weitere erwünschte Bedingung ist, dass jeder Sektor in einem vernünftigen Zeitintervall (d. h. in der Größenordnung einer Sekunde) in jeder Richtung gleich häufig durchlaufen werden sollte.
  • 4(a) und 4(b) zeigen Kurven, die gemäß der Abbildung in 3 zum Ansteuern des Phasenmodulators eines Sagnac-Interferometers abgeleitet wurden, und die sich ergebende Folge von künstlichen optischen Phasenverschiebungen, die dadurch überlagert werden. Die Kurve in 4(a) ist eine gestufte Kurve zum Ansteuern eines Phasenmodulators im Bereich der Übermodulation. Sie umfasst eine Folge von Spannungssprüngen um ±3π/4 bzw. ±5π/4, die die beiden notwendigen Bedingungen für die Korrelationsfreiheit von Modulation (und der Veränderungsgeschwindigkeit der Modulation) und Demodulation in einem Lichtleiter-Gyroskop erfüllt. Es handelt sich um eine deterministische Kurve, die dadurch entsteht, dass man die Abbildung in 3 zuerst eine ganze Umdrehung im Gegenuhrzeigersinn (Richtung A) und anschließend im Uhrzeigersinn (Richtung B) durchläuft. 4(b) zeigt eine Skizze der sich ergebenden künstlichen optischen Phasenverschiebungen, die den Lichtstrahlen erteilt werden, die sich in der Gyroskop-Sensorspule gegenläufig ausbreiten. Obwohl das verwendete deterministische Schema ziemlich einfach ist, lässt sich das Beispiel in 4(a) und 4(b) auf jedes beliebige andere Schema von Drehungen über eine Abbildung gemäß 3 oder eine gleichwertige Abbildung anwenden, die auf optischen Phasenverschiebungen mit unterschiedlicher Größe beruhen.
  • Man kann sehen, dass die Folge der erteilten künstlichen Phasenverschiebungen (4(b)) aus fünf (5) Phasenverschiebungen von 3π/4 und –3π/4 und drei (3) Phasenverschiebungen von 5π/4 und –5π/4 besteht. Das Verfahren der Erfindung zum Erzeugen gestufter Kurven liefert auch eine automatische Überwachung des Phasenmodulations-Skalierfaktorfehlers. Dieser Vorgang bzw. dieses Ergebnis kann aus 5 entnommen werden. Diese Darstellung zeigt eine Skizze des Gyroskop-Ausgangssignals, bei dem die Arbeitspunkte ±3π/4 und ±5π/4 aufgrund des vorhandenen Skalierfaktorfehlers von 34, 34', 36, 36' nach 34'', 34''', 36'' und 36''' verschoben werden (d. h., es wurde eine zu hohe Phasenverschiebung verwendet). Durch den Skalierfaktorfehler, siehe 5, wird ein Sprung 38 zwischen den ±3π/4-Punkten und den ±5π/4-Punkten verursacht. Diese Darstellung zeigt die Ergebnisse für den Fall, dass eine zu große Phasenverschiebung erteilt wird. Die Verschiebung kehrt ihre Richtung um, falls eine zu geringe Phasenverschiebung verwendet wird (Skalierfaktor zu klein). Anhand der Beobachtung der Verschiebung 38 kann man einen Regelalgorithmus einsetzen, der den Skalierfaktor auf den richtigen Wert einstellt (d. h. kein Sprung). Liegt ein Skalierfaktortehler vor, so muss man beachten, dass bei fünf 3π/4-Übergängen auf jeweils drei 5π/4-Übergänge wie in 4(b), der beobachtete Gesamtfehler im Gyroskop-Ausgangssignal null ist, d. h. –5 × (3π/4) + 3 × (5π/4) – 3 × (5π/4) + 5 × (3π/4) = 0. Die passende Gewichtung der 3π/4- und 5π/4-Übergänge im Verhältnis 5 : 3 ist daher eine unerlässliche Bedingung. Verallgemeinert müssen die ±aπ/2b- und ±(4b – a)π/2b-Übergänge im Verhältnis (4b – a):a gewichtet werden.
  • III. Demodulation: zufällige (pseudo-zufällige) Folgen
  • Sind die beiden notwendigen Bedingungen für eine zufällige oder pseudozufällige Folge erfüllt, die gemäß der Erfindung erzeugt wurde, so folgt die Korrelationsfreiheit des Modulationssignals und der Veränderungsgeschwindigkeit des Modulationssignals abhängig von der Zeit (dies ist gleich den induzierten optischen Phasenverschiebungen) bezüglich der Demodulationsfolge. Zusätzlich zur Eigenkorrektur des Skaliertaktorfehlers liefern zufällig und pseudo-zufällig erzeugte Signale mit gestuftem Übermodulationsaufbau Gyroskop-Ausgangssignale, die von vorhandenem Übersprechen im Wesentlichen nicht beeinflusst werden.
  • Das US-Patent 5,123,741 lehrt den Gebrauch eines Signals, das aus einem zufällig erzeugten Modulationssignal abgeleitet wird, als Demodulationssignal, das statistisch von parasitären Signalen unabhängig ist. Wie in dieser Erfindung beseitigt das Erzeugen einer zufällig oder pseudo-zufällig gestuften Übermodulatianskurve im Wesentlichen die Gleichrichtung von Übersprechen aus den Gyroskop-Ausgangssignalen. Zufallsfolgen führen zur Beseitigung von Übersprecheffekten im Gyroskop-Ausgangssignal. Pseudo-Zufallskurven einschließlich wiederholter zufällig generierter Folgen mit vorbestimmter Länge verringern theoretisch die Übersprecheffekte im Gyroskop-Ausgangssignal beträchtlich, beseitigen sie jedoch nicht vollständig.
