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Die
Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-
oder Urethan-modifizierten Polyisocyanurat-Hartschäumen, auf
dadurch hergestellte Schäume
und auf neue Zusammensetzungen, die in dem Verfahren nützlich sind.
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Polyurethan-
und Urethan-modifizierte Polyisocyanurat-Hartschäume werden im allgemeinen durch Umsetzung
des geeigneten Polyisocyanats und der Isocyanat-reaktiven Verbindungen
(gewöhnlich
einem Polyol) in Gegenwart eines Treibmittels hergestellt. Eine
Verwendung derartiger Schäume
ist als Wärmeisoliermedium
wie beispielsweise bei dem Aufbau von Kühllagervorrichtungen. Die Wärmeisoliereigenschaften
von Hartschäumen
hängen
von einer Anzahl von Faktoren ab, die für geschlossenzellige Hartschäume die
Zellgröße und die
thermische Leitfähigkeit
des Gehalts der Zellen einschließen.
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Eine
Materialklasse, die weitverbreitet als Treibmittel bei der Herstellung
von Polyurethan- und Urethan-modifizierten Polyisocyanurat-Schäumen verwendet
wurde, sind die vollständig
halogenierten Fluorchlorkohlenstoffe und insbesondere Trichlorfluormethan
(CFC-11). Die außerordentlich
niedrige thermische Leitfähigkeit
dieser Treibmittel und insbesondere von CFC-11 ermöglichte
die Herstellung von Hartschäumen
mit sehr effektiven Isoliereigenschaften. Die Sorgen in jüngster Zeit
hinsichtlich des Potentials der Fluorchlorkohlenstoffe zur Verursachung
der Ozonverarmung in der Atmosphäre
haben zu einem dringenden Bedarf für die Entwicklung von Reaktionssystemen
geführt,
bei denen Fluorchlorkohlenstoff-Treibmittel durch alternative Materialien ersetzt
werden, die für
die Umwelt akzeptabel sind und mit denen ebenso Schäume hergestellt
werden, die die erforderlichen Eigenschaften für die vielen Anwendungen, in
denen sie verwendet werden, aufweisen.
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Eine
Klasse von Materialien, die als alternative Treibmittel mit einem
Ozonverarmungspotential von Null verwendet worden sind, sind Kohlenwasserstoffe,
speziell Alkane und Cycloalkane wie Isobutan, n-Pentan, Isopentan,
Cyclopentan und Mischungen davon. Die Wärmeisoliereigenschaften der
mit Kohlenwasserstoff geblasenen Polyurethan-Hartschäume sind
jedoch nicht zufriedenstellend.
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Ein
weiterer Nachteil der Kohlenwasserstoff-Treibmittel ist deren begrenzte
Löslichkeit
in den Isocyanat-reaktiven Standardzusammensetzungen.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von mit
Kohlenwasserstoff geblasenen Polyurethan- oder Urethan-modifizierten Polyisocyanurat-Hartschäumen mit
verbesserten Wärmeisoliereigenschaften.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung von mit Kohlenwasserstoff geblasenen
Polyurethan- oder Urethan-modifizierten Polyisocyanurat-Hartschäumen, bei
dem die Löslichkeit
des Treibmittels in der Isocyanat-reaktiven Zusammensetzung verbessert ist.
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Diese
Aufgaben werden gelöst,
indem bei dem Verfahren zur Herstellung von Polyurethan- oder Urethan-modifizierten
Polyisocyanurat-Hartschäumen
aus Polyisocyanaten und Isocyanat-reaktiven Komponenten in der Gegenwart
von Kohlenwasserstoffen als Treibmittel ein mit Toluoldiamin (TDA)
initiiertes Polyetherpolyol wie nachstehend beschrieben in einer
Menge von zwischen 10 und 40 Gew.-% basierend auf der Ge samtmenge
an Isocyanat-reaktiven Verbindungen, und keine mit aliphatischem
Amin initiierten Polyetherpolyole verwendet werden und vorausgesetzt,
daß die
polyfunktionale Isocyanatreaktive Zusammensetzung nicht 5 bis 30
Gew.-%, basierend auf der Gesamtmenge an Isocyanat-reaktiven Komponenten,
eines mit Propylenglycol initiierten Polyetherpolyols eines Molekulargewichts
von 500 bis 1500 enthält,
basierend auf 70 bis 100 Gew.-% 1,2-Propylenoxid und 0 bis 30 Gew.-%
Ethylenoxid.
