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ERFINDUNGSGEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft magnetische Marken zur Verwendung
bei elektronischen Artikelüberwachungssystemen
(EAS – electronic
article surveillance) und Verfahren, Vorrichtungen und Systeme zur
Verwendung und Herstellung derartiger Marken.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Bei
dem Design von EAS-Systemen, die magnetische Marken verwenden, sind
Bemühungen darauf
verwandt worden, die Eindeutigkeit der Antwort der Marke zu verbessern.
Eine Möglichkeit,
wie dies erreicht wurde, ist das Erhöhen des hohen Oberwellenanteils
in dem Spannungsimpuls, der durch das Umkehren des Magnetflusses
der Marke erzeugt wird. Wenn der hohe Oberwellenanteil erhöht wird, läßt sich
das Antwortsignal der Marke leichter gegenüber einem eine niedrigere Frequenz
aufweisenden Hintergrundrauschen und magnetischem Abschirmungsrauschen
und Signalen, die von anderen magnetischen Materialien erzeugt werden,
die oftmals in EAS-Systemen anzutreffen sind, leichter differenzieren
und detektieren.
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In
dem eigenen US-Patent Nr. 4,660,025 mit dem Titel „Article
Surveillance Magnetic Marker Having An Hysteresis Loop With Large
Barkhausen Discontinuities" wird
eine magnetische Marke offenbart, die einen Ausgangsimpuls entwickelt,
der von der zeitlichen Änderungsgeschwindigkeit
des abfragenden Felds und der Feldstärke so lange im wesentlichen
unabhängig
ist, wie die Feldstärke
einen kleinsten Schwellwert übersteigt.
Insbesondere lehrt das '025er-Patent,
daß, indem
die Marke so ausgebildet wird, daß das magnetische Material
der Marke Beanspruchung zurückhält, die
Marke eine Hystereseeigenschaft mit einem großen Barkhausen-Sprung aufweist.
Bei Exposition mit einem abfragenden Feld, das den Schwellwert übersteigt,
erfährt
die magnetische Polarisierung der Marke dementsprechend eine regenerative
Umkehrung. Diese sogenannte „Schnappaktions"-Umkehrung bei der
magnetischen Polarisierung führt
dazu, daß ein
scharfer Spannungsimpuls erzeugt wird, der reich an Oberwellen ist,
wodurch man ein Signal erhält,
das vom Hintergrundrauschen und Signalen unterschieden werden kann,
die von anderen magnetischen Materialien als EAS-Marken erzeugt
werden.
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Die
Offenbarung von Patent Nr. 4,660,025 und des verwandten Patents
Nr. 4,686,516 ist durch Bezugnahme hier aufgenommen.
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1 veranschaulicht
eine Hystereseschleifeneigenschaft der in dem '025er-Patent offenbarten Marke. In 1 sind
bei 20 und 22 große
und im wesentlichen sofortige Umkehrungen bei der magnetischen Polarität dargestellt,
die das in dem '025er-Patent
offenbarte Magnetmaterial zeigt. Diese Umkehrungen werden als „Barkhausen-Sprünge" bezeichnet und treten
bei einem Magnetisierungsfeldschwellwertpegel mit der Größe H* auf.
Solange das auftreffende wechselnde Abfragefeld eine Größe aufweist,
die den Schwellwertpegel H* übersteigt,
weist die Marke eine sehr scharfe Signalspitze auf, die reich an
hohen Oberwellenfrequenzen ist, die sich mit dem EAS-System ohne
weiteres detektieren lassen.
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Das '025er-Patent offenbart
als ein bestimmtes Beispiel für
ein geeignetes Magnetmaterial ein amorphes Drahtsegment mit der
Zusammensetzung Fe81Si4B14C1, wobei die Prozentsätze Atomprozent sind.
Der Schwellwert für
das Material lag unter 0,6 Oe. Dieses bestimmte Material erzeugte
somit selbst dann eine scharfe Spitze, wenn das auftreffende Abfragefeld
eine Spitzenamplitude von 0,6 Oe aufwies.