  • IV. Demodulation: Orthogonale Folgen
  • In der Erfindung sind die Modulationskurve und die Veränderungsgeschwindigkeit der Modulationskurve durch den Einsatz von Orthogonalität nicht mit den Demodulationsfolgen korreliert. Zwei Folgen Ai, Bi heißen orthogonal über "n" Zeitperioden, falls die Summe AiBi über die n Zeitintervalle identisch null ist. Derartige Folgen sind deterministisch. Anders als bei Zufalls- oder Pseudo-Zufallsfolgen haben Paare von Folgen, die orthogonal entworfen sind, verlässlich einen Mittelwert null innerhalb einer vorhersagbaren Anzahl Zeitintervalle. Im Gegensatz dazu können Folgen mit zufälligem Charakter korrelierte Unterfolgen mit nicht vorhersagbaren Längen enthalten. Dieses Merkmal der orthogonalen Folgen erlaubt es dem Anwender, Daten zu analysieren, die eine endliche Anzahl modulierter Übergänge in einer optischen Spule darstellen.
  • Nicht alle Kurven sind für die Anwendung bei Phasenmodulationsproblemen nützlich. Die Erfinder haben eine Reihe von Auswahlregeln abgeleitet, die teilweise auf den orthogonalen Demodulationsfolgen beruhen, und mit denen man geeignete Kurven auswählen kann, die den sich gegenläufig ausbreitenden Strahlen künstliche Phasendifferenzen erteilen.
  • In der Erfindung wird ein Orthogonalitätskriterium als hinreichende Bedingung für die Auswahl deterministischer Übermodulationsfolgen verwendet. Bezieht man ein solches Kriterium auf die beschriebene repräsentative gestufte Kurve in 4(a), und greift man auf die Abbildung in 3 zurück, aus der die Kurve abgeleitet wurde, so verläuft die Bewertung einer deterministischen Übermodulations-Spannungskurve hinsichtlich der Orthogonalität wie folgt. Aus einer gestuften Kurve der in 4(a) dargestellten Art wird eine primäre Demodulationsfolge dadurch abgeleitet, dass man gemäß der Richtung der Übergänge von einem Segment zum anderen in der Abbildung in 3, die beim Erzeugen der Kurve erfolgen, Werte von +1 oder –1 zuweist (die Richtung A verläuft im Gegenuhrzeigersinn und die Richtung B im Uhrzeigersinn). Die verwendete Konvention weist dabei willkürlich jeden Übergang im Gegenuhrzeigersinn von einem Segment zum benachbarten Segment +1 zu, und jedem Übergang im Uhrzeigersinn –1.
  • Wie bereits erwähnt wird die Kurve in 4(a) dadurch aus der Abbildung in 3 erzeugt, dass man zuerst acht (8) Schritte im Gegenuhrzeigersinn aus dem Segment mit der Spannung "0" vornimmt, denen weitere acht (8) zusammenhängende Übergänge im Uhrzeigersinn folgen. Wie bereits angegeben erfüllt dieses deterministische Schema die beiden notwendigen Bedingungen zum Erzeugen einer Ansteuerkurve ge mäß der Erfindung. Die primäre Demodulationsfolge, die sich aus dem Obigen ergibt, lautet [+1, +1, +1, +1, +1, +1, +1, +1, –1, –1, –1, –1, –1, –1, –1, –1]. Eine sekundäre Demodulationsfolge, die auch aus der Abbildung in 3 abgeleitet werden kann, ergibt sich ebenfalls aus der gestuften Spannungskurve in 4(a). Eine derartige sekundäre Demodulationsfolge umfasst auch eine Reihe von +1- und –1-Werten, die aus der Abbildung in 3 abgeleitet werden.
  • Eine sekundäre Demodulationsfolge oder Skalierfaktor-Demodulationsfolge wird dadurch ermittelt, dass man den Wert +1 in jedem Fall zuweist, in dem eine fett eingezeichnete Rücksetzachse der Abbildung, die mit R bezeichnet ist, während des Erzeugens einer gestuften Kurve überschritten wird, und –1 bei allen anderen Drehungsübergängen. Bezieht man sich wieder auf die repräsentative deterministische Kurve in 4(a), so lautet die zugehörige sekundäre Demodulationsfolge [–1, –1, +1, –1, –1, +1, –1, +1, +1, –1, +1, –1, –1, +1, –1, –1]. Zum Auswerten der Entscheidungsregel für die Auswahl einer Modulationsfolge für ein Sagnac-Interferometer, die festlegt, dass die zugeordneten primären und sekundären Demodulationsfolgen orthogonal sein müssen, muss man die obigen Demodulationsfolgen elementweise multiplizieren und anschließend die entstehende Summe bilden. Die Multiplikation führt zu –1, –1, +1, –1, –1, +1, –1, +1, –1, +1, –1, +1, +1, –1, +1, +1. Die Summe dieser Folge ist null. Damit erfüllt die gestufte Spannungskurve in 4(a) nicht nur die notwendigen Bedingungen für eine deterministische Übermodulationskurve der Erfindung, sondern sie erfüllt auch die hinreichende Bedingung der Orthogonalität ihrer zugehörigen primären und sekundären Demodulationsfolgen.
