1. Technisches Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches
Material zur Herstellung einer lithografischen Druckplatte. Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung einer Druckplatte aus diesem wärmeempfindlichen
Material.
2. Stand der Technik
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Lithografie ist das Verfahren, bei dem man von speziell
hergestellten Oberflächen druckt, von denen einige Flächen
lithografische Farbe annehmen können, während andere Flächen nach
Befeuchtung mit Wasser keine Farbe annehmen werden. Die Farbe
annehmenden Flächen bilden die druckenden Bildflächen und die Farbe
abstoßenden Flächen bilden die Hintergrundflächen,
Bei der Technik der Fotolithografie wird ein fotografisches
Material in den belichteten (negativ arbeitendes Material) oder in
den unbelichteten Flächen (positiv arbeitendes Material) auf einem
hydrophilen Hintergrund bildmäßig gegenüber Öl- oder fetthaltiger
Farbe annahmefähig gemacht.
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Bei der Herstellung üblicher lithografischen Platten, die auch
als Oberflächendruckplatten oder Flachdruckplatten bezeichnet
werden, wird ein Träger, der Affinität gegenüber Wasser aufweist
oder durch chemische Behandlung solche Affinität erhält, mit einer
dünnen Schicht einer strahlungsempfindlichen Zusammensetzung
beschichtet. Zu Beschichtungen für diesen Zweck zählen
lichtempfindliche, Diazoverbindungen enthaltende Polymerschichten,
mit Dichromat sensibilisierte hydrophile Kolloide und eine breite
Palette synthetischer Fotopolymerer. Insbesondere werden
diazosensibilisierte Systeme weithin verwendet.
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Bei bildmäßiger Belichtung der lichtempfindlichen Schicht werden
die belichteten Bildflächen unlöslich und die unbelichteten Flächen
bleiben löslich. Daraufhin wird die Platte zur Entfernung des
Diazoniumsalzes oder des Diazoharzes in den unbelichteten Flächen
mit einer geeigneten Flüssigkeit entwickelt.
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Andererseits gibt es bekannte Fertigungsverfahren für
Druckplatten unter Verwendung von Bild erzeugenden Elementen, die
wärmeempfindlich statt strahlungsempfindlich sind.
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Strahlungsempfindliche, Bild erzeugende Elemente, wie eingangs zur
Anfertigung einer Druckplatte beschrieben werden, haben den
besonderen Nachtteil, dass sie gegen Licht abgeschirmt werden
müssen. Weiterhin bereiten sie Empfindlichkeitsschwierigkeiten im
Hinblick auf die Lagerbeständigkeit und weisen sie ein niedrigeres
Auflösungsvermögen auf. Die Tendenz zum Umstieg auf
wärmeempfindliche Druckformen ist auf dem Markt deutlich merkbar.
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Zum Beispiel ist aus Research Disclosure Nr. 33303 von Januar
1992 ein wärmeempfindliches, Bild erzeugendes Element bekannt, das
auf einem Träger eine vernetzte hydrophile Schicht umfasst, die
thermoplastische Polymerteilchen und ein Infrarot absorbierendes
Pigment, wie z. B. Ruß, enthält. Durch bildmäßige Belichtung mit
einem Infrarotlaser werden die thermoplastischen Polymerteilchen
bildmäßig zum Gerinnen gebracht, wobei die Oberfläche des Bild
erzeugenden Elements in diesen Flächen ohne zusätzliche Entwicklung
farbannahmefähig gemacht wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil,
dass die erhaltene Druckplatte leicht beschädigt wird, weil die
nicht druckenden Flächen farbannahmefähig werden können, wenn Druck
darauf angelegt wird. Darüber hinaus kann die lithografische
Qualität solcher Druckplatte bei kritischen Bedingungen schlecht
sein und dementsprechend weist solche Druckplatte einen geringen
lithografischen Druckspielraum auf.
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Aus der EP-A-514 145 ist ein wärmeempfindliches, Bild
erzeugendes Element bekannt, das eine Beschichtung mit Teilchen des
Kern-Hülle-Typs umfasst, wobei diese Teilchen einen
wasserunlöslichen, in Wärme erweichenden Kernbestandteil und einen
in einem wässerigen alkalischen Medium löslichen oder quellbaren
Hüllenbestandteil aufweisen. Bildmäßig auf dieses Bild erzeugende
Element gerichtetes, rotes oder infrarotes Laserlicht führt zum
wenigstens teilweise Zusammenfließen ausgewählter Teilchen, wobei
sich ein Bild ergibt, und die nicht zusammengeflossenen Teilchen
werden daraufhin unter Verwendung eines wässerigen alkalischen
Entwicklers selektiv entfernt. Anschließend wird ein
Einbrennschritt durchgeführt. Die Auflagenbeständigkeit einer so
erhaltenen Druckplatte ist jedoch gering.
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Aus der EP-A-599510 ist ein wärmeempfindliches, Bild erzeugendes
Element bekannt, dass ein Substrat umfasst, das beschichtet wurde
mit (i) einer Schicht, die (1) eine disperse Phase mit einem
wasserunlöslichen, in Wärme erweichenden Bestandteil A und (2) ein
Bindemittel oder Dispersionsmedium bestehend aus einem in einem
wässerigen, vorzugsweise wässerigen alkalischen Medium löslichen
oder quellbaren Bestandteil B enthält, wobei mindestens einer der
Bestandteile A oder B eine reaktionsfähige Gruppe oder deren
Vorläufer enthält, so dass bei hoher Temperatur und/oder bei
Belichtung mit aktinischer Strahlung die Schicht unlöslich gemacht
wird, und mit (ii) einem Stoff, der befähigt ist, Strahlung
eingehend zu absorbieren und die so erhaltene Energie in der Form
von Wärme in die disperse Phase zu übertragen, so dass die
Beschichtung mindestens teilweise zusammenfließt. Nach bildmäßiger
Bestrahlung des Bild erzeugenden Elements und Entwicklung der
bildmäßig bestrahlten Platte, wird die Platte erwärmt und/oder
aktinischer Strahlung ausgesetzt, um das Unlöslichmachen zu
bewerkstelligen. Die Auflagenbeständigkeit einer so erhaltenen
Druckplatte ist jedoch gering.
