DE1790245C3 - Supraleitendes Wechselstromkabel - Google Patents
Supraleitendes WechselstromkabelInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein supraleitendes Wechselstromkabel,
welches in einer gemeinsamen Wärmeisolation mehrere Teilkabel in Form von Leiterpaaren
oder Drehstromsystemen enthält, deren an einem Kabelende liegende Enden mit einem Kraftwerk und
deren andere Enden mit Verbraucherstellen verbunden sind.
Supraleitende Wechselstromkabel, von denen bereits verschiedene Ausführungsformen bekannt sind,
eignen sich insbesondere zur Übertragung großer elektrischer Leistungen, da die Supraleiter im supraleiter)-den
Zustand keinen ohmschen Widerstand aufweisen. Die Supraleiter eines solchen Kabels werden beim
Betrieb des Kabels durch ein Kahlmittel, beispielsweise
flüssiges Helium, gekühlt und sind von einer Wärmeisolation umgeben.
Aus der Zeitschrift »E & M« 82 (1965), S. 279 und 280,
ist ein supraleitendes Wechselstromkabel bekannt das in einer gemeinsamen Wärmeisolation mehrere als
Drehstromsysteme ausgebildete Teilkabel enthält, deren am einen Kabelende liegende Enden mit den
Stromerzeugern eines Kraftwerkes und deren am anderen Kabelende liegende Enden direkt oder in
Gruppen über entsprechende Schaltorgane mit einzelnen Verbrauchern verbunden sind. In diesem Zusammenhang
ist ferner angegeben, daß sich auch die auftretenden Schaltungsprobleme dank der Aufteilung
auf viele jeweils nur einen Teil des Kabelstromes führende Leitungsstränge beherrschen lassen.
Ferner ist es bekannt d<»ß die Kurzschlußleistung
eines Netzes durch Aufteilung des Netzes in getrennt gespeiste, voneinander getrennte Teilnetze geringerer
Leistung begrenzt werden kann (G. F u η k, »Der Kurzschluß im Drehstromnetz«, München, 1962, S. 367;
»AEG-Hilfsbuch für elektrische Licht- und Kraftanlagen«, 7. Auflage, 1956. S. 206).
Aufgabe der Erfindung ist es, ein supraleitendes Wechselstromkabel der eingangs erwähnten Art so auszugestalten,
daß es ein elektrisches Verteilungsnetz speisen und gleichzeitig zur Begrenzung der Kürzschlußleistung
des Netzes ausgenutzt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Teilkabel an verschiedenen Stellen der Kabelstrecke
aus der gemeinsamen Wärmeisolation herausgeführt und verbraucherseitig mit jeweils räumlich voneinander
entfernten Speisepunkten eines aus dem 6S
Kraftwerk zu speisenden elektrischen Verteilungsnetzes verbunden sind.
55
60 mehrere Teflkabel unterteiltes supraleitendes Kabel hat den besowJaw-ViSrteiL daß die Induktivitäten 4et
Ib <fe Ttunicb v$&ßm Speisepunkte des Netzes angesditossenen
TÖ-Spieine ** Begrenzung der Kur.
scMußleistung in dem Netz ausgenutzt werden können.
Für jeden Speisepunkt erhält man nämlich praktisch
nur die KurzscMde-Leistuog. die sich aus der Induktivität
jedes Teil-Systems ergibt Da die supraleitenden Kabel keinen ohmschen Leiäingsveriust haben, kann
man den Nennstrom so weit über den natürlichen Strom erhöhen, als der induktive Spannungsabfall dies
zuläßt Duja^.Kompensation des Netzes auf cos φ=1
©der vofeBenäe Werte des cos φ und entsprechende
Bemessung der Teil-Systeme kann der Kurzschlußstrom beispielsweise auf den 3- bis 5fachen Wert des
Nennstromes jedes Teil-Systems herabgesetzt werden. Wird das Netz beispielsweise aus einem Kraftwerk von
1000 MW gespeist, so wäre bei zentraler Einspeisung
Ober konventionelle Kabel die Kurzschlußleistung in der Größenordnung von 10 000 MVA. Durch Unterteilung
des supraleitenden Kabels in 10 Teilleiter-Systeme gelingt es, die Kurzschlußleistung an jedem Speisepunkt
auf 400 MVA herabzusetzen. Die niedrigen Übertragungsspannungen des supraleitenden Kabels
gestatten, ohne Transformation vom Generator des Kraftwerks bis zum gespeisten Netz, z. B. mit 20 bis
30 KV, auszukommen. Die Leistungskonstanten solcher Kabel gleichen mehr denen einer Vielfach-Freileitung,
a» denen der konventionellen KabeL Der Leitungswiderstand
ist jedoch 0 und die Ableitung gering. Die supraleitenden Kabel sind deshalb auch für große
Übertragungs-Entfernungen geeignet
Durch Verwendung eines in mehrere Teilkabel unterteilten
supraleitenden Kabels wird somit die üblicherweise schwer zu lösende Aufgabe, die Kurzschlußleistung
an den einzelnen Speisepunkten eines Netzes zu begren- n, in einfacher Weise gelöst Zu
einer jolchen Begrenzung der Kurzschlußleistung eignen sich nicht nur supraleitende Kabel mit Heliumisolation,
wie sie in Patent 1 640 750 vorgeschlagen sind, sondern auch in anderer Weise, beispielsweise mit festen
Isolierstoffen, isolierte supraleitende Kabel, die aus mehrerenTeilkabeln bestehen, die mit einem Ende jeweils
mit einem Speisepunkt des zu versorgenden Netzes und mit dem anderen Ende mit dem Kraftwerk verbunden
sind.
