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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schwungrad, das mit einer Welle
zur Drehung um die Achse der Welle zu verbinden ist. Ferner betrifft
die vorliegende Erfindung eine Schwungradnabe zur Verbindung einer
Schwungradfelge mit einer Welle zur Drehung um die Achse der Welle.
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Schwungräder und
Naben entsprechend dem Oberbegriff jedes der Ansprüche 1 und
4 sind aus US-A-4,821,599 bekannt. Das offenbarte Schwungrad umfasst
eine Felge, die ein im Wesentlichen kreisförmiger Ring ist, der auf einem
mittleren Abschnitt befestigt ist, der zumindest ein im Wesentlichen
kreisförmiges
tellerförmiges
Element aufweist, das ein spezifisches Modul besitzt, welches kleiner ist
als das spezifische Modul der Felge. Das tellerförmige Element ist gekrümmt, so
dass eine ansteigende Drehgeschwindigkeit zu einer elastischen Deformierung
des tellerförmigen
Elements führt,
die Krümmung
gerade streckt und dadurch den Durchmesser des tellerförmigen Elements
vergrößert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein energiespeichernde und
fahrzeugstabilisierende Schwungräder.
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Schwungräder haben
verschiedene potenzielle Anwendungsmöglichkeiten, die die Verwendung als
Energiespeicher- oder Energiequellen-Einrichtungen in Raumfahrtsatelliten
und Elektro-Hybrid-Landfahrzeugen
umfassen und als Impulsräder
für die
Satellitenstabilisation verwendet werden. Viele dieser Schwungradanwendungen
erfordern eine große
Energiespeicherkapazität
und höhere
Energiedichten (das Verhältnis
von gespeicherter Energie in einer Vorrichtung zu dem Gewicht der
Vorrichtung) als sie momentan verfügbar sind.
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Da
die kinetische Energie eines sich drehenden Körpers 0,5 Iω2 entspricht
(wobei I das Trägheitsmoment
des Körpers
und ω die
Winkelgeschwindigkeit ist), haben sich die Anstrengungen zur Vergrößerung der
gespeicherten Energie und der Energiedichte von Schwungrädern auf
die Vergrößerung der
Winkelgeschwindigkeit konzentriert. Allerdings verursacht die Winkelgeschwindigkeit
eine radiale Ausdehnung bei Schwungradkomponenten und, da die Komponenten
sich typischerweise unterschiedlich ausdehnen, entstehen Spannungen
an den Komponentenschnittstellen. Zusätzlich verstärken Schwungradungleichgewichte
(bspw. verursacht durch fehlerhafte Ausrichtungen von Komponenten und
Exzentrizitäten)
mögliche
destruktive Resonanzen und führen
zu Gegenkraftbelastungen der Schwungradkomponenten, bspw. der Wellenlager. Wenn
sich die Drehgeschwindigkeit erhöht,
erhöhen sich
diese Belastungen und führen
letztlich zu Fehlern in den Komponentenschnittstellen, Wellenlager oder
anderen Schwungradkomponenten.
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Versuche,
die Integrität
der Komponentenschnittstellen zu verbessern, haben typischerweise den
reinen Kraft-Lösungsweg
zur Erhöhung
der Steifigkeit und/oder Robustheit des Befestigungsmechanismus
genommen, bspw. Hinzufügen
von mechanischen Befestigungsmitteln, Erhöhen der Komponentenquerschnitte
und Einbringen von Druck-Vorlasten.
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Im
Gegensatz dazu haben einige Schwungradkonzepte nachgiebige Strukturen
umfasst. Bspw. spricht das US-Patent 5,124,605 die Notwendigkeit an,
eine Felge und eine Nabe unterschiedlich wachsen zu lassen, um die Übertragung
von äußeren radialen
Spannungen auf die Nabenachse zu eliminieren. Das heißt, da sich
die innere und die äußere Fläche der
Felge während
einer Hochgeschwindigkeitsdrehung nach außen dehnen, muss sich die Nabe
zumindest genauso schnell ausdehnen. Das Patent beobachtet, dass
dies erreicht werden kann, wenn das Elastizitätsmodul der Nabe geringer ist
als jenes der Felge. In einer Schwungrad-Ausführungsform
des Patents ist eine Vielzahl von Röhrenanordnungen positioniert,
um die Felge mit der Nabe zu koppeln. Allerdings sind die Röhrenanordnungen
vorkomprimiert und vorbelastet innerhalb des Schwungrads, um eine
dynamische Stabilität
bei hohen Drehgeschwindigkeiten aufrechtzuerhalten.