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Aus der EP-A-625728 ist ein Bild erzeugendes Element bekannt,
mit einer Schicht, die für UV- und IR-Strahlen empfindlich ist und
die positiv oder negativ arbeitend sein kann. Diese Schicht besteht
aus einem Resöl-Harz, einem Novolak-Harz, einer latenten Bronsted-
Säure und einem IR absorbierenden Stoff. Die Druckergebnisse einer
durch Bestrahlung und Entwicklung dieses Bild erzeugenden Elements
erhaltenen lithografischen Platte sind schlecht.
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Die Patentschrift US-P-5 340 699 ist fast identisch mit der EP-
A-625728, sie beschreibt aber das Verfahren zur Erzeugung eines
negativ arbeitenden, mit IR-Laser einschreibbaren, Bild erzeugenden
Elements. Die infrarotempfindliche Schicht besteht aus einem Resol-
Harz, einem Novolak-Harz, einer latenten Bronsted-Säure und einem IR
absorbierenden Stoff. Die Druckergebnisse einer durch Bestrahlung
und Entwicklung dieses Bild erzeugenden Elements erhaltenen
lithografischen Platte sind schlecht.
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Aus der US-P-4 708 925 ist ein positiv arbeitendes, Bild
erzeugendes Element bekannt, das eine strahlungsempfindliche
Zusammensetzung aus einem alkalilöslichen Novolak-Harz und einem
Oniumsalz enthält. Diese Zusammensetzung kann wahlweise ein
Sensibilisierungsmittel für Infrarot enthalten. Nach bildmäßiger
Belichtung des Bild erzeugenden Elements mit Strahlung im UV-im
sichtbaren oder gegebenenfalls im IR-Bereich mit anschließendem
Entwicklungsschritt in einer wässerigen alkalischen Flüssigkeit
erhält man eine positiv arbeitende Druckplatte. Die Druckergebnisse
einer durch Bestrahlung und Entwicklung dieses Bild erzeugenden
Elements erhaltenen lithografischen Platte sind schlecht.
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Aus der EP-A-678380 ist ein durch Laserentladung direkt
bebilderbares, lithografisches Druckelement bekannt, das besteht aus
(a) einer farbannahmefähigen, durch Ablationsabsorption von Bild
erzeugender Strahlung gekennzeichneten ersten Schicht, (b) einer
unter der ersten Schicht liegenden zweiten Schicht, die mindestens
teilweise löslich ist in einem Waschbenzin, und (c) einem
hydrophilen Metallsubstrat. Die zweite Schicht besteht aus einem
hydrophilen Bindemittel, nicht aus einem dispergierten hydrophoben
thermoplastischen Polymerlatex.
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Aus der Ch 482 551 ist ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial bekannt, das besteht aus einem Träger, einer
wärmeempfindlichen, Bild erzeugenden Schicht, die in einem
hydrophilen Bindemittel dispergierte, hydrophobe, thermoplastische
Teilchen enthält und die auf eine Zwischenschicht mit hydrophoben
thermoplastischen Teilchen, deren Schmelzpunkt oder Erweichungspunkt
niedriger ist als, oder fast gleich groß wie der Schmelzpunkt oder
der Erweichungspunkt der in dem hydrophilen Bindemittel der
Aufzeichnungsschicht vorliegenden, hydrophoben, thermoplastischen
Teilchen, aufgetragen wurde. Es gibt keine Angabe, dass die
Zwischenschicht in einer wässerigen Lösung löslich oder
dispergierbar ist.
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Insbesondere wärmeempfindliche, Bild erzeugende Elemente, deren
wärmeempfindliche Schicht direkt auf den hydrophilen Träger
aufgetragen wurde, lassen sich schwer zu hydrophilen Platten
verarbeiten, wobei die wärmeempfindliche Schicht in den nicht
druckenden Flächen völlig entfernt wird, so dass sich in den nicht
druckenden Flächen Farbaufnahme ergibt.
3. Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines
wärmeempfindlichen, Bild erzeugenden Elements zur Herstellung
lithografischer Druckplatten mit hervorragenden Druckeigenschaften,
insbesondere keine Farbaufnahme in den nicht druckenden Flächen, das
sich auf benutzerfreundliche, umweltschonende Weise entwickeln läßt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines
wärmeempfindlichen, Bild erzeugenden Elements zur Herstellung
lithografischer Druckplatten mit hervorragenden Druckeigenschaften,
das in Wasser entwickelbar ist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Bereitstellung eines wärmeempfindlichen, Bild erzeugenden Elements
zur Herstellung von Druckplatten mit einer hohen Empfindlichkeit für
Infrarot.
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Noch weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind aus der
nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
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Erfindungsgemäß wird ein wärmeempfindliches, Bild erzeugendes
Element zur Herstellung lithografischer Druckplatten bereitgestellt,
das einen lithografischen Träger mit einer hydrophilen Oberfläche
und eine hydrophobe, wärmeempfindliche, erste Schicht umfasst, die
wenigstens ein Bindemittel aus hydrophobem polymerem Harz sowie eine
zur Umsetzung von Licht in Wärme befähigte Verbindung enthält, wobei
diese Schicht bei Belichtung mit aktinischem Licht eine verringerte
oder gesteigerte Fähigkeit, von einem wässerigen Entwickler
durchdrungen und/oder löslich gemacht zu werden, aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass das Bild erzeugende Element eine zwischen der
ersten Schicht und der hydrophilen Oberfläche befindliche, zweite
Schicht umfasst, die einen dispergierten, hydrophoben,
thermoplastischen Polymerlatex enthält und die in einer wässerigen
Lösung löslich oder dispergierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird ebenfalls ein Verfahren zur Erzeugung
lithografischer Druckplatten bereitgestellt, das die nachfolgenden
Schritte umfasst bildmäßige Belichtung eines wärmeempfindlichen,
Bild erzeugenden Elements, wie eingangs beschrieben, mit aktinischem
Licht und Entwicklung des belichteten, Bild erzeugenden Elements
unter Verwendung einer wässerigen Lösung.
4. Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Es wurde festgestellt, dass sich unter Verwendung eines Bild
erzeugenden Elements, wie eingangs beschrieben, nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren lithografische Druckplatten von hoher
Qualität, die Abdrucke ohne Farbaufnahme in den nicht druckenden
Flächen ergeben, erhalten lassen. Insbesondere wurde festgestellt,
dass diese Druckplatten von hoher Qualität sind und auf
benutzerfreundliche Weise bereitgestellt werden, wobei
wirtschaftliche und umweltschonende Vorteile geboten werden.
