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Acylträgerprotein
(ACP) ist ein kleines Protein (8,800 Da), das für eine Acylgruppenaktivierung
bei der Fettsäurebiosynthese
verantwortlich ist. Das ACP codierende Gen (acpP) wurde kloniert
und überexprimiert (Rawlings,
M. and Croman, J.E. J. Biol. Chem. 267 (1992), 5751–5754; Jones,
A.L., et al., Biochem. Soc. Trans. 21 (1993) 202S) und die Lösungsstruktur
von ACP wurde durch NMR-Spektroskopie (Holak, T. et al., Eur. J.
Biochem. 175 (1988), 915) gelöst.
Homologe von E. coli ACP kommen in der Natur überall in zwei Formen vor,
entweder als eine integrale Domäne
eines viel größeren, multifunktionellen
Enzyms (Typ I) oder als ein einzelnes Protein, das sich mit mehreren
anderen Enzymen assoziieren kann, die ein Multi-Enzym Synthasekomplex
(Typ II) bilden. In diesen zwei Formen spielen die ACPs in einem
weiten Bereich anderer biosynthetischer Wege zentrale Rollen, die
von sich wiederholenden Acyl-Transfer Schritten abhängig sind,
einschließlich
Polyketid (Shen, B. et al, J. Bacteriol. 174 (1992), 3818–3821),
nicht-ribosomalem Peptid (Baldwin, J.E., et al., J. Antibiot. 44:
(1991), 241–247),
und Depsipeptid-Biosynthese (Rusnak, F. et al., Biochemistry 30 (1991),2916–2927) als
auch bei der Transacylierung von Oligosacchariden (Geiger, O., et
al., J. Bacteriol. 173 (1991), 2872–2878) und Proteinen (Issartel.
J.P., et al., Nature 351 (1991), 759–761).
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Ein
maßgebliches
Merkmal von ACP ist die 4'-Phosphopantethein
(4'-PP) prosthetische
Gruppe (Majerus, P.W. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 53 (1965),
410–417).
4'-PP wird durch
eine Phosphodiesterbindung an ein in allen ACPS aufgefundenen konservierten
Serinrest angefügt.
Die Acylgruppen der zahlreichen, durch Typ I und Typ II ACPs erkannten,
Substrate werden zum Acyl-Transfer durch eine Thioesterbindung an dem
terminalen Cysteaminthiol des 4'-PP-Rests
aktiviert. Es wird angenommen, dass die β-Alanyl- und Pantothenat-Anteile
der 4'-PP-Struktur
als ein Haltegurt zwischen der Phosphodiester-ACP Bindung und dem
terminalen Thioester dient, was nahe legt, dass 4'-PP als ein Schwenkarm
funktionieren kann, der wachsende Acylketten zwischen verschiedenen
aktiven Stellen hin und her bewegt, beispielsweise wie in der sequentiellen Addition
von 11 Aminosäuren
durch die 800 kDa Cyclosporin-Synthase (Lawen. A. and Zocher, R.J.;
Biol. Chem. 265 (1990),
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Die
Holo-ACP Synthase (Holo-ACPS) überträgt den 4'-PP-Rest von Coenzym
A (CoA) auf Ser-36 von Apo-ACP, um in einer Mg2+ abhängigen Reaktion
Holo-ACP und 3',5'-ADP zu erzeugen.
Das (Acylträger-Synthaseprotein)
ACPS von E. coli wurde aus Rohextrakten teilweise 780-fach aufgereinigt
(Elovson, J. and Vagelos, P.R., J. Biol. Chem. 243 (1968), 3603–3611) und
das ACPS vom Spinat wurde teilweise gereinigt (Elhussein, S. A.
et al., Biochem. J. 252 (1988), 39–45), wobei jedoch bemerkenswert
ist, dass wenig über
den Mechanismus oder die Spezifität dieses post-translationalen
Phosphopantetheinylierungsvorgang aufgezeigt wurde. Ein mutiertes
E. coli, der in der Synthese von Holo-ACP bedingt fehlerhaft ist,
wurde identifiziert und der mutante Phänotyp einer veränderten
Holo-ACP-Synthaseaktivität (Polacco,
M.L. and Cronan, J.E. Jr., J. Biol. Chem. 256 (1981), 5750–5754) zugeordnet.
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Plant
Physiol. 104 (1994), 989–995
betrifft ein phosphopantetheinyliertes Vorläufer-Acylträgerprotein, das in die Chloroplasten
des Spinats importiert wird. Das Dokument offenbart die Holo-ACP
Synthaseaktivität einer
Spinacia oleracea Phosphopantetheinyl-Transferase, worin ein ACP-Substrat
in vitro in der Gegenwart eines geeigneten Puffers phosphopantetheinyliert
wird. Die Holo-ACP Synthase wird bei –70°C in einem Glycerol enthaltenden
Puffer gelagert ohne Aktivitätsstabilität zu verlieren.
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J.
Biol. Chem. 266 (1991), 7220–7226
betrifft den Acylträgerproteinimport
in Chloroplasten. Das Dokument offenbart eine im Spinat-Chloroplasten
befindliche Holo-ACP Synthaseaktivität bei der Phosphopantetheinylierung
eines Apo-ACP Substrats.
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Die
WO 93/13663 betrifft ein Verfahren zum Lenken einer Biosynthese
von spezifischen Polyketiden. Das Dokument offenbart ein Verfahren
zum Herstellen von Polyketidstrukturen durch Gestalten und Einführen spezifischer Änderungen
in die DNA, die die Synthese der Polyketide steuert.
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Diese
Erfindung stellt ein Verfahren zur Phosphopantetheinylierung eines
Substrats in einer Zelle oder eine erhöhte Phosphopantetheinylierung
eines Substrats in einer Zelle bereit, umfassend, Transformieren
der Zelle mit einer exprimierbaren Form eines Gens, das eine Phosphopantetheinyl-Transferase
codiert, so dass das Substrat phosphopantetheinyliert wird, oder
dass die Phosphopantetheinylierung des Substrats in der Zelle verglichen
mit einer nicht transformierten Zelle erhöht wird. Das Verfahren umfasst
weiterhin Transformieren der Zelle mit einer exprimierbaren Form
eines Gens, das ein Substrat der Phosphopantetheinyl-Transferase codiert,
worin das Substrat ein Typ I oder Typ Ii Acylträgerprotein ist.
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In
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Herstellen eines Antibiotikums in einer Zelle
bereitgestellt, umfassend eine Zelle mit einer exprimierbaren Form
eines ersten Gens, das eine Phosphopantetheinyl-Transferase codiert
und einer exprimierbaren Form eines zweiten Gens, das ein Substrat
der Phosphopantetheinyl-Transferase
codiert, wobei das Substrat ein Typ I oder Typ II Acylträgerprotein
ist.
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1 ist eine schematische Darstellung der Übertragung
eines 4'-PP-Rests
von CoA auf Ser-36 von Apo-ACP durch ACPS, um in einer Mg2+ abhängigen
Reaktion Holo-ACP und 3',5'-ADP zu erzeugen.
Holo-ACP kann dann durch eine Thioesterbindung an dem terminalen
Cysteamin des 4'-PP-Rests
Acylgruppen zum Acyl-Transfer aktivieren.
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2 Feld A zeigt die Ergebnisse einer nativen
SDS-PAGE Analyse, die zeigt, in vitro Bildung von Holo-ACP unter
Verwendung von rekombinanten ACPS (Spur 1. Apo-ACP; Spur 2, Holo-ACP Standard (Sigma), reduziert
mit DTT; Spur 3, 3H-markiertes Holo-ACP, das unter Verwendung
rekombinanten ACPS in vitro gebildet ist, reduziert mit DTT; Spur
4, Holo-ACP Standard, nicht reduziert mit DTT; Spur 5, 3H-markiertes
Holo-ACP, das unter Verwendung rekombinanten ACPS in vitro gebildet
wird, nicht reduziert mit DTT) eine in vitro Bildung von Holo-ACP
zeigt.
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2 Feld B stellt ein Autoradiogramm des
in 2 Feld A gezeigten Gels dar, was
die Einführung von
[3H] Phosphopantethein in Holo-ACP (I),
Holo-ACP-CoA gemischtes Disulfid (II), und (Holo-ACP)2 Disulfid (III).
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3 zeigt die Ergebnisse einer Tris-Tricin
SDS-PAGE Analyse von Fraktionen einer Aufreinigung von Wild-Typ
und rekombinantem ACPS (Spur 1, Rohlysat of E. coli K-12; Spur 2, DE-52 Überstand;
Spur 3. SP-Sepharose-Pool; Spur 4, Apo-ACP Affinitätssäulen-Pool
(0.5 ml Probe durch Acetonpräzipitation
20-fach konzentriert; Spur 5 SP-Sepharose
gereinigtes rekombinantes ACPS).
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4 ist eine graphische Darstellung der
Anzahl von pmol von Holo-Dcp, die pro Anzahl pmol von Apo-Dcp gebildet
wurden, das in einer in vitro Phosphopantetheinylierungs-Reaktion
mit rekombinantem E. coli ACPS eingebaut wird.
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5 ist eine schematische Darstellung der Übertragung
einer Acylgruppe auf die Sulfhydrylgruppe eines ACP durch Fettsäuresynthasen
(FADs) und Polyketidsynthasen (PKSs) und der Übertragung einer Aminoacylgruppe
auf die Sulfhydrylgruppe eines ACP durch Peptidsynthetasen.
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6 stellt eine Angleichung von Aminosäuresequenzen
von Fettsäuresynthasen
Fas 2 Gsp, Lpa, Sfd, EntD der Hefe, und ACPS von E. coli dar. Konservierte
Aminosäuren
sind umrandet und durch Sterne angezeigt.
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7 ist eine schematisches Diagramm von
homologen Bereichen (schattiert) unter Fettsäuresynthasen (FAS) von S. cerevisiae,
S. pombe, C. albicans, A. nidulans und P. patulum, wobei die EntD
Homologiefamilie Sfp, Gsp, HetI, LysS und 0195 und E. coli AcpS
einschließt.
Ketoreduktase (KR), Ketosynthase (KS), Acyl-Transferase (AT), Enoyl-Reduktase
(ER), Dehydratase (DH) und Malonyl/Palmitoyl-Transferase (MT/PT).
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8 stellt eine Angleichung von Aminosäuresequenzen
von E. coli ACPS, entD, sfp, gsp, und der Fettsäuresynthase fas2 von Hefe dar,
die die Aminosäurehomologie
zwischen diesen Proteinen zeigt. Die zwei Bereiche, die die stärkste Homologie
zeigen sind umrandet und schattiert.
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9 Feld A ist ein Diagramm, das die Lokalisation
der vorgeschlagenen P-pant Transferasedomänen und die Lokalisation von
Konsensussequenzen in den Fettsäuresynthasen
(FAS) von Pilzen, der Homologiefamilie Sfp/Gsp/EntD/o195 und E.
coli ACPS. FAS Baugruppenaktivitäten
werden abgekürzt
als AT, Acyl-transferase; ER, Enoyl-Reduktase; DH, Dehydratase:
MT/PT Malonyl/Palmitoyl-Transferase; ACP, Acylträgerprotein; KR, Ketoreduktase;
KS, Ketosynthase.
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9 Feld B zeigt Angleichungen von Aminosäuresequenzen
der of Konsensussequenzen der P-pant Transferase Enzymsuperfamilie.
Hoch konservierte Reste sind umrandet.
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10 zeigt ein schematisches Diagramm des
Proteins TycA und den Bereich von 112 Aminosäuren von TycA, die zum Herstellen
des Substrats His6-Peptidylträgerprotein
(His6-PCP) verwendet wurde.
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11 stellt Histogramm dar, das Sfp, EntD
und o195 zeigt, die Einbau von [3H]-4'-Ppant in ACP und His6-PCP vermitteln.
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12 stellt ein Histogramm, das EntD und
Sfp vermittelten Einbau von [3H]4'-Ppant in EntF beziehungsweise
SrfB1, zeigt.
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13 ist eine graphische Darstellung der
Menge von [3H]-4'-Ppant, die während einer 15 minütigen Reaktion
mit 13 nM Sfp und unterschiedlichen Konzentrationen des Substrats
in PCP-His6 eingebaut wird.
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14 Feld A ist ein Diagramm, das die Menge
von Holo-EntF darstellt, die als eine Funktion der Zeit auf Inkubation
von Apo-EntF mit EntD, ALPS oder o195 gebildet wird.
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14 Feld B ist ein Diagramm, das die Menge
von Holo-ACP darstellt, die als eine Funktion der Zeit auf Inkubation
von Apo-ACP mit EntD, ACPS, oder o195 gebildet wird.
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15 ist ein Histogramm, das das Ausmaß einer
[14C]Valin-Aktivierung durch Holo-SrfB1
Vorinkubation von SrfB1 mit CoA in der Abwesenheit von Sfp (–Sfp + [14C]Val) oder in der Gegenwart von Sfp (+
Sfp + [14C]Val) vor nachfolgender Inkubation
mit [14C]-L-Valin, oder in der Gegenwart von Sfp
vor nachfolgender Inkubation mit [14C]-L-Aspartat
und ATP (+ Sfp + [14C]Asp) darstellt.
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Diese
Erfindung betrifft phosphopantetheinylierende Enzyme, die auch Phosphopantetheinyl-Transferasen
genannt werden, wie Acylträgerproteinsynthasen
(ACPS) oder aktive Fragmente davon. Der Begriff "Phosphopantetheinyl-Transferase" und "Phosphopantetheinyl-Transferaseenzym" und "phosphopantetheinylierendes
Enzym" soll ein
Molekül,
beispielsweise Enzym einschließen,
das die Übertragung
einer 4'-Phosphopantetheingruppe
von einer Spender-Verbindung, wie CoA, auf ein Substrat katalysiert.
Demgemäß umfassen Phosphopantetheinyl-Transferasen
natürliche
Enzyme, rekombinante Enzyme, oder synthetische Enzyme, oder aktive
Fragmente davon, die eine Verbindung phosphopantetheinylieren können. Bevorzugte
Phosphopantetheinyl-Transferasen umfassen Enzyme, wie die E. coli
ACPS, die Acylträgerproteine
(ACPs) modifiziert und vorzugsweise zu einer Aktivierung eines ACP
führt.
Der Begriff Phosphopantetheinyl-Transferase umfasst ebenfalls Enzyme,
die Nicht-Acylträgerproteine
modifizieren, die beispielsweise für eine enzymatische Aktivität eine 4'-Phosphopantetheingruppe
erfordern. Die Begriffe "isoliert" und "gereinigt" werden hier austauschbar verwendet
und beziehen sich auf eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder
ein aktives Fragment davon, das im Wesentlichen frei von anderen
Bestandteilen des Wirtsorganismus ist, mit welchem es im natürlichen
Zustand assoziiert ist. Die Begriffe "isoliert" und "gereinigt" werden weiter verwendet, um sich auf
eine Phosphopantetheinyl-Transferase
oder ein aktives Fragment zu beziehen, die/das im Wesentlichen frei
von zellulärem Material
oder Kulturmedium ist, wenn durch rekombinante DNA-Verfahren hergestellt,
oder von chemischen Vorläufern
oder anderen Chemikalien ist, wenn chemisch synthetisiert.
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So
kann beispielsweise eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein
aktives Frag ment davon, von einer Zelle, beispielsweise einer prokaryotischen
oder eukaryotischen Zelle, die die Synthase natürlich exprimiert, gereinigt
werden. Da ACPs an der Fettsäurebiosynthese
beteiligt sind, ist es wahrscheinlich, dass alle Arten, die Fettsäuren aufweisen,
Phosphopantetheinyl-Transferasen zu deren Synthese erfordern würden. Prokaryotische
Zellen, die Phosphopantetheinyl-Transferase herstellen, umfassen
Bakterien, wie E. coli. Phosphopantetheinyl-Transferasen können von
eukaryotischen Zellen, beispielsweise Säugerzellen, Hefezellen und
Insektenzellen isoliert werden. Andere Quellen für phosphopantetheinylierende
Enzyme umfassen Pflanzengewebe, wie Spinat und Erbsenblätter (Elhussein,
et al., supra).
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Eine
Aufreinigung einer Phosphopantetheinyl-Transferase von einer das
Enzym naturgemäß exprimierenden
Zelle kann unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt werden.