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US-Patent
4,821,599 verbindet eine Felge mit einem mittleren Abschnitt, der
zumindest ein im Wesentlichen kreisförmiges tellerförmiges Element aufweist.
Das tellerförmige
Element ist gekrümmt,
so dass das Erhöhen
der Drehgeschwindigkeit zu einer elastischen Deformierung des tellerförmigen Elements
führen
kann und damit die Krümmung
gerade streckt und den Durchmesser des tellerförmigen Elements vergrößert. Vorzugsweise
umfassen die tellerförmigen
Elemente drei einstückig
ausgebildete, ring förmige
Abschnitte, von denen zumindest zwei gekrümmt sind und auf jeder Seite
des dritten Abschnitts positioniert sind.
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Obgleich
diese tellerförmigen
Elemente dazu gedacht sind, ausreichend flexibel in radialer Richtung
zu sein, um den Durchmesser des tellerförmigen Elements vergrößern zu
können
und in Kontakt mit der Felge bei Betriebsgeschwindigkeiten zu halten, lehrt
das Patent alternative Fertigungsverfahren, bei denen die Schnittstelle
zwischen der Felge und der Nabe vorbelastet werden. In einem beispielhaften Verfahren
haben die Felge und die Nabe eine Temperaturdifferenz von 20 bis
30°C, um
den Zusammenbau zu erleichtern. Zusätzlich kann eine axiale Last auf
eine zentrale Bohrung der tellerförmigen Elemente ausgeübt werden,
um diese vorzuspannen. Diese letztgenannte Vorlast wird bei einer
Ausführungsform mit
einer konischen Hülse
erreicht, die auf einen konischen Abschnitt der Schwungradwelle
aufgebracht wird. In einer anderen Ausführungsform sind Verstärkungsringe
um die tellerförmigen
Elemente benachbart der zentralen Bohrung vorgesehen, um die Sicherung
des Schwungrads auf seiner Welle zu unterstützen.
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Schwungradstrukturen,
die Vorspannungen (bspw. mittels Unterschieden in der Fertigungstemperatur)
und Befestigungsmechanismen (bspw. Halteringe) umfassen mussten,
haben bei einer Erhöhung
der Winkelgeschwindigkeit und/oder der Energiedichten versagt, die
ausreichten, um Schwungräder
in den meisten gewichtsempfindlichen Anwendungen attraktiv zu machen.
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Vor
dem Hintergrund dieses Standes der Technik ist eine Aufgabe der
Erfindung, Schwungradstrukturen bereitzustellen, die kein Vorspannen
benötigen
und keine Befestigungsmechanismen aufweisen und die folglich in
der Lage sind, große
Energiebeträge
zu speichern und eine hohe Energiedichte (bspw. 130 Wattstunden/kg)
bei erhöhten
Winkelgeschwindigkeiten zu ermöglichen.
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Diese
Aufgaben werden von dem Schwungrad sowie der Schwungradnabe entsprechend
Ansprüchen
1 bzw. 5 erreicht.
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Die
bestimmte Struktur entsprechend der Erfindung koppelt die Rückstellkraft
der Feder durch die ringförmige
Scheibe auf das zweite Ende des Kegelstumpfs. In Reaktion darauf
dreht das erste Ende des Kegelstumpfs nach innen gegen die Welle.
Diese Aktion in Kombination mit geringen radialen Ausdehnungsbelastungen
erleichtert das Aufrechterhalten des Kontakts an einer Naben-Wellen-Schnittstelle, bei
der eine einfache Klebeverbindung mit einem herkömmlichen Klebemittel benutzt
wird.
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Im
Allgemeinen werden diese Aufgaben mit der Umsetzung erreicht, dass
hohe Drehgeschwindigkeiten mit nachgiebigen Nabenelementen erreicht werden
können,
da sie dazu neigen, sich an radiale Ausdehnungen der benachbarten
Schwungradkomponenten anzupassen (das heißt, sie sind „ausdehnungsangepasst"), erlauben eine
Neupositionierung des Massenmittelpunkts der Felge, um Schwungradungleichgewichte
auszugleichen (das heißt,
sie sind „selbstausgleichend") und reduzieren
die Frequenzen möglicher
destruktiver Vibrationsmoden unterhalb der Betriebsgeschwindigkeit
des Schwungrads.