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Die
eigentliche Stärke
des auftreffenden Abfragefeldsignals, das eine Marke in einer Abfragezone
eines EAS-Systems erfährt,
kann von Ort zu Ort innerhalb der Zone wesentlich variieren. Die
Feldstärke
reicht von einem Maximum an Orten neben der oder den Abfragesignalübertragungsantennen
zu viel niedrigeren Pegeln an Punkten in der Abfragezone, die von
der oder den Antennen relativ weit entfernt sind. Wenn eine Marke
des in dem '025er-Patent
offenbarten Typs einem Abfragesignal ausgesetzt wird, dessen Amplitude
unter dem Schwellwertpegel HT der Hystereseschleife
für das
Material liegt, dann wird das gewünschte Ausgangssignal mit der scharfen
Spitze nicht erzeugt. Obwohl Magnetmaterialien mit Schwellwertpegeln
von nur etwa 0,04 Oe bekannt sind, liegt der niedrigste berichtete
Schwellwert für
Drahtsegmente, die tatsächlich
in EAS-Marken verwendet werden, bei etwa 0,08 Oe. Der an einigen
Punkten in der Abfragezone vorliegende Pegel des auftreffenden Abfragefeldsignals
kann unter dem Schwellwert liegen, so daß der Barkhausen-Wechsel nicht
auftritt und die Marke nicht detektiert werden kann, wenn sie sich
an solchen Punkten in der Zone befindet.
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Es
könnte
in Betracht gezogen werden, die Stärke des von der oder den Abfrageantennen
abgestrahlten Signals zu erhöhen,
um sicherzustellen, daß die
ganze Abfragezone einem über
dem Schwellwert liegenden Signalpegel ausgesetzt wird, doch kann
dieser Ansatz unerwünschte
Erwärmungseffekte
in der Antennenansteuerschaltung verursachen und/oder erfordern,
daß die
Schaltung relativ teure Komponenten enthält. Eine Erhöhung der abgestrahlten
Feldstärke
kann außerdem
durch Einschränkungen
durch relevante Richtlinien verhindert werden.
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Als
weitere Alternative können
die Abmessungen der Abfragezone reduziert werden, um wieder sicherzustellen,
daß der
Abfragesignalpegel in der ganzen Zone den Schwellwertpegel übersteigt. Dieser
Ansatz ist jedoch möglicherweise
für Betreiber
des Systems und ihre Kunden nicht akzeptabel, da eine Reduzierung
der Abfragezone nur dadurch bewerkstelligt werden kann, daß die Ausgänge von Räumlichkeiten,
wo das EAS-System verwendet wird, verengt werden.
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AUFGABEN UND
KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer EAS-Marke,
die eine höchst
eindeutige Antworteigenschaft aufweist und sich ohne weiteres detektieren
läßt, ohne
die abgestrahlte Amplitude des Abfragefeldsignals zu erhöhen oder
die Größe der Abfragezone
zu reduzieren.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine Marke zur Verwendung in einem Artikelüberwachungssystem
bereitgestellt, bei dem ein magnetisches Wechselfeld in einem Überwachungsgebiet hergestellt
und ein Alarm aktiviert wird, wenn eine vorbestimmte Störung des
Felds detektiert wird, wobei die Marke einen Körper aus magnetischem Material
mit beibehaltener Beanspruchung und mit einer magnetischen Hystereseschleife
mit einem großen Barkhausen-Sprung
derart umfaßt,
daß Exposition des
Körpers
mit einem externen Magnetfeld, dessen Feldstärke in der der magnetischen
Polarisierung des Körpers
entgegengesetzten Richtung einen vorbestimmten Schwellwert übersteigt,
zu einer regenerativen Umkehrung der magnetischen Polarisation führt, und
einer Struktur zum Befestigen des unter Überwachung zu haltenden Körpers, wobei
der vorbestimmte Schwellwertpegel unter 0,04 Oe liegt. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
der vorbestimmte Schwellwertpegel im wesentlichen 0,02 Oe.
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Gemäß der Erfindung
wird der Magnetkörper für eine derartige
Marke ausgebildet, indem eine Metallegierung in die Form eines amorphen
Metalldrahts gegossen, der Draht zur Reduzierung seines Durchmessers
durch eine Düse
gezogen und der gezogene Draht unter Anwendung einer Längsspannung
auf den gezogenen Draht getempert wird, wobei die Metallegierung
eine negative Magnetostriktion aufweist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung basiert die Legierung auf Kobalt und enthält mehr
als 70 Atomprozent Kobalt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung beinhaltet der Prozeß zum Ausbilden
des Magnetkörpers
das Gießen
einer eine negative Magnetostriktion aufweisenden Metallegierung
in die Form eines amorphen Metalldrahts, Bearbeiten des Drahts zum
Ausbilden einer Druckbeanspruchung in Längsrichtung in dem Draht und
Tempern des bearbeiteten Drahts, um einen Teil der Druckbeanspruchung
in Längsrichtung
abzubauen.
