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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Reinigen von Käseformen
vom Typ mit fein perforierten Wänden.
Eben dieser Typ von Formen ist bei moderner Produktion von Presskäse vorherrschend,
und sie arbeiten, indem die Molke aus der in die Formen gefüllten Quarkmasse
während
des Pressens durch die Perforationen ausgetrieben wird, welche typischerweise
eine Breite von 0,3 bis 0,8 mm haben, wonach die festen Käse zur Weiterverarbeitung
und Lagerung aus den Formen gelöst
werden können.
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Typischerweise
sind die einzelnen Formen 5 bis 10 Mal pro Produktionstag in Gebrauch,
und es ist wichtig, dass sie nach jedem Pressbetrieb gereinigt werden
können,
da die Käsemasse
ausgesprochen leicht in oder an den Perforationen kleben bleibt.
Daher wird die Betriebsreinigung nicht oder nicht allein aus Hygienegründen durchgeführt, sondern
auch, um eine fortgesetzte hohe Produktionsleistung der Formen zu
gewährleisten,
deren Leistung und Qualität
andernfalls abnimmt, je mehr die Perforationen verstopft werden.
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Es
ist daher üblich,
dass die Formen mit zugehörigen
Druckdeckeln nach jedem Pressen und Entformen durch ein Reinigungssystem
bewegt werden, in dem die Formen in umgekehrten Stellungen zuerst
mit lauwarmem Wasser gespült
werden, um Käsereste
zu entfernen und um Ablagerungen zu erweichen, wonach sie in einem
folgenden Abschnitt mit Wasser auf 65 bis 80°C gereinigt werden, das ein Reinigungsmittel
enthält;
die Formen werden lebhaft gespült,
um Käserückstände zu entfernen
und um die Oberflächen
und die Perforationen zu reinigen. Schließlich werden die Formen einem
Nachspülen mit
kaltem Wasser unterzogen.
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Gewöhnlich erkennt
man jedoch auch, dass der Reinigungsprozess nicht so wirksam war
wie zu wünschen
wäre, insbesondere
in Bezug auf unerwünschte
Ablagerungen an den Wänden
der Perforationen. Das Spülwasser
kann wohl einen harten Stoß gegen
die Formwände
zeigen, die Perforationen sind aber so klein, dass sie der Übertragung
so eines starken Wasserdurchflusses wirksam widerstehen.
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Aus
dem Dokument FR 2654302 des Standes der Technik ist ein Käseform-Reinigungsgerät bekannt.
Der in der Erfindung nach dem Stand der Technik benutzte Typ von
Käseformen
ist von der Art, bei der ein flexibler Sack, gewöhnlich aus Tuch, innerhalb
einer starren Form angeordnet wird. Wenn der Käse in der Form die Produktionsstraße durchläuft, kommt
er an einer ersten Stufe an, an der Hydraulikpressen den Käse mit dem
flexiblen Sack nach oben durch das starre Glied pressen. Der Käse wird aus
der Form entfernt, die danach zur Reinigungseinheit weitergeht.
In der Reinigungseinheit wird die Form über einer Hochdruck-Wasserdüse angeordnet,
die unter hohem Druck Wasser ausstößt, so dass der flexible Sack
nach oben gedrückt
wird und der Käserückstand
und kurz was das Äußere des
Sacks verglichen mit dem Käse
ist durch die Hochdruck-Wasserausstoßvorrichtung heftig gespült wird. Das
Innere des flexiblen Formsacks wird durch zusätzliche Spülvorrichtungen gewaschen. Wenn
die Wasserzufuhr beendet ist, schlagen die Formsäcke in die Stellung in der
Form zurück,
und die starre Form mit dem innen angeordneten Formsack ist wieder
zum Gebrauch bereit.
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Die
Erfindung basiert auf der Erwägung, dass
man einen stärkeren
Durchfluss durch die Perforationen erzeugen kann, wenn man dafür sorgt, dass
auf einer der beiden Seiten der Formwände ein statischer Überdruck
von Luft/Flüssigkeit
aufgebaut wird, der mit voller Druckwirkung sämtliche Perforationen beeinflusst.
In der Praxis und mit guten Resultaten wurde ein Verfahren getestet,
bei dem die Formen mit einem dichten und dicht schließenden Deckel
versehen werden, während
die zugehörigen
perforierten Formdeckel mit jeweiligen dichten Schüsselgliedern
verbunden werden, wonach unter Druck stehendes Wasser oder Reinigungsflüssigkeit
durch die jeweiligen Verschlussdeckel und Schüsselglieder in die jeweiligen
Hohlräume
eingespeist wird, aus denen Luft und Flüssigkeit dann mit vollem Druck
durch sämtliche
Perforationen getrieben werden.
