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Ausgangspunkt
der Erfindung
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Adipozyten bzw. Fettzellen sind hoch
spezialisierte Zellen, die im Energieaushalt und der Homöostase eine
entscheidende Rolle spielen. Ihre primäre Rolle besteht darin, Triglyceride
in Zeiten eines Kalorienüberschusses
zu speichern und diese Reserve während
Zeiten einer Nahrungsverarmung zu mobilisieren. Fettzellen werden
aus multipotenten Stammzellen mesodermalen Ursprungs gewonnen, die
ebenfalls Muskel- und Knorpel-Zelllinien entstehen lassen. Die Adipozyten-Differenzierung
ist durch eine koordinierte Zunahme der Adipozytenspezifischen Genexpression
gekennzeichnet.
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In den letzten Jahren zeigten sich
bedeutende Fortschritte im Verständnis
der molekularen Grundlage der Adipozyten-Differenzierung (Überblick
in Cornelius, P. et al. (1994), Annu. Rev. Nutr. 14: 99–129; Tontonoz, P.
et al. (1995), Curr. Opin. Genet. Dev. 5: 571–576). Mehrere Transkriptionsfaktoren
werden bei der Fettzelldifferenzierung induziert (C/EBPα C/EBPβ und ADDI/SREBPI)
und beeinflussen diesen Prozess in einem bestimmten Umfang (Freytag,
S. O. et al. (1994), Genes Dev. 8: 1654–63; Kim, J. B. und Spiegelmau,
B. M. (1996), Genes Dev. 10: 1096–1107; Lin, F. T. und Lane,
M. D. (1994), PNAS USA 91: 8757–61;
Samuelsson, L. et al. (1991), EMBO J. 10: 3787–93; Tontonoz, P. et al. (1993),
Mol. Cell. Biol. 13: 4753–9;
Umek, R. M. et al. (1991), Science 251: 288–92; Wu, C. L. et al. (1995),
Mol. Cell. Biol. 15: 253646; Yeh, W. C. et al. (1995), Genes Dev.
9: 168–81).
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Die Peroxisom-Proliferator-aktivierten
Rezeptoren oder „PPAR" sind Mitglieder
der Typ-II-Klasse
der Steroid/Thyroid-Superfamilie von Rezeptoren und vermitteln die
pleiotropen Wirkungen der Peroxisom-Proliferatoren. Die Typ-II-Klasse
von Kernrezeptoren schließt
PPAR ein, den Thyroid-Hormonrezeptor (T3R)
und den Vitamin D3-Rezeptor (VD3R).
Typ-II-Rezeptoren
sind funktionell von den klassischen Steroid-Rezeptoren verschieden,
wie beispielsweise dem Glucocorticoid-Rezeptor, dem Progesteron-Rezeptor
und dem Östrogen-Rezeptor (Überblick
bei Stunnenberg, H. G. (1993), BioEssays Bd. 15 (5): 309–15). Drei Eigenschaften unterscheiden
diese beiden Klassen. Zunächst
sind Typ-II-Rezeptoren dazu in der Lage, an ihre responsiven Elemente
in Abwesenheit eines Liganden zu binden (Damm et al. (1989), Nature
339: 593–597;
Sap et al., Nature 340: 242–244;
De The et al. (1990), Nature 343: 177–180), wohingegen eine Ligandenbindung
dazu erforderlich ist, den Typ-I-Rezeptorhsp90-Komplex zu dissoziieren
und steuert daher indirekt die DNA-Bindung. Zweitens binden und
transaktivieren Typ-II-Rezeptoren durch responsive Elemente, die
aus Halbseiten bzw. half sites zusammengesetzt sind, die als direkte
Wiederholungen angeordnet sind, im Gegensatz zu palindromisch angeordneten
Halbseiten, die invariabel durch drei Nukleotide getrennt sind,
die von Typ-I-Rezeptoren benötigt
werden. Zuletzt binden Typ-II-Rezeptoren nicht an ihre jeweiligen
Bindungsstellen als Homodimere, sondern erfordern einen Hilfsfaktor,
nämlich
RXR (beispielsweise RXRα,
RXRβ RXRγ) für eine Hochaffinitätsbindung
(Yu et al. (1991), Cell 67: 1251–1266; Bugge et al. (1992),
EMBO J. 11: 1409–1418;
Kliewer et al. (1992), Nature 355: 446–449; Leid et al. (1992), Cell
68: 377– 395;
Marks et al. (1992), EMBO J. 11: 1419–1435; Zhang et al. (1992),
Nature 355: 441–446).
Die Wechselwirkung zwischen Typ-II-Rezeptoren erfordert eine Region
in der C-terminalen Domäne
(Yu et al. (1991), Cell 67: 1251–1266; Kliewer et al. (1992), Nature
355: 446–449;
Leid et al. (1992), Cell 68: 377–395; Marks et al. (1992),
EMBO J. 11: 1419–1435).
Im Anschluss an die Bindung wird die Transkriptionsaktivität eines
Ziel- bzw. Target-Gens (d. h. ein Gen, das mit einer spezifischen
DNA-Sequenz in Verbindung steht) als Funktion des Liganden gesteigert,
der an das Rezeptorheterodimer gebunden ist.
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WO 96/34943 offenbart die Verwendung
von 12-Lipogenase-Inhibitoren, beispielsweise Thiazolidindion-Pioglitazon,
zur Behandlung von Brustkrebs.
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WO 93/21146 offenbart, dass Retinoid-artige
Verbindungen, beispielsweise Ringsubstituierte bizyklische Phenyle,
die eine Affinität
für den
Retinoid-RXR-Rezeptor aufweisen, die Entwicklung maligner Zellen modulieren
können.
Zusätzlich
ist eine Kombination von RXR-Liganden und PPAR-Liganden zu diesem
Zweck offenbart.
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WO 95/10271 offenbart, dass Phenylazetatderivate,
die PPAR aktivieren, zur Behandlung neoplastischer Störungen verwendet
werden können.
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Eur. J. Biochem. 239, 1–7 (1996)
zeigt, dass hPPARγ durch
Induktoren der Adipogenese, beispielsweise antidiabetische Thiazolidindion-Arzneistoffe
wie Pioglitazon, Ciglitazon, Troglitazon und Englitazon aktiviert
werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung basiert
auf der Erkenntnis, dass die Aktivierung von PPARγ eine Schlüsselrolle
bei der Induktion des Wachstumsstillstandes durch terminale Differenzierung
aktiv proliferierender PPARγ-exprimierender
Zellen spielt, insbesondere von transformierten Fettvorläufer-Zellen.
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Demgemäß stellt ein Aspekt der Erfindung
ein Verfahren zur Hemmung der Proliferation einer PPARγ-responsiven
hyperproliferativen Zelle in einer Probe bereit, umfassend das In-Berührung-Bringen
der Zelle mit (a) einem PPARγ-Agonisten
in einer Menge, die zum Induzieren der Differenzierung der Zelle
wirksam ist, und (b) einem MAP-Kinase-Inhibitor. Beispielsweise
kann das vorliegende Verfahren zur Behandlung oder zur prophylaktischen
Vorbeugung einer Krankheit bzw. Störung verwendet werden, die
durch ein aberrantes Zellwachstum PPARγ-responsiver hyperproliferativer
Zellen charakterisiert ist, beispielsweise durch Verabreichung einer
pharmazeutischen Zubereitung eines PPARγ-Agonisten in einer Menge, die zur Hemmung
des Wachstums der PPARγ-responsiven
hyperproliferativen Zellen wirksam ist.
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In einer Ausführungsform wird die Erfindung
in der Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von Sarkomen,
Karzinomen und/oder Leukämien
verwendet. Beispielhafte krankhafte Störungen, für die das gegenständliche
Verfahren alleine oder als Teil einer Behandlungsvorschrift verwendet
werden kann schließen ein:
Fibrosarkom, Myxosarkom, Liposarkom, Chondrosarkom, osteogenes Sarkom,
Chordom, Angiosarkom, Endotheliosarkom, Lymphangiosarkom, Lymphangioendotheliosarkom,
Synoviom, Mesotheliom, Ewing-Sarkom, Leiomyosarkom, Rhabdomyosarkom,
Kolonkarzinom, Pankreaskrebs, Brustkrebs, Ovarialkarzinom, Prostatakarzinom,
Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom, Adenokarzinom, Schweißdrüsenkarzinom,
Talgdrüsenkarzinom,
papilläres
Karzinom, papilläres
Adenokarzinom, Cystadenokarzinom, medulläres Karzinom, bronchogenes
Karzinom, Nierenzellkarzinom, Hepatom, Gallengangkarzinom, Choriokarzinom,
Seminom, Embryonalkarzinom, Wilms-Tumor, Zervikalkarzinom, Hodenkrebs,
Lungenkarzinom, kleinzelliges Lungenkarzinom, Blasenkarzinom, Epithelkarzinom,
Gliom, Astrozytom, Medulloblastom, Craniopharyngiom, Ependymom,
Pinealom, Hämangioblastom,
Akustikusneurinom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom, Neuroblastom
und Retinoblastom.
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Die Erfindung kann zur Behandlung
von Störungen
wie beispielsweise Karzinomen verwendet werden, die sich aus dem
Gewebe der Brust, der Prostata, der Nieren, der Blase oder des Darms
bilden.
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Die Erfindungen können zur Behandlungen hyperplastischer
oder neuroplastischer Störungen
verwendet werden, die sich aus Fettgewebe ergeben, wie beispielsweise
Fettzelltumoren, beispielsweise Lipome, Fibrolipome, Lipoblastome,
Lipomatose, Hibemome, Hämangiome
und/oder Liposarkome.
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Die Erfindung kann zur Behandlung
hyperplastischer oder neuroplastischer Störungen verwendet werden, die
in Fettgewebe entstehen, beispielsweise Fettzelltumoren, beispielsweise
Lipome, Fibrolipome, Lipoblastome, Lipomastose, Hibemome, Hämangiome
und/oder Liposarkome.
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Die Erfindung kann zur Behandlung
hyperplastischer oder neoplastischer Störungen des hämatopoetischen
Systems verwendet werden, beispielsweise von leukämischem
Krebs. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Subjekt ein Säugetier,
beispielsweise ein Primat, beispielsweise ein Mensch.
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In bevorzugten Ausführungsformen
ist der in der Erfindung verwendete PPARγ-Agonist ein Ligand eines PPARγ-Proteins,
der eine Transkriptionsaktivität
des PPARγ-Proteins
aktiviert. Beispielsweise kann der PPARγ-Agonist ein Thiazolidindion
oder ein Analog hiervon sein. Beispielhafte PPARγ-Agonisten schließen Pioglitazon,
Troglitazon, Ciglitazon, Englitazon, BRLA9653 und chemische Derivate
hiervon ein. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen wird der PPARγ-Agonist
in der allgemeinen Formel:
repräsentiert, oder eine tautomere
Form hiervon, oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz hiervon oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Solvat hiervon, wobei A
1 eine substituierte
oder unsubstituierte aromatische Heterocyclyl-Gruppe repräsentiert;
R
1 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-Gruppe,
eine Acyl-Gruppe eine Aralkyl-Gruppe repräsentiert, wobei die Aryl-Komponente substituiert
oder unsubstituiert sein kann, oder eine substituierte oder unsubstituierte
Ary1-Gruppe; R
2 und R
3 jeweils
Wasserstoff repräsentierten
oder R
2 und R
3 zusammen
eine Bindung repräsentiert;
A
2 eine Benzyl- oder Chromanyl-Komponente
repräsentiert,
die, wenn es die Valenz erlaubt, bis zu 5 Substituenten aufweisen;
und n eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 6 repräsentiert.
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In anderen Ausführungsformen kann der PPARγ-Agonist
ein natürlich
vorkommender Ligand des Rezeptors sein, wie beispielsweise ein Arachidonat-Metabolit,
beispielsweise ein Metabolit von PGD2.
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Um bestimmte unerwünschte Nebenwirkungen
der Behandlung mit PPARγ-Agonisten
zu vermeiden oder zu minimieren, kann es in bestimmten Ausführungsformen
des gegenständlichen
Verfahrens wünschenswert
sein, dass der PPARγ-Agonist
die PPARγ-abhängige Transkription
in einer Konzentration aktiviert, die in zumindest einer Größenordnung
geringer ist als diejenige, die für dieselbe Aktivierungsebene
von PPARα-, PPARδ- oder RAR-abhängiger Transkription
erforderlich ist.
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Der PPARγ-Agonist kann alleine oder mit
einem anderen Mittel als Teil einer therapeutischen Vorschrift verabreicht
werden. Beispielsweise kann der PPARγ-Agonist gleichzeitig mit einem
oder mehreren Mitteln, wie beispielsweise Mitose-Hemmern, Alkylierungsmitteln,
Antimetaboliten, Nukleinsäure-interkalierenden
Mitteln, Topoisomerasehemmern, Mitteln, die die Apoptose fördern und/oder
Mitteln, die Immunreaktionen fördern, verabreicht
werden. In anderen Ausführungsformen
kann der PPARγ-Agonist
mit einem RXR-Agonisten verabreicht werden. Ein solcher RXR-Agonist
kann natürliche
oder synthetische Retinoide sein. Ein beispielhafter RXR-Agonist
wird in der allgemeinen Formel:
repräsentiert.
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Der PPARγ-Agonist wird mit einem MAP-Kinase-Inhibitor
verabreicht. Ein solcher Inhibitor bzw. Hemmer kann ein natürliches
oder synthetisches Mittel sein, das speziell die MAP-Kinase-Aktivität blockiert,
beispielsweise PD098059 (Parke-Davis).
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Ein noch weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt Zusammensetzungen und Kits zum gleichzeitigen Verabreichen
zumindest eines PPARγ-Agonisten
und zumindest eines MAP-Kinase-Inhibitors bereit. Beispielsweise
können
beide Mittel vorgemischt werden, vorzugsweise in einem pharmazeutisch
verträglichen Träger. Alternativ
können
die Mittel separat in Form eines Kits bereitgestellt werden, der
(i) eine erste pharmazeutische Zusammensetzung umfasst, die einen
PPARγ-Liganden
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger einschließt und (ii)
eine zweite pharmazeutische Zusammensetzung umfasst, die einen MAP-Kinase-Inhibitor
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger einschließt, wobei
der PPARγ-Ligand
und der MAP-Kinase-Inhibitor in einer therapeutisch wirksamen Menge
vorliegen, um, nach gleichzeitiger Verabreichung, eine terminale
Differenzierung einer PPARγ-responsiven
hyperproliferativen Zelle in einem Subjekttier zu induzieren.
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Desgleichen kann der PPARγ-Agonist,
der in der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist, mit anderen Mitteln
verabreicht werden, die beispielsweise das Wachstum von oder die
Immunreaktion gegen die zu behandelnden hyperproliferativen Zellen
bewirken. Wie oben können
die zweiten Mittel mit dem PPARγ-Agonisten
vorgemischt werden oder als Teil eines Kits bereitgestellt werden,
der (i) eine erste pharmazeutische Zusammensetzung, die einen PPARγ-Liganden
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger, und (ii) einen oder mehrere
zusätzliche
pharmazeutische Zusammensetzungen) umfasst, die ein oder mehrere
Mittel einschließen,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Mitose-Inhibitoren, Alkylierungsmitteln,
Antimetaboliten, Nukleinsäure-interkalierenden
Mitteln, Topoisomerase-Hemmern, Mitteln, die die Apoptose fördern und
Mitteln, die Immunreaktionen auf Tumoren erhöhen, besteht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist in den Ansprüchen
definiert.
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Die Ausübung der vorliegenden Erfindung
verwendet, soweit nichts anderes angezeigt ist, herkömmliche
Techniken der Zellbiologie, Zellkultur, Molekularbiologie, transgenen
Biologie, Mikrobiologie, DNA-Rekombination und Immunologie, die
innerhalb des Fachwissens liegen. Solche Techniken sind in der Literatur beschrieben.
Siehe beispielswesie Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Ausgabe, herausgegeben von Sambrook, Fritsch und Maniatis (Cold
Spring Harbor Laboratory Press: 1989); DNA Cloning, Band 1 und 2
(D. N. Glover, Hsg., 1985); Oligonucleotide Synthesis (M. J. Gait,
Hsg., 1984); Mullis et al., US-Patent Nr. 4 683 195; Nucleic Acid
Hybridization (B. D. Hames & S.
J. Higgins, Hsg., 1984); Transcription And Translation (B. D. Hames & S. J. Higgins,
Hsg., 1984); Culture Of Animal Cells (R. I. Feshney, Alan R. Liss,
Inc., 1987); Immobilized Cells And Enzymes (IRL Press, 1986); B.
Perbal, A Practical Guide To Molecular Cloning (1984); the treatise,
Methods In Enzymology (Academic Press, Inc., N. Y.); Gene Transfer
Vectors For Mammalian Cells (J. H. Miller und M. P. Calos, Hsg.,
1987, Cold Spring Harbor Laboratory); Methods In Enzymology, Bd.
154 und 155 (Wu et al., Hsg.), Immunochemical Methods In Cell And
Molecular Biology (Mayer und Walker, Hsg., Academic Press, London,
1987); Handbook Of Experimental Immunology, Bd. I–IV (D.
M. Weir und C. C. Blackwell, Hsg., 1986); Manipulating the Mouse
Embryo, (Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
N. Y., 1986).
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung sind aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und aus
den Ansprüchen
erkennbar.
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Ausführliche
Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Gruppe von Fotografien, die die Wirkungen von Pioglitazon bei
der Stimulierung des Wachstumsstopps und der Fett-Differenzierung
von NIH-3T3-Zellen, die ektopisch PPARγ (NIH-PPARγ) exprimieren, im Vergleich
mit Kontrollzellen, die mit dem leeren Vektor (NIH-Vektor) infiziert
werden, zeigen. Pfeile zeigen eine differenzierte Fettzelle an,
die Fetttropfen im Cytoplasma enthält. Die 2A, 2B und 2C zeigen grafische Darstellungen,
die das Wachstum von NIH-PPARγ,
NIH-Vektor oder HIB1B-Zellen in Gegenwart oder Abwesenheit von PPARγ-Liganden
darstellen. 2A ist eine
graphische Darstellung, die das kumulative Wachstum von Zellen zeigt,
die mit 5 um Pioglitazon unbehandelt oder behandelt sind. 2B ist ein Balkendiagramm,
das die prozentuale Abnahme der Zellzahl in den Pioglitazon-behandelten
Platten bezüglich
der unbehandelten Platten darstellt. 2C ist
ein Balkendiagramm, das exponentiell wachsende Zellen darstellt,
die mit oder ohne zwei Thiazolidindionen, Pioglitazon (5 μM) oder BRL49653
(1 μM) für 5 Tage
behandelt wurden.
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3 ist
ein Balkendiagramm, das die Wirkungen der Transkriptionsfaktoraktivität von PPARγ auf die negative
regulatorische Funktion des Zellwachstums zeigt. Die linke Tafel
zeigt die schematischen Darstellungen von Wildtyp PPARγ1 und 2 oder
mutierter PPARγ2
cDNAs. Die rechte Tafel zeigt die Wirkungen der Pioglitazon-Behandlung
auf die Wachstumsrate bzw. Geschwindigkeit von Zellen, die Wildtyp-
oder mutierte Formen von PPARγ exprimieren,
behandelt mit oder ohne Pioglitazon.
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4 zeigt
eine Northern-Analyse von RNA, hergestellt aus einer Vielzahl von
humanen Geweben. Wie zur Linken der Figur angezeigt, wurde der Blot
mit cDNA für
PPARγ und
für das
Adipozyten-spezifische Bindungsprotein AP2 hybridisiert.
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5A zeigt
eine Northern-Analyse der Expression von PPARγ RNA in RNA, die aus einer Vielzahl von
Liposarkomen präpariert
wurde (SP107, SP144, SP147, SP154, SP158, SP160, SP115, SP155, SP156, SP200,
SP204, SP116). RNAs, die aus Fett- und Muskelgeweben hergestellt
wurden, sind als Kontrollen dargestellt. Der Blot wurde mit PPARγ cDNA hybridisiert.
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5B zeigt
eine Northern-Analyse der Expression von PPARγ RNA in zwei Liposarkomen (SP155 und
SP156) im Vergleich mit einer Vielzahl anderer Typen an Weichteilsarkomen,
die malignes fibröses
Histiocytom (MFH), Leiomyosarkom, Angiosarkom, maligner peripherer
Nervenscheidentumor (Malignant Peripheral Nerve Sheath Tumor = MPNS)
oder malignes fibröses
Histiocytom (MFH) einschließen.
RNA, hergestellt aus Fettgewebe, ist als Kontrolle dargestellt.
Der Blot wurde mit PPARγ cDNA
hybridisiert.
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6 ist
eine grafische Darstellung, die die relativen Wirkstärken der
Thiazolidindion-Verbindungen bei
der Induktion der Expression in CV1-Zellen eines Reporterplasmides
darstellt, das die GAL4 stromaufwärts aktivierende Sequenz enthält, koexprimiert
mit einem Fusionsexpressionsplasmid, wobei die Hefe GAL4-DNA-Bindungsdomäne an die
Liganden-Bindungsdomäne von h
PPARy gebunden ist, enthält.
Das Aktivierungsniveau ist bezüglich
der Konzentration der Thiazolodindion-Verbindungen, BRL49653 (dargestellt durch
ausgefüllte
Kreise), Pioglitazon (dargestellt durch nicht ausgefüllte Kreise)
und Troglitazon (dargestellt durch ausgefüllte Quadrate) angezeigt.
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7 ist
eine Anordnung von Fotografien, die primäre Kulturen von Liposarkom-Zellen
zeigen, kultiviert in Abwesenheit (Tafeln A, C und E) und in Anwesenheit
des PPARγ-Liganden Pioglitazon
(Tafeln B, D und F). Die Tafeln A und B repräsentieren jeweils unbehandelte
und behandelte Zellen; die Tafeln C und D repräsentieren unbehandelte bzw.
behandelte Zellen; und die Tafeln E und F repräsentieren unbehandelte bzw.
behandelte Zellen.
