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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen monoklonalen Antikörper, der
in der Lage ist, spezifisch an diejenige Variante des menschlichen
Wachstumshormos zu binden, welche ein Molekulargewicht von 20 kDa
aufweist und hier als hGH 20K bezeichnet ist.
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Dieser
monoklonale Antikörper
besitzt keine spezifische Bindungsfähigkeit an hGH des Molekulargewichts
22 kDa.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung dieses monoklonalen
Antikörpers
zur Bestimmung von hGH 20K, besonders in Körperflüssigkeiten.
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Die
Antikörper
können
für die
Auffindung und Quantifizierung von hGH 20K, besonders im Serum,
eingesetzt werden.
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Eine
Hybridomzelllinie, welche den Antikörper bildet, ist unter der
Nummer DSM ACC 2254 am 28. Februar 1996 hinterlegt worden.
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EINLEITUNG
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Menschliches
Wachstumshormon (hGH) ist ein einkettiges Polypeptid mit einem Molekulargewicht von
22 kDa (hGH 22K), das aus 191 Aminosäuren mit zwei Disulfidbrücken innerhalb
der Kette zusammengesetzt ist und von der vorderen Hypophyse gebildet
wird (1, 2).
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Das
zirkulierende hGH ist jedoch eine komplexe Mischung verschiedener
molekularer Formen, von denen einige, wie z. B. hGH 22K und hGH
20K, ein menschliches Wachstumshormon in Form eines einkettigen Polypeptides
mit einem Molekulargewicht von 20 KDa, von der Hypophyse stammen,
während
andere (hGH-V) während
der Schwangerschaft von der Plazenta sekretiert werden. Weiterhin
zeigen andere trope Hormone, Plazentalaktogen (hPL) und Prolaktin
(PRL) eine auffallende Se quenzidentität mit hGH. Andere Varianten
des hGH, die durch post-translationale Modifikationen, wie z. B.
Deamidierung, Acylierung, Glycosylierung und Oligomerisierung (3),
abgeleitet sind, wurden ebenfalls beschrieben.
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Das
menschliche Wachstumshormon wird durch zwei Gene, hGH-N und hGH-V,
kodiert, die zusammen mit dem Gen des hoch homologen Plazentalactogens
(hPL) (4, 5) am Chromosom 17 einen Cluster bilden. Das Hauptprodukt
des in den Hypophysenzellen exprimierten hGH-N-Gens ist die 191-Aminosäure 22K hGH.
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Ein
sekundäres
Produkt dieses Gens ist das 20K hGH, entstanden durch alternatives
Splicing einer mRNA, bei der 15 Reste in der Aminosäurekette
fehlen, nämlich
von Aminosäure
32 bis 46 (6, 7). Dieses hGH 20K repräsentiert 5 bis 10% der hGH
der Hypophyse (3) und seine biologischen Eigenschaften sind noch
nicht definiert. Während
es sicherlich einige Funktionen mit der 22K-Isoform teilt, sind
auch spezifische Aktivitäten in
Erscheinung getreten. So bindet hGH 20K nicht an die hGH-Rezeptoren der menschlichen
Leber (8) oder zeigt wenigstens eine geschwächte Bindung (9) und hat weniger
insulinähnlich
stimulierende Aktivität
(10). Die 20K-Isoform
konkurriert mit dem hGH bei der Bindung an die Rezeptoren der Brustdrüsen des
Kaninchens und zeigt damit an, dass seine Aktivität eher laktogen
als somatogen ist, obwohl sie das Wachstum von hypophysektomierten
Ratten fördert
(11); vgl. auch
EP 587 427 .
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hGH
20K wird langsamer als hGH abgebaut und die hierdurch verlängerte Wirkdauer
von hGH 20K trägt
möglicherweise
zu einer in-vivo Bioaktivität
im Kreislauf bei, die höher
als erwartet ist (Baumann et al., Endocrinology, Vol 117, No 4,
1309–13,
1985). In
EP 587 427 ist
ein Verfahren zur Herstellung von hGH 20K mittels einer rekombinanten
Technik beschrieben.
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Trotz
der klinischen Relevanz dieser Familie von Peptidhormonen gibt es
wenig Information über
die Konzentrationen der Isoformen im Kreislauf oder über die
relative Mitwirkung einer jeden molekularen Form der komplexen Mischung.
Selektive Assays zur Definition der hGH 22K- und hGH 20K-Konzentration
wären sowohl
für die
Diagnostik als auch für
die Grundlagenforschung wertvoll (12, 13, 14). Mittel, wie z. B.
monoklonale Antikörper
(mAb), welche die Wirkung dieser Proteine spezifisch blockieren,
könnten
als Hilfen zum Verständnis
ihrer spezifischen biologischen Aktivitäten von großem Interesse sein.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Menge und das Verhältnis zwischen
hGH 22K und hGH 20K im Kreislauf für bestimmte Krankheiten wie
Diabetes, Akromegalie, chronische Leber- und/oder Nierenerkrankungen
und deren jeweiliges Krankheitsstadium wichtig sein könnten, so
dass eine spezifische und präzise
Methode zur Bestimmung von 20 kDa dringend benötigt wird.
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Bis
heute existiert keine auf der Verwendung eines hGH 20K-spezifischen
mAb beruhende Methode zur spezifischen Bestimmung und Quantifizierung.
Es wurden erfolglose Versuche unternommen, den hGH 20K-spezifischen
mAb zu züchten,
um so Immunoassays für
hGH 20K zu entwickeln. Hier wird auf F. Gomez et al., J of Immunoassay,
5 (364); 145–57
(1984) verwiesen. Auf Seite 155 ist vermerkt: „Da die präzise pathophysiologische Relevanz
des 20K GH noch weitgehend unbekannt ist, hielten wir es für angebracht,
einen geeigneten Immunoassay hierfür zu entwickeln und zunächst monoklonale
Antikörper
gegen hGH 20K mit hoher Spezifität
zu erhalten. Dennoch konnten trotz selektiver Immunisierung der
Tiere mit einer hochgereinigten Zubereitung der Variante keine stabilen
Hybridome erhalten werden, die spezifische monoklonale Antikörper gegen
20K sekretieren".