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Durch
das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte Schäume zeigen
eine bessere Wärmeisolierung
als Schäume
des Stands der Technik, die nicht unter Verwendung der mit Toluoldiamin
(TDA) initiierten Polyetherpolyole hergestellt worden sind. Des
Weiteren ist durch Verwendung der mit TDA initiierten Polyetherpolyole
die Löslichkeit
der Kohlenwasserstoff-Treibmittel in der Isocyanat-reaktiven Zusammensetzung verbessert.
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Mit
aromatischem Amin initiierte Polyetherpolyole wie mit TDA initiierte
Polyetherpolyole und mit Diaminodiphenylmethan oder mit Polymethylenpolyphenylenpolyamin
(DADPM) initiierte Polyetherpolyole wurden als geeignete Isocyanat-reaktive
Verbindungen für
mit Kohlenwasserstoff geblasene Polyurethan-Hartschäume beschrieben
(siehe beispielsweise
EP 421269 ,
WO 94/25514 ,
EP 708127 ,
US 5523333 ,
US 5523332 ,
US 5523334 und
EP 617068 ). Keines dieser Dokumente
des Stands der Technik schlägt
eine Verbesserung der Wärmeisoliereigenschaften
oder der Kohlenwasserstofflöslichkeit
durch Verwendung von mit TDA initiierten Polyetherpolyolen an Stelle
von mit DADPM initiierten Polyetherpolyolen vor.
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In
WO 96/23017 und
EP 747411 (beide nach Artikel
54(3) EPÜ zitierbar)
ist die Verwendung von mit TDA initiierten Polyolen in mit Kohlenwasserstoff
geblasenen Polyurethan- Hartschäumen in
einer Menge von mindestens 40 Gew.-%, basierend auf der Gesamtmenge
an Polyolen, beschrieben.
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Die
mit TDA initiierten Polyetherpolyole für die Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung werden durch Zugabe von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid,
zu 2,3- und/oder 3,4-TDA
(ortho-TDA oder vicinales TDA) als Initiator mit bis zu 25 Gew.-%
von der Initiator-Gesamtmenge an meta-TDA (2,4- und/oder 2,6-TDA) erhalten. Vicinales
TDA ist ein reines Isomer oder eine Mischung davon, die vorzugsweise
20 bis 80 Gew.-% 2,3-TDA und 80 bis 20 Gew.-% 3,4-TDA enthält.
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Andere
Co-Initiatoren können
zusätzlich
in einer Menge von zwischen 5 und 10 Gew.-%, verwendet werden. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden aliphatische Amine nicht als Co-Initiator verwendet.
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Die
verwendeten Alkylenoxide sind vorzugsweise 0 bis 90% Ethylenoxid,
stärker
bevorzugt 20 bis 80% Ethylenoxid, und 100 bis 10%, vorzugsweise
80 bis 20%, Propylenoxid.
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Die
mit TDA initiierten Polyetherpolyole für die Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung besitzen im allgemeinen OH-Zahlen im Bereich von 200 bis
700, vorzugsweise von 250 bis 550 mg KOH/g, stärker bevorzugt zwischen 350
und 520 mg KOH/g, und besitzen Funktionalitäten im Bereich von 2 bis 8,
vorzugsweise von 3 bis 6. Das Molekulargewicht beträgt im allgemeinen
zwischen 400 und 700.
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Mit
Toluoldiamin initiierte Polyetherpolyole und Verfahren zu ihrer
Herstellung sind vollständig
im Stand der Technik beschrieben, beispielsweise in
US 4243759 ,
US 5141968 ,
US 4391728 ,
US 4421871 ,
US 4562290 ,
US 4469822 ,
US 4397966 ,
DD 272307 ,
DD 251151 ,
DD 290202 und
DD 290201 .
