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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Methoden und Konstrukte zur Erzielung einer
Produktion mit hoher Expressionsrate von INGAP, einem Protein, das
an der Neogenese von Inselzellen beteiligt ist.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse sind die einzigen Organe
der Insulin-Produktion durch β-Zellen
im Körper.
Jedoch haben sie eine limitierte Regenerationskapazität. Diese
limitierte Regenerationskapazität
prädisponiert
Säuger,
Diabetes mellitus zu entwickeln. Somit besteht auf dem Fachgebiet
der Endokrinologie ein Bedarf an Produkten, welche die Regeneration
von Langerhans-Inseln stimulieren können, um die Symptome von Diabetes
mellitus zu vermeiden oder zu verbessern.
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Es
gibt viele Faktoren, welche die β-Zellmasse
der Bauchspeicheldrüse
regulieren (Vinik et al., Diabetes Review 4: 235–263, 1996). Ein Bauchspeicheldrüsenextrakt,
genannt Ilotropin, induziert β-Zellregeneration und
macht Diabetes rückgängig (Rosenberg
et al. (1996) Diabetologia 39: 256–262). Ein Gen, codierend für ein Protein
zugehörig
zu Ilotropin, wurde identifiziert und isoliert; das Protein ist
verantwortlich für
die Stimulierung der Inselzellregeneration (Rafaeloff, R. Abst.
1995, Diabetes 44:75A). Dieses Protein wird INGAP genannt und wird
offengelegt beispielsweise in WO 96/26215. Die Offenlegung dieser
Anmeldungen ist hierin ausdrücklich
eingeschlossen. Trotz der Kenntnis der gesamten Nukleotidsequenz
des INGAP-Gens war die Expression des Proteins limitiert. Somit
besteht ein Bedarf auf dem Fachgebiet für Verfahren zur Expression und
Isolierung großer
Quantitäten
des Proteins INGAP.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
biologisch aktives INGAP-Protein von
einer rekombinanten Wirtszelle herzustellen.
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Es
ist ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Wirtszelle
bereitzustellen, die große
Mengen des Proteins INGAP exprimiert.
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Es
ist Ziel der vorliegenden Erfindung, ein rekombinantes Konstrukt
zur Expression von biologisch aktivem INGAP-Protein bereitzustellen.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung ist, ein Verfahren bereitzustellen zur
Isolierung des Proteins INGAP von einer rekombinanten Wirtszelle.
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Diese
und andere Ziele der Erfindung werden erreicht durch Bereitstellung
der Technik mit einem rekombinanten Konstrukt zur Expression von
biologisch aktivem INGAP-Protein, umfassend:
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Eine
erste Nukleotidsequenz, die für
die Aminosäuren
27 bis 175 codiert, funktionell verknüpft mit einer Transkriptions-Initiationsstelle
und einer Translations-Initiationsstelle, wobei eine zweite Nukleotidsequenz,
die für
ein Signalpeptid codiert, nicht unmittelbar 5' von der ersten Nukleotidsequenz vorhanden
ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Produktion der INGAP-Aktivität von einer
rekombinanten Wirtszelle bereitgestellt. Das Verfahren umfasst die
Schritte:
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Kultivieren
einer Wirtszelle, umfassend ein rekombinantes Konstrukt, umfassend
eine erste Nukleotidsequenz, die für die Aminosäuren 27
bis 175 codiert, funktionell verknüpft mit einer Transkriptions-Initiationsstelle
und einer Translations-Initiationsstelle, wobei eine zweite Nukleotidsequenz,
die für
ein Signalpeptid codiert, nicht unmittelbar 5' von der ersten Nukleotidsequenz vorhanden
ist; Gewinnen des Proteins aus der kultivierten Wirtszelle.
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In
einer weiteren anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine Wirtszelle bereitgestellt. Die Wirtszelle
umfasst ein rekombinantes Konstrukt umfassend eine erste Nukleotidsequenz,
die für
die Aminosäuren 27
bis 175 codiert, funktionell verknüpft mit einer Transkriptions-Initiationsstelle
und einer Translations-Initiationsstelle, wobei eine zweite Nukleotidsequenz,
die für
ein Signalpeptid codiert, nicht unmittelbar 5' von der ersten Nukleotidsequenz vorhanden
ist. Diese und andere Ausführungsformen
der Erfindung, welche für
Fachleute auf diesem Gebiet offensichtlich sein werden, stellen
eine praktische Quelle bereit für
das Protein INGAP in Mengen, die geeignet sind zur Verwendung in
vorklinischen und klinischen Bereichen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1: SDS-PAGE-Gel der Produkte
bakterieller Transfektion. Bakterienlysate ohne Transfektion (CBL),
Bakterienlysate mit Transfektion (TBL), Fraktionen von Ni-NTA-Chromatographie
(eluiert bei pH 6,3 (6,3); bei pH 5,9 (5,9) und bei pH 4,5(4,5))
und Standards (Std)).
