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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand dieser Erfindung sind
Verfahren zur Herstellung von fungiziden Chinazolinonen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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WO 94/26722 offenbart generisch die
Umwandlung von Anthranilsäuren
in 2-Thiochinazolindione mit Isothiocyanaten (siehe auch:
US 3755582 ). WO 94/26722
offenbart, dass die Reaktion bevorzugt in Anwesenheit einer Base,
wie zum Beispiel Triethylamin, durchgeführt wird.
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WO 94/26722 offenbart auch die Umwandlung
von 2-Thiochinazolindionen in 2-Chloro-4(3H)-chinazolinone unter Verwendung von Sulfurylchlorid
(siehe auch:
US 3,867,384 ).
Die Verwendung von Phosgen für diese
Transformation wird nicht erwähnt.
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WO 94/26722 und
US 3755582 offenbart generisch 2-Alkylthiochinazolinone.
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WO 94/26722 offenbart generisch die
Kondensation von Anthranilsäureestern
mit Thiophosgen zur Bildung von Isothiocyanatestern. Ähnliche
Verfahren werden in J. Heterocycl. Chem., (1990), 27, 407, offenbart.
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Die Herstellung von 2,4-(1H,3H)-Chinazolindionen
aus Anthranilsäure
und Estern, einschließlich
Isocyanaten wird in J. Heterocycl. Chem., (1982), 19, 269, angeführt.
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EP-A-712849 offenbart ein Verfahren
zur Herstellung von Chinazolin-2,4-dionen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es werden erfindungsgemäß vorteilhafte
Verfahren zur Herstellung von Chinazolinonen der Formel I
bereitgestellt, worin:
R
1 C
1-C
10-Alkyl;
C
3-C
10-Alkenyl;
C
3-C
10-Cycloalkyl;
C
3-C
10-Halocycloalkyl;
C
4-C
10-Cycloalkylalkyl;
C
4-C
10-Halocycloalkylalkyl
oder C
3-C
10-Alkynyl
ist;
R
2 C
1-C
10-Alkyl; C
3-C
10-Alkenyl; C
3-C
10-Ccycloalkyl; C
3-C
10-Halocycloalkyl; C
4-C
10-Cycloalkylalkyl;
C
4-C
10-Halocycloalkylalkyl;
C
4-C
10-Cycloalkyl;
C
4-C
10-Halocycloalkyl
oder C
3-C
10-Alkynyl ist; und
R
3 und R
4 jeweils
unabhängig
Wasserstoff oder Halogen sind; aus Verbindungen, enthaltend Anteil
IIg
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Die Chinazolinone der Formel I sind
als Fungizide und/oder Intermediärprodukte
zur Herstellung von Fungiziden nützlich.
Das hierin bereitgestellte Verfahren zur Herstellung der Chinazolinone
der Formel I ist durch den Einsatz einer wie nachstehend beschriebenen
Verfahrenssequenz (A) gekennzeichnet.
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Verfahren A
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Es wird ein Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formula I bereitgestellt, das
- (a) die Behandlung eines 2-Thiochinazolindions der Formel IIa mit Phosgen in einem inerten
Lösungsmittel,
bei einer Temperatur von ca. 50 bis 120°C und einem Druck von 1 bis
5 Atmosphären
(1,013 × 105 bis 5,065 × 105 Pa),
zur Bildung eines 2-Chloro-4(3H)-chinazolinons der Formula IIb und
- (b) die Behandlung des 2-Chloro-4(3H)-chinazolinons mit einem
Metallalkoxid der Formel M+(–OR2), worin M Lithium, Natrium oder Kalium
ist, in einem inerten Lösungsmittel,
bei einer Temperatur von ca. –20
bis 50°C
und einem Druck von 1 bis 5 Atmosphären (1,013 × 105 bis
5,065 × 105 Pa), umfasst.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Verbindungen können
als ein oder mehrere Stereoisomer(e) existieren. Die verschiedenen
Stereoisomere schließen
Enantiomere, Diastereomere und geometrische Isomere ein. Ein Fachmann
wird erkennen, dass ein Stereoisomer erwünschter sein kann und wie diese
Stereoisomere getrennt werden können.