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Es
wurde ebenfalls erkannt, dass eine hohe Energiedichte erreicht werden
kann, indem steife Strukturen, Befestigungsmechanismen und Vorbelastungs-
bzw. Vorspannungsvorgänge
vermie den werden. Schließlich
wurde erkannt, dass jegliche Anordnung von nachgiebigen Elementen
ebenfalls eine Winkelstabilität
aufweisen muss, um Kräfte
zu begrenzen und zu kontrollieren, wie bspw. Kreiselpräzesionskräfte, die
um eine Achse wirken, die orthogonal zu der Drehachse des Schwungrads
ist.
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Bei
Merkmalen der Erfindung ermöglicht
die radiale Nachgiebigkeit der Balge, dass sich die Nabe der radialen
Ausdehnung der benachbarten Schwungradkomponenten anpasst, die Spannungskopplung
zwischen Schwungradkomponenten reduziert und die Positionierung
des Schwerpunkts der Felge auf der Drehachse der welle erleichtert.
Der axiale Abstand der Balge liefert die Winkelstabilität, um eine
Felgenablenkung unter Kreiselbelastungen zu begrenzen.
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Die
Nabenausführungsformen
können
mit verschiedenen Materialien ausgebildet werden, bspw. Metallen
und Verbundmaterialien, wie Kohlefasern und Epoxid-Matrix-Verbundmaterialien.
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Die
Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit den begleitenden Zeichnungen.
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1 ist
eine Seitenansicht eines Schwungrads entsprechend der vorliegenden
Erfindung;
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2 ist
eine Endansicht des Schwungrads von 1;
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3 ist
eine vergrößerte Schnittansicht entlang
der Ebene 3-3 von 2;
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4 ist
eine vergrößerte perspektivische Ansicht
längs der
Ebene 3-3 von 2;
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5A zeigt
einen radialen Querschnitt eines Balgs in der Schnittansicht von 3;
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5B ist
eine Ansicht gleich zu 5A, die den Betrieb des radialen
Querschnitts von 5A darstellt;
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6 zeigt
eine andere Ausführungsform des
Gebiets innerhalb der gekrümmten
Linie 6 von 3;
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7 ist
eine Tabelle, die die berechneten Spannungen und Kräfte in dem
Schwungrad von 1 und 2 vergleicht;
und
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8 ist
eine Tabelle, die die berechnete Ermüdungsdauer in dem Schwungrad
von 1 und 2 zeigt.
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1 und 2 zeigen
ein Schwungrad 20 zur Drehung um die Achse 21 einer
Welle 22. Das Schwungrad 20 umfasst eine Felge 24 mit
einer inneren Fläche 25 und
einer Nabe 26, die die Felge 24 mit der Welle 22 verbindet.
Die Nabe 26 ist mit Strukturen aufgebaut, die eine radiale
Nachgiebigkeit und eine axiale Stabilität liefern.
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Insbesondere
zeigen die 3 und 4, dass
der Aufbau der Nabe 26 ein ringförmiges Band 28 und
ein Paar von nachgiebigen Balgen 30 und 32 umfasst.
Jeder der Balge bildet eine Öffnung 34 und schließt radial
in einem Durchmesser 36 ab. Die Öffnungen 34 sind koaxial
angeordnet, um die Welle 22 aufzuneh men, und die Ränder 36 sind
mit dem Band 28 verbunden. Das Band 28 ist dimensioniert,
um an die innere Fläche 25 der
Felge 24 entlang einer Felgen-Naben-Schnittstelle 37 anzuschließen.
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Um
das Befestigen der Nabe 26 an der Welle 22 zu
erleichtern, besitzt jeder der Balge 30 und 32 vorzugsweise
einen zylindrischen Abschnitt 38, der an die Öffnung 34 angrenzt.
Der zylindrische Abschnitt 38 erleichtert die Ausbildung
der Naben-Wellen-Schnittstelle 39.
Ein zweiter ringförmiger
Abschnitt 40 der Balge besitzt einen inneren Rand 42, der
an den zylindrischen Abschnitt 38 angrenzt, und einen äußeren Rand 44,
der den Rand 36 bildet.
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Der
ringförmige
Abschnitt 40 besitzt einen radialen Querschnitt 46,
der im Wesentlichen konfiguriert ist, um die Nachgiebigkeit der
Nabe 26 zu verbessern. In den in 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen
besitzt der radiale Querschnitt 46 ein radial geneigtes
Segment 50, das an den inneren Rand 42 angrenzt,
ein radial gerichtetes Segment 51, ein axial ausgerichtetes
Segment 52, ein radial ausgerichtetes Segment 53 und
ein axial ausgerichtetes Segment 54, das an den äußeren Rand 44 angrenzt.