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Bo
Dinesen diskutiert in Hormone Research, Vol 36, No 1, 1991, 11–16 die
immunchemischen Aspekte von GH-Assays, aber in der grundsätzlichen
Diskussion über
den Vorteil eines selektiven Assays zur Bestimmung der individuellen
Konzentration verschiedener GH-Splicing-Formen, wie 22K und 20K,
werden keine 20K-spezifischen
mAb beschrieben. Frankenne F et al. demonstrieren in J Clin Endocrinol
Metab, 1988, June 66 (6): 1171–80,
mAb, welche unterschiedliche Epitope erkennen, aber es werden keine
20K-spezifischen mAb offenbart. Aston et al. beschreiben in Mol
Immunol. 1985, Mar 22 (3): 271–5,
monoklonale Antikörper
für das
menschliche Wachstumshormon die zwischen hypophysären und
genetisch hergestellten Formen unterscheiden können, es wurden also Antikörper erzeugt,
um zwischen rekombinantem NH2-terminalem
Methionin-GH und von der Hypophyse abgeleitetem GH unterscheiden
zu können,
aber es ist kein mAb offenbart, der für hGH 20k spezifisch ist.
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Es
besteht schon lange ein Bedürfnis
für hGH
20K-Antikörper
mit einer hohen Spezifität,
die in einem spezifischen und genauen Verfahren zur Messung von
hGH 20K eingesetzt werden können.
Ein solcher Antikörper
könnte
möglicherweise
auch für therapeutische
Anwendungen eingesetzt werden, wenn die biologischen Aktivität von hGH
20K blockiert wird.
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Wir
haben nun eine Lösung
gefunden, den Bedarf an Ermittlung und Quantifizierung von hGH 20K
zu decken, da wir einen mAb generiert haben, der für hGH 20K
spezifisch ist.
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Dieser
mAb ist in verschiedenen Assays zur spezifischen Ermittlung und
Quantifizierung dieses Hormons erfolgreich verwendet worden, und
es wurde auch gefunden, dass er dessen spezifische biologische Aktivität blockiert.
Aus diesem Grund ist es auch verwendbar, um die biologische Aktivität dieses
Hormons zu untersuchen und dessen biologische Signifikanz zu analysieren.
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In
besonderen Beispielen beschreiben wir die Herstellung und Charakterisierung
dieses mAb. Als Vergleichsantikörper
beschreiben wir auch monoklonale Antikörper, die für hGH 22K spezifisch sind und
einen, der beide, nämlich
hGH 20K und hGH 22K, erkennt.
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LEGENDE DER
ABBILDUNGEN
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1 (A–C)Hemmung der mAb-125 1-hGH-(20K
oder 22K)Bindung mit nicht-markiertem rhGH-22K, hGH-20K, hGH-V,
hPL und hPRL. Die Abbildungen beziehen sich auf mAb hGH-33 (1A),
hGH-12 (1B) und hGH-25 (1C).
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2 Sandwich-capture-Assays für die spezifische
Bestimmung von hGH-Isoformen. hGH-22K (2A) und
hGH-20K (2B).
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3 Stimulierung
des Wachstums chimärer
hGHR/G-CSF-transfizierter
Ba/F3-Zellen als Reaktion auf hGH-22K und 20K.
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4 Blockade
der hGH 22K- und 20K-Aktivität
durch monoklonale Antikörper
bei Ba/F3-transfizierten Zellen.
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5 Dosisabhängige Reaktion
von 20K- und 22K hGH bei Zugabe zu einem Pool normalen menschlichen
Serums.
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DIE ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf gegenüber
dem menschlichem Wachstumshormon (hGH) mit einem Molekulargewicht
von 20 kDa (hGH 20K) spezifische monoklonale Antikörper mit
einer Affinität
gegenüber hGH
20K von 1 × 108 M–1 oder höher, vorzugsweise
mindestens 1 × 109 M–1 und höher, bevorzugt über 2 × 109 M–1, wie von uns ermittelt
und im experimentellen Teil beschrieben.
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Die
beanspruchten Antikörper
sind befähigt,
an das menschliche Wachstumshormon (hGH) mit einem Molekulargewicht
von 20 kDa (hGH 20K) zu binden, bei einer unter 5%, vorzugsweise
unter 1% liegenden Kreuzreaktion mit hGH eines Molekulargewichts
von 22 kDa. Die Kreuzreaktivität
mit hGH-V, Plazentalaktogen und Prolaktin sollte klein sein und,
wie im experimentellen Teil ermittelt, bevorzugt weniger als 5%
und, noch bevorzugter, weniger als 1% betragen.
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Es
wurden auch folgende Hormone auf ihre Kreuzreaktivität untersucht
und zeigten weniger als 5% und sogar weniger als 1% Kreuzreaktivität: Luteinisierendes
Hormon (LH), humanes Choriongonadotropin (HCG), follikelstimulierendes
Hormon (FSH) und schilddrüsenstimulierendes
Hormon (TSH).
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Dieser
monoklonale Antikörper
kann für
die Messung von hGH 20K z. B. in Körperflüssigkeiten, wie Serum, Plasma,
Blut, Speichel, Urin, Lymphflüssigkeit
usw., verwendet werden. Der Antikörper der Erfindung kann für die Bestimmung
des hGH 20K in Immunoassays bei Proben verwendet werden, die dieses
Hormon enthalten. Die verschiedenen Formen des Immunoassays sind
allgemein bekannter Stand der Technik und umfassen folgende Schritte:
- 1) Zusammenbringen einer Probe, welche hGH
20K enthält,
mit dem Antikörper
der Erfindung zur Bildung eines Komplexes zwischen dem Antikörper und
hGH 20K in einer Menge die zur Menge des hGH 20K in der Probe in
Beziehung steht und
- 2) Bestimmung der Menge des gebildeten Komplexes in an sich
bekannter Weise und in Beziehung-Setzen der gefundenen Menge zur
Menge des hGH 20K in der Probe.