  • Gemäß dem Obigen abgeleitete "Kandidaten" für gestufte Kurven werden hinsichtlich einer Anzahl Kriterien untersucht, die sich auf die Beschaffenheit des ausgegebenen Gyroskop-Ausgangssignals beziehen. In der Praxis kann man die zahlreichen Kandidatenfolgen für Phasenverschiebungen in einen Computer eingeben. Wie bereits erwähnt sind einige Auswahlregeln (d. h. hinreichende Bedingungen) nicht mit den sich ergebenden digitalen Demodulationsfolgen verknüpft, wogegen andere nur mit derartigen Folgen verknüpft sind. Die Untersuchung von Modulationsfolgen der Erfindung kann hinsichtlich beider Arten von Kriterien und in jeder beliebigen Reihenfolge vorgenommen werden.
  • Zunächst sei die Demodulation behandelt. Jede gestufte Kurve wird wie beschrieben in primäre und sekundäre Demodulationsfolgen übertragen. Die Paare aus primären und sekundären Demodulationsfolgen werden nun elementweise miteinander multipliziert, um die Orthogonalität zu prüfen. Kurven, die keine orthogonalen primären und sekundären Demodulationspaare liefern, werden verworfen. Die verbleibenden Kurven werden wie im Folgenden beschrieben weiter untersucht, um ungeeignete Kandidaten auszusondern.
  • Eine zweite Auswahlregel ist, dass die Gesamtzahl der +aπ/2b-Werte (b ungleich 1) und der –(4b – a)π/2b-Werte der gestuften Kurve gleich der Gesamtzahl der –aπ/2b-Werte und der +(4b – a)π/2b-Werte sein muss. Dies gilt, da die Neigung der Tangente an das Überlagerungsmuster des Gyroskop-Ausgangssignals bei +aπ/2b und bei –(4b – a)π/2b den gleichen Wert hat, und die Neigungen der Tangenten bei –aπ/2b und bei +(4b – a)π/2b ebenfalls gleich sind. Da die Ableitung oder Neigung des Überlagerungsmusters eines Gyroskops den Geschwindigkeitsfehler angibt, untersucht die primäre Demodulation oder Geschwindigkeitsdemodulation die Tangente bzw. Neigung der Kurve. Eine Ungleichheit der Anzahl der Punkte, die bei einer positiven (oder negativen) und negativen (oder positiven) Neigung demoduliert werden, führt eine Empfindlichkeit gegen Versätze in das Intensitätssignal ein und könnte eine falsche Geschwindigkeitsanzeige verursachen.
  • Eine letzte qualitative Auswahlregel ist, dass das Verhältnis der Anzahl der ±aπ/2b-Spannungswerte zu den ±(4b – a)π/2b-Spannungswerten den Wert (4b – a)/a haben sollte. Ist diese Bedingung oder Regel nicht erfüllt, so erfolgt eine offensichtliche Pegelverschiebung der mittleren Intensität in Abhängigkeit vom Skalierfaktorfehler. Ferner würde die Anwesenheit eines Versatzes im Detektor oder Vorverstärker die Messung des Skaliertaktorfehlers stören.
  • Wie angegeben beziehen sich zusätzlich zu den genannten Kriterien für gestufte Kandidatenkurven eine Anzahl Regeln auf die impliziten Demodulationsfolgen. Diese Regeln, die sowohl für einachsige als auch mehrachsige Gyroskopsysteme Anwendung finden, werden im Folgenden angegeben.
    • 1. Die primäre Demodulationsfolge muss orthogonal zur sekundären Demodulationsfolge sein. Diese bereits engegebene Regel ist erforderlich, um sicherzustellen, dass sich der Geschwindigkeitsfehler und der Skalierfaktortehler nicht gegenseitig verschlechtern. D. h., ein vorhandener Skalierfaktorfehler sollte keinen Geschwindigkeitsfehler angeben, und umgekehrt.
    • 2. Die digitale Darstellung der gestuften Kurve und der einzelnen Bits sowie ihre Integrale und Differentiale sollten orthogonal sowohl zur primären als auch zur sekundären Demodulationsfolge sein.
    • 3. Die digitale Darstellung der Spannungskurvenänderungen und der Änderungen der einzelnen Bits sowie ihre Integrale und Differentiale sollten orthogonal sowohl zur primären als auch zur sekundären Demodulationsfolge sein.
    • 4. Bei einer Einzeldetektoranordnung muss die primäre Demodulation für jedes beliebige Gyroskop orthogonal sowohl zur primären Demodulation jedes anderen Gyroskops als auch zur sekundären Demodulation jedes anderen Gyroskops sein. In vergleichbarer Weise muss die sekundäre Demodulation für jedes beliebige Gyroskop orthogonal sowohl zur primären Demodulation als auch zur sekundären Demodulation jedes anderen Gyroskops sein. Dies stellt eine Erweiterung der Prozedur dar, die im Zusammenhang mit der Auswahl der Modulationsfolgen anhand der zahlreichen Anforderungen bereits bei den Einzelgyroskopsystemen besprochen worden ist.
    • 5. Bei einer Einzeldetektoranordnung sollten die digitale Darstellung der Spannungskurven und Einzelbits jedes beliebigen Gyroskops sowie deren Integrale und Differentiale orthogonal zur primären und sekundären Demodulation jedes anderen Gyroskops sein. Die digitale Darstellung der Kurvenänderungen und der Änderungen der Einzelbits jedes beliebigen Gyroskops sollten orthogonal zur primären und sekundären Demodulation jedes anderen Gyroskops sein.