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2: ECL-Film eines Western-Blots
unter Verwendung des INGAP-Antikörpers
945-2. Die Bahnen sind wie bei der Beschreibung von 1 ausgewiesen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Es
ist eine Entdeckung dieser Erfinder, dass eine Bakterienexpression
von INGAP mit hoher Rate erzielt werden kann durch Deletion der
codierenden Sequenz für
die Signalsequenz von INGAP. Ohne auf irgendeine besondere Theorie
oder einen Wirkmechanismus festgelegt werden zu wollen, glauben
die Anmelder, dass die Signalsequenz toxisch für Bakterienwirte ist. Die Signalsequenz
umfasst die Aminosäuren
1 bis 26, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt. Bei den untersuchten Konstrukten
ist die 5'-untranslatierte Region,
umfassend die Nukleotide 1–16
auch deletiert. Diese Deletion kann ebenfalls zum Anstieg der Expression,
der beobachtet worden ist, beitragen.
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Ein
anderer Aspekt der Konstruktionen, den die Anmelder als äußerst nützlich erachteten,
ist ein induzierbarer Transkriptionsinitiator. Geeignete induzierbare
Transkriptionsinitiatoren schließen solche ein, die durch Isopropylthiogalaktosid
(IPTG) induzierbar sind, so wie den lac-Promotor/Operator, ebenso
wie andere, die in diesem Fachgebiet bekannt sind.
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Gemäß eines
weiteren anderen Aspektes der Konstruktionen, welche die Anmelder
entwickelt haben, kann eine Histidin-Markierung am Protein technisch
angebracht werden. Die Histidin-Markierung kann die Weiterverarbeitung
und Reinigung vereinfachen. Eine Histidin-Markierung ist eine Abfolge
von Histidin-Resten, die an ein Protein angehängt werden, üblicherweise
durch Gentechnik. Vorzugsweise umfasst die Markierung zwischen 3
und 12 Histidinreste. Sie können
zusammenhängend
oder durch andere Reste unterbrochen sein. Die Histidin-Markierung
kann an das N-terminale oder an das C-terminale Ende des Proteins
angehängt
sein, um die Störung
der Proteinfunktion zu minimieren. Verfahren zur Herstellung und
Verwendung von Histidin-Markierungen sind in diesem Fachgebiet bekannt.
Das Oligohistidin kann verwendet werden als eine Affinitätshälfte bei
Verwendung eines Metallchelates, so wie Nickel-NTA (N-(5-Amino-1-carboxypentyl)-iminodiessigsäure) als
dem anderen Affinitätspartner.
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Ein
rekombinantes Konstrukt gemäß der Erfindung
ist jedes DNS-Molekül,
welches technisch so verändert
worden ist, dass zwei DNS-Segmente benachbart liegen, die in der
Natur nicht zueinander benachbart liegen. Vorzugsweise wird eine
solche Manipulation in vitro durchgeführt, obwohl eine Manipulation
auch in vivo durchgeführt
werden kann. Das Konstrukt kann ein Plasmid, Phage, Virus, transponierbares
Element, Minichromosom oder ein anderes Element sein, wie es für die gewünschte Anwendung
geeignet ist.
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Die
codierende Sequenz der Aminosäurereste
27–175
des Proteins INGAP ist bei den Konstrukten eingeschlossen. Vorzugsweise
ist die gesamte Signalsequenz deletiert. Jedoch ist es möglich, dass
nur ein Anteil der Signalsequenz deletiert werden muss, um eine
ausgezeichnete Expression zu erhalten. Somit könnte ein Anteil der Signalsequenz
bei den Konstrukten zurückbehalten
worden sein.
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Deletion
der 5'-untranslatierten
Region, Nukleotide 1–16,
ist ebenfalls wünschenswert.
Jedoch ist nicht bekannt, ob dies notwendig ist, um ausgezeichnete
Expression zu erzielen. Somit kann die 5'-untranslatierte Region
in einigen Konstrukten zurückbehalten
worden sein.
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Eine
Wirtszelle gemäß der Erfindung
kann transfiziert oder transformiert sein mit einem rekombinanten Konstrukt
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Wirt kann eine Bakterien-, Hefe-, Insekten- oder
Säugerzelle sein.