Es ist jedoch bevorzugt, dass der Aufreinigungsvorgang einer Phosphopantetheinyl-Transferase von einer
natürlichen
Quelle einen Affinitätsreinigungsschritt über eine
Apo-Acyl-Trägerproteinsäule, wie
weiter im dem Abschnitt Beispiele ausgeführt, einschließt. Eine
Verwendung dieses Affinitätsreinigungsschritts
gestattet eine Aufreinigung einer Phosphopantetheinyl-Transferase
bis mindestens zu einer Reinheit von ungefähr 60 %, mehr bevorzugt bis mindestens
ungefähr
70 %, und am meisten bevorzugt bis mindestens ungefähr 80 %
Reinheit. Eine Aufreinigung einer Phosphopantetheinyl-Transferasen
bis mindestens ungefähr
90 % Reinheit, 95 % Reinheit, 97 % Reinheit, 98 % Reinheit oder
99 % Reinheit durch dieses Verfahren wird bevorzugt. Zusätzlich wird
eine Aufreinigung einer Phosphopantetheinyl-Transferase von einer
natürlichen
Quelle durch das Verfahren mindestens ungefähr 800-fach oder 1.000-fach,
mehr bevorzugt mindestens ungefähr
10.000-fach, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 50.000-fach und noch mehr
bevorzugt mindestens ungefähr
70.000-fach angereichert. Ebenfalls ist bevorzugt, dass eine gereinigte
Phosphopantetheinyl-Transferase
eine spezifische Aktivität
von ungefähr
250 mE/mg aufweist, mehr bevorzugt ungefähr 400 mE/mg und noch mehr
bevorzugt ungefähr
500 mE/mg Protein. Die spezifische Aktivität einer Phosphopantetheinyl-Transferase
wird in mE/mg definiert, wobei eine Einheit gleich 1 μmol Substrat,
beispielsweise Holo-ACP ist, das pro Minute bei 37°C, wie in
dem Beispielabschnitt beschrieben, in einem in vitro Test gebildet
wird.
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Zur
Erläuterung
kann eine isolierte und gereinigte Phosphopantetheinyl-Transferase, wie
eine ACPS oder ein aktives Fragment davon, durch rekombinante Verfahren
hergestellt werden. Rekombinante Phosphopantetheinyl-Transferase,
oder ein aktives Fragment davon, kann durch Expression einer die
Synthase oder ein Fragment davon codierende Nukleinsäure in einer
geeigneten Wirtszelle hergestellt werden. Dem Fachmann ist ein Wirtszelle,
Expressionsvektoren und Verfahren zur Expression von heterologen
Nukleinsäuren bekannt.
So kann beispielsweise unter Verwendung rekombinanter Verfahren
eine Phosphopantetheinyl-Transferase
als ein intrazelluläres
Protein, ein Membran assoziiertes Protein oder als ein serzerniertes
Protein exprimiert werden.
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Eine
Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein aktives Fragment davon
wird in einer prokaryotischen Zelle, wie einer Bakterienzelle, vorzugsweise
E. coli, exprimiert. Alternativ kann die Phosphopantetheinyl-Transferase
oder ein Fragment davon in einer eukaryotischen Zelle, wie einer
Hefezelle, einer Säugerzelle, wie
den CHO- oder COS-Zellen oder in Insektenzellen (Baculovirussystem)
exprimiert werden. Die Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein
Fragment davon kann ebenfalls in einer Pflanzezelle exprimiert werden.
Regulatorische Nukleinsäureelemente,
die für
die Expression von Nukleinsäuren
erforderlich sind, die eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder
ein Fragment davon in den verschiedenen Systemen codieren, und Verfahren
zum Einführen
einer oder mehrerer Nukleinsäuren
in diese Wirtszellen sind im Stand der Technik wohlbekannt. Derartige
Verfahren sind Routine und werden beispielsweise in Sambrook et
al., (Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd Edition, Cold
Spring Habor Laboratory press (1989)) und anderen Laborbüchern beschrieben.
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Wenn
eine Phosphopantetheinyl-Transferase rekombinant oder synthetisch
hergestellt wird, kann es erforderlich sein, das Enzym erheblich
aufzureinigen. Eine rekombinant hergestellte Phosphopantetheinyl-Transferase
kann eine zu dem natürlichen
Gegenstück
identische Aktivität
aufweisen, oder sie kann eine Aktivität aufweisen, die über oder
unter dem des natürlichen
Gegenstück
liegt. So kann beispielsweise eine rekombinant hergestellte Phosphopantetheinyl-Transferase
in der Effizienz einer Katalyse variieren. Es ist möglich die
Aminosäuresequenz
des Enzyms zu modifizieren, beispielsweise um dessen Effizienz,
oder dessen Substratspezifität
oder beides zu verbessern.
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Unter
Verwendung der hier beschriebenen Verfahren kann eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder
aktives Fragment davon in einer geeigneten Wirtszelle "überexprimiert" werden. Der Begriff "Überexpression" einer Phosphopantetheinyl-Transferase
soll eine Expression der eine Phosphopantetheinyl-Transferase codierenden
Nukleinsäure
bis zu einem Grad einzuschließen,
der ungefähr
100-fach höher,
mehr bevorzugt ungefähr
1.000-fach höher, noch
mehr bevorzugt ungefähr
10.000-fach höher
und noch mehr bevorzugt ungefähr
100.000-fach höher
ist, als der Expressionsgrad der endogenen Phosphopantetheinyl-Transferase.
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Es
können
verschiedene Verfahren zum Isolieren und Aufreinigen einer rekombinanten
Phosphopantetheinyl-Transferase oder einem Fragment davon von einer
Wirtszelle eingesetzt werden, welche vorzugsweise auf das zur Expression
verwendete spezifische Wirtssystem angepasst sind. Ein bevorzugtes
Aufreinigungsverfahren für
eine Phosphopantetheinyl-Transferase
oder eines Fragments davon umfasst einen Apo-Acyl Trägerproteinaffinitätsreinigungsschritt.
Ein Aufreinigungsverfahren, das einen derartigen Affinitätsreinigungsschritt
einer Phosphopantetheinyl-Transferase umfasst, wird in dem Abschnitt
Beispiele beschrieben. Eine Aufreinigung durch dieses Verfahren
einer Phosphopantetheinyl-Transferase oder eines Fragments davon
führt zu
einer Präparation
einer Phosphopantetheinyl-Transferase oder eines aktiven Fragments
davon mit einer Reinheit von mindestens ungefähr 90 % oder mehr, vorzugsweise
mindestens ungefähr
95 % Reinheit, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 97 % Reinheit, mehr bevorzugt
mindestens ungefähr
98 % Reinheit und noch mehr bevorzugt mindestens ungefähr 99 %
Reinheit. Die gereinigte rekombinante Phosphopantetheinyl-Transferase
oder das Fragment davon weist vorzugsweise eine spezifische Aktivität von ungefähr 200 mE/mg
Protein auf, mehr bevorzugt ungefähr 250 mE/mg Protein und noch
mehr bevorzugt ungefähr
300 mE/mg Protein.
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Isolierte
oder aufgereinigte "aktive
Fragmente" einer
Phosphopantetheinyl-Transferase können ein Substrat phosphopantetheinylieren.
Ein "aktives Fragment" einer Phosphopantetheinyl-Transferase
soll ein Fragment einer Phosphopantetheinyl-Transferase umfassen,
das ein Substrat phosphopantetheinylieren kann. Aktive Fragmente
von Phosphopantetheinyl-Transferasen
werden von dem hier verwendeten Begriff Phosphopantetheinyl-Transferasen
umfasst, da aktive Fragmente einer Phosphopantetheinyl-Transferase
ein Phosphopantethein auf ein Substrat übertragen können. Aktive Fragmente können unter
Verwendung der vorher hier beschriebenen Verfahren zur Herstellung
von gereinigter Phosphopantetheinyl-Transferase, rekombinanter Phosphopantetheinyl-Transferase
verwendet werden oder unter Verwen dung bekannter Verfahren chemisch
synthetisiert werden. So kann beispielsweise ein Peptidfragment
einer Phosphopantetheinyl-Transferase durch Exprimieren von Nukleinsäurefragmenten
einer Nukleinsäuresequenz
erhalten werden, die eine Phosphopantetheinyl-Transferase in einer geeigneten Wirtszelle
codieren und durch Durchmustern der erhaltenen Peptidfragmente auf
Aktivität
unter Verwendung bekannter Verfahren. Es sind verschiedene Verfahren im
Stand der Technik bekannt, um Bibliotheken von Klonen herzustellen,
die verschiedene Fragmente einer Phosphopantetheinyl-Transferase
exprimieren. Diese Klone können
anschließend
durchmustert werden, um solche zu identifizieren, die ein aktives
Fragment exprimieren, das ein Substrat phosphopantetheinylieren kann.
In einem Verfahren wird ein Fragment einer Phosphopantetheinyl-Transferase
in einem in vitro Test getestet, in dem eine radioaktiv markierte
4'-Phosphopantetheingruppe
aufweisendes Apo-Acyl Trägerprotein und
CoA mit dem zu testenden Phosphopantetheinyl-Transferasen Fragment
in einem geeigneten Puffer inkubiert wird. Es wird dann die Menge
von dem in dem Holo-Acyl Trägerprotein
eingebauten radioaktiven Marker erfasst und ist kennzeichnend für die Aktivität des Fragments
der Phosphopantetheinyl-Transferase. Weitere Details hinsichtlich
dieses in vitro Tests werden in dem Beispielabschnitt bereitgestellt.
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Andere
zu der Erfindung gehörige
Verbindungen umfassen modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferasen
oder modifizierte aktive Fragmente davon. Der Begriff "Modifizierung" soll Addition, Deletion
oder Substitution von einer oder mehreren Aminosäurereste in der Phosphopantetheinyl-Transferase
oder einem aktiven Fragment davon umfassen, so dass die phosphopantetheinylierende
Aktivität
des Enzyms entweder erhalten, erhöht oder verringert ist. "Modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferase" oder "modifiziertes aktives Fragment" umfassen ebenfalls
eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder Fragment, in dem die Substratspezifität geändert wurde.
So kann beispielsweise eine modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferase
oder ein modifiziertes aktives Fragment davon ein unterschiedliches
Acyl-Trägerprotein
als die nicht modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferase phosphopantetheinylieren.
Alternativ kann die modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferase
einen unterschiedlichen Spezifitätsbereich
aufweisen. Insbesondere kann die Modifikation des Enzyms zu einer
Phosphopantetheinyl-Transferase führen, die zusätzliche
Substrate phosphopantetheinylieren kann. Andererseits kann Modifikation
einer Phosphopantetheinyl-Transferase zu einer Phosphopantetheinyl-Transferase
mit einem stärker
beschränkten
Bereich von Substraten führen.
Es ist möglich
das/die Ziel(e) einer Phosphopantetheinyl-Transferase durch beispielsweise
Durchführen
von in vitro Phosphopantetheinylierungstests zu bestimmen, die beispielsweise
vorstehend beschrieben oder in den Beispielen beschrieben sind, wobei
das E. coli Apo-Acyl Trägerprotein
mit den Substraten von Interesse ersetzt werden.
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Modifizierte
Phosphopantetheinyl-Transferasen oder modifizierte aktive Fragmente
davon umfassen weiter solche, in denen die Stabilität oder Löslichkeit,
oder beides geändert
wurde. Andere modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferasen umfassen
solche, worin ein "Tag" an die Phosphopantetheinyl-Transferase
oder das aktive Fragment davon angefügt ist, um so eine Aufreinigung
des Proteins von der es produzierenden Wirtszelle zu fördern. Derartige
Tags sind im Stand der Technik wohlbekannt und umfassen Polypeptide,
die durch spezifische Antikörper
erkannt werden.
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So
können
beispielsweise Homologe von Phosphopantetheinyl-Transferasen, beispielsweise
solchen hier identifizierten, einschließlich des in dem Abschnitt
Beispiele beschriebenen E. coli ACPS, bereitgestellt werden. Der
Begriff "Homolog" einer Phosphopantetheinyl-Transferase
soll Phosphopantetheinyl-Transferasen von anderen Arten als dem
hier beschriebenen E. coli ACPS zu umfassen, die die gleichen oder
unterschiedliche Substrate von solchen des E. coli ACPS phosphopantetheinylieren
können.
Demgemäß sollen
Homologe von E. coli ACPS jegliche Enzyme zu umfassen, die ein Substrat
phosphopantetheinylieren können. Phosphopantetheinylierung
soll die Übertragung
einer Phosphopantetheinylgruppe von einem Substrat auf ein anderes
Substrat, beispielsweise die Übertragung
eines Phosphopantetheins von CoA auf ein ACP, wie in 1 gezeigt, umfassen. Es wurde beispielsweise
gezeigt, dass Pflanzengewebe Phosphopantetheinyl-Transferasen aufweisen,
und es ist höchst
wahrscheinlich, dass die meisten Zellen, ob Eukaryoten oder Prokaryoten,
ebenfalls mindestens ein Enzym beinhalten, das Substrate phosphopantetheinylieren
kann. Homologe der E. coli ACPS-Transferase können unter Verwendung der Nukleinsäure isoliert
werden, die das hier identifizierte E. coli ACPS codiert. Daher
kann eine Nukleinsäure,
die ein Homolog des E. coli ACPS codiert, durch Hybridisierung unter
niedrigen oder hoch stringenten Bedingungen der die E. coli ACPS
codierenden Nukleinsäure
oder eines Fragments davon, beispielsweise ein Motiv 1 und Motiv
2 (wie hier beschrieben) codierender Abschnitt, an Bibliotheken
von Klonen erhalten werden, die Nukleinsäuren von spezifischen Quellen beinhalten.
Homologe können
ebenfalls durch andere im Stand der Technik bekann te Verfahren,
wie durch PCR-Verfahren unter Verwendung degenerierter Oligonukleotide
mit einer Nukleinsäuresequenz,
die von dem E. coli ACPS stammt, kloniert werden. Noch andere Verfahren
zum Isolieren von Homologen des E. coli ACPS umfassen solche, bei
denen ein Antikörper
eingesetzt wird, der für
das E. coli ACPS spezifisch ist. Antikörper zur Verwendung in diesen
Verfahren können
entsprechend von im Stand der Technik bekannter Verfahren hergestellt
werden.
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Homologe
von E. coli ACPS können
von der Aminosäuresequenz
von E. coli ACPS (Lam et al., J. Bacteriol. 174 (1992), 15; Takiff
et al., J. Bacteriol. 174 (1992), 1544) in einem Grad der Aminosäuresequenzhomologie-Identität verschieden
sein, solange das homologe Enzym ein Substrat phosphopantetheinylieren kann.
Homologe von E. coli ACPS können
durch eine Nukleinsäure
codiert werden, die einen beliebigen Grad von Nukleinsäuresequenzhomologie
zu einer Nukleinsäure
aufweisen, die E. coli ACPS (Lam et al., supra; Takiff et al., supra)
codiert. Homologie wird hier ebenfalls "Identität" genannt, welche sich auf eine Sequenzähnlichkeit
zwischen zwei Proteinen (Peptiden) oder zwischen zwei Nukleinsäuremolekülen bezieht.
Eine Homologie kann durch Vergleichen einer Position in jeder Sequenz
bestimmt werden, die zu Zwecken eines Vergleichs abgeglichen ausgerichtet
werden kann. Ist eine Position in der verglichenen Sequenz durch
die gleiche Nukleotidbase oder Aminosäure besetzt, dann sind die
Moleküle
Homologe, oder identisch an der Position. Ein Grad (oder Prozentsatz)
von Homologie zwischen Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl passender (matching)
oder homologer Positionen, die von die Sequenzen geteilt werden.
Ein Grad oder Prozentsatz von "Identität" zwischen Aminosäuresequenzen
bezieht sich auf eine Aminosäuresequenzähnlichkeit,
wobei konservierte Aminosäuren
zum Zweck einer Bestimmung des Grads oder Prozentsatzes von Ähnlichkeit
als identisch betrachtet werden. Eine konservierte Aminosäuresubstitution
ist beispielsweise eine Substitution von einer Aminosäure mit
einer negativen Seitenkette mit einer Aminosäure mit einer negativen Seitenkette.
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E.
coli ACPS Homologe oder Vertreter der Phosphopantetheinyl-Transferase-Superfamilie
weisen insgesamt eine Aminosäureidentität oder Ähnlichkeit
zu einer Aminosäuresequenz
von E. coli ACPS oder den phosphopantetheinylierenden Enzymen und/oder
Enzymen mit den hier beschriebenen konservierten Aminosäuremotiven
von mindestens ungefähr
50 % auf, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 60 %, mehr bevorzugt mindestens
ungefähr
70 %, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 80% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
90 %.