Die Segmente 50 und 51 sind über ein gekrümmtes Segment 61 verbunden,
Segmente 51 und 52 sind über ein gekrümmtes Segment 62 verbunden,
Segmente 52 und 53 sind über ein gekrümmtes Segment 63 verbunden
und Segmente 53 und 54 sind über ein gekrümmtes Segment 64 verbunden.
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Das
ringförmige
Band 28 bringt die Balge 30 und 32 in
einen axialen Abstand, bspw. den Abstand 66 zwischen Balgensegmenten 51.
Die Schwungradkomponenten werden an der Felgen- Naben-Schnittstelle 37 und
der Naben-Wellen-Schnittstelle 39 über herkömmliche hochfeste Klebematerialien
verbunden.
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Im
Betrieb ist die Nabe 26 ein Drehmoment übertragender Mechanismus zwischen
der Welle 22 und der Felge 24. Eine Schwungraddrehung
verursacht typischerweise, dass sich die Schwungradkomponenten radial
mit unterschiedlichen Ausdehnungsgeschwindigkeiten ausdehnen. Die
Form des radialen Querschnitts 46 liefert eine radiale
Nachgiebigkeit, die die Verbindungsintegrität an der Felgen-Naben-Schnittstelle 37 und
der Naben-Wellen-Schnittstelle 39 verbessert,
da die Naben-Nachgiebigkeit eine Anpassung an die radialen Ausdehnungen
der aneinander grenzenden Schwungradkomponenten an diesen Schnittstellen
ermöglicht. Das
heißt,
dass die nachgiebige Nabe 26 im Wesentlichen ausdehnungsangepasst
ist an die angrenzenden Komponenten.
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Da
die Ausdehnungsunterschiede entlang der Felgen-Naben-Schnittstelle 37 und
der Naben-Wellen-Schnittstelle 39 reduziert werden, können herkömmliche
lasttragende Schnittstellenstrukturen und -vorgänge, bspw. vorgespannte Röhrenanordnungen,
Verstärkungsringe
und Assemblierungsvorspannungen, durch einfache geklebte Verbindungen
ersetzt werden.
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Wenn
das Schwungrad 20 seine kritische Resonanz (im Wesentlichen
unterhalb des Betriebsfrequenzbereichs) erreicht, ermöglicht die
Nachgiebigkeit der Nabe 26 der Felge 24, den Massenmittelpunkt
auf der Achse 21 der Welle 22 zu positionieren. Das
heißt,
dass die nachgiebige Nabe 26 das Selbstausgleichen des
Schwungrads 20 erleichtert. Dies reduziert Felgenvibrationen,
die ihrerseits die Gegenkraft-Belastungen reduziert, die durch Komponentenstörungen,
wie Wellenlagerabnutzung und Nabenermüdung, verursacht werden. Die
Wichtigkeit dieses selbstausgleichenden Merkmals der Erfindung wird durch
die Tatsache verstärkt,
dass ein Ungleichgewicht von 1 Gramm bei 100.000 Umdrehungen pro Minute
und einem 10-cm-Schwungradradius zu einer Kraft von etwa 1.000 Newton
auf die Wellenlager führt.
Ohne das Selbstausgleichen der nachgiebigen Nabe 26 könnte das
Massenungleichgewicht Vibrationsmoden bis zu destruktiven Amplituden
anregen.
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Zusätzlich reduziert
die nachgiebige Struktur des radialen Querschnitts 46 die
Spannungskopplung zwischen den Schwungradkomponenten. Die Kopplungsreduzierung
ermöglicht
die Verwendung von einfachen Spannungsanalysen und Entwurfsverfahren,
das heißt,
dass die Felgen- und Nabenanalyse gekoppelt werden kann, um unabhängige Komponentenentwürfe zu ermöglichen.
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Der
axiale Abstand, das heißt
der Raum 66 in 2 und 3, der Balge 32 und 33 liefert
eine Drehmomentsteifigkeit, um ein Auslenken der Felge 24 zu
begrenzen und zu steuern, wenn ein Drehmoment (durch Kreiselwirkung
bspw.) um eine Achse wirkt, die senkrecht zu der Wellenachse 21 ist.
