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Mit der Identifizierung eines molekularen
Targets, das mit einer speziellen Krankheit verbunden ist, arbeitet
der medizinische Chemiker auf ein Wirkstoffmolekül hin, das in einen bestimmten
Pfad eingreift und das Voranschreiten der Krankheit verhindert.
Der Weg zu einem wirksamen und selektiven Wirkstoff umfasst eine Reihe
von Schritten. Im Falle einer aberranten Protease wird die Protease
beispielsweise zuerst isoliert und gereinigt. Anschließend wird
ein Aktivitätstest
festgelegt, und ein Molekül,
das die proteolytische Aktivität hemmt,
wird entwickelt und systematisch raffiniert, um einen Wirkstoffkandidaten
mit der erwünschten
Wirksamkeit und Selektivität
hervorzubringen. Dieser Weg ist zeitaufwendig und kostspielig, so
dass Mittel, die einen Teil des Gesamtprozesses der Wirkstoffentwicklung
beschleunigen, kommerziell äußerst reizvoll
sind.
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Chemische Kombinationstechniken,
bei denen es sich um Verfahren für
eine parallele Herstellung vieler Moleküle im Vergleich zu den traditionellen
Einzelserientechniken handelt, haben das Potential, im Entwurf und
in der Entwicklung wirkstoffartiger Moleküle eine entscheidende Rolle
zu spielen. Die WO 97/40065 beschreibt eine Kombinationsbibliothekentechnik,
die als Mittel zum Beschleunigen der Entwicklung von Inhibitoren
proteolytischer Enzyme entwickelt wurde. Eine Protease wird anhand
einer großen
adressierbaren Bibliothek potentieller Proteasesubstrate gescreent,
so dass sich rasch ein Test für
die proteolytische Aktivität
auf der Basis intern gelöschter
Fluoreszenz ergibt. Zusammen mit der Festlegung eines empfindlichen
Tests wird eine Fülle
an Substratstruktur-Aktivitätsdaten
gesammelt, die im Entwurf eines Inhibitors Verwendung finden können.
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Ein großer Teil der Moleküle, die
bisher oder derzeit als Proteaseinhibitoren entwickelt wurden/werden, oder
in der Tat viele andere Wirkstoffklassen können durch die folgende einfache
allgemeine Formel (1) repräsentiert
werden:
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Es stehen zwei grundlegende Ansätze im Hinblick
auf die Herstellung von Molekülen
wie (1) zur Verfügung.
Traditionell wird Serienchemie auf Lösungsphasenbasis zur Erzeugung
einzelner Moleküle
angewendet. In jüngster
Zeit hat diese Lösungsserienchemie
damit begonnen, sich zu parallelen Kombinationsverfahren hin zu
entwickeln, bei denen R1 und/oder R2 variiert und rasch mehrere
Dutzend bis Hunderte von Molekülen
bereitgestellt werden. In den vergangenen 30 Jahren wurden auch
die zweckdienlichen Verfahren der Festphasenchemie entwickelt. Festphasenverfahren
haben das Potential, schnell viele tausend Moleküle zu produzieren. Die Leichtigkeit,
mit der verschiedene Klassen der allgemeinen Formel (1) hinsichtlich
R1 und R2 simultan variiert werden können, hängt jedoch von der spezifischen
Beschaffenheit und Funktionalität
von R1 und R2 ab. Sind R1 und R2 zum Beispiel standardmäßige Aminosäurenstrukturen,
die 'Peptide' der allgemeinen
Klasse liefern, dann sind diese Festphasenverfahren ausreichend
entwickelt, um einzelne Peptide oder Tausende/Millionen von Peptiden
in einem Kombinationsbibliothekenformat relativ leicht bereitzustellen.
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Im Allgemeinen werden Proteaseinhibitoren
mit Erkennungselementen vom Substrat (d. h. R1) konstruiert und
oft mit einem chemischen Anteil (d. h. R2) gekoppelt, der mit der
Protease interagiert, um die proteolytische Aktivität zu hemmen.