Selektion geeigneter Promotoren und Translationsinitiatoren zur
Verwendung bei der geeigneten Wirtszelle liegt gut innerhalb des
Kenntnisbereichs der Fachleute auf diesem Gebiet. Wirtszellen können transformiert,
transfiziert, verschmolzen oder infiziert sein mit der rekombinanten
Wirtszelle der vorliegenden Erfindung. Kultivieren der Wirtszellen
kann durchgeführt
werden unter Verwendung von Techniken und Medien, die gut bekannt
sind in diesem Fachgebiet. Wiederum kann ein geeignetes Medium und
eine geeignete Technik ausgewählt
werden von dem normalen Fachmann.
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Die
obige Offenlegung beschreibt allgemein die vorliegende Erfindung.
Ein vollständigeres
Verständnis
kann erhalten werden unter Bezug auf die folgenden spezifischen
Beispiele, die hierbei nur zum Zwecke der Veranschaulichung bereitgestellt
werden.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel beschreibt die verwendete Versuchsanordnung
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Wir
erzeugten eine neue INGAP-cDNS durch PCR, welche die 5'-UTR-Region (Nukleotide
1-16 in SEQ ID NO:1) und das Signalpeptid (Nukleotide 17–94) ausschloss,
und schafften zwei neue Erkennungsstellen für Restriktionsenzyme, welche
die Insertion des neuen Konstrukts in einen neuen Expressionsvektor pQE-31
ermöglichten.
Dieses neu verknüpfte
Konstrukt wurde transformiert in kompetente TOP10F'-Zellen (E. coli-Wirtsstamm
von Invitrogen). Die positiven Klone wurden identifiziert, verifiziert
durch Restriktionsenzym-Verdau und die DNS isoliert. Die DNS wurde
nun in einen anderen kompetenten E. coli-Stamm, M15(pREP4) transformiert
und Proteinexpression wurde induziert durch IPTG (Isopropyl-beta-D-Thiogalaktopyranosid),
das den Repressor inhibiert und die Expression des Proteins vom
M15-Promotor/Operator erleichtert. Der Grund für die vorübergehende Transformation des
ligierten Materials in TOP10F' ist,
dass diese Zellen hoch kompetent sind zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit
Insert-positive Kolonien zu erhalten. Die M15(pREP4)-Zellen, die
zur Proteinexpression verwendet wurden, erreichten nicht solche
Kompetenzniveaus, die hoch genug waren, um Transformation der Ligationsprodukte
zu garantieren. Die resultierende Plasmid-DNS, erhalten von der Transformation
der TOP10F', war
ausreichend, um die Transformation der M15(pREP4)-Zellen zu erhöhen. Das
His-markierte Protein wurde isoliert durch Affinitätsreinigung
an Ni2+–Agarose.
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Wir
verwendeten eine PCR-Methode, um neue INGAP-cDNS zu erzeugen, welche
die 5'UTR-Region (Nukleotide
1-16 in SEQ ID NO: 1) ausschließt
und das Signalpeptid.
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Die
Sequenz (SEQ ID NO: 1), die ausgeschlossen worden ist, lautet folgendermaßen: (der
fettgedruckte Bereich stellt die Sequenz des Signalpeptids dar)
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BEISPIEL 2
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Diese
Beispiel beschreibt die Verwendung der Polymerasekettenreaktion
zur Synthese von INGMAT (Konstrukt, dem die Signalpeptid-Sequenz
fehlt, d.h. das für
das reife Protein codiert).
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ENTWURF VON OLIGONUKLEOTIDEN
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Oligonukleotide
zur PCR wurden so entworfen, dass sie an ihren jeweiligen 5'-Enden Restriktionsenzym-Erkennungsstellen
einschließen.
Das Oligonukleotid, welches für
das 5'-Ende des
Gens entworfen wurde, nimmt eine BamHI-Stelle auf gefolgt von 20
Nukleotiden entsprechend dem N-Terminus des reifen Proteins. Das
für das
3'-Ende entworfene
Oligonukleotid nimmt eine XhoI-Stelle auf gefolgt von 20 untranslatierten
Nukleotiden. Das von diesen Primern erzeugte PCR-Produkt enthält die Sequenz
des reifen INGAP und das Terminationscodon des nativen Proteins.
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Es
folgt die Sequenz der verwendeten Oligonukleotide:
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5' von INGAP (SEQ ID
NO: 2)
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3' von INGAP (SEQ ID
NO: 3)
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PCR VON INGMAT
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ZYKLUS-PARAMETER
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- A) 2 Min. bei 95°C
- B) 30 Zyklen von (1 Min. 95°C,
1 Min. 55°C,
1 Min. 72°C)
- C) 7 Min. bei 72°C
- D) 4°C
bis zur Entfernung aus dem Thermozykler.