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In den vorstehenden Ausführungen
schließt
der Begriff „Alkyl", der entweder allein
oder in zusammengesetzten Wörtern,
wie zum Beispiel „Alkylthio" oder „Haloalkyl" verwendet wird, geradkettiges
oder verzweigtes Alkyl, wie zum Beispiel Methyl, Ethyl, n-Propyl,
i-Propyl oder die verschiedenen Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-,
Octyl-, Nonyl- oder Decyl-Isomere ein. Der Begriff „1-2-Alkyl" zeigt an, dass eine
oder zwei der verfügbaren
Positionen für
diesen Substituenten Alkyl darstellen können, die unabhängig ausgewählt werden. „Alkenyl" schließt geradkettige
oder verzweigte Alkene, wie zum Beispiel Vinyl, 1-Propenyl, 2-Propenyl
und die verschiedenen Butenyl-, Pentenyl- und Hexenyl-Isomere ein. „Alkenyl" schließt auch
Polyene, wie zum Beispiel 1,2-Propadienyl und 2,4-Hexadienyl ein. „Alkynyl" schließt geradkettige
oder verzweigte Alkyne, wie zum Beispiel Ethynyl, 1-Propynyl, 2-Propynyl
und die verschiedenen Butynyl-, Pentynyl- und Hexynyl-Isomere ein. „Alkynyl" kann auch Teile
einschließen,
die aus mehrfachen Dreifachbindungen, wie zum Beispiel 2,5-Hexadiynyl, bestehen. „Cycloalkyl" schließt zum Beispiel
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl ein. Beispiele
von „Cycloalkylalkyl" schließen Cyclopropylmethyl,
Cyclopentylethyl und andere Cycloalkylteile gebunden an geradkettige
oder verzweigte Alkylgruppen ein.
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Der Begriff „Halogen" schließt Fluor, Chlor, Brom oder
Iod ein.
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Die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome
in einer Substituentengruppe ist durch den „Ci-Cj"-Präfix angezeigt,
worin i und j Zahlen von 1 bis 10 darstellen. So kennzeichnet zum
Beispiel C1-C3-Alkyl
Methyl bis zu Propyl; und C4-Alkyl kennzeichnet
die verschiedenen Isomere einer Alkylgruppe, enthaltend insgesamt
vier Kohlenstoffatome.
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Wenn eine Gruppe einen Substituenten
enthält,
der Wasserstoff, zum Beispiel R3 oder R4 sein kann, dann wird erkannt, dass – wenn dieser
Substituent als Wasserstoff genommen wird – dieser der Gruppe entspricht,
die nicht substituiert ist.
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Verbindungen können auch als ein Gemisch von
Tautomeren vorliegen. So kann zum Beispiel eine Verbindung der Formel
IIa in einer oder beiden der nachstehend erläuterten tautomeren Formen vorliegen.
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Ein Fachmann wird erkennen, dass
ein Tautomer gegenüber
dem anderen vorhenschen kann. Erfindungsgemäß umfassen beide tautomeren
Formen ebenso wie Gemische davon Verbindungen der Formel IIa.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die Methoden
zur Herstellung von Verbindungen der Formel I und Formel II (siehe
Schemata 1 und 2) werden nachstehend beschrieben. Ein Fachmann wird
erkennen, wenn die Reihenfolge des Zufügens von Reagenzien in diesen
erfindungsgemäßen Verfahren
wichtig ist.
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Zu beachten sind Verfahren, worin
R1 C1-C10-Alkyl,
C3-C10-Alkenyl,
C4-C10-Cycloalkylalkyl,
C4-C10-Halocycloalkylalkyl
oder C3-C10-Alkynyl
ist; und R2 C1-C10-A1kyl, C3-C10-Alkenyl, C4-C10- Cycloalkylalkyl
oder C3-C10-Alkynyl
ist. Bevorzugte Verfahren schließen Verfahren zur Herstellung
von Verbindungen der Formel I ein, worin R1 C1-C3-Alkyl ist, R2 C1-C3-Alkyl
ist, R3 Br oder I ist und R4 H,
Br oder I ist.
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Verfahren A – beginnend
mit Anthranilaten der Formel 1a oder Aminobenzamiden der Formel
3
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Verbindungen der Formel I können mittels
Verfahren A, erläutert
in den Schemata 1–3,
hergestellt werden. Das 2-Thiochinazolindion der Formel IIa kann
durch Kondensation einer Anthranilsäure (2-Aminobenzoesäure) der
Formel 1a mit einem Isothiocyanat der Formel 5 in Gegenwart einer
Base wie in Schema 1 erläutert hergestellt
werden.
