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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Gewebe, die aus hochmodulen Materialien
bestehen, wie zum Beispiel aus Polymermaterialien, die in einem
zweiten Material bedeckt sind. Die Gewebe können in Tuchen für Papiermaschinen
und in anderen Industriegewebe-Anwendungen
verwendet werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Papiermaschinentuch
ist der Ausdruck für
Industriegewebe, die in Papiermaschinen in den Sieb-, Press- und
Trockenpartien verwendet werden. Diese werden normalerweise entweder
mit Polyester- oder mit Polyamid-Multifilen und/oder mit auf herkömmlichen,
großen
Webstühlen
gewebten Monofilen hergestellt. Diese Gewebe sind normalerweise
mit herkömmlichen
Webtechniken hergestellt worden.
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Die
wichtigste Funktion aller Papiermaschinentuche besteht darin, dem
Papierbogen Wasser zu entziehen. Da sowohl die Hersteller von Papiermaschinen
als auch die Papierhersteller bestrebt sind, die Geschwindigkeit
des Papierherstellungsprozesses zu erhöhen und die Papierqualität zu verbessern, wurden
neue Leistungsgrenzen für
Papiermaschinentuche aufgezeigt, die eine Innovation bei den Materialien
und bei der Auslegung der Gewebe erfordern. Darüber hinaus ist der Papiermaschinenhersteller
bestrebt, Gewebe für
Papiermaschinentuche effizienter herzustellen und wichtige Qualitätsmerkmale
derselben zu verbessern.
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Heute
erreichen Papiermaschinen solche hohen Geschwindigkeiten, dass die
Dicke der Gewebestruktur beginnt, die Wasserentzugsrate zu begrenzen,
insbesondere in der Siebpartie. Unzureichende Entwässerung
führt zu
geringer Festigkeit des Papierbogens. Die Festigkeit des Bogens
ist wichtig für
die Übergabe
und die Aufrechterhaltung der Eigenschaften des Papierbogens in
den nächstfolgenden,
aggressiveren Schritten der Bogenentwässerung. Eine mögliche Lösung ist
die Verlängerung
der Siebpartie der Maschine, jedoch ist dies recht kostspielig und
daher von begrenzter Durchführbarkeit
und Erfolgsaussicht. Der andere Lösungsansatz besteht darin,
dass der Hersteller von Papiermaschinen dünnere Gewebe herstellt, jedoch sind
bei einem Webverfahren die kleinsten möglichen Abmessungen die kombinierten
Durchmesser der in der Kett- und in der Schussrichtung verwendeten
Filamente. Kriterien, wie zum Beispiel Formbeständigkeit, Gewebefestigkeit
und Gewebelebensdauer, führen
zu einer praktischen Begrenzung der Feinheit des Filamentdurchmessers
und somit der Gesamtdicke des Gewebes. An zahlreichen Stellen der
Papiermaschine ist ein Kompromiss bei diesen Eigenschaften nicht
machbar oder nicht durchführbar,
und in der Tat erfordern höhere
Maschinengeschwindigkeiten eine weitere Verbesserung dieser Eigenschaften.
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Es
besteht eine unbedingte Notwendigkeit einer hohen Festigkeit, eines
niedrigeren Gewichtes, relativ dünnerer
Tücher
als der gegenwärtig
verfügbaren.
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Die
Oberflächentopographie
von Papiermaschinengeweben trägt
zu der Qualität
des Papierproduktes bei. Es wurden Anstrengungen unternommen, um
eine glättere
Kontaktfläche
mit dem Papierbogen zu erzeugen. Jedoch wird die Oberflächenglätte von
Papiermaschinengewebe durch die Topographie begrenzt, was aus dem
Webmuster und den physischen Merkmalen des Filaments resultiert. Bei
einem Gewebe (oder einem Gestrick) wird die Glätte durch das Gewebe oder Gewirk
selbst durch die an den Kreuzungspunkten der sich überschneidenden
Garne ausgebildeten Knöchel
begrenzt. Hochmodule Materialien sind mögliche Materialien zur Verwendung
in Einsatzfällen,
bei denen hohe mechanische Eigenschaften und ein geringes Gewicht gefordert
sind. In Bezug auf die Eigenschaften und das Gewicht haben hochmodule
Polymere einen entscheidenden Vorteil gegenüber Metallen und Keramikwerkstoffen.