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8 ist
eine Northern-Analyse, die die Expression Adipozyten-spezifischer
Marker in untransfizierten NIH-Zellen (NIH-Vektoren), NIH-Zellen,
die PPARγ aus
einem retroviralen Vektor exprimieren (NIH- PPARγ) und humanen Liposarkom-Zellen
(LS 857) darstellt. Angezeigt sind unbehandelte Kulturen (-) und
Kulturen, die mit Pioglitazon alleine (pio), dem RXR-spezifischen
Liganden LG 268 oder beidem behandelt wurden. Wie links angezeigt,
wurde der Blot mit PPARγ,
aP2 und Adipsin hybridisiert.
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9 ist
eine Fotografie, die die morphologischen Wirkungen der Behandlung
von RXR- oder PPARγ-spezifischen
Liganden auf primäre
Kulturen humaner Liposarkom-Zellen (LS 857) mit den angezeigten Liganden
zeigt; LG 268, Pioglitazon (pio), beide Liganden (pio und LG 268),
BRL49653 alleine (BRL) oder in Kombination mit LG 268 (BRL und LG
268).
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10 ist
eine grafische Darstellung, die die Wirkungen der Verabreichung
des Thiazolidindions Troglitazon auf die Reduzierung der Größe von Fettzelltumoren
in nackten Mäusen
zeigt.
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11 zeigt
einen Northern Blot, der die Expression von PPARγ-Subtypen in verschiedenen humanen Krebszelllinien
zeigt.
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12 und 13 sind grafische Darstellungen,
die die Wirkung von LG 268 („Ig") und Pioglitazon
(„pio") auf die HL-60 (Leukämie)-Zelllinie
darstellt.
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14 ist
eine grafische Darstellung, die die Wirkung von LG 268 („Verbindung
268") und Pioglitazon („pio") auf die humane
Prostatakrebszelllinie PC3 darstellt.
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15 ist
eine Northern-Analyse, die die PPARγ mRNA-Expression in Brustkrebszelllinien
und Tumoren darstellt. Eine Northern-Blot-Analyse von Brustkrebszellen
und Tumoren wurde mit 30 μg
Gesamt-RNA pro Bahn durchgeführt.
Eine Probe von mRNA aus humanem Fett ist zum Vergleich dargestellt.
Eine Hybridisierung an cDNA-Sonden für PPARγ, 36B4 und Aktin wurde wie in
den Verfahren beschrieben durchgeführt.
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16 zeigt
eine immuncytochemische Färbung
von metastatischem Brustkrebs- und normalem Brustgewebe mit einem
Antikörper
gegen PPARγ.
Aufeinanderfolgende Schnitte wurden mit Hämatoxilin und Eosin oder mit
PPARγ-Kaninchen-Antikörper in
einer Verdünnung
von 1 : 1000 angefärbt.
Die Tafeln A und B zeigen einen histologischen Schnitt eines metastatischen
Brustadenokarzinoms zur Lunge, gefärbt mit Hämatoxilin-Eosin (a) oder PPARγ-Antikörper (b).
Man bemerke die intensive Braunfärbung
des Kerns der metastatischen Adenokarzinomzellen (Pfeil 1) und die
Braunfärbung
des Kerns von Lungenpneumozyten (Pfeil 2). Die Tafeln C und D zeigen
einen histologischen Schnitt von normalem Brustgewebe, gefärbt mit
Hämatoxilin
und Eosin (c) oder PPARγ-Antikörper (d).
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Man bemerke die intensive Braunfärbung des
Kerns der umgebenden normalen Fettzellen (Pfeil 4).
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17 zeigt
die Fettakkumulation in Brustkrebszellen, induziert durch PPARγ-Liganden.
Eine Färbung
für Lipide
wurde mit Oil red O (a, c) oder durch Nilrot-Fluoreszenzfarbstoff
(b) durchgeführt.
Neutrales Lipid bzw. Neutralfett färbt mit Oil red O und mit Nilrot
gelb. 21PT-Zellen
wurden mit 10 μM
Pioglitazon oder Troglitazon oder Träger für 7 Tage behandelt. b. 21PT-Zellen
wurden mit 10 μM
M2-Verbindung, einem inaktiven Metaboliten von Troglitazon ohne
Affinität
für PPARγ, 10 μM Troglitazon
oder 5 μM
15 DesoxyΔ12,14PGJ2 für 5 Tage
behandelt. c. 21MT-Zellen, behandelt mit 10 μM Pioglitazon, Troglitazon oder
Träger
für 15
Tage.
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18 zeigt
die Wirkungen der PPARγ-Aktivierung
auf Wachstum und Genexpression von 21PT Brustkrebszellen. (a) Northern-Blot-Analyse
von RNA aus 21PT-Zellen, behandelt für 7 Tage mit Pioglitazon (10 μM), LG268
(100 nM) oder mit einer Kombination aus Pioglitazon und 1 G268 oder
Träger
alleine. 30 μg der
Gesamt-RNA wurden pro Bahn aufgetragen. (b) Einbau von Thymidin
in Zellen, die exponentiell wachsen, wenn sie gegenüber 10 μM Pioglitazon
oder Troglitazon für
3 oder 7 Tage exponiert wurden. Die Zellen wurden mit 2 μCi/ml3H-Thymidin für weitere 24 Stunden mit Troglitazon,
Pioglitazon oder Träger
inkubiert. Fehler-Balken repräsentieren
die Standardabweichung: (c) Klonogener Assay in Zellen, die zuerst
mit Troglitazon oder Träger
für 15
Tage (siehe Verfahren) behandelt wurden und dann zu 104-Zellen
pro 10 cm Schale wieder ausplattiert wurden, in Gegenwart oder Abwesenheit
von Troglitazon (10 μM).
Zellen, die gegenüber
Troglitazon exponiert wurden, zeigen eine Reduktion des Klonwachstums.
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19 zeigt,
dass die MAP-Kinase-Hemmung die Ligandenaktivierung von PPARγ in 21MT-Zellen potenziert
bzw. vermehrt. (a) Oil-red-O-Färbung
für Lipidakkumulation
und (b) Northern-Blot-Analyse von mRNA 21MT-Zellen wurden für 7 Tage
mit 10 μM
Troglitazon, 4 μM
MEK-Inhibitor PD098059 oder der Kombination von beidem behandelt.
(c) Western-Blot-Analyse
von Proteinextrakten aus Zellen, die mit 10 μM Troglitazon, mit 40 μM MEK-Inhibitor PD098059,
mit der Kombination aus beidem oder Träger für 4 Stunden kultiviert wurden.
Der Antikörper
gegen MAP-Kinase wurde speziell hergestellt, um nur die phosphorylierte,
aktivierte Form dieses Enzyms zu erkennen. Der Antikörper gegen
PPARγ erkennt
sowohl die rascher migrierende, unphosphorylierte Form (–) und die
langsamer migrierende, phosphorylierte Form (P).
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die Induktion einer terminalen Differenzierung
repräsentiert
eine viel versprechende Alternative zur herkömmlichen Chemotherapie bestimmter
maligner Erkrankungen. Das als „Differenzierungstherapie" bekannte Prinzip
basiert auf der Beobachtung, dass Krebszellen in einem unreifen
Stadium der Entwicklung angehalten werden. Es wurde demonstriert,
dass bestimmte Tumorzellen induziert werden können, um terminal, sowohl in
vitro als auch in vivo, zu Zellen zu differenzieren, die nicht so
rasch wie die unbehandelten Tumorzellen proliferieren, beispielsweise,
die zu einem apparent ruhenden Phänotyp zurückkehren. Eine Gruppe von Mitteln,
von der bekannt ist, dass sie die terminale Differenzierung von
Zellen induzieren, sind Retinoide. Der Retinsäurerezeptor a (RARα), der eine
bedeutende Rolle bei der Differenzierung und malignen Transformation von
Zellen der Myelocyten-Linie spielt, wurde als Target zur Intervention
der akuten promyelotischen Leukämie (Acute
Promyelotic Leukemia = APML) verwendet (Warrel, R. P. et al. (1993),
N. Engt. J. Med. 329: 177–189). Die
Differenzierungstherapie mit All-Trans-Retinsäure wurde der Standard zur
Behandlung dieser Erkrankung.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
repräsentieren
ebenfalls Rezeptoren der Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptor (PPAR)-Familie
Targets zur Differenzierungstherapie. Wie ausführlicher hierin beschrieben
wird, können
Agonisten der PPARγ-Sub-Familie
dazu verwendet werden, die Proliferation einer Vielzahl hyperplastischer
und neoplastischer Gewebe zu hemmen. Gemäß der vorliegenden Erfindung
können PPARγ-Agonisten
in der Behandlung sowohl pathologischer als auch nicht-pathologischer
proliferativer Zustände
verwendet werden, die durch ein unerwünschtes Wachstum PPARγ-responsiver
Zellen charakterisiert sind. Solche Bedingungen schließen Gewebe
mit transformierten Zellen ein, beispielsweise Karzinome, Sarkome,
Leukämien
ebenso wie fortgeschrittene metastatische Brusttumore.
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Liposarkome sind in der Häufigkeit
nur gegenüber
malignem fibrösem
Histiocytom unter den Weichteilsarkomen an zweiter Stelle. Liposarkome
entstehen aus transformierten Fettvorläuferzellen. Diese Tumoren sind
bei Erwachsenen die häufigsten Weichteilmalignitäten bzw-
malignen Erkrankungen, und machen zumindest 20% aller Sarkome in
dieser Altersgruppe aus. Liposarkom-Tumore treten am häufigsten
in den Extremitäten
auf, insbesondere im Oberschenkel und im Retroperitonealraum. Drei
histologische Hauptklassifizierungen des Liposarkoms sind bekannt:
gut differenziert/entdifferenziert, myxoid/Rundzelle und pleomorph. Ein
chirurgischer Eingriff, einschließlich einer Amputation betroffener
Gliedmaßen
bleibt die primäre
Art und Weise der Therapie für
eine lokalisierte Erkrankung. Ein metastatisches Liposarkom ist
mit einer extrem schlechten Prognose verbunden, mit durchschnittlichen
5-Jahres-Überlebensraten
im Bereich von 70–25%
abhängig
von der Art des Tumors. Eine konventionelle Chemotherapie führt für metastatisches
Liposarkom nur in ungefähr
10% der Fälle
zu einer vollständigen
Reaktion und für
die meisten Patienten ist sie überwiegend palliativ
(Sreekantaiah et al. (1994), Am. J. Pathol. 144: 1121–1134).
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Brustkrebs verursacht unter amerikanischen
Frauen mehr Todesfälle
als jede andere maligne Erkrankung. Die gegenwärtige Therapie für primären Brustkrebs
schließt
eine chirurgische Entfernung mit oder ohne Bestrahlung oder Chemotherapie
ein, abhängig
vom Umrang der Erkrankung. Eine herkömmliche adjuvante Chemotherapie
ist aus zwei Hauptgründen
suboptimal: Sie ist mit einer signifikanten Toxizität verbunden
und sie kommt nur ungefähr
20–25%
der Patienten zugute. Für
fortgeschrittenen metastatischen Brustkrebs ist die zytotoxische
Standardchemotherapie überwiegend
palliativ und verursacht eine nur geringe Verbesserung der Überlebensrate.
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In einem Aspekt zeigt klinischer
und experimenteller Beweis, dass die Differenzierung und Malignität in Adipozytenzellen
umgekehrt korreliert ist. Insbesondere kann die therapeutische Behandlung
maligner Transformationen von Fettzelllinien beispielsweise bei
der Behandlung von Liposarkomen durch Induzieren einer terminalen
Adipozyten-Differenzierung mit einem Mittel(n) dürchgeführt werden, das eine Aktivierung
transkriptionaler Komplexe verursacht, die PPARγ einschließen. Die vorliegende Erfindung
basiert teilweise auf der unerwarteten Erkenntnis, dass eine Verabreichung
von PPARγ-Agonisten,
wie beispielsweise den synthetischen Thiazolidindion-Liganden (TZDs)
beim Reduzieren der Größe von Fettzelltumoren
in vivo wirksam ist. Wie in den beigefügten Beispielen beschrieben
wird, wird gezeigt, dass die Aktivierung von PPARγ ausreichend
ist, um ein Anhalten des Zellzyklus zu verursachen, ebenso wie eine
Adipogenese in logarithmisch wachsenden Zellen zu initiieren. Es
wird zusätzlich
dargestellt, dass PPARγ konsistent
in jedem der histologischen Haupttypen von humanem Liposarkom und
in Adenokarzinomen aus Brustkrebszellen exprimiert wird. Es wird
dargestellt, dass die Aktivierung dieses Rezeptors mit ektopisch
zugesetztem Rezeptorligand die terminale Differenzierung primärer Liposarkomzellen
in vitro und in vivo fördert.
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Die vorliegende Erfindung basiert
ebenfalls teilweise auf der Erkenntnis, dass die Hemmung der MAP-Kinase,
von der kürzlich
gezeigt wurde, dass sie ein kraftvoller negativer Regulator vom
PPARγ ist,
die TZD-Ligandenempfindlichkeit relativ nicht-responsiver Zellen
verbessert, was nahelegt, dass dieses Enzym mit der Funktion von
PPARγ interferieren
kann. Überdies
wurde demonstriert, dass die Ligandenaktivierung dieses Rezeptors
in kultivierten Zellen, die sowohl von primären als auch metastatischen
humanen Brusttumoren gewonnen wurden, eine dramatische morphologische
Konversion mit einer umfassenden Lipidakkumulation verursacht. Zusätzlich existieren
Veränderungen
in der Brustkrebs-Epithelgenexpression,
die mit einem differenzierteren, weniger malignen Zustand assoziiert
sind. Koinzident mit diesen Veränderungen
der Morphologie und Genexpression erfolgt eine Reduktion der Wachstumsgeschwindigkeit
und der klonogenen Kapazität
der Zellen. Zusammengenommen können
PPARγ-Liganden
und MAP-Kinase-Inhibitoren die terminale Differenzierung maligner
Brustepithelzellen induzieren und somit eine neue, nicht-toxische
Therapie bereitstellen.
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Zusätzlich zu Weichteilläsionen können PPARγ-Agonisten
ebenfalls in vorteilhafter Weise bei der Behandlung proliferativer
Störungen
verwendet werden, die hämopoetisches
und lymphatisches Gewebe mit einschließen, ebenso wie bei bestimmten
proliferativen Störungen
von Weichteilen. Die beigefügten
Beispiele beschreiben die Expression von PPARγ in Zellen, die aus einer Vielzahl
von Karzinomen und Leukämien
gewonnen wurden. Darüber
hinaus wurde demonstriert, dass PPARγ-Agonisten dazu in der Lage
sind, die Proliferation solcher Zellen zu hemmen, und es wurde demgemäß ein allgemeines
Paradigma etabliert, durch das das Wachstum PPARγ-responsiver hyperproliferativer
Zellen reguliert werden kann.
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Es wurde ebenfalls demonstriert,
dass RXR-spezifische Liganden potente adipogene Mittel in Zellen sind,
die das PPARγ/RXRα-Heterodimer
exprimieren, und dass eine Behandlung von Liposarkomzellen sowohl
mit PPARγ-
als auch RXR-spezifischen Liganden eine additive Stimulierung der
Differenzierung zur Folge hat. Diese Ergebnisse zeigen, dass PPARγ- Liganden, wie beispielsweise
Thiazolidindione und RXR-spezifische Retinoide alleine oder in Kombination
als Differenzierungstherapie für
Liposarkome von Nutzen sind.
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Vor einer weiteren Beschreibung der
Erfindung werden bestimmte Begriffe, die in der Beschreibung, den
Beispielen und den beigefügten
Ansprüchen
verwendet werden, praktischerweise hier zusammengestellt.
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Der Begriff „PPARγ" betrifft Mitglieder der Peroxisom-Proliferator-aktivierten
Rezeptorenfamilie, die unter anderem in Adipozyten- und hämatopoetischen
bzw. hämopetischen
Zellen exprimiert werden (Braissant, O. et al., Endocrinology 137
(1): 354– 66),
und die als Schlüsselregulatoren
der Differenzierung dienen. In diese Definition mit eingeschlossen
sind Varianten hiervon, wie beispielsweise PPARγ1 und PPARγ2, die zwei Isoformen sind,
die einen unterschiedlichen N-Terminus aufweisen, erzeugt durch
alternatives Spleißen eines
primären
RNA-Transkriptes (Tontonoz, P. et al. (1994), Genes & Dev. 8: 1224–34; Zhu
et al. (1993), J. Biol. Chem. 268: 26817–20).
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Die Begriffe „PPARγ-responsive hyperproliferative
Zelle" und „PPARγ-responsive
neoplastische Zelle" werden
hierin austauschbar verwendet und betreffen eine neoplastische Zelle,
die gegenüber
PPARγ-Agonisten
responsiv ist. Diese neoplastische Zelle reagiert auf eine PPARγ-Rezeptoraktivierung
durch Hemmung der Zellproliferation und/oder durch Induzieren der
Expression Differentiations-spezifischer Gene. Dieser Begriff schließt Tumorabgeleitete
Zellen ein, die sich zu Adipozyten-Zelllinien in Reaktion auf PPARγ-Liganden,
beispielsweise humane Liposarkom-Zellen, differenzieren.
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Wie hierin verwendet, betrifft ein „PPARγ-Agonist", der im Verfahren
der Erfindung von Nutzen ist, ein Mittel, das die Transkriptionsaktivität eines
PPARγ-Rezeptors
in einer neoplastischen Zelle vermehrt, induziert oder in anderer
Weise verbessert. In bestimmten Ausführungsformen kann ein Agonist
die Aktivierung der Transkription von PPARγ-Transkriptionskomplexen induzieren,
bespielsweise durch Nachahmen eines natürlichen Liganden für den Rezeptor.
In anderen Ausführungsformen
steigert der Agonist die Empfindlichkeit des Rezeptors gegenüber einem
PPARγ-Ligand,
beispielsweise senkt eine Behandlung mit dem Agonisten die Konzentration
des Liganden, die zum Induzieren einer speziellen Konzentration
einer Rezeptor-abhängigen Genaktivierung
erforderlich ist.
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Wie hierin verwendet, schließt der Begriff „PPARγ-Ligand", der im Verfahren
der Erfindung von Nutzen ist, jedes natürlich vorkommende oder nicht-natürlich vorkommende
Mittel ein, das selektiv und spezifisch an ein PPARγ-Protein
bindet und das nach Bindung die Transkription der Gene aktiviert,
die ein PPARγ-responsives
Element enthalten. Beispiele für
solche Liganden schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, Thiazolidindion-Verbindungen,
beispielsweise Pioglitazon, Troglitation, BRL49563 und Derivate
hiervon, oder Prostaglandin (PG) Metabolite, beispielsweise Prostaglandin
15-DesoxyΔ12,14PGJ2 und Derivate hiervon.
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Der Begriff „MAP-Kinase-Inhibitor" wird hierin verwendet,
um jedes Mittel zu bezeichnen, das spezifisch die MAP-Kinaseaktivität blockiert,
beispielsweise PD980-59.
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Der Begriff „Mittel", wie hierin verwendet, bezeichnet eine
chemische Verbindung, ein Gemisch chemischer Verbindungen, ein biologisches
Makromolekül
oder einen Extrakt, der aus biologischen Materialien, wie beispielsweise
Bakterien, Pflanzen, Pilz- oder Tier-(insbesondere Säugetier-)Zellen oder -geweben
hergestellt ist. Die Mittel können
bezüglich
ihrer Aktivität
als antiproliferative Mittel durch Anwendung eines Screening-Assays
evaluiert werden, wie er beispielsweise hierin nachstehend beschrieben
ist.
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Der Begriff „Aktivierung von PPARγ" betrifft die Fähigkeit
einer Verbindung, die PPARγ-abhängige Genexpression
selektiv zu aktivieren, beispielsweise durch Erhöhung der PPARγ-abhängigen Transkription
eines Gens.
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Die „Transkriptionsaktivität" eines PPARγ-Rezeptors
betrifft die Fähigkeit
des Rezeptors, in einer Liganden-abhängigen Weise an DNA zu binden
und durch sich selbst oder im Komplex mit anderen Faktoren eine
Aktivierung der RNA-Polymerase zu verursachen, um eine Transkription
von DNA-Sequenzen zu verursachen, die dem Ort auf der DNA benachbart
sind, an die der PPARγ-Rezeptor
band. Ein PPARγ-Rezeptor
ist „transkriptionell
aktiviert", wenn
er in einem Liganden-komplexierten Zustand ein höheres Niveau der Expression
eines Genes verursacht als in Abwesenheit des Liganden.
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Die übliche medizinische Bedeutung
des Begriffs „Neoplasie" betrifft „neues
Zellwachstum", das
sich als Verlust der Ansprechbarkeit gegenüber den Kontrollen normalen
Wachstums ergibt, beispielsweise ein neopastisches Zellwachstum.
Eine „Hyperplasie" betrifft Zellen,
die eine abnormal hohe Wachstumsrate durchlaufen. Jedoch können, wie
hierin verwendet, die Begriffe „Neoplasie" und „Hyperplasie" austauschbar verwendet
werden, weil, wie der Kontext zeigen wird, sie im Allgemeinen Zellen
betreffen, die abnormale Zellwachstumsraten erfahren. Neoplasien
und Hyperplasien schließen „Tumore" ein, die entweder
benign, prämalign oder
malign sein können.
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Wie hierin verwendet, werden die
Begriffe „hyperproliferativ" und „neoplastisch" austauschbar verwendet
und betreffen solche Zellen eines abnormalen Zustandes oder Bedingung,
der durch eine rasche Proliferation oder Neoplasma charakterisiert
ist. Die Begriffe sollen alle Typen von kanzerösem Wachstum oder onkogenen
Prozessen, metastatischen Geweben oder malignen transformierten
Zellen, Geweben oder Organen einschließen, unabhängig vom histopathologischen
Typ oder Stadium der Invasion. „Pathologische hyperproliferative" Zellen treten in
Krankheitsstadien auf, die durch ein malignes Tumorwachstum gekennzeichnet
sind.
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Der Begriff "Fettzelltumor" betrifft alle Krebsarten oder Neoplasien,
die sich aus Zellen der Adipozyten-Zelllinie ergeben, beispielsweise
die sich aus Fett- oder Fettvorläuferzellen
ergeben. Die Fettzelltumore schließen sowohl übliche als auch unübliche,
benigne und maligne Läsionen
ein, wie beispielsweise Lipom, intramuskuläres und intermuskuläres Lipom,
neurales Fibrolipom, Lipoblastom, Lipomatose, Hibemom, Hämangiom
und Liposarkom ebenso wie Läsionen,
die Fett enthaltende Weichteilmassen nachahmen.