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Es ist nur ein Äquivalent des Isothiocyanats
erforderlich; es kann jedoch ein Reagenzüberschuss verwendet werden.
Die Reaktion wird in einem Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Dimethylacetamid, Cyclohexan, Hexan, Methanol,
Etnanol, n-Propanol, i-Propanol, Chloroform, 1,2-Dichlorethan, N,N-Dimethylformamid, Ethylacetat,
n-Propylacetat, i-Propylacetat, Diethoxymethan, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Toluen, Wasser oder Xylen ablaufen lassen. Alkohol, Ester
und aromatische Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Ethanol, Propanol, n-Propylacetat und Xylen sind
bevorzugt. Die Reaktionstemperatur beträgt von ca. 60 bis 150°C. Der bevorzugte
Temperaturbereich beträgt
von ca. 75 bis 145°C.
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Die Base beschleunigt die Reaktion
und verbessert die Löslichkeit
der Anthranilsäure
im Lösungsmittel.
Es wird im Allgemeinen ein Basenäquivalent
verwendet. Die Verwendung von weniger als einem Äquivalent führt zu längeren Reaktionszeiten. Größer als
ein Äquivalent
bietet keinen Vorteil. Zu geeigneten Basen zählen sowohl Trialkylaminbasen,
wie zum Beispiel Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin, Tributylamin und
N,N-Diisopropylethylamin, als auch anorganische Basen, wie zum Beispiel
Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
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Die Reaktion wird mittels Kombination
der Base, Isothiocyanat und Anthranilsäure in einem Lösungsmittel
und Erhitzen bei atmosphärischem
Druck durchgeführt.
Das Isothiocyanat kann gegebenenfalls direkt im Reaktionskolben
vor dem Zufügen
der Anthranilsäure
hergestellt werden. Das Isothiocyanat kann vor Verwendung isoliert
und gereinigt werden, dies ist jedoch nicht notwendig. Das Isothiocyanat
kann zum Beispiel mittels Kombination von Kohlenstoffdisulfid, einem
Metallhydroxid, wie zum Beispiel Kaliumhydroxid und einem primären Amin
und Erhitzen für
die Dauer von 30 min bis 2 h bei 30–100°C hergestellt werden. Wasser stellt
eines von vielen geeigneten Lösungsmitteln
für diese
Reaktion dar. Dann wird ein Alkylchlorformiat zugefügt. Das
sich ergebende Isothiocyanat kann mittels Phasentrennung oder Destillation
isoliert oder direkt mit einer Base und einer Anthranilsäure, wie
vorstehend beschrieben, kombiniert werden, um das 2-Thiochinazolindion
zu erhalten. Als Alternative kann das Isothiocyanat dem heißen Reaktionsgemisch
zugefügt
werden, oder die Reaktion kann in einem dicht verschlossenen Kolben
bei einem Druck von ca. 1 bis 5 Atmosphären (1,013 × 105 bis
5,065 × 105 Pa) ablaufen. Gegebenenfalls wird ein nicht
mit Wasser mischbares Lösungsmittel verwendet,
das bei der Reaktion gebildete Wasser kann unter Verwendung einer
Dean-Stark-Falle entfernt werden. Das 2-Thiochinazolindion fällt, so
wie es sich bildet, aus dem Reaktionsgemisch aus. Nach Erhitzen für ca. 1
bis 48 h wird das Reaktionsgemisch abgekühlt und filtriert. Das Produkt
wird getrocknet, oder der feuchte Kuchen kann im nächsten Schrit
direkt verwendet werden, wenn das Lösungsmittel mit den Reaktionsbedingungen
im folgenden Schritt kompatibel ist.
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2-Thiochinazolindione der Formel
IIa können
als Alternative durch zur Reaktion bringen der Aminobenzamide der
Formel 3 mit Kohlenstoffdisulfid, wie in Schema Ia veranschlaulicht,
hergestellt werden.