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Um
eine detaillierte Beschreibung des Betriebs der Nabe 26 zu
erleichtern, sind einer der Querschnitte 46, ein angrenzender
zylindrischer Abschnitt 38 und ein angrenzender Querschnitt
des Bandes 28 in 5A und 5B wiederholt. 5A zeigt
einen Ruhezustand und 5B zeigt das Verhalten der Nabe
bei Betriebsgeschwindigkeiten. Die U-förmigen, axial ausgerichteten
Segmente 52 und 54 und deren Verbindungsstruktur
(Segmente 53, 63 und 64) bilden eine
Federstruktur 70, die in Kreisrichtung eine Ringfeder bildet
(mit 72 im unteren Abschnitt von 4 gekennzeichnet).
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Die
U-förmige
kreisförmige
Feder 72 kann sich nachgiebig ausdehnen, um eine radiale
Ausdehnung des Bands 28 bei hohen Winkelgeschwindigkeiten
zu erleichtern. Diese radiale Ausdehnung des Bands ist in 5B durch
einen gestrichelten Ausdehnungspfeil 74 dargestellt. Die
Segmente 52 und 54 der Federstruktur 70 passen
sich dieser radialen Ausdehnung durch Drehen nach außen in Positionen an,
die durch gestrichelte Linien 52A und 54A dargestellt
sind. Die Nachgiebigkeit der Federstruktur 70 (das heißt der ringförmigen Feder 72 von 4)
erleichtert somit das Aufrechterhalten eines Kontakts an der Naben-Felgen-Schnittstelle (37 im
unteren Bereich von 3).
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In
Kreisrichtung bildet das radial geneigte Segment 50 einen
Kegelstumpf (in dem unteren Abschnitt von 4 mit 76 bezeichnet),
der einen ersten Durchmesser an der Verbindung seines ersten Endes 77 mit
dem zylindrischen Abschnitt 38 besitzt, und einen größeren zweiten
Durchmesser an dem Übergang
seines zweiten Endes 78 zu dem Segment 61. In
Kreisrichtung bildet das Segment 51 eine ringförmige, radial
gerichtete Scheibe (in dem unteren Abschnitt von 4A mit 80 bezeichnet).
Der Kegelstumpf 76 ist mit der ringförmigen Feder 72 über die Scheibe 80 verbunden.
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Da
sich die Feder 72 deformiert, wird deren Rückstellkraft über die
Scheibe 80 auf das Ende 78 des Kegelstumpfs 76 gekoppelt,
wie durch den gestrichelten Koppelpfeil 82 in 5B angegeben.
In Reaktion auf die nach außen
radial wirkenden Kräfte auf
das zweite Ende 78 des Kegelstumpfs 76 dreht das erste
Ende 77 nach innen, wie durch den gestrichelten Druckbogen 84 in 5B dargestellt.
Somit wird ein radialer Druck auf den zylindrischen Abschnitt 38 ausgeübt. Dieser
Druck erleichtert das Aufrechterhalten des Kontakts an der Naben-Wellen-Schnittstelle
(34 in 3). Es ist in der vorhergehenden
Betriebsbeschreibung zu beachten, dass das Bewegungsausmaß der Abschnitte
der Nabe 26 aus Klarheitsgründen übertrieben wurde.
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Die
Lehre der Erfindung kann mit anderen Nabenausführungsformen realisiert werden.
Bspw. können
die axial gerichteten Segmente 52 und 54 der Federstruktur 70 in 5A und 5B (das
heißt der
ringförmigen
Feder in 4) über ein einzelnen gekrümmtes Segment
(anstelle der Segmente 53, 63 und 64)
verbunden sein. Das radial gerichtete Segment 51 (das heißt die ringförmige Scheibe 80 von 4)
kann durch ein gekrümmtes
Segment oder ein Segment ersetzt sein, das nicht orthogonal zu der Achse 21 ist.
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Die
Nabenausführungsform 26 von 3 und 4 ist
speziell konfiguriert, um die Herstellung der Nabe 26 und
den Zusammenbau des Schwungrads 20 zu erleichtern. Wie
in dem unteren Abschnitt dieser Figuren angedeutet, ist die Nabe
aus zwei identischen Teilen 90A und 90H gebildet,
die an einer ringförmigen
Trennlinie 92 verbunden sind. Ein Doppler 94 ist über der
Trennlinie 92 zentriert und erstreckt sich in axialer Richtung über jeweils
einen Teil 90A und 90B. Der Doppler 94 liefert
eine ringförmige Fläche für die Felgen-Naben-Schnittstelle 37 und
ermöglicht
Raum für
ein flexibles Spiel.