    • 6. Man wünscht, dass die Folgenlänge so kurz wie möglich ist (bevorzugt in der Größenordnung von zweiunddreißig Gyroskopdurchlaufzyklen oder weniger), um eine ausreichende Schleifencontroller-Bandbreite sicherzustellen, da diese Bandbreite umgekehrt proportional zur Folgenlänge ist.
  • Von den genannten Regeln ist Nr. 1 für ein einachsiges System absolut unerlässlich. Nr. 4 ist für ein mehrachsiges System, in dem ein Einzeldetektor eingesetzt wird, absolut unerlässlich. Zudem muss die Regel Nr. 1 für mehrachsige Systeme erfüllt werden, in denen mehrere Detektoren verwendet werden. Die anderen Regeln drücken erwünschte Bedingungen aus (beispielsweise das Beseitigen von Abweichungen durch Übersprechen), sind aber nicht unbedingt erforderlich.
  • V. Die Gyroskopanordnung zum Verarbeiten der Übermodulation
  • 6 zeigt ein Blockdiagramm eines dreiachsigen Lichtleiter-Sagnac-Interferometers, das so aufgebaut ist, dass gestufte Kurven zum Ansteuern des Gyroskop-Phasenmodulators verwendet werden. Die Anordnung in 6 eignet sich zum Verarbeiten der Ausgangssignale der optischen Spulen 40, 42 und 44 in einem System, in dem eine einzige Quelle 46 und ein einziger Detektor 48 eingesetzt werden. Fachleute erkennen sofort, dass die Schaltung in 6 und die zugehörigen gestuften Übermodulationskurven leicht gemäß der Erfindung abgewandelt werden können, so dass sie entsprechende Vorteile in anderen Mehrfach-Gyroskopsystemen liefern (z. B. zwei oder vier Achsen).
  • Die Laserdiodenquelle 46, siehe 6, liefert über den Wellenlängenmultiplex-Lichtleiterkoppler 50 Energie zum Pumpen eines Lichtleiters 52, der mit seltenen Erden dotiert und so gestaltet ist, dass er sowohl als Quelle als auch als optischer Vorverstärker arbeitet.
  • Das von der Breitband-Lichtleiterquelle 52 ausgesendete Licht wird an ein Teiler-Verbinder-Netzwerk 54 geleitet, das einen primären (50/50) Koppler 56 und ein Paar sekundäre (50/50) Koppler 58 und 60 umfasst, die wie dargestellt angeordnet sind. Das Teiler-Verbinder-Netzwerk 54 dient dazu, das einfallende Licht gleichmäßig in vier Wellen aufzuteilen. Drei dieser vier Wellen werden zum Messen der Drehgeschwindigkeiten um drei orthogonale Achsen an die drei optischen Spulen 40, 42 und 44 geleitet. Der vierte Anteil der Lichtenergie wird an einen Monitordetektor 62 geleitet, der einen Teil einer Schaltung bildet, die das Ausgangssignal des Breitband-Lichtleiterquellen-Vorverstärkes 52 stabilisiert. Eine derartige Schaltung wird nicht als neu betrachtet, und sie stellt auch kein unerlässliches Merkmal der Erfindung dar. Deshalb sind in 6 keine Einzelheiten dargestellt.
  • Den optischen Spulen 40, 42 und 44 sind jeweils integrierte optische Mehrzweckchips 64, 66 und 68 zugeordnet. Jeder dieser Chips enthält ein Substrat aus elektrooptisch aktivem Material, z. B. LiNbO3 oder LiTaO3, auf dem ein y-Verzweigungs-Wellenleiter abgeschieden oder diffundiert ist, und umfasst zudem einen Polarisator. Die Chips wirken sowohl als Schnittstelle zwischen dem Teiler-Verbinder-Netzwerk 54 und den Lichtleiterspulen 40, 42 und 44 und dienen zum Trennen (und nachfolgend zum Zusammenführen) der eintreffenden optischen Energie in zwei Strahlen, die sich in den Spulen gegenläufig ausbreiten, als auch als Phasenmodulator, der den sich gegenläufig ausbrei tenden Strahlenpaaren künstliche Phasendifferenzen erteilt. Bezüglich des Letzteren darf man nicht außer Acht lassen, dass jeder der Chips 64, 66 und 68 eine Phasenmodulationsfunktion enthält, die die Übermodulationsfolgen beeinflusst, die gemäß der Erfindung ermittelt werden. Diese Funktion arbeitet mit analogen Kurven. Derartige Kurven werden von Digital-Analog-Umsetzern empfangen, siehe unten.
  • Jede der optischen Spulen 40, 42 und 44 wird mit einer eigenen Kurve moduliert, die teilweise im Zusammenhang mit (jedoch unabhängig von) den Kurven gewählt wird, die wie beschrieben an die beiden anderen Gyroskope angelegt werden. Digital-Analog-Umsetzer 70, 72 und 74 liefern jeweils analoge elektrische Signale, die die gewünschten Phasenverschiebungen erzeugen, an die Chips 64, 66 und 68.