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Ein
bevorzugtes mit TDA initiiertes Polyetherpolyol für die Verwendung
bei der vorliegenden Erfindung ist ein Polyetherpolyol mit einem
OH-Wert von 300 bis 400 mg KOH/g, das durch Umsetzung von o-TDA
(das bis zu 25 Gew.-% m-TDA enthält)
mit Propylenoxid erhalten wird.
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Die
Menge an mit TDA initiiertem Polyol beträgt vorzugsweise zwischen 10
und 39 Gew.-%, basierend auf der Gesamtmenge an Isocyanat-reaktiven
Verbindungen, stärker
bevorzugt zwischen 10 und 35 Gew.-%, am meisten bevorzugt zwischen
20 und 33 Gew.-%.
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Im
Fall des Treibens ausschließlich
mit Cyclopentan als Kohlenwasserstoff beträgt die Menge an mit TDA initiiertem
Polyetherpolyol vorzugsweise unter 35 Gew.-%, stärker bevorzugt unter 30 Gew.-%,
am meisten bevorzugt unter 25 Gew.-%, basierend auf der Gesamtmenge
an Isocyanat-reaktiven Verbindungen.
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Die
Kohlenwasserstoff-Treibmittel für
die Verwendung bei der vorliegenden Erfindung sind vorzugsweise
(Cyclo)Alkane, die vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten,
wie Cyclopentan, Isopentan, n-Pentan, Neopentan, n-Butan, Cyclobutan,
Methylcyclobutan, Isobutan, Propan, Cyclopropan, Methylcyclopropan,
n-Hexan, 3-Methylpentan, 2-Methylpentan, Cyclohexan, Methylcyclopentan,
n-Heptan, 2-Methylheptan, 3-Ethylpentan, 2,2,3-Trimethylbutan, 2,2-Dimethylpentan,
Cycloheptan, Methylcyclohexan, 2,2-Dimethylbutan und 2,3-Dimethylbutan.
Besonders bevorzugte Kohlenwasserstoffe sind die C5- und C6-(Cyclo)Alkane wie
Cyclopentan, n-Pentan
und Isopentan und irgendwelche Mischungen davon und Mischungen von
irgendwelchen von diesen mit Isobutan.
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Ein
bevorzugtes Treibmittel ist eine Mischung aus Isopentan und n-Pentan
in einem Gewichtsverhältnis
von zwischen 75:25 und 25:75, stärker
bevorzugt in einem Verhältnis
von 8/3. Ein weiteres bevorzugtes Treibmittel ist eine Mischung
aus Cyclopentan und Isopentan und/oder n-Pentan in einem Gewichtsverhältnis Cyclopentan:n-/Isopentan
von zwischen 80:20 und 20:80, vorzugsweise 60:40, wobei das Gewichtsverhältnis n-Pentan:Isopentan
vorzugsweise zwischen 0:100 und 50:50 liegt.