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Der Begriff „Karzinom" wird vom Fachmann auf dem Gebiet als
solches erkannt und betrifft maligne Erkrankungen von Epithel- oder
Endokringeweben, einschließlich
von Karzinomen des Atemsystems, Karzinomen des Gastrointestinalsystems,
des Genitourinarsystemes, der Hoden, Brustkarzinom, Prostatakarzinom,
Karzinom des Endokrinsystems und Melanome. Beispielhafte Karzinome
schließen
solche ein, die sich aus Geweben der Zervix, Lunge, Prostata, Brust,
Kopf und Hals, Darm und Ovarien bzw. Eierstöcken bilden. Der Begriff schließt ebenfalls
Karzinosarkome ein, beispielsweise die maligne Tumoren einschließen, die
aus karzinomatösen
und sarkomatösen
Geweben zusammengesetzt sind. Ein „Adenokarzinom" betrifft ein Karzinom,
das aus Drüsengewebe
abgeleitet ist oder bei dem die Tumorzellen erkennbare Drüsenstrukturen
bilden.
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Der Begriff „Sarkom" wird vom Fachmann auf dem Gebiet erkannt
und betrifft maligne Tumoren mesenchymaler Abstammung.
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Wie hierin verwendet, betrifft der
Begriff „leukämischer
Krebs" alle Krebsarten
oder Neoplasien der hämatopoetischen
und Immunsysteme (Blutsystem und lymphatisches System). Die akuten
und chronischen Leukämien
zusammen mit den anderen Typen von Tumoren des Blutes, von Knochenmarkszellen
(Myelome) und des Lymphgewebes (Lymphome) verursachen ungefähr 10% aller
Krebstodesfälle
und ungefähr
50% aller Krebstodesfälle
bei Kindern und Erwachsenen von weniger als 30 Jahren Alter. Die
chronische myelogene Leukämie
(CML), die ebenfalls als chronische granulozytäre Leukämie (CGL) bekannt ist, ist
eine neoplastische Störung
der hämatopoetischen
Stammzellen.
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Der Begriff „Leukämie" ist dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt
und betrifft eine progressive, maligne Erkrankung der blutbildenden
Organe, markiert durch eine gestörte
Proliferation und Entwicklung von Leukozyten und deren Vorläufern im
Blut und im Knochenmark.
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Die Begriffe „antineoplastisches Mittel" und „antiproliferatives
Mittel" werden hierin
austauschbar verwendet und betreffen Mittel, die die funktionelle
Eigenschaft haben, die Proliferation von PPARγ-responsiven Zellen zu hemmen,
beispielsweise die Entwicklung oder das Fortschreiten einer Neoplasie
zu hemmen, die eine solche Eigenschaft aufweist, insbesondere ein
Adipozyten-Neoplasma oder eine hämatopoetisches
Neoplasma.
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Wie hierin verwendet, betrifft eine „therapeutisch
wirksame antineoplastische Menge" eines PPARγ-Agonisten
eine Menge eines Mittels, das nach einzelner oder mehrfacher Dosisverabreichung
an den Patienten zur Hemmung des Wachstums der neoplastischen PPARγ-responsiven
Zellen oder zur Verlängerung
des Überlebens
des Patienten mit solchen neoplastischen Zellen über das hinaus wirksam ist,
was in Abwesenheit einer solchen Behandlung zu erwarten wäre. Wie
hierin verwendet, betrifft der Begriff „Hemmung des Wachstums" des Neoplasmas eine
Verlangsamung, Störung,
Anhaltung oder Stoppen dessen Wachstums und der Metastasen und zeigt
nicht notwendigerweise eine totale Elimination des neoplastischen
Wachstums an.
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Wie hierin verwendet, betrifft eine „prophylaktisch
wirksame antineoplastische Menge" einer
Verbindung eine Menge eines PPARγ-Agonisten,
die nach Einzel- oder Mehrfachdosisverabreichung an den Patienten
zur Vorbeugung oder Verzögerung
des Ausbruchs oder des Wiederauftretens eines neoplastischen Erkrankungszustandes
wirksam ist.
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Der Begriff „proliferativer Index" ist dem Fachmann
auf dem Gebiet bekannt und betrifft die Rate bzw. Geschwindigkeit,
in der die Zellteilung auftritt.
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Die Begriffe induzieren" hemmen" potenzieren" erhöhen" zunehmen" abnehmen" oder dergleichen, die
beispielsweise quantitative Unterschiede zwischen zwei Zuständen bezeichnen,
betreffen zumindest statistisch signifikante Unterschiede zwischen
den beiden Zuständen.
Beispielsweise bedeutet „eine
Menge, die zur Hemmung des Wachstums der PPARγ-responsiven hyperproliferativen
Zellen wirksam ist",
dass die Wachstumsgeschwindigkeit der Zellen von den unbehandelten
Zellen zumindest statistisch signifikant verschieden sein wird.
Solche Begriffe werden hierin beispielsweise auf Geschwindigkeiten
der Zellproliferation, Expressionsniveaus und Niveaus einer Transkriptionsaktivität angewendet.
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„Signaltransduktion eines
PPARγ-Rezeptorproteins" ist die intrazelluläre Prozessierung
chemischer Signale, die als Folge der Aktivierung des Kernrezeptors
auftreten und können
durch ein oder mehrere Mechanismen auftreten, wie beispielsweise
Ligandenbindung, Heterodimerkomplexbildung, DNA-Bindung und/oder direkte
oder indirekte Aktivierung der Transkription. Veränderungen
des Signaltransduktionsweges werden letztendlich durch die erhöhte Expression
und Differentiation spezifischer Gene und/oder Entfernung aus dem Zellzyklus
nachgewiesen werden.
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Wie hierin verwendet, ist ein „Reportergen-Konstrukt" eine Nukleinsäure, die
ein „Reportergen" operativ gebunden
an transkriptionelle regulatorische Sequenzen einschließt. Die
Transkription des Reportergens wird durch diese Sequenzen kontrolliert.
Typischerweise schließt
das Reportergenkonstrukt ein Reportergen in operativer Bindung mit
einem oder mehreren responsiven Elementen ein, die als direkte Repeats
bzw. Wiederholungen eines PPARγ-Response-Elementes
(PPRE) angeordnet sind. Die Aktivität zumindest eines oder mehrerer
dieser Kontrollsequenzen wird direkt durch das PPARγ-Kernrezeptorprotein reguliert.
Die transkriptionellen regulatorischen Sequenzen schließen den
Promotor und andere regulatorische Regionen, wie beispielsweise
Enhancer-Sequenzen ein, die die Aktivität des Promotors regulieren.
Beispielsweise kann die Aktivierung des Hochaffinitätsheterodimer-Komplexes
aus PPARγ/RXR
mit einem PPARγ-Liganden,
der an zumindest ein oder mehrere PPRE-Response-Elemente gebunden
ist, die Aktivität
des Promotors durch Veränderung
der RNA-Polymerase-Bindung an die Promotorregion oder alternativ
durch Steigern der Initiation der Transkription oder der Verlängerung
der mRNA steigern.
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I. Verfahren zur Hemmung
der Proliferation von PPARγ-responsiven
hyperproliferativen Zellen.
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Bei einem Aspekt kann die Erfindung
in Verfahren zur Hemmung der Proliferation und/oder der Umkehrung
des transformierten Phänotyps
von PPARγ-responsiven
hyperproliferativen Zellen verwendet werden, indem die Zellen mit
einem PPARγ-Agonisten
in Berührung
gebracht werden. Im Allgemeinen schließt das Verfahren einen Schritt
des In-Berührung-Bringens von pathologischen
hyperproliferativen Zellen mit einer Menge eines PPARγ-Agonisten ein, die
wirksam ist, die Differenzierung der hyperproliferativen Zellen
zu fördern.
Das vorliegende Verfahren kann mit Zellen in Kultur durchgeführt werden,
beispielsweise in vitro oder ex vivo, oder kann mit Zellen durchgeführt werden,
die in einem Tier-Subjekt vorliegen, beispielsweise als Teil einer
therapeutischen In-vivo-Vorschrift. Die Therapievorschrift kann
bei einem Menschen oder einem anderen Tiersubjekt durchgeführt werden.
Die Induktion der terminalen Differenzierung transformierter Zellen
in vivo in Reaktion auf PPARγ-Agonisten
repräsentiert
eine Alternative zu herkömmlicherweise
hoch toxischen Vorschriften der Chemotherapie.
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Während
die PPARγ-Agonisten
alleine verwendet werden können,
kann die gegenständliche
Differenzierungstherapie in Kombination mit anderen Therapeutika
durchgeführt
werden, beispielsweise Zellzyklusinhibitoren, Mittel, die die Apoptose
fördern,
Mittel, die die Immunreaktion stärken,
RXR-Agonisten und/oder MAP-Kinase-Inhibitoren. Einige der gleichzeitig
verabreichten Therapeutika, insbesondere solche mit zytotoxischen
Wirkungen, ohne die eine Spezifität für die behandelten Zellen fehlt,
können
in kleineren Dosen gegeben werden, was auf ein Additiv zurückzuführen ist,
und manchmal auf eine synergistische Wirkung mit dem PPARγ-Agonisten.
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In einer Ausführungsform sind die zu behandelnden
Zellen hyperproliferative Zellen einer Adipozyten-Zelllinie bzw.
-Abstammung, die beispielsweise aus Fett- oder Fettvorläuferzellen
entstehen. Beispielsweise kann das vorliegende Verfahren durchgeführt werden,
um die Proliferation eines Fettzelltumors zu verhindern. Die Fetttumorzellen
können
ein Liposarkom sein. Der Begriff „Liposarkom" ist dem Fachmann
auf dem Gebiet bekannt und betrifft einen malignen Tumor, der durch
große
anaplastische Lipoblasten charakterisiert ist, manchmal mit Foci
von normalen Fettzellen. Beispielhafte Liposarkom-Typen, die durch
die vorliegende Erfindung behandelt werden können, schließen ein,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, gut differenziert/entdifferenziert, Myxoid/Rundzellen und pleiomorph
(Überblick
in Sreekantaiah, C. et al. (1994), s. o.).
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Ein weiterer Fettzelltumor, der durch
das vorliegende Verfahren behandelt werden kann, schließt Lipome
ein, beispielsweise benigne Fetttumore, die üblicherweise aus reifen Fettzellen
zusammengesetzt sind. Desgleichen kann das Verfahren der vorliegenden
Erfindung bei der Behandlung und/oder Prophylaxe von Lipochondromen,
Lipofibromen und Lipogranulomen verwendet werden. Lipochondrome
sind Tumore, die aus reifen lipomatösen und kartilaginösen Elementen
zusammengesetzt sind; Lipofibrome sind Lipome, die Gebiete einer
Fibrose enthalten; und Lipogranulome sind durch Knoten eines lipoiden
Materials gekennzeichnet, die mit einer granulomatösen Entzündung assoziiert
sind.
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Das gegenständliche Verfahren kann ebenfalls
dazu verwendet werden, die Proliferation hyperplastischer/neoplastischer
Zellen hämatopoetischen
Ursprungs zu hemmen, die sich beispielsweise aus myeloiden, lymphoiden
oder erythroiden Zellabstammungslinien ergeben oder Vorläuferzellen
hiervon. Beispielsweise umfasst die vorliegende Erfindung die Behandlung
verschiedener Myeloid-Störungen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, akute promyeloide Leukämie
(Acute Promyeloid Leukemia = APML), akute myelogene Leukämie (Acute
Myelogeneous Leukemia = AML) und chronische myelogene Leukämie (Chronic
Myelogenous Leukemia = CML) (Überblick
in Vaickus, L. (1991), Crit. Rev. in Oncol/Hemotol. 11: 267–97). Lymphoide Malignitäten, die
durch das gegenständliche
Verfahren behandelt werden können,
schließen
ein, sind jedoch nicht beschränkt
auf, akute lymphoplastische Leukämie
(ALL), die eine B-Abstammungs-ALL und eine T-Abstammungs-ALL einschließt, chronische
Lymphozytenleukämie
(CLL), prolymphozytische Leukämie
(PLL), Haarzellleukämie
(HLL) und Waidenstrom's Makroglubulinämie (WM).
Zusätzliche
Formen maligner Lymphome, die durch das Behandlungsverfahren der
vorliegenden Erfindung miteingeschlossen sind, schließen ein, sind
jedoch nicht beschränkt
auf, Non-Hodgkin-Lymphom und Varianten hiervon, periphere T-Zell-Lymphome, adulte
T-Zell-Leukämie/Lymphom
(ATL), kutanes T-Zell-Lymphom (CTCL), großkernige lymphozytische Leukämie (LGF)
und Hodgkin-Krankheit.
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Das gegenständliche Verfahren kann bei
der Behandlung von Malignitäten
der verschiedenen Organsysteme verwendet werden, die beispielsweise
die Lunge, Brust, das Lymphsystem, den Gastrointestinaltrakt und
den Urogenitaltrakt betreffen, ebenso wie Adenokarzinome, die Malignitäten, die
beispielsweise die meisten Darmkrebstypen, Nierenzellkarzinom, Prostatakrebs
und/oder Hodentumore einschließen,
Nicht-kleinzelliges-Lungenkarzinom, Krebs des Dünndarms und Speiseröhrenkrebs
einschließen.
Gemäß des allgemeinen Paradigmas
der PPARγ-Einbeziehung
in die Differenzierung transformierter Zellen schließen beispielhafte
feste Tumore, die gemäß des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung behandelt werden können, Sarkome und Karzinome
mit PPARγ-responsiven
Phänotypen
ein, wie beispielsweise, jedoch nicht beschränkt auf: Fibrosarkom, Myxosarkom,
Liposarkom, Chondrosarkom, osteogenes Sarkom, Chordom, Angiosarkom,
Endotheliosarkom, Lymphangionsarkom, Lymphangioendotheliosarkom,
Synoviom, Mesotheliom, Ewing-Tumor,
Leiomyosarkom, Rhabdomyosarkom, Darmkrebs, Pankreaskrebs, Brustkrebs,
Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom,
Adenokarzinom, Schweißdrüsenkarzinom,
Talgdrüsenkarzinom, papilläres Karzinom,
papilläres
Adenokarzinom, Zystadenokarzinom, medulläres Karzinom, bronchogenes Karzinom,
Nierenzellkarzinom, Hepatom, Gallenwegskarzinom, Choriokarzinom,
Seminom, embryonales Karzinom, Wilms-Tumor, Zervikalkrebs, Hodenkrebs,
Lungenkarzinom, kleinzelliges Lungenkarzinom, Blasenkarzinom, Epithelkarzinom,
Gliom, Astrozytom, Medulloblastom, Kraniopharyngiom, Ependymom,
Pinealom, Hämangioblastom,
Akustikusneurinom, Oligodendrogliom, Meningiom, Melanom, Neuroblastom
und Retinoblastom.
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Spezielle Beispiele nicht natürlich vorkommender
PPARγ-Liganden
schließen
Thiazolidin (TZD)-Derivate ein, die als Thiazolidindion bekannt
sind, beispielsweise Proglitazon (ebenfalls als AD-4833 und U-72107E
bekannt), Troglitazon (ebenfalls als CS-045) (Sankyo) und C1-991
(Parke-Davis) bekannt, BRL 49653, Ciglitazon, Englitazon und chemische
Derivate hiervon. Diese Verbindungen sind herkömmlicherweise zur Behandlung
der Diabetes bekannt. Siehe beispielsweise US-Patent Nr. 4 812 570;
4 775 687; 4 725 610; 4 582 839 und 4 572 912 für beispielhafte Quellen solcher
Verbindungen. Die US-Patent 5 521 201 und die europäischen Patentanmeldungen
0008203, 0139421, 0155845, 0177353, 0193256, 0207581 und 0208420 und
Chem. Pharm. Bull. 30(10) 3580–3600
betreffen Thiazolidindion-Derivate
und beschreiben kommerzielle Quellen/Syntheseschemen für eine Vielzahl
von TZD und TZD-artigen Analoga, die bei der Durchführung des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung von Nutzen sein können.
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Spezielle Beispiele natürlich vorkommender
PPARγ-Liganden
schließen
Arachidonsäuremetaboliten, beispielsweise
Prostaglandin J2 (PGJ2)
Metaboliten, beispielsweise 15-Desoxy-Δ12,14-Prostaglandin
J2 ein. Die Prostaglandin J2 Dehydratisierungs- und Isomerisierungsprodukte,
einschließlich Δ12-PGJ2 und 15-Desoxy-Δ12,14-PGJ2 traten erwiesenermaßen durch Inkubation von Prostaglandin
D2 (PGD2) in Gegenwart
humanem Plasmas oder humanem Serumalbumins auf (Fitzpatrick und
Wyvalda (1983), J. Biol. Chem. 258: 11713–18). Δ12-PGJ2- zeigte sich als ein signifikanter PGD2 Metabolit, der in humanem und Affen-Urin
vorliegt, was darauf hinweist, dass PGJ2 Metaboliten
ebenfalls in vivo zu finden sind (Hirata et al. (1994), PNAS USA
91: 11192–96).
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Weitere Mittel zur Verwendung in
der Erfindung schließen
Chemikalien ein, die die endogene Produktion von Arachidonsäure-Metaboliten
stimulieren, wenn sie systemisch oder in vitro verabreicht werden.
Die gesteigerte Produktion endogener Arachidonsäure-Metaboliten kann durch Stimulieren zumindest
eines des folgenden, d. h. der Freisetzung von Arachidonsäure aus
Vorläufer-Glycerophospholipiden,
der Oxygenierung freier Arachidonsäure durch ein Cyclooxigenase-Enzym
und den Metabolismus von Prostaglandin H2 zu
einem spezifisch biologisch aktiven Prostaglandin-Metaboliten eintreten
(Überblick
in Smith, W. (1989), Biochem. J. 259: 315–324).
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Es wird im Allgemeinen bevorzugt,
einen PPARγ-Agonisten
zu wählen,
der die PPAR-Isoform
bezüglich
beispielsweise PPARα und/oder
PPARδ spezifisch
aktiviert. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die Spezifität
für die
PPARγ-Isoform
unerwünschte
Nebenwirkungen reduzieren, wie beispielsweise eine PPARα-vermittelte
Hepatokarzinogenese. Insbesondere aktiviert der PPARγ-Agonist
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise eine PPARγ-abhängige Transkription
in einer Konzentration in zumindest einer Größenordnung weniger als diejenige,
die eine PPARα-abhängige Transkription
aktiviert, und sogar noch mehr bevorzugt bei einer Konzentration
von zumindest 2, 3, 4 oder 5 Größenordnungen
weniger.
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In einer Ausführungsform wird der PPARγ-Agonist
durch die allgemeine Formel:
präsentiert oder eine tautomere
Form hiervon und/oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz hiervon und/oder
ein pharmazeutisch akzeptables Solvat hiervon, bei dem A
1 eine substituierte oder unsubstituierte aromatische
Heterocyclyl-Gruppe repräsentiert;
R
1 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-Gruppe,
eine Acyl-Gruppe, eine Aralkyl-Gruppe repräsentiert, wobei die Aryl-Komponente
substituiert oder unsubstituiert sein kann, oder eine substituierte
oder unsubstituierte Aryl-Gruppe; R
2 und
R
3 jeweils Wasserstoff repräsentieren,
oder R
2 und R
3 zusammen
eine Bindung bilden; A
2 eine Benzyl- oder
Chromanyl-Komponente repräsentiert,
die, wenn es die Valenz erlaubt, bis zu 5 Substituenten aufweist;
und N eine ganze Zahl im Bereich von 1–6 repräsentiert.
-
Geeignete aromatische Heterocyclyl-Gruppen
schließen
substituierte oder unsubstituierte einzelne oder aromatische Heterocyclyl-fusionierte
Ringgruppen ein, die bis zu 4 Heteroatome in jedem Ring umfassen, ausgewählt aus
Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff. Bevorzugte aromatische Heterocyclyl-Gruppen
schließen substituierte
oder unsubstituierte Einzelring-aromatische Heterocyclyl-Gruppen
mit 4–7
Ringatomen ein, vorzugsweise 5 oder 6 Ringatomen. Insbesondere umfasst
die aromatische Heterocyclyl-Gruppe 1, 2 oder 3 Heteroatome, insbesondere
1 oder 2, ausgewählt
aus Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff.
-
Geeignete Substituenten für A1, wenn es eine 5-gliedrige aromatische Heterocyclyl-Gruppe
repräsentiert,
schließen
Thiazolyl und Oxazolyl, insbesondere Oxazolyl ein. Geeignete Substituenten
für A1, wenn es eine 6-gliedrige aromatische Heterocyclyl-Gruppe
repräsentiert,
schließen
Pyridyl oder Pyrimidinyl ein.
-
In bevorzugten Ausführungsformen
repräsentieren
R2 und R3 jeweils
Wasserstoff.
-
Vorzugsweise repräsentiert A
1 eine
Komponente der Formel (a), (b) oder (c):
wobei:
R
4 und
R
5 jeweils unabhängig ein Wasserstoffatom, eine
Alkyl-Gruppe oder eine substituierte oder unsubstituierte Aryl-Gruppe
repräsentieren,
oder, wenn R
4 und R
5 jeweils
an benachbarten Kohlenstoffatomen gebunden sind, dann R
4 und
R
5 zusammen mit den Kohlenstoffatomen, an
denen sie gebunden sind, einen Benzol-Ring bilden, wobei jedes durch
R
4 und R
5 repräsentierte
Kohlenstoffatom, zusammen substituiert oder unsubstituiert sein
kann; und in der Komponente der Formel (a); und X Sauerstoff oder
Schwefel repräsentiert.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform
repräsentieren
R
4 und R
5 jeweils
unabhängig
Wasserstoff, Alkyl oder eine substituierte oder unsubstituierte
Phenyl-Gruppe und besonders vorteilhaft repräsentieren R
4 und
R
5 jeweils unabhängig Wasserstoff, Alkyl oder
Phenyl. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform repräsentieren
R
4 und R
5 zusammengenommen
eine Komponente der Formel (d):
wobei R
6 und
R
7 jeweils unabhängig Wasserstoff, Halogen,
substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl oder Alkoxy repräsentieren.