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Mit
einer gemäß der Erfindung
bereitgestellten Marke wird der effektive Umschaltschwellwert, bei
dem die Barkhausen-Sprünge
auftreten, auf etwa die Hälfte
des niedrigsten bisher bekannten Schwellwertpegels reduziert. Die
entstehenden Marken können
selbst dann mit wesentlich größerer Zuverlässigkeit
detektiert werden, wenn sie an einem Punkt in einer Abfragezone
vorliegen, wo die Stärke
des auftreffenden Abfragesignals einen kleinsten Pegel aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung ist deshalb eine bemerkenswerte Abweichung
von der bisherigen Technik, weil bisher nicht bekannt gewesen ist,
einen Draht auf Kobaltbasis unter Spannung zu tempern und ein Drahtsegment
herzustellen, das einen Barkhausen-Sprung aufweist. Wenngleich eine
positive Magnetostriktion aufweisende Materialien wie etwa ein amorpher
Draht auf Eisenbasis unter Spannung getempert worden sind, um die
Anisotropie in Längsrichtung
auszubilden, die Barkhausen-Sprünge
erzeugt, zeigt ein Kobaltdraht eine negative Magnetostriktion und
durch das Tempern unter Spannung wird daher im allgemeinen die Anisotropie
in Längsrichtung
eliminiert. Im Stand der Technik wurde niemals das Tempern eines
Kobaltdrahts unter Spannung vorgeschlagen, wenn ein Barkhausen-Sprung gewünscht wird,
da der Barkhausen-Effekt eliminiert wird, wenn die Anisotropie in
Längsrichtung
zerstört wird.
Gemäß einer
Schlüsselerkenntnis
der vorliegenden Erfindung ist es möglich, einen amorphen Draht
auf Kobaltbasis unter Spannung mit den entsprechenden Prozeßparametern
und nach dem Ziehen durch eine Düse
zu tempern, um Drahtsegmente herzustellen, die Barkhausen-Sprünge aufweisen. Zudem
kann man mit einem derartigen Prozeß einen gewünscht niedrigen Umschaltschwellwert
und ein hohes Rechteckigkeitsverhältnis erhalten. Beispiele für geeignete
Prozeßparameter
sind in einem nachfolgenden Abschnitt angegeben.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Hysteresekurve, die große Barkhausen-Sprünge enthält und die
magnetischen Eigenschaften einer gemäß dem Stand der Technik bereitgestellten
Marke veranschaulicht.
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2 ist
ein Prozeßflußdiagramm,
das ein Verfahren zum Ausbilden eines EAS-Markierungselements gemäß der Erfindung
im allgemeinen veranschaulicht.
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3(a) ist eine Signalspur, die die Hystereseschleifenkennlinie
zeigt, die ein Material aufweist, das bei dem Schritt von 2 des
Ziehens durch eine Düse
erzeugt und mit einem auftreffenden Feld geringer Amplitude angeregt
wird.
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3(b) ist eine Signalspur, die die Hystereseschleife
des Materials von 3(a) bei Ansteuern mit
einem Feld mit hoher Amplitude zeigt.
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4(a) ist eine Signalspur, die die Hystereseschleife
eines Materials zeigt, das ausgebildet wird, wenn der Temperschritt
von 2 bei einer bestimmten Temperatur ausgeführt wird,
und das Material mit einem Feld niedriger Amplitude angesteuert wird.
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4(b) ist die entsprechende Signalspur für das Material
von 4(a) bei Ansteuern mit einem Feld
mit hoher Amplitude.
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5(a) ist eine Signalspur, die die Hystereseschleifenkennlinie
des gleichen, bei einer zweiten Temperatur getemperten Materials
zeigt, wenn das Material mit einem Feld niedriger Amplitude angesteuert
wird.
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5(b) ist die entsprechende Signalspur, wenn
das Material von 5(a) mit einem Feld
höherer
Amplitude angesteuert wird.
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6 ist
eine Signalspur, die die Hystereseschleifenkennlinie eines Materials
angibt, das ausgebildet wird, wenn der Temperschritt von 2 bei
einer dritten Temperatur ausgeführt
wird.