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In
der Ausführungsform
von 3 und 4 besteht das Band 28 aus
dem Doppler 94 und jenen Abschnitten der Teile 90A und 90B,
die von dem Doppler 94 überlappt
werden. Somit ist die axiale Ausdehnung 96 des Bands 28 identisch
mit der des Dopplers 94. Im Allgemeinen ist die Achse der
Ausdehnung des Bands jener Abschnitt der Nabe 26, der an
der Felgen-Naben-Schnittstelle 37 mit
der Felge 24 verbunden ist. Es ist der ringförmige Abschnitt
der Nabe, der zwischen den Rändern 36 der
axial beabstandete Balge 30 und 32 liegt.
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6 zeigt
eine andere Nabenausführungsform 100,
bei der eine ringförmige
Wand 102 entlang einer radialen Erstreckung 104 dicker
ist, um ein Band 106 auszubilden. Die Ränder 108 der Balge 110 und 112 grenzen
an das Band 106. Obgleich andere Nabenausführungsformen
ohne diese ausgebildet sein können,
erleichtert die Verdickung des Handabschnitts der Wand 102 die
Anwendung von Klebematerialien zwischen dem Band 28 und
der Felge 24.
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Obgleich
die Ausführungsform
mit nachgiebiger Felge und Nabe, die in 1 bis 6 dargestellt
sind, mit nahezu jedem strukturellen Material realisiert werden
kann (bspw. Metallen wie Titan oder hochfestem Stahl), sind Fasern
und Matrixverbundwerkstoffe insbesondere geeignet, bedingt durch
ihre hohen Kraft/Gewicht-Verhältnisse.
Da Schwungradausführungsformen
vorzugsweise innerhalb evakuierter Gehäuse liegen, um Reibungsverluste
zu reduzieren, sollte ein ausgewählter
Verbundwerkstoff auch die Eigenschaft aufweisen, wenig auszugasen.
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Graphitfaser-
und Cyanatester-Matrix-Verbundmaterialien haben insbesondere gute
Festigkeits- und Ausgasungseigenschaf- Kohlefaser- und Epoxid-Mmatrix-Verbundmaterialien
haben ähnliche Festigkeits/Gewichts-Verhältnisse,
aber zeigen etwas größeres Ausgasen.
Die Welle 22 ist vorzugsweise aus einem hochfesten Metall,
bspw. Stahl, Titan oder Aluminium, ausgebildet.
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Eine
Spannungsanalysestudie wurde für
einen Prototypentwurf des Schwungrads 20 von 1 bis 4 vervollständigt. Bei
diesem Prototypentwurf betrug der Durchmesser der Welle 22 etwa
38,9 mm, der axiale Abstand 66 zwischen den Querschnittssegmenten 51 betrug
etwa 63,5 mm und der Abstand von der Welle 22 zu der Felgen-Naben-Schnittstelle 37 betrug
etwa 47 mm.
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Bei
diesem Entwurf ist die Nabe 26 ein 6-Ply Laminat aus Graphitfasern
mit vorimprägnierter
Matrix, die eine kombinierte Wanddicke von etwa 0,8 mm besitzt.
Die Fasern wurden mit einer abwechselnden radialen und Umfangsorientierung
(0/90 Layup) angeordnet. Die zylindrische Felge 24 war etwa
30 mm dick und 150 mm lang. Sie wurde in Umfangsrichtung (Umfangsrichtung
war zumindest 95%) mit Graphitfasern umwickelt. Der Doppler 74 wurde mit
6 Plies (Schichten) in Umfangsrichtung bewickelt, um eine axiale
Ausdehnung mit der in Umfangsrichtung gewickelten Nabe 24 zu
erleichtern. Die Spannungsanalyse ging von einer Drehgeschwindigkeit von
100.000 Umdrehungen pro Minute und einem IM7-verbundmaterial aus.
Die Analyseergebnisse sind in der Tabelle 120 von 7 zusammengefasst. Die
Tabelle zeigt die radialen und Bandkräfte (σr und σθ)
für die
Schichten der Nabe 26. Für die Matrix der Nabe ist die „Ablöse"-Spannung (σnorm)
und die zwischenlaminare Scherspannung (τint)
zwischen den Schichten gezeigt.
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Diese
Spannungen werden mit den Festigkeiten des Nabenlaminats verglichen,
die entlang orthogonaler Koordinaten berechnet wurden, bei denen
X- und Y-Achsen in der Ebene der Schicht (X ist in Umfangsrichtung
und Y ist radial) und der Z-Achse senkrecht zu der Ebene der Schicht
sind. Die Indexe C und T beziehen sich auf Druck und Zug. Zusätzlich ist
die Scherspannung in der Ebene des Laminats (Sxy)
gezeigt. Berechnete Spannungen sind in Pfund pro Quadratinch (psi)
und die berechneten Laminatspannungen sind in 1.000 Pfund pro Quadratinch (ksi)
angegeben. Pfund pro Quadratinch können in Megapascal durch Multiplizieren
mit etwa 0,0069 umgewandelt werden.