-
E.
coli ACPS Homologe können
insgesamt weniger als ungefähr
50 % Aminosäuresequenzidentität oder Ähnlichkeit
mit E. coli ACPS aufweisen, wobei wie hier beschrieben tatsächlich gezeigt
wurde, dass die spezifischen Proteine oder Peptide, die eine beschränkte Gesamtaminosäuresequenzhomologie
mit E. coli ACPS aufweisen, Substrate phosphopantetheinylieren können. Tatsächlich wurde
hier gezeigt, dass das B. subtilis Protein Sfp, das an der Biosynthese
von Surfaction, einem zyklischen Lipopeptidantibiotikum, beteiligt ist,
eine Phosphopantetheinyl-Transferase ist. Ein anderes Proteine,
EntD von E. coli, das an der Biosynthese von Enterobactin, einem
sezernierten Eisen abfangenden Dihydroxybenzoylserintriaceton, beteiligt
ist, kann ebenfalls Substrate phosphopantetheinylieren. Weiterhin
wurde hier ebenfalls gezeigt, dass das E. coli Protein o195 mit
unbekannter Funktion Substrate phosphopantetheinyliert. Obwohl EntD,
Sfp und o195 lediglich eine beschränkte Gesamt-Aminosäuresequenzhomologie mit E.
coli ACPS aufweisen, weisen die C-Termini von EntD und Sfp 2 Bereiche
konservierter Aminosäurereste
mit E. coli ACPS auf. Die Bereiche von Homologie zwischen den Aminosäuresequenzen
sind in 6 und 8 dargestellt.
Ein weiterer Aminosäurevergleich
ergab, dass diese Bereiche von konservierten Aminosäureresten
ebenfalls in den folgenden Proteinen vorhanden sind: dem Fas2 Protein
von mehreren Organismen, einschließlich S. cerevisiae, das an
der Fettsäuresynthese beteiligt
ist, dem Gsp Protein von B. brevis, das an der Synthese des Peptidantibiotikums
Gramicidin beteiligt ist und dem Lpa Protein von B. subtilis (9). Es wurde festgestellt, dass weitere
Phosphopantetheinyl-Transferasen-Homologe, die in 9 aufgelistet
sind, beispielsweise an der Heterocystenbildung von Cyanobakterien
und der Lysin-Biosynthese von Hefe beteiligt zu sein. Zumindest
teilweise basierend auf diesen Aminosäuresequenzhomologien sind Fas2,
Gsp und Lpa ebenfalls wahrscheinlich Phosphopantetheinyl-Transferasen.
Mutageneseuntersuchungen stellten weitere Anzeichen bereit, dass
diese konservierten Bereiche erforderlich sind, um Substrate zu
phosphopantetheinylieren.
-
Demgemäß weisen
bevorzugte Phosphopantetheinyl-Transferasen zur Verwendung in den
erfindungsgemäßen Verfahren
mindestens eine oder mehrere konservierte Aminosäuren auf, wie beispielsweise die
in
6 gezeigten, mit einem Stern versehenen
Aminosäuren
oder die in
9 zeigten Bereiche, oder Bereiche
konservierter Aminosäuren,
wie beispielsweise die Bereiche umrandeter Aminosäuren in
den
6,
8 und
9. Zur Ver wendung in den erfindungsgemäßen Verfahren
noch mehr bevorzugte Phosphopantetheinyl-Transferasen weisen eine oder mehrere
der folgenden Aminosäuresequenzmotive
auf, worin N jeden Aminosäurerest
darstellt und zwei durch "/" getrennte Aminosäuren einen
Rest darstellen, der eine von beiden Aminosäuren sein kann:
-
In
einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform
umfasst eine Phosphopantetheinyl-Transferase
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren mindestens ein
Motiv 1 (a oder b) und mindestens ein Motiv 2 (a oder b). Weitere
bevorzugte Phosphopantetheinyl-Transferasen
umfassen ein Motiv 1 (a oder b) und Motiv 2 (a oder b), die durch
mindestens ungefähr
5, vorzugsweise mindestens ungefähr
10, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 15, 20, 25, 30, 35, 40,
45, 50 und 55 Aminosäurereste
getrennt sind. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die zwei Motive
durch mindestens ungefähr
30 bis 45 Aminosäurereste
getrennt. Andere zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren
bevorzugte Phosphopantetheinyl-Transferasen umfassen solche, die
Aminosäuresequenzen
umfassen, die zu der Aminosäuresequenz
von Motiven 1a, 1b, 2a oder 2b signifikant homolog sind. Ebenfalls
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sind
Phosphopantetheinyl-Transferasen, die ein Motiv 1 und ein Motiv
2 beinhalten, welche Aminosäuresubstitutionen,
Deletionen oder Additionen beinhalten. Bevorzugte Aminosäuresubstitutionen
sind konservierte Aminosäuresubstitutionen,
beispielsweise Substitution einer Aminosäure durch eine andere mit einer ähnlichen
Charakteristik.
-
Andere
Phosphopantetheinyl-Transferasen zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren umfassen
ein oder mehrere Motive 1 und 2, die die folgenden Aminosäuresequenzen
aufweisen oder eine oder mehrere konservierte Aminosäuresubstitutionen
in diesen Sequenzen aufweisen, beispielsweise eine Substitution
von einer Aminosäure
mit einer ähnlichen
Aminosäure,
oder eine Deletion von einer oder mehreren Aminosäuren aufweisen: Motiv
1 Sequenzen:
Motiv
2 Sequenzen:
-
Ebenfalls
vorgesehen zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren sind Phosphopantetheinyl-Transferasen,
die ein Motiv 1, das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die vorstehend oder in der linken Spalte von 9 aufgelistet ist, und ein Motiv 2 beinhalten,
das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die vorstehend oder in der rechten Spalte von 9 gezeigt ist. Phosphopantetheinyl-Transferasen,
die Aminosäuresubstitutionen
aufweisen, beispielsweise konservative Substitutionen, Deletionen
von Aminosäuren
befinden sich innerhalb des Umfangs der Erfindung. Mehrere Tests
können
dazu verwendet werden, zu bestätigen,
dass eine Phosphopantetheinyl-Transferase, die modifizierte oder
nicht modifizierte Motiv 1 und 2 Sequenzen aufweist, eine phosphopantetheinylierende
Aktivität
zeigt welche beispielsweise in den Beispielen beschrieben werden.
Derartige Tests werden vorzugsweise an verschiedenen Substraten
ausgeführt,
da bestimmte Phosphopantetheinyl-Transferasen
Substratspezifität
zeigen.
-
Bevorzugte
phosphopantetheinylierende Enzyme weisen eine Aminosäuresequenzidentität oder Ähnlichkeit
mit einer Aminosäuresequenz
von einem Motiv 1 und einem Motiv 2, die vorstehend oder in irgendeiner Figur
gezeigt sind von mindestens ungefähr 50 % auf, mehr bevorzugt
mindestens ungefähr
60 %, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 70 %, mehr bevorzugt mindestens
ungefähr
80 % und am meisten bevorzugt mindestens ungefähr 90 %. Peptide, die eine
Aminosäuresequenzidentität oder Ähnlichkeit
mit einer Aminosäuresequenz
von einem Motiv 1 und einem Motiv 2, die vorstehend oder in irgendeiner
Figur gezeigt sind von mindestens ungefähr 93 % aufweisen, mehr bevorzugt
mindestens ungefähr
95 % und am meisten bevorzugt mindestens ungefähr 98–99 %, sind ebenfalls zur Verwendung
in den erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen.
-
Basierend
auf dem Vorhandensein von Aminosäuresequenzhomologien
zwischen phosphopantetheinylierenden Enzymen ist es möglich, zusätzliche
phosphopantetheinylierende Enzyme zu identifizieren. Derartige phosphopantetheinylierende
Enzyme sind zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls vorgesehen.
Mehrere Verfahren können
verwendet werden, um zusätzliche
phosphopantetheinylierende Enzyme zu identifizieren: wie hier beschriebene
Aminosäure
oder Nukleinsäuresequenzvergleiche
und in vitro Tests.
-
Gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
können
phosphopantetheinylierte Enzyme an einer Übertragung auf die neu eingeführte Sulfhydryl
(SH)-gruppe der prothetischen Phosphopantethein-Gruppe, die als ein
Nukleophil wirkt, beteiligt sein. Acyl-CoAs können zur Fettsäuresynthese
(FAS) verwendet werden und alle Polyketidsynthasen (PKS), während Aminoacyl-AMPs
zur Peptidsynthese verwendet werden können (5). In
den PKS-Komplexen
erfahren die Acyl-ACPs ein Einfangen durch CARBANION-Nukleophile
zur Kohlenstoffskelettanordnung bei dem Polyketidaufbau, während bei
Peptid- und Depsipeptidsynthasen die Aminoacyl-S-ACPs durch Stickstoff
und Sauerstoff-Nukleophile bei Amid und Ester bildenden Schritten
angegriffen werden.
-
Ein
Phosphopantetheinyl-Transferase-Protein, ein aktives Fragment davon,
eine modifizierte Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein modifiziertes
aktives Fragment und Phosphopantetheinyl-Transferase-Homologe, die
von deren natürlichen
Quellen aufgereinigt wurden oder als rekombinantes Protein hergestellt
wurden, beispielsweise gemäß der hier
beschrieben Verfahren können
anschließend
für eine
in vitro Phosphopantetheinylierung eines Substrats, wie einem Acyl-Trägerprotein,
verwendet werden. In einer spezifischen Ausführungsform ist das Substrat
ein "heterologes" Substrat, d.h. ein
Substrat von einer Spezies, die verschieden ist von der Spezies
von der die Phosphopantetheinyl-Transferase abgeleitet ist/stammt.
Es wurde tatsächlich
gezeigt, dass eine Phosphopantetheinyl-Transferase von einer Spezies
ein Substrat von einer anderen Spezies zu phosphopantetheinylieren.
Beispielsweise phosphopantetheinylierten mehrere Pflanzenenzyme
E. coli ACP genauso effektiv wie ACP von Pflanzen (Elhussein et
al., Supra). Weiterhin wurde ebenfalls gezeigt, dass E. coli ACPS
andere Acyl-Trägerproteine,
als E. coli ACPS, phosphopantetheinylieren können: (1) Lactobacillus D-Alaynl-Trägerprotein
(DCP), das in der Biosynthese der bakteriellen Zellwandbestandteils Lipoteichonsäure aktiv
ist, (2) Rhizobial NodF, das im Nodulationsvorgang von Gemüsen der
Hülsenfrüchte aktiv
ist, und (3) Streptomyceten ACP, das der Actinorhodin, Granaticin,
Tetracenomycib, Frenolicin, Oxytetracyclin und Tetracenomycin Polyketid-
Antibiotikum Biosynthese beteiligt ist.
-
In
einer Ausführungsform
kann ein innerhalb des Umfangs der Erfindung befindliches phosphopantetheinylierendes
Enzym hauptsächlich
ein einzelnes Substrat phosphopantetheinylieren. In einer anderen
erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das phosphopantetheinylierende Enzym, beispielsweise E. coli ACPS
eine beschränkte
Anzahl von Substraten phosphopantetheinylieren. In noch einer anderen
Ausführungsform
weist das phosphopantetheinylierende Enzym ein breites Spektrum
von Substraten auf.
-
Es
können
Kits zur in vitro Phosphopantetheinylierung von Substratproteinen
bereitgestellt werden. Derartige Kits umfassen eine wie hier beschriebene
isolierte oder gereinigte Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein
aktives Fragment davon und Anweisungen zur Verwendung. Die Phosphopantetheinyl-Transferase oder
das aktive Fragment davon können
durch rekombinante Verfahren, chemische Synthese hergestellt oder von
einer natürlichen
Quelle aufgereinigt werden. Eine derartige Phosphopantetheinyl-Transferase
oder Fragment davon weist vorzugsweise eine spezifische Aktivität von mindestens
250 mE/mg auf. Die Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein Fragment
davon kann derart verpackt werden, so dass es im Wesentlichen die gesamte
Phosphopantetheinylierungsaktivität für mindestens einen Monat, vorzugsweise
für mindestens
2 Monate, sogar mehr bevorzugt für
mindestens 3 Monate beibehält.
Noch mehr bevorzugt ist die Phosphopantetheinyl-Transferase für mindestens
6 Monate stabil und am meisten bevorzug für mindestens 1 Jahr. So kann beispielsweise
die Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein Fragment davon bei –20°C in einem
auf Tris basierenden Puffer aufrechterhalten werden, der Magnesium
und ungefähr
20 % Glycerol enthält.
Alternativ kann die Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein Fragment
davon als ein lyophilisiertes Pulver bereitgestellt werden. Die
Kits können
weiterhin ein eine 4'-Phosphopantetheinylatgruppe
bereitstellendes Reagenz, wie Coenzym A (CoA) beinhalten. Zusätzlich kann
ein geeigneter Reaktionspuffer für
die Phosphopantetheinylierungsreaktion, vorzugsweise in einer konzentrierten
Form in dem Kit enthalten sein. Der Reaktionspuffer umfasst vorzugsweise
Magnesiumionen und Tris-Puffer.
-
Es
können
Wirtszellen, die modifiziert sind, um mindestens eine Nukleinsäure zu exprimieren,
die eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder ein Fragment davon
codiert, bereitgestellt werden. Phosphopantetheinyl-Transferase
exprimierende oder überexprimierende
Wirtszellen wurden hier beschrieben. Zusätzlich können Wirtszellen bereitgestellt
werden, die mit einer Nukleinsäure
transformiert sind, die eine nicht sezenierende Form einer Phosphopantetheinyl-Transferase
oder Fragment davon codiert und mindestens eine zusätzlich Nukleinsäure, die
mindestens ein Polypeptid codiert. Das mindestens eine Polypeptid
kann eine Komponente des Substrats der Phosphopantetheinyl-Transferase
sein.
-
Es
ist bekannt, dass eine Expression von heterologen 4'-Phosphopantethein-Synthasen
in E. coli durch die Fähigkeit
von E. coli beschränkt
ist/wird große
Mengen überproduzierten
Proteins in vivo zu phosphopantetheinylieren. Daher stellt die Erfindung
in einer Ausführungsform
ein Verfahren zur Expression einer aktiven, rekombinanten Form eines
Enzyms, das eine 4'-Phosphopantetheingruppe
erfordert, bereit, indem sowohl das Enzym als auch eine Phosphopantetheinyl-Transferase
in der gleichen Zelle exprimiert oder überexprimiert wird. Das in
der Wirtszelle co-exprimierte Enzym kann ein beliebiges Enzym sein,
das eine Phosphopantetheinylierung erfordert, um in einer Reaktion
aktiv zu sein. Beispielsweise kann eine Wirtszelle modifiziert werden,
um sowohl die E. coli ACPS als auch das E coli Acyl-Trägerprotein
oder ein heterologes Substrat, wie NodF oder D-Alanyl-Trägerprotein
zu exprimieren, so dass sie aktives E. coli Acyl-Trägerprotein,
NodF beziehungsweise D-Alanyl-Trägerprotein
erzeugt.
-
In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden Wirtszellen, die ein phosphopantetheinylierendes Enzym, beispielsweise
eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder aktives Fragment davon exprimieren
oder überexprimieren,
zur Herstellung von Verbindungen verwendet, deren Synthese mindestens einen
Schritt aufweist, der ein phosphopantetheinylierendes Enzym erfordert.
Derartige Verbindungen umfassen Polyketide (sowohl aromatische als
auch Makrolid) und nicht-ribosomal hergestellt Peptide, einschließlich Depsipeptiden,
Lipopeptiden, und Glycopeptiden. Biosynthetische Wege, die mit erfindungsgemäßen Phosphopantetheinyl-Transferasen
moduliert werden können,
schließen
Fettsäuren,
oberflächenaktive
Lipopeptid-Mittel und Antibiotika ein. Bevorzugte Antibiotika sind
solche nicht-ribosomal hergestellten Peptide, die durch einen Thiomatrizenmechanismus
synthetisiert werden können.
Sehr bevorzugte, nicht-ribosomal hergestellte Peptidantibiotika umfassen
(a) lineare Peptide, beispielsweise Edein, ACV, Gramacidin und zyklische Alamethicin-Peptide,
(b) zyklische Peptide, beispielsweise Cyclopeptin, Enterochelin,
Ferrichrom, Gramacidin S, Tyrocidin und Mycobacillin, (c) Laktone,
beispielsweise Destruxin, Actinomycin, Etamycin und Echinomycin, (d)
verzweigte Cyclopeptide, beispielsweise Polymyxin und Bacitracin
und (e) Depsipeptide, beispielsweise Enniatin und Beauvericin (Kleinlaufand
von Doehren Eur. J. Biochem. 192 (1990), 1). Andere innerhalb des Umfangs
der Erfindung befindliche Antibiotika umfassen Erythromycin, Clarythromycin,
Oxytetracyclin, Bacitracin, Cyclosporin, Penicillin, Cephalosporine,
Vancomycin. Zusätzliche
Antibiotika innerhalb des Umfangs der Erfindung umfassen solche
im Stand der Technik wohl bekannte, die beispielsweise in pharmakologischen Katalogen
aufgefunden werden können.