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Ähnliche
Transformationen sind im Fach bekannt (Mizuno, et. al., Chemistry
Express, (1991), 6, 439). Die Reaktion kann unter Verwendung einer
Reihe verschiedener Lösungsmittel
und Basen durchgeführt
werden. Für
diese Transformation geeignete Lösungsmittel
schließen
(sind aber nicht beschränkt
darauf) Methanol, Ethanol, i-Propanol, Chloroform, 1,2-Dichlorethan,
N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, Ethylacetat, n-Propylacetat,
i-Propylacetat, Diethoxymethan, Tetrahydrofuran, Dioxan, Toluen,
Xylen, Hexane und Cyclohexane ein. Geeignete Basen für diese
Transformation schließen
(sind aber nicht beschränkt
darauf) 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en (DBU), 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan
(DABCO), 1,5-Diazabicyclo[4.3.0]non-5-en (DBN), Trimethylamin, Triethylamin,
Tripropylamin, Tributylamin, N,N-Diisopropylamin, 4-Dimethylaminopyridin,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat
ein. Wirksame Basenmengen können
im Bereich von 0,5–5,0
Moläquivalenten
in Bezug auf Aminobenzamid 3 liegen. Obwohl Reaktionskonzentrationen
von ca. 0,2 M–2,0
M (in Bezug auf Aminobenzamid 3) zusammen mit 1,0–20 Moläquivalenten
Kohlenstoffdisulfid (in Bezug auf Aminobenzamid 3) eingesetzt werden
können,
sind Bedingungen, die eine größere Reaktionskonzentration
und weniger Moläquivalente
des Kohlenstoffdisulfids bevorzugen, bevorzugt. Die Reaktion kann
ca. 0,5 h–24
h bei Temperaturen von ca. 40°C–200°C durchgeführt werden, und
die Aufarbeitung ist durch Ansäuerung
und Filtration des Reaktionsgemischs zum Erhalt von präzipitiertem IIa
erreichbar.
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Aminobenzamide der Formel 3 sind über Isatosäureanhydride
der Formel 2 durch Kontakt mit Aminen der Formel 6 (Schema 2) zugänglich.
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Verfahren zur Herstellung von Isatosäureanhydriden
sind in der Literatur weithin bekannt. G. M. Coppola in Synthesis,
(1980), 505, gibt einen Überblick über ihre
Herstellung und bespricht ihre Umwandlung in Aminobenzamide (siehe
auch Staiger und Wagner in J. Org. Chem., (1953), 18, 1427).
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Verfahren A beinhaltet weiter die
Behandlung von 2-Thiochinazolindion der Formel IIa mit Phosgen in einem
inerten Lösungsmittel,
um das 2-Chloro-4(3H)-chinazolinon der Formel IIb (Schema 3) zu
ergeben.
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Es ist nur ein Phosgen-Äquivalent
erforderlich, Reagenzüberschuss
kann jedoch verwendet werden. Außerdem kann ein Katalysator,
wie zum Beispiel Dimethylformamid oder Dimethylacetamid eingesetzt
werden. Die Reaktion wird in einem inerten Lösungsmittel, wie zum Beispiel
1,2-Dichlorethan, Ethylacetat, n-Propylacetat, i-Propylacetat, Acetonitril,
Toluen, Xylen oder Dioxan ablaufen lassen. Ester-Lösungsmittel,
wie zum Beispiel n-Propylacetat und aromatische Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Xylen sind bevorzugt. Das Reaktionsgemisch wird
15 Minuten bis 6 h bei ca. 50 to 120°C oder bis das 2-Thiochinazolindion
verbraucht ist, erhitzt. Die bevorzugte Temperatur beträgt von ca.
75 bis 115°C.
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Die Reaktion wird durch Kombination
des 2-Thiochinazolindions und des Lösungsmittels und Erhitzen durchgeführt. Das
Phosgen wird dann eingeführt.
Das Phosgen kann als Alternative bei Raumtemperatur zugefügt werden,
und das Reaktionsgemisch wird dann erhitzt. Die Reaktion kann auch
unter Druck mit einem Entlastungsventil, um das als Nebenprodukte
gebildete Carbonylsulfid und Hydrogenchlorid zu belüften, ablaufen.
Das 2-Chloro-4(3H)-chinazolinon wird mittels Verdampfung des Lösungsmittels
isoliert und ist im Allgemeinen von ausreichender Reinheit, um im
nächsten
Schritt direkt verwendet werden zu können.
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Als Alternative kann die Lösung oder
Aufschlämmung
des Produkts direkt im nächsten
Schritt, mit oder ohne zuerst den Phosgen-Überschuss durch Destillation
oder Durchspülen
mit einem inerten Gas, wie zum Beispiel Stickstoff zu entfernen,
verwendet werden.
