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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Transformator mit supraleitenden
Wicklungen und ohne einen Eisenkern. Einen Transformator mit supraleitenden
Wicklungen ohne einen Eisenkern zu entwickeln, bringt spezielle
Probleme mit sich, die Isolation, Magnetisierungsstrom, Verluste
etc. betreffen. Ein kernloser Transformator mit supraleitenden Wicklungen
bringt jedoch Vorteile mit sich, die dazu beitragen, einen solchen
Transformator sowohl weniger teuer als auch weniger schwer als einen
herkömmlichen
Transformator für
die gleiche Leistung zu machen. Aufgrund der Kosten, die mit Installationen
verbunden sind, um einen supraleitenden Zustand der Wicklungen zu
erreichen, gehören
jedoch derzeit erhältliche
Transformatoren in erster Linie zur Kategorie der Leistungstransformatoren.
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Technischer Hintergrund,
Probleme
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Es
existiert ein Anzahl von Publikationen, die die Entwicklung und
das Überprüfen von
Transformatoren mit einem Eisenkern und supraleitenden Wicklungen
beschreiben. Als ein Beispiel des Stands der Technik im Hinblick
auf solche Transformatoren wird Bezug genommen auf einen Artikel
mit dem Titel "POWER
TRANSFORMER WITH SUPERCONDUCTING WINDINGS", veröffentlicht in IEEE TRANS. ON
MAGNETICS, Vol.2, No. 6, November 1993, Seiten 3356-3358, (A).
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Es
existiert ebenso eine Anzahl von Publikationen, die sich mit kernlosen
Transformatoren mit supraleitenden Wicklungen befassen. Als Beispiele können hier
genannt werden "Loss
Characteristics of Air-Core Superconducting Transformers", veröffentlicht
in IEEE TRANS. ON MAGNETICS, Vol. 28, No. 5, September 1992, Seiten
2232-2234 (B), "Volt-Ampere
Rating of Air-Core Superconducting Power Transformers", veröffentlicht
in IEEE TRANS. ON MAGNETICS, Vol. 29, No. 6, November 1993, Seiten 3592-3594
(C), und "Conceptual
Design Rating of Air-Core Superconducting Power Transformer for Cable
Transmission Systems",
präsentiert
auf dem IEEE/PES Sommertreffen, 23.-27. Juli, 1995, Portland, OR
(95 SM 610-6 PWRD), Seiten 1-7 (D).
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Der
Hauptgrund für
den Wunsch, supraleitende Wicklungen in einem Transformator zu verwenden,
ist die Möglichkeit
einer deutlichen Erhöhung
der Stromdichte in den Wicklungen, die dies erlaubt. In den Wicklungen
eines herkömmlichen öl-gekühlten Transformators
ist es möglich,
mit einer Stromdichte von 2.5-4 A/mm2 zu
arbeiten. Aufgrund der Isolation und der erforderlichen Kühlkanäle ist jedoch
die mittlere Stromdichte über
den gesamten Wicklungsquerschnitt auf 1-2 A/mm2 reduziert.
Dies wiederum bedeutet, dass für
ein Paar von Wicklungen, in denen jede Wicklung eine Dicke von 0.4-0.7 m
aufweist, das magnetische Feld in dem Hauptkanal auf 1 T begrenzt
ist. Angenommen, dass der Kupferbereich nur zu 20-25 % zu der Öffnung des
Kernfensters beiträgt,
wird dann die Stromdichte in diesem Fenster nur 0.5-1 A/mm2 betragen.
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Indem
als Wicklungsmaterial Hochtemperatursupraleiter (HTSC) verwendet
werden, können
die Bedingungen radikal geändert
werden, da deren Supraleitfähigkeit
die von Kupfer um eine bis zwei Größenordnungen übersteigt.
Mit einer solchen Stromdichte wird eine supraleitende Wicklung jedoch
eine Art von mechanischer Abstützung
benötigen,
die einen bestimmten Raum einnehmen wird. Von einem rein praktischen
Standpunkt aus bedeutet ein Wechsel zu einer supraleitenden Wicklung,
dass von einer effektiven Stromdichte von 10-100 A/mm2 über den Wicklungsquerschnitt
ausgegangen werden kann.
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Wie
aus den zitierten Referenzen klar sein dürfte, ist der Austausch einer
Transformatorwicklung, die bei einer normalen Betriebstemperatur
arbeitet, durch eine supraleitende Wicklung Teil des Stands der
Technik und gehört
zu den Problemen, die auf eine vergleichsweise befriedigende Art
und Weise überwunden
werden können.
Wenn ein Wechsel zu einem kernlosen Transformator durchgeführt werden
soll, sind die Probleme, die verbleiben, dass der Leerlaufstrom
des Transformators mit einem herkömmlichen Aufbau der Wicklungen
30-90 % des Nennstroms des Transformators betragen kann. Ein Weg,
um den Leerlaufstrom zu reduzieren kann jedoch sein, die Anzahl
von Windungen in der Wicklung zu erhöhen. Unglücklicherweise führt dies
jedoch in den meisten Fällen
zu einer nicht akzeptabel hohen Kurzschluss-Reaktanz.