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7 ist
eine Signalspur, die die Hystereseschleifenkennlinie des Materials
zeigt, wenn der Temperschritt von 2 durch
das Anwenden einer starken Zugspannung auf das Magnetmaterial begleitet
wird.
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8 veranschaulicht
graphisch, wie Schwankungen bei der Größe der während des Temperschritts von 2 angewendeten
Zugspannung Änderungen
im Rechteckigkeitsverhältnis
und beim Schwellwertpegel für
das resultierende magnetische Material bewirken.
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9 ist
eine Perspektivansicht mit weggebrochenen Abschnitten einer magnetischen
Marke, die unter Verwendung eines gemäß der vorliegenden Erfindung
produzierten Drahtsegments ausgebildet wird.
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10 ist
ein Blockdiagramm eines typischen Systems zum Herstellen eines Überwachungsfelds
und Detektieren einer gemäß der Erfindung
produzierten Marke.
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BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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2 liefert
in Form eines Flußdiagramms einen Überblick über einen
gemäß der Erfindung ausgeführten Prozeß zum Produzieren
von EAS-Marken, die bei einem sehr niedrigen Feldschwellwertpegel
einen großen
Barkhausen-Sprung aufweisen.
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Der
Prozeß von 2 beginnt
mit einem durch Block 30 dargestellten ersten Schritt,
bei dem eine Legierung auf Kobaltbasis gegossen wird, um einen amorphen
Draht zu erhalten. Es kann ein herkömmlicher Gießprozeß wie etwa „In-Rotating-Water-Quenching" verwendet werden.
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Auf
Schritt 30 folgt Schritt 32, bei dem der gegossene
Draht zur Reduzierung seines Durchmessers kalt gezogen wird. Der
Schritt des Ziehens durch eine Düse
erzeugt in dem Draht eine Druckbeanspruchung in Längsrichtung,
die eine Anisotropie in Längsrichtung
bildet und im allgemeinen auch den Schwellwertpegel für entstehende
Markierungselemente anhebt.
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Auf
Schritt 32 folgt Schritt 34, bei dem der durch
eine Düse
gezogene Draht bei Anwendung einer Längsspannung an den Draht getempert
wird. Dieser Temperschritt, wenn er mit geeigneten Parametern ausgeführt wird,
führt zu
einer Entlastung und Umverteilung eines Teils der Druckbeanspruchung, die
durch das Ziehen durch die Düse
verursacht wird, und reduziert den Schwellwertpegel stark, bei dem der
Barkhausen-Sprung auftritt, wobei er einen wesentlichen Ausgangssignalpegel
beibehält.
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Nach
Schritt 34 wird ein Schritt 36 ausgeführt, bei
dem der getemperte Draht in diskrete Drahtsegmente geschnitten wird,
die sich für
die Aufnahme in eine Marke eignen.
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Als
Alternative zu dem Schritt 32 des Ziehens durch eine Düse wird
in Betracht gezogen, andere Prozeßschritte zu substituieren,
die in dem gegossenen Draht eine Druckbeanspruchung in Längsrichtung
erzeugen.
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MAGNETISCHE EIGENSCHAFTEN
EINES DURCH EINE DÜSE
GEZOGENEN DRAHTSEGMENTS
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des Prozesses von 2 wird auf eine Legierung mit
der Zusammensetzung Co72,5Si12,5B15 angewendet. Das Material wird auf einen
Durchmesser von 125 Mikrometer gegossen und dann zum Reduzieren
des Durchmessers auf 50 Mikrometer durch eine Düse gezogen. 3(a) und 3(b) zeigen Signalspuren, die erhalten
werden, wenn ein 70 mm langer, durch eine Düse gezogener Draht mit Feldern
mit jeweiligen Spitzenamplituden von 2 Oe und etwa 120 Oe angesteuert
wird. In beiden 3(a) und 3(b) entspricht die Abszissenachse dem
entlang der Länge
des Drahtsegments auftreffenden Magnetfeld, und die Ordinatenachse
entspricht der sich ergebenden normierten Magnetisierungshöhe (Magnetisierungshöhe dividiert
durch Magnetisierung bei Sättigung
(MS)). Wie man aus 3(a) erkennen
kann, tritt ein großer Barkhausen-Sprung
bei einem Schwellwertpegel H* von etwa 2 Oe auf. Das durch eine
Düse gezogene Material
weist ein Rechteckigkeitsverhältnis
(remanente Magnetisierung bei einem angelegten Feld von Null dividiert
durch MS) von etwa 0,35 auf.