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Ein Bild erzeugendes Element zur erfindungsgemäßen Verwendung
umfasst auf einer hydrophilen Oberfläche eines lithografischen
Trägers in der angegebenen Reihenfolge eine zweite Schicht, die
einen dispergierten, hydrophoben, thermoplastischen Polymerlatex
enthält und die in einer wässerigen Lösung löslich oder
dispergierbar ist, und eine wärmeempfindliche, hydrophobe, erste
Schicht, die wenigstens ein Bindemittel aus hydrophobem polymerem
Harz sowie eine zur Umsetzung von Licht in Wärme befähigte
Verbindung enthält, wobei diese Schicht bei Belichtung mit
aktinischem Licht eine verringerte oder gesteigerte Fähigkeit, von
einem wässerigen Entwickler durchdrungen und/oder löslich gemacht zu
werden, aufweist.
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Vorzugsweise grenzt die zweite Schicht an die erste Schicht.
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Ebenfalls vorzugsweise ist die erste Schicht eine Außenschicht.
Der in der zweiten Schicht enthaltene hydrophobe,
thermoplastische Polymerlatex kann in einem hydrophilen Bindemittel
dispergiert sein.
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Die erfindungsgemäß verwendete zweite Schicht mit einem
hydrophilen Bindemittel ist vorzugsweise nicht vernetzt oder nur
geringfügig vernetzt. Als hydrophile Bindemittel zur Verwendung in
der erfindungsgemäßen zweiten Schicht kommen wasserlösliche
(Co)polymere, z. B. künstliche Homo- oder Copolymerisate, wie z. B.
Poly(vinylalkohol), eine Poly(meth)acrylsäure, ein
Poly(meth)acrylamid, ein Polyhydroxyethyl(meth)acrylat, ein
Polyvinylmethylether oder natürliche Bindemittel, wie Gelatine, ein
Polysaccharid, wie z. B. Dextran, Pullulan, Cellulose,
Gummiarabicum, Alginsäure in Frage.
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Bei dem hydrophilen Bindemittel kann es sich ebenfalls um ein
wasserunlösliches, alkalilösliches oder quellbares Harz mit
phenolischen Hydroxylgruppen und/oder Carboxylgruppen handeln.
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Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäß verwendete,
wasserunlösliche, alkalilösliche oder quellbare Harz phenolische
Hydroxylgruppen. Zu den geeigneten wasserunlöslichen,
alkalilöslichen oder quellbaren Harzen zur Verwendung in einer
erfindungsgemäßen, Bild gebenden Schicht zählen z. B. künstliche
Novolak-Harze, wie ALNOVOL, ein eingetragenes Warenzeichen von
Reichold Hoechst und DUREZ, ein eingetragenes Warenzeichen von
OxyChem und künstliche Polyvinylphenole, wie MARUKA LYNCUR M, ein
eingetragenes Warenzeichen von Dyno Cyanamid.
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Der hydrophobe, thermoplastische Polymerlatex kann ebenfalls in
einem wässerigen Medium ohne Bindemittel dispergiert sein.
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Die erfindungsgemäß verwendeten, hydrophoben, thermoplastischen
Polymerlatices weisen vorzugsweise eine Gerinnungstemperatur von
mehr als 50ºC und besonders bevorzugt von mehr als 70ºC auf. Die
Gerinnung kann vom Erweichen oder Schmelzen der thermoplastischen
Polymerlatices unter der Einwirkung von Wärme hervorgerufen werden.
Eine spezifische obere Grenze der Gerinnungstemperatur der
thermoplastischen hydrophoben Polymerlatices gibt es nicht; die
Temperatur sollte jedoch ausreichend niedriger sein als die
Zersetzungstemperatur der Polymerlatices. Vorzugsweise ist die
Gerinnungstemperatur mindestens 10ºC niedriger als die Temperatur,
bei der Zersetzung der Polymerlatices auftritt. Wenn die
Polymerlatices einer höheren Temperatur als die Gerinnungstemperatur
ausgesetzt werden, gerinnen sie unter Bildung einer hydrophoben
Anhäufung, so dass die hydrophoben Latices in diesen Bereichen in
Leitungswasser oder in einer wässerigen Flüssigkeit unlöslich
werden.
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Als typische Beispiele für hydrophobe thermoplastische
Polymerlatices zur erfindungsgemäßen Verwendung mit einem
Einfrierpunkt Tg oberhalb 80ºC werden Poly(vinylchlorid),
Poly(vinylidenchlorid), Poly(acrylnitril), Poly(vinylcarbazol) usw.,
deren Copolymerisate oder deren Gemische bevorzugt. Die Verwendung
von Polystyrol, Poly(methylmethacrylat) oder deren Copolymerisate
wird besonders bevorzugt.
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Wenn der hydrophobe thermoplastische Polymerlatex in einem
wässerigen Medium ohne Bindemittel dispergiert wird, enthält er
vorzugsweise eine wasserdispergierbar machende funktionelle Gruppe,
wie eine Säurefunktion. Als dispergierte, hydrophobe
thermoplastische Polymerlatices in solcher Ausführungsform werden
Polymerisate aus Terephthal- oder Isophthalsäure und Ethylendiglykol
oder Copolymerisate aus Terephthal- und Isophthalsäure und
Ethylendiglykol bevorzugt, wobei diese Polymerisate oder
Copolymerisate Sulfoisophthalsäure in einer Menge zwischen 0,5 und
5% enthalten.
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Das gewichtsdurchschnittliche Molekulargewicht des hydrophoben
thermoplastischen Polymeren kann variieren zwischen 5 000 und
1 000 000 g/mol.
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Der hydrophobe thermoplastische Polymerlatex kann eine
Teilchengröße zwischen 0,01 um und 50 um aufweisen, besonders
bevorzugt zwischen 0,05 um und 10 um, noch besser wäre zwischen
0,05 um und 2 um.
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Der hydrophobe thermoplastische Polymerlatex ist in Form einer
Dispersion in der wässerigen Beschichtungsflüssigkeit der Bild
gebenden Schicht enthalten und kann nach dem aus der US-P-3 476 937
bekannten Verfahren hergestellt werden. Ein sonstiges Verfahren,
das sich besonders für die Herstellung einer wässerigen Dispersion
des thermoplastischen Polymerlatex eignet, umfasst die Schritte.
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- Lösen des hydrophoben thermoplastischen Polymeren in einem
organischen wasserunmischbaren Lösungsmittel,
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- Dispergieren der so erhaltenen Lösung in Wasser oder in einem
wässerigen Medium, und
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- Entfernen des organischen Lösungsmittels durch Abdampfen.
