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Diese Erfindung betrifft eine tragbare
Lesevorrichtung für
auf herkömmliche
Art gedruckten Text für
Blinde.
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Die spektakuläre Entwicklung von Informatik-
und Elektronikentwicklungen ermöglichte
es, einer immer breiteren Öffentlichkeit
mehr und mehr leistungsfähige
Geräte
zu attraktiven Kosten anzubieten: Computer, Scanner, Drucker und
Fax bilden die Werkzeuge des täglichen
Lebens.
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Leider hatten diese Fortschritte
keine Auswirkungen für
Blinde, und insbesondere für
den Zugang zum Lesen und allgemeiner zu Kultur und Kenntnis.
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Gewiss können Blinde Radiosendungen
verfolgen, um Zugang zu kultureller oder anderer Information zu
erhalten. Aber bis heute bleibt ihm der Zugang zu einer von ihm
selbst gewählten
Information quasi untersagt.
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Man sah hier und da einige Experimente,
um es dem Blinden zu ermöglichen, über im voraus
aufgenommene Audiokassetten den Zugang zum Buch zu ermöglichen.
Dann wurden eher kürzlich
einige Experimente gemacht, um dem Blinden mit der Eingabe von Text über Scanner,
der Verarbeitung der Daten und der Wiedergabe des besagten Textes
in Braille-Schriftzeichen,
das Patent EP-A-0 542 054 beschreibt diese Art von Vorrichtung,
Zugang zum Buch zu verschaffen.
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Aber diese Verfahren sind komplex
und kostspielig und geben dem Blinden keinerlei reelle Autonomie.
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Die Methode der von Louis Braille
erfundene Methode der heraustretenden Punkte ist heute erschöpfend verbreitet.
Blinde, die im Lesen in Braille geübt sind, sind zu einer sehr
hohen Lesegeschwindigkeit und zu einem bemerkenswerten Integrationsniveau
fähig.
Leider ist die Anzahl der in Braille übertragenen Bücher sehr
beschränkt
und ihr Volumen genau wie ihr Preis beträchtlich.
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Es wurden einige Versuche mit tragbaren Verfahren
durchgeführt.
Das Patent DE-A-39 01 023 beschreibt ein tragbares Gerät, welches
der Blinde über
eine korrekt gegen einen für
diesen Zweck vorgesehenen Rand gebrachte Zeitung bewegt, wobei der
aufgenommene Text auf eine Braille-Zeile überfragen wird.
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Dieses Patent beschreibt eine Vorrichting, die
allerdings in dem Maße
mehrere Nachteile aufweist, dass die Nutzung des in Braille übertragenen Textes
nicht exakt zur selben Zeit wie die Eingabe verläuft:
- – Erfordernis
einer Führungsvorrichtung,
- – ist
weiterhin sperrig.
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Die in diesem Patent beschriebene
Erfindung ermöglicht
es, allen diesen Nachteilen abzuhelfen.
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Denn tatsächlich ermöglicht es die besagte Erfindung
dem Blinden, jede beliebige Schrifft, Zeitung oder auch gedrucktes
Dokument auf jeder Unterlage in herkömmlichen Schriftzeichen ohne
jedes Zubehör
dank einer Miniaturvorrichtung zu lesen, die die Form einer Hülse hat,
welches nach der Art eines Fingerhuts auf das Ende des Zeigefingers
aufgesteckt wird.
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Die Erfindung betrifft eine tragbare
Lesevorrichtung für
Blinde, in die optische Fühler
integriert sind, die einen gedruckten Text erfassen können, sowie
eine Elektronik, in der Softwares, die dafür ausgelegt sind, die gedruckten
Schriftzeichen zu erkennen, sowie Softwares zum Umwandeln dieser
gedruckten Schriftzeichen in Braille-Schriftzeichen, gespeichert
sind, und eine Zone zur Tasterkennung, dadurch gekennzeichnet, dass
die Lesevorrichtung aus einer Mikroeinheit besteht, die an einer
Hülse befestigt
ist, die nach der Art eines Fingerhuts auf das Ende des Zeigefingers
des Blinden aufgesteckt wird, wobei die Mikroeinheit eine Matrix
von optischen Fühlern
aufweist, eine elektromagnetische Einheit, die dafür ausgelegt
ist, auf einer Tastfläche
Schriftzeichen für
Schriftzeichen in Braille-Schrift anzulegen, sobald der Zeigefinger
des Blinden über
ein gedrucktes Schriftzeichen gleitet und wenn der Zeigefinger sich
genau über
diesem Schriftzeichen befindet, wobei in die elektromagnetische
Einheit sechs Elektromagnete integriert sind, die dazu bestimmt
sind, die Braille-Schriftzeichen wiederzugeben, sowie zwei andere,
die dazu bestimmt sind, dem Leser einen Führungsfehler anzuzeigen, wobei
diese letzteren aktiviert werden, wenn der Blinde mit seinem Zeigefinger
nach unten oder nach oben abweicht, wenn er ihn längs einer
Zeile eines Textes bewegt.
