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Diese
Erfindung bezieht sich auf Polypeptide, die antigenbindende Strukturen
bilden, mit einer Spezifität
für Rhesus
D Antigene und insbesondere für
Fab-Moleküle
mit einer Spezifität
für das
Rhesus D-Antigen. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ihre
Anwendung für
die Bereitstellung von pharmazeutischen und diagnostischen Zusammensetzungen.
Die obigen Fab-Fragmente
sind, wenn sie genetisch als Teil in einen vollständigen Antikörpers eingebaut
werden, nützlich
für die
Prophylaxe von hämolytischen
Leiden von Neugeborenen (HDN). Diese Erfindung stellt neue DNA-
und Aminosäuresequenzen
der oben genannten Polypeptide zur Verfügung.
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Die
Antikörper
können
demnach für
den Schutz von Rhesus-negativen
Frauen vor oder unmittelbar nach der Geburt eines Rhesus-positiven
Kindes verwendet werden um die HDN in nachfolgenden Schwangerschaften
zu verhüten.
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Die
Erfindung schliesst die Anwendung der genannten Fab-Moleküle ein,
allein oder in Kombination mit Fc-konstanten Regionen, als vollständige Antikörper zum
Zwecke der Behandlung anderer Krankheiten, welche durch eine Anti-Rhesus
D-Immunglobulinbehandlung gelindert werden könnten, z.B. die Behandlung der
idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP).
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Zusätzlich kann
das Anti-D-Rhesus-Immunglobulin nach Fehltransfusionen von Rhesus-positivem Blut
für Rhesus-negative
Empfänger
verwendet werden, damit die Sensibilisierung auf das Rhesus D Antigen verhindert
wird. Die Erfindung bezieht sich weiter auf die Anwendung dieser
Fab-Fragmente und Antikörper als
diagnostische Reagenzien.
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HDN
ist die allgemeine Bezeichnung für
die hämolytische
Anämie
von Föten
und Neugeborenen, welche durch Antikörper der Mutter verursacht
wird. Diese Antikörper
sind gegen Antigene auf der Oberfläche der fötalen Erythrozyten gerichtet.
Diese Antigene können
zu den Rhesus-, AB0- oder andern Blutgruppensystemen gehören.
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Das
Rhesus Blutgruppensystem umfasst 5 Hauptantigene: D, C, c, E und
e (Issit P.D., Med. Lab. Sci. 45:395, 1988). Das D-Antigen ist das
wichtigste dieser Antigene, da es während Rhesus-inkompatiblen Schwangerschaften
und nach einer Transfusion von Rhesus-inkompatiblem Blut stark immunogene
Anti-Rhesus-D-Antikörper
hervorruft. Das D-Antigen wird bei ungefähr 85 % hellhäutigen Menschen
in Europa gefunden und diese Individuen gelten als Rhesus positiv.
Individuen, denen das D-Antigen fehlt werden Rhesus negativ bezeichnet.
Die Expression des D-Antigens kann variieren, entweder wegen der
tiefen Antigendichte, nachstehend als schwach D oder Du bezeichnet,
oder wegen einer partiellen Antigenizität, nachstehend als partielle
D-Antigene bezeichnet.
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Das
Rhesus D-Antigen, ein Membranprotein der Erythrozyte, wurde kürzlich geklont
und seine Primärstruktur
beschrieben (Le Van Kim, C., et al, PNAS 89: 10925, 1992). Modelierungsstudien
schlagen vor, dass das Rhesus D-Antigen 12 Transmembranenbereiche
besitzt, die nur sehr kurze verbindende Regionen besitzen, die sich
von der Zelle nach aussen ausdehnen oder aus dem Cytoplasma herausragen.
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Die
partiellen D-Phänotypen
wurden erstmals bei Personen festgestellt, die das D-Antigen auf
ihren roten Blutzellen trugen, die jedoch ein Alloanti-D in ihrem
Serum besassen (Ros, R. R. und Sanger, R., Blood groops in man,
Blackwell Scientific. Oxford, U.K. 1975; Tippelt, P., et al., Vox
Sanguinis 70:123, 1996). Dies kann dadurch erklärt werden, indem das D-Antigen als mosaikartige
Struktur mit mindestens 9 verschiedenen Eitopen (epD1 bisD9) betrachtet
wird. Somit fehlt bei einigen D-Varianten-Personen bei den roten
Blutzellen ein Teil dieses Mosaiks und es werden Antikörper auf
die fehlenden D-Epitope gemacht. Rhesus-positive Personen, welche
Antikörper
gegen partielle D-Antgene bilden, werden in sechs verschiede Hauptkategorien
eingeteilt (DII bis DVII),
von welchen jede eine unterschiedliche Abnormität beim D-Antigen besitzt. Kürzlich wurde gezeigt,
dass diese D-Kategorien verschiedene Reaktionsmuster ergaben, wenn
sie gegen Platten (Panels) mit humanen monoklonalen Anti-D-Antikörpern getestet
wurden (Tippelt, P., et al., Vox Sanguinis 70:123, 1996). Die unterschiedlichen
Reaktionsmuster identifizierten die 9 Epitope und definierten somit
die verschieden Anti-D- Kategorien.
Die Anzahl der auf dem D-Antigen vorhandenen Epitope variiert von
einer partiellen D-Kategorie zur andern, wobei die DVI Kategorie
wenigstens epD3, 4 und 9 exprimiert. Die DVI-Kategorie
ist klinisch von Wichtigkeit, da eine DVI-Frau
stark genug immunisiert werden kann um beim Neugeborenen ein hämolytisches
Leiden zu verursachen.
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Die
prophylaktische Effizienz eines Anti-RhD IgG für die Prävention von hämolytischen
Leiden der Neugeborenen ist gut etabliert und wurde während vielen
Jahren routinemässig
eingesetzt. Als Resultat wurde diese schwere Krankheit sehr selten.
Dessen ungeachtet bleibt die Ursache des Leidens, d.h. die RhD-Inkompatibilität zwischen
einer RhD negativen Mutter und ihrem getragenen RhD positiven Kind
bleibt und erfordert eine kontinuierliche Versorgung an therapeutischen
Anti-RhD IgG.
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In
den letzten Jahren wurde die Sicherstellung einer kontinuierlichen
Versorgung von Anti-RhD IgG zu einem zunehmenden Problem. Der Pool
von erhältlichem
Hyperimmunserum von alloimmunisierten Rhesus negativen Multipara-Frauen
hat sich wegen dem Erfolg des prophylaktischen antiRhD drastisch
erhöht.
Die geläufigen
Herstellungsverfahren erfordern eine wiederholte Immunisierung eines
zunehmend widerstrebenden Pools von Spendern für die Herstellung eines Hochtiter-Antiserums
(Selinger, M., Br. J. Obstet. Gynaaecol. 98:509, 1991). Es bestehen
ebenfalls damit verbundene Risikofaktoren und technische Probleme,
wie die Verwendung von Rhesuspositiven roten Blutzellen für eine wiederholte
Immunisierung, sie tragen das Risiko der Übertragung von viralen Krankheiten,
wie Hepatitis B, AIDS oder anderen noch unbekannten Viren (Hughes-Jones,
N.C., Br. J. Haematol. 70:263, 1988). Demzufolge ist eine alternative
Methode für
die Herstellung von anti-D-Antikörpern
erforderlich.