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Wenn die Bild gebende Schicht ein hydrophiles Bindemittel
enthält, variiert die in der Bild gebenden Schicht enthaltene Menge
an hydrophobem thermoplastischem Polymerlatex vorzugsweise zwischen
20 Gew.-% und 90 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 25 Gew.-%
und 85 Gew.-% und noch besser wäre zwischen 30 Gew.-% und 80 Gew.-%.
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Wenn die zweite Schicht ein hydrophiles Bindemittel enthält,
kann sie ebenfalls Vernetzungsmittel enthalten, obwohl es nicht
erforderlich ist. Als Vernetzungsmittel werden niedermolekulare
Stoffe, die eine Hydroxymethylgruppe enthalten, bevorzugt, wie zum
Beispiel Melamin-Formaldehydharze, Glykoluril-Formaldehydharze,
Thioharnstoff-Formaldehydharze, Guanamin-Formaldehydharze,
Benzguanamin-Formaldehydharze. Gewisse Melamin-Formaldehydharze und
Glykoluril-Formaldehydharze mit den Handelsbezeichnungen CYMEL (Dyno
Cyanamid Co., Ltd.) und NIKALAC (Sanwa Chemical Co., Ltd.) sind im
Handel erhältlich.
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Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der
lithografischen Träger mit einer hydrophilen Oberfläche ein
eloxiertes Aluminium sein. Als lithografischer Träger mit einer
hydrophilen Oberfläche wird ein Träger aus elektrochemisch
aufgerauhtem und eloxiertem Aluminium besonders bevorzugt.
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Erfindungsgemäß kann ein eloxierter Aluminiumträger zur Verbesserung
der hydrophilen Eigenschaften seiner Oberfläche behandelt werden.
Zum Beispiel kann der Aluminiumträger durch Behandlung seiner
Oberfläche mit Natriumsilikat-Lösung bei hoher Temperatur, z. B.
95ºC, siliziert sein. Als Alternative dazu kann eine Phosphatierung
verwendet werden, wobei die Aluminiumoxidoberfläche mit einer
Phosphatlösung, die ebenfalls ein anorganisches Fluorid enthält,
behandelt wird. Weiterhin kann die Aluminiumoxidoberfläche mit
einer Zitronensäure- oder Citrat-Lösung gespült werden. Diese
Behandlung kann bei Raumtemperatur oder bei einer geringfügig
erhöhten Temperatur von ca. 30 bis 50ºC durchgeführt werden. Eine
weitere interessante Behandlung besteht in einer Spülung der
Aluminiumoxidoberfläche mit einer Bicarbonat-Lösung. Weiterhin kann
die Aluminiumoxidoberfläche mit Poly(vinylphosphonsäure),
Poly(vinylmethylphosphonsäure), Phosphorsäureestern von
Poly(vinylalkohol), Poly(vinylsulfonsäure),
Poly(vinylbenzolsulfonsäure), Schwefelsäureestern von
Poly(vinylalkohol), und durch Reaktion mit einem sulfonierten
aliphatischen Aldehyd gebildeten Acetalen von Poly(vinylalkoholen)
behandelt werden. Weiterhin versteht es sich, dass eine oder
mehrere Nachbehandlungen einzeln oder gekombiniert durchgeführt
werden kann.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
umfasst der lithografische Träger mit einer hydrophilen Oberfläche
einen mit einer vernetzten hydrophilen Schicht versehenen, biegsamen
Träger, wie z. B. Papier oder Kunststofffolie. Eine besonders
geeignete, vernetzte hydrophile Schicht kann aus eitern mit einem
Vernetzungsmittel, wie Formaldehyd, Glyoxal, Polyisocyanat oder
einem hydrolysierten Tetraalkylorthosilikat, vernetzten hydrophilen
Bindemittel erhalten werden. Das Letztgenannte wird besonders
bevorzugt.
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Als hydrophile Bindemittel kommen hydrophile (Co)polymere, wie
zum Beispiel Homopolymere und Copolymere von Vinylalkohol,
Acrylamid, (Hydroxymethyl)acrylamid, (Hydroxymethyl)methacrylamid,
Acrylsäure, Methacrylsäure, Hydroxyethylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat oder Maleinsäureanhydrid-Vinylmethylether-
Copolymere in Frage. Die Hydrophilie des eingesetzten (Co)polymeren
oder (Co)polymergemisches ist vorzugsweise gleich groß wie oder
größer als die Hydrophille des zu wenigstens 60 Gew.-%, vorzugsweise
80 Gew.-% hydrolisierten Poly(vinylacetats).
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Die Menge des Vernetzungsmittels, insbesondere des
Tetraalkylorthosilikats, beträgt vorzugsweise wenigstens
0,2 Gewichtsteil pro Gewichtsteil des hydrophilen Bindemittels,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 Gewichtsteile, noch besser wäre
zwischen 1,0 und 3 Gewichtsteile.
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Eine vernetzte hydrophile Schicht in einem gemäß der
vorliegenden Ausführungsform verwendeten, lithografischen Träger
enthält vorzugsweise ebenfalls Stoffe, die die mechanische
Festigkeit und die Porosität der Schicht erhöhen. Zu diesem Zweck
kann man kolloidale Kieselsäure verwenden. Die eingesetzte
kolloidale Kieselsäure kann in Form einer beliebigen,
handelsüblichen Dispersion kolloidaler Kieselsäure in Wasser
vorliegen, z. B. mit einer durchschnittlichen Teilchengröße bis zu
40 nm, z. B. 20 nm. Weiterhin kann man inerte Teilchen, die größer
als die kolloidalen Kieselsäureteilchen sind, zusetzen, z. B. nach
Stöber hergestellte Kieselsäure, wie in J. Colloid and Interface
Sci., Band 26, 1968, Seiten 62-69 beschrieben, oder
Aluminiumoxidteilchen oder Teilchen mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von mindestens 100 nm, die Teilchen aus Titandioxid oder
sonstige Schwermetalloxide darstellen. Durch Einarbeiten dieser
Teilchen wird der Oberfläche der vernetzten hydrophilen Schicht eine
gleichmäßige rauhe Struktur verliehen, die aus mikroskopischen
Spitzen und Tälern besteht, die als Speicherstellen für Wasser in
Hintergrundflächen dienen.
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Die Stärke einer vernetzten hydrophilen Schicht in einem
lithografischen Träger gemäß dieser Ausführungsform kann zwischen
0,2 und 25 um variieren, und beträgt vorzugsweise 1 bis 10 um.