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Das Ziel der Erfindung wird besser
beim Lesen der detaillierten Beschreibung in Bezug auf die Zeichnungen
verstanden:
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1 zeigt
eine Gesamtansicht der Erfindung mit der Hülse, die an der Hülse befestigte
Einheit ist an eine am Handgelenk befestigte Elektronikeinheit angebracht,
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2 zeigt
eine detailliertere Ansicht der Leseeinheit mit einer Matrix von
optischen Fühlern,
einer Einheit zur Tasterkennung mit Elektromagneten und einer Optik,
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3 zeigt
ein anderes Beispiel zur Befestigung der Elektronikeinheit am Gürtel, der
die Energiequelle enthält,
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4 zeigt
ein Detail des Anschlusses zwischen der Elektronikeinheit und dem
Gürtel
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5 zeigt
eine Einzelteilansicht der Leseeinheit,
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6 zeigt
ein Detail der Funktionsweise des mit dem feststehenden Stift öffnenden
Kerns des Elektromagneten,
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7 zeigt
eine Vergrößerung des
in 6 aufgeführten Details,
um die Funktionsweise der kleinen Punkte (feststehende Stifte) und
der großen Punkte
(bewegliche Kerne) beim Lesen in Braille sowie die Funktionsweise
der Blattfeder hervorzuheben,
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8 zeigt
die Funktionsweise der beweglichen, über und unter der Tastzone
angebrachten Positionsanzeiger,
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9 zeigt
einen Querschnitt zur Verdeutlichung der lateralen Anhebungen,
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10 zeigt
eine besondere Ausführung, der
die Betätigung
der kleinen Punkte und der großen Punkte
der Braille-Schrift ermöglichen,
womit die Stifte beweglich werden und am unteren Teil einen an den
Stäben
befestigten eisenhaltigen Kern aufweisen,
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11 zeigt
die Funktionsweise von zahlreichen, eine Fläche „graphischen" Typs bildenden Punkte,
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12 zeigt
eine Übersicht
der Elektronik der Einheit,
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13 zeigt
ein Beispiel zur Einteilung des Gesichtsfeldes der Matrix sowie
die beigeordneten Medianachsen.
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Die Erfindung setzt sich aus einer
Hülse (1) zusammen,
um vorzugsweise auf das Ende des Zeigefingers des Blinden aufgesteckt
zu werden, kann sich jedoch auch in mehrere gleichzeitig auf verschiedene
Finger aufgesteckte Hülsen
aufteilen. Die Mikro-Leseeinheit (2) ist an der Hülse (1)
befestigt. Das System aus Hülse
(1) und Mikroeinheit (2) ist mit einer Elektronikeinheit
(3) verbunden, 1.
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Betrachten wir mehr im Detail die
drei Untersysteme der Mikroeinheit (2), 2, die enthält:
- – Eine transparente
Linse (4), um über
den Text zu gleiten,
- – eine
Matrix mit optischen Fühlern
(5), gebildet aus einer Mikrokamera auf Basis einer Pixelmatrix,
- – einen
elektromechanischen Teil (6), der die Tasterkennungseinheit
bildet, bestehend aus einer Tastfläche (32) in ständigem Kontakt
mit der Spitze des Zeigefingers des Blinden, wobei die Tasterkennungseinheit
in ihrer Basisversion mit acht Mikro-Elektromagnete (7)
versehen ist, von denen sechs für
die Wiedergabe der Braille-Schriftzeichen und von denen zwei dafür bestimmt
sind, dem Leser einen Führungsfehler
anzuzeigen. Diese beiden Führungs-Elektromagnete
(27 und 28) werden angeregt, wenn der Blinde mit
seinem Zeigefinger nach unten oder nach oben abweicht, wenn er ihn
längs einer
Zeile eines Textes bewegt.