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Die kombinatorische Proteaseninhibitor-Bibliothekenprüftechnik
der WO 97/40065 liefert ein Beispiel für die parallele Herstellung
von Molekülen
(1), in denen eine flexible Kombinationsvariation von R1 vorliegt. Ausgewählte spezifische,
effektive Beispiele für
(1) aus der Kombinationsbibliothek müssen dann hinsichtlich ihrer
Wirksamkeit als Proteaseinhibitor mit individuell und seriell variierten
R2-Anteilen getestet werden.
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Die derzeit verfügbaren Festphasentechniken
sind nicht ausreichend entwickelt, um selbst in einer einfachen
seriellen Weise eine flexible Kombinationsvariation von R1 und R2
in der Mehrzahl der Klassen von (1) als einzelne Einheiten, geschweige
denn als Kombinationsbibliotheken zu ermöglichen. Ein Festphasenkombinationsbibliothekenverfahren,
das eine schnelle Herstellung von Hunderten oder Tausenden von Verbindungen über viele
Klassen von (1) ermöglicht,
wäre daher
möglicherweise
für physikochemische
/ Strukturaktivitätsprofile
in der Entwicklung von Wirkstoffkandidaten äußerst interessant. Ferner würde eine
solche Methodik die Transformation von R1-Substratdaten, die von
der in der WO 97/40065 beschriebenen Bibliothek hergeleitet werden,
in einen effektiven Inhibitor beschleunigen, die derzeit unter Anwendung
lösungsgestützter Techniken
ein zeitaufwendiges Verfahren ist.
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Der fachkundigen Person wird es ohne
weiteres verständlich
sein, dass einallgemeiner Festphasenkombinationsweg zu Molekülen der
Struktur (1) nicht auf die Entwicklung von Proteaseinhibitoren beschränkt sein
würde.
Es kann jede Art von Interaktion, z. B. Rezeptoragonisten, Antagonisten,
für die
Moleküle
des Typs (1) Aktivität
aufweisen, in kombinatorischer Weise entwickelt werden. Hierin wird
eine neuartige Festphasenmethodik beschrieben, die eine flexible
Variation von R1 und R2 in vielen Klassen der allgemeinen Struktur
(1) und außerdem
einen Kombinationsansatz ermöglicht,
der zu einer parallelen Herstellung vieler Moleküle führt.
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Chemischer
Hintergrund – Das aktuelle Problem
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Die Festphasensynthese nutzt vernetzte
Polymere (einen Harzträger),
die mit einer chemisch reaktiven Einheit (einem Linker) funktionalisiert
sind. Eine funktionelle Gruppe (Carbonsäure, Amin, Hydroxyl, Sulfydryl
usw.) von einer anfänglichen
Zwischenverbindung der endgültig
erwünschten
Verbindung wird über
den Linker reversibel und kovalent an das Harz angelagert. Anschließend finden
sequentielle chemische Transformationen dieser neuen harzgebundenen
Zwischenverbindung zur endgültigen
Verbindung statt. In jedem Stadium werden überschüssige und verbrauchte Reagenzien
von dem wachsenden harzgebundenen Produkt durch einfache Filtration
und Wäsche
entfernt, und dies ist der vorrangige Faktor, der eine zweckdienliche
Synthese im Vergleich zur Synthese auf Lösungsbasis liefert. Als letzter
Schritt wird das vollständig
zusammengesetzte Produkt von dem Feststoffträger durch Spalten der kovalenten
Bindung zwischen dem Linker und der funktionellen Produktgruppe
gelöst.