In bevorzugten Ausführungsformen
repräsentieren
R
6 und R
7 Wasserstoff.
-
Vorzugsweise repräsentieren für die Komponente von Formel
(a) R4 und R5 zusammen
die Komponente der Formel (d).
-
Vorzugsweise repräsentieren für die Komponenten der Formeln
(b) oder (c) R4 und R5 beide
Wasserstoff.
-
Es wird klar sein, dass die fünf Substituenten
von A2 drei wahlweise bzw. optionale Substituenten
einschließen.
Geeignete optionale Substituenten für die Komponente A2 schließen Halogen,
substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl oder Alkoxy ein.
-
Vorzugsweise repräsentiert A
2 eine
Komponente der Formel (e):
wobei R
8 und
R
9 jeweils unabhängig Wasserstoff, Halogen,
substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl oder Alkoxy repräsentieren.
-
In einem bevorzugten Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung eine Klasse von Verbindungen bereit, die durch
die allgemeine Formel:
oder tautomere Formen hiervon
und/oder pharmazeutisch verträgliche
Salze hiervon und/oder pharmazeutisch verträgliche Solvate hiervon repräsentiert
werden, wobei A
1, R
1,
R
2, R
3 und n wie
oben definiert sind und wobei R
8 und R
9 wie in Bezug auf Formel (e) definiert sind.
-
Vorzugsweise repräsentiert n eine ganze Zahl
2, 3 oder 4, insbesondere 2 oder 3 und ganz besonders 2.
-
Geeignete Substituenten für jede Heterocyclyl-Gruppe
schließen
bis zu 4 Substituenten ein, ausgewählt aus der Gruppe, die aus:
Alkyl, Alkoxy, Aryl und Halogen oder irgendwelchen zwei Substituenten
an benachbarten Kohlenstoffatomen besteht, zusammen mit den Kohlenstoffatomen,
an denen sie gebunden sind, eine Aryl-Gruppe bilden können, vorzugsweise
einen Benzol-Ring, und wobei die Kohlenstoffe der Aryl-Gruppe, die
durch die beiden Substituenten repräsentiert sind, selbst substituiert
oder unsubstituiert sein können.
-
Wenn der Begriff „Aryl" hierin verwendet wird, schließt er Phenyl
und Naphthyl ein, optional substituiert mit bis zu 5, vorzugsweise
bis zu 3 Gruppen, ausgewählt
aus Halogen, Alkyl, Phenyl, Alkoxy, Haloalkyl, Hydroxy, Amino, Nitro,
Carboxy, Alkoxycarbonyl, Alkoxycarbonylalkyl, Alkylcarbonyloxy oder
Alkylcarbonyl-Gruppen.
-
Wenn der Begriff „Halogen" hierin verwendet wird, betrifft er
Fluor, Chlor, Brom und Jod; vorzugsweise Chlor.
-
Wenn die Begriffe „Alkyl" und „Alkoxy" hierin verwendet
werden, betreffen sie Gruppen mit geradkettigen oder verzweigtkettigen
Kohlenstoffketten, die bis zu 12 Kohlenstoffatome enthalten.
-
Wenn der Begriff „Acyl" hierin verwendet wird, schließt er Alkylcarbonyl-Gruppen
ein.
-
Geeignete Alkyl-Gruppen sind C1-12-Alkyl-Gruppen,
insbesondere C1-6-Alkyl-Gruppen, beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl,
Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl oder Tert-Butyl-Gruppen.
-
Geeignete Substituenten für jede Alkyl-Gruppe
schließen
solche ein, die oben in Bezug auf den Begriff „Aryl" angegeben sind.
-
Verbindungen, die zur Ausübung der
vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, und Verfahren, diese Verbindungen
herzustellen, sind bekannt. Beispiele für PPARγ-Agonisten sind in den PCT-Veröffentlichungen WO91/07107,
WO92/02520; WO94/01433; WO89/08651; WO95/18533; WO95/35108; in der
japanischen Patentveröffentlichung
69383/92; und US-Patenten 5 523 314; 5 521 202; 5 510 360; 5 498
621; 5 496 621; 5 494 927; 5 480 896; 5 478 852; 5 468 762; 5 464
856; 5 457 109; 4 287 200; 4 340 605; 4 438 141; 4 444 779; 4 461
902; 4 572 912; 4 687 777; 4 703 052; 4 725 610; 4 873 255; 4 897
393; 4 897 405; 4 918 091: 4 948 900; 5 002 953; 5 061 717; 5 120
754; 5 132 317; 5 194 443; 5 223 522; 5 232 925; and 5 260 445 offenbart.
-
Beispielhafte PPARγ-Agonisten
können
unter solchen Verbindungen wie 5-[4-[2-(5-ethylpyridin-2-yl)ethoxyl]benzyl]thiadiazolidin-2,4-dion:
(Pioglitazon); 5-[4-[(1-methylcyclohexyl)-methoxy]benzyl]thiadiazolidin-2,4-dion:
(Ciglitazon); 5-[(2-benzyl-2,3-dihydrobenzopyran)-5-yl-methyl]thiadiazolin-2,4-dion:
(Englitazon); 5-[(2-alkoxy-5-pyridyl)methyl]-2,4-thiazolidindion;
5-[(substituiertes-3-pyridyl)methyl]-2,4-thiazolidindion; 5-[4-(2-methyl-2-phenylpropoxy)benzyl]-thiazolidin-2,4-dion;
5-[4-[3-(4-methoxyphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]-methoxy]benzyl-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[3-(3,4-difluorphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]-methoxy]benzyl-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[3-(4-chlor-2-fluorphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]methoxy]benzyl-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[3-(4-tri-fluormethoxyphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]methoxy]benzyl-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[3-(4-trifluormethylphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]methoxy]benzyl-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[2-[3-(4-trifluormethylphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]ethoxy]benzyl]-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[2-[3-(4-chlor-2-fluorphenyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]ethoxy]benzyl]-2,4-thiazolidindion;
5-[4-[3-(4-pyridyl)-2-oxooxazolidin-5-yl]methoxy]-benzyl-2,4-thiazolidindion;
5-[[4-[(3,4-dihydro-6-hydroxy-2,5,7,8-tetramethyl-2H-1-benzopyran-2-yl)methoxy]phenyl]methyl]-2,4-thiazolidindion:
(Troglitazon); 4-(2-naphthylmethyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid;
5-[4-[2-[N-(benzoxazol-2-yl)-N- methylamino]ethoxy]benzyl]-5-methylthiazolidin-2,4-dion;
5-[4-[2-[2,4-dioxo-5-phenylthiazolidin-3-yl)ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion;
5-[4-[2-[N-methyl-N-(phenoxy-carbonyl)-amino]ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion;
5-[4-(2-phenoxyethoxy)benzyl]thiazolidin-2,4-dion; 5-[4-[2-(4-chlorphenyl)ethylsulfonyl]benzyl]thiazolidin-2,4-dion;
5-[4-[3-(5-methyl-2-phenyloxazol-4-yl)propionyl]benzyl]thiazolidin-2,4-dion; 5-[[4-(3-hydroxy-1-methylcyclohexyl)methoxy]benzyl]thiadiazolidin-2,4-dion;
5-[4-[2-(5-methyl-2-phenyl-oxazol-4-yl)-ethoxyl]benzyl]thiadizolidion-2,4-dion;
5-[[2-(2-naphthylmethyl)benzoxazol]-5-yl-methyl]-thiadiazolin-2,4-dion; 5-[4-[2-(3-phenylureido)ethoxyl]benzyl]thiadiazolin-2,4-dion;
5-[4-[2-[N-(benzoxazol-2-yl)-N-methylamino]ethoxy]benzyl]thiadiazolin-2,4-dion;
5-[4-[3-(5-methyl-2-phenyloxazol-4-yl)propionyl]benzyl]thiadiazolin-2,4-dion;
5-[2-(5-methyl-2-phenyloxazol-4-yl-methyl)benzofuran-5-yl-methyl]-oxazolidin-2,4-dion; 5-[4-[2-[N-methyl-N-(2-pyridyl)amino]-ethoxy]benzyl]thiazolidin-2,4-dion;
und 5-[4-[2-[N-(benzoxazol-2-yl)-N-methylamino]ethoxy]-benzyl]-oxazolidin-2,4-dion
ausgewählt
sein.
-
Die gegenständlichen Verfahren kombinieren
die Verwendung von PPARγ-Agonisten
mit ein oder mehreren MAP-Kinase-Inhibitoren. Beispielsweise kann
das gegenständliche
Verfahren durch Behandlung unter Verwendung eines PPARγ-Agonisten
wie oben beschrieben und eines MAP-Kinase-Inhibitors ausgeübt werden.
Ein Beispiel für
einen solchen Inhibitor ist PD098059.
-
Das gegenständliche Verfahren kann zusätzlich zur
Verwendung eines PPARγ-Agonisten
(und wahlweise RXR-Agonisten und/oder MAP-Kinase-Inhibitoren) ein
oder mehrere andere Anti-Tumor-Substanzen miteinschließen. Beispielhafte
kombinatorische Therapien, die mit PPARγ-Agonisten kombinierbar sind, schließen die
Verwendung solcher Mittel wie: Mitose-Inhibitoren, wie beispielsweise Vinblastin;
Alkylierungsmitteln, wie beispielsweise Cisplatin, Carboplatin und
Cyclophosphamid, Antimetaboliten, wie beispielsweise 5-Fluoruracil,
Cytosinarabinosid, Hydroxyurea oder N-[5-[N-(3,4-Dihydro-2-methyl-4-oxochinazolin-6-ylmethyl)-N-methylamino]-2-thenoyl]-L-Glutaminsäure; interkalierende
Antibiotika, wie beispielsweise Adriamycin und Bleomycin; Enzyme,
wie beispielsweise Asparaginase; Topoisomerase-Inhibitoren, wie
beispielsweise Etoposid; biologische Reaktionsmodifikatoren beispielsweise
zur Erhöhung
der Antitumor-Reaktionen, wie beispielsweise Interferon; Apoptose-Mittel,
wie beispielsweise Aktinomycin D; und Anti-Hormone, beispielsweise
Antiöstrogene,
wie beispielsweise Tamoxifen oder, beispielsweise Antiandrogene,
wie beispielsweise 4'-Cyano-3-(4-fluorphenylsulphonyl)-2-hydroxy-2-methyl-3'(trifluormethyl)- propionanilid ein.
Eine solche verbundene Behandlung kann mittels simultaner, aufeinanderfolgender
oder getrennter Dosierung der individuellen Komponenten der Behandlung
erreicht werden.
-
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft demgemäß Kits bzw.
Bausätze
zur Durchführung
der Verabreichung des PPARγ-Agonisten
mit anderen therapeutischen Verbindungen. In einer Ausführungsform
umfasst der Kit einen PPARγ-Agonisten,
der in einem pharmazeutischen Träger
formuliert ist bzw. zubereitet ist und zumindest eines von einem
MAP-Kinase-Inhibitor, einem Mitose-Hemmer, einem Alkylierungsmittel,
einem Antimetaboliten, einem Nukleinsäure-interkalierenden Mittel,
einem Topoisomerase-Hemmer,
Interferon, formuliert mit dem PPARγ-Agonisten oder wie geeignet
in einen oder mehreren getrennten pharmazeutischen Zubereitungen
einschliesst.
-
Die Bestimmung einer therapeutisch
wirksamen antineoplastischen Menge und einer prophylaktisch wirksamen
antineoplastischen Menge eines PPARγ-Agonisten, beispielsweise das
Design bzw. die Entwicklung der Differentiationstherapie, kann durch
den Arzt oder Tierarzt (den „behandelnden
Arzt") wie durch
den Fachmann auf dem Gebiet leicht durchgeführt werden, durch Verwendung
bekannter Techniken und durch Beobachten der Ergebnisse, die unter
analogen Bedingungen erzielt wurden. Die Dosierungen können abhängig von
den Erfordernissen des Patienten bei der Beurteilung des behandelnden
Arztes; dem Schweregrad des Zustandes, der behandelt wird, und der
speziellen verwendeten Verbindung variiert werden. Bei der Bestimmung
einer therapeutisch wirksamen antineoplastischen Menge oder Dosis
und der prophylaktisch wirksamen antineoplastischen Menge oder Dosis
werden mehrere Faktoren durch den behandelnden Arzt in Erwägung gezogen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf: die spezifische hyperplastische/neoplastische Zelle, die involviert
ist; pharmakodynamische Eigenschaften des speziellen Mittels und
dessen Verabreichungsart und -weg; des erwünschten Zeitverlaufes der Behandlung;
der Säugetierspezies;
seines Alters, seiner Größe und des
allgemeinen Gesundheitszustandes; die spezifische involvierte Krankheit;
das Ausmaß oder
die Einbeziehung des Schweregrades der Erkrankung; die Reaktion
des individuellen Patienten; die spezielle verabreichte Verbindung;
der Verabreichungsart; der Bioverfügbarkeitseigenschaften der
verabreichten Zubereitung; der ausgewählten Dosisvorschrift; der
Art der gleichzeitig auftretenden Behandlung (d. h. die Interaktion
der PPARγ-Agonisten
mit anderen gleichzeitig verabreichten Therapeutika); und anderen relevanten
Umständen. US-Patent
Nr. 5 427 916 beschreibt beispielsweise ein Verfahren zur Vorhersage
der Wirksamkeit einer antineoplastischen Therapie bei individuellen
Patienten und veranschaulicht bestimmte Verfahren, die in Verbindung
mit den Behandlungsvorschriften der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können.
-
Die Behandlung kann mit kleineren
Dosen begonnen werden, die weniger als die optimale Dosis der Verbindung
betragen. Danach sollte die Dosierung durch kleine Zunahmen erhöht werden,
bis die optimale Wirkung unter den Umständen erreicht ist. Zur Vereinfachung
der Verabreichung kann die gesamte tägliche Dosis aufgeteilt und
während
des Tages in Portionen verabreicht werden, falls dies erwünscht ist.
Eine therapeutisch wirksame antineoplastische Menge und eine prophylaktisch
wirksame antineoplastische Menge eines PPARγ-Agonisten variiert erwarteterweise
von ungefähr
0,1 mg/kg Körpergewicht
pro Tag (mg/kg/Tag) bis ungefähr
100 mg/kg/Tag.
-
Die Verbindungen, die als zur Vorbeugung
oder Behandlung von Tumoren in Tieren wirksam bestimmt werden, beispielsweise
Hunde, Nagetiere, können
ebenfalls bei der Behandlung von Tumoren in Menschen von Nutzen
sein. Der Fachmann auf dem Gebiet der Behandlung von Tumoren im
Menschen wird auf Grundlage der in Tierstudien erzielten Daten die
Dosierung und den Verabreichungsweg der Verbindung an Menschen wissen.
Im Allgemeinen wird erwartet, dass die Bestimmung der Dosis und
des Verabreichungsweges beim Menschen derjenigen zur Bestimmung
der Verabreichung bei Tieren ähnlich
ist.
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Die Identifizierung solcher Patienten,
die einer prophylaktischen Behandlung für hyperplastische/neoplastische
Krankheitszustände
erfordern, liegt wohl innerhalb des Vermögens und der Kenntnisse eines
Durchschnittfachmanns auf dem Gebiet. Bestimmte der Verfahren zur
Identifizierung von Patienten, die dem Risiko der Entwicklung von
neoplastischen Krankheitszuständen
unterliegen, und die durch das gegenständliche Verfahren behandelt
werden können,
werden auf dem medizinischen Fachgebiet gewürdigt werden, wie beispielsweise
die Familiengeschichte der Entwicklung eines speziellen Krankheitszustandes
und das Vorliegen von Risikofaktoren, die mit der Entwicklung dieses
Krankheitszustandes im Subjekt/Patienten assoziiert sind. Die vorliegende
Anmeldung beschreibt ebenfalls weitere prognostische Tests, die
zur Herstellung oder zur Förderung
einer klinischen Vorhersage über
die Anwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können.
Ein Kliniker mit Fachwissen auf dem Gebiet kann solche Kandidatenpatienten
in einfacher Weise durch Verwendung beispielsweise von klinischen
Tests, einer körperlichen
bzw. physischen Überprüfung und
der medizinischen/Familiengeschichte identifizieren.
-
II. Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Bei einem weiteren Aspekt stellt
die vorliegende Erfindung pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen gemäß den Ansprüchen 25–33 bereit,
die zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern
(Additiven) und/oder Verdünnungsmitteln,
formuliert sind. Wie unten ausführlich
beschrieben wird, können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
speziell zur Verabreichung in fester oder flüssiger Form formuliert werden,
einschließlich
solcher, die für
das Folgende angepasst sind: (1) orale Verabreichung, beispielsweise
Arzneitränke
(wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen oder
Suspensionen), Tabletten, Boli, Pulver, Granulate, Pasten; (2) parenterale
Verabreichung, beispielsweise durch subkutane, intramuskuläre oder
intravenöse
Injektion, wie beispielsweise eine sterile Lösung oder Suspension; (3) topische
Verabreichung, beispielsweise als Creme, Salbe oder Spray, aufgebracht
auf die Haut; (4) intravaginal oder intrarektal, beispielsweise
als Pessar, Creme oder Schaum; oder (5) Aerosol, beispielsweise
als wässriges
Aerosol, liposomale Zubereitung oder feste Teilchen, die die Verbindung
enthalten.
-
Der Satz „therapeutisch wirksame Menge", wie hierin verwendet,
bedeutet, dass eine Menge eines PPARγ-Agonisten, Material oder Zusammensetzung,
die eine Verbindung umfasst, zur Erzeugung eines erwünschten
therapeutischen Effektes durch Hemmung der Proliferation und/oder
Induzieren der Differentiation zumindest einer Subpopulation von
Zellen in einem Tier bei einem vernünftigen Nutzen/Risiko-Verhältnis, das auf
jede medizinische Behandlung anwendbar ist, effektiv ist.
-
Der Satz „pharmazeutisch verträglich" wird hierin verwendet,
um auf solche PPARγ-Agonisten, Materialien,
Zusammensetzungen und/oder Dosierungsformen Bezug zu nehmen, die
innerhalb des Umfangs einer vernünftigen
medizinischen Beurteilung liegen, geeignet zur Verwendung in Berührung mit
den Geweben von Menschen und Tieren ohne übermäßige Toxizität, Reizung,
allergische Reaktion oder ein anderes Problem oder Komplikation,
und die mit einem vernünftigen
Nutzen/Risiko-Verhältnis übereinstimmen.
-
Der Satz „pharmazeutisch verträglicher
Träger", wie hierin verwendet,
bedeutet ein pharmazeutisch verträgliches Material, Zusammensetzung
oder Träger,
wie beispielsweise ein flüssiges
oder festes Füllmaterial,
Verdünnungsmittel,
Trägermittel,
Lösungsmittel
oder Verkapselungsmaterial, das in das Tragen oder Transportieren
der gegenständlichen
Chemikalie von einem Organ oder Teil eines Organs zu einem anderen Organ
oder Teil des Körpers
involviert ist. Jeder Träger
muss in dem Sinne „verträglich" sein, dass er mit
den anderen Inhaltsstoffen der Formulierung kompatibel ist und für den Patienten
nicht gefährlich
ist. Andere Beispiele für
Materialien, die als pharmazeutisch verträgliche Träger dienen können, schließen Folgendes
ein: (1) Zucker, beispielsweise Lactose, Glucose und Saccharose;
(2) Stärken,
beispielsweise Maisstärke
und Kartoffelstärke;
(3) Zellulose und ihre Derivate, wie beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose,
Ethylcellulose und Celluloseacetat; (4) pulverförmiges Tragant; (5) Malz; (6)
Gelatine; (7) Talkum; (8) Trägerstoffe,
wie beispielsweise Kakaobutter und Suppositorien-Wachse; (9) Öle, wie
beispielsweise Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Färberdistelöl, Sesamöl, Olivenöl, Maisöl und Sojaöl; (10)
Glycole, beispielsweise Propylenglycol; (11) Polyole, beispielsweise
Glycerin, Sorbitol, Mannitol und Polyethylenglycol; (12) Ester,
beispielsweise Ethyloleat und Ethyllaurat; (13) Agar; (14) Puffermittel,
beispielsweise Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid; (15) Alginsäure; (16)
Pyrogen-freies Wasser; (17) isotonische Salzlösung; (18) Ringersche Lösung; (19)
Ethanol; (20) Phosphat-gepufferte Lösungen; und (21) weitere nicht-toxische
kompatible Substanzen ein, die in den pharmazeutischen Zubereitungen
verwendet werden.
-
Der Begriff „pharmazeutisch verträgliche Salze" betrifft die relativ
untoxischen, anorganischen und organischen Säure-Additionssalze von PPARγ-Agonisten.
Diese Salze können
in situ während
der endgültigen Isolierung
und Aufreinigung der PPARγ-
und/oder RXR-Agonisten oder durch getrenntes Umsetzen eines gereinigten
PPARγ- und/oder
RXR-Agonisten in
seiner freien Base-Form mit einer geeigneten organischen oder anorganischen
Säure und
Isolierung des so geformten Salzes hergestellt werden. Repräsentative
Salze schließen
das Hydrobromid, Hydrochlorid, Sulfat, Bisulfat, Phosphat, Nitrat,
Acetat, Valerat, Oleat, Palmitat, Stearat, Laurat, Benzoat, Lactat,
Phosphat, Tosylat, Citrat, Melat, Fumarat, Succinat, Tartrat, Naphthylat,
Mesylat, Glucoheptonat, Lactobionat und Laurylsulphonat-Salz und
dergleichen ein (siehe beispielsweise Berge et al. (1977), „Pharmazeutische
Salze", J. Pharm.,
Sci. 66: 1–19).
-
In anderen Fällen können die in den Verfahren der
vorliegenden Erfindung nützlichen
PPARγ-Agonisten
ein oder mehrere saure funktionelle Gruppen enthalten und somit
dazu in der Lage sein, pharmazeutisch verträgliche Salze mit pharmazeutisch
verträglichen
Basen zu bilden. Der Begriff „pharmazeutisch
verträgliche Salze" betrifft in diesen
Beispielen bzw. Fällen
die relativ untoxischen, anorganischen oder organischen Basen-Additionssalze
von PPARγ-Agonisten.