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In
den letzten paar Jahren wurden verschiedene alternative Hyperimmunglobulinquellen
ausprobiert, die jedoch alle mit Nachteilen verbunden waren. Die
Epstein-Barr-Virus-(EBV) Transformation von Lymphozyten schuf B-Lymphoplastoid-Zelllinien,
welche spezifische Antikörper,
einschliesslich solche gegen das Rhesus D-Antigen ausschieden, waren
instabil (Crawford et al., Lancet, 386; 19 Feb. 1983 ) und erfordern
extensives Klonen. Auch wegen der tiefen Transformationseffizienz
(1–3%
B-Zellen) konnte nur ein eingeschränkter Bereich an Antikörper-Spezifitäten des
potentiellen Repertoires erhalten werden. Zusätzlich scheint es, dass Mäuse nicht
auf das Rhesus D-Antigen reagieren und somit sind keine murinen
monoklonalen Antikörper
erhältlich,
die für
die Produktion von chimären
oder humanisierten Antikörper
verwendet werden könnten.
Bis vor Kurzem war die einzige Alternative für die Produktion von humanen
Antikörpern
die Hybridomtechnik, die jedoch ebenfalls eingeschränkt war,
wegen dem Fehlen eines zweckmässigen
humanen Myelom-Zellfusionspartners (Kozbor, D. und Roder J.C. Immunol
Today, 4:72, 1983).
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Es
ist demzufolge das Ziel der vorliegenden Erfindung Fab-Fragmente zur Verfügung zu
stellen, welche eine Reaktivität
gegen das Rhesus D-Antigen aufweisen, ebenso wie vollständige Antikörper, die
die Fab-Fragmente
enthalten, und welche frei von den oben erwähnten Nachteilen sind.
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In
den letzten paar Jahren öffnete
die Technik des Repertoire-Klonens
und der Konstruktion von Phage Display Libraries neue Möglichkeiten
um humane Antikörper
einer definierten Spezfität
herzustellen (Williamsom, R.A. et al., PNAS 90:4141. 1993). Diese
Methoden wurden somit appliziert um Polypeptide herzustellen, welche
fähig sind
Antigen bildende Strukturen mit einer Spezifität auf Rhesus D-Antigene, insbesondere
Fab-Fragmente, welche eine Aktivität gegen Rhesus D-Antigene und
partielle D-Antigene besitzen, zu erzeugen.
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Die
Erzeugung von humanen Antikörpern
durch Repertoire-Klonen, wie in den letzten Jahren beschrieben (Barbas
III, C.F. und Lerner R.A. Companion Methods Enzymol. 2:119, 1991),
basiert auf der Isolierung von mRNA aus peripheren B-Zellen. Diese
Methode stellt Werkzeuge zur Verfügung um natürliche Antikörper, Autoantikörper oder
Antikörper,
die während
dem Ablauf der Immunantwort gebildet werden, zu isolieren (Zebedee,
S.L., et al., PHAS 89:3115, 1992; Vogel, M. et al., Eur J. Imunol.
24:1200, 1994). Diese Methode beruht auf der Konstruktion einer
rekombinanten Antikörper-Library
von einem bestimmten Spender, ausgehend von der mRNA-Codierung für Immunglobulin-
(Ig) Moleküle.
Da nur die peripheren Blut-Lymphozyten (PBL) von einem Spender isoliert
werden können,
nehmen die Chancen zu, dass ein spezifischer Antikörper, der
in der Peripherie B-Zellen produziert, gefunden werden kann, wenn
ein Individuum kurz vor der Ernte der PBL mit dem gewünschte Antigen
geboostet wurde (Persson, M.A.A. et al., PNAS 88,2432, 1991). Die
gesamt RNA wird dann isoliert und die mRNA des Ig Repertoires kann
unter Verwendung eines spezifischen Primers (Startermolekül) mit der
Polymerase-Kettenreaktion (PCR) geklont werden, gefolgt durch die
Co-expression der schweren und leichten Ketten des Ig-Moleküls auf der
Oberfläche
des filamentartigen Phagenpartikels, wobei ein „Organismus" gebildet wird, der
in Analogie zu den B-Zellen an ein Antigen gebunden werden kann.
In der Literatur ist diese Methode ebenfalls als kombinatorischer
Weg bekannt, da er unabhängig
schwere und leichte Ketten kombinieren kann, um ein funktionelles
Fab-Antikörperfragment
zu erzeugen, das am einen der endstänigen Proteine, genannt pIII,
des filamentartigen Phagen gebunden ist. Fab-Moleküle tragende
Phagen (nachstehend als Phab-Partikel bezeichnet) werden für die gewünschte Antigen-Spezifität ausgewählt, durch ein
Verfahren, das als „Bio-Panning" bekannt wurde. Das
Antigen kann auf einen festen Träger
appliziert werden, wobei spezifische Phab das Antigen binden, während die
nicht-spezifischen Antigene weggewaschen werden und schliesslich
die spezifischen Phab vom festen Träger eluiert werden. Die spezifischen
Phab werden dann in Bakterien verstärkt, wobei man das Antigen
wieder an den festen Träger
binden lässt
und der gesamte Prozess des Bio-Pannings wiederholt wird.
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Die
aufeinander folgenden Runden des Panning und der Verstärkung von
selektierten Phab in Bakterien führen
zu einer Anreicherung von spezifischen Phab, welche durch einen
Anstieg des Titers von Kolonien bildenden Einheiten (cfu) festgestellt
werden können,
der nach jeder Runde des Pannings abflacht. Unsere früheren Erfahrungen
und publizierten Daten zeigen dass spezifische Phagen gewöhnlich nach
4 – 6
Panning-Runden nachgewiesen werden können (Vogel m. et al., Eur.
J. Immunol. 24:1200. 1994). Im den oben zitierten Dokumenten des
Fachgebiets gibt es jedoch keinen Hinweis, dass die angegebenen
Verfahrensschritte erfolgreich für
die Herstellung von Fab-Fragmenten von anti-Rh D-Antikörpern verwendet
werden können.
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In
den beigelegten 1a bis 16b sind
DNA-Sequenzen, welche für
variable Regionen (V-Regionen) von Anti-Rh D Fab-Fragmenten codieren,
und die entsprechenden Polypeptid-Sequenzen offenbart.
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17 zeigt
das pComb3-Expressionssystem, welches gemäss der vorliegenden Erfindung
verwendet wird.
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18 und 19 zeigt
die separate Herstellung von Genen der schweren und leichten Ketten
des vollständigen
Antikörpers
gemäss
der Beschreibung im Beispiel 6.
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Gegenstände der
vorliegenden Erfindung sind Polypeptide, die fähig sind Antigen bindende Strukturen zu
bilden, welche eine Spezifität
auf Rhesus D-Antigene besitzen, gemäss der Definition im Anspruch
1. Die Tabelle im Anspruch 1 bezieht sich auf die beiliegenden Figuren.
Die Identifikationsnummer ist für
jede Sequenz angegeben. Die lokale Lage der Rhesus D spezifischen
CDR1 (Komplementärität bestimmende
Region 1), CDR2 und CDR3 Regionen sind in den Figuren angegeben,
entsprechend den Basenpaar-Nummern in der Tabelle im Anspruch 1.
Bevorzugte Polypeptide gemäss
der Erfindung sind Anti-Rhesus D-Antikörper, die variable Regionen
der schweren und leichten Ketten umfassen, entsprechend den Sequenzen,
die in den 1a bis 16b angegeben
sind. Die 1b, 2b,... 16b beziehen sich auf die variablen Regionen in
der leichten Kette.