-
Die
Synthese von Verbindungen, beispielsweise Antibiotika, können durch
Enzyme, einschließlich
Polyketidsynthasen (die beispielsweise an der Synthese von Erythromycin
und Tetracyclin beteiligt sind), nicht-ribosomalen Peptidsynthasen
und Depsipeptidsynthasen katalysiert werden. Diese Enzyme gehören zu der
Familie von Acyl-Trägerproteinen,
die Homologe von E. coli ACP sind und eine 4'-Phosphopantetheingruppe zu deren Aktivität erfordern.
Die ACPs sind entweder Typ I oder Typ II Acyl-Trägerproteine. Die Erfindung
stellt somit Verfahren zur Herstellung von Verbindungen, beispielsweise
Antibiotika bereit, deren Synthese entweder durch eine Typ I oder
Typ II ACP katalysiert wird.
-
Typ
I ACPS (ebenfalls Typ I Synthese genannt) sind multifunktionelle
Enzyme, die auch "Multienzym-Polypeptide" genannt werden,
die zusätzlich
zu einer Domäne,
die ein Substrat phosphopantetheinylieren kann mindestens einige/mehrere
oder alle katalytischen Aktivitäten
umfasst/beinhaltet, die für
eine Peptidbildung und Aktivierung erforderlich sind. Typ I ACPs
umfassen Erythromycin-, Rapamycin-, Cyclosporin-, Avernectin- und
Tetracyclinsynthasen. Diese Erfindung stellt somit ein Verfahren
zur Herstellung einer Verbindung, beispielsweise eines Antibiotikums
bereit, deren/dessen Synthese durch eine Typ I ACP von einer Wirtszelle
katalysiert wird, die modifiziert wurde, um eine Typ I ACP und eine
Phosphopantetheinyl-Transferase zu exprimieren und die Typ I ACP
zu aktivieren. Die modifizierte Wirtszelle wird in einem Medium
inkubiert, das die notwendigen Substrate für das Multienzym-Polypeptid
beinhaltet. Alternativ können
die Verbindungen, die eine Typ I ACP für deren Synthese erfordern
mit gereinigten Enzymen oder rekombinant erzeugten Enzymen in vitro
hergestellt werden.
-
Typ
II ACPS (auch Typ II Synthase genannt) sind einzelne Proteine, die
mit mehreren anderen Enzymen assoziiert sein können, um einen Multienzym-Synthasekomplex
zu bilden. Typ II ACPS sind Komponenten der Tetracyclin-, Gramicidin-,
Tyrocidin-, Anthrocyclin- und
Bacitracin-Synthasen. Diese Erfindung stellt somit ein Verfahren
zur Herstellung eines Antibiotikums bereit, dessen Synthese durch
eine Typ II ACP katalysiert wird, indem die Nukleinsäuren, die
mindestens mehrere oder alle die Einheiten des Multienzymkomplexes
codieren und eine Nukleinsäure,
die eine Phosphopantetheinyl-Transferase codiert in eine Wirtszelle
eingeführt/eingebracht
und in ihr exprimiert werden und wobei eine derart modifizierte
Wirtszelle in einem Medium inkubiert wird, dass die geeigneten Substrate
für die
Enzyme enthält.
Alternativ können
die Verbindungen, die eine Typ II ACP für deren Synthese erfordern
in vitro hergestellt werden, indem eine gereinigte Phosphopantetheinyl-Transferase(n) und
die geeigneten Enzyme, die für
die Synthese der Verbindung erforderlich sind in einem geeigneten
Puffer in Kontakt gebracht werden.
-
Bevorzugte
Wirtszellen zur Herstellung von Antibiotika umfassen Zellen für die das
Antibiotikum nicht toxisch ist. Alternativ kann eine modifizierte
Form eines Antibiotikums, die nicht toxisch ist für die Zelle,
exprimiert werden und wobei die modifizierte Form in vitro oder
in vivo geändert
werden kann, um die aktive Form des Antibiotikums zu erhalten.
-
Organismen,
die in natürlicher
Weise Antibiotika erzeugen, wurden modifiziert, um eine Phosphopantetheinyl-Transferase
zu exprimieren oder überzuexprimieren.
Derart modifizierte Organismen können
zusätzliche
Mengen eines Antibiotikums herstellen, indem sichergestellt wird,
dass die für
deren Synthese erforderlichen Typ I oder Typ II ACPs sich in einer
aktiven Form befinden.
-
In
den Typ I und Typ Ii ACPS enthält
das Multikomponentensystem eine kleine (beispielsweise um 80 bis
100 Aminosäuren)
Proteineinheit oder Domäne,
die als ein Trägerprotein
für die
wachsende Acylkette dient. Diese Acyl-Trägerproteine sind durch das
konservierte Sequenzsignaturmotiv D(N,D)FFX(L,I)GG(H,D)S(L,I)X(A,G,C)XX(L,V,M)
(Stein et al., Biochemistry 34 (1995), 4633) oder (L,V)(G,L)(G,A,F,Y)(D,H,K,E)S(L,Q)(D,A,G)
(Schlumbohm W., et al., J. Biol. Chem. 266 (1991), 23135) erkennbar
sind, werden durch post-translationale Modifikation von den inaktiven
Apo-Formen zu funktionellen Holo-Formen umgesetzt, welche an einem
Angriff der konservierten Serin β-CH2-OH Seitenkette auf die Pyrophosphatbindung
von CoA beteiligt ist, was zu einer Übertragung des 4-Phospho pantetheinrests
von CoA auf das angreifende Serin führt. Das neu eingeführte -SH
der prothetischen Phosphopantethein (P-Pant) Gruppe wirkt nun als
ein Nukleophil für
eine Acylierung durch ein spezifisches Substrat, d.h. Acyl-CoA und
Malonyl-CoA Derivate für
die Fettsäure-
und Polyketidsynthasen (PKS) und Aminoacyl-AMPs für die Peptid-
und Depsipeptidsynthasen. In den PKS-Komplexen erfährt das
Carboxy-aktivierte Malonyl-ACP Derivat dann eine Decarboxylierung,
was eine nukleophile Carbanion-Spezies bildet, die einen zweiten
Acyl-Thioester angreift, um eine neue Kohlenstoff-Kohlenstoffbindung
bei der Polyketid-Biosynthese zu ergeben. In Peptid- und Depsipeptidsynthetasen
dienen die Aminoacyl-ACPs oder Hydroxyacyl-ACPs als Nukleophile
bei Amid- beziehungsweise Esterbindung bildenden Schritten. Die
Phosphopantetheinylierung von Apo-ACP Domänen spielt somit eine zentrale
Rolle bei der Aktivierung von Multienzym-Synthasen, die für die Biogenese
einer umfangreichen Anzahl natürlicher
Produkte verantwortlich ist.
-
Nukleinsäuren, die
Typ I und Typ II ACPs und damit assoziierte Komponenten codieren,
wurden isoliert und sind beispielsweise in den folgenden Dokumenten
beschrieben: Donadio, S. et al., Science 252 (1991), 675; Gocht,
M. et al., J. Bacteriol. 176 (1994), 2654; MacCabe, A. et al., J.
Biol. Chem. 266 (1991), 12646; Schweke, T. et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92 (1995), 7839; Ye, J. et al., J. Bacteriol. 176 (1994),
6270 und Zhang et al., J. bacteriol. 177 (1995), 4009.
-
Eine
Phosphopantetheinyl-Transferase ist beispielsweise ein Enzym, bei
dem diese enzymatische Aktivität
die Hauptfunktion des Enzyms darstellt. E. coli ACPS ist wahrscheinlich
ein derartiges Enzym. Phosphopantetheinyl-Transferasemoleküle können zusätzliche
enzymatische Aktivitäten,
wie ein Molekül
aufweisen, das sowohl eine Phosphopantetheinyl-Transferase und eine ACP Aktivität aufweist.
Beispielsweise weist die hier aufgezeigte Fettsäuresynthase Untereinheit II
(FAS II) der Hefe eine Domäne
auf, die zu E. coli ACPS und Sfp homolog ist, was anzeigt, dass
dieses Enzym intramolekular wirken könnte, um eine Phosphopantetheinyl-Einheit
an Ser-80, der möglichen
ACP Domäne
dieses Polyproteins, hinzuzufügen.
Demgemäß können polyfunktionelle
oder polyenzymatisache Proteine bereitgestellt werden, die als eine
der unterschiedlichen enzymatischen Funktionen die Fähigkeit
umfassen Phosphopantetheinyl-Gruppen zu übertragen. Eine derartige Übertragung
kann auf das gleiche oder ein anderes Molekül erfolgen.
-
So
können
beispielsweise Proteine, die normalerweise die Fähigkeit zu phosphopante theinylieren nicht
aufweisen, modifiziert werden, um diese enzymatische Aktivität zu erhalten.
Zum Binden an ein anderes Protein, beispielsweise durch chemisches
Vernetzen oder rekombinante Verfahren. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird mindestens eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder aktives
Fragment davon an ein Protein, das eine ACP ist, verbunden. Die
Transferaseaktivität,
die übertragen
ist, kann von E. coli ACPS, von Sfp oder einem beliebigen anderen
Protein sein, das eine derartige katalytische Aktivität aufweist.
-
Andere
Verbindungen, deren Synthese eine Typ I und Typ II ACP (ebenfalls
Typ I beziehungsweise Typ II Synthasen genannt) erfordern und die
somit eine Phosphopantetheinylierung durch eine Phosphopantetheinyl-Transferase
erfordern, umfassen unter anderen immunsuppressive Mittel (beispielsweise,
FK506), Anti-Pilzmittel (beispielsweise, Amphotericin), Anti-Parasitenmittel,
kardiovasculäre
Mittel (beispielsweise, Lovostatin) und Antitumormittel (beispielsweise,
Anthracyclin) Mittel. Verfahren zur Herstellung derartiger Verbindungen
unter Verwendung der Phosphopantetheinyl-Transferase, aktiver Fragmente
davon und Expressionssystemen werden hier beschrieben.
-
Verfahren
zur Herstellung einer gereinigten Phosphopantetheinyl-Transferase
werden zur Erläuterung beschrieben.
Eine Phosphopantetheinyl-Transferase oder aktives Fragment davon
kann von einer das Enzym in natürlicher
Weise herstellenden Zelle, wie E. coli, isoliert werden und durch
einen Faktor von mindestens ungefähr 1.000-fach, mehr bevorzugt
mindestens ungefähr
10.000-fach und noch mehr bevorzugt mindestens ungefähr 50.000-fach
aufgereinigt werden. Verfahren zur Isolierung des Enzyms umfassen
vorzugsweise einen Affinitätsreinigungsschritt über eine
Säule,
die Apo-Acyl-Trägerprotein
beinhaltet. Derartige Verfahren werden hier im Detail weiter beschrieben.
Die gereinigte Phosphopantetheinyl-Transferase weist vorzugsweise eine
spezifische Aktivität
von 250 mE/mg Protein auf, mehr bevorzugt 400 mE/mg und noch mehr bevorzugt500
mE/mg Protein. Die Erfindung stellt ebenfalls Verfahren zur Herstellung
rekombinanter Formen von Phosphopantetheinyl-Transferasen bereit. Derartige Verfahren
umfassen ein Transformieren einer Wirtszelle mit einer Nukleinsäure, die
eine Phosphopantetheinyl-Transferase codiert, unter geeigneten Bedingungen
zur Expression des Proteins und Isolieren der Synthase von der Wirtszellen
und Kulturmedien. Eine gereinigte rekombinante Phosphopantetheinyl-Transferase
weist vorzugsweise eine spezifische Aktivität von 200 mE/mg und mehr bevorzugt
250 mE/mg auf.
-
Weiter
werden zur Erläuterung
Verfahren zum Identifizieren von Hemmstoffen einer Phosphopantetheinyl-Transferase
beschrieben. Eine Hemmstoffverbindung wird definiert als eine Verbindung,
die Phosphopantetheinylierung eines Substrats durch Phosphopantetheinyl-Transferase verringert
oder hemmt. Hemmstoffe von Phosphopantetheinyl-Transferase können unter
Verwendung eines in vitro oder in vivo Tests identifiziert werden.
In einer Ausführungsform
werden mögliche
Hemmstoffverbindungen in einem in vitro Phosphopantetheinylierung-Test,
wie einem in dem Abschnitt Beispiele beschriebenen Test, durchmustert.
In einer anderen Ausführungsform
werden Hemmstoffverbindungen mit einem Mikroorganismus in Kontakt
gebracht, der eine Phosphopantetheinyl-Transferase aufweist, wobei
die Phosphopantetheinylierung von Substrat überwacht wird. Hemmstoffverbindungen
können
beispielsweise zum Blockieren spezifischer Wege verwendet werden,
die eine Phosphopantetheinylierung in einem Mikroorganismus erfordern,
wie beispielsweise ACP abhängige
Wege. ACPs sind beispielsweise an der Transacylierung von Proteinen,
wie Haemolysin, einem Pathogenitätsfaktor
von E. coli, beteiligt. Die Identifikation des Proteins Lys 2 der
Hefe, das in einem primären
Lysin-Biosyntheseweg als eine Phosphopantetheinyl-Transferase beteiligt
ist, stellt ein Verfahren zum Abtöten von Hefe dar. Demgemäß können Hemmstoffe
von phosphopantetheinylierenden Enzymen als Anti-Pilzmittel verwendet
werden. Außerdem
werden zahlreiche Membran-assoziierte Proteine acyliert, wobei ein Blockieren
oder Vermindern einer Acylierung jener Proteine in einem Mikroorganismus
die Lebensfähigkeit
des Mikroorganismus möglicherweise
beeinflussen kann. ACPS sind an der Transacylierung von Zellwandbestandteilen
ebenfalls beteiligt, die populäre
therapeutische Ziele darstellen. Andere Reaktionen an den ACPS beteiligt
sind, umfassen Transacylierung von Oligosacchariden, die beispielsweise
in den Nodulationsfaktoren der Gattung Rhiobia beteiligt sind. Transacylierung
von Oligosacchariden stellen einen wesentlichen Schritt bei der
Nodulbildung bei Stickstoff fixierenden Pflanzen dar und weist landwirtschaftliche
Anwendungen auf.
-
So
können
beispielsweise Durchmusterungsverfahren verwendet werden, um neue
Antibiotika aufzufinden. Neue Antibiotika werden durch Co-Exprimieren
verschiedener Formen von Typ I oder Typ II ACPs identifiziert, beispielsweise
modifizierten ACPs, die durch Zufallsmutagenese (random mutagenesis)
und/oder einer Phosphopantetheinyl-Transferase, oder einer mutierten
Form davon erhalten werden, die für eine Phosphopante theinylierung
und somit Aktivierung der ACPs erforderlich sind. Auf ähnliche
Art und Weise können neue
Immunsuppressiva, Anti-Pilz-, Anti-Helminthen-, Anti-Parasiten-
und Anti-Tumormittel
isoliert werden.
-
Es
wurde hier gezeigt, dass das E. coli EntD Gen, das ein für die Synthese
des Eisen chelatierenden/abfangenden und Transportmoleküls Entrobactin
(Ent) notwendiges Produkt codiert, signifikante Aminosäuresequenzhomologie
zu den Phosphopantetheinyl-Transferasen E. coli ACPS und Sfp zeigt,
und dass es mindestens zwei Substrate, ACP und PCP phosphopantetheinyliert.
Dementsprechend kann die Eisenaufnahme durch Bakterien, beispielsweise
durch Exprimieren des EtnD Gens in Bakterien verbessert werden.
Eine verbesserte Eisenaufnahme kann zu einem effizienteren Bakterienwachstum
führen,
das in Fällen
nützlich sein
wird, bei denen Bakterien zur Herstellung einer vorteilhaften Verbindung
gezüchtet
werden. Eine Eisenaufnahme durch Bakterien kann ebenfalls durch
züchten
von Bakterien in der Gegenwart eines Hemmstoffs einer Phosphopantetheinylierung
verringert werden. Derartige Hemmstoffe können wie vorstehend und in
dem Abschnitt Beispiele beschrieben, isoliert werden.
-
Die
Erfindung wird ebenfalls für
die Gestaltung von Strategien zur heterologen Herstellung funktioneller
Polyketid- und Polypeptidsynthetasen sein, beispielsweise bei einer
kombinatorischen Biosynthese von "unnatürlich" natürlichen
Produkten. So können
beispielsweise neue Arzneimittelmoleküle durch genetische Veränderung
von Genclustern in einem Organismus, wie beispielsweise Streptomyces
erzeugt werden, die Polyketide synthetisieren. Dann können die
modifizierten Gene, die beispielsweise in E. coli hergestellt wurden,
in die Streptomyces wieder eingeführt werden, in denen neue Polyketide
exprimiert werden. Ein derartiger Vorgang kann zusätzlich zu
Polyketid-Antibiotikas auf die Synthese verschiedener Verbindungen
angewendet werden. Daher befinden sich Vorgänge zum Herstellen neuer Verbindungen
in einem Wirt oder in vitro durch Verwenden modifizierter, beispielsweise
mutierter phosphopantetheinylierender Enzyme innerhalb des Umfangs
der Erfindung. Bevorzugte Biosynthese-Stoffwechselwege, die gemäß dieses
Verfahrens modifiziert werden können,
umfassen solche in die Biosynthese von Erythromycin, die Antikrebsarznei
Daunorubicin und das Immunsuppressivum Rapamycin beteiligt sind.