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Der endgültige Schritt in Verfahren
A ist die Behandlung des 2-Chloro-4(3H)-chinazolinons der Formel IIb
mit einem Metallalkoxid der Formel M+(–OR2), worin M Lithium, Natrium oder Kalium
ist, in einem inerten Lösungsmittel,
um das Chinazolinon der Formel I (Schema 4) zu geben.
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Das Metallalkoxid wird mittels Behandlung
des Alkohols der Formel R2OH mit einer Base,
wie zum Beispiel Natrium- oder Kaliummetall oder Natrium- oder Kaliumhydrid,
gebildet. Das Alkoxid kann auch in situ aus dem Alkohol und Lithium-,
Natrium- oder Kaliumhydroxid mit oder ohne Entfernung des Wassers
durch Destillation gebildet werden. Das Metallalkoxid wird im Allgemeinen
im Alkohol-Lösungsmittel
gebildet und kann als eine Lösung
verwendet werden. Ungeachtet, ob das Metallalkoxid vorgebildet oder
in situ gebildet wird, ist M bevorzugt Natrium oder Kalium, und
R2 ist Propyl. Bevorzugte Reagenzien schließen Natriumpropoxid
und Kaliumpropoxid ein. Es ist nur ein Äquivalent des Metallalkoxids
für die
Reaktion erforderlich, Reagenzüberschuss
kann jedoch verwendet werden.
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Für
die Verdrängungsreaktion
können
verschiedene Lösungsmittel,
einschließlich
Methanol, Ethanol, n-Propanol, i-Propanol, Methylenchlorid, 1,2-Dichlorethan,
N,N-Dimethylformamid, Ethylacetat, n-Propylacetat, i-Propylacetat,
Diethoxymethan, Dimethoxyethan, Tetrahydrofiuan, Dioxan, Aceton,
Methylethylketon, Toluen oder Xylen verwendet werden. Wenn ein Ester-
oder Alkohol-Lösungsmittel
verwendet wird, ist erwünscht, die
Alkoxid- mit der Estergruppe oder Alkohol abzustimmen, um die Bildung
eines Produktgemischs zu vermeiden. Ester-Lösungsmittel, wie zum Beispiel
n-Propylacetat und aromatische Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Xylen sind bevorzugt.
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Die Reaktion wird mittels Zufügen des
Metallalkoxids zu 2-Chloro-4(3H)-chinazolinon in einem Lösungsmittel
bei einer Temperatur von ca. –20
bis 50°C
ablaufen lassen. Als Alternative kann das 2-Chloro-4(3H)-Chinazolinon
einer Lösung
des Metallalkoxids zugefügt
werden. Die bevorzugte Reaktionstemperatur beträgt von ca. –10 bis 25°C. Das Reaktionsgemisch wird
5 Minuten bis 6 Stunden oder bis das 2-Chloro-4(3H)-Chinazolinon
verbraucht ist, gerührt.
Gegebenenfalls kann man die Reaktion auch unter einem Druck von
1,013 × 105 bis 5,065 × 105 (1
bis 5 Atmosphäre(n))
ablaufen lassen. Nachdem die Reaktion abgeschlossen ist, wird das
Metallchloridsalz durch Waschen mit Wasser entfernt, und das Lösungsmittel
wird zur Herbeiführung
der Verbindung der Formel I verdampft.
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BEISPIEL 1
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Verfahren A: Synthese
von 6-Iodo-2-propoxy-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
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Schritt 1 A: Synthese
von 2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
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Einer Aufschlämmung aus 2-Amino-5-iodobenzoesäure (100
g, 0,38 mol) in n-Propylacetat (315 ml) wurde Triethylamin (58 ml,
0,42 mol) bei Raumtemperatur zugefügt. Die sich ergebende Lösung wurde
auf Rückfluss
erhitzt, und n-Propylisothiocyanat (43 ml, 0,42 mol) wurde über eine
einstündige Periode
hinweg zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 18 h bei Rückfluss aufrechterhalten, dann
auf Raumtemperatur abgekühlt
und filtriert. Der feuchte Kuchen wurde mit frischem Propylacetat
gewaschen und bei 60°C
unter Vakuum getrocknet. Auf diese Weise wurden 113 g der Titelverbindung
als ein gelbbrauner Feststoff erhalten. Schmelzpunkt > 200°C; 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 13,02
(bs, 1H), 8,22 (d, 1H), 8,06 (dd, 1H), 7,21 (d, 1H), 4,34 (m, 2H), 1,69
(m, 2H), 0,93 (t, 3H).