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Hochmodule
Polymere sind stark anisotrop und ein hoher Elastizitätsmodul
wird nur in der Molekülkettenrichtung
erreicht. In der Tat weisen Eigenschaften senkrecht zu der Molekülachse beachtlich niedrigere
Werte auf als die in der Längsrichtung
festzustellenden. Infolgedessen sind in der Richtung senkrecht zu
der Molekülachse
niedrigere Scher- und Druckeigenschaften festzustellen.
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Nach
dem Stand der Technik sind Verbundstoff-Konzepte bekannt, um die
Abweichungen in den Eigenschaften auszugleichen. Das repräsentative US-Patent
Nr. 4,927,698 beschreibt Garne aus einem Kern aus feuerbeständigen Filamenten,
wie zum Beispiel Kevlar® oder Nomex®, in
einem Mantel aus schrumpfbaren Stapelfasern, wie zum Beispiel aus
Garnen, die mit dem feuerbeständigen
Kern durch Reaktionen zwischen einem ersten vernetzbaren Kunstharz,
der Kevlar®/Nomex®-Komponente und
der Stapelfaserkomponente chemisch verbunden zu sein scheinen.
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Aus
dem am 8. April 1997 veröffentlichten
US 5 617 903 ist weiterhin
ein Papiermaschinengewebe bekannt, das aus Polymerfasern mit einem
Anteil von 15 Prozent oder mehr an Fasern größer als 100 Denier und aus
multipolymeren Fasern besteht. Die multipolymeren Fasern enthalten
zwei oder mehr unterscheidbare polymere Bereiche in ihren Querschnitten.
Die multipolymeren Fasern können
in einer Mantel-Kern-Anordnung, nebeneinander oder in Inseln in
der Strömungsform
hergestellt sein. Die Komponenten der multipolymeren Fasern werden
jeweils so ausgewählt,
dass sie eine Kombination von Eigenschaften bereitstellen, die von
einer einzelnen Polymerfaser nicht verfügbar sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Gewebe nach Anspruch 1, die aus Garnen
bedeckter hochmoduler Fadenmaterialien ausgebildet sind. Die vorliegende
Erfindung soll ein Verbundfadenmaterial bereitstellen, das die Vorteile
hochmoduler Materialien aufweist und das gleichzeitig ein Mittel
zum Ausgleichen der verringerten Eigenschaften, die solche Fasern
in der Richtung senkrecht zu der Molekülkettenausrichtung aufweisen,
bereitstellt.
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Die
vorliegende Erfindung ist eine Verbundfadenstruktur, wobei ein hochmodules
Fadenmaterial mit Zweikomponenten-Einzelfäden bedeckt ist. Die Verbundfadenstruktur
hat eine erste Innenschicht aus hochmodulem Fadenmaterial und eine
zweite Außenschicht
aus Zweikomponentenfasern, wobei die zweite Außenschicht aus Zweikomponentenfasern
um die erste Innenschicht aus hochmodulem Material über die
gesamte Länge
bedeckt ist. Die gesamte Oberfläche
des hochmodulen Materials muss bedeckt sein.
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Die
Zweikomponentenfasern der vorliegenden Erfindung können entweder
eine Mantel-Kern-Anordnung
oder eine nebeneinanderliegende Anordnung aufweisen, wobei die Mantel-Kern-Anordnung
bevorzugt wird. Weiterhin soll die Mantelkomponente vorzugsweise
einen Schmelzpunkt haben, der niedriger als der der Kernkomponente
ist. Geeignete Zweikomponentenfasern sind unter anderem Mantel-Kern-Kombinationen
aus Copolyester/Poly-(ethylenterephthalat), Polyamid/Poly-(ethylenterephthalat),
Polypropylen/Poly-(ethylenterephthalat), Polyethylen/Polyamid, Polypropylen/Polyamid,
thermoplastisches Polyurethan/Polyamid und thermoplastisches Polyurethan/Poly-(ethylenterephthalat).
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Bei
Verwendung hierin betrifft "Modul" den E-Modul für Zugbeanspruchung
gemäß Definition durch
die Steigung des ersten linearen Abschnittes der Spannungs-Dehnungs-Charakteristik (des
Spannungs-Dehnungs-Diagramms) eines bei Raumtemperatur verformten
Prüfkörpers.