Typische Beispiele für geeignete vernetzte hydrophile Schichten
für die erfindungsgemäße Verwendung sind aus den EP-A 601 240,
GB-P-1 419 512, FR-P-2 300 354, US-P-3 971 660, US-P-4 284 705 und
EP-A 514 490 bekannt.
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Als biegsamer Träger eines lithografischen Trägers in
Zusammenhang mit der vorliegenden Ausführungsform wird die
Verwendung einer Kunststofffolie bevorzugt, z. B. einer Folie aus
substriertem Poly(ethylenterephthalat), Celluloseacetat, Polystyrol,
Polycarbonat usw. Der Kunststofffolienträger kann
lichtundurchlässig oder lichtdurchlässig sein.
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Die Verwendung eines Polyesterfolienträger, auf den eine
Haftverstärkungsschicht aufgetragen wurde, wird besonders bevorzugt.
Besonders geeignete Haftverstärkungsschichten für die
erfindungsgemäße Verwendung enthalten ein hydrophiles Bindemittel
und kolloidale Kieselsäure, wie aus den EP-A 619 524, EP-A 620 502
und EP-A 619 525 bekannt ist. Vorzugsweise variiert die Menge an
Kieselsäure in der Haftverstärkungsschicht zwischen 200 mg/m² und
750 mg/m². Weiterhin ist das Verhältnis der Kieselsäure zum
hydrophilen Bindemittel vorzugsweise größer als 1, und weist die
kolloidale Kieselsäure eine Oberfläche von vorzugsweise wenigstens
300 m²/g, ganz besonders bevorzugt von wenigstens 500 m²/g auf.
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Ein Bild erzeugendes Element für die erfindungsgemäße Verwendung
umfasst eine wärmeempfindliche, hydrophobe, erste Schicht, die
wenigstens ein Bindemittel aus hydrophobem polymerem Harz sowie eine
zur Umsetzung von Licht in Wärme befähigte Verbindung enthält, wobei
diese Schicht bei Belichtung mit aktinischem Licht eine verringerte
oder gesteigerte Fähigkeit, von einem wässerigen Entwickler
durchdrungen und/oder löslich gemacht zu werden, aufweist.
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Die erste Schicht enthält eine zur Umsetzung von Licht in Wärme
befähigte Verbindung. Als geeignete, zur Umsetzung von Licht in
Wärme befähigte Verbindungen werden Infrarot absorbierende
Bestandteile bevorzugt, obwohl die Wellenlänge der Absorption nicht
von besonderer Bedeutung ist, vorausgesetzt, dass die Absorption der
eingesetzten Verbindung im Wellenlängenbereich der bei der
bildmäßigen Belichtung verwendeten Lichtquelle liegt. Besonders
brauchbare Verbindungen sind zum Beispiel Farbstoffe und
insbesondere Farbstoffe für den Infraroten Bereich, Ruß,
Metallcarbide, Boride, Nitride, Carbonitride, Oxide mit Bronze-
Struktur und Oxide, deren Struktur zwar der der Bronzefamilie
verwandt ist aber bei denen der A Bestandteil fehlt, z. B. WO2.9.
Die Verwendung leitfähiger polymerer Dispersionen, wie auf
Polypyrrol oder Polyanilin basierende, leitfähige polymere
Dispersionen ist ebenfalls möglich. Die lithografische Qualität und
insbesondere die erhaltene Auflagenbeständigkeit hängt von der
Wärmeempfindlichkeit des Bild erzeugenden Elements ab. In diesem
Zusammenhang wurde festgestellt, dass Ruß hervorragende und
vorteilhafte Ergebnisse bringt.
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Als Bindemittelharz können Celluloseester, z. B.
Celluloseacetat, ein Copolymeres von Vinylidenchlorid und
Acrylnitril, Poly(meth)acrylate, Poly(vinylchlorid), Silikonharze
usw. verwendet werden. Als Bindemittelharz wird Nitrocellulose
bevorzugt.
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In der ersten Schicht wird bei bildmäßiger Belichtung ein
Unterschied in der Fähigkeit, von der wässerigen alkalischen Lösung
durchdrungen und/oder löslich gemacht zu werden, hervorgerufen. Ein
Unterschied in der Fähigkeit der ersten Schicht, von einer
Entwicklerlösung durchdrungen und/oder löslich gemacht zu werden,
kann durch eine thermisch induzierte, physikalische oder chemische
Umwandlung erhalten werden. Beispiele für thermisch induzierte,
chemische Umwandlungen, die einen Unterschied hervorrufen in der
Fähigkeit der Schicht, von einem Entwickler durchdrungen und/oder
löslich gemacht zu werden, sind: laserinduzierter Polaritätswechsel,
der diese Fähigkeit in den belichteten Flächen erhöht, und
laserinduzierte Vernetzung, die diese Fähigkeit in den belichteten
Flächen verringert. Die bei Laserbelichtung hervorgerufene Änderung
dieser Fähigkeit sollte ausreichend hoch sein, um bei Entwicklung
mit einer wässerigen Lösung eine vollständige Entschichtung zu
ermöglichen, ohne dass das sich ergebende Bild beschädigt und/oder
löslich gemacht wird.
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Wenn diese Fähigkeit bei bildmäßiger Laserbelichtung erhöht
wird, werden die bebilderten Teile im Laufe der Entwicklung
entschichtet werden, ohne dass die nicht bebilderten Teile
beschädigt und/oder löslich gemacht.
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Wenn diese Fähigkeit bei bildmäßiger Laserbelichtung verringert
wird, werden die nicht bebilderten Teile im Laufe der Entwicklung
entschichtet werden, ohne dass die bebilderten Teile beschädigt
und/oder löslich gemacht werden.
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Erfindungsgemäß wird ein wärmeempfindliches Element bevorzugt, bei
dem die erhöhte Fähigkeit der ersten Schicht, bei Belichtung mit
aktinischer Strahlung von einer Entwicklerlösung durchdrungen
und/oder löslich gemacht zu werden, einer selektiven
Ablationsabsorption der ersten Schicht in den Bild gebenden Flächen
zuzuschreiben ist.
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Zur Erzeugung einer lithografischen Platte wird das
erfindungsgemäße wärmeempfindliche Element zuerst mit aktinischem
Licht bildmäßig belichtet und dann in einer wässerigen Lösung
entwickelt.
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Beim aktinischen Licht handelt es sich um Licht, das von der
Verbindung, die Licht in Wärme umsetzt, absorbiert wird.