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Zum Erkennen einer eventuellen Abweichung
des Fingers des Blinden während
dem Lesen wird die Bezugsführung
anhand der Leerzonen der Durchschüsse vorgenommen. Zu diesem
Zweck ist in die Elektronik (3) eine Positionierungssoftware
integriert, die neben der Erkennung der Schriftzeichen und ihrer Übertragung
in Braille die Identifizierung der Durchschüsse in einem Absatz oder jeder
einen Text umgebenden Leerzone gestattet, um die Elektromagnete
(27 oder 28) nach einem zuvor festgelegten Kode
im Fall des Abweichens des Zeigefingers während des Lesens anzuregen.
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Außerdem ist die Positionierungssoftware dazu
in der Lage, den Blinden, wenn er nach dem Lesen jeder Zeile zur
folgenden Zeile wechseln muss, zu führen. Während nur die vom Mittelteil
der Fühler (5)
aufgenommenen Schriftzeichen in Braille überfragen werden, werden die
Schriftzeichen der Zeilen darüber
und darunter permanent aufgenommen, um das Ende jeder Zeile und
den Anfang der folgenden Zeile exakt zu identifizieren. Eine wodurch
der Anfang und das Ende jeder Zeile gespeichert wird, so dass kodierte
Anregungen der Elektromagnete (27 und 28) dem
Blinden das Zeilenende und die sehr genaue Positionierung der folgenden
Zeile angeben. Eine besondere Kodierung der Tastanregungen zeigt dem
Blinden das Ende einer Zeile an: Z. B. die gleichzeitige Anregung
der Elektromagnete (27 und 28). Die Führung, die
es dem Blinden ermöglicht,
genau am Anfang einer Zeile zu beginnen, verläuft wie zuvor über die
Anregung oben oder unten der selben Elektromagnete (27 und 28).
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Dank dieser Erfindung verläuft für den Blinden
alles so, als ob alle Schriftzeichen direkt in Braille gedruckt
wären.
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Erinnern wir daran, dass die Braille-Schrift
im Wesentlichen aus 80 Schriftzeichen besteht und das gesamte Alphabet
mit Angabe von Großbuchstaben, Zeichensetzung,
Zahlen und Rechenzeichen sowie andere weniger gängige Zeichen enthält.
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Jeder Buchstabe wird aus der Kombination von
großen
Punkten und kleinen Punkten gebildet dank einer Matrix, die 3 Zeilen
und 2 Spalten aufweist. Tatsächlich
stehen nur die großen
Reliefpunkte für
Schriftzeichen, während
die kleinen Punkte, ebenfalls in Relief, nur die Position der großen Punkte
in jeder Gruppe von 6 anzeigen. Bis heute verwenden moderne Informatikmittel
bei der Braille-Schrift nur die großen Punkte. Die in diesem Dokument
beschriebene Erfindung verwendet unterschiedslos die beiden Methoden.
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Das Funktionsprinzip ist folgendes:
Um einen Text zu lesen kann der Blinde einfach seinen mit der Mikroeinheit
(2) versehenen Zeigefinger den Text entlang gleiten lassen,
und die besagten Schriftzeichen werden direkt von der Mikrokamera
aufgenommen, eine angepasste Elektronik (3) erkennt die
alphanumerischen Schriftzeichen und überträgt die Nutzsignale an die Mikro-Elektromagnete (7)
des Mechanikteils (6).
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Jedes gedruckte Schriftzeichen, weiches von
den optischen Fühlern
(5) aufgenommen und von der Elektronik (3) erkannt
wurde, bewirkt eine Reliefbildung der großen Punkte unter dem Zeigefinger
des Blinden. Somit erscheint jedes gedruckte Schriftzeichen eines
Textes in Braille dank der Anregung der Mikro-Elektromagnete, die
von einer in die Einheit (3) integrierten elektronischen
Verarbeitungseinheit gesteuert werden.
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Beschreiben wir jetzt eine besondere
und detailliertere Ausführungsform
der Erfindung: Sie besteht aus einer Hülse (1), um das Ende
des Zeigefingers des Anwenders zu umhüllen. Eine an der besagten
Hülse befestigte
Leseeinheit (2) enthält
die drei weiter oben definierten Untereinheiten (4, 5 und 6).
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Die optische Fühlereinheit (5) wird
von einer transparenten Linse (4) geschützt, sie ist aus Glas oder
nicht mineralischem Stoff gefertigt und dient den Fühlern (5)
sowie der abgestimmten Optik als Schutz.
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Wenn die Optik (4) über die
Schriftzeichen gleitet werden diese von den Pixeln der optischen Fühlern (5)
aufgenommen, die daraus entweder über Graustufen (einfarbig)
oder den verschiedenen Farben nach die Zeichen auswerten.
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Die von der Matrix der optischen
Fühlern
(5) gesammelten Zeichen werden zur Elektronikeinheit (3) überfragen.