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Immunoassays
können
heterogen oder homogen, kompetitiv oder nicht-kompetitiv sein (Sandwich).
In vielen Fällen
wird in den verschiedenen Formen von markierten Reagenzien, im vorliegenden
Fall von hGH 20K, Antikörpern
oder Anti-Antikörpern,
die an hGH 20K binden, Gebrauch gemacht, die mit Enzymen, Isotopen,
Biotin, Fluorophoren oder Chromophoren etc. (z. B. Anti-Maus Ig)
markiert sind, um die Bestimmung der Menge des gebildeten Komplexes
zu ermöglichen.
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Der
beanspruchte Antikörper
kann unmittelbar oder indirekt über
einen anderen Antikörper,
der an den beanspruchten Antikörper
gebunden ist, an eine feste Phase gebunden werden. Der beanspruchte
Antikörper könnte auch
in löslicher
Form angewendet werden.
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In
einigen Formen kann Gebrauch von Fällungsmitteln, etwa von Anti-Antiseren
und von in fester Phase gebundenen Anti-Antikörpern, gemacht werden.
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Der
beanspruchte Antikörper
kann in multianalytischen Assays, z. B. zur Bestimmung verschiedener Isoformen
des hGH angewandt werden.
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Für die Ermittlung
von hGH 20K im Gewebe verschiedener Spezies (z. B. Affen, Kaninchen,
Hunde, Ratten) wird die Anwendung einer immunhistochemischen Färbung empfohlen.
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Die
Verwendung des beanspruchten monoklonalen Antikörpers kann auch bei der Reinigung
von hGH 20K-haltigen Proben nützlich
sein.
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Da
anzunehmen ist, dass hGH 20K eine eigene therapeutische Wirkung
besitzt, wird auch eine therapeutische Zusammensetzung, die eine
therapeutisch wirksame Menge des monoklonalen Antikörpers in
einem pharmazeutisch annehmbaren Trägerstoff aufweist, beansprucht.
Desgleichen wird ein Verfahren beansprucht, bei dem ein Patient,
bei dem die Menge von 20K erniedrigt werden muss, durch Verabreichung
der beanspruchten Verbindung behandelt wird.
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DEFINITIONEN
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Unter
Körperflüssigkeiten
versteht man beispielsweise Serum, Plasma, Lymphflüssigkeit,
Vollblut, Urin, Speichel, Spinalflüssigkeit, Medien aus Gewebskulturen,
Zellextrakte.
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hGH
bedeutet menschliches Wachstumshormon, hGH 20K bedeutet eine Variante
des hGH mit einem Molekulargewicht von 20 kDa und hGH 22K stellt
eine Variante von hGH mit einem Molekulargewicht von 22 kDa dar.
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mAb
hGH-33 ist der von uns aufgefundene monoklonale Antikörper, der,
bei geringer Neigung zu Kreuzreaktionen mit dem hGH vom Molekulargewicht
22 kDa, befähigt
ist, an das menschliche Wachstumshormon mit einem Molekulargewicht
von 20 kDa zu binden und der von den Ansprüchen umfasst wird.
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mAb
hGH-12 ist ein monoklonaler Antikörper, der fähig ist, an das menschliche
Wachstumshormon (hGH) mit einem Molekulargewicht von 20 kDa ebenso
gut zu binden, wie an hGH mit einem Molekulargewicht von 22 kDa.
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mAb
hGH-25 und mAb hGH-26 sind monoklonale Antikörper, die in der Lage sind,
an das menschliche Wachstumshormon (hGH) mit einem Molekulargewicht
von 22 kDa zu binden, ohne eine Kreuzreaktionen mit hGH des Molekulargewichts
von 20 kDa zu zeigen.
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Unter
Antikörper
(ab) versteht man Antigen-bindende Antikörperfragmente (Fv, Fab, Fab2,
einkettiges Fv etc.), Chimären
(wie Klasse-Klasse and Spezies-Spezies), miteinander verbundene
Antikörper
und rekombinante Antikörper.
BSA | Rinderserum
Albumin |
cpm | Zerfall
pro Minute (count per minute) |
EIA | Enzymgebundenes
Immunoassay |
FCS | Foetales
Kalbsserum |
hGHR | Rezeptor
für menschliches
Wachstumshormon |
G-CSFR | Granulozytenkolonie-stimulierender
Faktor-Rezeptor |
PBS | Phosphatgepufferte
Salzlösung |
PEG | Polyethylenglykol |
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EXPERIMENTELLES, MATERIALIEN
UND METHODEN
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MATERIAL
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Rekombinantes,
menschliches GH 22K (rhGH-22K, Genotropin) und die rekombinante,
menschliche GH-Variante (rhGH-V) wurden von Pharmacia Peptide Hormones
(Schweden) erhalten. Gereinigtes menschliches GH 20K wurde freundlicherweise
von Professor Paul Roos (Uppsala, Schweden) zur Verfügung gestellt. Gereinigtes
hPL, hPRL, und hGH-22K stammen von Dr. A. F. Parlow (Pituitary Hormones
and Antisera Center, Maryland, USA)
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IMMUNISIERUNG
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BALB/c,
C571BL10 und C3H/He-Mäuse
wurden subkutan mit 10–40 μg Protein
in 0.1 ml steriler, phosphatgepufferter und mit Freunds Complete
Adjuvant (Difco Laboratories, USA) emulgierter Salzlösung (PBS) immunisiert.
Die Mäuse
wurden an den Tagen 30 und 60 subkutan mit 20 μg Protein in Freunds Incomplete Adjuvant
und am Tag 90 intraperitoneal mit 20 μg Protein in PBS geboostert.