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Bei der bildmäßigen Belichtung im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung handelt es sich vorzugsweise um eine
bildmäßige Abtastbelichtung unter Verwendung eines Lasers oder einer
Leuchtdiode. Erfindungsgemäß wird die Verwendung eines im Infrarot
(IR) und/oder im nahen Infrarot, i. e. im Wellenlängenbereich von
700-1500 nm, ausstrahlenden Lasers besonders bevorzugt. Im nahen
Infrarot ausstrahlende Diodenlaser werden für die erfindungsgemäße
Verwendung ganz besonders bevorzugt.
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Die Entwicklung mit der wässerigen Lösung wird vorzugsweise
innerhalb einem Zeitraum von 5 bis 120 s durchgeführt. Die
wässerige Lösung weist einen alkalischen pH-Wert auf, wenn das
hydrophile Bindemittel der zweiten Schicht ein wasserunlösliches,
alkalilösliches oder quellbares Harz ist. Die wässerige Lösung
weist einen neutralen oder einen alkalischen pH-Wert auf, wenn das
hydrophile Bindemittel der zweiten Schicht ein wasserlösliches Harz
ist. Die Verwendung von Wasser, wie Leitungswasser, wird in diesem
Falle besonders bevorzugt.
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Auf diese Weise werden die bebilderten Teile der ersten Schicht,
die bei Belichtung gegenüber der wässerigen alkalischen Lösung
besser durchdringbar gemacht wurden, und die Teile der
unterliegenden Schicht entschichtet, wobei eine positiv arbeitende
Druckplatte erhalten wird. Eine negativ arbeitende Druckplatte wird
erhalten, indem die laserbebilderten Teile der Schicht bei
bildmäßiger Belichtung gegenüber der wässerigen alkalischen Lösung
weniger durchdringbar gemacht werden; auf diese Weise werden die
nicht bebilderten Teile der Außenschicht und die Teile der
unterliegenden Schicht entschichtet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Bild erzeugende Element zuerst auf dem
Druckzylinder der Druckmaschine aufgespannt und dann direkt auf der
Druckmaschine bildmäßig belichtet. Nach der Belichtung kann das
Bild erzeugende Element wie eingangs beschrieben entwickelt werden.
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Die Druckplatte der vorliegenden Erfindung kann ebenfalls als
Druckplatte in der Form einer nahtlosen Muffe beim Druckverfahren
verwendet werden. In diesem Falle wird die Druckplatte unter
Verwendung eines Lasers in einer zylindrischen Form verschweißt.
Diese zylindrische Druckplatte, deren Durchmesser dem Durchmesser
des Druckzylinders entspricht, wird über den Druckzylinder
geschoben, anstatt dass eine Druckplatte in der herkömmlichen Form
auf die herkömmliche Weise angebracht wird. Weitere Einzelheiten
über Muffen lassen sich der Zeitschrift "Grafisch Nieuws" Keesing-
Verlag, 15, 1995, S. 4-6, entnehmen.
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Neben der IR-empfindlichen Verbindung kann die erste Schicht zur
Sensibilisierung dieser Schicht gegenüber sichtbarem Licht und/oder
UV-Strahlung eine Verbindung enthalten, die für sichtbares Licht
und/oder UV-Strahlung empfindlich ist.
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Nach der Entwicklung eines bildmäßig belichteten, Bild
erzeugenden Elements mit einer wässerigen Lösung und nach dem
Trocknen kann die erhaltene Platte als solche als eine Druckplatte
verwendet werden. Es wird jedoch bevorzugt, die Platte mit einer
Gummierlösung zu behandeln. Eine Gummierlösung enthält ein
wasserlösliches (Co)polymeres, zum Beispiel künstliche Homo- oder
Copolymerisate, wie Poly(vinylalkohol), eine Poly(meth)acrylsäure,
ein Poly(meth)acrylamid, ein Polyhydroxyethyl(meth)acrylat, ein
Polyvinylmethylether oder natürliche Bindemittel, wie Gelatine, ein
Polysaccharid, wie z. B. Dextran, Pullulan, Cellulose,
Gummiarabicum, Alginsäure. Es ist jedoch ebenfalls möglich, eine
gegebenenfalls gummierte, entwickelte Platte 40 min bis 5 min lang
bei einer Temperatur zwischen 100ºC und 230ºC einzubrennen. Die
belichteten und entwickelten Platten können zum Beispiel 5 min bei
einer Temperatur von 230ºC, 10 min bei einer Temperatur von 150ºC
oder 30 min bei einer Temperatur von 120ºC eingebrannt werden.
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Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele näher
erläutert, ohne dass sie sich darauf beschränkt. Die Teile sind als
Gewichtsteile zu verstehen, außer bei anderslautender Angabe.
BEISPIEL 1
Herstellung des lithografischen Trägers
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Eine 0,20 mm starke Aluminiumfolie wird durch Eintauchen in
einer wässerigen Lösung, die 5 g/l Natriumhydroxid enthält, bei 50ºC
entfettet und gespült mit entmineralisiertem Wasser. Darauf wird
die Folie unter Verwendung von Wechselstrom in einer wässerigen
Lösung, die 4 g/l Chlorwasserstoffsäure, 4 g/l Borwasserstoffsäure
und 5 g/l Aluminium-Ionen enthält, bei einer Temperatur von 35ºC und
einer Stromdichte von 1200 A/m² elektrochemisch aufgerauht, wobei
sich ein Oberflächenprofil mit einem arithmetischen Mittenrauhwert Ra
von 0,5 um bildet.
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Nach Spülen mit entmineralisiertem Wasser wird die
Aluminiumfolie 180 s mit einer wässerigen Lösung, die 300 g/l
Schwefelsäure enthält, bei 60ºC geätzt und 30 s mit
entmineralisiertem Wasser bei 25ºC gespült.
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Anschließend wird die Folie etwa 300 s in einer wässerigen
Lösung, die 200 g/l Schwefelsäure enthält, bei einer Temperatur von
45ºC, einer Spannung von etwa 10 V und einer Stromdichte von 150 A/m²
eloxiert, so dass sich eine Eloxierschicht von 3,00 g/m² Al&sub2;O&sub3;
bildet; dann wird sie mit entmineralisiertem Wasser gewässert und
mit einer Lösung, die 2,2 g/m² Poly(vinylphosphonsäure) enthält,
nachbehandelt.