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Bisher stellen Peptide die große Mehrheit
hergestellter Verbindungen der allgemeinen Formel (1) bereit. Die
traditionelle Festphasenpeptidsynthese nutzt einen linkerderivatisierten
Harzträger,
an den das Cα-Carboxyl
des C-terminalen Rückstands
kovalent gebunden ist. Die gewünschte
Sequenz wird sequentiell zusammengesetzt (mit individuellen Elementen
in jedem Stadium, um ein einzelnes Endprodukt zu erhalten, oder
mit Mischungen von Elementen in jedem Stadium, um ein Gemisch oder
eine 'Bibliothek' von Endprodukten
zu erhalten). Anschließend
wird das Produkt durch Spalten der Bindung zwischen C-terminalem
Rückstand und
Linker in Lösung
gesetzt. Dies ergibt die freie C-terminale Carbonsäure. Zur
Erzeugung alternativer C-terminaler Funktionalitäten wurden verschiedene Linker
entwickelt. Allerdings setzen fast alle bisher beschriebenen Linker
eine funktionelle Gruppe (Carbonsäure, Amin, Hydroxyl, Sulfydryl
usw.) frei, die in dem Endprodukt vorliegt. Es ergibt sich somit
ein offensichtliches Problem, wenn der gewünschten Verbindung eine der
obigen Funktionalitäten
fehlt, wie es bei vielen Klassen von (1) der Fall ist. Peptidylacyloxymethylketone
der allgemeinen Formel (2), eine wirksame Klasse von Inhibitoren der
Cysteinylprotease Der p I, einem Hauptallergen der Hausstaubmilbe,
gehören
beispielsweise zur allgemeinen Klasse (1), enthalten aber keine
offensichtliche funktionelle Gruppe, an der ein Linker eine Zwischenverbindung
an ein Harz anlagern kann. Aktuelle Festphasentechniken können daher
keine potentiellen Wirkstoffkandidaten der allgemeinen Struktur
(2) als einzelne, diskrete Verbindungen, geschweige denn als definierte
Bibliotheken von Analogen erzeugen.
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R1 = Nα-substituierte Aminosäure oder
Alkyl oder Aryl R2 = natürliche
oder künstliche
Aminosäurenseitenkette
Y oder Z = H, Alkyl, Aryl, Halogen, Alkoxy, usw.
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Die WO 97/40065 beschreibt die Cysteinylprotease-Der-p-I-Inhibitoren (2)
und ihre Herstellung ausführlicher.
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Eine neuartige Lösung auf
Festphasenbasis
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I) Strategie
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Das einzige funktionelle Element,
das stets in (1) vorliegt, ist die sekundäre Amidgruppe (3). Folglich liefert
die Anlagerung anfänglicher
Zwischenverbindungen der allgemeinen Formel (1) durch die konservierte sekundäre Amidgruppe
an einen Harzträger
einen einzigartigen Weg zu jeder beliebigen Klasse von (1). Im Anschluss
an die nachfolgende Festphasenzusammensetzung der gewünschten
Verbindung/en wird die kovalente Bindung zwischen dem Linker und
dem neuen tertiären
Amid gespalten, um das konservierte sekundäre Amid (3) zu regenerieren
(siehe Schema 1 unten).
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R2' ist eine Zwischenform von R2, die anschließend in
das erwünschte
R2 chemisch transformiert wird.
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Im Laufe der sequentiellen chemischen
Transformationen, die zum Sekundäramid-Endprodukt
führen, gibt
es zwei Möglichkeiten.
Es können
Kopplungsreaktionen (die Zugabe eines neuen Chemikalienanteils,
der einen Teil des Endprodukts liefert) unter Verwendung einzelner
Bausteine stattfinden, die ein einzelnes Endprodukt hervorbringen.
Alternativ kann jede Kopplungsstufe unter Verwendung von Chemikaliengemischen durchgeführt werden,
die eine Kombinationsbibliothek von Endprodukten bereitstellen,
bei denen sowohl R1 als auch R2 variiert wurde. Dieser letztere
Weg führt
zu einer starken Erweiterung der Anzahl und des Bereichs wirkstoffartiger
Moleküle,
auf die in einem allgemeinen Wirkstoffentdeckungsprogramm zugegriffen
werden kann.