Vor der Zellfusion wurden die Mäuse
intravenös
an den Tagen -3 und -2 mit 40 μg
Hormon in sterilem PBS geboostert.
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Serum
der immunisierten Mäuse
wurde 7 bis 10 Tage nach jedem Boost gesammelt und die Anwesenheit
spezifischer Antikörper
mittels Enzymimmunoassay (EIA) oder Radioimmunoassay (RIA) untersucht.
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ZELLFUSIONEN UND HERSTELLUNG
MONOKLONALER ANTIKÖRPER
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Milzzellen
und/oder Zellen von Lymphknoten von Mäusen wurden unter Verwendung
von Polyethylenglykol 4000 (Merck, Deutschland) mit der Myelom-Zelllinie
P3X63Ag8.653 (CRL 1580,ATCC) fusioniert, wobei nach Standardprotokollen
(15, 16) gearbeitet wurde.
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Die Überstände wurden
mittels EIA oder RIA auf Anwesenheit von Antikörpern getestet und positive Hybridome
wurden durch wiederholte Verdünnung
auf einer Thymozyten-Nährzellschicht
bis zum Erreichen einer stabilen Antikörperproduktion stabilisiert.
Die Hybridome wurden in Abwesenheit von Antibiotika bei 37°C und bei
5% CO2 in RPMI-1640, 10% FCS, gezüchtet.
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Monoklonale
Antikörper
wurden sowohl im Überstand
von Gewebskulturen als auch in durch Injektion von Pristane (Sigma
Chemical Co.) bei Mäusen
induzierten Ascites-Flüssigkeiten
(17) hergestellt; diese wurden durch Ammoniumsulfatfällung (16)
und/oder an immobilisierter Protein A-Sepharose (Pharmacia, Schweden)
durchgeführter
Affinitätschromatographie
gereinigt.
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Der
Isotyp eines jeden mAb wurde unter Verwendung von nach Klassen und
Unterklassen spezifischen Antiseren (ICN) durch Doppeldiffusionen
nach Ouchterlony bestimmt.
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JODIERUNG UND BIOTINYLIERUNG
VON PROTEINEN
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Hormone
(2,5 μg
in 20 ml 50 μM
Natriumphosphatpuffer, pH 7,6) wurden unter Verwendung von Iodogen-beschichteten
Röhrchen
(Pierce Chemical Co.) (19) oder mittels Chloramin-T (20) als Oxidationsmittel
jodiert.
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Die
jodierten Hormone wurden von nichtmarkierten mittels Gelfiltration
an einer PD-10 Sephadex G-25M
Säule (Pharmacia)
abgetrennt. Die spezifische Aktivität der markierten Hormone reichte
von 10 bis 50 μCi/μg. Die Biotinylierung
wurde wie beschrieben durchgeführt
(21). Die Hormone und die mAb (0,5 mg in 0,5 ml eines 150 mM NaCl
enthaltenden 0,1 molaren Carbonatpuffer, pH 9) wurden 120 Minuten
in 50 μl
1 mg/ml N-Hydroxysuccinimid-Biotin in Dimethylsulfoxid (Sigma Chemical
Co.) bei Raumtemperatur inkubiert. Nicht gebundenes Biotin wurde
durch Dialyse gegen PBS entfernt. Biotin-markiertes Protein wurde
1 : 2 mit Glycerin verdünnt
und bei –20°C aufbewahrt.
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ENZYMGEBUNDENE IMMUNOASSAYS
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Drei
verschiedene enzymgebundene Immunoassays (EIA) wurden durchgeführt (Antikörper, Antigen und
Sandwich-captures) die sich in ihrem Mechanismus der Antigenpräsentation
gegenüber
dem Antikörper unterschieden.
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1. ENZYMGEBUNDENE IMMUNOASSAYS – ANTIKÖRPER CAPTURE
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Die
Hormone (0,5 μg/ml
in PBS, 100 μl/well)
wurden über
Nacht bei 4°C
an Mikrotiter-Platten (Maxisorb, Nunc) adsorbiert. Verbleibende
Proteinbindungsstellen wurden mit 0,5% BSA in PBS blockiert. Nach dem
Waschen der Platten mit destilliertem Wasser wurden die mAb 60 Minuten
bei 37°C
inkubiert. Dann wurden Pe roxidase-markierter Anti-Maus Immunglobulin-Antikörper aus
der Ziege (GAM-PO)
(Tago Inc.) und o-Phenylendiamin-dihydrochlorid (OPD, 4 mg/ml in
0,15 molarem Natriumcitratpuffer, pH 5,0, Sigma Chemical Co.) zugegeben.
Die Reaktion wurde mittels 3 N Schwefelsäure abgebrochen und die optische
Dichte bei 492 nm bestimmt.
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2. ENZYMGEBUNDENE IMMUNOASSAYS-ANTIGEN
CAPTURE
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Die
monoklonalen Antikörper
wurden entweder direkt (3 μg/ml
in PBS) oder über
einen affinitäts-gereinigten
GAM-Antikörper
an die feste Phase adsorbiert. Nach der Blockade wurden die Biotin-markierten
Hormone in 0,5% BSA enthaltendem PBS 1 : 500 bis 1 : 1000 verdünnt und
60 Minuten bei 37°C
inkubiert, anschließend
erfolgte eine 30minütige
Inkubation unter Zugabe von Peroxidase-markiertem Streptavidin (Sigma Chemical
Co.) und OPD bei 37°C.
Die Reaktion wurde wie oben abgebrochen.