Herstellung des Bild erzeugenden Elements
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Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Bild erzeugenden Elements
wird zuerst aus einem wässerigen Medium eine Schicht bestehend aus
74,6% mit Hostapal B stabilisiertem PMMA-Latex, Teilchengröße
320 nm, 18,7% Polyvinylpyrrolidon, 1,1% Poly(vinylalkohol) und 5,6%
einer Kupferphthalocyaninpigment-Dispersion, mit einem
Trockenschichtgewicht von 1 g/m² auf den lithografischen Träger
aufgetragen. Darüber wird eine Schicht aus 49,4% einer Ruß-
Dispersion, 36,4% Nitrocellulose, 1% Solsperse 5000, 5% Solsperse
28000, 6,8% Cymel 301 und 1,4% p-Toluolsulfonsäure, mit einem
Trockenschichtgewicht von 1.5 g/m² aufgetragen.
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Bei einem Vergleichsbeispiel wird ein Material ohne zweite Schicht
hergestellt, wobei die Außenschicht direkt auf den lithografischen
Träger aufgetragen wird.
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Zur Gewährleistung einer angemessenen physikalischen und
chemischen Beständigkeit der Außenschicht werden die erhaltenen
Elemente 2 Tage bei 57ºC und 34% relativer Feuchtigkeit erwärmt.
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Beide Materialien werden in einem Außentrommelbelichter mit IR-Laser
bebildert (Nd : YLF-Laser der Wellenlänge 1060 nm,
Schreibgeschwindigkeit 8 m/s, bei Auflösungen von 5000 dpi und
200 dpi, Leistung in der Bildebene 345 mW, Strahldurchmesser 10 um),
und in Leitungswasser entwickelt (Handentwicklung) Die erhaltene
Platte wird anschließend 2 min bei 200ºC eingebrannt.
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Beim Material ohne zweite Schicht kann keine selektive Entschichtung
erhalten werden:
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- Optische Dichte (Macbeth RD918-SB/schwarzes Filter)
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- belichtete Stellen: 1,2
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- nicht belichtete Stellen: 1,3
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Beim Material mit einer zweiten Schicht kann eine selektive
Entschichtung erhalten werden, wobei die bebilderten Stellen völlig
entschichtet werden:
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- Optische Dichte (Macbeth RD918-SB/schwarzes Filter)
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- belichtete Stellen: 0,00
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- nicht belichtete Stellen: 1, 2
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Mit dieser Platte wird in einer Druckmaschine Heidelberg GTO mit
einer herkömmlichen Druckfarbe (ABDick 1020) und einem herkömmlichen
Feuchtwasser (Rotamatic) gedruckt, wobei sich einwandfreie Abdrucke
ergeben, d. h. keine Farbaufnahme in den belichteten Stellen und
einwandfreie Farbaufnahme in den nicht belichteten Stellen.
BEISPIEL 2
- Herstellung des Bild erzeugenden Elements
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Zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen Bild erzeugenden Elements wird
die nachstehende Beschichtungszusammensetzung hergestellt, auf einen
hydrophilen Aluminiumträger mit einem Nassschichtgewicht von 30 g/m²
aufgetragen und bei 40ºC getrocknet.
- Herstellung der Beschichtungszusammensetzung
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Zu 140 g einer 20%igen, mit Hostapal B (lieferbar durch Hoechst)
stabilisierten Dispersion aus Poly(methylmethacrylat)
(Teilchendurchmesser von 320 nm) in desionisiertem Wasser werden
unter Rühren nacheinander 707 g desionisiertes Wasser, 133 g einer
5%igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon (LUVISKOL K90 lieferbar durch
BASF) in Wasser und 20 g einer mit Ultravon W (lieferbar durch Ciba-
Geigy) stabilisierten Dispersion, die 2% Poly(vinylalkohol) und 10%
Farbstoff (Heliogenblau D7565 lieferbar durch BASF) in
desionisiertem Wasser enthält, zugegeben.
- Herstellung der wärmeempfindlichen Schicht.
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Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Schicht
wird die nachstehende Beschichtungszusammensetzung angesetzt, in
einer Menge von 50 g/m² (Gewicht der nassen Schicht) auf die oben
beschriebene Schicht aufgetragen und bei 400C getrocknet.
- Herstellung der wärmeempfindlichen Beschichtungszusammensetzung
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Zu 176 g einer Dispersion, die 12,5 Gew.-% Spezialschwarz 250
(lieferbar durch Degussa), 1,25 Gew.-% Nitrocellulose E950
(lieferbar durch Wolff Walsrode AG), 0,25 Gew.-% Solsperse 5000
(lieferbar durch Zeneca Resins BV) und 1,25 Gew.-% Solsperse 28000
(lieferbar durch Zeneca Resins BV) in Ethylacetat enthält, werden
nacheinander unter Rühren 135,8 g einer 10 gew.-%igen Lösung von
Nitrocellulose E950 (lieferbar durch Wolff Walsrode AG) in
Ethylacetat, 476 g Ethylacetat, 507 g Butylacetat, 15,0 g einer
20 gew.-%igen Lösung von CYMEL 301 (lieferbar durch Dyno Cyanamid)
in Ethylacetat und 5,84 g einer 10 gew.-%igen Lösung von
p-Toluolsulfonsäure in Ethylacetat zugegeben.
- Herstellung einer Druckplatte und Anfertigung von Abdrucken der
Vorlage
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Das oben beschriebene Bild erzeugende Element wird mit einem Nd : YLF-
Laser (1064 nm / Außentrommel / 4,4 m/s / Energie in der Bildebene
345 mW) bebildert (belichtet) und anschließend werden die
belichteten Stellen mit der Hand mit Wasser ausgewaschen. Die
Druckplatte wird dann 2 min bei 200ºC erwärmt.
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Das Drucken erfolgt in einer Offsetdruckmaschine GT046, die mit
einem hybriden Filmfeuchtwerk der Marke Heidelberg TM ausgestattet
ist. Als Druckfarbe wird ABDICK 1020 TM und als Feuchtwasser
Rotamatic, im Handel erhältlich bei Unigrafica GmbH, verwendet.
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Es werden Abdrucke ohne irgendwelche Farbaufnahme in den belichteten
Flächen erhalten.
BEISPIEL 3
- Herstellung des Bild erzeugenden Elements
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Zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen Bild erzeugenden Elements wird
die nachstehende Beschichtungszusammensetzung hergestellt, auf einen
hydrophilen Aluminiumträger mit einem Nassschichtgewicht von 30 g/m²
aufgetragen und bei 40ºC getrocknet.