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II) Chemie
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Die überwiegende Mehrheit der Festphasensynthese, über die
in den letzten zehn Jahren berichtet wurde, nutzt einen Seitenkettenfunktionsgruppenschutz,
der durch acidolytische Spaltung zusammen mit dem Nα-Schutz entfernt
wird, der per Base entfernt wird. Die große Auswahl handelsüblicher
Bausteine basiert somit auf diesem Schema. Eine beliebte Strategie
in der Festphasensynthese besteht als letzter synthetischer Schritt
in der gleichzeitigen Entfernung des Seitenkettenschutzes und Produkt-Linker-Spaltung.
Somit werden viele in der Literaturbeschriebene Linker von dem Produkt
durch acidolytische Behandlung gespalten. Ein weiteres erwünschtes
Merkmal eines Linkers ist seine Fähigkeit, ohne weiteres mit
einer großen
Auswahl an Reagenzien zu derivatisieren (d. h. Zugabe von R1-CO-
in Schema 1). Ein idealer Linker für das Schema 1 sollte daher
alle obigen Eigenschaften umfassen. Bisher wurde unserer Kenntnis
nach jedoch über
keinen solchen Linker berichtet.
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Es gibt eine Reihe von Grundgerüstamidschutzgruppen,
die nach einer acidolytischen Behandlung, die in der Literatur beschrieben
wird, Amide erzeugen. Johnson, Quibell und Sheppard haben die Entwicklung eines
Grundgerüstamidschutzsystems
beschrieben, das in Schema 2 dargestellt wird.
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Dieses System (kein Linker an sich)
wurde entwickelt, um das Grundgerüstamid eines Peptids (das zuvor über einen
Cterminalen Rückstand-Linker-Anteil
an das Harz angelagert wurde) während
der Synthese zu schützen.
Nach Abschluss der Peptidzusammensetzung wurde die Gruppe in einem
letzten Schritt zusammen mit der Seitenkettenschutzaufhebung und
einer Peptid-Linker-Spaltung durch Trifluoressigsäure (TFR) entfernt.
Es wurde gefunden, dass in Schema 2 die Verwendung einer 2-Hydroxyl-(R3
= H)- anstelle einer 2-Methoxy(R3.= OCH3)-Gruppe eine nachfolgende
Acylierung mit einer großen
Auswahl von Reagenzien über
einen Acyltransfermechanismus ermöglichte. Im Gegensatz dazu
kann das 2-Methoxyderivatisierte System die Acyltransferreaktion
nicht durchlaufen und hat somit eine sehr beschränkte Eignung.
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Die Barany-Gruppe hat kürzlich über einen
Grundgerüstamidlinker
berichtet, der im Schema 3 dargestellt ist.
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Dieser Linker beinhaltet nicht die
Acyltransferoption während
der Acylierung und ist daher im Allgemeinen nicht geeignet.
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Offer et al. beschreiben die On-resin-Festphasensynthese
von Asparagin-N-verknüpften
Glykopeptiden durch die Verwendung eines N-(2-Acetoxy-4-methoxybezyl)-(AcHmb)aspartylamid-Bindungsschutzes, um
eine unerwünschte
Aspartimidbildung zu verhindern (Quelle: Offer et al., Journal of
the Chemical Society – Perkin
Transactions I, Nr. 2, 1996, Seiten 175–182).
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Johnson et al. beschreiben einen
Grundgerüstschutz
und seine Anwendung bei der Synthese schwieriger Phosphopeptidsequenzen
durch die Verwendung der reversiblen Produktion der N-(2-Acetoxy-4-methoxybezyl)-(Hmb)-Grundgerüstamidschutzgruppe
mit den Acetyl- oder Alkoxycarbonylgruppen (Quelle: Johnson T. et
al., Journal of the Chemical Society – Perkin Transactions I, Nr.