Diese Einheit kann am wie ein Walkman am Bund oder wie eine große Uhr, 1, am Arm oder auch in einer
beliebigen Tasche des Anwenders getragen werden.
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Beachten wir allerdings, dass der
Gürtel nahe
am Schwerpunkt einer Person aus diesem Grund die zum möglichst
geringen Ermüden
beim Tragen einer Last am besten geeignete Stelle ist.
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Nach einer Version der Erfindung
enthält
der Gürtel
die Versorgung der Elektronikeinheit (3) über aufladbare
Akkumulatoren, herkömmlich
oder besser dynamische Art wie Lithium oder noch anders, sowie eine
spezielle Schaltung (10), die das Laden der Akkumulatoren
durch einfache Einführung
von Schließstiften
(12) in eine Stromanschlussdose des Netzes gestattet. Diese
Annehmlichkeit erleichtert das Leben von Blinden ungemein.
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Somit wird die Einheit (3),
in der die Elektronik der Erfindung integriert ist, vorzugsweise
am Gürtel
(8) befestigt und mit einem geeigneten Stecker- und Steckdosenpaar
(11), 3 und 4, an das Netz angeschlossen.
Selbstverständlich
kann der mit der Versorgung versehene Gürtel (8) und sein
Ladesystem auch andere Einheiten wie einen Walkman oder andere versorgen.
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Beschreiben wir nun die verschiedenen
Untereinheiten der Elektronikeinheit (3). In diese integriert
sind ein Mikroprozessor (13), von einer Uhr (14) getaktet,
wobei der besagte Mikroprozessor einen Direktzugriffsspeicher RAM
(15) und einen Festspeicher ROM (16) verwaltet.
Dem Speicher ROM wird eine Software integriert, die zum Erkennen
von Schriftzeichen geeignet ist, vom Typ „OCR", und eine Software, die geeignet ist,
jedes Schriftzeichen dementsprechend in Braille zu übertragen.
Bei der Erkennung jedes von den optischen Fühlern (5) aufgenommenen
Schriftzeichens gibt der Mikroprozessor (13) die notwendigen
Anweisungen für
die Abgabe von elektrischen Impulsen über eine Logikschaltung (17) an
die Mikro-Elektromagnete (7), um das von den optischen
Fühlern
(5) aufgenommene Schriftzeichen an dem in der Hülse (1)
befindlichen Zeigefinger des Anwenders in Braille auszugeben.
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Nach einer komplexeren Version der
Erfindung kann die Optik (4) auch Schriftzeichen auf Distanz
aufnehmen, ohne Kontakt mit dem in Braille zu „übersetzenden" Text. Dafür kann die
Optik (4) entweder austauschbar sein oder ein „Autofokus"-System unter Verwendung
gut bekannter Verfahren integrieren, wie die Kontrastanalyse oder
Infrarotstrahlung, um für
die dementsprechende Scharfeinstellung die Distanz Optik/Text zu
bestimmen.
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Die Einstellung kann mit einem festen
Fokus unter Verwendung der hyperfokalen Eigenschaften gemacht werden,
um den Erhalt einer ausreichenden Feldtiefe zu ermöglichen
und vom Kontakt der Linse mit dem Text bis zu mehreren Zentimetern
Abstand ein scharfes Bild zu erhalten.
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Die optische Möglichkeit, auf Entfernung zu lesen,
wird es insbesondere ermöglichen,
Buchstaben mit großen
Abmessungen wie die Überschriften von
Büchern
zu verarbeiten.
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Wir werden jetzt eines der prinzipiellen
Elemente der Erfindung beschreiben, d. h. das mechanische Modul
zur Übertragung
der Tastsignale an Blinde.
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Bis heute musste der Blinde seinen
Finger entlang einem in Braille übertragenen
Text führen. Die
für Braille
charakteristisch heraustretenden Punkte werden generell durch Eindrücken in
ein Spezialpapier oder neueren Verfahren zufolge in eine Stifttafel
angefertigt. Um Braille jedoch zu lesen musste der Finger des Blinden
sich stets über
eine Fläche
mit sämtlichen
Reliefpunkten bewegen.
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Die vorgeschlagene Erfindung ermöglicht die Reduzierung
der übermittelnden
Tastfläche
auf ihr absolutes Mindestmaß,
d. h. die Fläche
der Zeigefingerspitze.
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Der Blinde fühlt somit die Tastzeichen dank der
Funktion der Elektromagneten.