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In
der vorstehend genannten Referenz (B) ist die Verlust-Charakteristik
von kernlosen Transformatoren mit einer supraleitenden Wicklung
untersucht worden. Zu diesem Zweck ist eine äquivalente Transformatorschaltung
erreicht worden. Um die theoretischen Berechnungen zu überprüfen, ist
ein experimenteller Transformator mit vier beidseitig isolierten und
konzentrisch angeordneten Unterwicklungen hergestellt worden.
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In
der vorstehend genannten Referenz (C) sind die primären Volt-Ampere-Verhältnisse
eines kernlosen Transformators mit einer supraleitenden Wicklung
untersucht worden, basierend auf der äquivalenten Transfonnatorschaltung,
die in Referenz (B) erreicht worden ist. Kernlose supraleitende
Wicklungen können
vorteilhafterweise als Nebenschlussreaktoren in Netzwerken mit einer
großen
kapazitiven Last verwendet werden. In Referenz (C) sind die Verhältnisse
von kernlosen supraleitenden Wicklungen, so wie einem Nebenschlussreaktor,
ebenso mit dem gleichen äquivalenten
Diagramm untersucht worden. Um die berechneten Werte zu überprüfen, ist
der experimentelle Transformator gemäß der Referenz (B) verwendet
worden.
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Die
Referenz (D) präsentiert
noch ein anderes Verfahren der Berechnung, basierend auf der äquivalenten
Transformatorschaltung aus Referenz (B), für einen kernlosen Transformator
mit supraleitenden Wicklungen auf der Basis der vorgegebenen elektrischen
Daten. Das Verfahren zeigt, dass die Größe eines solchen Transformators
kleiner und sein Gewicht deutlich geringer ist als bei einem herkömmlich gewickelten
Transformator mit einem Eisenkern mit entsprechenden elektrischen
Daten. Die reduzierte Größe und das
reduzierte Gewicht werden noch verstärkt bzw. betont für einen
entsprechenden Nebenschlussreaktor.
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Eine
wichtige Schlussfolgerung, die aus den Testergebnissen mit einem
experimentellen Transformator, wie er in der Referenz (D) beschrieben
wird, gezogen werden kann, ist, dass die Verluste in einem kernlosen
Transformator mit supraleitenden Wicklungen dazu neigen, konstant
zu werden, unabhängig von
dem Belastungsstrom bei hohen magnetischen Koeffizienten der induktiven
Kopplung zwischen den Wicklungen. Das bedeutet, dass die Transformatoren ausgelegt
werden sollten, um die kleinstmöglichen Leerlaufverluste
zu erreichen. Um dies zu erreichen, weist der experimentelle Transformator
fünf Wicklungen
auf, von denen die primäre
Wicklung, in diesem Fall die Hochspannungswicklung, aus zwei konzentrischen
inneren und zwei konzentrischen äusseren Unterwicklungen
besteht, und worin die dazwischen liegende fünfte Windung die sekundäre Wicklung
des Transformators ist.
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Indem
die primäre
Wicklung, wie in der Referenz (D), in vier Unterwicklungen aufgeteilt
wird, das heisst mit einer Höhe
entsprechend einem Viertel der Höhe
verglichen mit dem Fall nur einer Wicklung, wird die Induktivität, die die
Versorgungsquelle bei Leerlaufbetrieb erfährt, höher sein, wenn diese Unterwicklungen
miteinander verbunden sind, so dass die dadurch hervorgerufenen
Felder im zentralen Hohlraum aufsummiert werden. Dies beruht auf
der Tatsache, dass die gespeicherte Energie proportional zu der
quadrierten Feldstärke
ist, multipliziert mit dem eingeschlossenen Volumen. Die Aufteilung
in vier Unterwicklungen bedeutet, dass sich die Feldstärke um einen
Faktor vier erhöht
und das eingeschlossene Volumen sich um einen Faktor vier verringert.
Daher wird der Leerlaufstrom im wesentlichen um einen Faktor zwei
verringert. Die Feldverteilung, in einem Schnitt durch eine Hälfte der
Wicklungen, im Leerlaufbetrieb eines Transformators gemäß (D), wobei die
primäre
Wicklung in vier Unterwicklungen aufgeteilt ist, ist weitgehend
aus der unterbrochenen Linie in 1 ersichtlich,
worin B1 dem Feld in dem inneren zentralen
Hohlraum des Transformators entspricht. In der Figur wurde angenommen,
dass der radiale Raum zwischen den Unterwicklungen, und zwischen
den Unterwicklungen und der sekundären Wicklung für Isolation
und mechanische Stabilität
der Wicklungen gleich dem radialen Raum für die Wicklungen ist.