-
Diese
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert, die
nicht als beschränkend
ausgelegt werden sollen.
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Beispiel 1: Klonieren
und Überproduktion
der E.coli Holo-Acyl Trägerproteinsynthase
-
Material und Methoden:
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Präparation
von [3H]Coenrym A. CoA (220 mg) wurden durch
Aussetzen an Tritiumgas (New England Nuclear) markiert, um 600 mCi
eines Rohmaterials zu erhalten. Dieses Material wurde zu nicht markiertem CoA
gegeben und das Gemisch wurde acyliert und wie durch Elovson und
Vagelos (supra) gereinigt. Auf diese Art und Weise wurde [3H]CoA mit spezifischen Aktivitäten so hoch
wie 7 × 1014 dpm/mol und mit 70 % der 3H-Markierung
in dem Phosphopantethein-Anteil hergestellt.
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Test
einer Phosphopantetheinyl-Transferasen Aktivität. In einem gewöhnlichen
Test wurden 100 μM [3H]CoA, 50 μM Apo-ACP, 10 mM MgCl2, 50 mM
Tris-HCl, pH-Wert 8,8 und ACPS in einem Endvolumen von 100 μl bei 37°C für 30 Min.
in einem 1,5 ml Mikrozentrifugengefäß inkubiert. Die Reaktionen
wurden mit 800 μl
10 % TCA gestoppt. BSA (20 μl
einer 25 mg/ml Lösung)
wurden anschließend
zugegeben, um eine Präzipitation
radioaktiv markierten Proteins zu fördern. Die 1,5 ml Gefäße wurden
bei 12.000 × g
für 5 Min.
zentrifugiert. Die Überstände wurden
entfernt und die Pellets wurden mit 3 × 900 μl einer 10 % TCA gespült. Restliches
TCA wurde durch Zentrifugation gesammelt, und die Pellets wurden
in 150 μl
einer 1M Tris-Base gewaschen. Die resuspendierten Pellets wurden
in Szintillationsgefäße überführt, 2,5
ml Szintillations-Cocktail (Pachard) wurden zugegeben und die Menge
von gebildetem 3H-markiertem Holo-ACP wurde
durch Flüssigkeitsszintillationsmessung
quantifiziert.
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Bestätigung einer
in vitro Bildung von Holo-ACP durch native-PAGE, Autoradiographie
und Massenspetrometrie. ACPS-Tests wurden für 12 Std. bei 37°C inkubiert.
Kontrolltests wurden auf normale Weise aufbereitet/verarbeitet und
Holo-ACP Bildung wurde durch Flüssigkeitsszintillationsmessung
bestätigt.
Testgemische für
native-PAGE wurden nicht mit 10 % TCA gestoppt. Das ACPS Testgemisch
wurde in zwei gleiche Anteile aufgeteilt. Zu einem 50 μl Anteil
wurden 20 μl
eines 5 × nativ-PAGE
Probenpuffers (Ausubel, F.M. et al., Short Protocols in Molecular
Biology, John Wiley & Sons,
New York (1992)) gegeben, der DTT enthielt, wohingegen die andere
Probe nicht mit DTT reduziert wurde. Diese Proben wurden auf einem
20 % nativen Gel durch Elektrophorese, gefolgt durch Coomassie-Färbung analysiert.
Die gefärbten
Gele wurden vor dem Trocknen unter Vakuum für 15 Min. in Verstärker (Amersham)
eingetaucht. Die getrockneten Gele wurden bei –80°C autoradio graphiert, gefolgt
von photographischer Entwicklung (2).
Auf einem 20 % nativen Gel wandert Holo-ACP-SH etwas schneller als
Apo-ACP, während
Holo-ACP Dimer erheblich langsamer wandert (Rock, C.O. and Cronan,
J.E. Methods Enzymol. 71 (1981), 341–351). Überproduktion und Aufreinigung
von Apo-ACP. E. coli DK554, eine Apo-ACP überproduzierender Stamm, wurde
durch Prof. John E. Cronan, Jr. (Deparment of Microbiology and Biochemistry,
University of Illinois at Urbana-Champagn) bereitgestellt. Kulturen,
die in Terrific-Brühe,
die mit 50 mM Glucose, 25 μM
Phantothenat und 50 μg/ml
Kanamycin ergänzt
war, gezüchtet
wurden, wurden mit 1 mM IPTG bei einer O.D. von 0.8 induziert. Die
Zellen wurden durch zwei Passagen durch eine French-Presse bei 10.000
psi lysiert. Der Hauptanteil des überproduzierten Apo-ACPs lag
in der Apo-Form vor. Geringe Mengen von Holo-ACP wurden unter Verwendung
einer endogenen Holo-ACP Hydrolase zu Apo-ACP umgesetzt, indem das
Lysat unter Rühren
mit 10 mM MgCl2 und 2 mM MnCl2 für 60 Min. bei
25 °C inkubiert
wurde (Fischl, A.S. and Kennedy, E.P. J. Bacteriol. 172 (1990),
5445–5449).
Apo-ACP wurde dann dem Verfahren von Rock und Cronan (Supra) folgend
gereinigt, um 60 mg pro L Kultur zu erhalten.
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Aufreinigung
von ACPS von E. coli K-12. Ein Gefrorener Block von 500 g E. coli
K-12 Zellen (ATCC 14948), die bis zur ¾ log Phase gezüchtet wurden,
wurde mit einem Schlägel
in kleinere Stücke
zerbrochen und zu einem L einer 50 mM Tris-Lösung, 10 mM MgCl2,
1 mM DTT, 1 mM PMSF, 1 mM Benzamidin, 50 μM CoA und 5 % (w/v) Glycerol,
die mit 1M MES auf einen pH-Wert von 8,1 titriert wurde, zugegeben.
Die Zellen wurden durch eine einzelne Passage durch eine Amicon
French-Presse bei 8,000–16,000
psi lysiert. Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation bei 8,000 × g für 30 Min. entfernt, um 1,5
1 Rohextrakt zu erhalten. 150 g einer DE-52 Aufschlämmung (Whatman)
in 50 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0 wurde dem Überstand zugegeben und für 15 Min
bei 4°C
behutsam gemischt. DE-52 wurde durch Zentrifugation entfernt und
der Überstand
wurde noch einmal mit 150 g von DE-52, pH-Wert 8,0 behandelt. Nach
Entfernung des DE-52 Harzes wurde der Überstand durch Zentrifugation
bei 16,000 × g
für 30
Min, weiter geklärt.
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Der
geklärte
Extrakt (1,3 L) wurde mit gesättigter
MES-Lösung
auf einen pH-Wert von 6,5 titriert und dann mit einer Fließgeschwindigkeit
von 10 ml/Min. auf eine 3 × 30
cm SP-Sepharose-Säule
(Pharmacia) geladen, die mit 50 mM MES, 10 mM MgCl2,
5 % (w/v) Glycerol, pH-Wert 6,1 (Puffer A) equilibriert wurde. Nachdem
der Extrakt aufgetragen war, wurde die Säule mit 750 ml Puffer A gewaschen,
während
25 ml Fraktionen gesammelt wurden. Die Säule wurde anschließend mit
einem linearen 0 bis 1 M NaCl-Gradienten (1L) in Puffer A eluiert.
Aktive Fraktionen wurden gepoolt, um 190 ml zu erhalten. Diese 190
ml SP-Sepharose gereinigtes Material wurden als nächstes auf
eine 2,5 × 4,0
cm Affi-Gel 15 Apo-ACP Affinitäts-Säule (BioRad,
Hercules, CA, Herstellung gemäß Anweisungen
des Herstellers) mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 2 ml/Min. geladen, während
25 ml Fraktionen gesammelt wurden. Die Säule wurde mit 100 ml Puffer
A gewaschen, und ACPS wurde dann mit 50 ml einer 6 M Guanidinium-HCl-Lösung in
50 mM MES, pH-Wert 6,1 eluiert, während 8 ml Fraktionen gesammelt
wurden. Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität wurde durch Verdünnen der Guanidinium-HCl-Lösung auf
eine Endkonzentration von < 2M
in dem Testgemisch wiederhergestellt. Es wurden aktive Fraktionen
gepoolt, um 16 ml zu erhalten, die gegen 2 × 1L Puffer A dialysiert wurden,
um ungefähr 0,2
mg Protein einer scheinbar 70.000-fachen Aufreinigung (Tabelle 1)
zu erhalten. Eine Tris-Tricin SDS-PAGE Analyse (Schagger, H. and von Jagow,
G. Anal. Biochem. 166 (1987), 368–379) zeigte die Anwesenheit
von lediglich ein paar Hauptbanden (3).
Vorhergehende Aufreinigungen zeigten, dass die 14 kDa Bande mit der
Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität (Daten nicht gezeigt) mit
aufgereinigt wurde. Aliquots (500 μl) des Affinitäts-gereinigten
Proteins wurden durch Aceton-Ausfällung konzentriert. Das ausgefällte Protein
wurde durch 16 % T, 6 % C Tris-Tricin SDS-PAGE aufgelöst und anschließend, den
Anweisungen des Herstellers folgend, durch Elektroblotting auf eine
Pro-Blot Membran (Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) übertragen.
Die Proteine wurden durch ein kurzes Anfärben mit 0,1 % Amidoschwarz
in 1 % Essigsäure
sichtbar gemacht. Das 14 kDa Protein wurde ausgeschnitten und einer
N-terminale Sequenzierung unterworfen.
-
-
Klonieren
und Überexprimieren
des dpj-Gens. Das dpj-Gen wurde unter Verwendung einer frisch gezüchteten
Einzelkolonie des E. coli Stamms BW13711 als Matrize bei der Polymerase
Ketten Reaktion (PCR) vermehrt. Der E. coli Stamm BW13711, ein Gabe
von Prof. Barry Wanner von der Purdue Universität, weist eine lacX74 Deletion
des gesamten lac-Operons auf, ist jedoch andererseits Wild-Typ E.
coli K-12, der durch Lambda und den F-Faktor geheilt wurde. Der
Vorwärts-Primer
beinhaltet eine NdeI-Restriktionsstelle an dem Startcodon:
-
Der
Rückwärts-Primer
beinhaltet eine HindIII-Restriktionsstelle nach dem Stoppcodon:
-
Das
sich ergebende PCR-Produkt wurde unter Verwendung von Standardverfahren
der Molekularbiologie in der NdeI/HindIII-Stelle des pET22b Expressionsplasmid
(Novagen) subkloniert und pDPJ (Asubel, F.M. et al., Supra) bezeichnet.
E. coli BL21 (DE3) wurde mit supergeknäultem pDPJ transformiert.
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Drei
1 L Kulturen von E. coli BL21(DE3)pDPJ in 2xYT-Medium, das mit 50 μg/ml Ampicillin
ergänzt wurde,
wurden bei 37 °C,
250 Upm bis zu einer O.D. von 0,8–1,0 gezüchtet, bevor die Kulturen auf
30°C, 250 Upm
umgesetzt und mit 100 μM
IPTG induziert wurden. Die Kulturen wurden bei 30 °C für zusätzliche
3 Std. gezüchtet
und dann durch Zentrifugation geerntet. Die Zellen wurden in 50
mM Tris-HCl-Lösung,
10 mM MgCl2, 5 % Glycerol, pH-Wert 8,0 (Puffer B) resuspendiert
und durch zwei Passagen durch eine French-Presse bei 10.000–15.000 Psi lysiert. Die Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation bei 16.000 × g für 30 Min. entfernt. Der zellfreie
Extrakt wurde dann zweimal mit einem gleichen Volumen einer DE-52
Aufschlämmung (pH-Wert
8,0) behandelt. Der DE-52 Überstand
wurde mit gesättigter
MES-Lösung
auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt und auf eine 3 × 30 cm
SP-Sepahrose-Säule
geladen, die mit Puffer-A vor-equilibriert war. Die Säule wurde
mit 250 ml Puffer A gewaschen. ACPS wurde anschließend mit
500 ml eines linearen, 0 bis 1 M NaCl-Gradienten eluiert.
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Ergebnisse:
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Um
eine Aufreinigung von ACPS zu beginnen, wurde ein schneller und
zuverlässiger
Test zum Überwachen
der Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität durch das Aufreinigungsverfahren
gesucht. Von den zahlreichen Verfahren, die für die in vitro Bestimmung einer
Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität (Elovson, J. and Vagelos,
P.R. Supra, Elhussein et al., supra; Polacco, M.L. and Cronan, J.E.;
Jr. Supra) beschrieben sind, wurde der direkt diskontinuierliche
radioaktive Test gewählt,
der [3H]-(Pantetheinyl)-CoA und Apo-ACP verwendet. Die
Menge einer Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität wurde
durch Überwachen der
Geschwindigkeit erfasst, mit der radioaktiv markiertes Pantethein
in Holo-ACP eingebaut
wird. Radioaktiv markiertes Holo-ACP wird durch Co-Ausfällung mit
BSA unter Verwendung 10 % TCA mit folgender Flüssigkeitsszintillationsmessung
des Proteinpellets quantifiziert. Die Bildung von 3H-markiertem
Holo-ACp wurde durch Autoradiographie eines nativen 20 % Polyacrylamidgels
bestätigt.
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Frühere Berichte
zeigten, dass ACPS ein basisches Protein ist, das nicht an eine
Anionen-Austauscherharz (Elovson, J. and Vegalos, P.R.; Supra) bindet.
Eine 3-fache Aufreinigung wurde dabei durch eine chargenweise DE-52
Behandlung schnell erreicht. Der DE-52 Überstand
wurde dann auf dem Kationen-Austauscherharz SP-Sepharose absorbiert.
Nach ausführlichem
Waschen, wurde die Säule
unter Verwendung eines linearen NaCl-Gradienten (0–1 M) eluiert.
Die ACPS-Aktivität
eluierte bei ungefähr
0,35 M NaCl. Der submikromolare Km von ACPS
für Apo-ACP,
der vorher mit 780-fach aufgereinigtem Enzym (Elovson, J. and Vegalos,
P.R., Supra) erfasst wurde, legte eine für eine Affinitätschromatographie
geeignete, sehr feste Bindungswechselwirkung nahe. Apo-ACP wurde
an eine Affi-Gel 15 Matrix gebunden wobei festgestellt wurde, dass
tatsächlich
durch die Apo-ACP Affinitätssäule eine
Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität fest zurückgehalten wurde. Die Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität eluierte
weder mit hohem Salz noch bei niedrigem pH-Wert, obwohl sie mit
Apo-ACP eluierte. Leider war die Apo-ACP Elution für anschließende Reinigungsschritte
ungeeignet, da eine Abtrennung von Apo-ACP von ACPS schwer war und
geringe Verunreinigungen in der Apo-ACP Präparation eine Identifikation
des in geringer Menge vorliegende ACPS Protein verhinderte. Dem
Elutionserfordernis wurde genügt,
als gezeigt wurde, dass das ACPS nach Elution mit Chaotropen unter denaturierenden
Bedingungen durch nachfolgende Verdünnung des Denaturierungsmittels
neu gefaltet und dessen Aktivität
wiederhergestellt werden konnte. Obwohl sowohl Harnstoff als auch
Guanidinium-HCl
sich als geeignet für
diesen Zweck erwiesen, wurde Guanidinium-HCl (6M) als das bevorzugte
Elutionsmittel gewählt, um
das Risiko einer N-terminalen Carbamylierung des Zielproteins zu
minimieren. Die Guanidinium-HCl Elution einer ACPS Aktivität von der Apo-ACP
Affinitätssäule ergab
eine scheinbare 70.000-fach aufgereinigte Präparation. Eine Tris-Tricin
SDS-PAGE Analyse (Schagger, H. and von Jagow, G. Supra) zeigte die
Anwesenheit von lediglich ein paar Hauptbanden (3).