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Geeignete
Isocyanat-reaktive Verbindungen, die als Zusatz zu den mit TDA initiierten
Polyetherpolyolen verwendet werden können, schließen irgendwelche
von solchen ein, die in der Technik für die Herstellung von Polyurethan-
und Urethan-modifizierte Polyisocyanurat-Hartschäumen bekannt sind. Von besonderer Wichtigkeit
für die
Herstellung von Hartschäumen
sind Polyole und Polyol-Mischungen mit durchschnittlichen Hydroxyl-Zahlen
von 300 bis 1000, speziell von 300 bis 700 mg KOH/g, und Hydroxyl-Funktionalitäten von
2 bis 8, speziell von 3 bis 8. Geeignete Polyole wurden vollständig im
Stand der Technik beschrieben und schließen Reaktionsprodukte von Alkylenoxiden,
beispielsweise Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, mit Initiatoren ein,
die 2 bis 8 aktive Wasserstoffatome pro Molekül enthalten. Geeignete Initiatoren
schließen
ein: Polyole, beispielsweise Glycerin, Trimethylolpropan, Triethanolamin,
Pentaerythritol, Sorbitol und Sucrose; Polyamine, beispielsweise
Ethylendiamin, die verschiedenen Isomere von Phenylendiamin, 4-Chloro-o-phenylendiamin, 4-Chloro-m-phenylendiamin,
4,5-Dichloro-o-phenylendiamin, 4,5-Dimethyl-o-phenylendiamin, 4-Methoxy-o-phenylendiamin,
2-Nitro-p-phenylendiamin, 4,4'-Methylenbis(o-chloranilin), 4-4'-Methylenbis(3-nitroanilin),
3,3'-Diaminobenzidin,
1,5-Diaminonaphthalin, Diaminodiphenylmethan, Polymethylenplyphenylenpolyamine;
und Aminoalkohole, beispielsweise Ethanolamin und Diethanolamin;
und Mischungen von derartigen Initiatoren. Bei der vorliegenden
Erfindung werden mit aliphatischem Amin initiierte Polyetherpolyole
nicht verwendet, insbesondere wenn Cyclopentan als Treibmittel verwendet
wird. Andere geeignete Polymerpolyole schlie ßen Polyester ein, die durch
Kondensation von geeigneten Anteilen an Glykolen und Polyolen mit
höherer
Funktionalität
mit Dicarbonsäuren
und Polycarbonsäuren
erhalten wurden. Weitere geeignete Polymerpolyole schließen Hydroxyl-termininierte
Polythioether, Polyamide, Polyesteramide, Polycarbonate, Polyacetale, Polyolefine
und Polysiloxane ein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das mit TDA initiierte Polyetherpolyol
zusammen mit anderen Polyetherpolyolen und bis zu 20 Gew.-% (basierend
auf der Gesamtmenge an Polyolen) an Polyesterpolyolen verwendet.
Der Hydroxyl-Wert der Polyol-Mischung liegt im Allgemeinen zwischen
350 und 550 mg KOH/g, stärker
bevorzugt zwischen 380 und 430 mg KOH/g.
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Vorzugsweise
wird das mit TDA initiierte Polyetherpolyol zusammen mit anderen
mit aromatischem Amin initiierten Polyetherpolyolen verwendet, so
daß die
Gesamtmenge an mit aromatischem Amin initiierten Polyetherpolyolen
zwischen 40 und 100 Gew.-% beträgt,
vorzugsweise zwischen 50 und 90 Gew.-%, am stärksten bevorzugt zwischen 60
und 70 Gew.-%, basierend auf der Gesamtmenge an Polyolen. Bevorzugte mit
aromatischem Amin initiierte Polyetherpolyole, die zusammen mit
dem mit TDA initiierten Polyetherpolyol der vorliegenden Erfindung
zu verwenden sind, sind mit DADPM initiierte Polyetherpolyole.
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Bevorzugte
nicht mit aromatischem Amin initiierte Polyetherpolyole, die bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen mit
Sucrose und/oder mit Sorbitol initiierte Polyetherpolyole ein.
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Geeignete
organische Polyisocyanate für
die Verwendung bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung schließen irgendwelche
von solchen ein, die in der Technik zur Herstellung von Polyurethan-
oder Urethan-modifizierten Polyisocya nurat-Hartschäumen bekannt
sind, und insbesondere die aromatischen Polyisocyanate, wie Diphenylmethandiisocyanat
in Form der 2,4'-,
2,2'- und 4,4'-Isomere und Mischungen
davon, die Mischungen von Diphenylmethandiisocyanaten (MDI) und
in der Technik als "rohes" oder polymeres MDI (Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanate)
bekannten Oligomeren davon mit einer Isocyanat-Funktionalität von größer als
2, Toluoldiisocyanat in Form der 2,4- und 2,6-Isomere und Mischungen
davon, 1,5-Naphtalindiisocyanat und 1,4-Diisocyanatobenzol. Weitere
organische Polyisocyanate, die erwähnt werden können, schließen die
aliphatischen Diisocyanate wie Isophorondiisocyanat, 1,6-Diisocyanatohexan
und 4,4'-Diisocyanatodicyclohexylmethan
ein.