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3. ENZYMGEBUNDENE IMMUNOASSAYS-SANDWICH
CAPTURE
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Gereinigte
mAb (3 μg/ml
in PBS) wurden auf Mikrotiter-Platten adsorbiert. Nach Inkubation über Nacht bei
4°C und
Blockierung mit 0,5% BSA wurden Hormonverdünnungen in PBS-0,5% BSA zugegeben
und 60 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach dem Waschen wurde ein zweiter Biotin-markierter
mAb (mAb hGH-12), der vorher auf optimale Bindung titriert wurde,
zugegeben. Das mAb hGH-12 wurde als zweiter Antikörper verwendet,
da er beide molekularen Formen erkannte. Danach wurden Peroxidase-markiertes
Streptavidin und OPD zugegeben. Die Reaktion wurde wie zuvor abgebrochen.
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RADIOIMMUNOASSAY-FESTE
PHASE
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Die
Antikörper
wurden über
einen affinitäts-gereinigten
GAM-Antikörper
(2,5 μg/ml
in PBS) auf RIA Well-Streifen (Costar) adsorbiert. Nach der Blockierung
mit 0,5% BSA in PBS wurden Jod-markierte Hormone (20.000 cpm/well)
zugegeben und 120 Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach Waschen mit destilliertem Wasser wurde die gebundene
Radioaktivität
gemessen.
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RADIOIMMUNOASSAY-FLÜSSIGE PHASE
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Die
Antikörper
(100 μl/Röhrchen) – die in
10 mM Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid, 10 mM EDTA, 0,25%
BSA, pH 7,6 (RIA-Puffer) verdünnt
waren, so dass eine halbmaximale Bindung erreicht wird – wurden
mit 30.000 cpm Jodmarkierter Hormone in 100 μl RIA-Puffer in Gegenwart oder
Abwesenheit unmarkierter Hormone als Kompetitoren inkubiert. Normales
Mausserum wurde zum Erreichen von 0,25% im endgültigen Reaktionsvolumen zugegeben.
Nach Inkubation über
Nacht bei Raumtemperatur wurden 400 μl gebundener und ungebundener
Hormone durch 60minütige
Inkubation bei Raumtemperatur mit 200 μl 5%igen GAM Antiserum und 200 μl 15%igem
PEG 6000 (Merck) und anschließendes
20minütiges
Zentrifugieren bei 1520 × g
voneinander abgetrennt. Die verbleibende Radioaktivität im Pellet
wurde in einem Gammastrahlenzähler
gezählt.
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AFFINITÄTSKONSTANTE
UND BESTIMMUNG DER KREUZREAKZIVITÄT
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Die
vorhandenen Affinitätskonstanten
(Ka) des mAb wurden durch Plotanalyse der
kompetitiven RIA-Daten (22) nach Scatchard bestimmt. Kreuzreaktivitäten wurden
als die Menge der Kompetitoren definiert, die für eine entsprechende Verdrängung der
Tracer, die an den mAb gebunden sind, erforderlich sind.
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SDS-PAGE-ANALYSE UND WESTERN
BLOTS
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Hormone
(je 15 μg)
wurden nach der Methode von Laemmli (23) in 15% (Gew./Vol.) SDS-Polyacrylamidgelen
elektrophoretisch aufgetrennt. Die Gele wurden mit Coomassieblau
eingefärbt
oder 60 Minuten bei 250 mA in einem Puffer mit 48 millimolarer Tris-Base,
39 mM Glycin, 20% Methanol und einem Gehalt an 0,037% SDS auf Nitrozellulose
auf einem semi-dry Biotter (Bio Rad) überführt. Nach der Blockierung mit
10% fettfreier Trockenmilch in PBS wurden die mAb unter Schütteln 120
Minuten bei Raumtemperatur und unter anschließender Zugabe eines auf 1 :
2500 verdünnten
GAM-PO Antikörpers
(Tago Inc.) inkubiert. Der Blot wurde unter Verwendung eines 4-Chlor-1-naphtholsubstrats
(Sigma Chemical Co.) entwickelt.
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DAS ZELLPROLIFERATIONS-ASSAY
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Mit
dem chimären
Konstrukt hGHR/G-CSFR transfizierte Ba/F3-Zellen wurden in einem
RPMI-1640-Medium, das zusätzlich
mit IL-3 (10 U/ml) und 10% FCS versetzt wurde, bei 37°C in 5% CO2 gezüchtet.
Die Zellen (20 × 105 Zellen/ml) wurden im sel ben Medium ohne
IL-3 gewaschen, und 25 μl
der Zellsuspension wurden auf 96-Well-Platten
gegeben. Die Zellen wurden mit verschiedenen Hormon-Konzentrationen (0,001
nM–10
Nm) in einem Endvolumen von 100 μl über 18 Stunden
bei 37°C
behandelt. In Competition-Assays wurden verschiedene Konzentrationen
gereinigter mAb (1–450
nM) und Hormone (0,001–10
nM) vor der Behandlung der Zellen 18 Stunden bei 4°C vorinkubiert.
Um die DNA-Synthese zu messen, wurde 1 μCi/Well (5 Ci/mmol) 3H-Thymidin zugegeben. Nach einer Inkubationszeit
von 4 Stunden bei 37°C
in 5% CO2 wurden die Zellen gesammelt und
auf Glasfiltern gewaschen. Mit einem β-Zähler wurde die Radioaktiviät bestimmt.
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ERGEBNISSE
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Beispiel 1. Analyse von
Seren mit Antikörper-Capture
EIA
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Bei
der Analyse von Seren hGH 20K- oder 22K-immunisierter Mäuse mittels
Antikörper-Capture
EIA wurde gefunden, dass alle Mäuse
abhängig
vom verwendeten Screening-Assay und dem eingesetzten Immunogen auf
das entsprechende Immunogen mit Titern von 1 : 500 bis 1 : 100.000
reagierten (wobei die Verdünnung
des Antiserums halbmaximale Bindungen ergab).
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Seren
von hGH 20K-immunisierten Mäusen
wurden mittels Antikörper-Capture
EIA analysiert, wobei an eine feste Phase gebundene hGH 20K und
hGH 22K zur Anwendung kamen. Die Titer reichten von 1 : 500 bis
1 : 10.000 für
beide Hormone und zeigten für
hGH 22- oder 20K keine Spezifität.