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Die
PCR-Produkte wurden dann elektrophoretisch getrennt auf 5%iger PAGE
in TBE. Ethidiumbromid-gefärbte
PCR-Produkte, die der erwarteten Größe für das Konstrukt entsprachen,
wurden aus dem Gel ausgeschnitten. Die Gelfragmente wurden elektroeluiert
in 0,5 ml TBE, präzipitiert
mit 50 μl
3M Natriumacetat und 1 ml Isopropanol bei –80°C für 20 Min., zentrifugiert, einmal
mit 1 ml Isopropanol gewaschen, einmal mit 1 ml 70%igem Ethanol
gewaschen und dann unter Vakuum getrocknet. Der getrocknete Zentrifugationsniederschlag
wurde resuspendiert in 50 μl
H2O und quantifiziert. Am Ende dieses Arbeitsschrittes
lag die Sequenz des PCR-Produktes, das beide Restriktionsstellen
aber nicht die Signalsequenz und 5'-UTR enthält, wie folgt vor (SEQ ID NO:
4):
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Die
fettgedruckten Bereiche stellen die Primer dar.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel beschreibt die Erzeugung eines Plasmids, welches das Expressionskonstrukt
enthält.
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RESTRIKTIONSENZYM-VERDAU
DES INGMAT-PCR-PRODUKTES UND DES pQE-31-VEKTORS
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Wir
führten
parallel zwei Verdauungsreaktionen mit Restriktionsenzym durch unter
Verwendung von 2,5 μg
sowohl vom INGMAT-PCR-Produkt als auch vom pQE-31-Vektor. INGMAT
wurde mit BamHI und XhoI simultan verdaut in 30 μl Volumen. pQE-31 wurde mit
BamHI und SalI simultan verdaut in 30 μl Volumen. Beide Verdauungsreaktionen
wurden ausgeführt
bei 37°C
für eine
Zeitdauer von 4 Stunden. Nachdem die Reaktionen abgeschlossen waren
wurden 400 ng von jedem auf einem 1,5 %-igen Agarosegel elektrophoretisch
aufgetrennt und mit Ethidiumbromid gefärbt, um den vollständigen Verdau
abzusichern. Die Rückstände (∼ 2,1 μg) von beiden
Verdauungsreaktionen wurden über
eine Sepharose G-50
gegeben, um kleine DNS-Fragmente zu entfernen, gefolgt von zwei
Phenolextraktionen gleichen Volumens. Die extrahierte DNS wurde
dann präzipitiert
mit 2 Volumina Ethanol und 1/10 Volumen 3M Natriumacetat bei –80°C für 20 Minuten,
zentrifugiert, zweimal mit 70%igem Ethanol gewaschen und unter Vakuum
getrocknet. Die Zentrifugationsniederschläge wurden in 25 μl H2O resuspendiert und quantifiziert.
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Das
Expressionssystem pQE-31 wurde bei Qiagen Inc. Chatsworth, CA, bezogen.
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LIGATION VON INGMAT IN
pQE-31
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INGMAT
(BamHI/XhoI) und pQE-31 (BamHI/SalI) haben kompatible Enden geeignet
zur Ligation. Als ein Ergebnis der Ligation wird die SalI-Restriktionsstelle
im Vektor entfernt worden sein.
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Ligationsbedingungen
unter Verwendung eines Molverhältnisses
2:1 von Vektor zu Insert:
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Die
Ligationsreaktionsansätze
wurden bei 4°C
für 16
Stunden inkubiert.
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TRANSFORMATION DER LIGATIONSREAKTIONSPRODUKTE
IN KOMPETENTE E. coli-ZELLEN TOP 10F'
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Wir überführten 5 μl der Ligationreaktion
in 100 μl
kompetenter TOP10F'-Zellen
(TOP10F'-Zellen wurden bezogen
von Invitrogen, San Diego, CA) mit 0,5 μl 500 mM β-Mercaptoethanol und inkubierten
für 30
Minuten auf Eis, unterwarfen für
45 Sekunden bei 42°C
einem Hitzeschock, und ließen
für 2 Minuten
auf Eis stehen. Dann fügten
wir 1 ml vorgewärmtes
SOC-Medium zu und inkubierten bei 37°C unter Schütteln von 225 rpm für 1 Stunde,
gefolgt vom Ausplattieren des gesamten Transformationsreaktionsansatzes
auf LB-Broth-Agarplatten, die 100 μg/ml Ampicillin enthielten.