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Die
Mengen an den umzusetzenden Polyisocyanat-Zusammensetzungen und
polyfunktionalen Isocyanat-reaktiven Zusammensetzungen hängen von
der Art des herzustellenden Polyurethan- oder Urethan-modifizierten
Polyisocyanurat-Hartschaums ab und werden auf einfache Weise durch
den Fachmann festgelegt.
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Zusätzlich zu
dem (den) Kohlenwasserstoff-Treibmittel(n) können andere physikalische Treibmittel
in einer Mengen von bis zu 20 mol% von der Gesamtmenge an vorliegenden
physikalischen Treibmitteln verwendet werden.
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Geeignete
andere physikalische Treibmittel schließen solche ein, die in der
Technik bekannt und beschrieben sind, beispielsweise Dialkylether,
Alkylalkanoate, aliphatische und cycloaliphatische Fluorkohlenwasserstoffe,
Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Fluorchlorkohlenstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe
und Fluor-enthaltende Ether.
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Im
Allgemeinen werden Wasser oder andere Kohlendioxidentwickelnde Verbindungen
zusammen mit den physikalischen Treibmitteln verwendet. Wenn Wasser
als chemisches Co-Treib mittel verwendet wird, liegen typische Mengen
im Bereich von 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 3 Gew.-%,
basierend auf der Isocyanat-reaktiven Verbindung.
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Die
Gesamtmenge an Treibmittel, die in einem Reaktionssystem zur Herstellung
von zellförmigen
Polymer-Materialien zu verwenden ist, wird auf einfache Weise durch
den Fachmann festgelegt, beträgt
aber typischerweise von 2 bis 25 Gew.-%, basierend auf dem gesamten
Reaktionssystem.
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Um
die Zellgrößen des
Schaums zu vermindern und demzufolge die Wärmeisoliereigenschaften zu verbessern,
kann eine unlösliche
fluorierte Verbindung bei dem erfindungsgemäßen schaumbildenden Verfahren
verwendet werden. Derartige unlösliche
fluorierte Verbindungen schließen
irgendwelche von solchen ein, die in
US
4981879 ,
US 5034424 ,
US 4792002 ,
EP 508649 und
WO 95/18176 offenbart sind. Bestimmte
dieser unlöslichen
fluorierten Verbindungen, die für
die Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind,
können
selbst als Treibmittel unter den der schaumbildenden Reaktion zugehörigen Bedingungen
wirken, insbesondere wenn ihr Siedepunkt niedriger ist als die exotherme
Temperatur, die durch die Reaktionsmischung erreicht wird.
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Zusätzlich zu
dem Polyisocyanat und den polyfunktionalen Isocyanat-reaktiven Zusammensetzungen und
dem Treibmittel enthält
die schaumbildende Reaktionsmischung gewöhnlicherweise einen oder mehrere Hilfsstoffe
oder Zusatzstoffe, die für
Formulierungen zur Herstellung von Polyurethan- und Urethan-modifizierten
Polyisocyanurat-Hartschäumen üblich sind.
Derartige optionale Zusatzstoffe schließen quervernetzende Mittel,
beispielsweise Polyole mit niedrigem Molekulargewicht wie Triethanolamin,
schaumstabilisierende Mittel oder grenzflächenaktive Stoffe, beispielsweise
Siloxan/Oxyalkylen-Copolymere, Urethan-Katalysatoren, beispielsweise
Zinnverbindungen wie Zinnoctoat oder Dibutyl zinndilaurat oder tertiäre Amine
wie Dimethylcyclohexylamin oder Triethylendiamin, Brandhemmer, beispielsweise
halogenierte Alkylphosphate wie Trischlorpropylphosphat, und Füllmaterialien
wie Ruß ein.
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Bei
der Durchführung
des Verfahrens zur Herstellung von erfindungsgemäßen Hartschäumen können die bekannten Einstufen-,
Prepolymer- oder Semiprepolymer-Techniken zusammen mit herkömmlichen
Mischverfahren verwendet werden, und der Hartschaum kann in Form
von Blockware, Formteilen, Hohlraumfüllungen, Sprühschaum,
Froth-Schaum oder Laminaten mit anderen Materialien wie Hartfaserplatten,
Gipsbauplatten, Kunststoffen, Papier oder Metall hergestellt werden.