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Weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind die DNA-Sequenzen, welche für Antigen bindende Strukturen
codieren, gemäss
der Definition im Anspruch 6. Bevorzugte DNA-Sequenzen sind diejenigen die
für variable
Regionen von Fab-Fragmenten von Anti-Rh D-Antikörpern codieren, gemäss den 1a – 16b. Die 1a , 2a,... 16a beziehen sich auf die schwere Kette und die 1b , 2b,... 16b beziehen sich auf die leichte Kette.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
für die
Selektion von rekombinanten Polypeptiden gemäss Anspruch 11.
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Weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind Anti-Rh-D-Antikörper gemäss der Definition im Anspruch
13, vorzugsweise Anti-D-Immunglobulinmoleküle, welche
die variablen Regionen der schweren und leichten Ketten enthalten,
gemäss
den 1a bis 16b,
in Kombination mit konstanten Regionen von bekannten schweren und
leichten Ketten.
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Weitere
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind pharmazeutische und diagnostische
Zusammensetzungen, welch Polypeptide, Anti-Rh D-Antikörper oder
Fab-Fragmente gemäss
der Erfindung enthalten.
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Die
gesamte erhaltene re-amplifizierte Phab-Population kann nach jedem
Panning auf seine Spezifität getestet
werden, wobei verschiedene Methoden, wie ELISA und Immunodot-Assay,
verwendet werden. Sie wird ebenfalls definiert durch die Natur des
Antigens, d.h. Rhesus D-Phabs werden durch indirekte Haemagglutination
nachgewiesen, wobei ein Kaninchen-Anti-Phagen-Antikörper oder ein äquivalentes
Coombs-Reagenz als vernetzender Antikörper verwendet wird. Wenn einmal
die gesamte Phab-Population als positiv für das gewünschte Antigen identifiziert
ist, werden individuelle Phab-Klone
isoliert und die DNA, welche für
die gewünschten
Fab-Moleküle
codiert, wird sequeniert. Individuelle Fab können dann unter Verwendung
des pCom3-Expressionssystems
hergestellt werden, das in 16 erläutert ist.
In diesem System wird das gIII-Gen, das für das Schwanz-Protein pIII
codiert, vom Phagemid-Vektor pCom3 heraus geschnitten. Dies erlaubt
die Herstellung von löslichen
Fab im bakteriellen Periplasma. Solche individuellen Fab-Fragmente
können
dann auf Antigen-Spezifität
getestet werden.
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Das
Phagen Display-Verfahren wurde ebenfalls als Mittel zum Retten von
monoklonalen Antikörpern aus
unstabilen Hybridoma-Zelllinien verwendet. Dies wurde für Anti-Rhesus
D Antikörper
geschildert (Siegel, D.L. und Silberstein, L.E., Blood 83:2334,
1994; Dziegel, M. et al., J. Immunol. Methods 182:7, 1995). Eine Phagen-Display-Library,
die von nicht immunisierten Spenderen konstruiert wurde, wurde zur
Selektion von Fv-Fragmenten
verwendet (d.h. variable Regionen von schweren und leichten Ketten
VH und VL), die
spezifisch auf humane Blutgruppenantigene sind, welche ein einziges
FV-Fragment, das gegen das Rhesus D-Antigen reagiert,
enthalten (Marks, J.D. et al., Biotechnology 11:1145, 1963).
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Wichtige
Betrachtungen bei der Konstruktion von kombinatorischen Bibliotheken
sind die Quelle von Zellen, die für die DNA-Extraktion verwendet
wurden, und die Natur des beim Panning verwendeten Antigens. Diese
Erfindung verwendet demzufolge einen Hyperimmun-Spender, der i.v
mit Rhesus D+ roten Blutzellen rbc geboostet
wurde. Die PBL des Spenders wurden +15 und +18 Tage nach dem i.v.
Boost geerntet und wurden zur Konstruktion von 2 kombinatorischen
Bibliotheken verwendet, die nachstehend als Library D1 (LD1) bzw. Library
D2 (LD2) bezeichnet sind. Eine doppelte Immunfluoreszenz-Analyse
der geernteten PBL, unter Verwendung der Marker CD20 und CD38 für die Pan
B-Zellen bzw. die Lymphoplastoid-Zellen zeigten einen höheren Prozentsatz
Lymphoplastoid-Zellen der Plasmazell-Morphologie als normal. Die
grosse Anzahl der Plasmazellen, die im peripheren Blut gefunden
wurde, ist höchst
ungewöhnlich,
da normalerweise weniger als 1 % in der Peripherie vorhanden sind
und zeigt wahrscheinlich, dass der Spender einen hohen Prozentsatz
zirkulierender B-Zellen mit einer Spezifität auf Rhesus D Antigen aufwies.
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Nach
der Konstruktion der Bibliothek (Library) wurde die Selektion der
Phabs, die spezifisch auf Rhesus D-Antigene sind, vorgenommen, was
durch Bio-Panning von frischen ganzen rbc des Phänotyps R1R2(DCe/CDe), d.h.
die Referenzzellen, die für
die Rhesus D-Bestimmung verwendet wurden, erreicht wurde. Dies war
erforderlich, da das Rhesus D Antigen, ein integrales Membranprotein
mit 417 Aminosäuren
(Le Van Kim, C. et al, PNAS 89:10925, 1992), während der Reinigung seine Immunogenizität verliert
(Paradis, G. et al., J. Immunol. 137:240, 1986) und demzufolge ein
chemisch gereinigtes D-Antigen
nicht an eine feste Phase für
die Selektion von immunreaktiven Phabs, wie sie für andere
Antigen-Spezifitäten
in diesem System vorher selektiert wurden, gebunden werden kann
(Vogel, M. et al., Eur. J. Immunol. 24:1200, 1994). Modellstudien lassen
schliessen, dass nur sehr kurze Verbindungsregionen des Rhesus D-Antigens
sich über
die Zellmembrane hinaus ausdehnen oder ins Cytoplasma hineinragen
(Chérif,
Zahar, B. et al., PNAS 87:6243, 1990). Die RhD-Antigenteile, die
für die
Antikörper
sichtbar sind, sind somit relativ eingeschränkt und können durch die Konfiguration
beschränkt
sein. Dieser Aspekt des Rhesus D Antigens wird sogar noch wichtiger,
wenn die Selektion von Phabs mit einer Reaktivität gegen die partiellen D-Phänotypen,
welchen im Wesentlichen gewisse definierte Epitope des D-Membranproteins
fehlen, in Betracht gezogen wird (Mouro, I. et al., Blood 83:1129, 1994).
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Da
im Weiteren ganze rbc nicht nur das D-Antigen exprimieren, musste
auf den Rhesus D negativen rbc eine Anzahl von negativen Absorptionen
durchgeführt
werden um diejenigen Phabs zu absorbieren, welche mit andern antigenischen
Proteinen, die auf den rbc gefunden werden, reagieren.
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Dieses
Panning-Verfahren, das auf Phabs durchgeführt wird, welche sowohl von
LD1 als auch von LD2 kommen, führte
zur Isolierung von 6 verschiedenen Fab produzierenden Klonen aus
der Bibliothek LD1, 8 verschiedenen Fab produzierenden Klonen aus
den Bibliothek LD2 und 2 Fab produzierenden Klone aus der Bibliothek
LD1 und LD2.