7, 1996, Seiten 719–728).
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Die vorliegende Erfindung stellt
eine Kombination der in den Schemata 2 und 3 beschriebenen Elemente
bereit und führt
zu dem in Schema 4 dargestellten Grundgerüstamidlinkersystem. Dieses
enthält
nun ein Acyltransferelement (d. h. -OY=2-Hydroxylanteil) sowie die korrekten
chemischen Eigenschaften des Grundgerüstamidlinkers, die das System
mit einer großen
Auswahl handelsüblicher
Reagenzien kompatibel machen. Der im Schema 4 dargestellte Linker
liefert die Chemie, die notwendig ist, um das in Schema 1 beschriebene
allgemeine Ziel zu erreichen, das die flexible Kombinationsherstellung
vieler Bibliotheken verschiedener Klassen von wirkstoffartigen Molekülen mit
der allgemeinen Formel (1) ist, mit simultan veränderlichem R1 und R2.
SCHEMA
4
wobei:
Y H ist;
X Folgendes ist:
R1 und R2 unabhängig veränderlich
sind;
R2
1 eine Zwischenform von R2
ist; und
n zwischen 2 und 12 liegt und vorzugsweise 4 ist;
wobei die Acylierung über
das Acyltransferelement
abläuft,
das durch den dargestellten -OY-Anteil definiert ist.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel
(1) bereit
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Das erfindungsgemäße Verfahren stellt eine Zwischenverbindung
der allgemeinen Formel (C) bereit
wobei der Linkeranteil die
allgemeine Formel (B) hat
wobei:
X - (CH
2)
n - ist;
Y H oder ein
Seitenkettenfunktionsgruppen-Schutzanteil
wie Fmoc ist;
n zwischen 2 und 12 liegt und vorzugsweise 4
ist.
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Die vorliegende Erfindung kann ein
Acylderivat einer oben dargestellten Zwischenverbindung mit der allgemeinen
Formel (D) (D1) verwenden
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Die vorliegende Erfindung kann eine
Verbindung der allgemeinen Formel (E)
zur Herstellung einer oben
dargestellten Zwischenverbindung verwenden.
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Die vorliegende Erfindung kann Verbindungen
der allgemeinen Formeln (F) und (G)
zur Herstellung der Verbindung
(E) verwenden.
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Die Erfindung kann ein Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung der allgemeinen Formel (E) nutzen,
das die folgenden Schritte umfasst:
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Das erfindungsgemäße Verfahren stellt außerdem Verbindungen
bereit, die zur Herstellung einer Kombinationsbibliothek von Verbindungen
der allgemeinen Formel (1) verwendet werden können, in denen sowohl R1 als
auch R2 veränderlich
ist.
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Beispielhafte Anwendung
der neuartigen Technologie Herstellung eines Linkers
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Ein Beispiel für ein Herstellungsverfahren
für einen
Linkeranteil, der in der Erfindung von Nutzen ist, wird nachfolgend
illustriert:
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Ein zweites Beispiel für ein Herstellungsverfahren
für einen
Linkeranteil, der in der Erfindung von Nutzen ist, wird nachfolgend
illustriert:
![Figure 00130002](https://patentimages.storage.googleapis.com/b1/49/5d/916597e13e80e1/00130002.png)
(I) 2,4-Dihydroxybenzaldehyd
(rel. Molekülmasse
138,1, 50 g, 0,36 Mol) und sprühgetrocknetes
Kaliumfluorid (rel. Molekülmasse
58,1, 41,8 g, 0,72 Mol) wurden 20 Minuten lang bei 60°C kräftig in
wasserfreiem Acetonitril (750 ml) verrührt; Methyl-5-bromvalerat (rel.