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SELEKTION
VON TRANSFORMANTEN
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Kolonietragende
Platten wurden auf Nytran-Membranen übertragen. Die Kolonien wurden
lysiert mit 0,5 M NaOH, neutralisiert und die resultierenden DNS
an die Membran gebunden durch Backen bei 80°C für 1 Stunde. Die Membranen wurden
dann hybridisiert in 50% Formaldehyd, 5 x SSPE-Puffer bei 50°C für 16 Stunden
mit 3 × 106 cpm/ml 32P-„random
primed"-INGAP-cDNS.
Die Membranen wurden bei hoher Stringenz gewaschen und auf einem
Röntgen-Film
exponiert. Positive Kolonien wurden in Übereinstimmung mit dem Röntgenfilm
ermittelt und in 3 ml LB mit Ampicillin kultiviert.
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DNS-ISOLIERUNG VON POSITIVEN
TRANSFORMANTEN
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DNS
wurde von den kleinen Kulturen isoliert unter Verwendung von alkalischer
Lyse, Phenolextraktion, Präzipitation,
Trocknung und Resuspension in 50 μl
H2O. Ein kleines Aliquot jeder der isolierten
DNS wurde verdaut mit BamHI und HindIII, um die Inserts freizusetzen.
Die verdauten DNS wurden elektrophoretisch aufgetrennt auf 1,5%
Agarose und gefärbt
mit Ethidiumbromid und positive Inserts bei einem Größenbereich
von näherungsweise
510 bp identifiziert. Wir nahmen vier der Plasmide, die Inserts
enthielten, und inkubierten sie in der Gegenwart von RNAse, um jede
bakterielle Rest-RNS zu entfernen.
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TRANSFORMATION DER LIGATIONSPRODUKTE
IN KOMPETENTE E. coli-ZELLEN M15(pREP4)
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Wir
entnahmen 5 μl
gereinigte DNS, isoliert in Sektion IIE, und transferierten sie
in 100μl
kompetente M15(pREP4)-Zellen. Die Mischung wurde auf Eis inkubiert
für 30
Minuten, Hitzeschock ausgesetzt für 45 Sekunden bei 42°C und für 2 Minuten
auf Eis gelassen. 1ml vorgewärmtes
SOC-Medium wurde zugesetzt und bei 37°C unter Schütteln bei 225 rpm für 90 Minuten
inkubiert. Der gesamte Transformationsreaktionsansatz wurde ausplattiert
auf LB-Broth-Agarplatten, die 100μg/ml
Ampicillin und 25 μg/ml
Kanamycin enthalten.
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SELEKTION VON TRANSFORMANTEN
ZUR INGMATHIS (INGMAT PLUS EINER MARKIERUNG MIT SECHS HISTIDIN)-PROTEIN-PRODUKTION
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Acht
Kolonien wurden ausgewählt
und in LB mit Ampicillin kultiviert. DNS wurde aus den kleinen Kulturen
isoliert unter Verwendung von Extraktionsverfahren der alkalischen
Lyse, Phenolextraktion, Präzipitation, Trocknung
und Resuspension in 50 μl
H2O. Ein kleines Aliquot von jeder der isolierten
DNS wurde verdaut mit BamHI und HindIII, um die Inserts freizusetzen.
Die verdaute DNS wurde auf 1,5%igem Agarosegel aufgetrennt und durch
Färbung
mit Ethidiumbromid sichtbar gemacht. Einige der Transformanten,
die das Plasmid mit Inserts der richtigen Größe zeigten ebenso wie die Gegenwart
des pREP4-Plasmids, wurden in 50%igem Glyzerin bei –80°C gelagert,
um zur Proteinproduktion verwendet zu werden.
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BEISPIEL 4
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Dieses
Beispiel beschreibt die Isolierung des His-markierten INGAP-Proteins
ohne Signalpeptid durch denaturierende Metall-Affinitätschromatographie
von Proteinen.
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(Verfahren
für eine
250ml Kultur von pINGMATHIS-transformierten M15(pREP4). pINGMATHIS
ist das INGMATHIS-Konstrukt,welches in den pQE-31-Vektor ligiert
worden ist.)
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BAKTERIENANZUCHT
UND PROTEIN-INDUKTION
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Wir
kultivierten eine 25ml Übernachtkultur
in LB mit 100 μg/ml
Ampicillin und 25μg/ml
des Antibiotikums Kanamycin. Wir beimpften eine Kultur von 250 ml
LB plus 100μg/ml
Ampicillin und 25 μg/ml
Kanamycin mit 5 ml der Übernachtkultur
(1:50).