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Schritt 1B: Synthese von
2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
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Einer Aufschlämmung aus 2-Amino-5-iodobenzoesäure (20
g, 0,076 mol) in n-Propylacetat (63 ml) wurde Triethylamin (11,6
ml, 0,084 mol) gefolgt von n-Propylisothiocyanat (8,7 ml, 0,084
mol) bei Raumtemperatur zugefügt.
Die sich ergebende Lösung
wurde auf Rückfluss
erhitzt und das gebildete Wasser in einer Dean-Stark-Falle entfernt.
Nach 4 h wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abgekühlt und
filtriert. Der feuchte Kuchen wurde mit frischem n-Propylacetat
gewaschen und bei 60°C
unter Vakuum getrocknet. Auf diese Weise wurden 21,4 g der Titelverbindung
als ein hellbrauner Feststoff erhalten. Siehe Schritt 1A für die 1H-NMR-Daten, das UV-Spektrum stimmte mit
dem des zuvor hergestellten Materials überein.
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Schritt 2A: Synthese von
2-Chloro-6-iodo-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
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2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
(5 g, 0,014 mol) wurde in n-Propylacetat aufgeschlämmt und
mit Phosgen (2,1 ml, 0,029 mol) behandelt. Die Aufschlämmung wurde
1 h bei Rückfluss
erhitzt. Der Phosgen-Überschuss
wurde mittels Codestillation mit n-Propylacetat bei atmosphärischem
Druck entfernt. Der Kolbenrückstand
wurde dann unter Vakuum zur Trockene verdampft. Auf diese Weise
wurden 4,95 g der Titelverbindung als hellrosafarbener Feststoff
erhalten. Schmelzpunkt 98–100°C; 1H-NMR (Me2SO-d6): δ 8,04
(d, 1H), 8,16 (dd, 1H), 7,31 (d, 1H), 4,20 (m, 2H), 1,78 (m, 2H),
0,97 (t, 3H).
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Schritt 2B: Synthese von
2-Chloro-6-iodo-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
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2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
(50 g, 0,144 mol) wurde in Xylen (283 g) aufgeschlämmt und
auf 85–90°C erhitzt.
Phosgen (12,0 ml, 0,159 mol) wurde zugefügt. Das Erhitzen wurde fortgesetzt,
bis das Thiochinazolindion mittels Dünnschichtchromatographie-Analyse
(340 Minuten) aufgebraucht war. Der Phosgen-Überschuss wurde mittels Codestillation
mit Xylen bei atmosphärischem
Druck entfernt. Die Destillation wurde abgebrochen, wenn das Gewicht
des Destillats 37,9 g erreichte. Die Lösung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt
und direkt in Schritt 3 verwendet.
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Schritt 3: Synthese von
6-Iodo-2-propoxy-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
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Natriumpropoxid-Lösung wurde durch Kombination
von Natriumhydroxid (10 g, 0,25 mol) und n-Propanol(90 g, 1,5 mol)
und 2-stündiges
Erhitzen der Aufschlämmung
bei Rückfluss
hergestellt. Die sich ergebende Lösung wurde auf Raumtemperatur
abgekühlt
und unter N2 gelagert.
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Ein Anteil der vorstehend hergestellten
Natriumpropoxid-Lösung
(87 g) wurde auf 1°C
abgekühlt
und tropfenweise mit der in Schritt 2B vorstehend hergestellten
Lösung
aus 2-Chloro-6-iodo-3-n-propyl-4(3H)-chinazolinon
behandelt. Die Temperatur wurde bei oder unter 0°C aufrechterhalten, und die
Zugabe dauerte 2,5 h. Nach weiterem 1,5-stündigem Rühren bei 0°C wurde das Reaktionsgemisch
in 250 ml Wasser gegossen. Die Phasen wurden getrennt, und die organische
Phase wurde zweimal mit jeweils 250 ml Wasser gewaschen. Die organische
Phase wurde dann unter reduziertem Druck verdampft, um 53,4 g eines
hellgelben Öls
zu ergeben, das sich bei Stehen in einen weißen Feststoff verfestigte.