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Die
Nomenklatur und die Figuren, auf welchen die Sequenzen aufgelistet
sind, sind in der Tabelle 1 angegeben.
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Die
obigen Fab-Klone zeigen ausschliesslich eine Reaktivität gegen
das Rhesus D-Antigen, 3 von 5 getesteten DU rbc
und Agglutinierungsaktivität
gegen die partiellen D-Phänotypen
wie folgt: Rh33, DIII, DIVa, DIVb, DVa DVII.
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Wenn
jedoch die oben erwähnten
R1 R1 rbc für
das Panning der Phabs verwendet wurden, wurden keine Klone isoliert,
welche gegen den partiellen PVI Phänotyp reagierten. Da vom Serum
des ursprünglichen Hyperimmun-Spenders,
das zur Zeit der Konstruktion der rekombinanten Library getestet
wurde, bekannt war, dass es gegen den DVI-Phänotyp reagierte, sollte die
rekombinante Libray ebenfalls die Anti-DVI-Spezifität enthalten.
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Um
die DVI-Reaktivität
zu selektieren wurden die Panning-Bedingungen so geändert, indem verschiedene Zellen
verwendet wurden. Ein spezieller Spender, dessen rbc bestimmt wurden,
und von welchen bekannt war den Partiellen DVI-Phänotyp zu
exprimieren, wurde als Quelle für
Zellen zum Re-Panning der LD1 und LD2 Libraries verwendet. Diese
zweiten Panning-Serien wurden im Wesentlichen in gleicher Weise
durchgeführt
wie die ersten Serien, mit der Ausnahme eines Ersatzes der DVI rbc
durch R1 R1 rbc und einer zusätzlichen
Bromelase-Behandlung der DVI rbc. Der DVI Phänotyp exprimierte die kleinste
Anzahl von Rhesus D-Epitopen und es ist demzufolge schwierig Antikörper dagegen
zu produzieren. Es wurde berichtet, dass nur 15% von unselektierten
polyklonalen Anti-D und 35% von selektierten anti-D, erzeugt durch
Rhesus D negative Personen, mit DVI+ Zellen reagierten (Mouro, I.
et al., Blood 83:1129, 1994). Eine Bromelase-Behandlung, welche
N-Acetylneuraminsäure (Sialsäure) aus
der rbc-Membrane entfernt, wurde durchgeführt um die Rhesus DVI-Epitope
während
dem Panning mit den vorgängig
absorbierten Phabs zugänglicher
zu machen.
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Diese
zweiten Serien von Panning auf der LD1 Library führte zum 1 Fab produzierenden
Klon LD1-6-17. Die Nomenklatur ist in der Tabelle 2 angegeben.
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Dieser
Klon reagierte jedoch mit den Rhesus-Allelen C und E und zeigte
eine falsche Positivreaktion mit DVI positiven rbc. Dies kam auch
daher, dass der Phänotyp
des DVI Spenders (Cc DVI ee), der das C-Allele exprimierte, durch
das Rhesus negative rbc nicht heraus absorbiert wurde (ccddee).
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Die
dritte Serie von Pannings an einem Pool von LD1 und LD2 Libraries
wurde unter Verwendung verschiedener rbc für die Absorptionsphase durchgeführt. Nach
6 Runden Panning unter Verwendung von sowohl Bromelase behandelten
als auch nicht behandelten rbc für
beide Absorptionsschritte und Elution von DVI positiven rbc, wurde
eine totale Popopulation von Phabs erhalten, welche ausschliesslich
mit rbc des Phänotypen R1R+(CCDDee)
und 2 verschiedenen Spendern, welche die DVI-Varianten exprimierten, reagierte.
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Diese
dritte Serie von Pannings an den LD1 und LD2 Libraries führte zu
2 Fab produzierenden Konen, die mit VI+ rbc reagieren. Die Nomenklatur
ist in der Tabelle 3 angegeben.
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Es
wurden somit gesamthaft 16 verschiedene anti-Rhesus D Klone isoliert.
Die DNA von diesen Klonen wurde isoliert und sequeniert unter Verwendung
der Fluoreszenz-Zyklus-Sequenierung auf einem ABI 373 Sequenierungssystem.
Die Nucleotid- und entsprechenden Aminosäuresequenzen der genannten
Fab-Klone bilden die Basis dieser Erfindung.
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Die
Sequenzanalyse ergab, dass verschieden Klone isoliert wurden, welche
das gleiche VH-Gensegment, jedoch verschiedene
VL-Segmente trugen. Dies ist für die beiden
Klone LD2-1 und LD2-10, die beiden Klone LD2-4 und LD2-11, und für die drei
Klone LD2-13, LD1/2-6-3 bzw. LD1/2-6-33 der Fall.
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Die
erhaltenen DNA-Sequenzen und die Fab-Fragmente sind nützlich für die Herstellung
von vollständigen
Antikörpern,
welche eine Aktivität
gegen das Rhesus D-Antigen besitzen. Zweckmässige Expressionssysteme für solche
Antikörper
sind Mäuse-Myelom-Zellen
oder Ovariumszellen von chinesischen Hamstern.
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Die
folgenden Beispiele erklären
die Erfindung im einzelnen, ohne Einschränkung des Schutzbereichs der
Erfindung.
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Beispiel
1 beschreibt die Konstruktion von 2 kombinatorischen Libraries;
insbesondere die oben genannten LD1 und LD2 Libraries.
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Beispiel
2 beschreibt eine Serie von Pannings unter Verwendung sowohl von
Bromelase behandelten als auch von nicht behandelten rbc für die Absorption
und Bromelase behandelte DVI positive rbc unter Verwendung eines
Pools der genannten LD1 und LD2 Libraries.
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Beispiel
4 beschreibt einen indirekten Hämagglutinationstest
unter Verwendung eines Kaninchen-Anti-Phagen-Antikörpers, als äquivalente
Cooms-Reagenzien, um die Anreicherung und die Spezifität von Rhesus
D-spezifischen Phabs
nach dem Panning zu verfolgen.
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Beispiel
5 beschreibt die Herstellung und Reinigung von Fab-Antikörperfragmenten
für die
Anwendung als diagnostische Reagenzien.
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Beispiel
6 beschreibt die Herstellung von kompletten Anti-Rhesus D-Immunglobulinen unter
Verwendung der Sequenzen der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 1
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Konstruktionen der LD1
und LD2 Libraries
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a) Lymphozytenquelle
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Einem
erwachsenen Mann, der ein Mitglied einer freiwilligen Gruppe (Pool)
von Hyperimmun-Spendern war, wurde i.v. mit 2 ml gepackten rbc eines
bekannten männlichen
Spenders der Blutgruppe 0 RhD+ einer Auffrischungsimpfung (boosting)
unterworfen. Die PBLs wurden –5
und +18 Tage nach dem Boosting geerntet und die mononuklearen Zellen
(MNC) wurden durch eine Ficoll-Gradientenzentrifugation (Lymphoprep, Pharmacia,
Milwaukee, WI) isoliert. Die Resultate der Spender-Lymphozytenanalyse
des Tages +5 sind in der Tabelle 4 angegeben. Die MNC am Tag +5
wurden direkt für
die RNA-Herstellung verwndet, wobei das Phenol-Chloroform-Guanidinium
Isocyanat-Verfahren (Chomczynski, P. und Sacchi, N., Anal. Biochem.