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Um den Realismus des mit dem virtuellen Ablaufen
des Fingers verbundenen Tastgefühls
zu vervollkommnen werden die Elektromagneten zur Darstellung des
jeweiligen Schriftzeichens nicht gleichzeitig, sondern leicht verschoben
angeregt:
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Die Funktion der heraustretenden
Punkte der ersten Spalte wird einige Bruchteile von Sekunden vor
der der zweiten Spalte angeregt, und umgekehrt verschwinden die
der zweiten Spalte einige Bruchteile von Sekunden nach denen der
ersten Spalte, um das neue Schriftzeichen hervorzubringen.
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Wir werden einige nicht erschöpfenden,
als Beispiel gegebene Ausführungsformen
im Detail beschreiben.
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Nach einer einfacheren Ausführungsform der
Erfindung ist deren Tastfläche
mit 6 beweglichen Punkten versehen.
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Eine andere Ausführungsform verwendet 6 kleine
feste Punkte und 6 große
bewegliche Punkte
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5 zeigt
eine Einzelteilansicht der Einheit (2), nach dieser letzten
Form ausgeführt,
und insbesondere die Platte (1B), auf der 6 nicht metallische Stifte
(6) befestigt sind. Das Ende jeden Stifts ist dazu bestimmt,
ständig
herauszutreten und als kleine Bezugspunkte zu dienen. Die großen Punkte
stellen Schriftzeichen dar, tatsächlich
sind sie bewegliche Kerne (20) der Mikro-Elektromagnete
(7), wobei das Ende dieser Kerne abgerundet ist. Jeder
Kern (20) ist hohl und von dem nicht metallische Stift
(19) durchquert, womit in Ruheposition nur die Bezugspunkte hervorstehend
und aus den sechs Löchern
(21) heraustretend, die sich auf der oberen Platte (22)
der Tastfläche
(32) befinden, siehe 6.
Wenn ein Mikro-Elektromagnet angeregt wird, wird der große gebildete
Punkt des beweglichen Kerns (2) heraustreten und somit
der kleine Punkt verschwinden, 7. Eine
Blattfeder (23) wird den Kern des Elektromagneten in seine
Ruheposition zurückbringen,
wenn der seine Spule (24) anregende Strom des Elektromagnets
aufhört.
Die Blattfeder kann vorteilhaft auf eine Auskehlung (25)
des Kerns (20) wirken, indem sie auf 2 elastische O-Ringe
(26) drückt, 7.
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Die von der Verformung der elastischen O-Ringe
herrührende
Trägheit
ermöglicht
es, den schnellen Bewegungen des Kerns (20) eine gewisse Schrittfolge
zu verleihen. Diese Trägheit
verleiht dem Blinden zusammen mit der leichten Verschiebung zwischen
der Anregung der Punkte der ersten Spalte und der der zweiten Spalte,
wie zuvor beschrieben, eine sehr realistische Wahrnehmung des virtuellen Ablaufens
des Fingers auf den Reliefzeichen.
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10 zeigt
eine besondere Anordnung der beiden Elektromagnete (7 und 7B)
jeweils für
den großen
Punkt und den kleinen Punkt. In dieser Ausführungsform ermangelt die Tastfläche (32)
jeglichen Ruhereliefs, während
die kleinen und großen
Punkte bei jedem Braille-Zeichen auftreten.
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Nach einer anderen besonderen Ausführungsform
der Erfindung werden eine Vielzahl mobiler Stifte (31)
verwendet. Jeder kleine Punkt wird mit der Reliefbildung eines Stifts
dargestellt, jeder große Punkt
wird mit der Reliefbildung mehrerer Stifte dargestellt, 11. Diese komplexere Ausführungsform der
Erfindung ermöglicht
es, dem Blinden Komfort und optimalen Tastrealismus zu verleihen.
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Denn in dieser Ausführungsform
treten die kleinen Punkte und die großen Punkte der Braille-Schriftzeichen
nicht plötzlich
unter dem Finger des Blinden hervor sondern verlaufen nach und nach von
rechts nach links des Zeigefingers mit einem Welleneffekt, um exakt
das Lesegefühl
beim Bewegen des Fingers über
das Relief der Schriftzeichen wiederzugeben.
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Außerdem ermöglicht es diese Ausführungsform
auch, nach und nach Bilder zu „lesen", wenn der Finger
des Blinden darüber
gleitet. Die optischen Fühler
(5) werden die Umrisse des Bildes aufnehmen, deren Reliefform
in Echtzeit unter dem Finger des Blinden über die Anregung der Elektromagnete (7)
auf die Stifte wiedergegeben wird.