Diese Salze können
desgleichen in situ während
der endgültigen Isolierung
und Aufreinigung der PPARγ-Agonisten
oder durch getrenntes Umsetzen des gereinigten PPARγ-Agonisten
in seiner freien Säureform
mit einer geeigneten Base, wie beispielsweise dem Hydroxid, Carbonat
oder Hydrogencarbonat eines pharmazeutisch verträglichen Metallkations, mit
Ammoniak oder mit einem pharmazeutisch verträglichen organischen primären, sekundären oder
tertiären
Amin hergestellt werden. Repräsentative
Alkali- oder Erdalkali-Salze schließen die Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Kalzium-, Magnesium- und Aluminiumsalze und dergleichen
ein. Repräsentative
organische Amine, die zur Bildung von Basenzusatzsalzen von Nutzen
sind, schließen
Ethylamin, Diethylamin, Ethylendiamin, Ethanolamin, Diethanolamin, Piperazin
und dergleichen ein (siehe beispielsweise Berge et al., s. o.).
-
Benetzungs- bzw. Befeuchtungsmittel,
Emulgatoren und Gleitmittel, beispielsweise Natriumlaurylsulfat
und Magnesiumstearat, ebenso wie Farbstoffe, Freisetzungsmittel,
Beschichtungsmittel, Süßstoffe,
Aromastoffe und parfümierende
Mittel, Konservierungsmittel und Antioxidantien können ebenfalls
in den Zusammensetzungen vorliegen.
-
Beispiele pharmazeutisch verträglicher
Antioxidantien schließen
Folgendes ein: (1) wasserlösliche
Antioxidantien, beispielswiese Ascorbinsäure, Cysteinhydrochlorid, Natriumbisulfat,
Natriummetabisulfat, Natriumsulfit und dergleichen; (2) Öl-lösliche Antioxidantien,
beispielsweise Ascorbylpalmitat, butyliertes Hydroxyanisol (BHA),
butyliertes Hydroxytoluol (BHT), Lecitin, Propylgallat, Alpha-Tocopherol
und dergleichen; und (3) Metallkomplexbildner, beispielsweise Citronensäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Sorbitol, Weinsäure,
Phosphorsäure
und dergleichen.
-
Formulierungen, die in den Verfahren
der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, schließen solche ein,
die zur oralen, nasalen, topischen (einschließlich bukkalen und sublingualen),
rektalen, vaginalen, Aerosol- und/oder parenteralen Verabreichung
geeignet sind. Die Zubereitungen können in geeigneter Weise in
einer Einzeldosisform vorliegen und können durch irgendwelche Verfahren
hergestellt werden, die in der pharmazeutischen Wissenschaft bekannt
sind. Die Menge des aktiven Inhaltsstoffes, die mit einem Trägermaterial zur
Erzeugung eines Einzeldosisform kombiniert werden kann, variiert
abhängig
von dem zu behandelnden Wirt, und der speziellen Art der Verabreichung.
Die Menge des aktiven Inhaltsstoffes, die mit einem Trägermaterial
zur Erzeugung einer Einzeldosisform kombiniert werden kann, ist
im Allgemeinen die Menge der Verbindung, die eine therapeutische
Wirkung erzeugt. Im Allgemeinen bezogen auf 100% wird diese Menge
von ungefähr
1% bis ungefähr
99% aktiver Inhaltsstoff variieren, vorzugsweise von ungefähr 5% bis
ungefähr
70%, am meisten bevorzugt ungefähr
10% bis ungefähr
30%.
-
Verfahren zur Herstellung dieser
Formulierungen oder Zusammensetzungen schließen den Schritt ein, einen
PPARγ-Agonist
(Agonisten) mit dem Träger
und wahlweise mit ein oder mehreren zusätzlichen Inhaltsstoffen in
Verbindung zu bringen. Im Allgemeinen werden die Zusammensetzungen
durch gleichförmiges
und inniges In-Berührung-Bringen
eines PPARγ-Agonisten mit flüssigen Trägern oder
fein verteilten festen Trägern oder
beiden und dann, falls notwendig, Ausformen zum Produkt, hergestellt.
-
Zubereitungen, die zur oralen Verabreichung
geeignet sind, können
in Form von Kapseln, Oblatenkapseln, Pillen, Tabletten, Longsetten
(unter Verwendung einer schmackhaften Grundlage, üblicherweise
Saccharose und Akazie oder Tragant), Pulver, Granulate oder als
eine Lösung
oder Suspension in einer wässrigen oder
nicht-wässrigen
Flüssigkeit,
oder als Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Flüssigkeits-Emulsion
oder als Elixier oder Sirup oder als Pastillen (unter Verwendung
einer inerten Basis, beispielsweise Gelatine und Glycerin, oder
Saccharose und Akazie) und/oder als Mundwaschungen und dergleichen
vorliegen, wobei jede eine vorherbestimmte Menge eines PPARγ-Agonist(en)
als aktiven Inhaltsstoff enthält.
Eine Verbindung kann ebenfalls als Bolus, Elektuarium oder Paste
verabreicht werden.
-
In festen Dosierungsformen zur oralen
Verabreichung (Kapseln, Tabletten, Pillen, Dragees, Pulver, Granulate
und dergleichen) wird der aktive Inhaltsstoff mit einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen Trägern vermischt,
beispielsweise Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat und/oder mit
irgendeinem des Folgenden: (1) Füllmittel
oder Verlängerungsmittel,
beispielsweise Stärken,
Laktose, Saccharose, Glukose, Mannitol und/oder Kieselsäure; (2)
Bindemittel, beispielsweise Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatine,
Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und/oder Akazie; (3) Befeuchtungsmittel
wie beispielsweise Glycerol; (4) Sprengmittel, beispielsweise Agar-Agar,
Calicumcarbonat, Kartoffel- oder Tapioka-Stärke, Alginsäure, bestimmte Silikate und
Natriumcarbonat; (5) Lösungs-verzögernde Mittel,
beispielsweise Paraffin; (6) Absorptionsbeschleuniger, beispielsweise
quartäre
Ammoniumverbindungen; (7) Benetzungsmittel, beispielsweise Acetyalkohol und
Glycerolmonostearat; (8) Absorbenzien, beispielsweise Kaolin und
Bentonit-Tonerde; (9) Gleitmittel, beispielsweise Talkum, Kalziumstearat,
Magnesiumstearat, feste Polyethylenglycole, Natriumlaurylsulfat
und Gemische hiervon; und (10) Farbstoffe. Im Falle von Kapseln,
Tabletten und Pillen können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen Puffermittel enthalten. Feste
Zusammensetzungen eines ähnlichen
Types können
ebenfalls als Füllmittel
in Weich- oder Hartgelatinekapseln unter Verwendung solcher Trägerstoffe
wie Laktose oder Milchzucker ebenso wie Hochmolekulargewichts-Polyethylenglycolen
und dergleichen verwendet werden.
-
Eine Tablette kann durch Pressen
oder Gießen
hergestellt werden, wahlweise mit einem oder mehreren begleitenden
Inhaltsstoffen. Komprimierte Tabletten können unter Verwendung von Bindemittel
(beispielsweise Gelatine oder Hydroxypropylmethylcellulose), Gleitmittel,
inertem Verdünnungsmittel,
Konservierungsmittel, Sprengmittel (beispielsweise Natriumstärke-Glycolat
oder vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose), oberflächenaktivem
oder Dispersionsmittel, hergestellt werden. Gegossene Tabletten
können
durch Gießen
eines Gemisches des pulverförmigen
Peptids oder Peptidomimetikums, das mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel
befeuchtet ist, gegossen werden.
-
Tabletten und andere feste Dosierungsformen,
wie beispielsweise Dragees, Kapseln, Pillen und Granulate können wahlweise
mit Beschichtungen und Hüllen,
beispielsweise magensaftresistenten Beschichtungen und anderen Beschichtungen,
die in der pharmazeutischen Wissenschaft bekannt sind, gekerbt oder
hergestellt werden. Sie können
ebenfalls so formuliert werden, dass eine langsame oder gesteuerte
Freisetzung des aktiven Inhaltsstoffes darin bereitgestellt wird,
beispielsweise unter Verwendung von Hydroxypropylmethylcellulose
in verschiedenen Anteilen, um das erwünschte Freisetzungsprofil bereitzustellen,
unter Verwendung anderer Polymermatrices, Liposomen und/oder Mikrosphären. Sie
können
beispielsweise durch Filtration durch einen Bakterien zurückhaltenden
Filter oder durch Einbauen von sterilisierenden Mitteln in Form
von sterilen festen Zusammensetzungen sterilisiert werden, die in
sterilem Wasser oder in einem anderen sterilen injizierbaren Medium
unmittelbar vor Verwendung gelöst
werden können.
Diese Zusammensetzungen können wahlweise
opakisierende Mittel enthalten und können eine Zusammensetzung aufweisen,
so dass sie den aktiven Inhaltsstoff vorzugsweise oder alleine in
einem bestimmten Anteil im Gastrointestinaltrakt vorzugsweise in
einer verzögerten
Art und Weise freisetzen. Beispiele für eingebettete Zusammensetzungen,
die verwendet werden können,
schließen
Polymersubstanzen und Wachse ein. Der aktive Inhaltsstoff kann ebenfalls
in mikro-verkapselter Form, falls geeignet, vorliegen, mit einem
oder mehreren der oben beschriebenen Trägerstoffe.
-
Flüssige Dosierungsformen zur
oralen Verabreichung schließen
pharmazeutisch verträgliche
Emulsionen, Mikroemulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere ein. Zusätzlich zu aktiven Inhaltsstoff können die
flüssigen
Dosierungsformen inerte Verdünnungsmittel
enthalten, die üblicherweise
auf dem Gebiet verwendet werden, wie beispielsweise Wasser oder
andere Lösungsmittel,
solubilisierende Mittel und Emulgatoren, wie beispielsweise Ethylalkohol,
Isopropylalkohol, Ethylcarbonat, Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat,
Propylenglycol, 1,3-Butylenglycol, Öle (insbesondere Baumwollsamen-,
Erdnuss-, Mais-, Keimöl,
Olivenöl,
Rizinusöl
und Sesamöl),
Glycerol, Tetrahydrofurylalkohol, Polyethylenglycole und Fettsäureester
von Sorbitan und Gemische hiervon.
-
Abgesehen von inerten Verdünnungsmitteln
können
die oralen Zusammensetzungen ebenfalls Adjuvantien bzw. Hilfsstoffe,
wie beispielsweise Benetzungsmittel, emulgierende und suspendierende
Mittel, Süßstoffe,
Aromastoffe, Farbstoffe, Parfüm-
und Konservierungsmittel einschließen.
-
Suspensionen können zusätzlich zum aktiven PPARγ-Agonist(en)
suspendierende Mittel enthalten, beispielsweise ethoxylierte Isostearylalkohole,
Polyoxyethylensorbitol und Sorbitanester, mikrokristalline Zellulose,
Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Tragant und Gemische
hiervon.
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Zubereitungen zur rektalen oder vaginalen
Verabreichung können
als Suppositorium präsentiert
werden, das durch Mischen eines oder mehrerer PPARγ-Agonisten
mit einem oder mehreren geeigneten nicht-reizenden Trägerstoff
oder Trägern
hergestellt werden können,
die beispielsweise Kakaobutter, Polyethylenglycol, Suppositorienwachs
oder Salicylat enthalten kann und die bei Raumtemperatur fest ist,
jedoch bei Körpertemperatur
flüssig
ist und deswegen im Rektum oder in der Vaginalhöhle schmelzen und den aktiven
Inhaltsstoff freisetzen wird.
-
Formulierungen, die zur vaginalen
Verabreichung geeignet sind, schließen ebenfalls Pessare, Tampons,
Creme, Gel, Pasten, Schäume
oder Spray-Zubereitungen ein, die solche Träger enthalten, wie sie als geeignet
auf dem Fachgebiet bekannt sind.
-
Dosierungsformen zur topischen oder
transdermalen Verabreichung eines PPARγ-Agonisten schließen Pulver
bzw. Puder, Sprays, Salben, Pasten, Cremes, Lotionen, Gel, Lösungen,
Pflaster und Inhalate ein. Der aktive Bestandteil kann unter sterilen
Bedingungen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und mit allen denkbaren
Konservierungsmittel, Puffer oder Treibgasen, die erforderlich sein
mögen,
vermischt werden.
-
Die Salben, Pasten, Cremes und Gele
können
zusätzlich
zu PPARγ-
und/oder RXR-Agonisten Trägerstoffe,
beispielsweise tierische oder pflanzliche Fette, Öle, Wachse,
Paraffine, Stärke,
Tragant, Cellulosederivate, Polyethylenglycole, Silikone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talkum und Zinkoxid oder Gemische hiervon enthalten.
-
Pulver oder Sprays können zusätzlich zu
einem PPARγ-Agonisten
(mehreren PPARγ-Agonisten) Trägerstoffe
wie beispielsweise Laktose, Talkum, Kieselsäure, Aluminiumhydroxid, Kalziumsilikate
und Polyamid-Pulver oder Gemische dieser Substanzen enthalten. Sprays
können
zusätzlich übliche Treibgase
enthalten, wie beispielsweise Chlorfluorkohlenwasserstoffe und flüchtige unsubstituierte
Kohlenwasserstoffe, beispielsweise Butan und Propan.
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Der (die) PPARγ-Agonisten) können alternativ
durch ein Aerosol verabreicht werden. Dies wird durch Herstellen
eines wässrigen
Aerosols, einer Liposomen-Zubereitung oder von festen Teilchen,
die die Verbindung enthalten, erreicht. Eine nicht-wässrige (beispielsweise
Fluorkohlenstoff-Treibgas) Suspension kann verwendet werden. Ultraschall-Vernebler
werden bevorzugt, weil sie die Exposition des Mittels bzw. Wirkstoffs
gegenüber
einer Scherung minimieren, die einen Abbau der Verbindung verursachen
kann.
-
Üblicherweise
wird ein wässriges
Aerosol durch Formulieren einer wässrigen Lösung oder Suspension des Mittels
zusammen mit konventionellen pharmazeutisch verträglichen
Trägern und
Stabilisatoren hergestellt. Die Träger und Stabilisatoren variieren
mit den Erfordernissen der speziellen Verbindung, schließen jedoch
typischerweise nicht-ionische Tenside (Tween, Pluronics oder Polyethylenglycol),
ungefährliche
Proteine wie Serumalbumin, Sorbitanester, Ölsäure, Lecithin, Aminosäuren, wie
beispielsweise Glycin, Puffer, Salze, Zucker oder Zuckeralkohole
ein. Aerosole werden im Allgemeinen aus isotonischen Lösungen hergestellt.
-
Transdermale Pflaster weisen den
zusätzlichen
Vorteil auf, eine kontrollierte bzw. gesteuerte Abgabe eines (mehrerer)
PPARγ-Agonist(en)
an den Körper
bereitzustellen. Solche Dosierungsformen können durch Lösen oder
Dispergieren des Mittels im geeigneten Medium hergestellt werden.
Absorptionsverbesserer können
ebenfalls dazu verwendet werden, den Fluss des Peptidomimetikums
durch die Haut hinweg zu verbessern. Die Geschwindigkeit eines solchen
Flusses kann entweder durch Bereitstellen einer Geschwindigkeitskontrollierenden
Membran oder durch Dispergieren des Peptidomimetikums in einer Polymermatrix
oder -gel gesteuert werden.
-
Ophthalmische Zubereitungen, Augensalben,
Pulver, Lösungen
und dergleichen werden ebenfalls als im Umfang der Erfindung liegend
betrachtet.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen
dieser Erfindung, die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind,
umfassen ein oder mehrere PPARγ-Agonist(en)
in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
sterilen isotonischen wässrigen
oder nicht-wässrigen
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen, oder sterile Pulver,
die knapp vor Anwendung zu sterilen injizierbaren Lösungen oder Dispersionen
rekonstituiert werden können,
die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika, gelöste Stoffe, die die Formulierung
mit dem Blut des beabsichtigten Empfängers isotonisch machen oder
Suspendierungs- oder Verdickungsmittel, enthalten.
-
Beispiele für geeignete wässrige und
nicht-wässrige
Träger,
die in den pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung verwendet
werden können,
schließen
Wasser, Ethanol, Polyole (beispielsweise Glycerol, Propylenglycol,
Polyethylenglycol und dergleichen) und geeignete Gemische hiervon,
Pflanzenöle
wie beispielsweise Olivenöl
und injizierbare organische Ester, beispielsweise Ethyloleat, ein.
Eine geeignete Fließfähigkeit
kann beispielsweise durch Verwendung von Hüllmaterialien wie beispielsweise
Lecithin, durch Aufrechterhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Falle
von Dispersionen und durch Verwendung von Tensiden bzw. Oberflächen-aktiven
Stoffen aufrechterhalten werden.
-
Diese Zusammensetzungen können ebenfalls
Adjuvantien bzw. Hilfsstoffe, wie beispielsweise Konservierungsmittel,
Benetzungsmittel, emulgierende Mittel und dispergierende Mittel
enthalten. Die Vorbeugung der Wirkung von Mikroorganismen kann durch
Einschluss verschiedener antibakterieller und Antipilz-Mittel, Paraben,
Chlorbutanol und Phenolsorbinsäure
und dergleichen sichergestellt werden. Es kann ebenfalls erwünscht sein,
isotonische Mittel, beispielsweise Zucker, Natriumchlorid und dergleichen
in die Zusammensetzungen mit einzuschließen. Zusätzlich kann die verlängerte Absorption
der injizierbaren pharmazeutischen Form durch Einfluss von Mitteln
erreicht werden, die die Absorption verzögern, beispielsweise Aluminiummonostearat
und Gelatine.
-
In einigen Fällen ist es wünschenswert,
um die Wirkung eines Arzneistoffs zu verlängern, die Absorption des Arzneistoffes
aus einer subkutanen oder intramuskulären Injektion zu verlangsamen.
Dies kann durch Anwendung einer Flüssigsuspension kristallinen
oder amorphen Materials mit schlechter Wasserlöslichkeit erreicht werden.
Die Absorptionsgeschwindigkeit des Arzneistoffes hängt dann
von der Geschwindigkeit seiner Auflösung ab, die wiederum von Kristallgröße und Kristallform
abhängig
sein kann. Alternativ wird eine verzögerte Absorption einer parenteral
verabreichten Arzneistoff-Form durch Lösen oder Suspensieren des Arzneistoffes
in einem Öl-Träger erreicht.
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Injizierbare Depotformen werden durch
Bilden von Mikrokapsel-Matrices von PPARγ-Agonist(en) in biodegradierbaren Polymeren,
wie beispielsweise Polylaktit-Polyglycolid hergestellt. Abhängig vom
Verhältnis des
Arzneistoffes zum Polymer und der Art des speziell verwendeten Polymers,
kann die Geschwindigkeit der Arzneistofffreisetzung kontrolliert
werden. Beispiele für
andere biodegradierbare Polymere schließen Poly(orthoester) und Poly(anhydride)
ein. Injizierbare Depotformulierungen werden ebenfalls durch Einfangen
des Arzneistoffes in Liposomen oder Mikroemulsionen, die mit Körpergewebe
kompatibel sind, hergestellt.
-
Wenn der (die) PPARγ-Agonist(en)
der vorliegenden Erfindung als pharmazeutische Mittel an Menschen
oder Tiere verabreicht werden, können
diese per se oder als pharmazeutische Zusammensetzung verabreicht
werden, die beispielsweise 0,1 bis 99,5% (bevorzugter 0,5 bis 90%)
aktiven Inhaltsstoff in Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthält.
-
Die Zubereitungen von Mitteln können oral,
parenteral, topisch oder rektal verabreicht werden. Sie werden selbstverständlich durch
Formen verabreicht, die für
jeden Verabreichungsweg geeignet sind. Sie werden beispielsweise
in Tabletten- oder Kapselform durch Injektion, Inhalation, Augenlotion,
Salbe, Suppositorium etc. Verabreichung durch Injektion, Infusion
oder Inhalation; topisch durch Lotion oder Salbe; und rektal durch
Suppositorien, verabreicht. Die orale Verabreichung wird bevorzugt.
-
Die Sätze „parenterale Verabreichung" und „parenteral
verabreicht" wie
hierin verwendet bedeuten Verabreichungsarten, die von der enteralen
und topischen Verabreichung verschieden sind, üblicherweise durch Injektion
und schließt
ohne Einschränkung,
intravenöse,
intramuskuläre,
intraarterielle, intratekale, intrakapsuläre, intraorbitale, intrakardiale,
intradermale, intraperitoneale, transtracheale, subkutane, subkutikuläre, intraartikulare,
subkapsuläre,
subarachnoidale, intraspinale und intrasternale Injektion und Infusion
ein.
-
Die Begriffe „systemische Verabreichung", „systemisch
verabreicht" und „periphere
Verabreichung" und „peripher
verabreicht", wie
hierin verwendet, bedeutet die Verabreichung eines (mehrerer) PPARγ-Agonist(en),
Arzneistoffs oder anderen Materials auf andere Weise als direkt
in das Zentralnervensystem, so dass es beispielsweise in das System
des Patienten eintritt und somit Gegenstand des Stoffwechsels und
anderer ähnlicher
Prozesse ist, beispielsweise eine subkutane Verabreichung.
-
Diese PPARγ-Agonisten können Menschen und anderen Tieren
zur Therapie durch irgendeinen geeigneten Weg der Verabreichung
verabreicht werden, einschließlich
oral, nasal, wie beispielsweise Spray, rektal, intravaginal, parenteral,
intracisternal und topisch, wie durch Pulver, Salben oder Tropfen,
einschließlich bukkal
und sublingual.
-
Ohne Berücksichtigung des Verabreichungswegs,
der ausgewählt
ist, werden die PPARγ-Agonisten, die in
einer geeigneten hydrierten bzw. hydratisierten Form verwendet werden
und/oder die pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung zu pharmazeutisch verträglichen Dosierungsformen durch herkömmliche
Verfahren formuliert werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt
sind.