162:156, 1987) verwendet wurde. Die MNC des Tages +18 wurden zuerst
während
drei Tagen in RPMI-1640-Medium (Seromed, Basel), das 103 U/ml
IL-2 (Sandoz Research Center, Wien, Österreich) und 10 μg/ml Kermesbeeren (pokeweed)-Mitogen (PWM; Sigma
L9379, Buchs, Schweiz) enthielt, kultiviert, bevor die RNA extrahiert
wurde.
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Tabelle
4 Immunfluoreszenzanalyse
von Spender-Lymphozyten +5 Tage nach dem rbc i.v. Boosting
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b) Konstruktion der Library
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Es
wurden zwei getrennte Libraries konstruiert, die LD1 und LD2 bezeichnet
wurden (wie oben im Einzelnen angegeben) entsprechend den Zellen,
die am Tag +5 bzw. am Tag +18 geerntet wurden (abschliessend +21
Tage, einschliesslich der +3 Tage der PWM-Stimulation) nach dem
i.v. Boosting. Die gesamte RNA wurde dann aus diesen Zellen unter
Verwendung des Phenol-Chloroform-Guanidinium Isocyanat-Verfahrens.
Aus dieser RNA wurden 10 μg
verwendet um cDNA herzustellen, unter Verwendung eines Oligo(dT)-Primers
(400 ng) und reverse Transkription mit M-MuILV reverser Transkriptase
gemäss
den Bedingungen nach den Herstellerangaben (Boehringer Mannheim,
Deutschland). Die PCR-Verstärkung
wurde durchgeführt
gemäss
der Beschreibung in Vogel, M., et al., E.J. of Immunol. 24:1200,
1994. Kurz enthielt 100 μl
PCR Perkin-Elmer-Puffer 10 mM MgCl2, 5 μl cDNA, 150
ng des jeweils zweckmässigen
5' und 3' Primers, alle vier
dNTP von je 200 μM
und 2 U/ml Taq Polymerase (Perkin Elmer, NJ). Die PCR-Verstärkung der
schweren und leichten Kette der Fab-Mollüle wurde separat mit einem
Primer-Satz von Statacyte durchgeführt (Einzelheiten sind unten
angegeben). Für
die schwere Kette wurden sechs Stromaufwärts-Primer verwendet, welche
jede der sechs Familien der VH-Gene hybridisierten,
während
ein Kapp- und ein Lmbda-Ketten-Primer für die leichte Kette verwendet
wurden. Die Stromabwärts-Primer
wurden so aufgebaut, dass sie in die Scharnier-Region der konstanten Bereiche γ1 und γ3 für die schwere
Kette passten. Für
die leichte Kette wurden die Stromabwärts-Primer an das 3'-Ende der konstanten
kappa- und lambda-Bereiche angepasst. Die PCR-Produkte der schweren
und leichten Kette wurden separat gepoolt, Gel-gereinigt und mit
Xho/Spe1 bzw. mit Sac1/Xba1 Restrktionsenzymen geschnitten (Boehringer
Mannheim). nach der Verdauung der PCR-Produkte wurde einmal mit
Phenol Chloroform : Isoamylalkohol extrahiert und durch Gelausschluss
gereinigt. Die Insertion des Sac1/Xba1 verdauten Fd-Fragments und
die anschliessende Ligation der Sac1/Xba1 verdauten leichten Kette
in den Comb3-Vektor, wurde die Transformation in XL1-Blue-Zellen
und die Produktion von Phagen durchgeführt, wie beschrieben durch
(Barbas III, C.F. und Lerner, R.A., Companion Methods Enzymol. 2:119,
1991).
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Nach
der Transformation der XL1-Blue-E.coli wurden Zellproben genommen
und auf Platten titriert um die Grösse der Library zu bestimmen.
Diese Resultate ergaben Expressions-Libraries von 7,5×106 und 7,7×106 cfu
(colony forming units) für
LD1 bzw. LD2.
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-
-
c) Vektoren und Bakterienstämme
-
Der
pComb3-Vektor, der für
das Klonen der Fd- und der leichten Kette verwendet wurde, wurde
erhalten vom Scripps Research Institute La Jolla, CA; (Barbas II,
C.F. und Lerner, R.A., Companion Methods Enzymol. 2:119,1991). Der
Escherichia Coli-Stamm XL1-Blue wurDe für die Transformation des pComb3-Vektors und
des VCSM13 Helfer-Phagen wurden von Stratacyte (La Jolla CA) gekauft.
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Beispiel 2
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Auswahl
von Rhesus D-Phabs von LD1 und LD2-Libraries am R1 R1 rbc
-
a) Absorption und Bio-Panning
-
Es
wurde eine Serie von drei negativen Absorptionen an rbc der Gruppe
0 Rh negativ für
jede Panning-Runde vor der positiven Sektion an rbc der Gruppe 0
Rh positive (R1 R1) durchgeführt.
Frische rbc wurden in ACD (Zitronensäure Dextrose) Antikoagulans
gesammelt und 3 mal in 0.9 % NaCl gewaschen. Die rbc wurden in Hayems-Lösung gezählt und
auf 40×106/ml eingestellt. Absorption: 1 ml Phagenzubereitung
in PBS/3%BSA wurde zur rbc-Gruppe
0 Rh negative-Pille (16×106 rbc) in 12 Röhrchen (Greiner 187261, Reinach,
Schweiz) und bei RT (Raumtemperatur) während 30 Min. unter sorgfältigem Schütteln inkubiert.
Alle Röhrchen
wurden in PBS/3% während
mindestens 1 h bei RT vorblockiert. Die rbc wurden durch Zentrifugieren während 5
min bei 300 × g
bei 4 °C
pelletisiert. Der resultierende Phagen-Übertstände wurde
sorgfältig
geerntet, und das Verfahren wurde weiter zwei mal wiederholt. Nach
der abschliessenden Absorption wurde der Phagen-Überstand
zur Pille der rbc mit der Gruppe ORh positiv (16×106 rbc)
gegeben und wiederum bei RT während
30 min. unter mässigem
Schütteln
inkubiert. Dann wurden die rbc mindestens 5 mal in 10 ml eiskalter PBS
gewaschen, 5 min. bei 300 × g
bei 4 °C
zentrifugiert, gefolgt durch Elution mit 200 μl 76 mM Zitronensäure pH 2.8
während
6 min. bei RT und Neutralisation mit 200 μl 1M Tris. Die rbc wurden mit
300× g
5 min bei 4 °C zentrifugiert
und der resultierende Überstand,
welcher die eluierten Phagen enthielt, wurde sorgfältig entfernt und
mit Trägerprotein
(0,3 % BSA) bei 4 °C,
bereit für
die Wiederverstärkung
aufbewahrt. Die Anzahl der Rhesus D-spezifischen Phabs für jede Panning-Runde
sind in der Tabelle 5 angegeben.
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Tabelle
5 Auswahl
von Rhesus D+ Phabs aus den LD1 und LD2 Libraries an R1R1 rbc
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a)
Für jede
Runde wurden 102 Phabs in Röhrchen mit
rbc der Gruppe 0 Rhesus negativ (Absorptionsphase) inkubiert, gefolgt
durch Elution von rbc der Gruppe 0 Rhesus positiv (R1 R1).