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Es
hat sich gezeigt, dass dies eine sehr wirksame vorbereitende Maßnahme für den Durchgang der
Formteile durch das Reinigungssystem ist, und es besteht Grund zu
der Annahme, dass eine Behandlung gemäß der Erfindung die Funktionen
des konventionellen Reinigungssystems stark vermindern oder sogar
beseitigen kann.
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Es
folgt eine detailliertere Beschreibung der Erfindung anhand der
Zeichnung, worin:
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1 eine seitliche Schnitt-
und Explosionsansicht eines Systems gemäß der Erfindung ist;
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2 eine ähnliche Ansicht ist, gezeigt
mit den zusammengebauten und in Betrieb befindlichen Systemteilen;
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3 eine Ansicht entsprechend 1 ist, hier jedoch eines
Systems zum Reinigen von Druckdeckeln der Formen; und
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4 eine Perspektivansicht
einer weiteren Ausführungsform
eines Systems gemäß der Erfindung
ist.
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In 1 ist eine Käseform 2 in
einer umgekehrten Stellung gezeigt, d. h. mit einer perforierten Bodenwand 4 und
einem zugehörigen
unteren Stützgestell 6 nach
oben weisend und entsprechend mit ihrer offenen Oberseite nach unten
weisend. Unterhalb der Form befindet sich ein Sockelaufbau 10,
der eine Platte oder ein Gestell 12 mit Dichtmitteln 14 (auf
der rechten Seite gezeigt) für
abdichtenden Eingriff mit dem nach unten gerichteten oberen Rand 8 der
Form 2 und einen kastenförmigen Mantelkörper 16 aufweist,
der etwas kleiner als der Innenraum in der Form 2 ist.
An einer geeigneten Stelle, hier in einem zentralen oberen Bereich 18 gezeigt,
ist dieser Mantelkörper
mit einem Loch versehen, das mit einer äußeren Druckrohrleitung 20 zur
Zufuhr von unter Druck stehender Flüssigkeit aus einer nicht dargestellten
Pumpe versehen ist. Wie links in 1 gezeigt,
kann man an Stelle der nach oben bloßliegenden Dichtung 14 eine
Stütz-
oder Abdichtschulter 14' verwenden.
Oberhalb der Form 2 ist ein Druckkörper 22 mit einer
unteren Druckplatte oder einem Gestell 24 zum Zusammenwirken
mit dem unteren Gestell 6 der Form vorgesehen, um die Form
mittels eines oberen Arbeitszylinders 26 gegen das Abdichtmittel 14 des
Sockelaufbaus zu pressen, wobei der Mantelkörper 16 innerhalb
der Form 2 liegt.
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Die
zusammengepresste Stellung ist in 2 gezeigt,
die deutlich anzeigt, dass die Form über den Sockelaufbau 10 abgesenkt
wird, wobei der Druckkörper 22 entsprechend
abgesenkt wird. Der Sockelaufbau könnte jedoch auch gegen die
Form hochgehoben werden, wenn die Letztere auf einer festen Höhe gehalten
wird, oder unter Verwendung von unteren Hebemitteln entsprechend
dem oberen Zylinder könnten
sogar die Form 2 und der Sockel aufbau 10 beide
gegen den Druckkörper 22, 24 hochgehoben
werden.
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In
all diesen Fällen
ist das Ergebnis wie in 2 gezeigt,
nämlich
dass die Form 2 im wesentlichen vom Mantelkörper 16 ausgefüllt und
abdichtend gegen die Abdichtmittel 14 des Sockelaufbaus
gepresst wird.
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Wird
danach eine unter Druck stehende Flüssigkeit durch die Rohrleitung 20 zugeführt, wird in
dem engen Raum zwischen der Außenseite
des Mantelkörpers 16 und
dem Inneren der Form 2 ein beträchtlicher Flüssigkeitsdruck
aufgebaut, wodurch ziemlich starke, reinigende Flüssigkeitsstrahlen durch
sämtliche
Perforationen in den Seiten- und Bodenwänden der Form hindurch erzeugt
werden, wie in 2 angezeigt.
Hierdurch kann wirksames Ausspülen
von Oberflächenablagerungen
in den Perforationen erzeugt werden, und die Spülflüssigkeit oder Mischung aus
Flüssigkeit
und Luft kann durch einen Bodenabfluss 28 oder einen anderen
Auslass für
die Reinigungskammer abgeleitet werden.