-
Die tatsächlichen Dosierungskonzentrationen
der aktiven Inhaltsstoffe in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
dieser Erfindung können
so variiert werden, dass eine Menge des aktiven Inhaltsstoffes erreicht
wird, die zum Erzielen der erwünschten
therapeutischen Reaktion für
einen speziellen Patienten, für eine
Zusammensetzung und Art der Verabreichung wirksam sein kann, ohne
für den
Patienten toxisch zu sein.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
PPARγ induziert
den Abbruch des Zellzyklus
-
(i) Experimentelle Verfahren
-
Zellkultur, Transfektionen
und Plasmide
-
Die Herstellung der viralen PPARγ2, PPARγ1, PPARγ-M2, PPARγ-M1 Expressionsvektoren
(Tontonoz, P. et al. (1994), siehe oben; Tontonoz, P. et al. (1994},
Cell 79: 1147–56)
und des 3xwt-E2F-Luciferase (Krek, W. et al. (1993), Science 262:
1557–60)
-Konstruktes wurden früher
beschrieben. Die PPARγ2-CD cDNA
(die die Aminosäuren
1–494
kodiert) wurde aus der PPARγ2
cDNA durch PCR amplifiziert und in den retroviralen pBabe-Puro Expressionsvektor
eingefügt.
-
Stabile Zelllinien, die Wildtyp-
oder mutierte Formen von PPARγ exprimieren,
wurden wie beschrieben gewonnen (Tontonoz, P. et al. (1993), Cell
79: 1147–56).
BOSC23-Zellen wurden in 90-mm-Schalen kultiviert und bei 80%ige
Konfluenz durch Kalziumphosphat-Kopräzipitation
mit 10 μg
pBabe-abgeleitetem Expressionsvektor wie beschrieben transfiziert
(Pear, W. S. et al. (1993), PNAS USA 90: 8392–6). 48 Stunden nach Transfektion
wurden virale Überstände gesammelt
und NIH3T3-Zellen wurden bei 50% Konfluenz mit gleichen Titern rekombinanter
Viren infiziert. Die Überstände wurden
auf die Zellen in DMEM aufgebracht, das 10% Cosmic-Calf-Serum (Hyclone)
und 4 μg/ml
Polybren enthält.
24 Stunden nach der Infektion wurden die Zellen aufgeteilt und in
DMEM ausplattiert, das 10% Kalbserum und 2 μg/ml Puromycin enthielt, um
infizierte Zellen zu selektieren. NIH-3T3-Zelllinien, die mit einem leeren Vektor
oder mit viralen Expressionsvektoren infiziert waren, die Wildtyp-
oder mutierte Formen von PPARγ cDNA
enthielten, ebenso wie HIB1B und 3T3-F442A Zelllinien wurden in
DMEM kultiviert, das 10% Cosmic-Calf-Serum enthielt. Pioglitazon
(5-[4-[2-(5-Ethyl-2-pyridyl)-ethoxy]-benzyl]-2,4-thiazolidindion)
(Upjohn) wurden in DMSO gelöst
und in Zellkulturexperimenten verwendet.
-
RNA und Protein-Analyse
-
Gesamt-RNA wurde aus kultivierten
Zellen durch Guanidinisothiocyanat-Extraktion isoliert (Chirgwin, J.
M. et al. (1979), Biochemistry 18: 5294–9). RNA, denaturiert in Formamid
und Formaldehyd, wurde durch Formaldehyd enthaltende Agarose-Gele
wie beschrieben elektrophoretisiert (Maniatis, T. et al. (1989),
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY). Für eine Western-Blot-Analyse
wurden zelluläre
Extrakte wie beschrieben hergestellt (Maniatis, T. et al. (1989),
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY), geblottet
und mit einem geeigneten Antikörper
sondiert (Upstate Biotech. Inc.).
-
BrdU-Einbauexperimente
-
BrdU-Einbauexperimente wurden wie
in der Vorschrift beschrieben durchgeführt, die durch den Lieferanten
bereitgestellt wurde (Boehringer Mannheim Biochemical). Kurz gesagt,
wurden die Zellen, die auf Objektträgern gezüchtet wurden, mit 10 μM BrdU für 1 Stunde
markiert. Die Proben wurden gewaschen und mit Ethanol-Glycin-Puffer
fixiert und mit Anti-BrdU-monoklonalem
Antikörper
inkubiert. Nach der Inkubation mit Anti-Maus-Ig-alkalischer Phosphatase,
gefolgt von der Substratreaktion wurde gebundenes Anti-BrdU-Antikörper durch
Lichtmikroskopie visualisiert.
-
(ii) Aktivierung von PPARγ führt zum
Zellzyklusabbruch
-
Um die Wirkung der PPARγ-Aktivierung
auf das Zellwachstum zu untersuchen, verwendeten wir ein retrovirales
Transfektiossystem, um PPARγ in
NIH3T3-Zellen zu exprimieren. Dieses System ermöglichte es uns, ektopisch Gene
in vielen Tausenden Zellen zu relativ gleichen Konzentrationen bzw.
Niveaus zu exprimieren. PPARγ weist
zwei Isoformen auf, nämlich
PPARγ1 und
PPARγ2,
die zwei unterschiedliche N-Termini aufweisen, gebildet durch alternatives
Spleißen
(Tontonoz P, et al. (1994), siehe oben; Zhu, Y. et al. (1993), J.
Biol. Chem. 268: 26817–20).
NIH373-Fibroblasten wurden mit dem retroviralen Expressionsvektor
infiziert, der PPARγ1
oder 2 (NIH-PPARγ)-kodierende
cDNA enthielt oder mit dem leeren Vektor (NIH-Vektor), um stabile Zelllinien
zu erzeugen. NIH-PPARγ-Zellen
exprimierten ungefähr
ein Drittel des Niveaus des endogenen PPARγ, beobachtet in differenzierten
Fettzellen, wie bestimmt durch Northern-Analyse (Daten nicht dargestellt).
-
Exponentiell wachsendes NIH-PPARγ und NIH-Vektorzellen
wurden mit einem synthetischen PPARγ-Liganden Pioglitazon-behandelt,
der zur Klasse der antidiabetischen Thiazolidindion-Wirkstoffe zählt (Lehmann,
J. M. et al. (1995), J. Biol. Chem. 270: 12953–6). Nach Selektion in Puromycin
wurden die Zellen gepooled und mit oder ohne Pioglitazon (5 μM) für 5 Tage
kultiviert. Wie in 1 dargestellt
ist, wies eine Behandlung mit Pioglitazon bei 5 μM Konzentration keine offensichtliche
Wirkung auf die Zellen auf, die den leeren Vektor enthielten. Im
Gegensatz hierzu wies dieses Mittel dramatische Wirkungen auf NIH-PPARγ-Zellen auf,
unter Hemmung der Zellproliferation und Induzierung drastischer
morphologischer Veränderungen.
Beginnend bei ungefähr
48 Stunden nach Behandlung veränderten
sich steigende Zahlen von NIH-PPARγ-Zellen von der verlängerten
fibroblastischen Form zu einer Adipozyten-artigen Morphologie mit
einer runden Form und einer Akkumulation kleiner Tropfen von Lipiden
innerhalb des Zytoplasmas (1,
siehe Pfeil).
-
Zeitverlaufsstudien zu unterschiedlichen
Zeitpunkten nach der Pioglitazon-Behandlung zeigten, dass die Anzahl
an NIH-PPARγ-Zellen
in Liganden-behandelten Platten um ungefähr 40% bezüglich der Kontrollen am Tag
2 nach der Behandlung und um 80% am Tag 5 mit Pioglitazon reduziert
wurde (2A, B). Dieselbe Anzahl an NIH-PPARγ, NIH-Vektor
oder HIB1B-Zellen wurde entweder in Anwesenheit (+) oder Abwesenheit (-)
von PPARγ-Liganden kultiviert.
Die Zellzahlen wurden zu den angezeigten Zeitpunkten bestimmt. Die
Wirkung der Liganden auf das Zellwachstum ist als prozentuale Abnahme
der Zellzahlen in den behandelten Platten bezüglich der unbehandelten Kontrollplatten
repräsentiert.
Das Wachstum von Pioglitazon-behandelten NIH-Vektorzellen sank über diese
Zeitspanne um 10 im Vergleich zu unbehandelten Kontrollzellen, was
auf das Vorhandensein einer geringen Menge an PPARγ in diesen
Zellen zurückzuführen sein
kann (Daten nicht dargestellt). Der Zusatz von 1 μM BRL49653,
einem anderen synthetischen Thiazolodindion-Liganden von PPARγ (Lehmann,
J. M. et al. (1995), siehe oben) zeigte denselben Grad der Hemmung
auf das Zellwachstum von NIH-PPARγ-Zellen
(2C). Keine offensichtlichen
zytotoxischen Wirkungen wurden bei den Konzentrationen beobachtet,
in denen wir diese Verbindungen verwendeten.
-
Um zu untersuchen, ob die Pioglitazon-Behandlung
von Zellen, die PPARγ exprimieren,
die Progression durch ein spezifisches Zellzyklusstadium beeinflussen,
führten
wir eine Fluoreszenz-aktiviertes Zellsortieren (Fluorenscence Activated
Cell Sorting = FACS)-Analyse
und BrdU-Einbauexperimente durch. Die Ligandenbehandlung führte zu
einer Akkumulation der Zellpopulationen in der G0/G1-Phase des Zellzyklus
(Daten nicht dargestellt). Der Prozentsatz von Zellen, die eine
DNA-Synthese nach 5 Tagen der Pioglitazon-Behandlung durchmachten,
wurde durch das Vermögen
der Zellen bestimmt, BrdU einzubauen. Wie in Tabelle 1 dargestellt
ist, veränderte
eine Ligandenbehandlung die BrdU-Einbaurate in NIH-Vektorzellen
nicht, verursachte jedoch eine 80%ige Abnahme der BrdU-Einbaurate
bzw. -Geschwindigkeit in NIH-PPARγ-
und 3T3-F442A-Präadipozyten
nach 5 Tagen der Behandlung. Zusammen demonstrieren diese Ergebnisse,
dass die Ligandenaktivierung von PPARγ ausreichend ist, um sogar bei
rasch proliferierenden Zellen einen Zellzyklus-Abbruch zu verursachen.
Insbesondere in Tabelle 1 sind auf Deckgläser kultivierte Zellen dargestellt,
die mit 5 μM
Pioglitazon für
5 Tage unbehandelt oder behandelt waren und darauf mit BrdU für 1 Stunde
gepulst wurden. Deckgläser
wurden fixiert und wie in Materialien und Methoden beschrieben prozessiert.
Zellen, die eine DNA-Synthese während
der Exposition gegenüber
BrdU durchmachten, wurden durch immunhistochemisches Färben bestimmt
und als BrdU positiv angesehen. Die Daten repräsentieren den Durchschnitt
zweier unabhängiger
Experimente, bei denen ungefähr
400 Zellen pro Probe gezählt
wurden.
-
-
-
(iii) Transkriptionsfaktor-Aktivität ist für den PPARγ-vermittelten
Zellzyklus-Abbruch erforderlich
-
Um einige der strukturellen Erfordernisse
von PPARγ zu
bestimmen, die für
den Wachstumsstopp notwendig sind, wurden NIH3T3-Zellen mit retroviralen
Expressionsvektoren infiziert, die Wildtyp- oder verschiedene mutierte
Formen von PPARγ cDNA
enthielten. Exponentiell wachsende Zellen wurden für 5 Tage
mit Pioglitazon behandelt und die Zellzahlen wurden bestimmt. Wie
in 3 dargestellt ist,
induzierte eine Ligandenaktivierung sowohl von PPARγ1 als auch
PPARγ2 einen ähnlichen
Wachstumsstillstand. Wir überprüften ebenfalls
ein Allel von PPARγ (PPARγ-M1), dem
die N-terminalen 127 Aminosäuren
von PPARγ2
fehlen. Frühere
Arbeiten haben gezeigt, dass dieses Allel aktiver als der Wildtyp
bezüglich
der Induktion der Adipogenese ist (Tontonoz, P. und Spiegelman,
B. M. 18994), Cell 79: 1147–56).
Die Wachstumshemmung in NIF-I3T3-Zellen,
die PPARγ-M1
(NIH-M1) enthielten, war sogar höher
als die Zellen, die ektopisch Wildtyp-PPARγ1 oder – PPARγ2 exprimierten. Um zu untersuchen,
ob die DNA-Bindung und die transkriptionelle Aktivierungsdomäne von PPARγ für dessen
Wirkung auf das Zellwachstum erforderlich sind, wurden die NIH3T3-Zellen
mit zwei mutierten Formen von PPARγ, PPARγ-M2 infiziert, die zwei Punktmutationen
in der DNA-Bindungsdomäne enthielen
und mit einer Carboxy-End-deletierten PPARγ-CD, der die Aktivierungsdomäne (AF-2),
angeordnet in der Carboxy-terminalen Region aller Kernrezeptoren,
enthielt (ein Überblick
s. Mangelsdorf und Evans, 1995). NIH-M2-Zellen exprimieren einen
PPARγ2-Rezeptor, bei dem
Cystein-Reste an der DNA-Bindungsdomäne an den Positionen 156 und
159 mit Serin vertauscht wurden. NIH-CD-Zellen exprimieren eine
trunkierte Form von PPARγ2,
dem die konservierte Carboxy-terminale Transaktivierungsdomäne fehlt.
Somit wies die Pioglitazon-Behandlung keine Wirkung auf das Zellwachstum
und die Adipogenese in NIH-M2- und NIH-CD-Zellen auf. Eine Behandlung
mit Pioglitazon verursachte eine ungefähr 10%ige Abnahme des Zellwachstums
in NIH-Vektorzellen. Zellzahlen wurden nach 5-tägiger Behandlung mit oder ohne
5 μM Pioglitazon
bestimmt. Eine Abnahme der Zellzahl in den behandelten Platten wurde
als relative Veränderung
gegenüber
unbehandelten Kontrollplatten repräsentiert. Die Daten repräsentieren
den Durchschnitt von zumindest drei unabhängigen Experimenten. Diese
Ergebnisse zeigen, dass sowohl PPARγ1 als auch 2 den Zellzyklus-Abbruch
simulieren können.
Diese Daten legen ebenfalls nahe, dass die Aktivität von PPARγ als DNA-Bindungsprotein
und Transkriptionsfaktor für
dessen Wirkung auf das Zellwachstum erforderlich sind.
-
(iv) Ligandenaktivierung
von PPARγ induziert
einen Wachstumsstopp in transformierten Zellen
-
Wir zeigten, dass die PPARγ-Aktivierung
zum Zellzyklus-Abbruch normaler fibroblastischer Zellen führt, die
ektopisch PPARγ exprimieren.
Um zu testen, ob die Aktivierung von PPARγ dieselbe Wirkung auf transformierte
Zellen aufweist, verwendeten wir HIB1B-Zellen, die mit dem großen SV40
T-Antigen (SV40LT) transformiert wurden, als Modellsystem. HIB1B-Zellen, die hohe
Mengen an PPARγ1
exprimierten, wurden aus braunen Fetttumoren transgener Mäuse etabliert,
die konstitutiv SV40LT unter der Kontrolle des Adipozytenspezifischen
aP2-Promotors exprimieren (Ross, S. R. et al. (1992), PNAS USA 89:
7561–5).
Exponentiell wachsende HIB1B-Zellen wurden mit Pioglitazon behandelt,
die Zellzahlen wurden bestimmt und BrdU-Einbauexperimente wurden
durchgeführt,
um die Wirkung der PPARγ-Aktivierung
auf das Fortschreiten des Zellzyklus auszuwerten. Wie in 2A, 2C und 3 dargestellt
ist, unterdrückte
die PPARγ-Aktivierung
durch Pioglitazon oder BRL49653 das Wachstum dieser Zellen stark.
Der BrdU-Einbau in neu synthetisierte DNA wurde ebenfalls nach 5
Tagen der Behandlung mit Pioglitazon um 85% gesenkt (Tabelle 1).
Diese Ergebnisse zeigen, dass die PPARγ-Aktivierung die SV40LT-angetriebene
Transformation überwinden
und einen Zellzyklus-Abbruch in HIB1B-Zellen verursachen kann.
-
Beispiel 2
-
Terminale Differenzierung
humaner Liposarkomzellen, die durch PPARγ- und RXIZ-spezifische Liganden induziert wurden
-
(i) Experimentelle Verfahren
-
Gewebsproben und Zytogenetik
-
Normale humane Gewebe, Liposarkome
und andere Weichteilsarkome wurden aus chirurgischen Eingriffen
am Bridham and Women's
Hospital, Boston, gewonnen. Alle Gewebstypen wurden aus homogenen
und lebensfähigen
Teilen der ausgeschnittenen Probe durch den Pathologen entnommen
und innerhalb von 10 Minuten nach der Excision eingefroren. Hämatoxylin-
und Eosin-gefärbte
Schnitte jedes Weichteilsarkoms wurden durch einen einzelnen Pathologen
(C. F.) begutachtet und gemäß des histologischen
Typs, des Grades, der Mitose-Aktivität und der chirurgischen Eingrenzung
klassifiziert. Die histologische Klassifikation basierte nur auf
dem morphologischen Erkennungsmuster unter Verwendung herkömmlicher
diagnostischer Kriterien (Enzinger 95, Fletcher CDM 95 1043– 1096).
Die Mitose-Aktivitätszähler wurden
mit hoher Feldstärke
von 0,120 mm2 durchgeführt und zumindest 50 Hochenergiefelder
wurden aus den meisten zellulären
Bereichen des Tumors gezählt.
Bezüglich
einer zytogenetischen Analyse wurden Tumoren mit Kollagenase disaggregiert und
nach 3–7
Tagen der Kultur in T25-Kolben geerntet (Fletcher et al, 1990, Cancer
Res.). Metaphasezell-Ernten und Objektträgerherstellungsverfahren wurden
früher
beschrieben (CR). Metaphasenzellen wurden durch Trypsin-Giemsa (Seabright
(1971) Lancet) und Chinacrin-Senf-Banding (Fletcher (1991), Am.
J. Path.) untersucht.
-
Northern-Analyse
-
Gesamt-RNA wurde aus Tumoren und
normalen humanen Geweben durch Guanidinisothiocyanat-Extraktion
und CsCI-Zentrifugation präpariert
(Chirgwin, J. M. et al. (1979), Biochemistry 18: 5294–5299).
Die RNA wurde durch Formaldehyd-Agarose-Gel elektrophoretisiert,
auf Bio Trans Nylon-Membranen (ICN) geblottet und wie vom Hersteller
vorgeschrieben hybridisiert. cDNA-Sonden wurden mit [α-32P]-dCTP durch das Random-Priming-Verfahren
bis zu einer spezifischen Aktivität von zumindest 109 cpm/μg markiert.
-
Zellkultur
-
Primäre Liposarkomzellen wurden
aus ausgewählten
frisch gewonnenen Tumoren isoliert, wie an früherer Stelle beschrieben wurde
(Fletcher, J. A. et al. (1991), NEJM 324: 436–443) und die darin enthaltenen Bezugnahmen.
Primäre
Zellen wurden in einer Dichte von zumindest 2 × 105 Zellen/ml
ausplattiert und in 60-mm-Schalen in RPMI kultiviert, das 15% Cosmic-Calf-Serum
(Hycone) und 5 μ/ml
Insulin enthielten. Pioglitazon (Upjohn), Troglitazon (Warner-Lambert),
BRL49653 (BIOMOL) und LG268 (Ligand Pharmaceuticals) wurden in DMSO
gelöst
und auf Zellen in einem Volumen von weniger als 5 μl aufgebracht.
Die NIH-PPARγ- und
NIH-Vektorzellen wurden durch retrovirale Infektion wie beschrieben
gewonnen (Tontonoz, P. et al. (1994), siehe oben). Differenzierte
Zellen wurden bezüglich
Neutralfett mit Oil Red-O gefärbt
(Green, H. und Kehinde, O. (1974), Cell 1: 113–116). Die BrdU-Markierung
wurde unter Verwendung des Markierungs-Kits (Boehringer Mannheim)
gemäß den Instruktionen
des Herstellers durchgeführt.
-
Transfektions-Assays
-
Der GAL4-PPARγ-Expressionsvektor wurde durch
PPARγ konstruiert.
CV-1-Zellen wurden in DMEM kultiviert, die 10% Harz-Kohle-gestripptes
Kalbserum enthielt. Die Transfektionen wurden in Phenolrot-freiem DMEM
durchgeführt,
das 10% Harz-Kohlegestripptes fötales
Kalbserum enthielt, durch das Lipofektionsverfahren unter Verwendung
von DOTAP (Boehringer Mannheim) gemäß den Instruktionen des Herstellers.
Nach 2 Stunden wurden die Liposomen entfernt und die Zellen wurden
für zusätzliche
40 Stunden in Gegenwart oder Abwesenheit von Thiazolidindionen wie
angezeigt kultiviert. Luciferase und β-Galactosidase-Assays wurden wie
früher
beschrieben durchgeführt
(Forman, B. M. et al. 1995), Cell 83: 803–812).
-
(ii) Verteilung von PPARγ mRNA in
humanen Geweben
-
PPARγ wird in hohen Konzentrationen
in Fettgeweben der Maus und der Ratte exprimiert (Tontonoz, P. et
al. (1994), Nucleic Acids Res. 22: 5628–5634; Braissant, O. et al.
(1996), siehe oben). Um die Gewebsverteilung dieses Rezeptors beim
Menschen zu bestimmen, führten
wir eine Northern-Analyse der RNA durch, die aus einer Vielzahl
von menschlichen Geweben präpariert
wurde. Wie in 4 dargestellt
ist, wird humanes PPARγ in
den höchsten
Konzentrationen in Fettgewebe exprimiert und in viel geringeren
Konzentrationen in mehreren anderen Geweben, einschließlich Lunge
und Nieren. Um zu bestimmen, ob irgendwelche der anderen Gewebsproben
ebenfalls Fettzellen enthielten, wurde der Blot ebenfalls mit cDNA
für das
Adipozyten-spezifische Bindungsprotein aP2 hybridisiert. Die Herz-
und Muskelproben enthalten ersichtlich signifikante Mengen an aP2
mRNA, was nahelegt, dass zumindest ein gewisser Grad der niedrigen
Konzentration der PPARγ-Expression in diesen
Geweben aus dem Vorhandensein kleiner Zahlen an Fettzellen resultiert.