Vorherige Aufreinigungen zeigten, dass die 14 kDa Bande zusammen
mit der ACPS-Aktivität
gereinigt wird (Daten nicht gezeigt). Unter Verwendung der Standard
Tris-Tricin SDS-PAGE Analyse wandert das 14 kDa Protein mit der
Pufferfront, was die anfängliche
Detektion einer Kandidatenbande für eine N-terminale Sequenzanalyse
behindert. Die Tris-Tricin SDS-Page Analyse bietet eine große Auflösung von
Proteinen mit niedrigem Molekulargewicht und wurde daher für alle nachfolgenden
Analysen von ACPS enthaltenden Fraktionen verwendet. Eine Superdex-75 Gel-Filtrationschromatographie
der ACPS-Präparation
zeigte ein natives Molekulargewicht von ungefähr 30.000 an, was nahe legte,
dass das native Enzym ein Homodimer (Daten nicht gezeigt) ist. Das
14 kDa Protein erfuhr Elektroblotting und wurde anschließend einer
N-terminalen Sequenzierung unterzogen. Fünfundzwanzig Zyklen einer N-terminalen
Sequenzierung ergab eine primäre
Sequenz von AILGLGTDIVELARIEAVIARSGDR. Eine BLAST-Suche (Altschul,
S.F., et al., J. Mol. Biol. 215 (1990), 403–410) der nicht redundanten
Proteindatenbank ergab, dass das 14 kDa Protein durch dpj (downstream
of Pyridoxal J), dem zweiten Gen in dem pdxJ Operon (Takiff, H.E.,
et al., J. Bacteriol. 174 (1992), 1544–1553) codiert wird.
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Das
dpj-Gen wurde durch PCR aus dem E. coli Genom vermehrt und in der
NdeI/HindIII-Restriktionsstelle des pET22b Vektors (Novagen) subkloniert.
Induktion von E. coli BL21(DE3)pDPJ und Aufreinigung der Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität ergab
50 mg Protein mit > 95
% Reinheit und einer spezifischen Aktivität (Tabelle 2) von 320 mE/mg.
Dies entspricht mindestens einer Hälfte der spezifischen Aktivität der teilweise
reinen Wild-Typ-Präparation.
Dieser Unterschied liegt am wahrscheinlichsten an Fehlern, die mit
der Quantifizierung der verdünnten
Wild-Typ-Präparation
unter Verwendung des Bradford-Proteintests assoziiert sind. Eine
DNA-Sequenzierung des pDPJ Konstrukts bestätigte, dass die rekombinante
Sequenz richtig war (Dana-Farber Molecular Biology Core Facility,
Boston, MA). Das überproduzierte
rekombinante 14 kDa Protein wurde geblottet und einer N-terminalen
Sequenzierung unterzogen, die die ersten zehn Reste als das dpj
Genprodukt bestätigte.
Eine Massenspektrometrie-Analyse zeigte eine Molmasse von 13.950
innerhalb der berechneten Masse von 13.922 an. Ein Einbau des [
3H]-Phosphopantetheinrests in Apo- ACP durch ein rekombinantes
Enzym, wurde erneut durch eine 20 % native Gelelektrophorese, gefolgt
durch Autoradiographie (
2) bestätigt. Auf
einem 20 % nativen PAGE (14) wandert Holo-ACP etwas schneller als
Apo-ACP. Weiterhin zeigte Massenspektrometrie-Analyse von nicht
markiertem enzymatischem Holo-ACP Produkt ein MW von 8841 (berechnet
8847) im Gegensatz zu einem beobachteten MW von 8518 (berechnet
8508) für
das Apo-ACP-Substrat. Steady-state Kinetiken unter Verwendung des
[
3H]CoA Radioaktivitätstests an rekombinante ACPS
ergaben einen K
m-Wert von 50 μM für CoA. Wie
vorher über
teilweise gereinigtes ACPS (11) berichtet, konnte eine Substrathemmung
bei Apo-ACP Konzentrationen von größer als 2 μM beobachtet werden. Es konnte
jedoch eine obere Grenze von ~ 1μM
für den
Km-Wert für
Apo-ACP bestimmt werden. Ein scheinbarer k
cat-Wert
von ungefähr
10 Min.
-1 wurde bei gesättigtem CoA und 50 μM Apo-ACP
erfasst. Es wurden unter den gleichen Testbedingungen identische
K
m-Werte für Apo-ACP und CoA mit Wild-Typ-ACPS
erhalten. Unterschiede zwischen unseren kinetischen Konstanten und
solchen früher
berichteten, 0,4 μM
und 150 μM
für K
m(Apo-ACP) beziehungsweise K
m(CoA)
(Elovson, J. and Vagelos, P.R. Supra), können am wahrscheinlichsten
Variationen in den Apo-ACP und CoA Substratpräparationen und den angewendeten
Testbedingungen zugeschrieben werden.
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In vitro Phosphopantetheinylierung
von NodF mit rekombinantem E. coli ACPS
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Diese
Beispiel zeigt, dass E. coli ACPS das heterologe Substrat NodF von
Rhizobiales phosphopantetheinylieren kann.
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Die
Bedingungen des in vitro Phosphopantetheinylierungstests, die in
diesem Beispiel verwendet werden, sind die gleichen wie die vorstehend
unter Verwendung des E. coli ACP als Substrat beschriebenen. Die Effizienz
einer Phosphopantetheinylierung von Wild-Typ NodF, einer ACP-NodF
Chimäre
und eines Wild-Typ ACP durch E. coli ACPS wird nachfolgend dargestellt:
-
Die
Werte stellen Mittelwerte von 3 wiederholten Tests dar. Die damit
assoziierten Fehler waren 5 %, 20 % und 10 % für die ACP-, ACP::NodF- beziehungsweise
NodF-Tests. Die % Umsetzung wurde unter Verwendung der spezifischen
Aktivität
für den
Pantetheinrest des radioaktiv markierten CoA berechnet, die 4,8 × 108 dpm/μmol
betrug.
-
In vitro Phosphopantetheinylierung
von D-Alanyl-Trägerprotein
mit rekombinantem E. coli ACPS
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Diese
Beispiel zeigt, dass E. coli ACPS in vitro D-Alanyl-Trägerprotein
(Dcp), wie beispielsweise Lactobacillus casei Dcp, phosphopantetheinylieren
kann.
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Die
Bedingungen der in vitro Phosphopantetheinylierungsreaktion waren
im Wesentlichen die gleichen, wie die in den vorherigen Beispielen
beschriebenen, mit der Maßgabe
von 36 Stunden Inkubationszeit und einer Erhöhung der anfänglichen
CoA-Konzentration. Alle Tests wurden erneut als Triplikate bei 37°C ausgeführt. Die
Reaktionen wurden mit 800 μl
10 % TCA gestoppt und 500 μg
BSA wurde zugegeben. Die 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen wurden durch Inversion
sorgfältig
gemischt und das Protein wurde durch Zentrifugation bei 12.000 × g pelletiert.
Die Pellets wurden 3 × mit
900 μl 10
% TCA gewaschen und anschließend
in 150 μl 1M
Tris-Base erneut gelöst.
Das erneut gelöste
Protein wurde dann zu 3 ml Packard Flüssigkeitsszintillationscocktail
gegeben und die Menge von in der Proteinfraktion eingebauter Radioaktivität wurde
quantifiziert. Dcp:
ACPS-Tests (3 × mit
ACPS, 3 × ohne
ACPS)
ACP:
ACPS-Tests (3 × mit
ACPS, 3 × ohne
ACPS)
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle III dargestellt: Tabelle
III:
-
Diese
Ergebnisse zeigen daher, dass E. coli ACPS Dcp phosphopantetheinylieren
kann.
-
In
einem anderen Beispiel werden verschiedener Konzentrationen von
Apo-Acp mit ACPS bei 37°C inkubiert,
um das Ausmaß einer
Phosphopantetheinylierung zu bestimmen.
-
Die
Tests wurden über
Nacht bei 37°C
inkubiert.
-
Das
gebildete [3H] Holo-Dcp wurde durch Teilen
von dpm durch die spezifische Aktivität des Pantetheinrests von CoA
quantifiziert, die 4,83 × 104 dpm/mol ist. Die Ergebnisse sind in 4 dargestellt. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die Menge von gebildetem Holo-Dcp mit der Menge von Apo-Dcp
in der Reaktion ansteigt.
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Es
wurde gezeigt, dass E. coli ACPS die Apo-Form von Streptomyceten
ACPs modifiziert, das bei der Frenolicin, Granaticin, Oxytetracyclin
und Tetracenomycin Polyketid-Antibiotikum
Biosynthese beteiligt ist.
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Diskussion:
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Es
wurde die Wild-Typ Holo-ACP Synthase (ACPS) von E. coli bis zur
Homogenität
gereinigt und die N-terminale Peptidsequenz wurde verwendet, um
dpj als das Gen zu identifizieren, das ACPS codiert. ACPS scheint
ein Homodimer mit einem Molekulargewicht von 28.000 zu sein. Überexpression
von dpj gestattete die Isolierung von > 10 mg eines aktiven rekombinanten ACPS. Überraschender
Weise zeigte eine erste Durchsuchung der Genbank Datenbanken, einschließlich des
kürzlich
berichteten Haemophilus influenzae Genoms (Fleischmann, R.D., et
al., Science 269 (1995), 496–512)
keine bekannten Gene, die eine signifikante Homologie mit dpj teilten.
Es ist wahrscheinlich, dass dpj zum Klonieren anderer Phosphopantetheinyl-Transferasen nützlich sein
und die heterologe Überproduktion
von geeigneten modifizierten 4'-PP
erfordernden Enzymen unterstützen
wird, wie beispielsweise PhbC (Gerngross, T.U. et al., Biochemistry
33 (1994), 9311–9320),
Dcp (Heaton, M.P. and Neuhaus J. Bacteriol. 176 (1994), 681–690) und
NodF (Geiger, O. et al., supra). wodurch die Herstellung von Acyl-aktivierenden
Enzymen stark gefördert
wird, die an der Makrolid-, Polyketid-, Depsipeptid- und nicht ribosomalen
Peptid-Biosynthese, als auch ACP abhängigen Transacylaseaktivitäten beteiligt sind.
-
Beispiel 2: Identifikation
zusätzlicher
phosphopantetheinylierenden Enzyme
-
BLAST-Suchen
(Basic Local Alignment Search Tool) (Altschul, S.F. et al., J. Mol.
Biol. 215 (1990), 403–410)
mit der 125 AS aufweisenden E. coli ACPS Proteinsequenz, zeigte
geringfügige Ähnlichkeiten
zu dem C-terminalen Bereich von fünf Fettsäuresynthasen vom Pilz, was
nahe legte, dass die Phosphopantetheinylierungsaktivität als eine
Domäne
in diesen Polyenzymen (6 und 7) subsumiert werden kann. Insbesondere
wurden Ähnlichkeiten
von 15–22
% über
120 Reste zu dem C-terminalen Bereich von drei Fettsäuresynthasen
aufgefunden. Ein genetischer Beleg/Hinweis stützt ein Schema, in dem der
C-Terminus der FAS2-Untereinheit für die Auto-Phosphopantetheinylierung
der FAS2 N-terminalen ACP-Domäne
(Kuhn, L. et al, Eur. J. Biochem. 24 (1972), 492–497; Schweizer, E. et al.,
Eur. J. Biochem. 39 (1973), 353–362;
Schweizer, E. Naturwissenschaften 64 (1977), 366–370; Schweizer, E. et al.,
Fat Sci. Technol. 89 (1987), 570–577; Werkmeister, K. et al.,
Biochem. Biophs. Res. Comm. 96 (1980), 483–490) verantwortlich sein kann.
Beispielsweise können
die C-terminalen 121 Aminosäuren
der 1894 Aminosäuren
(aa) der Fettsäuresynthase
Untereinheit II (yFASII) der Hefe intramolekular bewirken eine P-pant-Einheit
an Ser-180, die mögliche
ACP-Domäne
dieses Polyproteins, anzufügen.
Die Gruppe von Schweizer berichtete vorher eine intra-allelische
Komplementation und eine in vitro Reaktivierung von mutierter FAS,
eine an 5180 und eine an G1777, die selbst inaktiv sind, was mit
diesem Vorschlag vereinbar ist (Kuhn, L. et al, Eur. J. Biochem.
24 (1972), 492; Schweizer, E. et al., Eur. J. Biochem. 39 (1973),
353; Schweizer, E. Naturwissenschaften 64 (1977), 366; Schweizer,
E. et al., Fat Science Technology 89 (1987), 570; Werkmeister, K.
et al., Biochem. Biophs. Res. Comm. 96 (1980), 483; Schorr, R. et
al., J. Plant Physiol. 143 (1994), 407).
-
Ausgehend
von der Homologie zwischen den Pilz FAS2 C-Termini und ACPS, zeigten
weitere Sequenzvergleiche eine Homologie von E. coli ACPS zu drei
bakteriellen Proteinen EntD (: coli), Sfp (B. subtilis) und Gsp
(B. brevis) (6 und 8).
Die spezifischen biochemischen Funktionen von entD, sfp und gsp
waren unbekannt. Es wurde gezeigt, dass EntD zur Herstellung des
FeIII-abfangenden Siderophors Enterobactin
in E. coli (Coderre, P.E. and Earhart, C.F. J. Gen. Micorbiol. 135
(1989), 3043–3055)
erforderlich ist. Sfp wurde als ein Lokus isoliert, der zur Herstellung
des Lipopeptid-Antibiotikums Surfaction in B. subtilis (Nakano,
M.M. mol. Gen. Genet. 232 (1992), 313–321) erforderlich ist. Gsp
ist ein Protein, das für
die Synthese von Gramicidin durch den Multidomänen Gramicidin-Synthasekomplex GrsAB
(Borchert, S. et al., J. Bacteriol. 176 (1994), 2458) erforderlich
ist. Zusätzlich
zu EntD, Sfp und Gsp zeigten weitere Durchsuchungen von BLAST, dass
ein als o195 bezeichneter dritter E. coli ORF (zusätzlich zu
ACPS und EntD) mit unbekannter Funktion zu ACPS ebenfalls homolog
ist.
-
EntD,
Sfp und Gsp wurden bisher als Orthologe von hoher Dreiweg-Homologie
(Grossman, T.H. et al., J. Bacteriol. 175 (1993), 6203) identifiziert.
Tatsächlich
kann E. coli EntD sfp Mutanten mit äquivalenter Funktionalität (Grossman,
T.H. et al., Supra; Borchert, S. et al., J. Bacteriol. 176 (1994),
2458) komplementieren.
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Die 6 und 8 zeigen
Angleichungen von Aminosäuresequenzen
der Fettsäuresynthasen
von Hefe, E. coli ACPS, EntD, Sfp, Gsp und Lpa. Diese Angleichungen
zeigen 2 Bereiche konservierter Aminosäuren in diesen Proteinen. Zusätzlich zu
EntD, Sfp, Gsp und Lpa zeigten weitere Durchsuchungen von BLAST
mehrere andere Proteine, die mit ACPS (9)
eine mögliche
Homologie teilen, unter denen sich ein dritter E. coli ORF (zusätzlich zu
ACPS und EntD) mit unbekannter Funktion befindet, der als o195 bezeichnet
wird, als auch Proteine, die bei der Heterocystendifferenzierung
von Cyanobakterien und der Lysin-Biosynthese von Pilzen beteiligt
sind. Lokale Sequenzangleichungen der möglichen Ppant Transferasedomänen zeigen
zwei Sequenzmotive, die mehrere hoch-konservierte Reste beinhalten.
Die hoch-konservierten Reste in diesen Homologiebereichen sind in 9 umrandet. Es ist höchst-wahrscheinlich, dass diese
Bereiche bei dem Transfer der Phosphopantetheingruppe beteiligt
sind. Mutageneseuntersuchungen dieser Domäne bestätigen tatsächlich, dass die konservierten
Bereiche an der Phosphopantetheinyl-Übertragung beteiligt sind.
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Beispiel 3: Sfp, EntD
und o195 phosphopantetheinylierte Substrate in vitro
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Proteine Sfp, EntD und o195 mit gezeigter
Sequenzhomologie zu dem E. coli ACPS ein oder mehrere Substrate
in vitro phosphopantetheinylieren können. Jedes dieser Proteine
wurde überproduziert
und gereinigt, und wurden gezeigt Tritium markiertes 4'-P-pant von CoA auf
das E. coli FAS Apo-ACP, die Apo-ACP Domäne aus der multifunktionellen
Peptidsynthase, TycA, EntF und/oder SrfB1, abhängig von der Transferase, übertragen
zu können.
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Überproduktion
und Aufreinigung von Sfp, EntD und o195 wurden wie folgt ausgeführt. Sfp
(26,1 kD) wurde überproduziert
und nach früher
veröffentlichten
Verfahren (Nakano, M.M. et al., Mol. Gen. Genet. 232, (1992)) gereinigt.