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In 3 ist ein System gezeigt,
das dem oben Beschriebenen analog ist, jedoch dafür eingerichtet
ist, die Druckdeckel 30 der Formen 2 zu handhaben,
wobei die perforierte Druckdeckelplatte 32 des Deckelaufbaus
in abdichtenden Eingriff mit einem flachen Spülkasten 34 gebracht
wird, dem durch eine Rohrleitung 36 unter Druck stehende
Flüssigkeit zugeführt werden
kann. Danach kann die Deckelplatte 32 auf eine entsprechende
Weise gereinigt werden.
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Die
offenbarte Technik kann modifiziert oder auf viele Arten ergänzt werden,
z. B. indem man für Ansaugen
oder Einspritzen von Flüssigkeit
von der Außenseite
der Form sorgt, um eine wirksame Gegenspülreinigung der Perforationen
zu bewirken. Eine weitere Möglichkeit
ist, eine rotierende Spülkugel
im Innenraum der Form zu verwenden, und die erörterte Reinigung kann mit aktiver
Innenreinigung durch Spülen
schräg
nach oben in der umgekehrten Form ergänzt werden.
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Es
wird für
vorteilhaft erachtet, dass in Verbindung mit dem Aufbau von Flüssigkeitsdruck
im Inneren der Form eine Zunahme des Luftdrucks darin erzeugt wird,
so dass während
einer Anfangsphase eine nützliche
Luftentleerung durch die Perforationen hindurch erzeugt wird.
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Wahlweise
kann dies dahingehend ausgenutzt werden, dass statt des Kastenkörpers 16 in 1 und 2 von der erwähnten Spülkugel oder entsprechenden
Spüleinrichtungen
für die
Zufuhr der Flüssigkeit
Gebrauch gemacht wird, wodurch in einer Anfangsphase eine ziemlich
wirksame, kombinierte Wasser/Luft-Reinigung stattfindet, während der Formraum
mit Flüssigkeit
gefüllt
wird, wonach die Flüssigkeitszufuhr
aus den Spüleinrichtungen
weitergeht, aber nicht nur für
die Einleitung der unter Druck stehenden Flüssigkeit. Weiterhin kann man
direkt dafür
sorgen, dass komprimierte Luft in die Form oder um dessen willen
in ein äußeres Glockeglied
um die Form geblasen wird.
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Die
erwähnte
Verwendung einer Spülkugel ist
schematisch in 4 dargestellt,
die einen Teil von Förderketten 40 zur
Zufuhr von umgekehrten Formen 2 mit Randflanschen 8 zu
einer Reinigungsstation zeigt, in der ein feststehender oder höhenverstellbarer
Chassisteil 42 einen oberen Anschlag 44 etwas über der
Form 2 und einen aufrecht stehenden Zylinder 46 trägt, der
mit einem Joch 48 mit abhängigen Trägerstangen 50 zusammenwirkt.
Diese Stangen tragen an ihren unteren Enden eine Formverschlussplatte 52,
auf der eine Spülkugel 54 mit
einem Zufuhrschlauch 56 montiert ist. Durch Betätigung des Zylinders 46 wird
die Platte 52 hochgehoben, um die Form zu schließen und
die Form weiter in Eingriff mit dem oberen Anschlag 44 anzuheben,
wonach der Zugang für
Reinigungswasser zu der Kugel 54 geöffnet wird. Die Platte 52 ist
auswechselbar auf einer Stütze 58 montiert,
so dass die Plattengröße an die Größe der Form
angepasst werden kann.
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Eine
völlig
entsprechende Anordnung kann zum Reinigen der Druckdeckel verwendet
werden, wobei nur die Platte 52 auf eine kastenartige Weise geformt
ist.
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Es
sei erwähnt,
das es von einem anderen Typ von Reinigung her bekannt ist, dass
die Module und die Deckel einmal am Tag 15 bis 20 Minuten lang in
ein Gefäß mit 65
bis 80°C
warmen Wasser mit hinzugefügtem
Reinigungsmittel getaucht werden. Dies kann mittels spezieller Tauchhalter
geschehen, und als Nebenergebnis der vorliegenden Erfindung können diese
Halter, statt nur die Formen und Deckel in stationäre Stellungen
zu bringen, dafür
eingerichtet oder auf eine Weise angetrieben werden, dass sie ein
Platschen der Einheiten erzeugen, z. B. mit einer Hublänge von
50 mm, wodurch beständig
abwechselnde Über-
und Unterdrücke
auf den Seiten der Einheiten erzeugt werden, so dass die ganze Zeit eine
gewisse Flüssigkeitsströmung durch
die Perforationen hindurch erzeugt wird, um sie zu reinigen.