  • Die phasenmodulierten optischen Ausgangssignale der Gyroskope 40, 42 und 44 kehren durch das Teiler-Verbinder-Netzwerk 54 zurück und werden nacheinander in den Kopplern 58 und 56 verbunden. Das kombinierte Signal wird über den Wellenlängenmultiplex-Lichtleiterkoppler 50 an die Breitband-Lichtlerterquelle 52 übertragen, die nun für das eintretende optische Signal als optischer Vorverstärker wirkt. Dieses zusammengeführte Signal wird nun an den gemeinsamen Photodetektor 48 geführt, in dem es in ein entsprechendes elektrisches Strom- oder Spannungssignal umgesetzt wird, das der optischen Intensität proportional ist. Das entstehende elektrische Signal wird in einen Vorverstärker 76 eingegeben und anschließend an einen Analog-Digital-Umsetzer 78 angelegt, damit ein verstärktes und digitalisiertes Signal erzeugt wird, das gleichzeitig an die drei digitalen Geschwindigkeitsdemodulatoren 80, 82 und 84 übertragen wird.
  • Ein digitaler Signalprozessor 86 kommuniziert mit jedem der Geschwindigkeitsdemodulatoren 80, 82 und 84 und erzeugt Ausgangssignale, die die Digital-Analog-Umsetzer 70, 72 und 74 anweisen, Modulationskurven an die Modulatoren anzulegen, die zu den Gyroskopspulen 40, 42 und 44 gehören. Jeder der Geschwindigkeitsdemodulatoren 80, 82 und 84 empfängt, während er das identisch verknüpfte Ausgangssignal annimmt, über die Datenwege 88, 90 und 92 eine unverwechselbare primäre Demodulationsfolge oder Geschwindigkeitsdemodulationsfolge aus dem Signalprozessor 86. Der Signalprozessor 86 empfängt seinerseits die demodulierte Geschwindigkeit für jede Achse über die Busse 94, 96 und 98. Das Ausgangssignal eines jeden Geschwindigkeitsdemodulators stellt das Geschwindigkeitsfehlersignal für eine der orthogonalen Achsen dar. Das demodulierte Geschwindigkeitssignal wird nun im Signalprozessor 86 verarbeitet (oder parallel in einzelnen Signalprozessoren), damit ein Rampenrückführsignal er zeugt wird. Das Rampensignal wird der Modulationsfolge für dieses bestimmte Gyroskop zuaddiert, um das Geschwindigkeitsfehlersignal aus dem Demodulator für dieses Gyroskop auf null zu ziehen.
  • Die vom Konverter 48 gelieferten digitalen Signale werden auch an die sekundären Demodulatoren 100, 102 und 104 angelegt, die zur Messung des Phasenmodulator-Skalierfaktorfehlers gehören. Jeder Demodulator 100, 102 und 104 empfängt auch vom Signalprozessor 56 über die Datenwege 106, 108 und 110 eine unverwechselbare Sekundär- oder Skalierfaktor-Demodulationsfolge. Der Signalprozessor 56 empfängt seinerseits über die Busse 112, 114, 116 die demodulierten Skalierfaktordaten für jede Achse. Das Ausgangssignal eines jeden Skalierfaktordemodulators ist das Skaliertaktorfehler-Signal für eine der orthogonalen Achsen. Das demodulierte Skalierfaktorsignal wird nun vom Signalprozessor 86 (oder von einzelnen parallel arbeitenden Signalprozessoren) verarbeitet, damit ein Ausgleich für jeden beliebigen Restskalierfaktorfehler erzeugt wird. Dieser Ausgleich lässt sich auf mehrere unterschiedliche Weisen erreichen. Beispielsweise kann man die digitalen Rampensignale, die mit Hilfe der Ausgangssignale der Geschwindigkeitsdemodulatoren 80, 82 und 84 erzeugt werden, und ebenso die Modulations- und Rücksetzwerte mit Skaliertaktoren multiplizieren, die die Empfindlichkeitsfehler oder Schwankungen des Phasenmodulators ausgleichen. Wahlweise kann man die Bezugsspannungen der Digital-Analog-Umsetzer 70, 72 und 74 so justieren, dass die digitalen Eingangssignale der Digital-Analog-Umsetzer 70, 72 und 74 Analogspannungen erzeugen, die mit den Phasenmodulatorempfindlichkeiten im richtigen Verhältnis stehen. In 6 sind die Geschwindigkeits- und Skalierfaktordemodulatoren als getrennte Blöcke dargestellt. Es ist jedoch möglich, diese Funktionen direkt in den Signalprozessor 86 aufzunehmen, vorausgesetzt dass diese Einrichtung einen ausreichenden Durchsatz aufweist.
  • 7 zeigt eine Blockdiagrammdarstellung der Organisation des Signalprozessors 86. Der Signalprozessor 86 liefert jedem der drei Geschwindigkeitsdemodulatoren 80, 82 und 84 ein eindeutiges Bezugssignal und nimmt seinerseits die ausgegebenen Geschwindigkeitsfehlersignale dieser Demodulatoren auf. Die Geschwindigkeitsfehlersignale werden nun gemäß der Erfindung so behandelt, dass Rückführ- und Modulationssignale zum Ansteuern der Modulatoren 64, 66 und 68 während der folgenden Schleifendurchlaufzeit abgeleitet werden.