- nd
= nicht durchgeführt
- cfu = Kolonien bildende Einheiten
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Beispiel 3
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Auswahl von Rhesus D+
Phabs aus gepoolten LD1 und LD2 Libraries an DVI+ rbc
-
a) Absorption an rbc der
Gruppe 0 Rh negativ, Phänotypen
1 (r'r, Ccccee)
und (ryry, CCddEE)
-
Es
wurde eine Serie von drei negativen Absorptionen an rbc der Gruppe
0 Rh negativ für
jede Panning-Runde vor der positiven Selrktion an rbc der Gruppe
0 Rh DVI positiv durchgeführt.
Die negativen Absorptionen wurden in der folgenden Reihenfolge durchgeführt: Schritt
1) Phänotyp
1 wird mit Bromelase behandelt; Schritt 2) Phänotyp 1 keine Bromelase, 3)
Phänotyp
2 wird mit Bromelase behandelt; Schritt 4) Phänotyp 2 keine Bromelase. Gefrorene
rbc werden in einer Mischung von Sorbit und phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
aufgetaut, stehen gelassen in dieser Lösung während mindestens 10 min und
dann 5 – 6
mal in phosphatgepufferter Kochsalzlösung gewaschen und schliesslich
in Stabilisierungslösung
(DiaMed EC-Lösung) aufbewahrt.
Vor dem Panning wurden die rbc 3 mal mit 0,9 % NaCl gewaschen, gefolgt
vom Zählen
in Hayems-Lösung.
Absorption: 1 ml Phagen-Präparat in
PBS/3%BSA wurde zur rbc-Pille (2×108)
gegeben, wie in Schritt 1 in 12 Röhrchen (Greiner 187261, Reinach,
Schweiz) und bei RT während
30 Min. unter sorgfältigem Schütteln inkubiert.
Alle Röhrchen
wurden in PBS/3% während
mindestens 1 h bei RT vorblockiert. Die rbc wurden durch Zentrifugieren
währen
5 min bei 300 × g
bei 4 °C
pelletisiert. Der resultierende Phagen-Übertstand wurde sorgfältig geerntet
und das Verfahren wurde unter Verwendung von rbc weiter, wie oben
in den Schritten 2, 3 und 4 im Einzelnen angegeben, wiederholt.
-
b) Behandlung von rbc Rhesus
negativ r'r und
ryry und Rhesus CVI+ mit Bromelase
-
Bromelase
30 (Baxter Düdingen,
Schweiz) wurde zur Behandlung von rbc Rhesus DVI+ in den gleichen
Verhältnissen
wie in Routine-Hämagglutinationstests
verwendet, d.h 10 μl
Bromelase 2×106 rbc. Bromelase wurde daher in zur erforderlichen
Menge rbc und bei 37 °C
während
30 min inkubiert und anschliessend 3 mal mit 0,9 % NaCl gewaschen,
in Hayems-Lösung wieder
gezählt
und auf die erforderlich Konzentration in PBS/3% BSA eingestellt,
bereit für
das Phab-Panning.
-
c) Bio-Paning an Bromelase
behandelten Rhesus DVI+ rbc
-
Nach
der finalen Absorption an rbc ryry wurde der Phagen-Überstand in zwei gleiche Teile
geteilt und zu jeder der enzymbehandelten bzw. nicht enzymbehandelten
Gruppe 0 Rh DVI+ Pille (40×106) zugegeben und wiederum bei RT während 30
min inkubiert unter mässigem
Schütteln.
Dann wurden die 15 Populationen von rbc mindestens 5 mal in 10 ml
eiskalter PBS gewaschen, während
5 min 300×g
bei 4 °C
zentrifugiert, gefolgt durch Elution mit 200 μl 76 mM Zitronensäure, pH
2,8 während
6 min bei RT und Neutralisation mit 200 μl 1M Tris. Die rbc werden zentrifugiert
300×g,
5 min bei 4 °C
und die resultierenden Überstände, welche
die eluierten Phagen sowohl vom den Bromelase- und nicht Bromelase
behandelten DVI+ rbc enthielten, wurden sorgfältig entfernt und mit Trägerprotein
gelagert (0,3 % BSA) bei 4 °C,
bereit für
die weitere Verstärkung.
In weiteren Runden des Panning wurden die eluierten Phagen sowohl
von der Bromelase behandelten als auch von den nichtbromelase behandelten
DVI rbc separat aufbewahrt wobei jedem die Schritte des Absorptionsprotokolls
1 – 4
folgten. Der Elutionsschritte waren leicht schwieriger im Vergleich
mit der Panning-Runde 1, da die Phagenpopulationen nicht wieder
in 2 Teile aufgeteilt wurden. Nur diejenigen Phagen, die aus den
Bromelase behandelten DVI+ rbc eluiert wurden, wurden ebenfalls
wieder aus den Bromelase behandeltenDVl+ rbc eluiert. Die Anzahl
der spezifischen Phabs nach jedem Panning-Runde sind in Tabelle
6 angegeben.
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Auswahl
von Rhesus D+ Phabs aus den LD1 und LD2 Libraries an Rhesus DVI+
roten Blutzellen
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a)
Für jede
Runde wurden 1012 Phabs inkubiert in Röhrchen mit
2 verschiedenen Phänotypen
der rbc Gruppe 0 Rhesus negativ (Absorptionsphase), gefolgt durch
Elution von rbc Gruppe 0 Rhesus DVI+.
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Beispiel 4
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Überwachung der Panning Runden
und Bestimmen der Spezifität
der angereicherten Phabs unter Verwendung eines Kaninchen-Antiphagen-Antikörpers
-
Indirekter Hämagglutinations-Assay
-
Frisch
gesammelte rbc mit verschiedenen AB0- und Rhesus-Blutgruppen wurden 3 mal in 0,9 % NaCl gewaschen
und auf eine 3–5%
Lösung
(45–107/ml) eingestellt, entweder in 0,9 NaCl oder
PBS/3% BSA gewaschen. Für
jede Testbedingung wurden 50 μl
rbc und 100 μl
Test (ausgefällte
und verstärkte
Phagen oder Kontroll-Antikörper)
zusammen in Glas-Blutbestimmungsröhrchen (Baxter, Düdingen,
Schweiz) während
30 min bei 37°C
inkubiert. Die rbc wurden 3 mal gewaschen in 0.9 % NaCl und dann
inkubiert mit 2 Tropfen Coombs-Reagens (Baxter, Düdingen,
Schweiz) für
Positivkontrollen mit 100 μl
mit 1/1000 verdünntem
Kaninchen-Antiphagen-Antikörper (hergestellt
durch Immunisierung von Kaninchen mit einer Phagen-VCSM13-Zuberreitung,
gefolgt durch Reinigung auf einer Affi-Gel-Blue-Säule und
Absorption an E.Coli um E.Coli-spezifische Antikörper zu entfernen). Die Röhrchen wurden
während
20 min bei 37 °C
inkubiert, während
1 min bei 125 g zentrifugiert und die rbc wurden auf Agglutination
getestet, indem sorgfältig
geschüttelt
wird und ein Vergrösserungsglas
verwendet wurde.
-
Beim
Test der gereinigten Fab auf Agglutination wurde anstelle des Kaninchen-anti-Phagen-Antikörpers ein
affinitätsgereinigter
anti-Fab-Antikörper (The
Binding Site, Birmingham, UK) verwendet.
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Tabelle
7 zeigt die Resultate von Hämagglutinationstests
von Phab-Proben nach verschiedene Panning-Runden auf R1R1 rbc.
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Tabelle
8 zeigt die Resultate von Hämagglutinationstests
von Phab-Proben nach verschiedene Panning-Runden auf DVI+ rbc.