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Bei
vielen Anwendungen ist es zweckdienlich, die Komponenten für die Polyurethan-Herstellung
in vorgemischten Formulierungen, basierend jeweils auf dem primären Polyisocyanat
und den Isocyanat-reaktiven Komponenten, bereitzustellen. Insbesondere
verwenden viele Reaktionssysteme eine Polyisocyanat-reaktive Zusammensetzung,
die die Hauptzusatzstoffe, wie das Treibmittel und den Katalysator,
zusätzlich
zu der oder den Polyisocyanat-reaktiven Komponente(n) enthält.
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Deswegen
stellt die vorliegende Erfindung ebenfalls eine Polyisocyanat-reaktive
Zusammensetzung bereit, die (ein) Kohlenwasserstoff-Treibmittel
und ein mit TDA initiiertes Polyetherpolyol wie oben definiert in einer
Menge von zwischen 10 und 40 Gew.-% basierend auf der Gesamtmenge
an Isocyanat-reaktiven Verbindungen und kein mit aliphatischem Amin
initiiertes Polyetherpolyol umfaßt und vorausgesetzt, daß die polyfunktionale
Isocyanat-reaktive Zusammensetzung nicht 5 bis 30 Gew.-%, basierend
auf der Gesamtmenge an Isocyanatreaktiven Komponenten, eines mit
Propylenglycol initiierten Polyetherpolyols eines Molekulargewichts
von 500 bis 1500 enthält, basierend
auf 70 bis 100 Gew.-% 1,2-Propylenoxid und 0 bis 30 Gew.-% Ethylenoxid.
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Die
verschiedenen Gegenstände
dieser Erfindung werden durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
aber nicht eingeschränkt.
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Auf
die folgende Formulierung und Reaktionskomponenten wird in den Beispielen
bezug genommen:
- Polyol 1: ein mit Sorbitol
initiiertes Polyetherpolyol mit einem OH-Wert von 460 mg KOH/g.
- Polyol 2: ein mit Sorbitol initiiertes Polyetherpolyol mit einem
OH-Wert von 420 mg KOH/g.
- Polyol 3: ein mit DADPM initiiertes Polyetherpolyol mit einem
OH-Wert von 310 mg KOH/g.
- Polyol 4: ein mit TDA initiiertes Polyetherpolyol mit einem
OH-Wert von 350 mg KOH/g.
- Grenzflächenaktiver
Stoff: ein grenzflächenaktiver
Silikonstoff.
- Katalysator: eine Mischung von Amin-Katalysatoren.
- SUPRASEC DNR: ein Polymer-MDI, erhältlich von Imperial Chemical
Industries.
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SUPRASEC
ist eine Marke von Imperial Chemical Industries.
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Referenz-Beispiel 1
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Polyurethan-Hartschäume wurden
aus den in Tabelle 1 aufgeführten
Bestandteilen hergestellt.
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Die
anfängliche
thermische Leitfähigkeit
bei 10°C
(Lambda-Wert) der erhaltenen Schäume
wurde gemäß des Standards
ASTM C 518 gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß durch
Zugabe der mit TDA initiierten Polyetherpolyole zu mit n-Pentan/Isopentan-Mischungen
geblasenen Polyurethan-Hartschaumsystemen die Wärmeisoliereigenschaften verbessert
werden. Tabelle 1
| | Referenzschaum | Schaum
Nr. 1 | Schaum
Nr. 2 | Schaum
Nr. 3 |
Polyol
1 | Gewichtsteile | 38,0 | 38,0 | 38,0 | 33,0 |
Polyol
2 | Gewichtsteile | 25,9 | 15,0 | | |
Polyol
3 | Gewichtsteile | 27,2 | 10,0 | 25,0 | 25,0 |
Polyol
4 | Gewichtsteile | | 30,0 | 30,0 | 35,0 |
grenzflächenaktiver
Stoff | Gewichtsteile | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Katalysator | Gewichtsteile | 3,6 | 3,6 | 3,6 | 3,6 |
Wasser | Gewichtsteile | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
Isopentan | Gewichtsteile | 8,0 | 8,0 | 8,0 | 8,0 |
n-Pentan | Gewichtsteile | 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3,0 |
SUPRASEC DNR | Gewichtsteile | 139,2 | 132,5 | 137,5 | 135,9 |
Index | % | 116 | 116 | 116 | 116 |
Anfangslambda | mW/mK | 21,9 | 21,3 | 21,3 | 21,1 |
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Referenz-Beispiel 2
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Polyurethan-Hartschäume wurden
aus den in Tabelle 2 aufgeführten
Bestandteilen hergestellt.