Schmelzpunkt 60–62°C; 1H-NMR (CDCl3): δ 8,49 (d,
1H), 7,87 (dd, 1H), 7,19 (d, 1H), 4,43 (t, 2H), 4,05 (m, 2H), 1,85
(m, 2H), 1,70 (m, 2H), 1,05 (t, 3H), 0,96 (t, 3H).
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BEISPIEL 2
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Verfahren A: Synthese
von 6-Iodo-2-methoxy-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
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2-Chloro-6-iodo-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
(ca. 1 g, 0,0029 mol) in n-Propylacetat (ca. 10 ml) wurde mit Methylacetat
verdünnt
und auf 0°C
abgekühlt.
Natriummethoxid in Metlanol (25 Gew.-%, 1,25 g, 0,0058 mol) wurde
zugefügt.
Die Aufschlämmung
wurde 5 Minuten gerührt,
dann mit Methylacetat verdünnt
und zweimal mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde unter
reduziertem Druck verdampft, und der Rückstand wurde aus Hexanen umkristallisiert.
Auf diese Weise wurden 0,48 g der Titelverbindung als ein rosafarbener
Feststoff erhalten. Schmelzpunkt 88–90°C; 1H-NMR
(CDCl3): δ 8,50
(s, 1H), 7,85 (dd, 1H), 7,22 (d, 1H), 4,06 (s, 3H), 4,02 (m, 2H),
1,55 (m, 2H), 0,94 (t, 3H); MS: 344 (M+),
302, 272.
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BEISPIEL 3
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Intermediärprodukt
von Verfahren A: Synthese von 2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
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Kohlenstoffdisulfid (16,4 ml, 0,28
mol) wurde einer Lösung
aus Kaliumhydroxid (18,4 g, 0,28 mol) in Wasser (100 ml) zugefügt. Das
Reaktionsgemisch wurde dann auf 11°C abgekühlt, und n-Propylamin (16,6
g, 0,28 mol) wurde zugefügt.
Es wurde eine exotherme Reaktion auf 14°C beobachtet, und das Reaktionsgemisch
wurde eine orangefarbene Aufschlämmung.
Das Gemisch wurde 1 h bei 60°C
erhitzt und dann auf 17°C abgekühlt. Ethylchlorformiat
(32 g, 0,30 mol) wurde dann über
eine 30-minütige
Periode zugefügt,
wobei die Temperatur auf 25°C
abfallen konnte. Danach wurde zusätzliches Kaliumhydroxid (9,2
g, 0,14 mol) zugefügt. Nach
20-minütigem
Rühren
wurde 5-Iodoanthranilsäure
(26,4 g, 0,10 mol) zugefügt,
und die sich ergebende gelbbraune Aufschlämmung wurde auf 75°C erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde nach 4,5 h auf Raumtemperatur abgekühlt. Zur
Senkung des pH von 10 auf 2 wurde konzentrierte wässrige HCl
zugefügt.
Die wässrige Phase
wurde von den öligen
Feststoffen dekantiert, und die Feststoffe wurden zweimal mit Wasser
(jeweils 100 ml) gewaschen. Methanol (100 ml) wurde zum Kristallisieren
des Ertrags zugefügt.
Die Feststoffe wurden mittels Filtration wiedergewonnen, mit Methanol
gewaschen (2-mal mit 15 ml) und getrocknet. Das 2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
wog 27,8 g und wies einen Schmelzpunkt von 267–269°C auf
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BEISPIEL 4
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Intermediärprodukt
von Verfahren A: Synthese von 6-Iodo-2-propoxy-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
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Schritt A: Herstellung
von 6-Iodo-2H-3,1-benzoxazin-2,4(1H)-dion
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Ein Gemisch aus 2-Amino-5-iodobenzoesäure (25
g, 95,05 mmol) und Triphosgen (77,1 g, 260,4 mmol) in Dioxan (316
ml) wurde 8 h auf Rückfluss
erhitzt. Der sich ergebende Feststoff wurde filtriert und mit Diethylether
gewaschen, um 28,1 g der Titelverbindung zu ergeben, 1H-NMR
(300 MHz, Me2SO-d6): δ 6,96 (d, 1H);
8,02 (dd, 1H); 8,13 (d, 1H); 11,82 (br s, 1H); m/e 288 deprotoniertes Ausgangsmolekülion (m/e),
gemessen mittels Massenspektrometrie unter Verwendung von chemischer
Atmosphärendruck-Ionisation
im negativen Ionenmodus (APCI–).