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Bei
Verwendung hierin umfasst hochmodules Material hochmodule Polymere,
die einen E-Modul für
Zugbeanspruchung von theoretisch größer als 25% aufweisen. Alternativ
dazu ist ein hochmodules Polymer ein Polymer, das einen E-Modul
für Zugbeanspruchung
von größer als
etwa 25 GPA aufweist. Encyclopedia of Polymer Science (Enzyklopädie der Polymerwissenschaft),
2. Ausgabe, Band 7, S. 699 – 722.
Es sei darauf verwiesen, dass stark orientierte Polymerstrukturen
anisotrop sind, und da der Modul erhöht wird, indem der Grad der
Molekülkettenorientierung
erhöht
wird; nimmt der Modul in anderen Richtungen entsprechend ab.
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Geeignete
hochmodule Polymere sind unter anderem Aramide, wie zum Beispiel
Poly(p-phenylenterephthalamid), zu beziehen von Dupont unter dem
Handelsnamen Kevlar®, andere Aramide, wie zum
Beispiel Kermel® (zu
beziehen von Rhone-Poulenc), Arenka®, zu
beziehen von Akzo, Nomex (zu beziehen von DuPont), Polyethylennaphthalat
(PEN), Poly(p-phenylen-benzobisthiazol), Polyester, Glass, aromatische
Polyamidharze Arenka®, ein von Akzo erhältliches
Aramid, thermotrope Copolyester, wie zum Beispiel Vectra® (Celanese)
oder Xydar® (Dart), hochmodule
Polyethylenfasern, wie zum Beispiel Spectra 900 (Allied).
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Dem
Durchschnittsfachmann wird bekannt sein, dass es mehrere Möglichkeiten
gibt, in denen das hochmodule Innere bedeckt sein kann, wie zum Beispiel
Umflechten und Umwickeln. Eine Umflechtung aus Zweikomponentenfasern
um das hochmodule Innere herum stellt eine Struktur mit guter Stabilität bereit.
Das Umwickeln der hochmodulen Fasern mit dem Zweikomponenten-Fasermaterial
ist ein weiteres geeignetes Verfahren. Fasern können mit einer Einfach-Umspinnmaschine
oder mit einer Doppel-Umspinnmaschine
bedeckt werden. In beiden Fällen
werden die Kernfasern mit einer ausgewählten Teilung spiralförmig bedeckt.
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Bei
der Herstellung von Fasern der vorliegenden Erfindung wird der Vorteil
der einzigartigen Struktur von Zweikomponentenfilament ausgenutzt. Der
Schmelzpunkt der Mantelkomponente ist niedriger als der Schmelzpunkt
des hochmodulen Inneren. Eine verbesserte strukturelle Integrität wird durch
Erwärmen
des Gewebes, das aus den Garnen ausgebildet worden ist, die sich
in dem Gewebe gegenseitig überschneiden,
auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Mantels und
unterhalb des Schmelzpunktes des Kernes und des hochmodulen Inneren,
gefolgt von nachfolgendem Abkühlen,
verliehen. Dieses Verfahren, das nachfolgend als Wärmeverschmelzen
bezeichnet wird, bewirkt, dass die Mantelkomponenten der Zweikomponentenfasern
in einen erweichten Zustand übergehen,
und dementsprechend verschmelzen die Garne an Kontaktpunkten miteinander,
wenn sie auf Temperaturen unterhalb der Schmelztemperatur des Mantelmaterials
abgekühlt
werden. Zum größten Teil
sind diese Kontaktpunkte die Punkte, an denen sich die Garne gegenseitig überschneiden.
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Aufgrund
der verbesserten Stabilität
der Gewebe der vorliegenden Erfindung wird erwartet, dass ein aus
den Verbundgarnen der vorliegenden Erfindung hergestelltes einlagiges
Gewebe erfolgreich in einer Papiermaschine gefahren werden kann.
Das heißt,
die vorliegende Erfindung stellt ein Mittel zur Herstellung einlagiger
Gewebe bereit, die in der Lage sind, den anspruchsvollen Bedingungen,
denen Papiermaschinentuche unterliegen, standzuhalten. Normalerweise
müssen
Gewebe aus wenigstens zwei Lagen bestehen, um sicherzustellen, dass
die Gewebe die notwendige Formbeständigkeit und Festigkeit aufweisen,
um den anspruchsvollen Betriebsbedingungen standhalten zu können.