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In einer weiterentwickelteren Version
dieser Ausführungsform
sind die optischen Fühler
(5) dazu fähig,
mehrere Kontraststufen der Umrisse des aufzunehmenden Bildes einzuschätzen, so
dass die Elektronik der Einheit (3) in Echtzeit die verschiedenen
auf die Elektromagnete (7) einwirkenden Strompegel proportional überträgt, um entsprechend
dem zu überfragenden
Bild mehrere Reliefhöhen
der Stifte (31) zu erhalten.
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Wie weiter oben gesagt wurde ist
die Erfindung mit einer Führungsvorrichtung
ausgestattet: Um einer Textzeile richtig zu folgen wird der obere und
untere Teil der Tastfläche
(32) mit einem beweglichen Positionsanzeiger (27 und 28)
ausgestattet. Wenn im Laufe des Lesens der Finger des Blinden leicht
von einer Zeile nach unten abweichen sollte, erkennt das optische
System diese Versetzung, und auf Anweisung des Mikroprozessors (13)
wird der untere Positionierer (27) wiederum durch den angeregten
Elektromagnet heraustreten, 8.
Diese Funktion veranlasst den Leser dazu, seinen Weg leicht nach
oben zu korrigieren. Der obere Positionsanzeiger (28) funktioniert
nach dem selben Prinzip, wenn der Anwender von einer Zeile nach
oben abweicht.
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Zur Erkennung der Versetzung nach
oben oder nach unten wird die Matrix mit einer zentralen optischen
Fühlereinheit
und mit einer peripheren optischen Fühlereinheit ausgestattet, die
eine Erkennung der Durchschüsse
und der einen Text umgebenden Leerzone gestattet.
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Die Fühler dürfen das Schriftzeichenbild
ausschließlich
im zentralen Teil fokussieren, während
die Versetzung des Schriftzeichenbildes an den peripheren oberen
oder unteren Fühlern
jeweils die Stimulation der oberen und unteren Positionsfühler bewirken wird.
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Wenn die Tastfläche oben und unten mit Positionsanzeigern
ausgestattet ist, werden der rechte und linke Teil dagegen mit einer
ruhenden Anhebung (29 und 29B) ausgestattet. Jede
dieser Anhebungen ist mit einem Druckfühler versehen, während ein leichter
Druck auf den rechten Fühler
(29) den virtuellen Ablauf der Braille-Schriftzeichen unter
dem Zeigefinger auslösen,
ein stärkerer
Druck den Ablauf der besagten Schriftzeichen beschleunigen wird,
selbstverständlich
nur wenn diese letzteren bereits von dem Fühler aufgenommen und in dem
Pufferspeicher des RAM (15) abgelegt wurden, und dagegen
wird ein leichter Druck auf den linken Fühler (29B) den Ablauf
stoppen und ein stärkerer
Druck auf denselben Fühler
wird die Schriftzeichen umgekehrt ablaufen lassen und so eine Bewegung
des Fingers nicht von links nach rechts sondern von rechts nach
links simulieren. Sämtliche
soeben beschriebenen Funktionen liegen der Auslegung der Fühlerzeichen
(29 und 29B) durch den Mikroprozessor (13)
zugrunde.
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Nach einer zusätzlichen Variante der soeben beschriebenen
Erfindung wird ein Tonsignal die Information in Braille ergänzen, die
der Blinde nutzen kann. So wird parallel zum Entziffern des Textes
dank der Aufnahme der Schriftzeichen und ihrer Übertragung in Braille ein diskreter,
an die Elektronik angeschlossener Ohrhörer (30) eine Reihe
akustischer Signale an das Ohr des Blinden überfragen. Die Abgabe dieser
Tonsignale wird es dem Blinden zunächst ermöglichen, das Layout des Textes
zu verstehen. Denn der zu lesende Text kann mit Bildern versehen und
in einer oder mehreren Spalten angeordnet sein. Vor dem Lesen wird
der Leser mit seinem mit der Vorrichtung versehenen Zeigefinger
die verschiedenen Bereiche der „zu lesenden" Seite kurz passieren,
die weißen
oder farbigen Passagen werden von der Elektronik in eine Serie spezifischer
Tonarten übertragen,
die der Anwender zunächst
erlernen muss. Nach der Speicherung des Textlayouts kann der Blinde
eine effiziente Aufnahme der Schriftzeichen vornehmen. Ein Signalton
ermöglicht
außerdem
die Einschätzung
des Schriftgrads, z. B. tiefer für
größere Buchstaben
und höher
für kleinere
Buchstaben, um dem Blinden eine Anpassung der Bewegungsgeschwindigkeit
seines Fingers über
den Text zu ermöglichen.