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Beispiel 2. Radioimmunoassay – Feste
Phase
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Nach
der Fusion wurden die Hybridom-Klone mittels Festphasen-RIA unter
Verwendung von 125J-hGH 20K einem Screening
unterworfen, wobei acht Hybriden eine Bindungsaktivität (achtfach
oder mehr verglichen mit der Hintergrundaktivität) zeigten. Nur ein Antikörper erkannte 125J-hGH 22K im Festphasen-RIA nicht und wurde
ausgewählt
für eine
Stabilisation und die weitere Charakterisierung (hGH-33). Die anderen
sieben Antikörper
erkennen sowohl hGH 20K, als auch 22K.
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Beispiel 3. Radioimmunoassay – Flüssige Phase
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Seren
von mit hGH 22K immunisierten Mäusen
wurden mittels Flüssigphasen-RIA
gegen das 22K-Protein analysiert. Alle Seren zeigten hohe Titer
für das
Immunogen (> 1/10.000)
und die Mäuse
wurden anschließend
für Zellfusionen
eingesetzt. Nach den Fusionen wurden Hybriden ausgesucht und stabilisiert, welche 125J-hGH 22K bindende Antikörper erzeugen.
Zwei davon waren hGH 22K-spezifisch (mAb hGH-25 und mAb hGH-26),
während
ein anderer (mAb hGH-12) die beiden molekularen Formen gleichermaßen gut erkannte.
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Beispiel 4. Antigen-Capture
EIA und kompetitive Flüssigphasen-RIA
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Die
ausgewählten
Hybriden des Beispiels 2 wurden mittels Antigen-Capture EIA unter
Verwendung biotinmarkierter sowie unmarkierter Hormone als Kompetitoren
oder in einer kompetitiven Flüssigphasen
RIA getestet. Die Bindungscharakteristika von mAb hGH-33 und jeweils
als Kontrollsubstanzen der drei, hGH-25, hGH-26 und hGH-12, sind in Tabelle
I zusammengestellt.
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Für die Quantifizierung
der Hormone wurde kompetitive RIA unter Verwendung jodmarkierter
Hormone und spezifischer mAb eingesetzt. In 1 wird
die Inhibition der mAb-125J-hGH(20K oder
22K)-Bindung mit unmarkiertem rhGH-22K, hGH 20K, hGH-V, hPL und
hPRL dargestellt.
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Die 1A bis 1C entsprechen
mAb hGH-33 (A), hGH-12 (B), und hGH-25 (C). Gebundenes GH ist die
im Pellet vorhandene Radioaktivität und wird als Prozentanteil
des gesamten eingesetzten 125J-hGH ausgedrückt.
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Der
hGH-25 mAb wurde für
hGH 22K eingesetzt, wobei die Ermittlungsgrenze für diese
Isoform 0,25 nM betrug, während
die verbleibenden getesteten Hormone (hGH 20K, hGH-V, hPL und hPRL
selbst bei tausendfach erhöhter
Konzentration nicht konkurrierten (1C). Der
hGH-33 mAb wurde für
hGH 20K eingesetzt, mit einer Ermittlungsgrenze von 0,5 nM, wobei
für den
Rest der gestesteten Hormone eine vernachlässigbare Konkurrenzreaktion
(competition) beobachtet wurde (1A) Die
Daten der kompetitiven RIA unter Verwendung von 125J-hGH
20K zeigten, dass (mAb) hGH-33 offenbar einen Ka für hGH 20K
von 2,2 × 109 M–1 und weniger als 1%
Kreuzreaktivität
mit hGH 22K, hGH-V, hPL und hPRL aufweist (1A).
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Das
mAb hGH-12 erkennt hGH-V, hGH 20K und hGH 22K gleich gut und hat
40% Kreuzreaktivität
mit hPL sowie < 1%
mit hPRL (1B). Die anderen beiden mAb
(hGH-25 und hGH-26) sind hGH 22K-spezifisch und zeigen eine vernachlässigbare Kreuzreaktivität mit verwandten
Hormonen und einen ersichtlichen Ka-Wert von
108–1010 M–1 (1C).
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TABELLE
1. Wichtige Charakteristika der monoklonalen Antikörper
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Beispiel 5. Antikörper-Capture
EIA
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In
der Antikörper-Capture
EIA variieren die Bindungscharakteristika der mAb. Der mAb hGH-33
erkennt an feste-Phase-gebundene Hormone nicht, während das
bei den mAbs hGH-12, hGH-25 und hGH-26 nicht der Fall ist (Daten
werden nicht gezeigt).
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Beispiel 6. Sandwich-Assay
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Um
die Möglichkeit,
diese mAb für
die spezifische Erkennung der verschiedenen molekularen hGH-Formen
einzusetzen, zu testen, wurden zwei unterschiedliche Sandwich-Assays
entwickelt. In jedem wurde ein isoformspezifischer mAb als Capture- Antikörper verwendet,
hGH-33 im Fall von hGH 20K und hGH-26 für hGH 22K. In beiden Assays
wurde der Biotin-markierte mAb hGH-12 als zweiter Antikörper eingesetzt,
da dieser beide Isoformen erkennt.
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Die
Empfindlichkeit eines jeden spezifischen Assays ist 0,2 nM für hGH 22K
und 0,2 nM für
hGH 20K und es wurde keine Kreuzreaktion mit anderen verwandten
Hormonen beobachtet (2A und 2B).
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Beispiel 7. Western Blot
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Die
Antikörper
hGH-25 und hGH-26 erkannten die entsprechenden und gereinigten Hormone
im Western Blot spezifisch sowohl unter reduzierenden als auch unter
nicht-reduzierenden Bedingungen. Der hGH-33 mAb erkennt hGH 20K
im Western Blot nicht, wie das von den Bindungscharakteristika in
der Antikörper-Capture
EIA zu erwarten war.