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Die
vorliegende Erfindung kann ebenfalls als die obere Laminatstruktur
einer mehrlagigen Struktur verwendet werden, und es wird erwartet,
dass ihre Verwendung als eine solche Schicht aufgrund der geringeren
Größe der Knöchel auf
der Oberfläche
des Gewebes und der geringeren Dicke des Gewebes Vorteile gegenüber herkömmlichen
Ma terialien bieten wird. Die reduzierte Größe der Knöchel schafft eine glättere Gewebeoberfläche, eine
Eigenschaft, die von den Papierherstellern gewünscht wird. Es ist weiterhin
möglich,
unter Verwendung der hochmodulen Verbundgarne der vorliegenden Erfindung
ein dünneres
Gewebe herzustellen, da die hervorragenden Zugeigenschaften von
hochmodulen Materialien bedeuten, dass weniger Material verwendet
werden kann, um die Festigkeit zu erreichen, die herkömmliche
Gewebe aufweisen. Die vorliegende Erfindung kann auch als die Trägerschicht
einer mehrlagigen Struktur verwendet werden. Die verbesserte Formbeständigkeit
und Maßhaltigkeit
dieser Schicht macht sie gut geeignet für diese Anwendung. Die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Gewebes
als Trägerschicht
wird dem Gesamtgewebeaufbau bestimmte Vorteile verleihen. Da die
Verbundgarne der vorliegenden Erfindung eine relativ hohe Festigkeit entlang
der Achse des Garnes aufweisen, stellt die Verwendung dieser Gewebeschicht
als Trägerschicht die
Stabilität
und die Festigkeit bereit, die von der Gesamtgewebestruktur gefordert
werden. Daher können
weniger starre Materialien in anderen Gewebeschichten verwendet
werden, so dass der Papierhersteller zum Beispiel Fasern eines feinen
Deniers zur Herstellung anderer Schichten auswählen kann. Dementsprechend
können
Gewebe auf diese Art und Weise auch dünner gemacht werden. Ein dünneres Gewebe
ist wünschenswert,
da hierdurch die Entwässerungseigenschaften
verbessert würden.
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Die
Garne können
die einzigen Bestandteile von wenigstens einer Schicht von Tuch
sein. In dem Falle eines mehrschichtigen Tuches besteht wenigstens
eine Schicht aus den Garnen der vorliegenden Erfindung, und vorzugsweise
stellen sie die mit dem Papierbogen in Kontakt stehende Oberflächenschicht
dar. Unabhängig
davon, ob es sich bei dem Gewebe um ein einschichtiges oder um ein
mehrschichtiges Gewebe handelt, die Zweikomponentenfasern sind ordentlich
und nichtzufällig
anzuordnen. Mit ordentlicher, nichtzufälliger Anordnung ist gemeint,
dass Fasern eines Tuches in einer ersten Richtung verlaufen, wobei
sich die in der ersten Richtung verlaufenden Fasern nicht mit anderen
in der ersten Richtung verlaufenden Fasern überschneiden, und dass Fasern
des Tuches in einer zweiten Richtung verlaufen, wobei sich die in
der zweiten Richtung verlaufenden Fasern nicht mit anderen in der
zweiten Richtung verlaufenden Fasern überschneiden, dass sich in
der ersten Richtung verlaufende Fasern mit in der zweiten Richtung
verlaufenden Fasern überschneiden
und umgekehrt. Zum Beispiel überschneiden
sich in der Maschinenrichtung angeordnete Fasern nicht gegenseitig,
sondern sie überschneiden
sich nur mit Fasern, die in der Maschinenquerrichtung verlaufen.
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Die
Tuche können
aus Fasern bestehen, die in der Maschinenrichtung oder in der Maschinenquerrichtung
verlaufen, jedoch können
die Tuche auch aus Fasern bestehen, die in Richtungen in Winkeln
zu der Maschinenrichtung oder der Maschinenquerrichtung einer Papiermaschine
verlaufen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Verbundgeflecht der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein weiteres Verbundgeflecht der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
ein Querschnitt eines Garnes der vorliegenden Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispieles
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1 ist
ein Gewebe, das aus Garnen der vorliegenden Erfindung besteht. Das
Gewebe ist eine Grundbindungsstruktur, wobei die Garne in der Kettrichtung
und in der Schussrichtung aus Garnen der vorliegenden Erfindung
bestehen. Aus 1 ist zu erkennen, dass die
Garne an den Punkten, an denen sich die Garne überschneiden, mit anderen Garnen verbunden
sind. Dies ist auf die Wärmeverschmelzung
der Garne zurückzuführen, wobei
die Mäntel der
Zweikomponentenmaterialien miteinander verschmelzen, nachdem das
Gewebe auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Mantelmaterials
und unterhalb des Schmelzpunktes des Kernmaterials erwärmt worden
ist.