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Ein
beispielhafter Vergleich berechneter Spannungen und Festigkeiten
ist bspw., dass die Bandspannung in der Nabenschicht (σθ)
etwa 123 ksi betrug und die Bandfestigkeit der Schicht (XT) 194 ksi betrug. Bei einem Tsai-Wu-Fehlerindex
(FTW) bedeutet ein Index von 1 eine Sicherheitsspanne
von Null. Im Gegensatz dazu wurde der Index für die Nabe mit 0,29 berechnet.
Die Analyse der Nabe wird mit einem Lastkapazitätsverhältnis zusammengefasst, das
als ein Verhältnis
der Lastkapazität
zu der berechneten Last für
eine Geschwindigkeit von 100.000 Umdrehungen pro Minute berechnet
wurde. Dieses Verhältnis
von 1,473 zeigt an, dass keine Nabenfehler für Schwungradgeschwindigkeiten
geringer als 121.000 Umdrehungen pro Minute zu erwarten sind. Der
erwartete Fehler würde
in der Schicht sein.
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Ähnlich berechnete
Spannungen und Kräfte sind
in der Tabelle 120 für
die Felge 24 gezeigt. Ein beispielhafter Vergleich zwischen
berechneten Spannungen und Kräften
ist, dass die Bandspannung in der Felgenschicht (σθ)
etwa 293 ksi betrug und die Bandkraft der Schicht (XT)
388 ksi betrug. Der Tsai-Wu- Fehlerindex
(FTW) wurde mit 0,06 berechnet und das Lastkapazitätsverhältnis betrug
1,3, was anzeigt, dass kein Felgenfehler für Schwungradgeschwindigkeiten
geringer als 114.000 Umdrehungen pro Minute zu erwarten ist. Der
erwartete Fehler würde
in der Matrix auf Grund der radialen Ausdehnungsbelastungen sein.
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Die
kalkulierte Spannung an der Naben-Wellen-Schnittstelle (39 in 2 und 3)
betrug 314 psi an den Kanten der Schnittstelle und 619 psi in der Mitte
der Schnittstelle. Die berechnete Spannung an der Felgen-Naben-Schnittstelle
(37 in 2 und 3) betrug
278 psi an den Rändern
der Schnittstelle und 1.076 psi in der Mitte der Schnittstelle.
Dies sind sichere Spannungsbeträge,
da typische Verbindungsmaterialien eine Festigkeit von etwa 3.000
psi haben.
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Die
Spannungsanalyse berechnete ebenfalls die erwartete Lebensdauer
unter drei Belastungsszenarien und unter Verwendung eines Ermüdungsverhältnisses,
das aus verschiedenen Graphit-Epoxidlaminat-Datenquellen
ermittelt wurde. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in Tabelle 122
von 8 dargestellt. Bei dem ersten Szenario wird das
Schwungradsystem mit 0,15 Radiant/Sekunde um eine Achse gedreht,
die senkrecht zu der Achse 21 der Welle 22 ist. Diese
Drehung induziert ein Drehmoment von 95 Newtonmeter auf Grund der
Kreiselpräzesion.
Während
der Zeitdauer dieser Belastung würde
jeder ausgewählte
Ort der Nabe diesen Spannungszustand einmal pro Drehung des Schwungrads
durchlaufen. Bei einer Anwendung der Erfindung kann diese Drehung
durch eine Bewegung eines Fahrzeuge (bspw. eines Elektro-Hybrid-Automobils)
hervorgerufen werden, das das Schwungrad trägt, obgleich eine solche Drehung
durch den Befestigungsme chanismus, bspw. eine kardanische Aufhängung, des
Schwungrads reduziert werden würde.
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Ein
erforderliches Lebensdauerverhältnis
Se, (das Verhältnis einer vollständig umgekehrten
Spitzenspannung zu der statischen Festigkeit) und eine Lebensdauer
(Ermüdungsdauer)
wurden für
dieses Belastungsszenario berechnet. Die Analyse zeigte eine Lebensdauer
für wechselnde
Geschwindigkeiten von 0,15 Radiant/Sekunde im Bereich von 4.700 Stunden
unter der Annahme einer Schwungradgeschwindigkeit von 100.000 Umdrehungen
pro Minute. Da diese Belastung intermittierend auftreten wird, zeigt
diese Lebensdauer eine Betriebsdauer von mehreren Jahren an.