  • Die Darstellung und Beschreibung anhand von 7 ist insofern etwas verein facht, als Einzelheiten der Arbeit des Signalprozessors nur bezüglich einer einzelnen Achse dargestellt sind. Aus der obigen Erläuterung geht jedoch hervor, dass die folgende Beschreibung auf die anderen Achsen anwendbar ist, bei denen eine vergleichbare Bearbeitung stattfindet. Der einzige tatsächliche Unterschied zwischen der Verarbeitung von Signalen, die zu den drei Achsen gehören, leitet sich aus Unterschieden zwischen den Modulationsfolgen (und damit Demodulationsfolgen) ab, die jeder Achse "zugewiesen" werden. Aus der obigen Beschreibung geht hervor, dass das Verfahren zum Auswählen von Demodulationsfolgen, die auf einer deterministisch abgeleiteten gestuften Übermodulationskurve beruht, im Fall eines mehrachsigen Systems bei der Anwendung der gültigen Auswahlregeln alle Achsen in Betracht zieht. D. h., die Demodulationsfolgen (und damit die zugehörigen Modulationsfolgen) werden für dreiachsige Systeme, siehe 6, in denen ein einziger Detektor 18 verwendet wird, als Gruppe gewählt.
  • Die verschiedenen Signalprozessorfunktionen, siehe 7, befinden sich innerhalb des eingerahmten Bereichs 86. Betrachtet man zunächst die Gyroskopachse, die vom Ausgangssignal des Digital-Analog-Umsetzers 70 moduliert wird, und deren Ausgangssignal im Geschwindigkeitsdemodulator 84 demoduliert wird, so kann man sehen, dass die unverwechselbare primäre Demodulationsfolge für eine solche Achse von einem primären Demodulations-Modulations-Generator 118 (einer von drei Generatoren) empfangen wird. Die Folge kann deterministisch, zufällig oder pseudo-zufällig sein. Wie bereits erwähnt wird die vom primären Demodulations-Modulations-Generator 118 empfangene Folge an den Geschwindigkeitsdemodulator 84 angelegt, damit das Geschwindigkeitsfehlersignal für die zugehörige Achse aus dem Verbundsignal entnommen wird, das am Detektor 48 empfangen wird. Wird eine deterministische Übermodulation verwendet, so umfasst der Generator 118 ein Register zum Speichern einer vorprogrammierten Folge von +1- und –1-Werten. Wird eine zufällige Übermodulation verwendet, so umfasst der Generator 118 einen Zufallszahlengenerator, der eine Zufallsfolge aus +1 und –1 liefert. Wird schließlich eine pseudo-zufällige Übermodulation verwendet, so umfasst der Generator 118 einen Zufallszahlengenerator zusammen mit einem Register mit vorbestimmter Bitlänge.
  • Das Geschwindigkeitsfehlersignal wird an einen Rampengenerator 120 angelegt, der eine digitale Rampe erzeugt, die der Phasenrampe des Gyroskops entspricht.
  • Ein digitaler Integrierer 122 empfängt zuerst eine digitale primäre Demodulationsfolge aus dem Generator 118. Der Integrierer 122 verfolgt" wirksam die Übergänge, die durch die primäre Folge anhand einer Abbildung vorgeschrieben werden, siehe 3. Wie bereits erwähnt verknüpfen die Übergänge, die die primäre Demodulationsfolge darstellt, die überlagerten künstlichen Phasenverschiebungen mit der digitalen Demodulationsfolge. Die Modulation wird zur digitalen Rampe addiert, die der Rampengenerator 120 erzeugt, damit ein Ansteuersignal für den Gyroskop-Phasenmodulator vorhanden ist. Um sich an den beschränkten verfügbaren Ansteuerspannungsbereich anzupassen, ist es erforderlich, das Signal umzuklappen oder zurückzusetzen, so dass es einen Bereich von 2nπ abdeckt.
  • Ein Rücksetzsensor 124, bei dem es sich um einen digitalen Komparator handeln kann, oder der direkt in einer passenden Skalierung der Digitaldaten im Binärformat bestehen kann, wird dazu verwendet, Rücksetzübergänge wie in der Abbildung in 3 dargestellt zu erkennen. Wird ein Rücksetzübergang erkannt, so wird die sekundäre Demodulationsfolge der betrachteten Achse wie oben beschrieben dementsprechend gesichert, damit die sekundäre Demodulationsfolge für diese Achse erzeugt wird. Ein Puffer 126 nimmt die sekundäre Demodulationsfolge auf. Die sekundäre Demodulationsfolge wird nun an den sekundären Demodulator 104 angelegt, der die digitale Darstellung des FOG-Ausgangssignals bearbeitet, das der Analog-Digital-Umsetzer 78 liefert. Der sekundäre Demodulator 104 ermittelt den Skalierfaktorfehler und gleicht ihn aus, und zwar mit Hilfe des Multiplizierers 128, der das digitale Ausgangssignal auf einen passenden Wert skaliert, der zum tatsächlichen Phasenmodulator-Skalierfaktor (oder der Empfindlichkeit) passt.
  • Das Ausgangssignal des Multiplizierers 128 umfasst eine digitale Darstellung der zusammengefassten Modulations- und Rampensignale, die für die Empfindlichkeit des Gyroskop-Phasenmodulators geeignet skaliert sind. Das Ausgangssignal des Multiplizierers 128 wird nun an den Digital-Analog-Umsetzer 70 der gewählten Achse angelegt, damit der elektrooptische Modulator 64 angesteuert wird.