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Die
in 1 gezeigten Garne des Gewebes in der Kettrichtung
und die Garne des Gewebes in der Schussrichtung sind von gleicher
Struktur. Das hochmodule Innere der Garne sind etwa 134 Einzelfäden aus
Kevlar® 49.
Acht Zweikomponentengarne wurden um das Innere aus Kevlar® geflochten.
Jedes Garn besteht aus sechzehn Zweikomponenten-Einzelfäden. Die
Einzelfäden
sind Bellcouple® von
Kanebo, 250 Denier, Garnnummer 16, mit einem niedrigschmelzenden
Copolyester-Mantelmaterial und einem Poly(ethylenterephthalat)-Kern,
wobei der Schmelzpunkt des Copolyestermantels niedriger ist als
der Schmelzpunkt des Polyethylenterephthalat-Kerns (PET-Kerns).
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Die
acht Zweikomponentengarne werden um das Innere aus Kevlar® geflochten.
Flechten bildet eine relativ stabile Struktur aus, und die bedeckten hochmodulen
Garne können
verwendet werden, um Gewebe wie in 1 gezeigt
auszubilden. Solche Gewebe werden nach Verfahren ausgebildet, die dem
Durchschnittsfachmann hinlänglich
bekannt sind. Nachdem das Gewebe ausgebildet worden ist, wird es
unter Spannung gesetzt, auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes
des Mantels und unterhalb des Schmelzpunktes des Kernes erwärmt und
danach auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Mantels
abgekühlt.
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Aufgrund
der verbesserten Stabilität
der Gewebe der vorliegenden Erfindung ist zu erwarten, dass ein
aus den Verbundgarnen der vorliegenden Erfindung bestehendes einlagiges
Gewebe erfolgreich auf einer Papiermaschine laufen kann. Das bedeutet,
dass die vorliegende Erfindung ein Mittel zum Herstellen einlagiger
Gewebe bereitstellt, die den anspruchsvollen Bedingungen standhalten
können,
denen Papiermaschinentücher
unterworfen werden.
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Normalerweise
müssen
Gewebe aus wenigstens zwei Lagen bestehen, um sicherzustellen, dass
die Gewebe die notwendige Formbeständigkeit und Festigkeit aufweisen,
um den anspruchsvollen Betriebsbedingungen standhalten zu können. Da sich
die Papiermaschinentuche der vorliegenden Erfindung jedoch durch
Materialien mit einem hohen Elastizitätsmodul und geringer Dehnung
auszeichnen, wird Steifigkeit und Formbeständigkeit des Gewebes durch
die Schicht hochmoduler Materialien bereitgestellt, und dementsprechend
sind einlagige Gewebe möglich.
Mit anderen Worten ist es aufgrund der großen Festigkeit, die von solchen
Materialien bereitgestellt wird, möglich, weniger Material bei
der Herstellung eines Gewebes einzusetzen und gleichzeitig eine
Festigkeit bereitzustellen, die gleich oder größer der von mehrlagigen Materialien
ist, die wesentlich mehr Material beinhalten. Ein einlagiges Gewebe
zu erreichen, wäre
ein wesentlicher Durchbruch bei der Entwicklung und Herstellung
von Papiermaschinentuchen. Da die Maschinengeschwindigkeit zunimmt,
wodurch die Zeit für
Entwässerung reduziert
wird, wird es immer wichtiger, die kleinstmögliche Dicke zu erzielen, da
ein einlagiges Gewebe dünner
ist als ein mehrlagiges Gewebe, wodurch die Entfernung verringert
wird, die eine Flüssigkeit zurücklegen
muss, um entwässert
zu werden.
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Die
vorliegende Erfindung kann weiterhin als die obere Schichtstoffstruktur
einer mehrlagigen Struktur verwendet werden, und es ist zu erwarten, dass
ihre Verwendung als eine solche Schicht aufgrund der größeren Planheit
auf der Oberfläche
Vorteile gegenüber
herkömmlichen
Materialien bereitstellen wird. Erhöhte Planheit ist das Ergebnis
der reduzierten Größe der Knöchel an
den Punkten, an denen sich die Garne überschneiden. Bei der Wärmeverschmelzung
des Gewebes bricht die Komponente der Zweikomponentenfaser mit niedrigem
Schmelzpunkt zusammen und strömt,
so dass die Größe der Knöchel an
den Kreuzungspunkten verringert wird.