-
(iii) Expression von PPARγ in humanen
Liposarkomen
-
Die Tumorigenese schließt häufig die
Inaktivierung oder Down-Regulierung von Genen ein, die für die Initiierung
und Aufrechterhaltung eines differenzierten Phänotyps verantwortlich sind.
Weil PPARγ im
Fettzellendifferenzierungsprozess eine zentrale Rolle zu spielen
scheint, überprüften wird
die Expression von PPARγ in
einer Reihe von humanen Liposarkomen. Die Reihe schloss RNA ein,
die aus jedem der drei histologischen Haupt-Subtypen der Liposarkome
präpariert
wurde: gut differenziert/entdifferenziert, Myoxid/Rundzell und pleiomorph.
Die histologischen und zytogenetischen Eigenschaften jedes Tumors
sind in Tabelle 2 angegeben. Für
den größten Teil
zeigten die gut differenzierten/entdifferenzierten Tumore Ringchromosomen
und gigantische Markerchromosome, die Myxoid/Rundzell-Liposarkome zeigten,
die charakteristische T (12;16) (Q13p11) Translokation und die pleiomorphen
Formen zeigten komplexe Anordnungen. Überraschenderweise zeigte sich,
dass trotz der Blockierung in der Differenzierung jedes Liposarkom
Konzentrationen an PPARγ RNA
exprimierte, die zu derjenigen von normalem Fett vergleichbar war
(5A). Diese Ergebnisse
legen nahe, dass die meisten, wenn nicht alle, Liposarkome zu einem
Punkt im Differenzierungsprozess nach Induktion einer PPARγ-Expression
transformiert wurden. Im Gegensatz hierzu wurde RNA in irgendeinem
anderen Typ von Weichteilsarkomen, die überprüft wurden, nicht in signifikanten
Konzentrationen exprimiert, einschließlich Leiomyosarkomen, Fibrosarkomen,
Angiosarkomen, malignem peripheren Nervenscheidentumor (MPNS) oder malignem
fibrösen
Histozytom (MFH) (5B).
Somit scheint PPARγ ein
sensibler Marker zur Unterscheidung eines Liposarkoms von anderen
histologischen Typen von Weichteilsarkomen zu sein.
-
-
(iv) Differenzierung humaner
Liposarkomzellen, die durch PPARγ-
und RXR-spezifische Liganden induziert wurden
-
Vorübergehende Transfektionsexperimente
wurden durchgeführt,
um das Aktivierungsprofil von humanem PPARγ zu charakterisieren. Um eine
Störung
durch einen endogenen Rezeptor in den transfizierten Zellen zu eliminieren,
wurde ein chimärer
hPPARγ-Rezeptor
verwendet, der die Transkription durch ein heterologes Response-Element
aktivieren konnte (Forman, B. M. et al. (1995), siehe oben). Ein
Fusionsprotein-Expressionsvektor wurde konstruiert, der die Hefe
GAL4-DNA-Bindungsdomäne,
gebunden an die Ligandenbindungsdomäne von hPPARγ enthielt.
Dieses Konstrukt wurde dann in CV-1-Zellen mit einem Reporterplasmid kotransfiziert,
das die GAL4 stromaufwärts
aktivierende Sequenz enthielt. Die antidiabetischen Thiazolidindion-Arzneistoffe
wurden kürzlich
als Ligandenaktivatoren des murinen Homologs von PPARγ identifiziert.
Wie in 4 dargestellt
ist, sind die Thiazolidindione BRL49653, Troglitazon und Pioglitazon
effektive Aktivatoren von humanem PPARγ und ihre relative Wirkstärke läuft parallel
mit ihrer Wirkstärke
als Insulinsensibilisierende Mittel in vivo (BRL > Troglitation > Pioglitazon).
-
Liposarkome haben vermutlich ein
oder mehrere genetische Defekte erworben, die den Verlauf der normalen
Fettzellentwicklung stören
(Crozat, A. et al. (1993), Nature 363: 640– 644; Fletcher, J. A. et al.
(1991), siehe oben. Die Beobachtung, dass PPARγ konsistent in diesen Tumoren
exprimiert wird, erhöhte
die Möglichkeit,
dass die malignen Zellen dazu gezwungen werden könnten, das Differenzierungsprogramm
durch maximale Aktivierungen der PPARγ-Weges zu vervollständigen.
Um diese Möglichkeit
anzugehen, wurden primäre Zellen,
die aus 3 humanen Liposarkomen isoliert wurden, in vitro kultiviert
(s. Materialen und Methoden). Die primären Zellstämme LS857 und LS 175 wurden
aus gut differenzierten Tumoren gewonnen und LS707 wurde aus einem
Myxoid-Rezeptor gewonnen (s. Tabelle 2). Hochgradige pleiomorphe
Liposarkomzellen konnten nicht in ausreichenden Anzahlen expandiert
werden, um Studien der Differenzierung zu ermöglichen. Eine primäre Leiomyosarkom-Zelllinie
LM203 wurden als Kontrolle kultiviert. Um zu bestätigen, dass
diese Kulturen aus malignen Tumor abgeleiteten Zellen bestanden,
wurde eine zytogenetische Analyse durchgeführt. Wie in Tabelle 2 gezeigt,
war der Karyotyp der Zellen in jeder Kultur des Stamm-Liposarkoms
charakteristisch. Gut differenzierte Liposarkome enthalten häufig Ringchromosomen
und Riesenmarkerchromosomen, wohingegen Myxoid-Liposarkome durch
die t(12;16) Translokation (Fletcher, J. A. et al. (1991), siehe
oben) gekennzeichnet sind. Wenn sie in Gegenwart von fötalem Rinderserum
und Insulin kultiviert werden, Bedingungen, die für eine Adipozyten-Differenzierung
permissiv sind, behalten alle drei Zelllinien eine fibroblastische
Morphologie bei. LS175-Zellen enthielten unter diesen Bedingungen
kleine Mengen an färbbarem
Lipid. Wenn die Kulturen für 7
Tage mit 10 pM des PPAR-Liganden Pioglitazon behandelt wurden, akkumulierten
die Zellen leicht lipid und nahmen eine Morphologie an, die für reife
kultivierte Adipozyten charakteristisch ist (7). Keine Lipid-Akkumulation wurde bei
den LM203 Leiomyosarkom-Zellen beobachtet, die PPARγ nicht exprimieren
(nicht dargestellt). Der Grad der morphologisch erkennbaren Differenzierung
variierte von 40% in den LS857-Zellen bis 75% in den LS 175-Zellen.
Nach Induktion für
7 Tage mit Thiazolidindion behielten die Zellen ihre differenzierte Morphologie
sogar dann bei, wenn Pioglitazon entzogen wurde. Dieses Experiment
wurde zumindest zweimal durchgeführt,
wobei jeder Zellstamm quantitativ und qualitativ ähnliche
Ergebnisse aufwies. Die Induktion der Differenzierung wurde ebenfalls
bei den Thiazolidindionen BRL49653 und Troglitazon beobachtet, wohingegen
keine Wirkung bei Verbindung 66 beobachtet wurde, dem inaktiven
synthetischen Vorläufer
von BRL49653.
-
Frühere Arbeiten haben nahegelegt,
dass die maximale Transkriptionsaktivität des PPAR/RXR-Heterodimers
erreicht wird, wenn beide Rezeptoren von ihren jeweiligen Liganden
gebunden werden (Kliewer, S. A. et al. (1992), Nature 358: 771–774; Tontonoz,
P. et al. (1994), siehe oben). Wir haben die Hypothese zugrundegelegt,
dass eine simultane Exposition kompetenter Zellen gegenüber sowohl
PPARγ- als
auch RXR-spezifischen Liganden ein stärkeres adipogenes Signal als
PPARγ-Ligand
alleine bereitstellen könnte. Die
Fähigkeit
des RXR-spezifischen Liganden LG268, die Adipozyten-Differenzierung
zu fördern,
wurde unter Verwendung von NIH-3T3-Fibroblasten untersucht, die
PPARγ aus
einem retroviralen Vektor exprimieren (Tontonoz, P: et al. (1994),
siehe oben). Wir haben kürzlich
gezeigt, dass Wildtyp-NIH-3T3-Zellen RXRα, jedoch nicht PPARγ exprimieren.
Wie in Tabelle 3 dargestellt, hatte die Behandlung konfluenter NIH-PPARγ-Zellen für 7 Tage
mit 50 nM LG268 eine signifikante Stimulierung der Adipozyten-Differenzierung
zur Folge, im Vergleich zu derjenigen, die bei einer 7-tägigen Behandlung
mit 1 μM
Pioglitazon alleine ersichtlich war. Eine simultane Exposition gegenüber beiden
Aktivatoren hatte eine additive Wirkung zur Folge. LG268 wies keine
Wirkung auf NIH-Vektorzellen auf, was darauf hinweist, dass die
adipogene Aktivität
dieser Verbindung, wie diejenige von Pioglitazon, vom Vorhandensein
von PPARγ abhängig ist. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit den Präadipozyten-Zelllinien 3T3-L1
und 3T3-F442A erzielt, die beide PPARγ und RXRα exprimieren (Daten nicht dargestellt).
Eine Northern-Analyse bestätigte,
dass Pioglitazon und LG268 eine additive Wirkung auf die Induktion der
Adipozyten-spezifischen Gene aP2 und Adipsin in NIH-PPARγ-Zellen (8) aufwiesen. Keine Induktion einer
Adipozyten-Genexpression wurden in NIH-Vektorzellen unter ähnlichen
Bedingungen beobachtet.
-
-
Wir überprüften als Nächstes die Fähigkeit
von LG268, die Differenzierung humaner Liposarkomzellen zu fördern. Wie
in 9 dargestellt ist,
führte
die Behandlung von LS857-Zellen
mit 50 nM LG268 zu einem signifikanten Grad der Adipozyten-Differenzierung, ähnlich derjenigen,
die mit 10 μM
Pioglitazon alleine zu sehen ist. Wenn LS857-Zellen simultan mit
LG268 und einem Thiazolidindion (entweder Pioglitazon oder BRL49653)
behandelt wurden, wurde ein additiver Effekt auf die Differenzierung
beobachtet. Um weiter die Wirkungen von PPARγ- und RXR-Liganden auf Liposarkomzellen
zu charakterisieren, überprüften wir
die Expression Adipozyten-spezifischer Marker durch Northern Blotting
( 8). LS857-Zellen,
wie die Tumorform aus der sie stammen, exprimieren PPARγ mRNA (s. 5A, Tumor 204SP). Die Behandlung
von LS857-Zellen mit Pioglitazon führt zur Induktion zweier Marker
der terminalen Adipozyten-Differenzierung, die mRNAs, die ein aP2
und Adipsin kodieren (8).
Eine simultane Behandlung mit Piglitazon und LG268 hat eine zusätzliche
Induktion einer Adipozyten-Genexpression zur Folge. Zusammenfassend
führt die
Behandlung von LS857-Zellen mit Thiazolidindionen und RXR-spezifischen
Retinoiden zu Veränderungen
in der Morphologie und Genexpression, die mit der terminalen Adipozyten-Differenzierung
konsistent sind.
-
Die terminale Differenzierung weißer Adipozyten
in vitro und in vivo ist durch permanenten Entzug aus dem Zellzyklus
charakterisiert. Eine entscheidende Frage besteht darin, ob die
Thiazolodindion-induzierte Differenzierung von Liposarkomzellen
durch einen Wachstumsstopp begleitet wird. Um dieses Thema anzugehen,
wurden LS857-Zellen in An- oder
Abwesenheit von Pioglitazon kultiviert. Im Anschluss an die Induktion der
morphologischen Differenzierung wurde Pioglitazon entfernt. Nach
48 Stunden kontinuierlicher Kultur in Abwesenheit von Pioglitazon
wurden die Zellen für
48 Stunden mit Bromdesoxyuridin (BrdU) markiert. Zellen, die während der
Markierungsperiode eine DNA-Synthese
durchmachten, sollten für
den BrdU-Einbau nach Fixierung und Inkubation mit einem Enzym-gebundenen
monoklonalen Antikörper
positiv färben
(s. experimentelle Verfahren). Im in Tabelle 4 dargestellten Ergebnis
enthielten 35% der Zellen sichtbares zytoplasmatisches Fett. 28%
der Zellen in dieser Kultur färbten
für einen
BrdU-Einbau durch Lichtmikroskopie positiv; jedoch färben von
solchen Zellen, die Lipid enthalten, nur 2% für BrdU positiv. Wenn differenzierte
Kulturen typsidisiert und erneut ausplattiert wurden, versagten
Lipid-enthaltende Zellen dabei, erneut in den Zellzyklus einzutreten, wie
durch BrdU-Markierung (Daten nicht dargestellt) bestimmt wurde.
Diese Ergebnisse demonstrieren, dass eine Thiazolidindion-induzierte
Differenzierung von LS857-Zellen zu einem permanenten Zellzyklus-Abbruch bzw.
-Entzug führt.
-
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Beispiel 3
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Die Verabreichung von
Thiazolidindion ist bei der Reduktion der Größe von Fettzelltumoren in vivo
wirksam.
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(i) Experimentelle Verfahren
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Studien an nackten Mäusen
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HIB1B-Zellen (2 × 106 Zellen/Tier)
wurden subkutan in den oberen Rücken
von 24 männlichen
nackten Mäusen
(7 Wochen NCR w/w) injiziert. 13 Tage nach der Injektion wurden
die Mäuse
mit Troglitazon (0,2% Gemisch mit pulverförmiger Nahrung) behandelt.
Die Entwicklung des Tumorvolumens (gemessen in mm3) wurde
bei den Tagen 14, 19 und 26 nach Troglitazon-Behandlung im Vergleich
mit unbehandelten Kontrollen bestimmt. Jeder Punkt repräsentiert
die durchschnittliche ± Standarddauer
(SD) von 12 Mäusen
(außer
dem letzten Punkt, bei dem n = 11), behandelt oder unbehandelt mit
Troglitazon für
die indizierten Zeitintervalle.
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Probengrößenberechnungen
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Um die Veränderungen der Tumorgröße zu evaluieren,
wurde der Durchschnitt (SD) von 11– 12 Fällen für jede Tiergruppe überprüft, um eine
85%ige Chance sicherzustellen, einen statistisch signifikanten Unterschied
nachzuweisen (unter der Annahme eines zweiseitigen Proben-t-Testes).
-
Wie von 10 und Tabelle 5 demonstriert wird, ist
die Verabreichung des Thiazolidindions Troglitazon beim Reduzieren
der Größe von Fetttumoren
in nackten Mäusen
wirksam. Diese Tumoren wurden experimentell durch Implantieren des
großen
SV40 T-Antigentransformierten HIB1B-Zellen in nackte Mäuse induziert. 10 zeigt, dass die Entwicklung
von Fetttumoren in implantierten nackten Mäusen, die unbehandelt und mit
Troglitazon für
14, 19 und 26 Tage behandelt wurden. Die Punkte A-C und D-F repräsentieren
jeweils unbehandelte und mit Troglitazon behandelte Tiere. Jeder
Punkt repräsentiert
den Durchschnitt ± Standardabweichung
von 12 Mäusen
(außer
dem letzten Punkt, bei dem n = 11). Statistisch signifikante Abnahme
des Tumorvolumens wurden bei implantierten Mäusen nachgewiesen, die mit
Troglitazon im Vergleich mit unbehandelten Kontrollen behandelt
wurden. Tabelle 1 fasst den Durchschnitt (SD) des Tumorvolumens
(gemessen in mm3) bei behandelten Mäusen (Gruppe
2) im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle (Gruppe 1) zusammen. Das
Tumorvolumen wurde nach 14, 19 und 26 Tagen der Behandlung bestimmt.
Die Volumina sind mit und ohne Ausreißer-Punkten in jeder Tiergruppe
angezeigt. Ein Vergleich des Tumorvolumens durch zweiseitigen 2-Proben-t-Test
nach 26 Tagen der Behandlung zeigt p = 0,0019 (ohne Ausreißer); p
= 0,037 (mit Ausreißer). Um
die Tumorzunahme über
die Zeit hinweg zu evaluieren, wurden wiederholte Messungen der
Varianzanalyse bestimmt, p = 0,0014 ohne Ausreißer; p = 0,044 mit Ausreißer.
-
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Beispiel 4
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PPARγ wird in verschiedenen humanen
Krebszelllinien exprimiert.
-
11 repräsentiert
einen Northern-Blot, der die Expression von PPARγ-Subtypen in verschiedenen humanen
Krebszelllinien demonstriert. Der Northern Blot wurde mit Gesamt-RNA aus verschiedenen
Zelllinien wie angezeigt durchgeführt. Die RNA-Beladung ist ungleichmäßig und
nicht vergleichbar.
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Beispiel 5
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PPARγ-Agonisten hemmen die Proliferation
von leukämischen
Zellen.
-
Wir untersuchten die Wirkung von
PPARγ-Agonisten
auf die Proliferation und Differentiation der humanen HL-60 myeloische
Leukämiezelllinie. 12, die die HL-60 Zellzahlen
nach 5 Tagen der Behandlung zeigt, demonstriert, dass PPARγ-Agonisten
eine Dosis-abhängige
Hemmung der Zellproliferation verursachen können. Kurz gesagt, wurden HL-50-Zellen
zu 5000 Zellen/Well in 24-Wellplatten ausplattiert und mit variierenden
Konzentrationen von LG268 und Pioglitazon behandelt. Nach 5 Tagen
wurden Teilmengen entfernt und zur Messung der Zellzahl über einen
Counter-Counter verwendet. Die im gegenständlichen Graph bereitgestellten
Werte sind Durchschnittswerte für
dreifache Bestimmungen.
-
13 zeigt,
dass PPARγ-Agonisten
eine Differenzierung transformierter leukämischer Zellen entlang eines
myelomonozytischen Weges induzieren können, wie es durch Nitroblautetrazolium(NBT)-Reduktion
bestimmt wurde. Kurz gesagt, wurden HL-60-Zellen in der exponentiellen
Wachstumsphase in 24-Wellplatten zu 5000 Zellen/Well angeordnet
und mit variierenden Konzentrationen von LG268 und Pioglitazon behandelt. Nach
5 Tagen wurden die Zellen bezüglich
einer Granulozyten/Monozyten-Differentiation über den NBT-Assay überprüft. Höhere Niveaus der Umwandlung
von NBT entsprechen größeren Anzahlen
differenzierter Zellen in der Testprobe.
-
Beispiel 6
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PPARγ-Agonisten hemmen die Proliferation
von Prostata-Krebszellen
-
14 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung von LG268 („Verbindung
268") und Pioglitazon („Pio") auf die humane
Prostata-Krebszelllinie PC3 darstellt. Kurz gesagt, wurden PC3-Zellen
zu 2000 Zellen/Welt in 96 Wellplatten ausplattiert und mit variierenden
Konzentrationen an LG268 und Pioglitazon behandelt. Nach 5 Tagen
wurde die Lebensfähigkeit
durch den 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazolium-bromid-(MTT-)Assay bestimmt,
um das Ausmaß der
Arzneistoff-induzierten Hemmung zu bestimmen. Der MTT-Assay basiert
auf der Spaltung von Tetrazoliumbromid durch metabolisch aktive
Zellen, was eine quantitative Blaufärbung zur Folge hat.
-
Beispiel
-
Terminale Differenzierung
von humanem Brustkrebs: Expression und Ligandenaktivierung von PPARγ.
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Experimentelle Verfahren
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Chemische Reagenzien und
Zellinien
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Pioglitazon wurde von Upjohn Co.,
Kalmazoo, MI., bereitgestellt. Troglitazon und PD147275 (M2) wurden
von Parke-Davies/Warner-Lambert, Ann Arbor, MI., bezogen. 15-DesoxyΔ12,14-Prostaglandin J2 und PD98059 stammten von Cayman Chemical
und New England Biolabs. LG268 wurde von Ligand Pharmaceuticals,
La Jolla, CA, bezogen.
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Zellkultur
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Die Zelllinien ZR-75-1, MCF-7, BT-20,
SK-BR3 wurden von ATCC bezogen und in den vorgeschlagenen Medien
kultiviert. 21NT, 21PT und 21MT (Band, V. et al., Cancer Research
50: 7351–7357
(1990)) Zellen wurden in α-Medium
gezüchtet
(Band, V. et al., Genes, Chromosomes & Cancer 48–58 (1989). Für Differenzierungs-Assays
wurden die Zellen in α-MEM kultiviert, das
10% Cosmic-Calf-Serum (Hyclone), 2 mM L-Glutamin, 2 mM Natriumpyruvat,
0,1 mM nichtessentielle Aminosäuren,
5 μg/ml
Insulin, 2,8 μM
Hydrocortison und, für
21MT, 1 μg/ml
Schaf-Prolaktin enthielten. Die Zellen wurden alle 48 Stunden erneut
beschickt bzw. ernährt. Bei
7–10 Tagen
nach der Behandlung wurde die Gesamt-RNA isoliert und die Zellen
wurden mit Oil Red-O oder mit Nilrot fixiert und gefärbt (Greene,
H. * Kehinde, Biochemistry 18: 5294–5299 (1979). Für ein Wachstums-Assay
wurden exponentiell wachsende Zellen zu 500 Zellen/Welt in 24-Wellplatten
ausplattiert. Nach einem Tag wurden die Zellen mit α-MEM behandelt,
das 10% Kohle-gestripptes FBS (Hyclone), 2 mM L-Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat,
0,1 mM nichtessentielle Aminosäuren,
5 μg/ml
Insulin, 1 mM Dexamethason, enthielt. Die Zellen wurden erneut alle
36–40
Stunden beschickt. Zum Tag 3 und 7 nach der Behandlung wurde 3H-Thymidin
(2 μCi/ml)
den Zellen für
18–24
Stunden zugesetzt und der Einbau in die DNA wurde durch Szintillationszählen nachgewiesen.
Für einen
klonogenen Assay wurden die Zellen nach 7–10 Tagen Kultur in Differentiationsmedium
in Gegenwart von Vehikel (DMSO) oder 10 μM Troglitazon tripsinisiert,
mit Triptan Blau-Ausschluss gefärbt.