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Nach einer weiterentwickelteren Version
der Erfindung ist die Matrix von optischen Fühlern konzipiert, um Farben
zu erkennen.
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Die weiter oben erwähnte Entsprechung sichtbare
Farbe/hörbare
Frequenz ist nicht nur eine schlichte geistige Haltung, der Ausdruck
Chromatik wird unterschiedslos bei der Farb- oder Musiklehre verwendet.
Das chromatische System der Musik gründet auf der Teilung einer
Oktave in 12 gleiche Teile.
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Es wurden Untersuchungen durchgeführt, um
eine mögliche,
zwischen Farben und Tönen
bestehende Entsprechung nachzuweisen.
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Zur Information geben wir hiernach
ein Beispiel für
die Entsprechung zwischen Farben und Tonfrequenzen, in verschiedenen
Abhandlungen vorgeschlagen:
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Wenn das mittlere C eines Klaviers
auf eine Frequenz von 256 Perioden pro Sekunde gestimmt wird, wird
die Note G direkt neben dem mittleren C auf 192 Herz gestimmt und
entspricht dem Dunkelrot, und wenn man nach höheren Noten geht:
- – Die
G # Note entspricht dem Rot
- – Die
A Note entspricht dem Rotorange
- – Die
A # Note entspricht dem Orange
- – Die
H Note entspricht dem Gelb
- – Die
C Note entspricht dem Gelbgrün
- – Die
C # Note entspricht dem Grün
- – Die
D Note entspricht dem Grünblau
- – Die
D # Note entspricht dem Blau
- – Die
E Note entspricht dem Blauviolett
- – Die
F Note entspricht dem Violett
und erneut entspricht
das G der folgenden Oktave dem Dunkelrot usw.
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Wenn der Finger des Blinden über die Schriftzeichen
gleitet, wird die Anregung in Braille an seinem Finger vom Erzeugen
am Ohrhörer
(30) eines vordefinierten, der dominierenden Farbe entsprechenden
Tonsignals begleitet.
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Wenn der Blinde das kontaktlose Lesen
z. B. eines Buchtitels vornimmt, wird das Tonsignal ihm anzeigen,
dass die dominante Farbe des Einbands Rot ist und dass der Titel
in Weiss gedruckt ist.
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Eine weiterentwickeltere Version
der Erfindung besteht im Durchführen
einer Abtastung der Matrix von optischen Fühlern, indem jedem angeschlossenen
Modul ein oder mehrere Pixel zu der entsprechenden vordefinierten
Tonfrequenz zugeteilt werden, wobei die Leistung des Tonsignals
von der Lichtintensität
des abgetasteten Moduls abhängig
ist.
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Auf einer Grundmatrix von ca. 10 × 16, reichend
von (x1y1) bis (x16y16), analysiert
die Elektronik z. B. zuerst das Modul (x1y1) und dann entlang der Horizontalen (x1y1) bis (x16y16) und so fort
bis zu letzten Zeile von (x1y10)
bis (x16y10) (13).
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Der Sprung von einer Zeile eines
Bildes zur anderen wird durch ein spezifisches Tonsignal oder eine
sehr kurze Stille von einigen Millisekunden beim Wechsel von einer
Zeile zur anderen und von einigen Dutzend Millisekunden vom beim
Wechsel von einem Bild zum anderen gekennzeichnet.
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In diesem Abtastverfahren des „Gesichtsfeldes" wird somit das gesamte
Feld analysiert, und jedesmal wenn in dem besagten Feld alphanumerische
Zeichen aufgenommen werden erkennt die Elektronik des Systems sie
und überträgt die entsprechenden
Impulse an die Elektromagneten (7), um so die aufgenommenen
Schriftzeichen an den Zeigefinger des Anwenders in Braille zu übertragen.
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Nach einer noch weiterentwickelteren
Version der Erfindung ist diese mit einer Optik ausgerüstet, die
eine Fokussierung über
größere Abstände als nur
Zentimeter ausführen
kann, womit der Anwender durch Einordnung der mit jedem Modul des
Felds verbundenen Musiktöne
und Kenntnisnahme der in dem Feld enthaltenen alphanumerischen Schriftzeichen
dank der Übertragung
in Braille an den Zeigefinger des Blinden dieser über eine
neue Autonomie verfügen.
Er kann z. B. in Erfahrung bringen, dass das Schaufenster vor ihm
dominant gelber Farbe ist und dass über dem Schaufenster in dominantem
Rot die Aufschrift Bäckerei
steht.