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Die
vorliegende Erfindung kann weiterhin als die Grundschicht einer
mehrlagigen Struktur verwendet werden. Die verbesserte Formbeständigkeit
dieser Schicht lässt
sie für
diese Art der Verwendung gut geeignet erscheinen. Somit können andere
Materialien, wie zum Beispiel solche mit einem geringen Durchmesser,
in anderen Schichten verwendet werden, da Stabilität und Festigkeit
durch die aus hochmodulem Material bestehende Schicht eingebracht werden.
Die Verwendung von Materialien geringen Durchmessers in Schichten,
die mit Papierbogen in Kontakt kommen, würde die Oberflächenglätte verbessern,
die ein wünschenswertes
Merkmal von Papiermaschinentuchen ist. 2 zeigt
ein Gewebe, wobei die in Bezug auf 1 oben beschriebenen Garne
in der Kettrichtung verwendet werden. Die Garne der Schussrichtung
bestehen aus neunlagigem Material. Das heißt, sie sind eine Schicht aus neun
Garnen aus Zweikomponentenmaterial gemäß Beschreibung in 1.
Die Mehrfachgarne sind lose verzwirnt. Die Garne haben ein unterscheidbar
flaches Erscheinungsbild. Das heißt, nach der Wärmeverschmelzung
nehmen die Garne ein bandartiges Erscheinungsbild an.
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3 zeigt
einen Querschnitt eines Verbundgarnes gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das Innere aus Kevlar® ist als ein unterscheidbarer
Bereich sichtbar. Das Zweikomponenten-Äußere ist nicht diskret.
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Beim
Laufen auf einer Papiermaschine ist zu erwarten, dass ein Gewebe
gemäß der vorliegenden Erfindung
sauberer bleibt als ein Tuch, das aus herkömmlichen Einzelfäden besteht.
Wärmeverschmelzen
eines aus Zweikomponentenfasern bestehenden Gewebes ist teilweise
durch geschmolzene, überschnittene
Garne charakterisiert. Im Gegensatz dazu weisen herkömmliche
Einzelfäden
an Punkten, an denen sich Garne überschneiden,
Zwischenräume auf.
Zwischenräume
sind Quetschpunkte, an denen im Verlauf der Zeit Verunreinigungen
eingeschlossen und angesammelt werden können. Dementsprechend stellen
die aus Zweikomponentenfasern hergestellten, sich überschneidenden
wärmeverschmolzenen
Garne eine Struktur bereit, von der zu erwarten ist, dass sie relativ
sauberer bleiben wird als ein aus herkömmlichen Einzelfäden bestehendes
Tuch.
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Ein
weiterer Vorteil, der von Papiermaschinentuchen der vorliegenden
Erfindung gegenüber herkömmlichen
aus Einzelfäden
bestehenden Tuchen erwartet wird, besteht darin, dass solche Tuche an
den Überschneidungspunkten
eine relativ plane, knöchelfreie
Oberfläche
aufweisen. Es wird offensichtlich und erkennbar sein, dass wenn
Fasern gewebt (oder gewirkt) werden, Knöchel ausgebildet werden, die
die Oberflächenglätte verringern.
Wie bereits angemerkt, wird die Knöchelgröße bei Wärmeverschmelzung der Zweikomponentenfasern
reduziert, was die Oberflächenglätte verbessert.
Die Oberflächenglätte ist
ein Faktor, der die Papierqualität
beeinflusst. Dementsprechend sind Tuche mit verbesserter Glätte von
Interesse für
den Hersteller von Papier und von verwandten Erzeugnissen. Bei Wärmeverschmelzen
eines Tuches, das aus Zweikomponentenfasern besteht, wird ein Netz
von Bindungen zwischen sich überschneidenden
Fasern ausgebildet. Physisches Verbinden dieser Art wird die Formbeständigkeit
gegenüber
herkömmlichen
aus Einzelfäden
bestehenden Tuchen verbessern. Aufgrund der Art der Zweikomponentenfasern
und der einzigartigen Strukturen, die sie ausbilden können, können Fasern
mit niedrigerem Denier verwendet werden, als dies für herkömmliche
Einzelfäden
erforderlich ist. Die Verwendung von Fasern mit niedrigerem Denier
bietet den Vorteil eines dünneren
Tuches als ein Tuch, das aus herkömmlichen Einzelfäden besteht, ohne
dass dies zu Lasten der Gewebefestigkeit geht.