  • Durch die Wahl gestufter Kurven zum Ansteuern des Phasenmodulators eines Lichtleiter-Gyroskops kann man deren Vorteile erhalten, d. h. geringere Zufallsbewegung bei Übermodulation ohne wesentliche Abweichungen. Die Auswirkungen eines derartigen Übersprechens werden beseitigt, wenn man entweder deterministische oder zufällige Modulationschemata der Erfindung verwendet. Die Auswirkungen können vernachlässigt werden, wenn man eine pseudo-zufällige Übermodulation mit einer aussagekräftigen Periode verwendet.
  • 8 zeigt eine vereinfachte Skizze eines einachsigen Lichtleiter-Sagnac-Interferometers der Erfindung, mit der man eine kleinstmögliche Zufallsbewegung erhält. Eine Lichtleiterspule 130 ist an einen integrierten Optikchip 132 angeschlossen, der bereits anhand der Elemente 64, 66 und 68 in 6 abgesprochen wurde. Eine y-Verzweigung 142 ist in den integrierten Optikchip 132 aufgenommen und trennt das eintreffende Licht in Ausbreitungsrichtungen im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn. Nach dem erneuten Zusammenführen in der y-Verzweigung 142 wird der Ausgangsstrahl auf einen Detektor 138 geführt. (Die Basis der y-Verzweigung 142 ist an einem Koppler 134 befestigt. Ein Zweig des Kopplers ist mit einer Lichtquelle 136 verbunden, und der andere Zweig ist an den Detektor 138 angeschlossen. Damit tritt von der Quelle 136, die eine Halbleiterquelle oder eine Lichtleiterquelle sein kann, ausgegebenes Licht über den Koppler 134 und die y-Verzweigung 142 in die Lichtleiterspule 130 ein. Dagegen wird das aus der Spule 130 austretende Licht in der y-Verzweigung 142 verknüpft und über den Koppler 134 an den Detektor 138 geleitet.) Der Detektor 138 setzt das optische Ausgangssignal in ein elektrisches Signal um, das dann über eine Leitung 140 an einen Verstärker und einen Analog-Digital-Umsetzer angelegt wird, beispielsweise die in 6 mit 76 und 78 bezeichneten Elemente. Die Gyroskopmodulation und -regelung erfolgen über einen einzigen Kanal einer Anordnung, wie sie in 6 dargestellt ist, wobei ein Gyroskop-Ansteuersignal mit Hilfe eines Digital-Analog-Umsetzers erzeugt wird, beispielsweise dem in der Abbildung mit 70 bezeichneten Element. Das Ansteuersignal regelt den Phasenmodulator des integrierten Optikchips 132. Damit lassen sich die Lehren von 6 und 7 auf das einachsige Interferometer in 8 übertragen, wobei die Abweichung auftritt, dass nur ein einziger Geschwindigkeitsdemodulator und sekundärer Demodulator je Gyroskopachse verwendet wird.
  • Die Erfindung wurde anhand ihrer derzeit bevorzugten Ausführungsform beschrieben; sie ist jedoch nicht darauf eingeschränkt.

Claims (19)

  1. Verfahren zum Messen der Drehgeschwindigkeit mit einem Sagnac-Interferometer einer Bauart, die umfasst: eine Lichtquelle (46; 136), einen Koppler (56, 58, 60; 134), der aus dem Ausgangssignal der Quelle ein Paar Lichtstrahlen erzeugt und die Strahlen in entgegengesetzte Enden einer Sensorspule (40, 42, 44; 130) einleitet, in der sie sich gegenläufig ausbreiten, und der die Strahlen nach dem Durchgang durch die Spule (130) wieder zusammenführt, damit ein Ausgangssignal entsteht, einen Modulator (64, 66, 68; 132), der den sich gegenläufig ausbreitenden Strahlen eine Reihe künstlicher optischer Phasenverschiebungen überlagert, und einen Demodulator (80, 82, 84), der aus dem Ausgangssignal die Drehgeschwindigkeitsinformation entnimmt, wobei das Verfahren die Schritte umfasst: a) das Ansteuern des Modulators, damit er den sich gegenläufig ausbreitenden Lichtstrahlen eine Folge von künstlichen Phasenverschiebungen (4(b)) überlagert, wobei die Dauer einer jeden Phasenverschiebung gleich der Durchlaufzeit durch die Sensorspule ist; gekennzeichnet durch: b) das Auswählen der künstlichen Verschiebungen aus Werten von ±aπ/2b und ±(4b – a)π/2b, wobei a eine ungerade natürliche Zahl und b eine natürliche Zahl größer als 1 ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, worin der Schritt des Auswählens einer Folge zudem das Ableiten einer Modulo-2π-Abbildung der Werte umfasst.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, worin der Schritt des Ableitens einer Modulo-2π-Abbildung zudem die Schritte umfasst: a) das Unterteilen der Abbildung in S Segmente, wobei jedes dieser Segmente zum Ansteuern des Phasenmodulators einem Wert einer gestuften Kurve (4(a)) zugeordnet wird, und S eine ganze Zahl gemäß der Beziehung S × Θ = 2πNist, und gilt Θ gleich |aπ/2b|, und N eine natürliche Zahl ist; b) das Zuweisen der Werte an die Segmente, so dass (i) jeder Übergang zwischen benachbarten Segmenten in einer ersten Winkelrichtung gleich einem Schritt von aπ/2b oder –(4b – a)π/2b ist, und jeder Übergang zwischen benachbarten Abbildungssegmenten in der entgegengesetzten Winkelrichtung gleich einem Schritt von –aπ/2b oder (4b – a)π/2b ist, und (ii) jeder Wert nicht größer als 2π ist; und c) das Markieren jeder Grenze zwischen benachbarten Segmenten, deren Werte in der ersten Winkelrichtung abnehmen, mit einer Rücksetz-Achse.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, zudem umfassend den Schritt des Auswählens der Werte zum Ansteuern des Modulators durch: a) das Durchlaufen aller Segmente der Abbildung in einer ersten Richtung; und b) das Durchlaufen aller Segmente der Abbildung in der entgegengesetzten Richtung.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, zudem umfassend den Schrittt des Ableitens der gestuften Kurve durch das Durchlaufen der Abbildung im Sinn einer Pseudo-Zufallsfolge.