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Anzucht
bis Abs600 = 0,75 bis 0,9 (tatsächliche
OD=0,866). Zusatz von 5ml 100mM IPTG (Endkonzentration 2mM), um
die Produktion des Proteins zu induzieren. Fortsetzen der Anzucht
für 4 Stunden
im Falle von INGAP. Ernten der Bakterien und Zentrifugation bei
6000 rpm für
20 Minuten, Verwerfen des Überstands. Der
Zentrifugationsniederschlag wurde bis zur Verwendung bei –70°C eingefroren.
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Ni2+-
NTA-AGAROSE-PRÄPARATION
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Zubereitung
der benötigten
Menge. (Verwendung von 10 ml der 50%igen Ni2+NTA
für jeden
Zentrifugationsniederschlag von Bakterien, der sich aus 250 ml ergibt).
Gabe von 16 ml der 50%igen Aufschlämmung in ein 50 ml-Zentrifugengefäß zum einmaligen
Gebrauch. Zentrifugation für
2 Minuten bei 800 x g und Verwerfen des Überstandes. Zusatz von 42 ml
sterilem Wasser, Resuspension des Harzes. Zentrifugation für 2 Minuten
bei 800 × g
und Verwerfen des Überstandes.
Zusatz von 42 ml sterilem Wasser, Resuspension des Harzes. Zentrifugation
für 2 Minuten
bei 800 × g
und Verwerfen des Überstandes.
Zusatz von 42 ml Binde/Lyse-Puffer A (6M GuanidinHCl, 0,1M Natriumphosphat,
0,01M Tris, pH 8,0) und Resuspension des Harzes. Zentrifugation für 2 Minuten
bei 800 × g
und Verwerfen des Überstandes.
Zusatz von 42 ml Binde/Lyse-Puffer A (6M GuanidinHCl, 0,1M Natriumphosphat,
0,01M Tris, pH 8,0) und Resuspension des Harzes. Zentrifugation
für 2 Minuten
bei 800 × g
und Verwerfen des Überstandes.
Zusatz von 42 ml Binde/Lyse-Puffer A (6M GuanidinHCl, 0,1M Natriumphosphat,
0,01M Tris, pH 8,0) und Resuspension des Harzes. Zentrifugation
für 2 Minuten
bei 800 × g und
Verwerfen des Überstandes.
Auffüllen
des Gesamtvolumens auf 10 ml mit Puffer A. Die Aufschlämmung ist
nun fertig zur Anwendung für
die lysierten Bakterien.
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BAKTERIENLYSE
UND PROTEINISOLIERUNG
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Auftauen
des Zentrifugationsniederschlages der Bakterien für 15 Minuten
bei Raumtemperatur. Resuspension des Zentrifugationsniederschlages
in 12,5 ml Lyse-Puffer A (6M GuanidinHCL, 0,1M Natriumphosphat,
0,01 Tris, pH 8,0). Überführen der
Resuspension in ein 50 ml-Zentrifugengefäß.
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Einfrieren
der Resuspension/des Lysates bei –70°C bis zur Verfestigung. Auftauen
bei Raumtemperatur.
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Das
Lysat auf einen Rotator stellen für 60 Minuten bei Raumtemperatur.
Zentrifugation des Lysates für 15
Minuten bei 10.000 × g.
Sammeln des Überstandes
und Zusatz der vorbereiteten 10 ml Ni+2NTA.
Rotation für
45 Minuten. Füllen
der Aufschlämmung
in eine Säule
von 1,6 cm Durchmesser und Durchfluss infolge der Schwerkraft.
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WASCHEN DES
HARZES
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Durchfluss
von 50 ml Puffer A (kein Sammeln nötig). Durchfluss von 40 ml
Puffer B (8M Harnstoff, 0,1M Natriumphosphat, 0,01M Tris, pH 8,0)
(kein Sammeln nötig),
doch bevor fortgefahren wird, sollte A280 bei oder
nahe Null sein, falls nicht, sollte mehr gewaschen werden. Durchspülen mit
40 ml Puffer C, dem gleichen wie Puffer B aber mit pH 6,3. Sammeln
von 3 ml-Fraktionen. Durchspülen
mit 40 ml Puffer D, dem gleichen wie Puffer B, aber mit pH 5,9.
Sammeln von 3 ml-Fraktionen.
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Durchspülen mit
40 ml Puffer E, dem gleichen wie Puffer B, aber mit pH 4,5. Sammeln
von 3 ml-Fraktionen.
An dieser Stelle sollte das Protein in einer der gesammelten Fraktionen
sein. Bestimmung der optischen Dichte bei 280 von allen Fraktionen,
um zu erkennen, wo das Protein ist. Nach Bedarf Vereinigen, Einengen
und SDS-PAGE-Elektrophorese.
