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Vergaser mit einem Hauptmischraum und einem mit diesem verbundenen,
zur Erzeugung eines überreichen Gemisches dienenden Hilfsmischraum Gegenstand der
Erfindung ist eine weitere Ausbildung des durch Patent 672 419 geschützten
Vergasers. Dieser Vergaser weist in. an sich bekannter Weise einen Hauptmischraum
und einen mit diesem verbundenen,. zur Erzeugung eines überreichen GenÜsches dienenden
Hilfsmischraum auf, dessen dem Luftzutritt und dem Gemischaustritt dienende Kanäle
zur Regelung des zwischen Lufteinlaß und dem Mischauslaß eintretenden Brennstoffs
von einer mit der Regelverrichtung des Hauptmischraumes verbundenen Regelvorrichtung
im Querschnitt derart gesteuert werden, daß die Gemischbildung in. einer Zusammensietzung
erfolgt, welche durch Belastung und Drehzahl der Brennkraftmaschine sowie durch
die Größe der in den. Hilfsmischraum mündenden Düse gegeben ist, während sein besonderes
Kennzeichen darin besteht, daß der Hilfsmischraum als ein im. Vergasergehäuse angeordneter,
zum Hauptmischraum führender Kanal ausgebildet ist, in welchem die Steuerkante oder
die Steuerkanten so angeordnet sind, daß die von der Hilfsdüse kommen-de Leitung
vor der dem Hauptmischraum zugekehrten; Steuerkante in den Hilfsmischraiüm einmündet
und daß ferner in diesem Hilfsmischraum ein: als einfacher oder doppelter
Kegel
ausgebildeter Regelkörper axial beweglich gelagert ist, der bei seiner Verschiebung
im Zusammenarbeiten mit der Steuer; kante oder den Steuerkanten ringförmige, Durchlaßöffnungen
veränderlicher Größe -für, die Luft oder Gemischmenge freigibt. Der se.' ausgebildete
Vergaser bietet die Vorteile, daß ,ex bei großer Einfachheit der Bauart durch entsprechende
Formgebung des Regelkörpers jede gewünschte Regelkurve zu verwirklichen gestattet
und eine empfindliche Abstimmung der Brennstoffzufuhr in Anpassung an die jeweilige
Einstellung d4e@ Hauptluftreglers (Droisselklappe) ermöglicht, wobei außerdem jegliche
vom Brennstoff berührte Gleitflächen entfallen sowie starke Umlenkungen und plötzliche
Querschnittsänderungen im Hilfsmischraum vermeidbar werden.
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Der Vergaser eignet sich besonders für solche Motorfahrzeuge, bei
welchen der Fahrwiderstand im wesentlichen nur von der Fahrgeschwindigkeit abhängt,
dagegen von der Beschaffenheit der Fahrbahn, ihrer jeweiligen Steigung usw. wenig
b@eeinflußt wird, ,also beispielsweise für Motorboote, Flugzeuge o-. dgl. In diesem
Falle liefert der Vergaser für jede gewünschte Fahrgeschwindigkeit bzw. Motordrehzahl,
die einfach durch Verstellung der Drosselklappe eingeregelt wird, immer genrau die
der Motorleistung entsprechende Brennstoffmenge, weil sich bei jeder Drosselklappe;ristellumg,
von geringfügigen Einflüssen abgesehen., stets ein und derselbe der Motorleistung
angepaßte Unterdruck vor der Brennstoaffö@ffnuiig im Hiltsmischraum bildet. Sell
der Vergaser nun aber auch für Motoren, zur Anwendung kommen, welche verhältnismäßig
starkschwankenden Verhältnissen in bezug auf die Beschaffenheit oder Steigung des
Fahrweges ausgesetzt sind, -so, ergibt sich imrnerhiil eine gewisse Unannehmlichkeit
aus der Tatsache, daß jeder Dro,sselklappwilage nur eine bestimmte Stellung des
im Hilfsmischräum angeordneten Regelkörpers zugeordnet ist. Hat das Fahrzeug beispielsweise
eine lange Steigung zu überwinden, so fällt bei ungeänderterDrosselklappenlage die
Drehzahl des Motors -allmählich ab, weil der Fahrwiderstand nunmehr vergrößert ist.