Molekülmasse
195,1, 140,4 g, 0,72 Mol) wurde in einer Portion zugegeben, und
das Gemisch wurde 5 Stunden lang auf schonenden Rückfluss
gebracht. Man ließ die
Reaktion auf Raumtemperatur abkühlen,
und das Lösungsmittel
wurde in vacuo entfernt; der Rest wurde zwischen Wasser (500 ml)
und Ethylacetat (250 ml) aufgeteilt; der wässrige Teil wurde noch zweimal
mit Ethylacetat (2 × 150
ml) gewaschen und der kombinierte organische Teil wurde mit Wasser
rückgespült, über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und zur Trockne eingedampft. Das resultierende
rote Öl
wurde in Methyl-tert-Butylether (150 ml) gelöst, Heptan (100 ml) wurde zugegeben
und das Produkt wurde als ein gebrochen weißer Feststoff auskristallisieren
gelassen (rel. Molekülmasse
252,3, 37,3 g, 0,148 Mol, 41 Ausbeute) ;
1H
NMR (CDCL
3) δ 11,44 (1H, s), 9,69 (1H, s),
7,41 (1H, d, J = 8,6 Hz), 6,51 (1H, dd, J = 8,6, 2,2 Hz), 6,39 (1H, d,
J = 2,2 Hz), 4,02 (2H, t, J = 5,8 Hz), 3,66 (3H, s), 2, 44 (2H,
t, J = 7,0 Hz), 1,83 (4H, m); IR (Film) 1735 cm
–1; Schmelzpunkt
62–65°C; ESMS m/z
253 (M
+ + 1); HPLC rt. 15,4 min, 10–90% B in
A, A = 0,1% aq. TFA, B = 10% A in McCN, linearer Gradient 25 min.,
1,5 ml/min., Säule
= Vydac Protein C4, 4,6 × 250
mm, 5 μ Partikelgröße.
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(II) Das Produkt aus Schritt
(I).
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5-(4-Formyl-3-hydroxyphenoxy)pentansäuremethylester
(rel. Molekülmasse
252,3, 37 g, 0,147 Mol) wurde in THF (1200 ml) gelöst und bei
Raumtemperatur kräftig
gerührt.
In diese Lösung
wurde Lithiumhydroxid (rel. Molekülmasse 41,96, 18,5 g, 0,441
Mol), gelöst
in Wasser (600 ml), gegeben, und das Gemisch wurde 4 Stunden lang
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde in vacuo reduziert und der resultierende ölige Rest wurde mit Wasser
(200 ml) verdünnt,
zweimal mit Methyl-tert-Butylether (2 × 500 ml) gewaschen, vorsichtig
mit konz. HCl (unter starkem Rühren)
auf einen pH-Wert von 2 angesäuert
und mit Ethylacetat (4 × 300
ml) extrahiert. Das kombinierte Ethylacetat wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockne eingedampft,
um das Produkt als einen weißen
Feststoff zu erhalten (rel. Molekülmasse 238,2, 32,1 g, 0,135
Mol, 92% Ausbeute); 1H NMR (CDCl3) δ 11,26
(2H, br, s) , 9,69 (1H, s), 7,41 (1H, d, J = 8,6 Hz), 6,51 (1H,
dd, J = 8,6, 2,2 Hz), 6,40 (1H, d, J = 2,2 Hz), 4,02 (2H, t, J =
5,9 Hz), 2,44 (2H, t, J = 7,0 Hz), 1,84 (4H, m); IR (Film) 1697,
1626 cm–1;
Schmelzpunkt 88,6–89,1°C; ESMS m/z
239 (M+ + 1); HPLC rt. 14,3 min, 10–90% B in
A, A = 0,1% aq. TFA, B = 10% A in McCN, linearer Gradient 25 min,
1,5 ml/min, Säule
= Vydac Protein C4, 4,6 × 250 mm,
5 μ Partikelgröße .