Die Zellen wurden erneut in 10-cm2-Platten
zu 103 Zellen pro Platte ausplattiert. Nach 15
Tagen wurden die Kulturen mit Kristallviolett angefärbt.
-
RNA-Analyse
-
Gesamt-RNA wurde aus kultivierten
Zellen und Geweben durch Guanidinisothiocyanat-Extraktion (Chirgwin, J. M. et al.,
Biochemistry 18: 5294–5299
(1979)) isoliert. Die RNA wurde in Formamid und Formaldehyd denaturiert
und in Agarose-Gelen elektrophoretisiert, die Formaldehyd wie beschrieben
enthielten (Maniatis, T. et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, second edition (Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold
Spring Harbor NY (1989)). Die RNA wurde auf Bio Trans-Nylon (ICN
Pharmaceuticals) übertragen
und die Membranen wurden vernetzt, hybridisiert und wie durch den
Hersteller angewiesen gewaschen. Jede Aufladung der RNA wurde durch
Ethidiumbromid-Färbung
und durch Hybridisierung an cDNA für humanes saures ribosomales
Phosphorprotein PO (26B40 (Laborada, J. Nucleic Acids Res. 19: 3998
(1991)) sichergestellt und Actin-cDNA-Sonden wurden mit α-32PdCTP markiert (6000 Ci/mmol) durch das
Random-Priming-Verfahren (Finberg, A. P. & Vogelstien, B. A. et al., Anal.
Biochem. 137: 266–267
(1984)) bis zu einer spezifischen Aktivität von zumindest 109 cpm/μg.
-
Western-Blot-Analyse
-
Gesamt-Zellextrakte von MT-Zelllen,
SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese (PAGE) und Proteinimmunblots
wurden wie beschrieben durchgeführt
(Hu, E. et al. Science 274: 2100– 2103 (1996)). Der Antikörper gegen
PPARγ wurde
früher
beschrieben (ebd.). Der Antikörper
gegen die aktivierte phosphorylierte MAP-Kinase wurde von Promega
bezogen und wie empfohlen verwendet. Polyklonale Kaninchen-anti-humane PPARγ-Antiseren
wurden gegen ein Affinitäts-gereinigtes
Glutathion-S-Transferase – volle
Länge humanes PPARγ-Fusionsprotein gezüchtet.
-
(ii) PPARγ-Expression
in der Brustentwicklung
-
Um zu untersuchen, ob PPARγ in der pathologischen
Brustentwicklung funktionieren könnte, überprüften wir
zunächst
die Expression auf der mRNA-Ebene in einer Vielzahl von Säugetier-Epithel-Krebszelllinien. Als
Kontrolle luden wir eine RNA-Probe für Fettgewebe auf, von der bekannt
ist, dass sie die höchste
Konzentration an PPARγ-mRNA
aufwies ( 15), wohingegen
die Hälfte
eine signifikante Expression zeigte, mit Konzentrationen im Bereich
von 17–40%
derjenigen, die in Fett ersichtlich war. Drei dieser Zelllinien,
alle Östrogenrezeptor-negativ,
repräsentieren
eine Reihe, die vom Labor von Dr. Ruth Sager von einem einzigen
Patienten entwickelt wurde, bei dem ein infiltrierendes und intraduktales
Karzinom der Brust diagnostiziert wurde (Band, V. et al., Cancer
Research 50: 7351–7357
(1990)). Die 21NT- und 21PT-Zellen wurden vom primären Tumor
abgeleitet, wohingegen die 21MT-Zellen von einer pleuralen Effusion
gewonnen wurden, wenn derselbe Patient einen Rückfall des Brustkrebses erlitt,
mit Metastasen an die Lunge. Während
sowohl die primären
als auch metastatischen Brustzelllinien PPARγ exprimieren, exprimieren die
21MT-Zellen die
höchste
Konzentration, die 30% derjenigen ausmachte, die in Fettgewebe zu
sehen war.
-
(iii) PPARγ-Expression
in normalem Brustepithelgewebe
-
Die Bestimmung der PPARγ-Expression
in normalem Brustepithel und von primären Brusttumoren kann durch
eine große
Menge an Fett verschlechtert werden, die in der normalen Brust enthalten
ist, und die schwierig vollständig
aus dem primären
Brusttumor abzutrennen ist. Aus diesem Grund untersuchten wir 4
unterschiedliche Patienten mit einer Erkrankung, die zur Lunge metastatisiert
war. Chirurgisch ausgeschnittene metastatische Brusttumoren wurden
vollständig
aus der normal umgebenden Lunge abgetrennt und bezüglich einer
PPARγ-mRNA-Expression
durch Northern Blotting untersucht. Wie in 15 dargestellt, waren jede dieser Proben
positiv, und zeigten ungefähr
10% der Konzentration von PPARγ-mRNA,
die in Fett ersichtlich war.
-
Um die Verteilung des PPARγ-Proteins
in benignen und malignen Brustgeweben zu bestimmen, führten wir
eine Avidin-Biotin-Kompleximmunzytochemie durch unter Verwendung
eines Antikörpers,
der gegen Maus-PPARγ hergestellt
wurde, entwickelt in unserem Labor; 16A zeigt
die typische Erscheinungsform eines metastatisch infiltrierenden
duktalen Adenokarzinoms der Lunge in einer Standard-Hämatoxylin-
und Eosin-(H und E)Färbung.
Auf demselben histologischen Schnitt, gefärbt mit PPARγ-Antikörper (16B) existiert eine intensiv(braune)
Kernfärbung
der metastatischen Brustadenokarzinomzellen (Pfeil 1). Es existiert
ebenfalls eine positive Kernfärbung
von Lunge-Typ-II-Pneumozyten (Pfeil 2) im im allgemein negativen
Lungengewebe. Wir sahen ein ähnliches
PPARγ-Färbemuster
für alle
vier metastatischen humanen Brustgewebe, die untersucht wurden.
Die PPARγ-Immunhistochemie
von normalem Brustgewebe zeigte intensiv-braune Kernfärbung der
normalen Brustepithelzellauskleidung der Kanäle (Pfeil 3), ebenso wie der
benachbarten normalen Fettzellen (Pfeil 4) (16C–D).
Präimmun-Seren
zeigten keine Kernfärbung
von Brustkrebs, normalem Brustkrebs, Adipozyten oder Lungenpneumozyten
(Daten nicht dargestellt).
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iv) Aktivierung von PPARγ
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Um die Wirkungen der Aktivierung
von PPARγ in
malignen Brustzellen zu bestimmen, wurden TZD-Liganden auf die 21PT-
und 21MT-Zellen, oben diskutiert, angewendet. Wenn die 21PT-Zellen
für 7 Tage
mit zwei unterschiedlichen PPARγ-Liganden,
nämlich
Pioglitazon und Troglitazon, behandelt wurden, machten die Zellen
eine morphologische Umwandlung durch, rundeten sich ab und füllten. sich
mit Neutralfett, das mit Oil Red-O färbte (17A). Im Gegensatz zu diesen Zellen wurde
nur ein kleiner Grad einer morphologischen Umwandlung bei der 21NT-Zelllinie
beobachtet (17C), trotz
der Tatsache, dass sie höhere
Konzentrationen an PPARγ-mRNA
exprimierte (15).
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Diese Daten legen eine bemerkenswerte
zelluläre
Reaktion in einigen Brustkrebszellen gegenüber TZDs nahe. Um zu bestätigen, dass
diese Reaktion das Ergebnis einer PPARy-Aktivierung ist, verwendeten wir einen
anderen Liganden für
PPARγ einer
vollkommen unterschiedlichen chemischen Klasse, nämlich 15-Desoxy-Δ12,14-Prostaglandin
J2 (PGJ2) (Kliewer,
S. A. et al., Cell 83: 813–810
(1995)). Diese Verbindung stimuliert ebenfalls signifikante Lipid-Akkumulation
in 21PT-Zellen, wie in 3B dargestellt
ist, mit Nilrot-Färbung für Lipide.
Im Gegensatz hierzu induziert ein Metabolit von Troglitazon, der
keine Affinität
für PPARγ aufweist,
bezeichnet als MS (A. Slatiel, pers. Com), diese Reaktion nicht
(17B). Somit kann die
Aktivierung von PPARγ eine
dramatische morphologische Umwandlung und Fettakkumulation in einer
malignen Brustzelllinie stimulieren. Jedoch zeigt zumindest eine
Brustkrebs-Zelllinie (21MT), die hohe Konzentrationen an PPARγ exprimiert,
eine relative Resistenz gegenübe
dieser Folge einer Rezeptor-Aktivierung.
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Um die Wirkungen einer PPARγ-Aktivierung
auf dem molekularen Niveau zu charakterisieren, überprüften wird die Muster der Genexpression
in 21PT-Zellen, die für
eine Woche mit TZDs behandelt wurden (18A).
Pioglitazon(Pio)-Behandlung induziert mRNA für PPARγ in diesen Zellen, wie es bei
der Fettdifferenzierung gezeigt wurde (Brun, R. P. et al., Genes & Development 10:
974–984
(1996)). 1g268 (LG), ein RXR-spezifischer Ligand, vermag dies ebenso,
jedoch nur in eingeschränktem
Umfang. Die Kombination von Pioglitazon und LG268 in diesen Dosen
ist nicht effektiver als das TZD alleine. Diese Mittel führen nicht
zur Expression von Adipsin (Daten nicht dargestellt) und aP2, zwei
wohl etablierten Markern der Adipogenese, was darauf hinweist, dass
diese Lipid-beladenen Zellen keine „Trans-Differenzierung" zu Adipozyten durchmachen.
Wir überprüften ebenfalls
Maspin, einen Serinprotease-Inhibitor, der üblicherweise in normalem Säugetierepitel
exprimiert wird, und der ebenfalls eine Tumorsuppressor-Aktivität in Tiermodellen
aufweist (Zou, Z. et al., Science 256: 526–529 (1984)). Die Expression
dieser mRNA ist in Trägerbehandelten
Zellen banal und nicht nachweisbar, wird jedoch durch eine Pioglitazon-Behandlung induziert.
Umgekehrt werden Keratin 19 (K19) und Mucin-1 (Muc-1), zwei Gene,
deren Expression als Marker der Malignität verwendet wurden, (Regimbald,
L. H. et al., Cancer Research 56: 4244–4249 (1995)) durch Behandlung
entweder mit Pioglitazon oder LG268 unterdrückt. Einige Marker (Muc-1 und
K19) sind beinahe genauso empfindlich gegenüber einer RXR-Stimulation,
wie gegenüber
der Aktivierung von PPARγ,
jedoch ist eine gleichzeitig Aktivierung beider Rezeptoren über diese
(vermutlich maximale) Stimulierung von PPARγ alleine hinaus nicht additiv.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Aktivierung des PPARγ/RXR-Heterodimers
Veränderungen
in der Genexpression verursacht, die für den normalen, nicht malignen
Phänotyp
charakteristischer sind.
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Die Wirkungen einer Liganden-Aktivierung
von PPARγ auf
das Zellwachstum wurde zunächst
durch Überprüfen der
Thymidin-Inkorporation in wenigen rasch wachsenden Kulturen von
21PT-Zellen untersucht. Wie in 18B dargestellt,
hat eine 4-tägige
Behandlung mit Pioglitazon oder Troglitazon eine 30%ige Abnahme
des Einbaus von Thymidin zur Folge. Nach 8 Tagen existierte eine
weitere Zunahme der Thymidin-Inkorporation
in die Träger-behandelten
Zellen, was ein kontinuierliches Zellwachstum widerspiegelt. Im
Gegensatz hierzu existierte in Kulturen, die mit zwei TZD-Liganden
behandelt wurden, nämlich
Troglitazon und Pioglitazon, im Wesentlichen keine weitere Zunahme
des Thymidin-Einbaus, was vermutlich auf die gesenkte Wachstumsrate
in diesen Zellen zurückzuführen ist.
Es ist erwähnenswert,
dass dies nicht nur ein akuter Effekt ist, sondern einer Entwicklung über mehrere
Tage hinweg bedarf, was mit einer Differentiationstyp-Reaktion konsistent
ist.
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(v) MAP-Kinase-Inhibitoren
verstärken
die Aktivierung von PPARγ
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Das Wachstum wurde ebenfalls in einem
klonogenen Zwei-Schritt-Assay untersucht. Dieselben Zellen wurden
zunächst
für 15
Tage mit Troglitazon oder Träger
(DMSO) behandelt. Sie wurden darauf trypsinisiert und in einer geringen
Dichte im selben Medium oder „cross
over" gegenüber der
anderen Bedingung ausplattiert. Die Äquivalenz der Zellzahl, die
ausplattiert wurde, und die Zell-Lebensfähigkeit wurde durch Zählen der Zellen
und durch Überprüfen ihrer
Fähigkeit,
Tryptanblau auszuschließen,
sichergestellt. Das klonogene Wachstum ließ man für 2 Wochen fortschreiten. Wie
in 18C dargestellt,
entwickelten sich die Zellen, die in Träger sowohl für die Vorbehandlung
als auch Behandlung am zahlreichsten waren, den größten Umfang und
in den dichtesten Kolonien. Zellen, die gegenüber Troglitazon sowohl für Prä- und Nachbehandlungen ausgesetzt
wurden, zeigten die wenigsten Kolonien, wiesen kleinere Größe auf und
färbten
weniger intensiv.
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Interessanterweise wiesen Zelle,
die mit Kontrollmedium vorbehandelt und dann in Troglitazon „überkreuzt" wurden, eine gewisse
Reduktion der Koloniezahl und Dichte, wohingegen Zellen, die mit
Troglitazon vorbehandelt wurden und darauf in Kontrollmedium freigesetzt
wurden, eine bemerkenswerte Reduktion des klonogenen Wachstums aufwiesen,
das im Wesentlichen demjenigen äquivalent
war, das kontinuierlich in Ligand gehalten wurde. Diese Ergebnisse
zeigen, dass die Aktvierung von PPARγ das klonogene Zellwachstum reduziert
und legt ebenfalls nahe, dass diese Wirkung, einmal entwickelt,
nicht unmittelbar durch Liganden-Entfernung umgekehrt wird.
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Es ist auffallend, dass die Brustzelllinie,
die die höchste
Konzentration der PPARγ-Expression
aufweist, eine minimale Reaktion gegenüber einer TZD-Aktivierung zeigt.
Wir (Hu, E. et al, Science 274: 2100–2103 (1996)) und andere (Adams
et al., J. Biol. Chem. 272: 5128–5132 (1997); Camp et al.,
J. Biol. Chem. 272: 10811–10816
(1977)) haben kürzlich
gezeigt, dass MAP-Kinase PPARγ an
Serin 112 direkt phosphorylieren kann und diese phosphorylierte
Form des Rezeptors weist in großem
Maße reduzierte
Transkriptionsaktivität
und eine geringere Fähigkeit
auf, eine Differenzierung zu fördern.
Wir haben deswegen gefragt, ob eine hohe endogene MAP-Kinaseaktivität, die in
21MT-Zellen vorliegt, für
die schlechte Reaktion verantwortlich sein könnte. Wie in 19A dargestellt ist, verursachte die
Aufbringung von PD89-59, einem MAP-Kinase (MEK) Inhibitor auf diese
Zellen eine Zunahme der Lipid-Akkumulation bezüglich Vehikel-behandelter Zellen.
Weiterhin verursachte die Kombination aus Troglitazon und PD98059,
wohingegen nicht mehr als 10 der Zellen mit Troglitazon alleine
mit Ölrot-O
färbten,
dass zumindest die Hälfte
der Zellen lipid akkumulieren. 19C zeigt,
dass PD98059 die Niveaus der aktivierten MAP-Kinase in diesen reduzierte.
Mit diesen Daten konsistent zeigen PD98059-behandelte Zellen eine
größere Menge
der unphosphorylierten, aktiveren Form von PPARγ, von der gezeigt wurde, dass
sie eine schnellere elektrophoretische Mobilität als die MAP-Kinase-phosphorylierte
Form aufweist (Hu, E. et al., Science 274: 2100–2103 (1996)).
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Eine deutliche Kooperation zwischen
Troglitazon und PD98059 ist ebenfalls auf der Ebene der Genexpression
ersichtlich. 19B zeigt,
dass Troglitazon bei der Aktivierung der Maspin-Expression in den 21MT-Zellen
unwirksam ist, genauso wie es PD98059 ist. Jedoch aktiviert die
Kombination beider Mittel effektiv diesen Marker, der für den Normalzustand
charakteristisch ist. In ähnlicher
Weise ist Troglitazon ein wirksamerer Suppressor der Muc- 1-mRNA-Expression
in Gegenwart des MEK-Inhibitors, was stark nahelegt, dass die MAP-Kinase die Aktivität von PPARγ in diesen
hoch malignen Zellen reduziert.
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Die Aktivierung von PPARγ durch TZDs
verursacht eine bemerkenswerte morphologische und biochemische Reaktion
in Brustkrebszellen. Die Neutralfett-Akkumulation ist vorherrschend,
genauso wie es Veränderungen
in der Genexpression sind. Dies schließt eine erhöhte Expression eines Markers
einer normalen Brustentwicklung, des Protease-Inhibitors Maspin
ein, von dem gezeigt wurde, dass er eine Tumorsuppressor-Aktivität in ektopischen
Expressions/Transplantations-Studien aufweist (Zou, Z. et al., Science
256: 526–529
(1994)). Umgekehrt werden die beiden Epithelmarker, die mit einem
malignen Zustand assoziiert sind, nämlich Mucin-1 und Karatin 19,
beide durch eine PPARγ-Aktivierung
unterdrückt.
Während
die Zellen morphologisch ähnlich
zu kultivierten Fettzellen zu sein scheinen, exprimieren sie keine
Marker, die für
diese Zelllinie charakteristisch sind. Daher können diese Zellen am besten
als eine Fettepithel-Differenzierung durchmachend beschrieben werden,
durch die vielleicht eine gewisse Version einer Laktations-Reaktion
rekapituliert wird. Diese Reaktion scheint für Krebszellen nicht spezifisch
zu sein. HC11, eine murine Zelllinie, die aus normalem Gewebe etabliert
wurde, zeigt eine ähnliche
Lipidakkumulation und verändert
mit TZD-Aktivierung von PPARγ (Daten
nicht dargestellt) die Genexpression.
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Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass
Maspin und Muc-1 signifikante Rollen in der Malignität selbst spielen
können.
Maspin ist ein Serinprotease-Inhibitor, der zuerst in Säugetiergewebe
bzw. Brust-Gewebe identifiziert wurde, und es wurde auf Grundlage
mehrerer In-vitro- und In-vivo-Beobachtungen vorgeschlagen, dass
es ein Tumorsuppressor-Gen ist (Zou, Z. et al., Science 256: 526–529 (1994)).
Sein Expressionsmuster ist in normalem Brustgewebe und Brust-abgeleiteten
Zellen hoch, während
verschiedene Tumorzelllinien keine oder eine geringe Expression
zeigen. Funktionelle Studien demonstrierten, dass die Maspin-Expression
die Motilität
humaner Brusttumorzellen in Kultur hemmen, ebenso wie das Wachstum
und die Metastase von Tumoren in nackten Mäusen. Muc-1 ist eine Zelle,
die mit Mucin-Glycoprotein
assoziiert ist, das üblicherweise auf
den apikalen Grenzlinien sekretorischer Brustepithelzellen exprimiert
wird. Es wird aberrant in sehr hohen Konzentrationen im metastatischen
Brustkrebs exprimiert (Kufe, D. et al., Hybridoma 3: 223–232 (1984)).
Obwohl die präzise
Funktion von Muc-1 nicht bekannt ist, reduziert seine hohe Expression
in Karzinomen sich von Zelle zu Zelle und von Zelle zu extrazellulärem Matrix-Kontakt,
was möglicherweise
auf seine Größe und hohe
negative Ladung zurückzuführen ist.
Eine direkte Rolle für
Muc-1 in der Tumorprogression wurde in Muc-1-/-Mäusen demonstriert, bei sich
tzeigte, dass Tumore, die durch das Polyoma-Mittel-T-Antigen in
Brustgewebe induziert wurden, eine signifikant langsamere Wachstumsrate
in Muc-1-defizienten Mäusen
im Vergleich zu Kontrollmäusen
aufweisen (Spicer, A. P. et al., J. B. C. 270: 30093–30101 (1995)).
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Die Aktivierung von PPARγ verursacht
eine Verlangsamung oder eine Beendigung des. Zellwachstums in Brustkrebszellen,
die hier untersucht wurden. Dies ist keine plötzliche, zytotoxische Reaktion,
sondern scheint mehr eine differentiative Reaktion zu sein, die über mehrere
Tage hinweg auftritt, genauso wie es die Lipid-Akkumulation tut.
Eine potentiell bedeutende Erkenntnis besteht darin, dass, wenn
die TZD-Aktivierung von PPARγ einmal
für mehrere
Tage auftritt, der Arzneistoff entfernt werden kann, und, während die
meisten Zellen lebensfähig
bleiben, sie eine stark reduzierte Fähigkeit für das klonogene Wachstum beibehalten.
Wir (Hu, E. et al., Science 274: 2100–2103 (1996)) und andere (Adams
et al., J. Biol. Chem. 272: 5128–5132 (1997)) haben kürzlich gezeigt,
dass PPARγ ein
direktes Target für
die Phosphorylierung durch MAP-Kinase ist und diese Modifikation
hat eine dramatische Reduktion der Transkriptions- und adipogenen
Aktivität
dieses Rezeptors zur Folge. Weil viele Krebsarten, einschließlich Brustkrebs,
mit erhöhten
Konzentrationen und/oder Aktivität
einer MAP-Kinase verbunden sind (Sivamaran, V. S. et al., Journal
Clinical Investigation 99: 1478–1483
(1997)), ist es ein Anliegen, dass dies die PPARγ-Funktion im Malignitätsprozess
blockieren könnte und
ebenfalls die Effektivität
der Aktivierung dieses Rezeptors mit synthetischen Verbindungen
beschränken könnte. Studien
mit der 21MT-Zelllinie zeigen eine synergistische Wirkung von Troglitazon
mit einem MAP-Kinase-Inhibitor, was stark nahelegt, dass diese Proteinkinase
die PPARγ-Funktion
in diesen Zellen regulieren kann.