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Beispiel B. Zellproliferation
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Für die hGH-Isoformen
spezifische Antikörper
wurden durch die Untersuchung ihrer Fähigkeit, hGH-abhängiges Zellwachstum
zu blockieren, funktionell charakterisiert. Stimulierung des Wachstums
chimärer
hGHR/G-CSF-transfizierter Ba/F3-Zellen als Reaktion auf hGH 22K-
und hGH 20K. Die Zellen wurden 18 Stunden mit zunehmenden Hormonkonzentrationen
behandelt. Die DNA-Synthese wurde mittels des 3H-Thymidin-Einbaus
gemessen.
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Ba/F3-Wildtyp-Zellen
benötigen
IL-3, um in in-vitro-Kulturen wachsen zu können. Ba/F3-Zellen wurden mit
einem – die
extrazytoplasmatische Domäne
des hGH-Rezeptors
und die transmembrane und intrazytoplasmatische Domäne des G-CSF
(Granuiozytenkolonie-stimulierender Faktor)-Rezeptors enthaltenden – chimären Gen
transfiziert. Während
sowohl die Zellen des Wildentyps als auch die transfizierten Zellen
in Gegenwart von exogenem IL-3 wachsen, proliferieren nur transfizierte
Zellen in Gegenwart des menschlichen Wachstumshormons (GH). Wie
in 3 gezeigt, unterstützen sowohl hGH 20K als auch
22K die Proliferation in den transfizierten Zellen gleichermaßen. In
beiden Fällen
lag bezüglich
der Hormonkonzentration der Bereich maximalen Effekts bei 2–10 nM.
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Blockierung
der Aktivität
von hGH 22K und 20K durch monoklonale Antikörper in Ba/F3 transfizierten Zellen:
Hormone (1 nM) wurden mit 74 nM hGH-33 und 222 nM hGH-12, 25 und
26 für
18 Stunden bei 4°C vorinkubiert,
bevor sie der Kultur zuge fügt
wurden. Die Daten in 4 zeigen das Mittel dreifacher
Bestimmungen unter Angabe der Standardabweichungen.
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Die
hGH 22K-induzierte Proliferation wurde spezifisch durch mAb hGH-25
und hGH-26, jedoch
nicht durch hGH-33 gehemmt, wohingegen die hGH 20K-induzierte Proliferation
nur durch hGH-33 gehemmt wurde (4). Der
hGH-12 mAb, welcher beide Hormone in flüssiger Phase gleich gut erkennt,
zeigt teilweise inhibitorischen Effekt bei hGH 22K und 20K, obwohl
dieser mAb an den hGH (22 und 20K)-GHBP/GHR Komplex mit hoher Affinität bindet
und immunpräzipitiert.
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Beispiel 9 Auffindung
und Quantifizierung von hGH 20K in Serum-Proben
-
Als
Beispiel für
eine Körperflüssigkeit
wurde normales Humanserum zur Untersuchung des Sandwich-Assays bezüglich der
Spezifizität
und der Brauchbarkeit für
die Quantifizierung des 20K verwendet.
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Im
Assay wurde der 20K-spezifische Antikörper hGH-33, als Capture-Antikörper eingesetzt,
als Antikörper
für die
Auffindung wurde das Biotin-markierte hGH-12 verwendet. Zur Messung
der Signale wurde zeitkontrollierte Fluorometrie (TRF) angewendet.
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Ein
Humanserum-Pool wurde für
die dosisabhängige
Testung von hGH 20K und hGH 22K verwendet. Zunehmende Konzentrationen
von 0,5 bis 50 ng/ml des 20K hGH führten zu einer erhöhten Wirkung.
Eine Zugabe von 50 ng/ml 22K hGH konnte im Assay nicht entdeckt
werden. Eine Zunahme der 22K-hGH-Konzentration bis 500 ng/ml ergab
ein schwaches Signal und als Kreuzreaktivität wurde weniger als 0,5% im 20K-Sandwich-Assay
errechnet (5).
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Der
Empfindlichkeitsbereich liegt unterhalb 0,5 ng/ml.
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In 5 wird
die dosisabhängige
Wirkung von 20K und 22K hGH bei Zugabe zum normalen Humanserum-Pool
wiedergegeben.
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Der
Capture-Antikörper
ist hGH-33 und der Nachweis-Antikörper ist (biotinyliertes) hGH-12.
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Als
Testsystem wurde ein zeitkontrolliertes Fluoreszenzimmunoassay,
TR-FIA, benutzt.
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Dies
zeigt klar, dass der spezifische Antikörper in normalem Humanserum
perfekt arbeitet und deshalb für
die Ermittlung durch Immunoassay und für die Quantifizierung eingesetzt
werden kann.
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DISKUSSION
-
Das
Wachstumshormon ist in biologischen Flüssigkeiten als ein Gemisch
verschiedener hGH-Isoformen in unterschiedlichen Aggregatzuständen oder
in Form von Komplexen vorhanden. Der eigentliche Effekt dieses außergewöhnlich wirksamem
Gemischs bezüglich
der Rezeptorbindung und ihrer biologischen Aktivität ist schwer
präzise
zu ermitteln. Es ist wahrscheinlich, dass viele der hGH-Formen bezüglich der
Rezeptorbindung miteinander konkurrieren und teilweise als Agonisten
und/oder Antagonisten die Bioaktivität der anderen Isoformen über Kreuz
beeinflussen (25). Diese Heterogenität ist zusammen mit den bei
den im Test verwendeten Antikörpern
herrschenden poly- und monoklonalen Unterschieden wohl maßgeblich
für die
bei der hGH-Bestimmung beobachteten Diskrepanzen (26).