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DIALYSE
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Zur
Reinigung des exprimierten Proteins wechselten wir die Trägerlösung der
Fraktion, die vom Nickel/NTA bei pH 4,5 extrahiert wurde, auf Tris-Puffer
unter Verwendung von Dialyse. Ein Dialysebehältnis mit einem Rückhaltevermögen für ein Molekulargewicht
von 3.000 wurde vorbereitet durch Kochen in 5mM EDTA/200mM Natriumbicarbonat
für 5 Minuten.
Das Behältnis
wurde kurz in deionisiertem Wasser gespült und für weitere 5 Minuten in der
Bicarbonatlösung
gekocht. Das Behältnis
wurde in deionisiertes Wasser zurückgelegt, mit Aluminiumfolie
abgedeckt und für
10 Minuten in einem Flüssigkeits-Zyklus
autoklaviert. Das Behältnis
wurde während
des gesamten Verfahrens mit Latexhandschuhe behandelt.
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Ein
ml der Proteinlösung
von der Nickel/NTA-Säule
in 6M GuanidinHCl wurde gegen 4 Liter 25mM Tris-Puffer bei pH 8,5
für 12
Stunden dialysiert. Nach der Dialyse lagen 2 ml Proteinlösung mit
einer Proteinkonzentration von 800 μg/ml vor.
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BEISPIEL 5
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Dieses
Beispiel beschreibt analytische Techniken, welche die Identität des Produktes
bestätigen.
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SDS-PAGE
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Um
die Überexpression
des INGAP-Proteins zu untersuchen wurde eine diskontinuierliche
denaturierende Polyacrylamid-Gelelektrophorese durchgeführt von
der dialysierten Proteinlösung
unter Verwendung der Hoefer-Apparatur SE250 Mighty Small II. Das
Trenngel wurde bereitet mit 15% Acrylamid, 1,35% Bisacrylamid in
375mM Tris-Puffer bei pH 8,8 mit 0,05% Natriumdodecylsulfat.
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Polymerisation
wurde induziert durch Zusatz von 0,05% Ammoniumpersulfat und 20μl TEMED/15
ml Lösung.
Die Lösung
wurde in die Gelplattenapparatur gefüllt zur Polymerisation. Das
Sammelgel wurde gegossen mit der gleichen Lösung außer, dass der Tris-Puffer 125mM
bei pH 6,8 war, und die Acrylamidkonzentration 4% betrug. Die Proteinproben
wurden verdünnt
1:1 mit Probenpuffer (125mM Tris-Cl, pH 6,8, 4% SDS, 20% Glyzerin
und 10% 2-Mercaptoethanol).
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Die
Puffer des oberen und des unteren Tanks waren identisch mit 25mM
Tris, 192mM Glycin und 0,1% SDS bei pH 8,3. Zwei Gele wurden beladen
mit 20 μl
jeweils vom Bakterienlysat ohne Transfektion (CBL, 368 μg/ml), Bakterienlysat
mit Transfektion (TBL, 341 μg/ml),
den Fraktionen von der Ni-NTA-Chromatographie (eluiert
bei pH 6,3, 110 μg/ml;
pH 5,9, 100 μg/ml
und pH 4,5, 800 μg/ml)
sowie Standards (Rainbow-Marker, Amersham und DaltonMark-VII, Sigma).
Elektrophorese wurde durchgeführt
bei 20 mA Konstantstrom bis die Farbfront das Trenngel erreichte,
und bei 60 mA Konstantstrom bis die Farbfront 0,5 cm vom Ende entfernt war.
Die Gele wurden dann entnommen und eines wurde mit 45% Methanol/10%
Essigsäue
für eine
Stunde fixiert, und das andere wurde in Transfer-Puffer (25 mM Tris,
192 mM Glycin, 20% Methanol, pH 8,3) für 20–30 Minuten gelegt.
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SILBERFÄRBUNG
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Das
fixierte Gel wurde äquilibriert
mit 2 Wechseln von 10% Ethanol/5% Essigsäure für jeweils 30 Minuten. Das Gel
wurde dann einer 0,0032N HNO3/K2Cr2O- Lösung
für 5 Minuten
ausgesetzt. Das Gel wurde 3 mal für jeweils 10 Minuten in deionisiertem
Wasser gewaschen. Das Gel wurde imprägniert mit Silber unter Verwendung
von 0,1 g AgNO3/50 ml H2O
für 30
Minuten. Die Silberlösung
wurde vom Gel gewaschen in deionisiertem Wasser für 5 Minuten.
Das Gel wurde dann einer Entwicklerlösung ausgesetzt (29,7 g Na2CO3 wasserfrei in
1 Liter H2O mit 0,5 ml Formalin) in 5-Minuten-Intervallen
zwischen den Wechseln bis die erwünschte Dichte erreicht war.