Es ist nicht notwendig, die Supraleiter so auszulegen,
daß sie den vollen Kurzschlußstrom noch im supraleitenden Zustand aushalten. Man kann sich damit begnügen,
daß die Supraleiter nur bei so großen Strömen noch nicht vom supraleitenden in den elektrisch normalleitenden
Zustand übergehen, wie man dem Kabel ohne Abschaltung zumuten will, also etwa bei Strömen,
die den Nennstrom um etwa 50% übersteigen. Noch größere Ströme wird man auch mit Rücksicht auf die
anderen Teile des Netzes schnellstens abschalten. Das Kabel läßt sich ohne besonderse Vergrößerung so
bauen, daß der Kurzschlußstrom für die Zeit bis zum Abschalten von normalleitenden Trägern der supraleitenden
Schichten aufgenommen werden kann. Es ist günstig, diese Träger aus relativ reinem Metall, beispielsweise
Kupfer oder Aluminium, herzustellen, weil dann der spezifische Widerstand bei der niedrigen
Temperatur besonders klein ist und der Kurzschlußstrom weniger Verluste erzeugt Als Supraleitermaterial
kann vorteilhaft Niob verwendet werden. Bei häufigen Kurzschlüssen mit schneller Wiedereinschaltung ist
eventuell eine Vergrößerung der Rückkühlanlage für
das Helhim erforderlich.
Die Erfindung wird an Hand einer Figur noch näher erläutert
Die Figur zeigt schematisch eine Anordnung, bei der
ein supraleitendes Wechselstromkabel mit einer Mehrzahl von Drehstromsystemen zur Kurzschlußbegrenzung
in einem räumlich ausgedehnten Verteilungsnetz dient Das Verteilungsnetz 61 wird aus einem entfernten
Kraftwfik €2 gespeist Jeder Speisepunkt 63 des
Netzes 61 ist fiber Schalter 64 an je ein Teilsystem 65 des Kabels 66 angeschlossen. Die Wärmeisolation 68 ist
gestrichelt dargestellt. Bei Kurzschlüssen in der Nähe
des Speisepunktes fließt über das zugehörige Teilsystem die durch die Induktivität dieses Systems begrenzte
Kurzschlußleistung zu. Wird dieser Kurzschluß durch einen Schalter 64 und gleichzeitig den korrespondierenden
Schalter 67 am Kraftwerk-Ende des Teilsystems abgetrennt und im Verteilungsnetz auch
durch Maschennetz-Schalter abgeschaltet so kann das übrige Ne*z in Betrieb bleiben. Sinkt die Belastung des
Netzes unter die natürliche Leistung des Kabels 66, so können Teilsysteme 65 durch die am Anfang und Ende
des Kabels angeordneten Schalter 64 und 67 abgeschaltet werden. Es tritt dann keine kapazitive Belastung
und keine Spannungserhöhung auf. Bei reinem Leerlauf des Netzes kann an das zuletzt in Betrieb bleibende
Teilsystem eine Kompensationsdrossel zugeschaltet werdea Es ist auch möglich, dieses letzte Teilsvstem
mit Hilfe von zwei Transformatoren am Anfang und Ende des Kabels auf eine so niedrige Leiterspannung
umzuschalten, daß bereits die Leerlaufleistung des Transformators am Ende des Kabels zur Kompensation
ausreicht Wird das Netz dann wieder belastet so werden zunächst die übrigen Teilsysteme nacheinander
mit voller Spannung eingeschaltet und bei Vollast schließlich das srste Teilsystem ebenfalls auf die volle
Spannung umgeschaltet In der Figur ist wegen der besseren Übersichtlichkeit eine sogenannte einpolige Darstellung
verwendet d. h. von den drei Leitern des Drehstromnetzes
61 und der Teilkabel 65 ist jeweils nur ein Leiter gezeichnet Die einzelnen Teilkabel können beispielsweise
jeweils aus drei parallelen, nicht koaxialen, gegeneinander isolierten, rohrförmigen Supraleitern
oder aus je drei koaxialen rohrförmigen Supraleiterpaaren bestehen, wie sie beispielsweise im Patent
1 640 750 vorgeschlagen sind.