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MAGNETISCHE EIGENSCHAFTEN
EINES UNTER SPANNUNG GETEMPERTEN DRAHTSEGMENTS – BEISPIEL 1
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Bei
einer bevorzugten Praxis gemäß der Erfindung
wird der unmittelbar zuvor beschriebene, durch eine Düse gezogene
Draht (vor dem Schneiden) etwa eine Stunde lang bei 440°C bei Anlegen
einer Längsspannung
an den Draht getempert. Die Längsspannung
kann durch eine herkömmliche Technik
aufgebracht werden, indem beispielsweise ein Körper mit der gewünschten
Masse an ein Ende des Drahts gehängt
und das andere Ende des Drahts fixiert gehalten wird. Eine bevorzugte
Zugspannung beträgt
25 kg/mm2.
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Nach
dem Tempern wird der Draht in eine Länge von 70 mm geschnitten,
um ein Element mit einer Hysteresekennlinie wie in den 4(a) und (b) gezeigt
herzustellen. 4(a) zeigt die mit einem
Ansteuerfeld mit niedrigem Pegel erzeugte Signalspur, und 4(b) zeigt die mit einem Ansteuerfeld
mit hohem Pegel erzeugte Signalspur.
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Wie
man aus 4(a) sehen kann, weist das entstehende
Drahtsegment einen Umschaltschwellwert H* von etwas über 0,02
Oe auf. Im Vergleich zu den niedrigsten Pegeln von H*, die zuvor
berichtet worden sind, stellt dies beim Schwellwertpegel eine Reduzierung
um einen Faktor von 2 dar. Außerdem wurde
ein Rechteckigkeitsverhältnis
von 0,95 erreicht, was einen ausreichenden Ausgangssignalpegel liefert.
Es wird angenommen, daß bisher
berichtete Pegel von H* im Bereich von 0,04 oder 0,045 Oe nur mit
einem wesentlich niedrigeren Rechteckigkeitsverhältnis und durch Prozesse erreicht
worden sind, die sich möglicherweise
für eine
Implementierung auf großem
Maßstab
nicht eignen.
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Der
amorphe Kobaltdraht weist als Guß einen Schwellwert von etwa
0,05 Oe auf, zeigt jedoch eine sehr niedrige Ausgangsamplitude,
die zur Verwendung in einer Marke in ihrer gegossenen Form unerwünscht ist.
Das nachfolgende Ziehen durch eine Düse erzeugt im Kern des Drahts
eine große Druckbeanspruchung
in Längsrichtung.
Die Druckbeanspruchung erzeugt im Draht aufgrund der negativen Magnetostriktion,
die das Kobaltmaterial aufweist, eine Anisotropie in Längsrichtung.
Obwohl die induzierte Anisotropie in Längsrichtung den Schwellwert
anhebt (wie in 3(a) gezeigt), wird
angenommen, daß durch
das nachfolgende Tempern unter Längsspannung,
falls es mit geeigneten Parametern durchgeführt wird, ein Teil der Druckbeanspruchung in
Längsrichtung
abgebaut und umverteilt wird, so daß man den gewünschten
niedrigen Schwellwertpegel für
den Barkhausen-Sprung mit einem geeignet hohen Ausgangspegel erhält.
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Es
hat sich herausgestellt, daß,
wenn die Temperatur während
des Temperns nicht ausreichend hoch ist, dann nicht ausreichend
Druckbeanspruchung abgebaut oder umverteilt wird, so daß der Schwellwertpegel
höher bleibt,
als dies erwünscht
ist. Wenn jedoch andererseits eine zu hohe Tempertemperatur verwendet
wird, dann kommt es zu Kristallisierung und der Ausgangssignalpegel
ist stark reduziert. Wenn außerdem
während
des Temperns übermäßig viel
Spannung angelegt wird, dann kommt es zu einer Scherhystereseschleife,
und zwar offensichtlich deshalb, weil die ganze Druckbeanspruchung
abgebaut und eine starke Längsbeanspruchung
hineingetempert wird.