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In einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung ermöglichen
es die optischen Fühler
(5), infrarotes „Licht" zu erkennen und übertragen
dies mit einer bestimmten Tonfrequenz, um dem Blinden das Vorhandensein
von Menschen oder Tieren oder einer Wärmequelle anzuzeigen.
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Um dem Bild eine größere Schärfe zu verleihen
wird der Analyse seines Zentrums der Vorrang gegeben. Somit wird
das Bild durch zwei Medianlinien geteilt, und bei der modulweisen
Analyse steigt die Leistung des akustischen Signals in Bezug auf das
von der Modulhelligkeit bereits bewertete Modul (xnym) bei der Annäherung an sowohl die vertikale Achse
(34) als auch die horizontale Achse (33) gleichförmig an
und nimmt beim Entfernen davon gleichförmig ab.
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Der Anstieg der Leistung des Tonsignals kann
die Größe von 1,5
Dezibel an der vertikalen Medianlinie und 3 Dezibel an der horizontalen
Medianlinie haben. Der Leistungsgewinn in der Bildmitte vermittelt
zusätzlichen
Komfort nahe der natürlichen Sicht.
Tatsächlich
begünstigt
die Sicht das, was vorne ist zu Lasten des davon abrückenden
Feldes.
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Außerdem ermöglicht der Anstieg der Leistung
zur Bildmitte eine schnellere Analyse von Bildern mit relativ wenigen
Informationen. Wenn z. B. bei der Analyse des weiter oben betrachteten
Bildes die Module (x1y1),
(x1y2) bis (x1y7)
ein identisches Leuchtsignal erhalten, wird die Elektronik, da der
korrelativ analysierte Bildteil unveränderlich ist, nicht nach der
Analyse jedes der sieben Module der Spalte nacheinander sieben identische
Tonsignale erzeugen, sondern ein einziges Signal, dessen Leistungsvariation
dem Blinden das Finden des abgetasteten Bereichs ermöglicht.
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Diese Besonderheit ermöglicht es
dem Blinden, sehr schnell ein Feld mit wenigen Sehinformationen
zu übergehen
und umgekehrt sich mehr für
ein Feld mit vielen Informationen zu interessieren. In dieser Version
kann die optische Fühlervorrichtung
in Verbindung mit der Tastfläche
vorteilhaft hiervon differenziert werden. Die optische Fühlereinheit
dieser letzten Version kann an einer einfachen Brille befestigt
werden, wobei es in dieser Version zwei Matrizen von optischen Fühlern gibt,
von denen eine im Bereich des rechten Auges und die andere im Bereich des
linken Auges liegen kann. In dieser binokularen Version, die weiterhin
mit dem Lesen von alphanumerischen Schriftzeichen am Zeigefinger
des Blinden in Braille verbunden ist, die auf der Matrix von optischen
(5) Fühlern
auftreten, die gleichzeitige Wahrnehmung der Töne der Signalanalyse von den am
linken Auge angebrachten Fühlern
zum linken Ohr mit den Tönen
der Signalanalyse von den am rechten Auge angebrachten Fühlern zum
rechten Ohr dem Blinden eine Wahrnehmung in Stereophonie liefert,
was mit etwas Übung
die Grundlage dafür bilden
kann, ein Raumgefühl
und später
eine quasi stereoskopische Wahrnehmung zu gewinnen.
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Die so angebotene quasi stereoskopische Wahrnehmung
bietet in Verbindung mit dem Lesen in Braille sämtlicher alphanumerischer Schriftzeichen verleihen
Blinden einen neuen Raum an Autonomie und Freiheit.
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Schließlich ist es für den Erhalt
einer geschmälerten
Version der Erfindung und unter Verwendung von bekannten und bereits
umgesetzten Techniken möglich,
in einen Speicher ROM (16) eine Software für Sprachsynthese
in Verbindung mit einem Wortschatz-Diktionär und einem entsprechenden
Phonem-Diktionär
verbindet, damit der Blinde begleitend zum Lesen in Braille den
von den optischen Fühlern
(5) aufgenommenen Text anhören kann, der außerdem mit
einer geeigneten Übersetzungssoftware
in eine Sprache seiner Wahl übersetzt werden
kann.
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Die Formen, Abmessungen und Anordnungen
der verschiedenen Elemente sowie die für die Herstellung verwendeten
Materialien können
im Bereich der Äquivalenzen
variieren, ohne deshalb das allgemeine Konzept der hier beschriebenen
Erfindung zu ändern.