-
Immunoassays
gründen
sich auf die Existenz epitopspezifischer Antikörper. Die Verwendung monoklonaler
Antikörper
brachte eine Steigerung sowohl der Spezifität als auch der Empfindlichkeit
ebenso wie der Handhabbarkeit dieser Assays mit sich. Wir haben
mAb als wirksames Mittel zur präzisen
Messung der hGH-Isoform-Konzentration
und zum Verständnis
der entsprechenden Biologie hergestellt und charakterisiert.
-
Sandwich-Typ
EIA und kompetitive RIA sind für
die Bestimmung einer jeden dieser Varianten speziell in Puffersystemen
mit Empfindlichkeiten, die mit den früher beschriebenen vergleichbar
sind (12), entwickelt worden.
-
Das
hGH 20k-Hormon hat dieselbe Aminosäuresequenz wie hGH 22K, mit
Ausnahme einer internen Deletion von 15 Aminosäureresten (E32-Q46). Im Vergleich
mit hGH 22K sind für
hGH 20K unterschiedliche Aktivitäten
behauptet worden (25), wie etwa eine reduzierte insulinähnliche
Aktivität
(decreased Promotion of insulinlikeactivity), mehr laktogene als
somatogene Potenz (11) und verminderte Affinität sowohl für hGH-Rezeptoren als auch für das rezeptorassoziierte
bindende Protein (8, 25). Weiterhin wurde ein spezifisches, an hGH
20K bindendes Protein, das nicht rezeptorassoziiert ist, beschrieben
(27, 28, 29). Die meisten dieser Daten sind jedoch in keiner Weise
schlüssig.
-
Monoklonale
Anti-hGH-Antikörper
wurden von einigen Gruppen (30, 31, 32) hergestellt und es wurde auch
ein mAb mit im Vergleich zu hGH 20K verstärkter Antwort (responses) gegenüber hGH
22K hergestellt. Wir haben hier zwei Hybridome hergestellt, die
mAb sekretieren, die für
hGH 22K spezifisch sind, einen für hGH
20K und einen, der beide Isoformen gleich gut erkennt. In allen
Fällen
haben die erzeugten mAb eine hohe Affinität (108 bis
1010 M–1) und eine vernachlässigbare
Kreuz-Aktivität
gegenüber
anderen verwandten Hormonen, einschließlich hGH-V, hPRL und hPL.
Der anti-hGH-spezifische Antikörper
wurde unter Verwendung eines nativen Proteins als Immunogen generiert.
Er erkennt wahrscheinlich ein Epitop (conformational epitope), welches
nur in der kürzeren
hGH-Form vorkommt, da dieser mAb keine Peptide erkennt, welche die neue
E32-Q46-Peptidbindung enthalten (Daten sind nicht dargestellt) und
er erkennt hGH 20K nicht unter Bedingungen, die dessen Struktur ändern könnten (Western
Blot, Adsorption an fester Phase). Im Gegensatz dazu erkennen die
zwei hGH 22K-spezifischen mAb das Protein unter denaturierenden
Bedingungen. Da der einzige Unterschied zwischen 22K und 20K die
Deletion der 15 Aminosäuren
ist, müssen
hGH-25 und hGH-26 eine Sequenz innerhalb dieses Stranges der 15
Aminosäuren
erkennen.
-
Da
die biologische Aktivität
von hGH 20K und 22K noch nicht klar differenziert worden ist, haben
wir die Wirkungen dieser mAb in einem Wachstumshormonaktivitätstest unter
Verwendungen von Ba/F3 Zellen, die den hGHR/G-CSFR-chimären Rezeptor
exprimieren und hinsichtlich des Wachstums mit hGH 22K selektiert
wurden, getestet. Diese Zellen proliferieren gleich gut in Gegenwart
jeweils von 22K und 20K. Der hGH-33 mAb blockiert spezifisch die
Wirkung von hGH 20K, während
hGH-25 und 26 die Wirkung von 22K spezifisch blockieren. Die Sequenzen,
von denen beschrieben ist, dass sie an der hGH 22K-Rezeptorbindung
beteiligt sind (34) sind auch in hGH 20K vorhanden. In der Annahme,
dass ähnliche
Regionen beider Hormone eine Rolle bei der Rezeptorbindung spielen,
sollte eine isoform-spezifische Blockade der biologischen Aktivität bei Verwendung
von mAb nicht möglich
sein, es sei denn diese Regionen unterscheiden sich in ihrer Konformität. Dies
würde die
spezifische Erkennung durch mAb ermöglichen und könnte die
Unterschiede der hGH-Rezeptoraffinität bei diesen
beiden Hormonen erklären
(8, 25). Weitere Studien über
exakt diejenigen Epitope, welche von diesen mAb erkannt werden,
wären von
Inter esse für
die Definition derjenigen Hormonstrukturen, die an der Rezeptorbindung
beteiligt sind.
-
Zusammenfassend
könnten
diese mAb eingesetzt werden, um hGH 22K und 20K in biologischen
Proben zu quantifizieren und sie könnten aufgrund ihres Verhaltens
als spezifische Antagonisten bei der Bestimmung der physiologischen
Rolle dieser Isoformen nützlich
sein.
-
Wir
haben folglich einer Reihe monoklonaler Antikörper (mAb) abgeleitet und charakterisiert,
die für unterschiedliche
Isoformen des menschlichen Wachstumshormons (hGH) spezifisch sind.
Diese Antikörper werden
als hGH-25, hGH-26, hGH-33, hGH-25 und hGH-12 bezeichnet. Die Bindungscharakteristika
eines jeden Antikörpers
gegenüber
den hGH-Isoformen (22K und 20K) wurden sowohl in Sandwich- sowie
direkten und kompetitiven Immunoassays als auch mittels Western
Blot analysiert.
-
hGH-33
ist ein gegenüber
hGH 20K spezifischer Antikörper.
-
Eine
Hybridomzelllinie, welche den Antikörper gemäß den Patentansprüchen exprimiert,
mAb hGH-33, wurde am 28. Februar 1996 unter der Nummer DSM ACC 2254
hinterlegt.
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