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SPANNUNGSTEMPERN – BEISPIEL
2
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Die 5(a) und (b) sind
Signalspuren, die die Hystereseschleife eines diskreten Segments
eines Drahtmaterials darstellen, das entsteht, wenn der gleiche
durchgehende, durch eine Düse
gezogene Draht aus Kobaltlegierung über den gleichen Zeitraum hinweg
und mit der gleichen Längsspannung wie
in Beispiel 1 getempert wird, jedoch bei einer Temperatur von 380°C. Die Spur
von 5(a) zeigt die Hystereseschleife,
wenn ein Ansteuersignal mit niedrigem Pegel verwendet wird, und
die Spur von 5(b) zeigt die Hystereseschleife,
die sich aus einem Ansteuerfeld mit höherem Pegel ergibt.
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Wie
man aus 5(a) erkennen kann, liegt der
Umschaltschwellwert (Barkhausen-Sprung) bei etwa 0,1 Oe, ungefähr fünfmal höher als
der Schwellwert des in Beispiel 1 hergestellten Materials. Weiterhin
beträgt
das Rechteckigkeitsverhältnis
des Materials dieses Beispiels 2 etwa 0,6, was erheblich weniger
ist als das Rechteckigkeitsverhältnis
für das
Material von Beispiel 1. Es wird angenommen, daß die Tempertemperatur von
380°C zu
niedrig war, um eine ausreichende Entlastung und Umverteilung der Druckbeanspruchung
in Längsrichtung
zu erzielen.
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SPANNUNGSTEMPERN – BEISPIEL
3
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6 zeigt
eine Signalspur, die die Hystereseschleife zeigt, wie man durch
Anwenden des gleichen Temperprozesses auf den durch eine Düse gezogenen
Kobaltlegierungsdraht erhält,
jedoch bei einer Temperatur von 520°C. Es wird angenommen, daß das Material
sich bei diesem Temperprozeß kristallisierte,
was zu dem gezeigten sehr niedrigen Ausgangssignalpegel führte.
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SPANNUNGSTEMPERN – BEISPIEL
4
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7 zeigt
eine Signalspur, die die Hystereseschleife für das gleiche Material wie
in Beispiel 1 zeigt, aber jedoch mit einer während des Temperns ausgeübten Längsspannung
von 75 kg/mm2. Die Zeit und die Temperatur
für das
Tempern waren gegenüber
Beispiel 1 unverändert.
Man kann erkennen, daß die
Spur in 7 eine Scherhystereseschleife
zeigt, der der gewünschte
Barkhausen-Sprung fehlt. Angesichts der negativen Magnetostriktion
des auf Kobalt basierenden Materials wird angenommen, daß die bei
diesem Beispiel ausgeübte
große
Längsspannung
zu einer Anisotropie in Umfangsrichtung führt, die die in 7 gezeigte
Scherhystereseschleife erzeugt.
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EFFEKTE DER
SCHWANKUNG BEI DER WÄHREND
DES TEMPERNS ANGEWENDETEN SPANNUNG
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8 zeigt,
wie Schwankungen bei der Stärke
der während
des Temperschritts angelegten Längsspannung
das Rechteckigkeitsverhältnis
und die Schwellwertpegel für
die entstehenden Drahtsegmente beeinflussen. Bei den in 8 gezeigten
Ergebnissen wurde die angelegte Längsspannung innerhalb eines
Bereichs zwischen 0 und 25 kg/mm2 variiert,
wobei das gleiche Material und die gleichen Zeit- und Temperaturparameter
wie in Beispiel 1 verwendet wurden.
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Die
Kurve 38 in 8 zeigt die entstehenden Schwellwertpegel
des Barkhausen-Sprungs als Funktion der angelegten Längsspannung
auf, und Kurve 40 zeigt das resultierende Rechteckigkeitsniveau
als Funktion der angelegten Längsspannung. Es
ist zu sehen, daß der
resultierende Schwellwertpegel über
den Bereich von Spannungen 2 kg/mm2 bis
25 kg/mm2 hinweg und bei einem Pegel unter 0,03
Oe im wesentlichen unverändert
bleibt. Wenn die Spannung entfällt,
bleibt der Schwellwert weit über
0,1 Oe. Dabei nimmt das Rechteckigkeitsverhältnis von unter 0,6 auf weit über 0,9
zu, wenn die Spannung von 2 kg/mm2 auf 25
kg/mm2 erhöht wird.