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Tabelle
9 zeigt die Reaktionsmuster von individuellen Fab-Klonen von den
Libraries LD1 und LD2 mit partiellen D-Varianten.
-
Tabelle
7 Überwachung
von Phabs von LD1 und LD2-Libraries durch indirekte Hämagglutination
nach dem Panning auf R1R1 rbc
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Tabelle
8 Überwachung
von Phabs von gepoolten LD1 und LD2-Libraries durch indirekte Hämagglutination nach
dem Panning auf DVI+ rbc
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Tabelle
9 Klonale Analyse von Fab anti-Rhesus D-Klonen aus den Libraries
D1 und LD2 gegen partielle D-Varianten
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Beispiel 5
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Herstellung und Reinigung
von Fab-Antikörper-Fragmenten
für die
Anwendung als diagnostische Reagenzien
-
Nach
den Bio-Panning-Verfahren, wie sie im Einzelnen in den Beispielen
1 und 2 angegeben sind, wurde eine Phagen-Population, welche eine
spezifische agglutination auf Rhesus D+ rbc zeigte, ausgewählt und
für die
Herstellung von Phagimid-DNA verwendet. Genauer wurden Phabs, die
an R1R1 rbc selektiert wurden, verwendet nach der 5. und 6. Runde
des Biopannings für
LD1 bzw. LD2 Libraries nach dem 5. Bio-Panning auf DVI+ rbc für die Isolierung
des LD1-6-17-Klons. Um lösliche
Fab herzustellen, muss die Sequenz gIII, die für das pIII-Schwanz-Protein
des Phagen-Partikels codiert, deletiert werden.
-
Die
Phagenimid-DNA wurde hergestellt unter Verwendung eines Nucleotrap-Kits
(Machery-Nagel) und die gIII-Sequenz wurde durch Verdauung der so
isolierten Phagenimid-DNA mit Nhe1/Spe1 entfernt, wie beschrieben
(Burton, D.R., et al., PNAS, 1989). Nach der Transformation in XL1-Blue,
wurden individuelle Klone selektiert (Nomenklatur in Tabelle 1 angegeben)
und in LB (Luria-Brühe),
die 50 μg/ml
Carbenicillin enthielt, bei 37 °C
auf eine OD von 0,6 bei 60mn gezüchtet.
Die Kulturen wurden mit 2 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (IPTG) (Biofinex,
Praroman, Schweiz) induziert und bei 37 °C über Nacht wachsen gelassen.
Die ganze Kultur wurde zentrifugiert bei 10 000 × g während 30 min bei 4 °C um die
Bakterien zu pelletisieren. Die Bakterien-pille wurde mit einer
Lysozym/DNase-lösung
behandelt um die Fab-Fragmente
innerhalb der Zelle zu befreien. Da einige Fab im Kulturüberstand
freigesetzt wurden, wurden diese separat geerntet. Diese Fab-Zubereitungen
wurden dann gepoolt und mit 60 % Ammoniumsulfat (Merck, Darmstadt,
Deutschland) ausgefällt um
die Fab zu konzentrieren und anschliessend einer extensiven Dialyse
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) unterworfen und durch Ultrazentrifugation bei 200 000×g wurden
unlösliche
Komplexe zu einem Pellet geformt. Die Fab-Zubereitungen wurden dann
auf einer keramischen Hydroxyappatit-Säule (HTP Econo Cartridge, Bio-Rad,
Glattbrugg, Schweiz) gereinigt, wobei eine Gradientenelution auf
PBS (Puffer A) und PBS + 0.5 M NaCl (Puffer B) verwendet wurde.
Der lineare Gradient wurde so programmiert dass eine Zunahme von
0–100
% in 40 min erfolgte. Fab wurde als einziger Peak zwischen 40–60 % Puffer
B eluiert. Die positiven Fraktionen, die durch einen Immunodot Assay
identifiziert wurden, unter Verwendung eines anti-Fab-Peroxidase-Konjugats
(The Binding Site, Birmingham, UK), wurden gepoolt, unter Verwendung
von Polyethylengkykol konzentriert und extensiv gegen PBS dialysiert.
Die positiven Fraktionen aus der Hydroxyappatit-Säule wurden
für jedes
Klon in einem klassischen indirekten Hämagglutinations Test in Glasröhrchen verwendet
mit dem Standart Coombs Reagenz (Baxter Diagnostic dade, Anti-Humanserum)
oder einem Anti-Fab (The Binding Site, Birmingham, UK) als vernetzendes
Reagenz. Diese Fab einer definierten Spezifität für partielle D-Varianten wie
auf Seite 18 gezeigt, können
für die
Bestimmung von rbc von unbekannten partiellen D-Phänotypen verwendet
werden.
-
Beispiel 6
-
Konstruktion
von kompletten Immunglobulin-Genen
-
Das
LD2-14 V-Gen der schweren Kette (VH-Gen)
wurde vom anti-Rhesus
D-Fab codierenden Plasmid LD2-14 mit der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) unter Verwendung von spezifischen Primern verstärkt. Der5'-Primer hatte folgende
Sequenz:
5'-GGGTCGACGCACAGGTGAAACTGCTCGAGTCTGG-3',
während der
5'-Primer die Sequenz
hatte:
5'-GCCGATGTGTAAGGTGACCGTGGTCCCCTTG-3'.
-
Die
PCR-Reaktion wurde unter Verwendung von Deep Vent DNA-Polymerase und von
Pufferlösung (2mM
Mg++) von New England Biolabs durchgeführt, unter
den vom Hersteller empfohlenen Bedingungen, einschliesslich von
je 100 pmol Primer und den vier Desoxynucleotiden mit einer Konzentration
von je 250 μM. Die
Reaktion wurde in 30 Zyklen mit den folgenden Temperaturschritten
durchgeführt:
60 s bei 94 °C
(ausgedehnt um 2 min während
dem ersten Zyklus), 60 s bei 57°C
und 60 s bei 72°C
(ausgedehnt um 10 min während dem
ersten Zyklus). Eine Zugabe nach der Verstärkung von 3'-A-Überhängen wurde
durch eine anschliessende Inkubation während 10 min. bei 72°C in Gegenwart
von einer Einheit Taq DNA.Polymerase (Boehringer; Mannheim, Deutschland).
Das PCR-Produkt wurde unter Verwendung eines QIAquick PCR-Reinigungskit
(Qiagen, Schweiz) gereinigt und im Vektor pCRII geklont unter Verwendung
Des TA-Klonierungs-Kits von Invitrogen (San Diego, USA). Nach der
Verdauung des resultierenden Plasmids TAVH14 mit Sa/I und BstEII,
wurde das VH-gen durch eine präparative
Agarose-Gelelektrophorese isoliert, unter Verwendung des QIAquick-Gel-Extraktionskit von
Qiagen.