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Schritt B: Herstellung
von 2-Amino-5-iodo-N-propylbenzamid
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Propylamin (1,2 g, 20,3 mmol) und
6-Iodo-2H-3,1-benzoxazin-2,4(1H)-dion (5,0 g, 17,3 mmol) wurden in
Pyridin (85 ml) kombiniert und 24 h bei Raumtemperatur gerührt. Die
Reaktion wurde unter reduziertem Druck konzentriert, und der sich
ergebende Rückstand
wurde zwischen Ethylacetat (200 ml) und 5%iger Salzsäure (200
ml) verteilt. Die Phasen wurden getrennt, und die organische Phase
wurde mit 1 N Natriumhydroxid, Wasser und Salzlake gewaschen. Trocknen über wasserfreiem
Natriumsulfat und Verdampfung unter reduziertem Druck ergaben 3,9
g der Titelverbindung, 1H-NMR (300 MHz,
CDCl3): δ 0,99
(t, 3H); 1,63 (m, 2H); 3,35 (m, 2H); 5,52 (br s, 2H); 5,95 (br s,
1H); 6,47 (d, 1H); 7,42 (dd, 1H); 7,55(d, 1H).
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Schritt C: Herstellung
von 2,3-Dihydro-6-iodo-3-propyl-2-thioxo-4(1H)-chinazolinon
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Einer Lösung aus 2-Amino-5-iodo-N-propylbenzamid
(1,0 g, 3,1 mmol) und Kohlenstoffdisulfid (0,59 g, 9,38 mmol) in
Dimethylformamid (3,1 ml) wurde Kaliumcarbonat (0,43 g, 3,1 mmol)
zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde 2 h auf Rückfluss erhitzt, auf Raumtemperatur
abgekühlt
und tropfenweise 1 N Salzsäure
(25 ml) zugefügt.
Das sich ergebende Präzipitat
wurde filtriert, mit Wasser (2 × 10
ml), Methanol (2 × 10
ml) und Diethylether (10 ml) gewaschen und zum Erhalt von 1,04 g
der Titelverbindung getrocknet, Schmelzpunkt 267–269°C; 1H-NMR
(300 MHz, Me2SO-d6): δ 0,90 (t,
3H); 1,68 (m, 2H); 4,33 (t, 2H); 7,18 (d, 1H); 8,04 (dd, 1H); 8,19
(d, 1H); 12,98 (s, 1H).
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Unter Verwendung der in den Schemata
1–4 und
Beispielen 1–4
ausgeführten
Beispiele können
die Verbindungen in Tabellen I, Ia, Ib, Ic, Id, II, III, IV und
V hergestellt werden.
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TABELLE I
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- 3-Propyl-2-(propyloxy)-4(3H)-chinazolinon
- 2-Ethoxy-6-iodo-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
- 6-Iodo-2-methoxy-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
- 3-Ethyl-6-iodo-2-(propyloxy)-4(3H)-chinazolinon
- 6-Iodo-3-methyl-2-(propyloxy)-4(3H)-chinazolinon
- 6-Iodo-2-(2-propenyloxy)-3-(propyl)-4(3H)-chinazolinon
- 6-Iodo-3-(2-propenyl)-2-(propyloxy)-4(3H)-chinazolinon
- 3-Ethyl-1,2-dihydro-6-iodo-2-thioxo-4(3H)-chinazolinon
- 2-Chloro-3-ethyl-6-iodo-4(3H)-chinazolinon
- 2-Chloro-6-iodo-3-methyl-4(3H)-chinazolinon
- 3-Ethyl-6-iodo-2,4-(1H,3H)-chinazolindion
- 6-Iodo-3-methyl-2,4-(1H,3H)-chinazolindion
- 2-(Ethylthio)-6-iodo-3-propyl-4(3H)-chinazolinon
- 3-Ethyl-6-iodo-2-(methylthio)-4(3H)-chinazolinon
- 6,8-Diiodo-3-propyl-2-propyloxy-4(3H)-chinazolinon
- 3-(Cyclopropylmethyl)-6-iodo-2-propyloxy-4(3H)-chinazolinon
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