  6. Verfahren nach Anspruch 4, ferner umfassend den Schritt des Ableitens der gestuften Kurve durch das Durchlaufen der Abbildung gemäß einer zufällig erzeugten Folge.
  7. Verfahren nach Anspruch 4, umfassend den Schritt des Ableitens der gestuften Kurve durch das Durchlaufen der Abbildung gemäß einer determinierten Folge.
  8. Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 7, weiterhin umfassend die Schritte: a) das Erzeugen primärer und sekundärer Demodulationsfolgen, die zu einer ersten gestuften Kurve gehören; danach b) das Vergleichen der primären und sekundären Demodulationsfolgen anhand eines vorbestimmten Kriteriums; danach; c) das Wiederholen der Schritte a und b mit mindestens einer weiteren gestuften Kurve, bis Demodulationsfolgen erzeugt werden, bei denen das Kriterium erfüllt ist; und danach d) das Auswählen der gestuften Kurve, die den Demodulationsfolgen entspricht, die das Kriterium erfüllen.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, worin der Schritt des Erzeugens einer primären und einer sekundären Demodulationsfolge entsprechend einer gewählten Sequenz zudem den Schritt des Zuweisens von +1 oder –1 an vorbestimmte Übergänge der Abbildung enthält.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, zudem dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Ableitens der primären Folge auch die Schritte enthält: a) das Zuweisen von +1 an jedem Übergang der Abbildung im Gegenuhrzeigersinn; und b) das Zuweisen von –1 an jedem Übergang der Abbildung im Uhrzeigersinn.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Ableitens der sekundären Folge auch die Schritte enthält: a) das Zuweisen eines Werts von +1 jedesmal dann, wenn ein Übergang eine Rücksetz-Achse der Abbildung kreuzt; und b) das Zuweisen eines Werts von –1 jedesmal dann, wenn ein Übergang eine Achse kreuzt, die keine Rücksetz-Achse ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, worin der Schritt des Vergleichens der Demodulationsfolgen die Schritte umfasst: a) das elementweise Multiplizieren der Folgen miteinander; und danach b) das Summieren der Multiplikationsprodukte.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, worin der Schritt des Auswählens zudem den Schritt des Auswählens einer Folge umfasst, in der die Summe der Multiplikationsprodukte gleich null ist.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, weiterhin umfassend die Schritte: a) das elementweise Multiplizieren jeder Phasenverschiebung mit der primären Demodulationsfolge; danach b) das Summieren der Multiplikationsprodukte; und danach c) das Auswählen einer Folge, in der die Summe der Multiplikationsprodukte gleich null ist.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, ferner umfassend die Schritte: a) das elementweise Multiplizieren jeder Phasenverschiebung mit der sekundären Demodulationsfolge; danach b) das Summieren der Multiplikationsprodukte; und danach c) das Auswählen einer Folge, in der die Summe der Multiplikationsprodukte gleich null ist.
  16. Verfahren nach Anspruch 13, ferner umfassend die Schritte: a) das Berechnen der Werte der Übergänge zwischen aufeinander folgenden Phasenverschiebungen der Sequenz; danach b) das elementweise Multiplizieren jedes der Übergänge mit der primären Demodulationsfolge; danach c) das Summieren der Multiplikationsprodukte; und danach d) das Auswählen einer Folge, in der die Summe der Multiplikationsprodukte gleich null ist.
  17. Verfahren nach Anspruch 1, auch dadurch gekennzeichnet, dass keiner der Werte 2π übersteigt.
  18. Sagnac-Interferometer zum Messen der Drehgeschwindigkeit um mindestens eine Achse, umfassend: einen Phasenmodulator (64, 66, 68; 132), der eine Folge optischer Phasenverschiebungen mit einer Dauer, die gleich der Sensorspulen-Durchlaufzeit ist, einem Paar Lichtstrahlen mitteilt, die sich innerhalb mindestens einer Sensorspule (40, 42, 44; 133) gegenläufig ausbreiten; und eine Vorrichtung, die das mindestens eine Strahlenpaar verknüpft und demoduliert, damit die Drehgeschwindigkeit um die mindestens eine Achse ermittelt wird; gekennzeichnet durch: einen Generator, der dem Phasenmodulator eine Bitfolge zum Ableiten einer gestuften Kurve (4(a)) liefert, damit eine Folge von künstlichen Phasenverschiebungen (4(b)) überlagert wird, und zwar mit den Werten ±aπ/2b und ±(4b – a)π/2b, wobei a eine ungerade natürliche Zahl und b eine natürliche Zahl größer als 1 ist.
  19. Sagnac-Interferometer nach Anspruch 18, worin der Generator zudem einen Zufallszahlengenerator enthält.
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