Öffnet man zwecks Steigerung der Motorleistung die Drosselklappe weiter, beispielsweise
bis zu einer Einstellung, bei welcher der Motor an sich wieder mit der früheren
Drehzahl, aber jetzt mit stärkerer Leistung entsprechend der vergrößert. Ladungsmenge,
umlaufen würde, so kann @er doch nicht mit dieser vergrößerten, Leistung durchziehen,
weil die Brennstoffzufuhr der Luftladung nicht entspricht, viehmehr zu klein isst;
denn trotz der gleichen Drehzahl ist jetzt der Unterdruck im Hauptmischraum wegen
der vergrößerten Klappenöffnung, also geringeren Drosselung, geringer geworden:
und dementsprechend auch der Breamstoffzufluß zum Hilfsmischraum. Es @,@@re wünschenswert,
daß der Regelkörper 's Hilfsmischraumes bei der neuen Drosselklappervstellung eine
Lage einnehmen würde, die er bei noch größerer Drosselklappenöffnung haben würde,
um so, die Brennstoffansaugung zu verstärken. Das gleiche gilt für dem Betrieb von
Flugzeugmotoren, die mit Propellern veränderlicher Steigung ausgerüstet sind.
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Aus dieser Überlegung ergibt sich, daß die unveränderliche Kupplung
zwischen der Drosselklappe und dem Regelkörper des Hilfsmischraumes nicht für alle
Fälle geeignet ist, ,sondern daß es für besondere Fälle günstiger sein kann, innerhalb
dieser Verbindung gewissermaßen ein, Glied zu besitzen, welches nach Möglichkeit
selbsttätig die relative Lage der beiden. Teile in Anpassung an die jeweils vorliegenden
Verhältnisse ein wenig verändert, aber die Kupplung dolch insoweit aufrechterhält,
daß beim Ausschwenken der Drosselklappe der Regelkörper des Hilfsmischraumes gleichmäßig
mitgenommen wird. Eine solche veränderliche Kupplung läßt sich natürlich praktisch
nicht verwirklichen. Erfindungsgemäß wird jedoch die gewünschte veränderliche Verbindung
der beiden Regelglieder in einfacher Weise dadurch geschaffen, daß der Regelkörper
des Hilfsmischraumes beim Bewegen der Vergaserluftdrossel mittelbar dadurch eingestellt
wird, daß er nur .mit einem von dem jeweiligen Unterdruck im Hauptmiscbraum entgegen
Fedenvirkung verstellten Kolben oder einem ähnlichen Druckmesser gekuppelt ist.
Bei dem zuvor betrachteten Beispiel war der Unterdruck im Hauptmischraum bei vergrößertem
Fahrwiderstand kleiner geworden, als er sich im Normalfalle bei derr ,eingestellten
Drosselklappenöffnung ergeben. haben würde. Diese Verkleinerung des Unterrdruckes
dient nun bei der besonderen Ausführung des Vergasers nach vorliegender Erfindung
dazu, den Regelkörper des Hilfsmischraucnes etwas weiter aus diesem herauszuziehen,
ihm also eine Lage zuzuweisen, bei welcher die Brennstoffzufuhr entsprechend der
geforrderten größeren Leistung etwas verstärkt ist. Wie bei der früheren Ausführung
mit unveränderlicher mechanischer Verbindung der beiden Regelglieder wirkt die Anordnung
auch in diesem Falle bei sonst gleichbleibenden Fahrverhältnissen in der Weise,
daß sich der Regelkörper selbsttätig beim Drehen der Droisselklappe je nach der
Drehrichtung in dem einen oider anderen Sinne verschiebt, als ob beide Teile mechanisch
miteinander verbunden wären; denn beim Öffnen oder Schließen der Drosselklappe ändert
sich der den
Regelkörper des Hilfsmischraumes einstellende Unterdruck
im Hauptmischraum gleichzeitig in dem einen oider.anderen Sinne.
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Bei dieser mittelbaren, Kupplung der beiden Regelglieder empfi:eblt
es sich, die ven Hand einstellbare Luftregelvorrichtung (Drosselklappe) vor dem
Hauphnischraum anzuordnen, wie dies bei dem ersten Beispiel des Hauptpatents der
Fall ist. Die Zeichnung veranschaulicht in Abb. r ein Beispiel für die neue Anordnung,
bei welchem die unmttelbare Kupplung der beiden Regelglieder durch# .eine mittelbare,
unter Verwendung eines Reglexkalb.ens nach Abb. ¢ des Hauptpatents ersetzt ist.