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Die
anfängliche
thermische Leitfähigkeit
bei 10°C
(Lambda-Wert) der erhaltenen Schäume
wurde gemäß des Standards
ASTM C 518 gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Tabelle 2
| | Referenzschaum | Schaum
Nr. 4 |
Polyolmischung |
Polyol
1 | Gewichtsteile | 38,0 | 33,0 |
Polyol
2 | Gewichtsteile | 25,9 | 25,9 |
Polyol
3 | Gewichtsteile | 27,2 | |
Polyol
4 | Gewichtsteile | | 32,2 |
grenzflächenaktiver Stoff | Gewichtsteile | 2,0 | 2,0 |
Katalysator | Gewichtsteile | 3,6 | 3,6 |
Wasser | Gewichtsteile | 1,8 | 1,8 |
Isopentan | Gewichtsteile | 9,0 | 9,0 |
n-Pentan | Gewichtsteile | 4,0 | 4,0 |
SUPRASEC
DNR | Gewichtsteile | 132 | 132 |
Index | % | 116 | 116 |
Anfangslambda | mW/mk | 21,9 | 21,3 |
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Die
Polyol-Mischung des Referenzschaums, die das Kohlenwasserstoff-Treibmittel,
das mit DADPM initiierte Polyetherpolyol und kein mit TDA initiiertes
Polyetherpolyol enthält,
ist nicht stabil; es findet eine Phasentrennung statt.
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Durch
den Ersatz des mit DADPM initiierten Polyetherpolyols des Referenzschaums
durch das mit TDA initiierte Polyetherpolyol (Schaum Nr. 4) wird
die Löslichkeit
des Kohlenwasserstoff-Treibmittels in der Polyol-Mischung verbessert;
die Mischung ist stabil.
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Beispiel 3
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Polyol-Mischungen,
die aus 95 g basischem Polyol wie in der nachstehenden Tabelle 3
angegeben, 1 g Amin-Katalysator, 2 g grenzflächenaktivem Silikonstoff und
2 g Wasser bestehen, wurden hergestellt. Cyclopentan wurde zu diesen
Polyol-Mischungen
zugegeben, bis eine Phasentrennung nachgewiesen wurde. Diese Menge
an Cyclopentan wurde als die limitierende Konzentration für die Löslichkeit
in der entsprechenden Polyol-Mischung bezeichnet.
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Die
folgenden basischen Polyole wurden verwendet:
Polyol A, das
ein mit DADPM initiiertes Polyetherpolyol mit einem Hydroxyl-Wert
von 500 mg KOH/g ist;
Polyol B, das ein mit o-TDA initiiertes
Polyetherpolyol mit einem Hydroxyl-Wert von 350 mg KOH/g ist.
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Die
Löslichkeit
(ausgedrückt
in Gramm) von Cyclopentan in Polyol-Mischungen, die diese speziellen basischen
Polyole enthalten, ist in der nachstehenden Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 3
Basisches
Polyol | Cyclopentan-Löslichkeit |
Polyol
A | 13 |
Polyol
B | > 30 |
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
Löslichkeit
von Kohlenwasserstoff-Treibmitteln in Polyol-Mischungen verbessert
ist, wenn die Mischungen mit TDA initiierte Polyetherpolyole anstelle
von mit DADPM initiierten Polyetherpolyolen enthalten.