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Wie
vorstehend erwähnt,
führen
kernlose Transformatoren mit einer herkömmlichen Wicklungsauslegung
in den meisten Fällen
zu Problemen mit einer hohen Kurzschlussreaktanz. Wenn eine sekundäre Wicklung
innerhalb oder ausserhalb der Unterwicklungen in einem Transformator
gemäß der Referenz
(D) angeordnet wird, werden sowohl die reaktive Leistung beim Nennstrom
als auch die Kurzschlussreaktanz des Transformators ebenfalls vier mal
höher sein
als wenn die primäre
Wicklung nicht aufgeteilt ist. Jedoch werden diese beiden Größen reduziert,
indem die sekundäre
Wicklung; wie in der Referenz (D), zwischen den Unterspulen in der
aufgeteilten primären
Wicklung angeordnet wird. Dies führt
zu einer Feldkonfiguration beim Nennstrom, die aus der durchgezogenen
Linie in 1 ersichtlich
ist. Das bedeutet, dass, in Bezug auf eine herkömmliche Wicklungsauslegung,
ein kernloser Transformator mit einer aufgeteilten primären Wicklung
und einer sekundären
Wicklung zwischen den mittlersten Unterwicklungen jeweils eine niedrigere
Kurzschlussreaktanz und reaktive Leistung aufweisen wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 zeigt die Feldverteilung
eines kernlosen Transformators mit einer primären Wicklung, die in vier Teile
aufgeteilt ist, bestehend aus zwei inneren und zwei äusseren
Lagen, und mit einer dazwischen liegenden sekundären Wicklung.
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2 zeigt die Feldverteilung
eines kernlosen Transformators mit einer primären Wicklung, die in vier Teile
aufgeteilt ist und einer sekundären
Wicklung, die in vier Teile aufgeteilt ist, worin die Unterwicklungen
verschachtelt sind.
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Zusammenfassung der Erfindung,
Ausführungsformen
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Insbesondere
bei Leistungstransformatoren ist es normalerweise wünschenswert,
zusätzlich
dazu, in der Lage zu sein, eine vergleichsweise niedrigen Leerlaufstrom
aufrechtzuerhalten, ebenso eine jeweils vergleichsweise niedrige
reaktive Leistung und eine niedrige Kurzschlussreaktanz zu haben.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Wicklungsauslegung,
die, im Bezug auf den vorstehend beschriebenen Stand der Technik,
eine zusätzlich
reduzierte reaktive Leistung für
kernlose Leistungstransformatoren mit supraleitenden Wicklungen
gestattet. Dies kann erreicht werden, indem der sekundären Wicklung
gestattet wird, ebenso aus einer Anzahl von Unterwicklungen zu bestehen,
entsprechend der Anzahl der Unterwicklungen, mit der die primäre Wicklung
ausgelegt ist, wobei die Unterwicklungen der sekundären Wicklung
mit den Unterwicklungen der primären
Wicklung verschachtelt sind. Daher bedeutet in einer Ausführungsform
gemäß 2 das Verschachteln, dass
sich das Wicklungspaket, von der Außenseite aus gezählt, aus
einer sekundären
Unterwicklung, S1, Raum für
Isolation und mechanische Abstützung,
einer primären
Unterwicklung, P1, Raum für
Isolation und mechanische Abstützung,
einer sekundären
Wicklung, S2, Raum für Isolation
und mechanische Abstützung,
einer primären
Wicklung, P2, etc. zusammensetzt, davon abhängend, aus wie vielen Unterwicklungen
das Wicklungspaket besteht. In einer anderen Ausführungsform
kann sich das Wicklungspaket, gezählt von der Außenseite
aus, aus einer primären
Unterwicklung, Raum für
Isolation und mechanische Abstützung,
einer sekundären
Unterwicklung, etc. zusammensetzen. Wie vorstehend erwähnt, soll
die Verbindung zwischen den Unterwicklungen derart sein, dass die davon
verursachten Felder in dem zentralen inneren Hohlraum aufsummiert
werden.
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Die
Feldverteilung, in einem Schnitt durch eine Hälfte der Wicklungen, sowohl
im Leerlaufbetrieb als auch beim Nennstrom, für einen Transformator gemäß der Erfindung
in einer Ausführungsform gemäß 2, wobei sowohl die primäre Wicklung
als auch die sekundäre
Wicklung in vier Unterwicklungen aufgeteilt sind und verschachtelte
Wicklungen aufweisen, ist weitgehend klar aus der Figur. Hier entspricht
B1 ebenso dem Feld in dem zentralen inneren
Hohlraum des Transformators. Die Feldverteilung im Leerlaufbetrieb
wird durch die unterbrochene Linie dargestellt, und die Feldverteilung
beim Nennstrom wird durch die durchgezogene Linie dargestellt.
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Der
Schutzumfang der Erfindung gestattet es, dass die Wicklungen in
weniger als vier bzw. mehr als vier Unterwicklungen aufgeteilt werden. Wenn
eine der Wicklungen in "n" Wicklungen aufgeteilt
wird, kann die andere Wicklung in "n+1" Wicklungen
aufgeteilt werden.