- Herstellung der Beschichtungszusammensetzung
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Zu 200 g einer 10%igen mit Mersolat K30 (lieferbar durch Bayer)
stabilisierten Dispersion von Polystyrol (Teilchendurchmesser
114 nm) in desionisiertem Wasser werden nacheinander unter Rühren
514 g desionisiertes Wasser, 266 g einer 5%igen Lösung von
Polyvinylpyrrolidon (LUVISKOL K90 lieferbar durch BASF) in Wasser
und 20 g einer mit Ultravon W (lieferbar durch Ciba-Geigy)
stabilisierten Dispersion, die 2% Poly(vinylalkohol) und 10%
Farbstoff (Heliogenblau D7565 lieferbar durch BASF) in
desionisiertem Wasser enthält, zugegeben.
- Herstellung der wärmeempfindlichen Schicht
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Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Schicht
wird die nachstehende Beschichtungszusammensetzung angesetzt, in
einer Menge von 50 g/m² (Gewicht der nassen Schicht) auf die oben
beschriebene Schicht aufgetragen und bei 40ºC getrocknet.
- Herstellung der wärmeempfindlichen Beschichtungszusammensetzung
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Zu 240 g einer Dispersion, die 12,5 Gew.-% Spezialschwarz 250
(lieferbar durch Degussa), 1,25 Gew.-% Nitrocellulose E950
(lieferbar durch Wolff Walsrode AG), 0,25 Gew.-% Solsperse 5000
(lieferbar durch Zeneca Resins BV) und 1,25 Gew.-% Solsperse 28000
(lieferbar durch Zeneca Resins BV) in Ethylacetat enthält, werden
nacheinander unter Rühren 114 g einer 10 gew.-%igen Lösung von
Nitrocellulose E950 (lieferbar durch Wolff Walsrode AG) in
Ethylacetat, 728 g Ethylacetat, 699 g Butylacetat, 13,0 g einer 20
gew.-%igen Lösung von CYMEL 301 (lieferbar durch Dyno Cyanamid) in
Ethylacetat und 5,0 g einer 10 gew.-%igen Lösung von
p-Toluolsulfonsäure in Ethylacetat zugegeben.
- Herstellung einer Druckplatte und Anfertigung von Abdrucken der
Vorlage
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Das oben beschriebene Bild erzeugende Element wird mit einem Nd : YLF-
Laser (1064 nm / Außentrommel / 4,4 m/s / Energie in der Bildebene
345 mW) bebildert (belichtet) und anschließend werden die
belichteten Stellen mit der Hand mit Wasser ausgewaschen. Die
Druckplatte wird dann 2 min bei 230ºC erwärmt.
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Das Drucken erfolgt in einer mit einem Feuchtwerk ausgestatteten
Offsetdruckmaschine Rotaprint R35. Als Druckfarbe wird Van Son
RB2329 TM und als Feuchtwasser Rotamatic, im Handel erhältlich bei
Unigrafica GmbH, verwendet.
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Es werden Abdrucke ohne irgendwelche Farbaufnahme in den belichteten
Flächen erhalten.
BEISPIEL 4
- Herstellung des Bild erzeugenden Elements
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Zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen Bild erzeugenden Elements wird
die nachstehende Beschichtungszusammensetzung hergestellt, auf einen
hydrophilen Aluminiumträger mit einem Nassschichtgewicht von 30 g/m²
aufgetragen und bei 40ºC getrocknet.
- Herstellung der Beschichtungszusammensetzung
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Zu 77,5 g einer 24%igen mit Hostapal W (lieferbar durch Hoechst)
stabilisierten Dispersion von Polymethylmethacrylat
(Teilchendurchmesser 1 um) in desionisiertem Wasser werden
nacheinander unter Rühren 722,5 g desionisiertes Wasser, 180 g einer
5%igen Lösung von Polyvinylpyrrolidon (LUVISKOL K90 lieferbar durch
BASF) in Wasser und 20 g einer mit Ultravon W (lieferbar durch Ciba-
Geigy) stabilisierten Dispersion, die 2% Poly(vinylalkohol) und 10%
Farbstoff (Heliogenblau D7565 lieferbar durch BASF) in
desionisiertem Wasser enthält, zugegeben.
- Herstellung der wärmeempfindlichen Schicht
-
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen wärmeempfindlichen Schicht
wird die nachstehende Beschichtungszusammensetzung angesetzt, in
einer Menge von 50 g/m² (Gewicht der nassen Schicht) auf die oben
beschriebene Schicht aufgetragen und bei 40ºC getrocknet.
- Herstellung der wärmeempfindlichen Beschichtungszusammensetzung
-
Zu 240 g einer Dispersion, die 12,5 Gew.-% Spezialschwarz 250
(lieferbar durch Degussa), 1,25 Gew.-% Nitrocellulose E950
(lieferbar durch Wolff Walsrode AG), 0,25 Gew.-% Solsperse 5000
(lieferbar durch Zeneca Resins BV) und 1,25 Gew.-% Solsperse 28000
(lieferbar durch Zeneca Resins BV) in Ethylacetat enthält, werden
nacheinander unter Rühren 114 g einer 10 gew.-%igen Lösung von
Nitrocellulose E950 (lieferbar durch Wolff Walsrode AG) in
Ethylacetat, 728 g Ethylacetat, 699 g Butylacetat, 13,0 g einer
20 gew.-%igen Lösung von CYMEL 301 (lieferbar durch Dyno Cyanamid)
in Ethylacetat und 5,0 g einer 10 gew.-%igen Lösung von
p-Toluolsulfonsäure in Ethylacetat, zugegeben.
- Herstellung einer Druckplatte und Anfertigung von Abdrucken der
Vorlage
-
Das oben beschriebene Bild erzeugende Element wird mit einem
Nd : YLF-
Laser (1064 nm / Außentrommel / 4,4 m/s / Energie in der Bildebene
34S mW) bebildert (belichtet) und anschließend werden die
belichteten Stellen mit der Hand mit Wasser ausgewaschen. Die
Druckplatte wird dann 5 min bei 230ºC erwärmt.
-
Das Drucken erfolgt in einer Offsetdruckmaschine GT046, die mit
einem hybriden Filmfeuchtwerk der Marke Heidelberg TM ausgestattet
ist. Als Druckfarbe wird ABDICK 1020 TM und als Feuchtwasser
Rotamatic, im Handel erhältlich bei Unigrafica GmbH, verwendet.
-
Es werden Abdrucke ohne irgendwelche Farbaufnahme in den belichteten
Flächen erhalten.