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EntD
(23,6 kD) wurde kürzlich
kloniert, wobei sich jedoch dessen Überproduktion vermutlich aufgrund der
Häufigkeit
seltener Codons und eines ungewöhnlichen
UUG Startcodons (Coderre, R.E. & Earhart,
C.F. 135 (1989), 3043) als schwer erwies. Daher wurde das UUG Startcodon
zu einem AUG geändert
und die Codon-Nutzung für
die ersten sechs Reste wurde optimiert. EntD wurde durch PCR von
dem Wild-Typ E. coli K-12 durch Kolonie-PCR unter Verwendung des Vorwärts-Primers
5'-ATTATATCCATGGgtTCcTCcGTtTCcA AcATGGTCGATATGAAAACTACGCA-3' und dem Rückwärts-Primer
5'-GATGTCAAG CTTATTAATCGTGTTGGCACAGCGTTAT-3' (IDT) vermehrt.
Der Vorwärts-Primer
enthält
eine NcoI-Restriktionsstele (unterstrichen), die eine Mutation des
TTG Start zu einem ATG Start gestattete und fügte ein Gly-Codon (GGT) nach
dem Met-Initiator ein. Zusätzlich
optimierte der Vorwärts-Primer
die Codon-Nutzung für
die ersten sechs Codons des entD Gens (modifizierte Basen in Kleinbuchstaben
gezeigt). Der Rückwärts-Primer
führte eine
HindIII-Restriktionsstelle (unterstrichen) ein. Das mit NcoI/HindIII
verdaute PCR-Produkt wurde in pET28b (Novagen) kloniert und in kompetente
E. coli DHSa transformiert. Kompetente Zellen des Überproduktions-Stammes
E. coli BL21(DE3) wurden anschließend mit dem superverknäulten pET28b-entD
Plasmid transformiert. Induktion einer 2 L Kultur BL21(DE3)pET28b-entD
mit 1 mM IPTG, gefolgt durch Wachstum bei 25°C für 5 Stunden ergab hauptsächlich Einschluss-gebundenes
EntD, wobei jedoch kleine Mengen des überproduzierten Proteins löslich war.
Die induzierte Zellpaste wurde in 50 mM Tris, 1 mM EDTA, 5 % Glycerol, pH-Wert
8,0 (40 ml) resuspendiert und durch zwei Passagen durch die French-Presse bei 15.000
Psi lysiert. Zelltrümmer
und Einschluss-gebundenes Protein wurden durch Zentrifugation bei
8.000 × g
für 30
Minuten entfernt. Pulverisiertes Ammoniumsulfat wurde bis zu 35
%, 65 % und 80 % Sättigung
zugegeben. Die 35 % Fraktion, die die größte Fraktion von EntD beinhaltet
wurde auf eine 2,5 × 115
Sephacryl S-100 Säule
aufgetragen. Die Säule
wurde bei einer Flussrate von 1 ml/Min. unter Verwendung des gleichen
Puffers wie vorstehend zum Sammeln von 8 ml Fraktionen eluiert,
um gleichförmig
reine EntD zu erhalten.
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In ähnlicher
Weise wurde o195 (Sofia et al., Nucleic Acids Research 22 (1994),
2576–2586)
aus dem Wild-Typ E. coli K-12 durch Kolonie-PCR unter Verwendung
des Vorwärts-Primers 5'-ATTATATCCATGGgtTAcCGGATAGTTCTGGGGAAAGTT-3' und dem Rückwärts-Primer
5'-TGATGTCAAGCTTATCAGTTAACTGAATCGATCCATTG-3' (IDT) mit PCR vermehrt.
Der Vorwärts-Primer
mit dessen NcoI-Restriktionsstelle (unterstrichen) ergab eine Insertion
eines Gly-Codons (GGT) nach dem Met-Startcodon der o195 Sequenz.
Die Codon-Nutzung für
das nachfolgende Codon wurde ebenfalls optimiert (Basenänderung
in Kleinbuchstaben gezeigt). Der Rückwärts-Primer führte eine
HindIII-Restriktionsstelle
(unterstrichen) ein. Das mit NcoI/HindIII verdaute PCR-Produkt wurde
in pET28b (Novagen) kloniert und in kompetente E. coli DH5α transformiert.
Die kompetenten Zellen des Überproduktions-Stamms
E. coli BL21(DE3) wurden anschließend mit dem superverknäulten pET28b-o195
Plasmid transformiert. Induktion einer 2 L Kultur (2 xYT Medien)
von BL21(DE3)pET28b-o195 mit 1 mM IPTG, gefolgt durch Wachstum bei
37°C für 3,5 Std.
ergab hauptsächlich Einschluss-gebundenes
o195 Protein. Die Zellpaste wurde in 50 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA,
5 % Glycerol, pH-Wert 8,0 (40 ml) resuspendiert und durch zwei Passagen
durch eine French-Presse bei 15.000 psi lysiert. Zelltrümmer und
Einschlussgebundenes Protein wurde durch Zentrifugation bei 27.000 × g für 30 Min.
pelletiert. Das Pellet des Einschluss-gebundenen Proteins wurde
in 30 ml einer Tris-HCl Lösung,
pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA und 5 % Glycerol resuspendiert und für 30 Minuten
bei Raumtemperatur mit 10 mg Lysozym und 30 mg Deoxycholat inkubiert.
Das Pellet wurde durch Zentrifugation für 15 Min. bei 27.000 × g erneut
erhalten und in 30 ml von 8 M Harnstoff, pH-Wert 8,0, 10 mM DTT
solubilisiert. Restliches festes Material wurde durch Zentrifugation
für 15
Min. bei 27.000 × g
entfernt. Die Harnstoff solubilisierte Lösung (30 ml) wurde dann auf eine
2,5 × 10
cm Q-Sepharose-Säue
aufgetragen, die mit 8 M Harnstoff, 50 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0 äquilibriert
wurde. Die Säule
wurde mit 50 ml des Äquilibrierungspuffers
gewaschen und anschließend
wurde ein Gradient von 250 ml von 0–0,25 NaCl in 8 M Harnstoff,
50 mM Tris-HCl pH-Wert 8,0 gefolgt durch 200 ml von 0,25–1 M NaCL
in dem gleichen Puffer aufgebracht. Das o195 Protein eluierte, wie
durch ein 15 % SDS-PAGE bestimmt, bei ungefähr 200 mM NaCl. Das gereinigte
o195 wurde durch 10-faches Verdünnen
eines Anteils davon in 8M Harnstoff, 50 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0,
10 mM DTT renaturiert und über
Nacht bei 4°C
gegen 10 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0, 1 mM DTT dialysiert. Zwei Liter
Kultur, die in 2 × YT
Medien wuchsen, ergaben 3,1 g Zellen, aus denen ungefähr 80 mg
von o195 Protein erhalten wurden.
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Die
Substrate wurden überproduziert
und wie folgt gereinigt. Die E. coli Fettsäuresynthase ACP wurde überproduziert
und aus E. coli Stamm DK554 (Crosby, J. et al., Biochemia et Biophysica
Acta 1251 (1995), 32) dem Verfahren von Rock und Cronan (Rock, C.O. & Cronan, J.E.
Jr. Methods Enzymol. 71 (1981), 241–351) folgend in dessen Apo-Form
gereinigt, mit der Maßgabe,
dass nach der Zellzerstörung
und Zentrifugation (30 Min. bei 28.000 × g) der 10 mM MgCl2 und 10 mM MnCl2 beinhaltende
Rohextrakt für
60 Min. bei Raumtemperatur inkubiert wurde. Auf diese Weise wurden
unter Verwendung der endogenen E. coli ACP Phosphodiesterase (Fischt,
A.S. & Kennedy,
E.P. J. Bacteriol. 172 (1990), 5445–5449) geringfügige Mengen
von Holo-ACP zu der Apo-Form hydrolysiert.
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Die
Peptidyl-Trägerprotein
(PCP) Domäne
von TycA (10) wurde mit einem Hexa-Histidin-Tag
unter Verwendung des E. coli Stamms SG13009(pREP4)/pQE60-PCP (Stachelhaus
et al., Chemistry & Biology (1996)
in press) überproduziert.
Nach Lyse der induzierten Kultur wurde das His6-getaggte
Protein durch Nickel-Chelat Chromatographie gereinigt.
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Apo-SrfB1
wurde aus Plasmid p120-21 E (Nakano, M.M. et al., J. Bacteriol.
173 (1991), 1770–1778) kloniert.
In Kürze,
p120-21E wurde mit EcoRV verdaut, um ein 3.648 Basenpaar-Fragment
freizusetzen, das das SrfB1, die Valin aktivierte Domäne der Surfactin-Synthetase, codiert.
Dieses Fragment wurde in ein StuI gespaltenes pPROEX-1 (Gibco/BRL
life Sciences Technologies) eingefügt, um das Plasmid pML 118
zu ergeben, das für
eine N-terminale
Hexa-Histidin getaggte SrfB1 Domäne
(142,7 kD) codiert. Das His6-SrfB1 wurde unter Verwendung des E.
coli Stamms AG1574 (Frisby, D. & Zuber,
P. J. Bacteriol. 173 (1991), 7557–7564) überproduziert. Die Zellen wurden
bei 25°C
in 2 × YT
Medien (2L) bis zu einer OD von 0,4 gezüchtet, zu welchem Punkt sie
mit 1 mM IPTG induziert wurden und für zusätzliche 4 Stunden wachsen konnten.
Die Zellen wurden durch Zentrifugation (3 g) geerntet, in 35 ml
einer 5 mM Imidazol, 500 mM NaCl, 20 mM Tris-HCL, pH-Wert 7,9 enthaltenden
Lösung
resuspendiert und durch zwei Passagen durch eine French-Presse lysiert. Dieser
Rohextrakt wurde durch Zentrifugation für 30 Min. bei 27.000 × g geklärt. Mehr
als 50 % des überexprimierten
SrfB1 wurde in der löslichen
Fraktion durch 6 % SDS- PAGE
bestimmt. Das Hexa-Histidin getaggte SrfB1 wurde an einem His-bindendes
Harz (Novagen) entsprechend den Empfehlungen des Herstellers gereinigt.
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EntF
wurde überproduziert
und wie in Keating, D.H. et al., J. Biol. Chem. 270 (1995), 22229
und Reichert, J. et al., Prot. Sci. 1 (1992), 549 beschrieben, aufgereinigt.
-
Phosphopantetheinyl-Transferaseaktivität, die auf
ein Substrat gerichtet ist, wurde durch Überwachen der Übertragung
von [3H]-4'-Phosphopantethein aus [3H]-(Pantetheinyl)-CoASH
in der Gegenwart des möglichen
P-pant Transferaseenzyms durch einen radioaktiven Test getestet.
Die Enzympräparationen
wurden mit 75 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,5, 10 mM MgCl2,
5 mM DTT, 160 μM
[3H]-(Pantetheinyl)-CoA, 25 μM ACP oder His6-PCP
für 60
Min. bei 37°C
in einem Endvolumen von 100 μl
inkubiert. Die Inkubationen wurden mit 10 % TCA gestoppt und 500 μg BSA wurde
als ein Träger
zugegeben. Das Protein wurde durch Zentrifugation präzipitiert,
3 × mit
10 % TCA gewaschen und das Proteinpellet wurde mit 150 μl 1 M Tris-Base
solubilisiert. Das resuspendierte Protein wurde zu 3 ml eines Flüssigkeitsszintillationscocktails
zugegeben und die Menge von in dem Substratprotein eingebautem [3H]-Phosphopantethein wurde durch Flüssigkeitsszintillationsmessung quantifiziert.
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Das
spezifische kovalente Anbringen von 4'-Ppant an die ACP und His6-PCP Substrate
wurde durch Autoradiographie bestätigt. Diese Tests wurden, wie
vorstehend beschrieben, ausgeführt,
mit der Maßgabe, dass
20 μM [3H]-(Pantetheinyl)-CoASH (2,6 × 106 dpm Gesamtaktivität) in dem Test verwendet wurden,
kein BSA wurde zu dem TCA-Präzipitat
gegeben und die Pellets wurden in SDS oder in nativem PAGE Probenpuffer
solubilisiert, der mit 1 M Tris-Base
titriert war. Die Tests wurden unter Verwendung von Apo-PCP als
Substrat durch 15 % SD-PAGE aufgelöst, wobei Tests, bei denen
E. coli ACP verwendet wurden, durch ein 20 % natives PAGE aufgelöst wurden
und Tests, bei denen die SrfB1 oder EntD verwendet wurden, wurden
auf einem 8 % SDS-PAGE aufgelöst.
Die Gele wurden mit Coomassie gefärbt, 30 Min. in Verstärker (Amersham) getränkt, bei –80°C unter vermindertem
Druck getrocknet und für
24 bis 150 Stunden bei –70°C einem Röntgenfilm
exponiert. Die Autoradiogramme wurden unter Verwendung eines digitalen
Scanners gescannt und die relativen Intensitäten der radioaktiv markierten
Banden wurden unter Verwendung einer NIH-Image 1.59 Software (National
Institutes of Health, USA) quantifiziert.
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Die
Ergebnisse des Phosphopantetheinylierungstests, die in Gegenwart
von Sfp, EntD oder o195 ausgeführt
wurden, sind in 11 dargestellt. Diese
Ergebnisse zeigen, dass Sfp, EntD und o195 Phosphopantetheingruppen
auf ein Substrat, wie beispielsweise ACP und His6- PCP übertragen
können.
Es wurde weiterhin gezeigt, dass [3H]-Phosphopantethein
tatsächlich
nach der durch Sfp, EntD oder o195 vermittelten Phosphopantetheinylierungsreaktion
spezifisch und kovalent an ACP und His6-PCP angebracht ist.
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12 zeigt, dass EntD ein EntF-Fragment
phosphopantetheinylieren kann und Sfp ein SfrB1-Fragment phosphopantetheinylieren
kann.
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Eine
weitere Bestätigung,
dass die Tritiumradioaktivität,
die in den Apo-Proteinen eingebaut ist, eine Übertragung der intakten Phosphopantetheinylgruppe
darstellt, wurde durch Massenspektrometrie (Lambalot, R.H. and Walsh,
C.T. j. Biol. Chem. 270 (1995), 24658) bewertet. Eine Massenspektrometrieanalyse
(MALDI-TOF) einer nicht markierten enzymatischen Holo-PCP zeigte
ein Molekulargewicht von 13.431 (berechnet 13.459) im Gegensatz
zu einem beobachteten Molekulargewicht von 13.130 (berechnet 13.120)
für das Apo-PCP
Substrat. Daher zeigen diese Daten, dass EntD, Sfp und o195 Enzyme
sind, die die Übertragung eines
Ppant auf die Serinseitenkette eines Acyl-Trägerproteins katalysieren.
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Zur
Bestimmung eines Km für
Apo-ACP und His6-PCP unter Verwendung von Sfp, wurde der lineare Bereich
des Tests bestimmt, indem die prozentuale Umsetzung eines Apo-Substrats gegen die
Zeit bei verschiedenen Enzymkonzentrationen unter Verwendung des
vorstehend beschriebenen radioaktiven Tests bestimmt wurde. Wurde
der lineare Bereich des Tests bestimmt, dann wurde die Anfanggeschwindigkeit
der Phosphopantetheinylübertragung
unter Verwendung einer festen Konzentration von Sfp und verschiedenen Konzentrationen
des Substrat (ACP oder His6-PCP) erfasst.
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Die
Ergebnisse sind in 13 dargestellt.
Diese zeigen, dass Sfp ein Substrat, wie beispielsweise PCP, in
einem weiten Konzentrationsbereich phosphopantetheinylieren kann.
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Ein
Zeitverlauf eines EntD katalysierten Einbaus einer radioaktiven
Markierung in EntF wurde ausgeführt.
Wie in 14A gezeigt, wird EntF durch
EntD (100 nM) effizient modifiziert, während EntF in Gegenwart einer
15-fach höheren
Konzentrationen von ACPS und o195 nahezu keine Modifikationen erfährt, was
die Spezifität
von EntD für
EntF deutlich zeigt. Dagegen zeigt 14B eine
nahezu ausschließliche
Modifikation von Apo-ACP durch ACPS, was bestätigt, dass ACPS die P-pant-Transferase
ist, die die Typ II Fettsäuresynthase aktiviert
und EntD ist die P-pant-Transferase, die die Typ I Enterobactin
Synthetase in E. coli aktiviert.
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Daher
stellt diese Analyse einen in vitro Beleg von mindestens zwei Partner
spezifischen P-pant Übertragungsreaktionen
bereit, die innerhalb E. coli vorkommen: ACPS katalysiert spezifisch
eine Übertragung
von P-pant auf Apo-ACP, während
EntD die Partner-Transferase für EntF
ist. Es ist wahrscheinlich, dass o195 eine einzigartige Spezifität für ein drittes
unbekanntes Substrat in E. coli aufweist. Es ist wahrscheinlich,
dass eine P-pant Übertragung
auf dieses unbekannte Protein lediglich durch o195 effizient und
nicht durch ACPS oder EntD katalysiert würde. Ein möglicher Partner für o195 ist
das unbekannte 35 kDa Protein in E. coli, das beobachtet wurde [3H]β-Alanin
in vivo einzubauen (Gerngross, T.U. et al., Biochemistry 33 (1994),
9311).