und Wärmeisolation ist bei einem supraleitenden Wechselstrom- oder Drehstromkabel mit Heliumisolation
etwa derselbe, gleichgültig, ob man die geforderte Leistung mit einem einzigen Leiterpaar oder einer
Vielzahl von Leitern überträgt, sofern man alle Leiter in einer einzigen Wärmeisolation einschließt Dabei
wächst der Aufwand für die Wärmeisolation etwa mit der Quadratwurzel aus der übertragenen Leistung. Die
Herstellungsschwierigkeiten sind kleiner, wenn man Rohre geringen Durchmessers als Träger der Supraleiter
verwendet Es ist deshalb auch aus diesem Grunde vorteilhaft für große Leistungen eine Mehrzahl von
Teilkabeln in Form von Leiterpaaren oder Drehstrom-Systemen zu benutzen.
Diese werden vorteilhaft von einem Rohr eingeschlossen,
das das Kühlhelium enthält Außerhalb dieses Rohres befindet sich eine Wärmeisolation, die aus
einem evakuierten Raum besteht der zur Verminderung der Wärmeeinstrahlung mit einer Vielzahl von
Kunststoffolien mit reflektierenden Metallschichten (der bekannten Superisolation) ausgefüllt sein kann.
Um die Wärmeeinströmung zum Kühlhelium weiter zu verkleinern, ist es zweckmäßig, innerhalb der Wärmeisolation
einen Zwischenschild aus Metall vorzusehen, der durch flüssigen Stickstoff auf einer Temperatur von
etwa 77°K gehalten wird. Der evakuierte Raum ist von
einem vakuumdichten Rohr umgeben, das dem äußeren Luftdruck standhalten muß. Da die Wärmeisolation
nicht zusammengedrückt werden darf, ist es für die Verlegung des Kabels zweckmäßig, das äußere vakuumdichte
Druckrohr der Länge nach zu teilen, das Rohr für das Kühlhelium samt Wärmeisolation und
Zwischenschild von oben in das Unterteil des Druckrohres einzulegen und gegen das Druckrohr mit
schlecht wärmeleitenden Fäden zu verspannen. Dann wird das Oberteil des Druckrohres aufgelegt und die
Vakuumdichtheit beispielsweise durch Verschweißen oder Verlöten einer besonderen um das Druckrohr herumgelegten
Außenhaut beispielsweise aus Stahl, sichergestellt In das Rohr für das Kühlhelium können
die Leiterpaare oder Drehstromsysteme an Ort und Stelle eingezogen werden. Die Erfindung ist z. B. dann
von Vorteil, wenn von einem entfernten Kraftwerk elektrische Energie in eine große Stadt eingespeist
wird. Das Kabel wird dann in so viel Teil-Drehstrom-Systeme
unterteilt als man im Netz verteilte Speisepunkte vorsehen will.
Claims (1)
- HfI 790Patentanspruch;Supraleitendes WeehselstromkabeL welches in in Warasejsalation mehrere TeB-systemen enthält, deren an einem Kabetende Uegende Enden mit einem Kraftwerk und deren andere Baden mt VerbraueaersteDen verbunden and, dadurch gekeanzeiefanet, daß die Teflkabel (65) an «rschiedeneftlftellai der Kabel- jo strecke ans der gemeinsamen Wärmeisolation (68) herausgeiBhil and verbraucbjärseitig.rflit jeweils räumlich-^nemander enffeaiten Speisepunkten (63) eines aus dem Kraftwerk (62) zu speisenden elektrischen Verteilungsnetzes (61) verbunden sind t5
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DE19671640750 DE1640750B1 (de) | 1967-12-20 | 1967-12-20 | Supraleitendes wechselstromkabel |
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