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Kombinationsbibliothek von Peptidylacyloxymethylketonen
Schema 5 illustriert eine mögliche
Anwendung der neuen Festphasenkombinationstechnologie zur Herstellung
einer Bibliothek aus Peptidylacyloxymethylketonen als mögliche Inhibitoren
der Cysteinylprotease Der p I.
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Zurzeit gibt es etwa 200 handelsübliche Fmoc-NH-CHR1'-COOH Bausteine, die im obigen Schema verwendet
werden könnten.
Ein großer
Teil davon könnte
derivatisiert werden, um die anfängliche
harzgebundene Zwischenverbindung im Schema 5 zu produzieren. Es
gibt somit möglicherweise
2002 = 40.000 R1'/R2'-Variationen, sowie
eine praktisch unbegrenzte Kombination von R/Y/Z. Selbst mit dem
2-Hydroxylacyltransfermechanismus
können
bestimmte Kombinationen zu behindert sein, um praktisch zu sein.
Mehr als 80%, d. h. > 32000,
sind jedoch ohne weiteres mit dem im Schema 4 definierten neuen
System zugänglich. Die
begrenzte Eignung des einzigen derzeit beschriebenen Grundgerüstamidlinkersystems
(Schema 3) wird hier deutlich illustriert. Im Vergleich zum Schema
4 (erfindungsgemäß) würde das
Schema 3 (Stand der Technik) ein praktisches Leistungspotenzial
bei nur etwa 10%, d. h. 4000, aller zulässigen R1'/R2'-Kombinationen haben.
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Beispiele
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Bibliotheken von Verbindungen wurden
mit dem chemischen Festphasenkombinationsverfahren der vorliegenden
Erfindung synthetisiert. Beispiele sind:
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1. Beispiel
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Bibliotheken von Verbindungen der
allgemeinen Formel (H)
wobei R
2 ausgewählt ist
aus der folgenden Gruppe:
oder einem anderen Primäraminanteil,
wobei R1 kombinatorisch veränderlich
ist.
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Diese Bibliotheken können zur
Entdeckung von Proteaseinhibitoren nützlich sein; sie können zum
Beispiel zur Entdeckung des Aspartylproteaseinhibitors von Nutzen
sein.
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2. Beispiel
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Bibliotheken von statinhaltigen Verbindungen
der allgemeinen Formel (J)
wobei R
1 und/oder
R
4 kombinatorisch veränderlich sind.
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3. Beispiel
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Bibliotheken von Diketopiperizinverbindungen
der allgemeinen Formel (K), wobei (K) eine durch die Entfernung
einer N-terminalen Schutzgruppe von einem Vorläuferanteil gebildete Zwischenverbindung
ist und K instabil ist und somit automatisch cyclisiert.
wobei R
1 und/oder
R
2 kombinatorisch veränderlich sind und R
3 eine Alkyl- oder Allyl-Austrittsgruppe
ist. Diese Verbindungen (J) sind spaltbar, um cyclische Verbindungen
der allgemeinen Formel (L) zu bilden.
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4. Beispiel
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Bibliotheken der Verbindungen der
allgemeinen Formel (M)
die cyclisiert und gespalten
werden können,
um cyclische Verbindungen der allgemeinen Formel (N) zu erzeugen,
wobei AA
1-AA
4 unabhängig kombinatorisch
veränderlich
sind. Es ist ein besonderer Vorteil der Klasse der Verbindungen
(M), dass das Ca von Prolin nicht ohne weiteres in der Reaktion
epimerisiert werden kann, so dass die chirale Integrität des cyclischen
Produkts gewahrt werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann Bibliotheken
von Verbindungen und einzelne Verbindungen per se der Formel (H)
(J) (K) und (M) – ob
am Grundgerüstlinker
angelagert oder in gespaltener Form, zusammen mit Bibliotheken und
einzelnen Verbindungen per se der Formel (L) und (N) bereitstellen.