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In Abb. i isst a die Hauptmischkammer, welche vom Luftstrom in Richtung
der . Pfeile durchfloissen wird, und b die als Hauptluftregler dienende Drosiselklappe,
die mittels des Hebelfis c verstellt wird. Hinter dieser Klappe mündet in den Hauptmischraum
der HilfsmischTaum d ein, in welchem der Regelkörper e axial verschiebbar angeordnet
ist. Dieses Regelglied kann wieder aus einem einfachen oder doppelt kegelförmigen
Körper bestehen-, wobei die,kegelföirmige Erweiterung nach einer bestimmten Kurve
geformt sein kann. Im zeichnungsbeisplel ist der Einfachheit halber ein einfacher
Kegel dargestellt, der mit einer zur Steuerung des Gemischauslasses dienenden Steuerkante
f zusammenarbeitet. Der Brennstoff wird dem Hilfsmischraum von: dieser Steuerkante
durch die Düse g von unveränderlichem Querschnitt zugeführt, welche ihrerseits im
bekannter Weise von dem Schwimmerbehälter h geeist wird. Die den Hilfsmischraum
durchströmende Luft wird durch den. Siebdeckel i einsgesaugt.
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Der Regelkörper e ist nun in vorliegendem Falle nicht mit der Drüssselklappe
b mechanisch verbunden, sondern mittels des Schaftes k, dessen Länge bei
L einstellbar ist, an den Kolben m angeschlossen, der im Zylinder n bewegbar
ist. Auf die Außenseite des Kolbens wirkt dex_Druck derbeiieintretenden Außenluft,
auf die Innenseite der Druck einer Feder o sowie der Unterdruck des Hauptmischraumes,
der durch den gestrichelt dargestellten Kanal p übermittelt wird.
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Wird die Drasselklappe b bei laufendem Mottoir allmählich aus der
Schließlage in die dargestellte Offenlage gedreht, so. verringert sich demenfispxechend
der im Hauptmischraum a herrschende Unterdruck, wodurch die Belastung des Kolbens
m auf seiner Innenseite verstärkt wird; bei dieser Klappenverstellung bewegt sich
also der Regelkörper e im Sinne einer Vergrößerung des Durchlasses f, wodurch der
Unterdruck bzw. die Strömung im Hilfsmischraum d und sonach auch die Brennstoffansaugung
verstärkt wird. Wird nun der Unterdruck im Haupfimischraum aus irgendeinem äußeren
Grunde verändert, z. B. größer, weil -der Fahrwiderstand kleiner wird und die Motordrehzahl
steigt, so verschiebt sich der Regelkörper selbsttätig im, dem Sinne, daß nunmehr
auch die Brennstoffzufuhr etwas vermindert wird; denn infolge des erhöhten Unterdruckes
wird der Kolben m durch den ,äußeren Luftdruck ein wenig entgegen der Federwirkung
verschöben und damit auch. der Gemischauslaß bei f etwas gedrosselt.
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Wie ersichtlich, hängt die Einstellung des Regelkörpers e für einen
gegebenen Betriebszustand auch von der Größe des. jeweiligen äußeren Luftdruckes
ab. Bei Fahrzeugen, weiche für stark bergiges Gelände bestimmt sind: und daher in
sehr verschiedene Höhenlagen. gelangen, sowie bei Flugzeugen kann ,es verwünscht
sein, den Einfluß des wechselnden. Luftdruckes auszuschalten. Für solche Fälle empfiehlt
.sich die Anordnung, die in Abb. z schematisch dargestellt ist. Der Zylinder h'
ist bei diesem Ausführungsbeispiel mit dem Gehäuse des Häuptmischraumes a so verbunden,
daß die Außenluft keinen Zutritt in das Innere des Zylinders hat. Statt eines Kolbens
isst ein Balg, z. B. ein allseitig geschlossener Metallbalg in', angeordnet, welcher
unter der Wirkung einer äußeren Feder o' steht, die ihn einseitig gegen den Deckel
des, Zylinders h' drückt. An das frei bewegliche Ende des Balges m' ist mittels
eines Schaftes der Regelkörpere angeschlossen. Der Zylinder n' steht in irgendeiner
Verbindung mit dem Hauptmischraum a. Wird nun bei einem gegebenen Betriebszustand
der Unterdruck in dem Hauptmischraum a kleiner, weil der Druck der angesaugtem Luft
von vornherein geringer ist, so verringert sich auch der Druck in dem den Balg
m' umgebenden Raum n', .so daß sich der Balg entgegen der Federwirkung etwas
ausdehnt und die Brennstoffzufuhr berichtigt, indem er den Gemischauslaß im Querschnitt
f etwas mehr drosselt. Bei Er. höhung das äußeren Luftdruckes tritt selbstverständlich
der umgekehrte Vorgang ein.