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Andererseits
würde Sfp
bezüglich
der zwei von Bacillus abgeleiteten Typ I Peptidsynthetasedomänen, PCP
und SrfB1, und der E. coli Typ II Fettsäuresynthase ACP Untereinheit
nicht spezifisch erscheinen. Wie vorstehend gezeigt katalysiert
Sfp Modifikationen von allen drei Substraten effizient und kann
zusätzlich
eine Modifikation von EntF katalysieren. Basierend auf diesem Beleg
scheint Sfp nicht zwischen Typ I Peptidsynthetasedomänen und
Typ II Fettsäure-Untereinheiten unterscheiden,
wodurch nahe gelegt wird, dass zwischen Sfp und Fettsäuresynthetasen
zumindest, wenn sie in E. coli exprimiert sind, ein CROSS TALK besteht.
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Die
Versorgung/Einrichtung einer Phosphopantetheinyl-Übertragungsaktivität für Sfp in
den hier beschriebenen Untersuchungen bezeichnet deutlich eine katalytische
Ladefunktion für
Sfp zur post-translationalen Modifikation des konservierten Serins
in der ersten Nebenstelle von SrfB, die für eine Valinaktivierung verantwortlich
ist. Das srf-Operon besteht aus vier offenen Leserastern, in denen
srfA, srfB und srfC für
die Aktivitäten
codieren, die sieben Komponentenaminosäure und die verzweigtkettige β-Hydroxy-Fettsäure von
Surfactin aktivieren und anordnen. Es ist wahrscheinlich, dass Sfp
den Konsensus Serinrest an allen sieben Aminosäure aktivierenden Stellen in
SrfABC modifizieren kann.
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Durch
Erweiterung ist gsp für
die post-translationale Modifikation der fünf Aminosäuren aktivierenden Stellen
in GrsA und GrsB verantwortlich, wodurch die sequentielle Aktivierung
und Polymerisation von Aminosäuren
in dem Thiomatrizenmechanismus zur nicht ribosomale Peptidbindungsanordnung
gestattet wird.
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In ähnlicher
Art und Weise weist eine 4'-Phosphopantetheinyl
(4'-Ppant) Transferaseaktivität in EntD, EntD
eine biochemische Funktion zu. EntD, eine 140 kDa Komponente in
dem Stoffwechselweg, wurde kürzlich
kloniert, sequenziert und gereinigt und es wurde gezeigt, dass diese
L-Serin aktiviert und Phosphopantethein (Rusnak, F. et al., Biochemistry
30 (1991), 7740) enthält.
Mit der Maßgabe,
dass EntD für
die Enterobactin-Biosynthese in vivo erforderlich ist und falls,
wie vorstehend ausgeführt,
eine hohe Aktivität
für eine
in vitro Phosphopantetheinylierung von reinem Apo-EntF zeigt, dann
kann EntD als die spezifische P-pant-Transferase definiert werden,
die in vivo aus Apo-EntF aktives Holo-EntF erzeugt. Reines E. coli
ACPS wird EntF nicht signifikant post-translational modifizieren,
was mit der Hypothese übereinstimmt,
dass eine Protein-Protein Erkennung die Spezifität einer Phosphopantetheinylierung
in vivo steuert. Es ist wahrscheinlich, dass Inkubationen von EntD
und den Enterobactinsynthetasekomponenten mit CoASH, L-Serin und
Dihydroxybenzoat die Enterobactin-Produktion in vitro wiederherstellt.
Mit 140 kDa stellt EntD die gewöhnliche
Größe eines
AA aktivierenden Moduls bei Multidomänen Polypeptid-Synthetasen
(Stachelhaus, T. & Marahiel,
M.A. FEMS Microbiol. Lett, 125 (1995), 3) dar. Dessen effiziente
Modifikation durch EntD in vitro zeigt, dass eine Ppant Addition
des Apo-Proteins nach der Translation vielmehr als ausschließlich co-translational
vor einem Falten des Apo-Proteins in dessen native Struktur vorkommen
kann. Die NMR-Struktur
von E. coli Apo-ACP zeigt, dass das nukleophile Ser-36 sich in einer
zugänglichen β-Windung (Holak, T.A.
et al., Eur. J. Biochem. 175 (1988), 9), möglicherweise einer gemeinsamen
architektonischen Grundstruktur für ACP-Domänen in Polyketid- und PolypeptidSynthasen
befindet, die bei einer Erkennung durch P-pant-Transferasen eine
Rolle spielen können.
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Die
Genetik spricht stark für
eine spezifische Partnerpeptidsynthetasenerkennung durch ein gegebenes,
post-translational wirkendes Modifikationsenzym und dies kann gut
ein Thema bei der nicht ribosomalen Peptidantibiotika-Biosynthese
sein. Es wurde vorher beobachtet, dass reine E. coli ACP-Synthase
EntD nicht post-translational modifizieren wird, was mit einer Protein-Protein-Erkennung übereinstimmt,
um eine Spezifität
zu steuern.
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Beispiel 4: Holo-SrfB1
ist kompetent zur Aktivierung seiner erkennenden bzw. Erkennungs-Aminosäure L-Valin.
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Diese
Beispiel zeigt, dass Holo-SrfB1, das in vitro von einer Modifikation
eines Apo-SrfB1
mit Sfp erzeugt wurde, zur Aktivierung dessen erkennender Aminosäure L-Valin
befähigt
ist.
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Die
Reaktion wurde wie folgt ausgeführt.
Apo-SrfB1 (2 μM)
wurde mit 200 μM
CoASH, 75 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0, 10 mM MgCl2,
25 mM DTT und 1,3 μM
Sfp für
15 Min. bei 37°C
inkubiert, um Holo-SrfB1 zu erzeugen. Zu dem SrfB1-Sfp Reaktionsgemisch
wurde nicht markierte Aminosäure
(Valin oder Asparaginsäure) zu
90 μM Endkonzentration
zugegeben. ATP wurde zu einer Endkonzentration von 2 mM zugegeben,
gefolgt durch 0,5 μCi
[14C]Val (281 Ci/mol) oder [14C]Asp
(207 Ci/mol). Die Reaktion (115 μl)
wurde für
15 Min. bei 37°C inkubiert,
anschließend
durch die Zugabe von 800 μl
10 % TCA mit 15 μl einer
25 mg/ml BSA-Lösung
als Carrier gestoppt. Das Präzipitat
wurde durch Zentrifugation gesammelt, mit 10 % TCA gewaschen, in
150 μl Tris-Base
gelöst
und dann durch Flüssigkeitsszintillation
gemessen.
-
Die
Ergebnisse sind in 15 dargestellt.
Das in dieser Figur dargestellte Histogramm zeigt, dass wird Apo-SrfB1
mit [14C]-L-Valin inkubiert eine sehr geringe
Acylierung erfährt,
was eine Verunreinigung kleiner Mengen durch Holo-SrfB1 anzeigt.
Nach Inkubation mit Sfp steigt jedoch der Grad des kovalenten Komplexes von
[14C]-L-Valin-Holo-SrfB1 in dem gesamten Inkubationsgemisch
ungefähr
14-fach an, was mit einem Anstieg in der vorhandenen Menge von Holo-SrfB1 übereinstimmt.
Dies ergibt sich von der Bildung von Valyl-AMP durch die Aminosäure aktivierende
Domäne
von Holo-SrfB1, gefolgt durch intramolekularen Acyl-Übertragung
auf die SH-Gruppe des P-pant-Rests in der benachbarten PCP-Domäne. Schließlich kann Holo-SrfB1
durch den nicht erkennenden L-Aspartatrest nicht kovalent acyliert
werden, die die durch SrfABC zu aktivierende fünfte Aminosäure ist, was mit der Abwesenheit
einer Aspartat spezifischen Adenylierungsdomäne an SrfB1 übereinstimmt.
-
Dieses
Beispiel zeigt daher, dass das Holo-SrfB1 nach Inkubation mit Sfp
und CoaSH sowohl eine aktive Adenylierungsdomäne als auch eine funktionelle
Holo-Peptidyl-Trägerproteindomäne aufweist.
Weiterhin wird gezeigt, dass die Wirkung von Sfp auf das SrfB1-Fragment bei der
Umsetzung der Apo- zu der Holo-Form ein kompetentes phosphopantetheinyliertes
SrfB1 erzeugt, um durch die Aminosäure L-Valin, Rest 4 in Surfactin,
eine spezifische Erkennung und Acylierung zu erfahren. Sfp und andere
Phosphopantetheinyl-Transferasen sollten daher beispielsweise nützliche
Reagenzien sein, um Peptidbindung bildende Schritte zwischen benachbarten
Stellen von Multienzym, mehrfacher Thiomatrizensynthasen, zu testen.
-
Beispiel 5: Identifikation
zusätzlicher
phosphopantetheinylierender Enzyme
-
Verwenden
der EntD/Sfp/Gsp Familie als eine Basis für weitere Datenbankdurchsuchungen
führte
zu der Identifikation mehrerer zusätzlicher Kandidaten, die wahrscheinlich
Mitglieder der 4'-P-pant-Transferasefamilie
(Tabelle IV und 9) sind. Ein hypothetisches
Protein, HIO152 in H. Influenzae wurde als eine mögliche P-pant
Transferase identifiziert, wodurch dem scheinbaren Fehlen (Verwenden
von auf ACPS basierten Suchen) einer P-pant-Transferase in dem Genom
von Haemophilus genüge
getan wird. HIO152 ist unmittelbar stromaufwärts des Fettsäuresynthase-Genclusters
von H. influenzae lokalisiert, was mit einer Funktion für dessen
Proteinprodukt bei der Fettsäurebiogenese übereinstimmt.
Außerdem
werden in Tabelle IV und 9 zwei zusätzliche
Proteine in Cyanobakterien und Hefe identifiziert, für die frühere genetische
Belege mit den hier vorgeschlagenen möglichen Funktionen übereinstimmen.
In Anabaena wurden die Gene HetI, HetM und HetN mit der Herstellung
eines vorgeschlagenen sekundären
Metaboliten in Zusammenhang gebracht, der die Heterocystendifferenzierung
hemmt, einen Vorgang, der unter Bedingungen einer niedrigen Stickstofffixierung vorkommt,
bei dem eine Subpopulation von cyanobakteriellen Zellen in spezialisierte
Heterocysten differenzieren, die die Fähigkeit aufweisen Stickstoff
zu fixieren (Black, T.A. & Wolk,
C.P. J. Bacteriol. 176 (1994), 2282). Die Sequenzanalyse legt nahe,
dass HetN eine NAD(P)H abhängige
Oxidoreduktase, wie solche in der Biosynthese von Polyketiden und
Fettsäuren
beteiligten ist, während
HetM eine ACP-Domäne aufweist.
HetI ist daher mit dessen Ähnlichkeit
zu Sfp/Gsp/EntD wahrscheinlich die HetM spezifische Phosphopantetheinyl-Transferasen
bei der Synthese des hypothetischen sekundären Metaboliten.
-
Ein
anderer Kandidat der phosphopantetheinylierenden Enzymfamilie ist
das 272 Aminosäuren
unfassende Lys5 Protein, das in der Hefe an dem biosynthetischen
Lysin-Stoffwechselweg
beteiligt ist. Hefe und andere Pilze synthetisieren Lysin über den
einzigartigen α-Aminoadiapat-Stoffwechselweg,
einen Acht-Schritte Stoffwechselweg, der mit Homocitrat beginnt
und über α-Aminoadiapat
zu Saccharopin zu Lysin fortführt
(Bhattachrjee, J.K. CRC Critical Reviews in Microbiology 12 (1985),
131). Eine genetische Analyse hatte durch Komplementation zur Folge,
dass Lys2 und Lys5 an dem gleichen Schritt dieses Stoffwechselwegs,
der Reduktion von α-Aminoadiapat
zu Aminoadiapat-Semialdehyd
(Storts, D.R. & Bhattacharjee,
J.K. Biochem. Biophys. Res. Commun. 161 (1989), 182) beteiligt zu
sein scheinen. Diese Reaktion scheint, wie durch Austauschexperimente
mit markiertem Pyrophosphat angezeigt (Sagisaka, S. & Shimura, K. Nature
188 (1960) 1191; Sinha, A.K. & Bhattacharjee,
J.K. Biochem. J. 125 (1971), 743) durch ein α-Aminoadipoyl-AMP-Zwischenprodukt
abzulaufen. Neueste Sequenzanalysen (Morris, M.E. & Jinks-Robertson,
S. Gene 98 (1991), 141) zeigen, das Lys2 ein 155 kDa Protein mit
einer Homologie zu Aminosäure
aktivierenden Peptidsynthetasen, einschließlich TycA, GrsAB und SrfA,
ist. Analog zu diesen Peptidsynthetasen, wird angenommen, dass Lys2
ATP zu AMP und PPi spaltet, wodurch α-Aminoadiapat als das α-Aminoacyl-AMP
aktiviert wird, welches anschließend durch NADPH zu dem Aldehyd
reduziert wird. Eine Suche nach einer Konsensus P-pant-Anhaftungsstelle
in Lys2 ergab das Signaturmotiv LGGHS um Ser-880. Es ist somit wahrscheinlich,
das Lys2 und Lys5 ein Enzym aus zwei Untereinheiten (Storts, D.R.
and Bhattacharjee, J.K. Biochem. Biophys. Res. Commun. 161 (1989),
182) bilden, und das das 272 AA umfassende Lys5 eine spezifische
Phosphopantetheinyl-Transferase für Ser-880 in Lys2 ist. Das
Thiol der neu eingeführten
prosthetischen Ppant Gruppe an Lys2 würde das Aminoadipoyl-AMP angreifen,
um in enger Analogie zu der sequentiellen Bildung von Aminoacyl-AMP
zu Aminoacyl-S-pant-TycA in der homologen Tyrocydin-SynthetaseA-Untereinheit,
Aminoadipoyl-S-pant-Lys2 zu ergeben. An diesem Punkt würde eine
Hydridaddition zu dem Acyl-S-pant-Lys2 ein Thiohemiacetal ergaben,
das leicht zu dem Aldehyd-Produkt und dem H-pant-Lys2 zerfällt. Diese
Sequenz kann in die umgekehrte Richtung ablaufen, in der Oxidation
von Glyceraldehyd-3-P zu dem Acyl-S-Enzym bei der Katalyse von GAP-Dehydrogenase über ein
Cysteinyl-S-Enzym Hemithioacetal (Walsh, C.T. Enzymatic Reaction Meachnisms,
W.H. Freeman and Company, New York (1979)).
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Die
bli- und lpa-14-Genprodukte spielen sehr wahrscheinlich eine äquivalente
Rolle, einer iterativen P-Pantetheinylierung von jeder AA aktivierenden
Domäne
bei der Bacitracin-Synthetase
in B. licheniformis (Gaidenko, T.A. et al., Biotechnologia 13 (1992))
und der IturinA Synthetase von B. subtilis (Huang, C.-C. et al.,
J. Ferment. Bioeng. 76 (1993), 445). Tabelle
IV. ACP Synthasehomologe
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Diese
Ergebnisse stellen daher Belege für das Vorhandensein einer Familie
von mehr als einem Dutzend Proteinen bereit, die eine katalytische,
post-translationale Modifikationsaktivität aufweisen. Es ist wahrscheinlich,
dass P-Pantetheinyl-Transferasen vorkommen, die CoASH als ein gemeinsames
Substrat aufweisen, wobei diese jedoch eine Spezifität zeigen,
die durch Protein-Protein-Wechselwirkungen auf das konservierte
Serinmotiv in den spezifischen Partnerproteinen gerichtet ist. Weiterhin
ist es wahrscheinlich, dass die meisten, wenn nicht alle, der Multienzym-Peptid-Synthetasen,
die das mehrfach Thiomatrizengrundgerüst verwenden, um Peptidantibiotika
nicht-ribosomal zu erzeugen, diesem Paradigma eines spezifischen
post-translational modifizierenden Enzyms folgen, um die für Acyl-Übertragungen erforderliche
Schwingarm-Thiolgruppe kovalent zu befestigen. Verglichen zu der
126 Aminosäuren
umfassenden E. coli Untereinheit von ACPS weisen die in 6, 8 und 9 gezeigten Phosphopantetheinyl-Transferasehomologe
einen 50–150
Aminosäurerest auf,
die Spezifität übertragende
Bereiche für
Partnerproteine sein können.
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Equivalente
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Dem
Fachmann werden zahlreiche Equivalente zu den hier beschriebenen
spezifischen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
bekannt sein oder unter Verwendung von nicht mehr als Routineexperimenten bestimmen
können.
Derartige Equivalente sollen durch die folgenden Ansprüche umfasst
sein.
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