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Es
hat sich herausgestellt, daß eine
Tempertemperatur innerhalb des Bereichs von 420°C bis 500°C und eine angelegte Längsspannung
im Bereich 2 bis 25 kg/mm2 das gewünschte Magnetmaterial
erzeugt, das einen geringen Umschaltschwellwert H* und einen hohen
Ausgangssignalpegel aufweist.
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Als
Alternative zu der oben in Verbindung mit Beispiel 1 angegebenen
spezifischen Zusammensetzung wird angenommen, daß man zufriedenstellende Ergebnisse
mit anderen Legierungszusammensetzungen erhalten kann, die Kobalt
im Bereich zwischen 70 und 80 Atomprozent enthalten. Es wird beispielsweise
angenommen, daß Co77,5Si7,5B15 eine geeignete Zusammensetzung wäre.
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Es
hat sich herausgestellt, daß durch
das Anlegen einer Spannung weit über
dem bevorzugten Niveau von 25 kg/mm2 während des
Temperns im allgemeinen den gewünschten
Barkhausen-Sprung
eliminiert. Beispielsweise hat sich herausgestellt, daß das Anlegen
einer Spannung bei 37,5 kg/mm2 die gewünschte diskontinuierliche
Hysteresekennlinie eliminiert.
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9 zeigt
eine Marke 120, die unter Verwendung des gemäß der Erfindung
hergestellten Magnetmaterials mit einem niedrigen Schwellwert gebaut
wurde. Die Marke 120 enthält ein Drahtsegment 123 wie
das in Beispiel 1 produzierte. Das Drahtsegment 123 ist
zwischen ein Substrat 121 und eine Deckschicht 122 geschichtet.
Die untere Fläche
des Substrats 121 kann mit einem geeigneten Haftkleber beschichtet
sein, um die Marke 120 an einem Artikel zu befestigen,
der unter Überwachung
gehalten werden soll. Alternativ können andere bekannte Anordnungen
verwendet werden, um die Marke an dem Artikel zu befestigen.
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Ein
zum Detektieren des Vorliegens der Marke 120 verwendetes
System ist in 10 in Blockdiagrammform gezeigt.
Das System enthält
zusätzlich zu
der Marke 120 einen Frequenzgeneratorblock 160 und
eine Spule 161 zum Abstrahlen des Abfragesignals. In dem
System sind außerdem
eine Empfangsspule 162, ein Hochpaßfilter 163, eine
Frequenzwahl-/detektionsschaltung 164 und eine Alarmeinrichtung 165 enthalten.
Bei Betrieb steuert der Frequenzgenerator 160 die Felderzeugungsspule 161 an,
um ein Abfragesignalfeld in die Abfragezone abzustrahlen. Wenn die
Marke 120 in der Abfragezone vorliegt, werden entstehende
Störungen
in dem Feld durch die Feldempfangssspule 162 empfangen.
Das Ausgangssignal der Empfangsspule 162 wird durch das
Hochpaßfilter 163 geschickt,
das eine geeignete Grenzfrequenz aufweist, damit hohe Oberwellenfrequenzen
von Interesse an die Wahl-/Detektionsschaltung 164 geliefert
werden. Die Wahl-/Detektionsschaltung 164 ist so angeordnet,
daß, wenn
die hohen Oberwellenfrequenzen mit einer ausreichenden Amplitude
vorliegen, ein Ausgangssignal zum Aktivieren der Alarmeinrichtung 165 geliefert
wird.
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Mit
den Eigenschaften niedriger Schwellwert und hoher Ausgangspegel,
den die gemäß der Erfindung
ausgebildete Marke aufweist, kann man eine zuverlässige Detektion
der Marke selbst dann erreichen, wenn die Marke Abschnitte der Abfragezone passiert,
bei denen das Abfragesignal einen niedrigen Pegel aufweist. Es ist
deshalb nicht erforderlich, die Amplitude des von der Erzeugungsspule 161 gelieferten
Abfragefelds zu erhöhen,
noch die Größe der Abfragezone
zu reduzieren, um beim Detektieren der Marke eine erhöhte Zuverlässigkeit
zu erreichen.
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Es
wird in Betracht gezogen, daß gemäß der Erfindung
produzierte Marken deaktiviert werden können, indem das Volumen des
Drahts 123 teilweise oder ganz kristallisiert wird, wie
in dem oben angeführten
Patent Nr. 4,686,516 gelehrt wird.