-
Der
Vektor #150 (Sandoz Pharma Basel), welcher ein irrelevantes, jedoch
intaktes humanes genomisches Immunglobulin VH-Gen
enthielt, wurde mit Sa/I und BstEII geschnitten und das Vektorfragment
wurde durch eine präparative
Agarose-Gelelektrophorese isoliert, wobei das QIAquick-Gel Extraktionskit
von Qiagen verwendet wurde. Die Ligation des Vektors und des PCR-Produktes
wurde bei 25 °C
während
2 Stunden in einem Gesamtvolumen von 20 μl durchgeführt, wobei das Rapid Ligation
Kit (Boehringer, Mannheim, Deutschland) verwendet wurde. Nach der
Ligation wurde die Reaktionsmischung mit 20 μl H2O
verdünnt
und mit 10 Volumen n-Butanol extrahiert um Salze zu entfernen. Die
DNA wurde dann durch Zentrifugation pelletisiert, vakuumgetrocknet
in 10 μl
H2O. Fünf
ml dieser DNA-Lösung
wurden elektroporiert (0,1 cm Küvetten,
1,9 kV, 200 Ω,
25 μFD)
mit einem GenePulser (BioRad, Gaitherburg) in 40 μl elektroporationskompetenten
E.Coli XL Blue MRF' (Stratagene,
La Jolla), verdünnt
mit SOC-Medium, inkubiert bei 37°C
während
einer Stunde und auf LB-Platten beschichtet die Ampicillin (50 μg/ml) enthielten.
Plasmid-Micropreps (Qiagen, Basel) mit den resultierenden Kolonien
wurden mit Restriktions-Verdauung auf die Gegenwart des zweckmässigen Inserts
geprüft.
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Mit
diesem Verfahren wurde das irrelevante residente VH-Gen
im Vektor # 150 durch die verstärkte
anti-Rhesus D-VH-Sequenz von LD2-14 ersetzt,
wobei das Plasmid cassVH14 erhalten wurde. Die Struktur des resultierenden
Immuglobulins VH-Genkonstrukt wurde durch
Sequenierung bestätigt,
durch Verdauung mit EcoRI und BamHI ausgeschnitten und wie oben
beschrieben gelgereinigt. der Expressionsvektor # 10 (Sandoz Pharma
Basel), welcher das das humane genomische Immunglobulin-Cγ1-Gensegment
enthielt, wurde ebenfalls verdaut mit EcoRI und BamHI, isoliert
durch präparative
Agarose-Gelelektrophorese isoliert, verbunden mit dem EcoRI/ BamHI-VH-Gensegment, welches vorher aus dem Plasmid
cassVH14 erhalten wurde und inE.coli XL1-Blue MRF' wie oben angegeben
elektroporiert. Dies resultierte in einem vollständigen Anti-Rhesus D-schwere-Ketten-Immunglobulin-Gen
im Expressionsvektor 14IgG1 (Figur).
-
Das
LD2-14-leichte-Ketten-V-Gen (VL-Gen) wurde
vom gleichen Anti-Rhesus-D-Fab-Plasmid LD2-14 durch PCR verstärkt, unter
Verwendung von spezifischen Primern. Der 5'-Primerhatte folgende Sequenz:
5'-TACGCGTTGTGACATCGTGATGACCCAGTCTCCAT-3',
während der
3'-Primer folgende
Sequenz hatte:
5'-AGTCGCTCAGTTCGTTTGATTTCAAGCTTGGTCC-3'.
-
Die
PCR-Reaktion, die Produktereinigung und die anschliessenden Klonierungsschritte
waren analog zu den den Schritten, die für die VH-Gene
beschriben sind, mit der Ausnahme dass zweckmässige leichte Ketten-Vektoren verendet
wurden. Kurz, das VL-PCR-Produkt wurde in
den pCRII-Vektor
geklont, was das Plasmid TAVL14 ergab, daraus ausgeschnitten durch
MIuI und HindIII und durch Gelextraktion isoliert. das VL-Gen wurde
danach an den MIuI und HindIII-Stellen des Vektors # 151 (Sandoz
Pharma, Basel) geklont, und damit das irrelevante residente VL-Gen
durch die verstärkte
Anti-Rhesus D VL-Sequenz
von LD"-14 ersetzt.
Nach der Bestätigung
des resultierenden Plamids cassVL-14, wurde das EcoRI/XbaI-Fragment,
welches das VL-Gen enthielt subgeklont an den Restriktionsstellen
EcoRI und XbaI des Vektors # 98 (Sandoz Pharma, Schweiz), welcher
das das humane genomische Immunglobulin-Cκ-Gensegment enthielt. Dieses
Verfahren ersetzte das irrelevante residente VL-Gen im Plasmid #
98 und ergab den Expressionsvektor 14kappa, welcher das komplette
Anti-Rhesus D-leichte-Ketten-Immunglobulin-Gen
enthielt.
-
Die
Mäuse-Myelom-Zelllinie
SP2/0-AG 14 (ATTC CRL 1581) wurde durch Elektroporation mit den
Expressionsvektoren 14IgG1 ko-transfektiert und 14kappa vorgängig linearisiert
an der einzigen EcoRI bzw. NofI Spaltungsstelle. Die Elektroporation
wurde wie folgt durchgeführt:
exponentiell wachsende Zellen wurden zwei mal gewaschen und in phosphatgepufferter
Saccharoselösung
(270 mM Saccharose, 1 mM MgCl2, 7 mM NaH2PO4, pH 7,4) mit
einer Dichte von 2×107 Zellen/ml suspendiert. 0,8 ml Zellen wurden
in eine 0,4 cm Küvette
gegeben, mit 15 μg
linearisierten Plasmiden 14IgG1 und 14kappa gemischt, während 15
min auf dem Eis gehalten, mit 290 Volt, 200Ω, 25 μFD elektroporiert, zurückgestellt
auf Eis während
15 min, in eine T75 Zellkulturflasche mit 20 ml kaltem RPIMI 1640-Medium
(10% wärmeinaktiviertes
fötales
bovines Serum, 50 μM
beta-Mercaptoethanol) transferiert, zwei h bei RT stehen gelassen
und dann während
60 h bei 37°C
inkubiert. nach dieser Periode wurden die Zellen in 50 ml eines
Mediums gegeben, das 1 mg/ml G418 für die die Selektion enthielt.
Stabile Transfektanten wurden dann in Gegenwart von zunehmenden
Konzentrationen von Methotrexat gegeben um die integrierte DNA zu
verstärken
und demzufolge die Expression des entsprechenden Antikörpers rD2-14
zu erhöhen.
-
Die
Expression von rD2-14 im Kulturüberstand
(SrD2-14) wurde durch einen Enzyme Linked Immuno-Sorbent Assay (ELISA),
der spezifisch auf humane γ1
und kappa-Ketten ist. Die quantitative Erfassung von Rhesusspezifischen
Immunglobulinen im Anti-D-Assay gemäss Ph. Eur. ergab einen Wert
zwischen 1,1 und 11,4 μg/ml
agglutinierten Antikörpern
in solchen Überständen. Sie
testeten die Agglutination negativ für Rhesus negative rbc und zeigten
das gleiche Agglutinationspotential gegen partielle D-Varianten
wie das Fab LD2-14, das in E.coli exprimiert wurde. Die Daten sind
in der Tabelle 10 dargestellt.
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Tabelle
10 Vergleichende Analyse der Reaktivität von Fab Anti-Rhesus D-Klon
LD"-14 und Antikörper rD2-14 gegen
partielle D-Varianten
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Die
Agglutination wurde durch visuelle Auswertung bestimmt von+++ (alle
Zellen in einem Klumpen Agglutiniert) absteigen nach – (keine
Zellen agglutiniert).
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LD2-14:
Die Fab-Fragmente wurden wie im Beispiel 5 beschrieben hergestellt.
SrD2-14: Der Zellkulturüberstand
enthielt den Antikörper
rD2-14; TCB: Zellkulturüberstand
von untransfektierten Zellen.