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Bei
einem zweiten zyklischen Belastungsszenario wurde angenommen, dass
die Felge 24 ein Exzentrizität von 0,127 mm hat, und bei
einem dritten zyklischen Belastungsszenario wurde angenommen, dass
die Felge 24 um 0,001 Radiant gegenüber der Achse 21 der
Welle 22 gekippt war. Die berechnete Lebensdauer bei 100.000
Umdrehungen pro Minute für
diese zwei Szenarien war im Wesentlichen unendlich.
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Wenn
ein Schwungrad auf die Betriebsgeschwindigkeit beschleunigt wird,
muss es verschiedene Vibrationsresonanzen durchlaufen. Resonanzmoden,
die „wirbel" anregbar sind, werden
durch Ungleichgewichte oder Fehlausrichtungen der drehenden Masse
erzeugt. Wirbelmoden sind besonders gefährlich, da sie strukturelle
Schäden
herbeiführen können, falls
die Belastung und die Zeitdauer genügend groß sind.
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Im
Systembetrieb wird das Schwungrad 20 vorzugsweise superkritisch
gedreht, das heißt,
seine Betriebsgeschwindigkeit ist höher als die kritischen Resonanzgeschwindigkeiten
(die Geschwindigkeiten, bei denen Wirbelmoden angeregt werden). Wenn
die Geschwindigkeit des Schwungrads 20 eine der Vibrationsmoden
erreicht, steigt die Vibrationsamplitude an der kritischen Geschwindigkeit
zu einer Spitze an und fällt
dann auf einen endlichen Wert ab, wenn die Schwungradgeschwindigkeit
weiter erhöht wird.
Dieser endliche Pegel wird durch die nachgiebige Eigenschaft der
Nabe 26 minimiert, die flexibel ist, um die Felge 24 selbst
zu zentrieren und sich um den Massenmittelpunkt zu drehen. Somit
wirkt die Nabe 26 als selbstausgleichende Vorrichtung für die Felge 24 bei
superkritischen Geschwindigkeiten.
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Die
ausdehnungsangepassten selbstausgleichenden Nabenausführungsformen
von 1 bis 6C liefern
eine radiale Nachgiebigkeit, die die Verbindungsintegrität an der
Felgen-Naben-Schnittstelle 37 und
der Naben-Wellen-Schnittstelle 39 verbessert. Sie ermöglichen,
dass die Felge 24 ihren Massenmittelpunkt auf der Achse 21 der
Welle 22 positioniert, die Kopplung von Spannungen zwischen Schwungradkomponenten
reduziert und mögliche destruktive
Wirbelresonanzen unterhalb der Betriebsgeschwindigkeit des Schwungrads
herabsetzt. Zusätzlich
reduziert der radiale Abstand der Balge 30 und 32 eine
Ablenkung der Felge 24, wenn sie Vibrations- und Kreisel-Kräften ausgesetzt
wird.
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Prototyp-Schwungräder, die
gleich dem analysierten Entwurf sind, wurden hergestellt und ein Test
dieser Prototypen wurde ausgeführt.
Testergebnisse haben bereits einige der Schwungrad eigenschaften
verifiziert (bspw. das Ausgleichen des Massenmittelpunkts der Felge
und die begrenzte Ablenkung der Felge unter Kreisel-Präzesionskräften), die bei
der Prototypanalyse dargegeben wurden. Die gesamte vollständige Spannungsanalyse
und der Prototyp im Test zeigen, dass Nabenausführungsformen, die von der vorliegenden
Erfindung gelehrt werden, das Halten hoher Winkelgeschwindigkeiten
eines Schwungrads erleichtern, bspw. 100.000 Umdrehungen pro Minute,
hoher Energiespeicherung, bspw. > 1
Kilowattstunde, und eine hohe Energiedichte, bspw. etwa 130 Wattstunden/Kilogramm.
Im Gegensatz dazu beträgt
die typische Energiedichte einer bekannten Batterie etwa 30 Wattstunden/Kilogramm.
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Während verschiedene
beispielhafte Ausführungsformen
der Erfindung gezeigt und beschrieben wurden, sind vielfältige Variationen
und alternative Ausführungsformen
für den
Fachmann bekannt. Solche Variationen und alternative Ausführungsformen
sind denkbar und können
ausgeführt
werden, ohne den Umfang der Erfindung, wie er in den angehängten Ansprüchen definiert
ist, zu verlassen.