Die Entwicklung wurde mit 10% Essigsäure gestoppt und das Gel in
H2O gelagert.
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Das
Gel zeigte eine Proteinbande von annähernd 19 kD, die beim Bakterienlysat
von transfizierten Zellen und bei der Elutionsfraktion von pH 4,5
auf Nickel/NTA hervortrat (1).
Dieses Protein war nicht in irgendeiner der anderen Proben vertreten.
Diese stimmt überein
mit der Größe des Proteins
INGAP und mit der Interaktion des insertierten Histidinmarkierungs-Bereiches
mit der Matrix der Nickel/NTA-Säule.
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WESTERN BLOT
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Eine
Immobilon-P-PVDF-Membran wurde mit 100% Methanol benetzt und für 10 Minuten
mit Transfer-Puffer äquilibriert.
Das Gel wurde dem Transfer-Puffer entnommen und auf die PVDF-Membran
gelegt. Alle Luftblasen zwischen der Membran und dem Gel wurden
entfernt. Die Kombination wurde zwischen Whatmann-Filterpapier 3mm
gelegt, das mit Transfer-Puffer benetzt war, und das gesamte „Sandwich" wurde in die Kassette
eines Hoefer-Transferbehälters
gelegt. Die Kassette wurde in den Transferbehälter, der mit Transferpuffer
gefüllt
war, gelegt wobei das Gel zur Kathode gerichtet war. Der Transfer
wurde bei konstanter Spannung von 12V für 18 Stunden durchgeführt.
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Nach
dem Transfer wurde die Membran in einen Blocking-Puffer von 0,5M
Tris, 2M NaCl und 1% Polyethylenglykol mit 5% Rinderserumalbumin
und 10% Ziegenserum gelegt bei Raumtemperatur für 1 Stunde. Die Membran wurde
dann in 20 ml Blocking-Puffer gelegt mit INGAP-Antikörper 945-2
in einer Verdünnung 1:5000
und bei Raumtemperatur für
1 Stunde inkubiert. Die Membran wurde dann 3- mal gewaschen für 15 Minuten
jeweils mit 50 ml Waschpuffer (0,4% Tween20 in phosphatgepufferter
Saline (PBS) bei pH 7,4). Die Membran wurde dann inkubiert für 1 Stunde
bei Raumtemperatur in Waschpuffer mit anti-Rabbit-IgG (Gesamtmolekül, Sigmakatalog
Nr. A-0545)-Peroxidasekonjugat in einer Verdünnung 1:160.000. Die Membran
wurde 3-mal für
5 Minuten gewaschen mit 0,2% Tween20 in PBS, gefolgt von 3 Waschungen
jeweils für
5 Minuten mit 0,1% Tween20 in PBS. Der Blot wurde ausgewertet unter
Verwendung des Enzym-Chemilumineszenz-Satzes von Amersham Corp.,
Arlington IL gemäß den Anweisungen.
Der ECL-Blot wurde auf einem Kodak Röntgenfilm X-Omat AR-5 für 20 Minuten
exponiert.
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ECL-Auswertung
des Blots offenbarte eine starke Protein-Erkennung der überexprimierten
19-kD-Proteine in
dem Gesamtlysat von transfizierten Bakterien (TBL) und in der pH
4,5-Fraktion, die auf den Gelen der SDS-PAGE sichtbar gemacht wurden
(2). Zusätzlich wurde
eine Proteinbande in beiden Bakterienlysaten erkannt bei 40 kD,
was implizierte, dass dieses Protein schwach erkannt wird und eher
ein bakterielles Protein als ein Produkt der Transfektion ist. Schließlich gab
es eine schwache Bande bei 14 kD, die vom Antikörper sowohl im Lysat transfizierter
Bakterien als auch in der pH-4,5-Fraktion erkannt wurde. Dies kann
entweder ein anderes Protein oder ein lytisches Bruchstück vom Protein
INGAP sein. Unter den Gegebenheiten der verwendeten Technik zur
Produktion des Proteins INGAP ist es wahrscheinlicher ein lytisches
Bruchstück
von INGAP.
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Zusammengefasst
waren wir in der Lage, das Protein INGAP in einem prokaryotischen
System zu exprimieren durch Ausschluss der 5'UTR und des Signalpeptids und durch
Insertion des neuen Konstrukts in einen neuen Vektor. Das resultierende
Protein hat die vorhergesagte Molekulargröße des INGAP-Monomers und reagiert
mit dem Antikörper
gegen INGAP in einer Western-Analyse. Das Protein teilt mit dem
Peptid INGAP die Fähigkeit,
die Proliferation von Gangzellen zu induzieren.
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